Mit der Varia Weihnachten feiern? von Arcobaleno (Geht nicht? Geht wohl!) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Weihnachtsdesaster --------------------------------- Ein Weihnachtsspecial oder: Mit der Varia Weihnachten feiern? Geht nicht? Geht wohl! Der Winter hat Italien in ein weißes Winterland getaucht. Der sonst nicht so typische Schnee liegt nun überall verteilt, Kinder freuen sich beim Schneemann bauen oder Schneeballschlachten und Erwachsene sind genervt, da das weiße Zeugs ihnen die Auffahrten verschüttet haben. Mitten im Wald, fernab von der Hektik von Weihnachten, steht die Varia Residenz. Dass es da so überhaupt nicht weihnachtlich zugeht, hast du dir schon denken können. Aber das es SO schlimm sein würde, ein wenig Weihnachtsfreude zu verbreiten, dass war dir nicht klar. Du bist nun bald ein ganzes Jahr der neue Wolkenwächter der Meucheltruppe und wunderst dich immer wieder, wie du das Jahr überhaupt überstehen konntest. Du hast es wirklich geschafft, diese Zeit zu überleben, auch wenn Belphegor zeitweise der Meinung war, eines seiner Messer nach dir werfen zu müssen, Squalo dir einen Gehörschaden verpassen wollte, Fran dir mehrere überaus ‚nette’ Streiche gespielt hat (wobei Leichen im Bett und gruselige Monster im Schrank noch die harmlosesten waren), Levi dich zu gerne geröstet hätte, Lussuria dich auf Shoppingtrips fast zu Tode shoppen ließ und Xanxus’ Whiskeygläsersammlung sich bei dir fast in Luft aufgelöst hatte, bist du immer noch unter den Lebenden. Du kannst es gar nicht oft genug betonen, denn als Mädchen hast du es nicht gerade einfach zwischen all den Jungs. Sie nehmen dich nicht ernst, missbrauchen dich gerne mal als Kindermädchen und sonst auch bist du für alles verantwortlich, was irgendwie schief geht. Und das hier KÖNNTE schief gehen – aber diesmal wäre es auch deine Schuld. Wer ist denn auch so lebensmüde und versucht, mit den Varia Weihnachten zu feiern?! Natürlich nur du. Du sitzt gerade im Wohnzimmer und dekorierst dieses mit Engeln, Weihnachtsmännern, Kränzen und anderen Dekokram, den du dir von deinem Ersparten gekauft hast. Du hättest genauso gut dein Begräbnis vorbereiten können. Der einzige, der von deinem waghalsigen Plan bescheid weiß, ist Lussuria und das auch nur, weil er das Weihnachtsessen kochen darf. Ein lautes „VROI“ reißt dich aus deinen Vorbereitungen und leicht nervös siehst du zu der großen Wohnzimmertür, die du glücklicherweise abgeschlossen hast. Ob das jedoch hilfreich ist, weißt du nicht, denn in diesem Haus sind kaputte Türen und Möbel genauso alltäglich wie die Leichen, die hier gerne mal rum liegen. Du versuchst einen großen Tannenbaum durch die Terrassentür zu schmuggeln, als du eine Explosion direkt vor der Tür hörst. Vor Schreck lässt du den Weihnachtsbaum fallen, der mit einem lauten Ächzen auf den Boden fällt und diesen komplett einsaut. „VROI! Lass mich da rein, du Schlampe!“, kam es von einem mehr als schlecht gelaunten Squalo und noch einmal schlägt er gegen die Tür, die – hoffentlich – standhalten wird. Was du bezweifelst. „Ushishishi~“, ertönte es von Bel, der die ganze Situation anscheinend überaus witzig fand. „Verpiss dich, du Abschaum!“ „Der Prinz lässt sich nichts von anderen Leuten sagen~“ Du verdrehst die Augen, als die beiden immer lauter werden und schon bald durch das ganze Haus schreien. Du bist so daran gewöhnt, dass du das Wohnzimmer weiter auf Vordermann bringst. Diesmal aber schneller, bevor dich irgendeiner dabei stören kann. Poltern und das Geräusch von zersplittertem Glas hallt bis ins Wohnzimmer und augenblicklich wird es still, als Xanxus durchs ganze Haus brüllte: „HALTET DOCH EINMAL EURE VERFICKTE FRESSE!“ Ohoh … Hoffentlich bekommt der Boss im Laufe des Tages noch bessere Laune, sonst dürftest du dir schon mal deinen Grabspruch raussuchen. Für diese Aktion würde er dich definitiv umbringen, aber hey, no risk, no fun. ~*~ Staunend betrachtest du dein Werk. In kürzester Zeit hast du das Varia-Wohnzimmer in ein ganze normales verwandelt, welches man auch in jedem anderen Haus so vorfindet. Wenn man mal von diversen Blutflecken im Teppich absieht, die du einfach nicht raus gekriegt hast. Du kannst von Glück reden, dass nach Xanxus Ausbruch es ziemlich ruhig im Haus wurde. Dies hielt aber nur ein paar Stunden, denn mittlerweile haben die Mitglieder den normalen Lautstärkepegel wieder erreicht. „Oii~ Was wird das hier?“, fragt eine monotone Stimme hinter dir, woraufhin du dich erschrocken umdrehst und einen mehr als gelangweilten Fran vorfindest, der sich in aller Seelenruhe ein paar Messer aus dem Hut zieht. „W-weihnachten feiern?“, bringst du piepsig hervor und sieht dich um. Wie ist er hier rein gekommen?! Dein Blick streift die geöffnete Terrassentür und du haust dir die Hand gegen die Stirn. Wie konntest du auch nur so dumm sein und sie offen lassen? „Das wird den anderen aber gar nicht gefallen“, sagte Fran und sah sich deutlich desinteressiert um. „Du führst wohl ein Selbstmordkommando an.“ „Danke für die aufmunternden Worte“, murrst du und zündest ein paar der Kerzen an, die du verteilt hast. Der Geruch von Zimt und Vanille erfüllt den Raum und es riecht nach frisch angebrannten gebackenen Plätzchen. Moment. Angebrannt?! „Verdammte scheiße!“, fluchst du und läufst zur großen Tür, schließt diese auf und rennst nach draußen, bevor dir noch etwas einfällt und du noch einmal den Kopf in das Wohnzimmer steckst. „Erzähle hier ja niemandem von, sonst bist du ein toter Frosch, klar?!“ „Oii~ Ich garantiere für nichts.“ Das reicht dir als Antwort. Du stürmst weiter in die Küche und wirst von einer schwarzen Rauchwolke erfasst. Hustend siehst du dich um, kannst aber überhaupt nichts erkennen. „____! Bist du das?!“, ruft Lussuria aus der Rauchwolke und krampfhaft versuchst du, irgendetwas zu erkennen. Was zum Henker hat er hier angestellt?! „Mach das Fenster auf, du Idiot!“, rufst du zurück und wenig später lichtet sich der Rauch und frische Luft dringt zu dir durch. Lussuria steht am Fenster und fächelt sich Luft zu. Seine Haare sehen noch schlimmer aus als sonst und er ist leicht schwarz im Gesicht. Bevor du allerdings fragst, was er gemacht hat, wandert dein Blick zum Backofen und sieht durch das kleine Fenster die Wurzel des Übels – die angebrannten Plätzchen. Du betrachtest dein Werk, wofür du stundenlang gebraucht hast und jetzt einfach nicht mehr genießbar ist, ziemlich wütend, was du dir allerdings nicht anmerken lässt. „Lussuria~“, murmelst du zuckersüß und drehst dich langsam zum Angesprochenen um, der anscheinend der Meinung ist, dir nicht zuhören zu müssen. Ein lauter Knall ertönt. „VROOOOI! WER WAR DAS?!“, schreit Squalo durchs Haus und du betest innerlich, dass er nicht das Wohnzimmer betreten hat. „Ushishishi~ Anscheinend wollte Froggy wohl Weihnachten feiern“, kommt es von Bel. Oh nein. Sie hatten das Wohnzimmer betreten. Und Fran drin vorgefunden. Das war dein Ende. Vorsichtig schielst du aus der Küche in den Flur – die Plätzchen waren jetzt gerade verdammt noch mal nebensächlich – um die Wohnzimmertür zu sehen, die einmal mittendrin lag. Squalo schien sie kurz und klein gehauen zu haben. „Oii, Senpai! Kannst du aufhören, mit Messern nach mir zu werfen?“, fragt Fran, der doch gerade den Flur entlang geht, gefolgt von Bel, der diesen als Dartscheibe missbraucht. „Nein“ „____, ich hab es versucht, aber Squalo hat die Tür eingetreten“, sagt Fran zu dir, woraufhin sich alle Beleidigten zu dir umdrehen. Lussuria, der gerade zu dir kommt, Squalo, der hinter Fran und Bel hergelaufen ist, Bel, der aufhört, Fran mit seinen Messern zu traktieren und Fran, der sich ebendiese Messer aus dem Hut zieht. „DAS WAR DEINE IDEE?!“, kommt es von Squalo und du siehst sein Schwert gefährlich aufblitzen. Du atmest ruhig aus und ein, bevor du den Überraschungsmoment nutzt und ins Wohnzimmer läufst. Nur um dieses komplett verwüstet vorzufinden. Die Figuren liegen überall kaputt auf dem Boden, die Kerzen brennen Löcher in den Teppich und der Weihnachtsbaum ist in der Mitte durchgebrochen. So viel zum Thema, man könne mit den Varia Weihnachten feiern. „Du kleines Stück Abschaum hast das Wohnzimmer verwüstet!“, ruft Squalo hinter dir und kommt mit dem gezückten Schwert auf dich zu gerannt, gefolgt von Bel, der teuflisch grinste und seine Messer zückt. Man hätte es ja versuchen können. Man hätte es aber auch am liebsten sein lassen können. „Ihr habt doch das Wohnzimmer zerlegt, nachdem ich stundenlang versucht hatte, es herzurichten!“, sagst du, nimmst aber lieber reiß aus. In dem Moment bist du dir sicher, den Tag nicht mehr lebend zu überstehen. ~*~ Du hast Glück. Zwar bist du nicht ohne Verletzungen davon gekommen, aber dennoch kann man sagen, dass du noch lebst. Obwohl, es hätte schlimmer laufen können. Wenn man bedenkt, dass Xanxus irgendwann doch mal sein Zimmer verlassen hatte, um zu sehen, warum die anderen so einen Lärm machten. Wütend stampfte Xanxus die Treppen nach unten in das Erdgeschoss, eines seiner Whiskeygläser in der Hand. Du liefst gerade mit Squalo, Bel und Lussuria (der die anderen davon abhalten wollte, dich umzubringen) mitten durch die Eingangshalle und warst immer noch auf der Flucht. „Was ist hier los?!“, rief er aus und augenblicklich war alles still. Du sprangst erstmal aus der Reichweite der beiden blutrünstigen Irren, um dich in Sicherheit zu bringen. Leider brachte dir das sicherlich auch nicht viel, denn wenn Xanxus einmal wütend war, konnte man für jedes kleine Vergehen sterben. Und verdammt, du hast es wirklich übertrieben, als du Weihnachten feiern wolltest. „Die kleine Schlampe hat das Wohnzimmer demoliert!“, sagte Squalo und bemühte sich um eine einigermaßen normale Lautstärke, gefolgt von einem „Ushishishi~“ seitens Belphegor. Xanxus’ wütender Blick liegt auf dir und du wünschtest dir, jetzt einfach im Erdboden versinken zu können und nie mehr aufzutauchen. Vielleicht erfüllte Xanxus dir diesen Wunsch ja. „Ist das wahr?“, knurrte er leise und das Glas in seiner Hand zitterte gefährlich, als es zu zerspringen drohte. „Ich … Nun ja … Ano …“, kam es stotternd von dir, als du nach einer ordentlichen Ausrede suchtest. Dir fuhr es eiskalt den Rücken runter und du konntest dich kaum von der Stelle bewegen, als seine Augen sich für einen Moment verengten. Mit schnellen Schritten marschierte der Boss der Varia Richtung Wohnzimmer. Du schicktest alle Stoßgebete, dir die einfielen, in den Himmel, als man das Weihnachtschaos erreicht hatte. Du hattest mit deinem Leben gerade abgeschlossen, als Xanxus anfing, schallend zu lachen. Verwirrte Blicke sahen ihn an, bevor er sich zu euch umdrehte und sein Whiskeyglas dabei vollends zerdrückte. „Räumt hier auf, wenn ich das nächste Mal runter komme, will ich das Zeugs hier nicht mehr sehen“, gab Xanxus von sich und ging zurück in die Eingangshalle, um von dort aus in sein Zimmer zu gelangen. Dein Herz setzte für einen Moment aus und du glaubtest, so etwas wie „Weihnachten … Mit der Varia … Wer kommt denn auf so eine bescheuerte Idee?“ zu hören. Und jetzt sitzt du hier, ziehst dir ein paar der Messer von Belphegor aus dem Arm und tropfst den ganzen Fußboden voll. Du kannst von Glück reden, dass Xanxus dir nicht den Kopf abgerissen hatte, weshalb du dich schnell ans Aufräumen gemacht hast, nur, um noch ein paar Wunden von Squalo und Bel zu kassieren. Ob es das wert war, weißt du nicht, aber du weißt für das nächste Jahr, dass du das nicht mehr machen solltest. Ein Klopfen an der Tür holt dich aus deinen Gedanken zurück und du torkelst aus deinem zimmereigenen Bad raus, in der Hand ein Tuch gedrückt, um die Blutung zu stoppen. „Wer auch immer da jetzt noch was von mir will, kann sich in Ruhe verpissen. Ich lasse mich heute garantiert nicht umbringen“, murrst du ziemlich genervt, als die Tür auch schon aufgeht und Fran in deinem Zimmer steht. „Oii, arigatou für die nette Begrüßung“, sagt er und schließt die Tür hinter sich, um sich dann kackfrech auf dein Bett fallen zu lassen. „Was willst du hier?“, kommt es ziemlich angepisst von dir, als dir klar wird, wer dafür verantwortlich ist, dass man deine ‚Überraschung’ so schnell gefunden hatte. „Da dein Plan mit Weihnachten aus unerklärlichen Gründen“ – du gibst ein empörtes Schnauben von dir – „nicht funktioniert hat, dachte ich mir, könnte ich mit dir feiern.“ Ungläubig siehst du ihn an und hättest fast los gelacht, wenn er dabei nicht so ernst drein geblickt hätte. Deshalb gibst du nur irgendetwas von dir, was man als „Halt die Klappe und verpiss dich“ verstehen kann und verschwindest wieder ins Bad. Nach fast einer Stunde kommst du wieder raus, frisch geduscht und angekleidet und entdeckst Fran immer noch auf deinem Bett liegend, die Augen geschlossen und anscheinend schlafend. Du kannst ein genervtes Seufzen nicht unterdrücken und schmeißt Fran hochkant aus deinem Bett raus. „Ich hab gesagt, du sollst abhauen“, sagst du und verschränkst die Arme vor der Brust, während eben genannter sich wieder aufrappelt. „Jetzt hast du es kaputt gemacht…“, antwortet Fran nur darauf und holt ein leicht lädiertes Päckchen aus seiner Jackentasche, welches er dir reicht. „Frohe Weihnachten.“ ~*~ Ein kleines Special: Verblüfft hattest du das Päckchen entgegen genommen und dich bedankt, bevor du es geöffnet hattest. Zum Vorschein kam eine kleine Belphegor-Voodoopuppe, die du mit einem Grinsen auf dein Bett warfst. Du musstest Fran schwören, dass er dabei sein durfte, wenn du sie das erste Mal benutzen würdest. Mit einem verschworenen Grinsen hattest du Fran sein Geschenk überreicht. Ob er verblüfft war, konntest du nicht sagen, als genau so eine Puppe noch einmal zum Vorschein kam, allerdings hatte diese einen Froschhut auf. Im Laufe des Tages jubeltest du den anderen Varia-Mitgliedern ihre Geschenke auch noch unter, auch wenn es wirklich nicht immer einfach war. Mit einem zufriedenen Ausdruck auf dem Gesicht warst du den darauf folgenden Tag durch die Residenz gegangen, nur um zu sehen, dass die anderen mit deinen Geschenken durch die Gegend liefen. Vielleicht solltest du zu Silvester auch wieder etwas Planen. Anscheinend hattest du doch den Drang, ein Selbstmordkommando anzuführen, wie Fran gesagt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)