Sunsetdance von DKelli (Sequel zu Moondance [KanamexZero]) ================================================================================ Kapitel 3: Blutlust ------------------- Blutlust Jedes Mal bisher war es ein Kampf gewesen. Ein Kampf darum, wer den Stolz des anderen zuerst brechen würde. Zuerst war es rein mental. „Du schon wieder? Soll ich meine Wachhunde rufen?“ „Hunde? Ja, genau das sind deine abartigen Kommilitonen. Oder sollte ich besser sagen, Sklaven?“ „Du hast Recht, ich brauche sie nicht zu rufen. Mit so einem unfähigen Hunter werde ich auch allein fertig.“ „Was ist das Dreckspack wieder überheblich heute…“ „Beleidigst du dich schon selbst? Denk immer dran: Du gehörst auch zu dem so genannten ‚Dreckspack’. Dumm nur, dass du wirklich das Unterste des Unteren bist.“ „Darum werde ich dich und deine Rasse auslöschen. Da kannst du Gift drauf nehmen.“ „… Nimm die Waffe runter.“ „Angst?“ „… Sofort.“ „Wieso? Nur so bekomme ich doch immer das, was ich will.“ „Die letzte Warnung. Nimm die Waffe runter.“ „…Lass mich trinken.“ „Niemals.“ Ein Lachen. „Das sagst du jedes Mal. Und ich bekomme doch immer was ich will.“ „Wieder auf dem Egotrip? Pass auf, du fällst tief vom hohen Ross.“ Die Sicherung der Waffe wurde gelöst. „Sagt der Richtige. Also, irgendwelche letzten Worte?“ „Was willst du denn hören? Willst du, dass ich mich wehre?“ „Vielleicht.“ Mit einem dumpfen Laut landete die Bloody Rose auf dem dicken, roten Teppich. Dann war es physisch. Eigentlich hatte Zero es nie darauf ankommen lassen wollen. Nie, niemals. Bisher hatte immer er die Oberhand gehabt, sich an Kanames Hals zu schaffen gemacht um seinen Durst zu stillen. Doch er wusste, dass es eines Tages dazu kommen würde, dass alles aus den Fugen geriet. Alles war genau richtig gewesen. Genau an der Grenze. Es war immer ein Balanceakt gewesen, dem Reinblüter nicht die Genugtuung der Überlegenheit zu geben – er sollte niemals Zeros Blut trinken. Die Treffen, die vor langer Zeit das erste Mal statt gefunden hatten, waren immer gleich gewesen und so sollte es eigentlich auch bleiben. Irgendwann war es doch anders gewesen, ein klein wenig anders, und genau das hatte Zero verwirrt, aber er hatte weiter gemacht. Doch jetzt war es alles noch viel schlimmer. In Zeros Kopf drehte sich alles. Er musste Kaname zurückdrängen. Er musste diese forschen Hände abschütteln. Er sollte nicht nachgeben. Er sollte ihn nicht trinken lassen. Unangenehm grob gegen die Wand gedrückt, einfach nur, um ihn fest zu halten. Zeros Sicht wurde kurzzeitig unscharf. War das ein Bilderrahmen in seinem Rücken? Zero schluckte hart. Wenn er durstig war, waren alle Sinneseindrücker noch schärfer, noch… schlimmer. Dieser Geruch von Lust ließ ihn schwerer atmen. Dieser Geruch von Gier ließ ihn keuchen. Eine stille Angst vor dem Augenblick, indem sich Kanames Fänge irgendwo in ihn bohren würden, war da. Kalte Angst vermischt mit Erwartung, die ihm eine Gänsehaut bescherte. Kanames federleichte Berührungen spürte Zero überall auf seiner Haut. Sein Atem war immer wieder ganz nah einer Ader, dann wieder weg. Zero knurrte böse, um dem anderen zu zeigen, dass er es tun oder lassen sollte. Doch wie gewohnt ließ sich Kaname davon nicht im Geringsten beeindrucken. Zero konnte seine Freude an diesem Spiel gerade zu spüren. Mit einem Ruck war der Schmerz da. Blitzartiger, stechender Schmerz. Doch Zero sah nur aus dem dunklen Fenster und wartete darauf, dass Kaname weitermachte. Doch dem war nicht so. Mit einem leisen Geräusch löste sich der Reinblüter von Zeros Schlüsselbein, sah ihn mit unterlaufenen Augen schweigend an. Sein Blick wurde nicht erwidert. Zero spürte wie nasses Blut herunter lief, aber es war ihm egal. Er hatte das Gefühl vollkommen nackt vor Kaname zu stehen, denn jetzt wusste Kaname alles anhand dieses einen Bisses von ihm. Verdammte Scheiße. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)