Weihnachten einmal anders von Ironhide77 ================================================================================ Kapitel 6: Bescherung einmal anders ----------------------------------- Weihnachten ist längst vorbei, ich hoffe es gefällt euch trotzdem? Ich wünsche viel Spaß beim lesen! ------------------------------------------------------------------ „Geht es dir gut, Ian?“, fragte Jill sichtlich besorgt. „Öhm, alles in Ordnung. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit, was den Alkohol angeht, ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht.“, erklärte Ironhide wahrheitsgemäß. „Oh, ich verstehe, das klingt nicht gut. Aber ich habe auch alkoholfreies Bier da, wenn du das möchtest?“, fragte Tim und schaute den kräftig gebauten Mann verständnisvoll an. „So etwas gibt es auch?“ Der Waffenexperte schaute verwundert aus der Wäsche. „Hätte mir das mal jemand früher gesagt, dann wäre mir so einiges erspart geblieben.“, seufzte er und schüttelte leicht seinen Kopf. „Nicht nur dir“, mischte sich jetzt auch Will ein,“Aber ob du das damals überhaupt getrunken hättest, ist eine ganz andere Frage.“ „Naja, jedenfalls war es mir ein Lehre und ich kann mir deswegen heute noch diverse Sprüche anhören.“, sagte Ironhide kleinlaut. „Ian kannte bis vor kurzem keinen Alkohol, seine Eltern haben dem völlig entsagt und ihrem Sohn den Konsum strengstens verboten. Eines Abends sind wir von der Basis aus zu einem Bowlingcenter gefahren und dort hat er dann zum ersten mal Bier getrunken, leider etwas zu viel..!“, erklärte der Sohn seinen ungläubig dreinschauenden Eltern. „Ich geh dann mal das alkoholfreie Bier holen. Ein guter Freund von uns war früher Alkoholiker, daher habe ich immer ein paar Flaschen Butt light vorrätig.“, sagte Tim und machte sich erneut auf den Weg in Richtung Keller. Ironhide war froh, dass das Thema dann schnell gewechselt wurde. Er konnte glücklicherweise bei fast jedem der angeschnittenen Themen mitreden. Wenn er sich unsicher war, recherchierte er kurz im Internet. Bei diesem Vorgang verdunkelten sich seine Augen kurz, aber das fiel nur Will auf, der diesen Vorgang bereits kannte. Gegen Mitternacht verabschiedeten sich die jungen Leute und Ironhide in Richtung Bett. Zuvor bereiteten sie noch alles für den morgigen großen Tag vor. Will ging in die Garage und holte die verpackten Geschenke aus dem GMC Topkick. Tim schlich leise auf den Dachboden, um die dort gelagerten Pakete zu bergen. Die vermeintliche Fracht des Weihnachtsmannes wurde anschließend unter die große Nordmahntanne gelegt, die im Wohnzimmer prachtvoll geschmückt stand. Alles ging sehr schnell vonstatten, denn die Menschen wollten schleunigst ins warme Bett. Annabelle würde bestimmt früh erwachen, um schnell ihre Geschenke in Empfang nehmen zu dürfen. Sarah hatte sich bereits im Gästezimmer entkleidete und war unter die warme Bettdecke geschlüpft. Will öffnete leise das Fenster, um sich mit Hilfe einer Strickleiter vorsichtig abzuseilen. Der Major wollte noch kurz zu Ironhide, der natürlich nicht in seinem altem Zimmer schlief, sondern lediglich sein Hologramm zurückgezogen hatte. Er musste schließlich die Garage öffnen, damit der Waffenexperte hinausfahren konnte, um sich dort zu transformieren. Nur so konnte er dass für ihn lebenswichtige Energon aufnehmen. Mit einem Klicken entriegelte sich das große Tor und Will schob es langsam nach oben, um möglichst keine lauten Geräusche zu verursachen. Ironhides Scheinwerfer leuchteten kurz auf, dann erloschen sie wieder. Der GMC Topkick rollte langsam hinaus und blieb in sicherer Entfernung zum Haus stehen. Dann transformierte sich das vermeintliche Auto und Will ging mit großen Schritten auf seinem Autobotfreund zu. Der Waffenexperte, zog drei Energonwüfel hervor und begann genüsslich sie zu verzehren. „Deine Eltern schlafen übrigens tief und fest. Ich wollte sie nicht erschrecken und habe mir erlaubt ihre Vitalfunktionen zu überprüfen. Sehr nette Leute finde ich und so gastfreundlich.“, lachte Ironhide und sein Atem umwehte nebelartig seine Gesicht. „Danke, ich glaube sie mögen dich auch sehr.“, grinste der Major etwas verlegen. „Du kannst ruhig wieder zurück zu Sarah gehen. Ich vertrete mir noch etwas die Füße, aber nicht mehr allzu lange. Die Kälte ist nichts für meine alten Kriegsverletzungen.“, seufzte der Autobot und rieb sich sein linkes Bein. Will verabschiedete sich von seinem Freund und bat ihn sein Hologramm zu aktivieren, sobald Annabelle erwachen würde. Die Bescherung wollte sich der Waffenexperte nämlich nicht entgehen lassen und es wäre auch etwas auffällig, wenn er sie verschlafen würde. Pünktlich um sechs Uhr schlug Annabelle ihre Augen auf und war sofort hellwach. „Mum, Dad, ich will nach unten, um nachzugucken, ob der Weihnachtsmann schon da war.“, plapperte sie munter drauf los. „Der schläft bestimmt noch.“, seufzte Will laut und hatte Mühe seine Augen überhaupt zu öffnen. Sarah gähnte herzhaft und setzte sich dann auf. „Hat eh keinen Zweck Will. Lass uns aufstehen.“, lachte die junge Mutter und strich ihrer aufgeregten Tochter eine Strähne aus dem Gesicht. „Okay, da werde ich mich wohl geschlagen geben müssen.“, stöhnte Will und erhob sich mit mittlerweile leicht geöffneten Augen. Er schlüpfte schnell in seine bereitliegende Kleidung und bat seine Frau, Annabelle anzukleiden. Er selbst ging zu ´Hide und seinen Eltern, um diese vorzuwarnen, dass Annabelle jetzt schon ihre Geschenke auspacken möchte. Kurz vor sieben Uhr trafen sich alle mehr oder weniger wach im Wohnzimmer. Unter den bunt geschmückten Baum hatte der Weihnachtsmann doch tatsächlich zahlreiche Päckchen gelegt. Annabelles Augen leuchteten, als sie auf ihre am rosafarbenen Papier zu erkennenden Präsente zustürmte. Ohne Rücksicht auf Verluste zerriss sie die Verpackung und kreischte und juchzte dabei laut. Will hielt das Ganze mit der Kamera fest und die Anderen standen nur da und beobachteten lächelnd das Szenario. Nach und nach kamen diverse Spiele für ihren Nintendo DS, Puppenbekleidung und DVD´s zum Vorschein. Ein Paket stand etwas abseits, daher hatte es das Mädchen wohl zunächst übersehen. Will machte seine Tochter darauf aufmerksam und sie öffnete geschickt den Karton. Dann zog sie vorsichtig ein ferngesteuertes Auto heraus und stellte es sanft auf dem Boden ab. Sie blickte mit großen Augen Ironhide an, der sich das Grinsen nicht verkneifen konnte. „Probier es aus.“, bat er seine kleine Freundin. Will hatte währenddessen die Steuerkonsole aus dem Karton geangelt und hielt sie seiner völlig verdutzten Tochter vor die Nase. Das Auto war eine exakte Nachbildung von Ironhides Altmode und es hatte dem Autobot viel Zeit und Mühen gekostet, es ausfindig zu machen. Aber das war jetzt vergessen, das strahlende Gesicht von Anabelle machte alles wieder wett. Das Mädchen ließ das Auto hin und her sausen und Jill und Tim mussten aufpassen, dass sie nicht angefahren wurden. Jetzt begannen auch die Erwachsenen ihre Geschenke auszupacken. Jill bekam eine neue Winterjacke und einen Essensgutschein für ihr Lieblingsrestaurant. Tim freute sich über eine neues Stück für seine besondere Sammlung. Sarah entdeckte in einem Karton ein neues Paar Schuhe und zusätzlich eine Flasche ihres Lieblingsparfums. Will entpackte eine Wii Konsole inklusive diverser Spiele. Alle waren glücklich und Ironhide selbst reichte Annabells Freude und die der Anderen völlig aus. Er erwartete nicht, selbst etwas geschenkt zu bekommen. „Ian, ich glaube der Weihnachtsmann hat auch für dich etwas gebracht.“, sagte Will und deutete auf einen kleinen Stapel Päckchen, der etwas hinter den Baum gerutscht war. Ironhide guckte reichlich irritiert. „Wie, für mich?“, fragt er und kratzte sich verlegen am Kinn. „Los, auspacken!“, rief Annabelle mit dem ferngesteuertem Auto auf ihrem Arm. Vorsichtig ging der Waffenexperte in Richtung seiner vermeintlichen Geschenke und berührte immer noch ungläubig das Papier. Das kleine Mädchen ging zielstrebig zu ihm hinüber, stellte das Spielzeug ab und nahm eines der Päckchen in ihre kleinen Hände. „Ich helfe dir mal besser, sonst dauert das noch bis heute Abend und ich habe jetzt langsam echt Hunger.“, sagte sie keck und begann unter dem Gelächter ihrer Eltern und Großeltern Ironhides Geschenke auszupacken. Der Autobot selbst ließ sie natürlich gerne gewähren. Als Erstes kamen ein Pullover, eine Hose und eine Mütze zum Vorschein. Natürlich alles in der Farbe Schwarz. Ironhide sah dem kleinem Mädchen fasziniert zu. Zu guter Letzt lag da noch ein sehr ungewöhnliches Paket. Es besaß eine längliche und zugleich schmale Form. Dieses mal packte Ironhide das Geschenk selber aus und es bereitete ihm sichtlich Spaß, denn er strahlte über das ganze Gesicht. Als er aber den Inhalt in seinen Händen hielt, sah er mit erstauntem, fast schon ehrfürchtigem Blick Tim an und schüttelte ungläubig seinen Kopf. „Ich hoffe sie gefällt dir?“, lachte Wills Vater. „D..Dass kann ich nicht annehmen.“, stotterte der Waffenexperte schon fast und strich sanft über die Jackhammer BJ 82. „Du willst doch nicht den Weihnachtsmann beleidigen oder?“, grinste Tim und schlug dem verwirrten jungen Mann auf die breite Schulter. „Ich denke der gute Mann wusste schon, zu wem das gute Stück am besten passen würde. Halte sie ihn Ehren und pflege sie gut.“, fügte er noch leise hinzu. Annabelle sollte schließlich nicht merken, woher die Geschenke tatsächlich kamen. Ironhide nickte und sagte nur knapp :“ Danke.“ Zu mehr Worten war er nicht fähig, es war lange her, dass er beschenkt wurde. Nach der aufregenden Bescherung wurde erst einmal ausgiebig gefrühstückt. Gestärkt beschloss man das gute Wetter auszunutzen und die näher Umgebung zu erkunden. Jill und Sarah packten warmen Kakao, heißen Tee und ein paar Decken in zwei Rücksäcke, die von Ironhide und Will getragen wurden. Alle hatten sich dank warmer Kleidung, gut gegen die eisigen Temperaturen geschützt. Annabelle saß auf einen Holzschlitten und ließ sich von ihrer Mutter durch den Schnee ziehen. Ein Glück lag er schon etwas länger und durch einige Autos, die sich doch hin und wieder hierher verirrten, war er etwas festgefahren worden. Ansonsten wäre ohne geeignete Schneeschuhe kaum ein Durchkommen möglich gewesen. „Bleibt auf der Straße, der Schnee liegt hier mehrere Meter hoch und ich möchte niemanden mit den Händen wieder ausgraben müssen.“,warnte der Major seine Familie und auch den Autobot. Die Straße verlief durch ein kleines Wäldchen. Es sah romantisch aus,wie der Schnee die einzelnen Äste der Bäume weiß nachgezeichnet hatte. Hin und wieder fiel natürlich etwas Schnee von den Bäumen. Meist hatte Ironhide das Pech, dass der Schnee ausgerechnet ihn traf. Der große Mann schimpfte jedes mal ordentlich und irgendwann fragte Will ihn dann :“ Hey Großer, hast du irgendwann mal einen Baum geärgert, oder warum rächen die sich jetzt alle an dir?“ „Sehr lustig.“, grummelte Ironhide etwas muffig zurück. „Komm schon, sei nicht stinkig. Es hätte auch etwas von einem Vogel sein können.“, lachte der Major und knuffte Ironhide in die Seite. Der murmelte als Antwort nur etwas unverständliches vor sich hin. Man beschloss irgendwann, eine kleine Pause einzulegen. Mehrere Baumstämme wurden durch Decken zu gemütlichen Sitzgelegenheiten umfunktioniert und jeder wärmte sich an einem warmen Getränk. Annabelle zeigte Ian stolz, wie ein Schneeengel entsteht. Der verstand aber den Sinn Sinn und Zweck dieser Übung nicht so ganz. Daraufhin begann das Mädchen ihren großen Freund mit Schneebällen zu bewerfen und es dauerte nicht lange und alle, sogar die Großeltern, mischten munter mit. Irgendwann wurde es Annabelle aber dann doch zu kalt und sie machten sich auf den Rückweg. „Oh, ich glaube ich muss das Dach etwas abräumen. Ich befürchte, es könnte sonst unter der Schneelast womöglich zusammenbrechen.“, sagte Tim besorgt zu seinem Sohn, der neben ihm herging. „Da liegt verdammt viel Schnee, aber lass mich das bitte machen.“, bat er den ehemaligen Soldaten. „Kommt gar nicht in Frage. Ich habe das bis jetzt immer noch sehr gut alleine hinbekommen und wenn du nicht da bist, hilft mir schließlich auch keiner.“, argumentierte Tim. Will wusste genau wie stur sein Vater sein konnte und seufzte daher nur und gab nach. Er wollte sich nicht mit seinem alten Herrn streiten. Am Haus angekommen gingen die Frauen hinein und Will und Ironhide wollten zumindest zusehen, wenn sie schon nicht helfen durften. Tim stellte eine Leiter an die Dachrinne und kletterte gekonnt und zügig auf das Dach. Er begann mit Hilfe einer Schaufel, die Will ihm hinauf gereicht hatte, den Schnee abzutragen. Die Hälfte des hölzernen Daches hatte er bereits von der weißen Pracht befreit, als er vermutlich auf eine vereiste Stelle trat. Ruckartig riss es ihm die Füße weg und er kullerte zum Entsetzen der beiden Zuschauer das Dach hinunter. Zum Glück schaffte es Tim, sich irgendwie an der Dachrinne festzuklammern und so den Sturz abzubremsen. Leider rutschte dabei sein Körper aber ins Lehre und er baumelte mehrere Meter über dem Boden. Die Frage war, wie lange er sich noch so halten konnte. Die Leiter stand leider etliche Meter weit entfernt. „Daaad“, schrie Will und rannte trotzdem auf die Leiter zu, er musst einfach etwas tun. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)