Weihnachten einmal anders von Ironhide77 ================================================================================ Kapitel 12: Auf in den Kampf ---------------------------- Will und Ironhide kamen trotz des Schneesturmes besser voran, als sie gedacht hatten. Der schwarze Autobot legte ein gutes Tempo vor, das Ziel hatte er sich als Karte gespeichert und konnte sich dadurch glücklicherweise nicht verlaufen. Der Major hatte sich zwischen der Brustpanzerung des Waffenexperten gedrückt und war so relativ gut gegen den peitschenden Schnee geschützt. Zusätzlich hatte er sein Gesicht, bis auf die Skibrille, hinter einem wärmenden Schal verborgen. Mittlerweile hatten sie laut dem Waffenexperten bereits gute zwei Meilen hinter sich gelassen und bis jetzt hielt sich der kälteempfindliche Roboter noch sehr gut. Sein gefrierender Atem vereiste zwar langsam immer mehr sein eisernes Gesicht, aber das schien ihn bist jetzt nicht weiter zu stören. Trotzdem warf Will öfters sorgenvolle Blicke zu dem Kopf seines Freundes hinauf. Unweigerlich musste er an Megatron denken, der vor Jahrzehnten im ewigen Eis bruchgelandet war. Die Kälte und das Eis hatten den mächtigen Con wer weiß wie lange gefangen gehalten, bis ihn zufällig Archibald Witwicky entdeckte. Das ungewöhnliche mechanische Wesen wurde unter strengster Geheimhaltung geborgen, für den Transport teilweise aufgetaut und anschließend in den Hoover- Staudamm gebracht. Dort wurde Megatron genauestens untersucht und mit Hilfe von Stickstoff auf eine bestimmte Temperatur gebracht, damit er zum einen nicht erwachen konnte und zum anderen die Kälte ihn aber auch nicht schaden konnte. Will hoffte, dass der Waffenexperte diesen ungewöhnlichen Spaziergang gut überstehen würde und nicht wie Megatron als gefrorener Eisklotz enden würde. Denn auch der mächtige Decepticon hatte durch die Bruchlandung und die feuchte Kälte Schäden erlitten, die die Menschen aber zum größten Teil reparieren konnten. Leider war Ratchet, oder andere fähige Mechaniker, zu weit entfernt, um Ironhide im Fall der Fälle helfen zu können. Aber sie hatten keine andere Wahl gehabt und der Vater hoffte sehr, dass alles gut gehen würde. Die Verständigung zwischen den Beiden war nur mit den Händen möglich, denn der Wind riss jedes Wort förmlich in Fetzen, bevor es das Ohr, oder auch die akustischen Sensoren erreichen konnte. Zum Glück gab es momentan auch nicht sonderlich viel zu bereden. Plötzlich und unerwartet knickte Ironhide mit dem linken Bein weg und wäre beinahe gestürzt. Zum Glück konnte er sich gerade noch abfangen, musste sich aber dabei mit einer Hand im Schnee abstützen. Will hatte sich verständlicherweise kurz sehr erschrocken, sich aber dann reaktionsschnell und eisern an der Panzerung des Autobots festgekrallt. Der Waffenexperte rappelte sich wieder auf und zeigte Will, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass der alles unbeschadet überstanden hatte, seinen nach oben zeigenden Daumen und lächelte dabei sogar. Der Major schüttelte seine Hand als Geste, dass das gerade noch einmal gut gegangen war und tätschelte danach Ironhides Wange. Beide sahen sich sich noch einmal kurz an und dann setzte sich das schwarze Wesen mit seiner menschlichen Fracht erneut in Bewegung. Weitere zwei Meilen wurden zurückgelegt, auf denen der Autobot aber deutlich langsamer wurde. Will bemerkte dies natürlich, aber er konnte es seinem Freund nicht verdenken, schließlich war es für ihn ein gehöriger Kraftakt sich durch den hohen Schnee und den Sturm kämpfen zu müssen. Der Mensch konnte Ironhide leider nicht helfen, ihm lediglich beistehen und aufmuntern. Schwerfällig ging der große schwarze Roboter weiter seinem Ziel entgegen und knickte ein weiteres mal ein und konnte sich diesmal leider nicht mehr so geschickt wie beim ersten mal abfangen. `Hide stürzte in die weiße Pracht und schaffte es aber gerade noch, sich mit seinen Unterarmen abzustützen. Sonst hätte das sicherlich für Will gefährlich werden können, aber instinktiv hatte sich der Major während des Sturzes ganz klein gemacht und sich zusätzlich soweit es möglich war, in eine Lücke der Panzerung gedrückt. Der Waffenexperte setzte sich schwerfällig auf sein Hinterteil und suchte sofort Blickkontakt zu seinem menschlichem Freund. Erleichtert stöhnte er auf, als er Will auf seiner Schulter unverletzt entdeckte. Der Major löste das Sicherheitsseil und kletterte vorsichtig näher an die akustischen Sensoren seines Partners heran. „Alles okay bei dir ? Ich mache mir ehrlich gesagt langsam Sorgen, mein Großer.“, rief Will Ironhide zu. Der Waffenexperte ging mit seinem gewaltigen Kopf sehr nahe an den Menschen heran und antwortete ihm : „Tut mir Leid, aber meine Beine wollen nicht mehr so, wie sie eigentlich sollten. Außerdem spüre ich meine Finger kaum noch.“ Als der Major die Worte vernommen hatte, zog er seine Stirn unter seiner Schutzkleidung sorgenvoll in Falten. Es war noch über eine Meile und die konnte verdammt lang werden. Er musste seinem Freund jetzt Mut zusprechen und ihn motivieren. „Hey Hide! Hast du nicht mal gesagt, Optimus hält den Rekord darin, am längsten bei Minustemperaturen aushalten zu können?“ Ironhide nickte Will zustimmend zu, verstand aber nicht, worauf sein Freund hinaus wollte. „Gut, dann lass uns seinen Rekord brechen. Ich freue mich schon auf sein Gesicht, wenn wir ihm erzählen werden, dass du besser bist als er. Wir müssen es einfach schaffen, Annabelle braucht dringend ihre Medizin.“, sagte Will hörbar besorgt und klopfte Ironhide aufmunternd auf auf die Schulter. „Auf geht es! Komm hoch Junge!“, feuerte er vehement den Waffenexperten an und befestigte sich erneut an ihm. Das Stöhnen des Waffenexperte, als sich dieser auf die Beine quälte, vernahm der Major trotz des Sturms und der Mütze auf seinem Kopf. Es versetzte seinem Herzen einen heftigen Stich. Es tat ihm sehr weh, seinen Freund so leiden zu sehen, aber einen anderen Ausweg gab es leider nicht. Ironhide schwankte zunächst kurz, als er wieder stand, fing sich aber relativ schnell wieder und machte seinem Namen alle Ehre, indem er eisern weiter marschierte. Die Kälte begann jetzt auch langsam Will zu erreichen und ließ ihn bereits leicht erzittern. Aber noch spürte er alle Extremitäten, selbst Finger und Füße wurden noch gut durchblutet. Hoffentlich ist es nicht mehr weit, dachte der Major und sah tief besorgt in `Hides Gesicht. Die Gesichtszüge des Autobots waren stark verzerrt, soweit Will das unter den recht starken Vereisungen erkennen konnte. Hin und wieder versuchte der Waffenexperte sich mit Hilfe seiner Hände von den Eiskrusten zu befreien, aber es brachte ihm nur für kurze Zeit Erleichterung, dann war bereits alles wieder zugefroren. Endlich zeigte der Waffenexperte an, dass ihr Ziel nur noch wenige Fuß weit entfernt sein müsste. Und tatsächlich konnte der Major bald darauf, zwar noch kaum erkennbar, mehre zusammenstehende Häuser entdecken. Innerlich jubelte er freudig auf und Ironhide schien durch die Neuigkeit ebenfalls beflügelt worden zu sein, denn er lief jetzt deutlich schneller, wenn auch dafür unsicherer, weiter. Nach wenigen Minuten hatten sie ihr Ziel erreicht und hofften, dort schnell Schutz und Hilfe finden zu können. Helena, die nach dem viel zu frühen Tod ihres Mannes, die kleine Farm alleine weiterführte, sah nachdenklich aus dem Fenster. Ihre Freundin, die sie bereits sehr lange kannte und der sie bedingungslos vertraute, hatte ihr per Telefon erklärt, dass ihr Sohn und ein riesiger Roboter sich auf den Weg zu ihr machen würden, um lebensnotwendige Medikamente für ihre Enkelin abzuholen. Aber noch war weit und breit niemand zu sehen. Die pensionierte Ärztin hatte sich für eines der Fenster in der oberen Etage des Wohnhauses entschieden. Von dort aus hatte man die beste Übersicht über den gesamten Hof. Normalerweise lebte hier auch Personal, aber über die Feiertage war das natürlich verreist und besuchte Freunde und Verwandte. Nur Helenas Enkel Jason und Samantha, die nur Sammy genannt wurde, waren noch mit ihr auf der Farm geblieben. Die Mutter der beiden Teenager war in der nächst größeren Stadt von dem Unwetter überrascht worden und vorübergehend bei einer Freundin untergekommen. Helena hoffte, dass ihr spezieller Besuch bald auftauchen möge. Sie sorgte sich sehr um die kleine Annabelle, hoffentlich schafften es ihr Sohn und dessen ungewöhnlicher Freund überhaupt durch das Unwetter hierher. Ungläubig schüttelte sie den Kopf, sie vertraute Jill, aber das ausgerechnet ein Alien hier auftauchen sollte, war ihr mehr als suspekt. Aber ihre langjährige Vertraute hatte bei Gott beschworen, dass es die Wahrheit sei und Jill war sehr gläubig. Plötzlich stockte der älteren Frau der Atem, denn auf dem Hof tat sich etwas. Sichtlich erschrocken ging sie einige Schritte vom Fenster weg und begann aufgeregt mit sich selbst zu sprechen. Ein paar mal atmete sie tief durch und dann trat sie erneut an das Fenster und sah hinaus. Mit klopfendem Herzen erblickte sie eine riesige schwarze Gestalt, die starke Probleme mit dem Gleichgewicht zu haben schien. Denn das Wesen schwankte beachtlich und wurde plötzlich sogar in die Knie gezwungen. Gut, dass sich die Kinder im hinteren Teil des Wohnhauses befanden, von dem man keinen Einblick in den Innenhof besaß, dachte Helena erleichtert. Sie eilte so schnell wie möglich aus dem Zimmer in Richtung Treppe. Jill hatte was von einem Pool erwähnt und dass der Alien vermutlich Hilfe benötigen würde. Jetzt war es an ihr, ihm zu helfen, wobei sie sich allerdings fragte, wie sie den Riesen durch die Tür der Schwimmbadhalle bekommen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)