When Friendship Comes Back And Turns Out To Love...Again?! von BeautyRani (Fortsetzung zu ´´When Friendship Becomes Love`` (KaixRei)) ================================================================================ Kapitel 23: It' s Over ---------------------- Es war nicht leicht für Kai gewesen heute Morgen in sein Büro zu gehen, zu arbeiten und so zu tun als hätte man seinem Freund oder besser gesagt Exfreund gestern nicht das Herz gebrochen. Rei hatte ihm für heute noch Mut zugesprochen und als Kai daran zurückdachte, schlich sich ein sanftes Lächeln auf seine ernste Miene. Nachdem sie gestern eine Zeit lang Arm in Arm auf der Couch gesessen waren und die Tatsache, dass Yuriy nun Bescheid wusste erst einmal verdauen mussten, hatte Rei versucht Kai den restlichen Tag auf andere Gedanken zu bringen. Und irgendwie hatte er es auch geschafft, dass sich der Gedanke an Yuriy in seinem Verstand weit nach hinten gedrängt hatte und seine ungeteilte Aufmerksamkeit alleine Rei galt. Seinem nun festen Freund. Das klang wie Musik in seinen Ohren und sein Lächeln wurde etwas breiter. Sie hatten den restlichen Tag ganz gewöhnlich zu zweit verbracht, fast so wie damals bei ihrem ´Best Friends Day`. Der einzige Unterschied hatte darin bestanden, dass sie sich einander statt nur sehnsuchtsvolle Blicke zuzuwerfen und den anderen nur in seinen Gedanken auszuziehen, sie es diesmal auch ausleben konnten. Sich berühren und küssen konnten, wann immer ihnen der Sinn danach stand und das war nicht gerade selten passiert. Doch was Kai am meisten gefallen hatte, war die Art und Weise wie sie die Nacht zusammen verbracht hatten. Vom Sex mal abgesehen, war es der Moment gewesen, in dem er seinen Rei ganz fest an sich gezogen hatte. Dessen Kopf war auf seiner Schulter gebettet und er hatte ihm zärtlich durch die schwarzen langen Strähnen gestrichen, während Reis stetiger Atem seinen Hals gekitzelt hatte und ihn abermals das Gefühl der vollkommenen Ruhe und Zufriedenheit beschlichen hatte. Er war nach all den Jahren endlich richtig glücklich und das hatte er heute auch Hanna am Telefon gesagt, die ihn angerufen hatte und unbedingt wissen wollte, wie die Nacht noch verlaufen war. Eine Glückseligkeit die er zum ersten Mal in seinem Leben spürte und was alleine Reis Verdienst war, auch wenn der Schwarzhaarige es ihm nicht immer leicht gemacht hatte und er auf dem Weg zu diesem Ziel viel einstecken musste. Doch nicht nur er, sondern nun auch Yuriy.... Verdammt, er hätte sich schon viel früher von ihm trennen müssen, dann wäre dessen Schmerz wahrscheinlich nicht so groß gewesen. Am besten hätte er sich lieber nie auf eine Beziehung mit dem Rothaarigen eingelassen, dann wären sie jetzt vielleicht immer noch Freunde geblieben. Aber wie hätte er denn auch ahnen sollen, dass das Ganze so aus dem Ruder laufen würde? Es war wohl Schicksal gewesen... Kai war so in seinen Gedanken vertieft, dass er nicht einmal bemerkte, wie seine Bürotür geöffnet wurde und jemand hereinkam. Erst als er aufblickte, sah er Yuriy vor sich und war redlich überrascht diesen in seinem Büro vorzufinden. Leider gaben dessen eisblaue Augen keinen Aufschluss darüber, was sich für Gefühle in ihm abspielen mochten und wie tief er ihn wohl verletzt haben mochte. Der Rothaarige sah ihn für eine kurze Zeit mit einer ausdruckslosen Miene an, bevor er sich mit den Worten „Wir müssen reden“, auf den Stuhl Kai gegenüber hinsetzte. Ein stummes Nicken, zu mehr war Kai momentan nicht in der Lage. Eine kurze Stille entstand zwischen ihnen, bevor Yuriy das Wort ergriff. „Ich hoffe du weißt, dass ich gestern stark an mich halten musste, um dir nicht sofort meine Faust ins Gesicht zu schlagen“, eröffnete der Rothaarige die Unterhaltung und Kai war überrascht, wie ruhig seine Stimme dabei klang, hatte er doch insgeheim einen richtigen Gefühlsausbruch von dem Russen erwartet. „Doch das hätte an den Tatsachen sowieso nichts geändert“, fügte dieser noch hinzu und senkte einen Augenblick lang seinen Blick, ehe er ihn wieder hob und auf Kai richtete. „Ich war anfangs sehr wütend, als ich euch beide in solch einer Situation erwischt hatte und ich muss zugeben, auch sehr enttäuscht von dir.“ „Yuriy, ich-“, wollte Kai ihm die Situation erklären, als er von dem Rothaarigen mit einer hochgehobenen Hand unterbrochen wurde. „Lass mich ausreden“, sprach er dazwischen. „Dann ist mir jedoch bewusst geworden, dass ich überhaupt kein Recht darauf hatte enttäuscht zu sein, da ich ja selbst nicht besser gewesen bin.“ Diese Aussage ließ Kai eine Augenbraue in die Höhe heben. Doch bevor er nachfragen konnte, fuhr Yuriy fort. „Bevor unsere Beziehung begonnen hatte, warst du ehrlich zu mir und hast mir von deiner Vergangenheit mit Rei erzählt, zumindest was deine Gefühle für ihn betraf.“ Er hielt kurz inne, bevor er weitersprach. „Dafür habe ich dir meine jedoch verheimlicht, da ich sie eigentlich hinter mir lassen wollte.“ Kai wurde stutzig, worauf sein Gegenüber damit überhaupt hinaus wollte. „Es gab einen entscheidenden Grund, wieso ich mich dazu entschlossen hatte die Versetzung von Russland nach Tokio anzunehmen und hier für deinen Vater weiterzuarbeiten. Ich konnte einfach nicht mehr in diesem Land bleiben, wo mich alles an meine Vergangenheit erinnerte, an meine Vergangenheit mit ihm. Deshalb bin ich hierher geflüchtet“, erzählte er und Kai konnte sehen wie sich etwas in den eisblauen Augen regte und sich ein wehmütiges Lächeln auf dessen Lippen schlich. „Du musst nämlich wissen Kai, dass auch ich nicht einfach so von heute auf morgen schwul geworden bin. Ich habe das gleiche Schicksal wie du durchgemacht.“ Verwundert blickten ihn die blutroten Augen an. „Auch ich habe mich damals in einen sehr guten Freund von mir verliebt und im Gegensatz zu deinem Fall hatte er meine Gefühle sogar erwidert und wir wurden ein Paar.“ Der Blick von Kais Augen hatte sich nicht verändert und er hörte dem Rothaarigen weiterhin gespannt zu. Und erst jetzt war ihm aufgefallen, dass sie nie richtig über Yuriys Vergangenheit geredet hatten. Auf seine damalige Frage hin, wie denn der Rothaarige dazu kam auf Männer anstatt auf Frauen zu stehen, hatte dieser lediglich amüsiert mit den Schultern gezuckt und gemeint, es hätte anscheinend schon immer in seiner Natur gelegen. Kai hatte daraufhin auch nicht mehr nachgehakt, was er wahrscheinlich doch hätte tun sollen. Sofort riss ihn dessen Stimme wieder aus seinen Gedanken, als er weitererzählte. „Das war meine erste richtige Beziehung zu einem Mann gewesen und auch die glücklichste Zeit meines Lebens.“ Schon wieder konnte Kai ein wehmütiges Lächeln auf seinen Lippen sehen und wie sich die eisblauen Augen etwas verdüsterten und trauriger wurden. „Was ist passiert?“, wollte er dann wissen und war selbst überrascht darüber, wie belegt sich seine Stimme dabei angehört hatte. „Naja, was öfters in Beziehungen vorkommt, wenn man von der rosaroten Wolke auf dem Boden der Tatsachen zurückkommt. Es haben sich nach und nach ein paar Probleme mit eingeschlichen. Zum einen war sein Vater nicht gerade begeistert, als er von der Sexualität seines einzigen Sohnes erfuhr und es gab deswegen auch viel Streit zwischen den beiden. Und zum anderen, sind er und ich von Natur aus ziemlich besitzergreifend. Das war dann auch ein ganz großer Streitfaktor in unserer Beziehung und irgendwann haben wir uns von den ganzen Problemen unterkriegen lassen und uns schlussendlich getrennt“, beendete Yuriy seine Geschichte mit reumütiger Stimme. „Du hast ihn trotzdem noch geliebt, oder?“, fragte Kai mitfühlend nach, da er genau wusste, wie Yuriy sich damals gefühlt haben musste. Der Rothaarige nickte zustimmend, ehe er seufzend weitererzählte. „Trotzdem hätte unsere Liebe die ganzen Streitereien zwischen uns nicht länger ausgehalten und es war damals für uns beide besser so, aber...“ „Aber?“, hakte Kai nach, als Yuriy abgebrochen hatte und ihn nun überrascht ansah, da er mit seinen Gedanken dabei ganz woanders gewesen war. „Nichts aber, es war damals besser so“, betonte Yuriy wiederholt, was Kai abermals eine Augenbraue heben ließ. Der Rothaarige wusste, dass Kai jetzt auf eine Erklärung wartete, wieso er ihm überhaupt von seiner ersten großen Liebe erzählt hatte und musste insgeheim lächeln, wie schnell sich doch ihre Rollen vertauscht hatten und er nun auf der Anklagebank saß. „Der Grund warum ich dir davon erzählt habe, ist der, dass ich ihn nach all den Jahren wieder getroffen habe...in Amerika.“ Schlagartig weiteten sich Kais Augen und nun wurde ihm auch klar, wieso Yuriy am Telefon mit ihm immer so reserviert gewirkt hatte. Er musste wohl ziemlich durcheinander gewesen sein, wieder seiner Jugendliebe begegnet zu sein, schließlich war es ihm mit Rei nicht anders ergangen. „Es ist aber nichts passiert, also kannst du es vergessen, dein schlechtes Gewissen damit zu bereinigen, dass ich in Amerika meine eigene Ablenkung hatte“, fuhr ihn Yuriy mit verärgerter Stimme an und Kai war es etwas peinlich, dass der Rothaarige ihn damit durchschaut hatte. Doch schnell wich dessen Verärgerung und seine Stimme nahm wieder einen neutralen Klang an. „Trotzdem war auch ich kein Unschuldslamm“, beichtete er und der Graublauhaarige sah ihn neugierig an. „Anstatt es bei diesem zufälligen Treffen zu belassen, habe ich mich weiterhin mit ihm getroffen. Er lebt bereits seit ein paar Monaten in New York und geht dort auch aufs College, deshalb war ich auch einverstanden, als er mir angeboten hatte, die Stadt zu zeigen. Wir haben uns währenddessen über alte Zeiten unterhalten und irgendwie...irgendwie konnte ich nicht nein sagen, als er mich gefragt hatte, ob wir uns wiedersehen könnten.“ Kai konnte sich das darauffolgende Lächeln einfach nicht verkneifen. Genauso war es ihm auch mit Rei ergangen, als dieser sich von ihm verabschiedet hatte und er ihm daraufhin angeboten hatte bei ihm zu wohnen, weil er ihn nicht einfach so gehen lassen wollte. Sofort schoss ihm ein funkelnder Blick aus eisblauen Augen entgegen. „Aber während du es hier mit deinem besten Freund getrieben hast, ging es bei unseren Treffen rein platonisch zu und ich hatte mich für unsere Beziehung entschieden, anstatt dort zu bleiben und zu sehen, ob sich aus unserem Wiedersehen wieder etwas entwickeln könnte!“, fuhr er ihn scharf an und Kai senkte betreten den Kopf. „Tut mir leid, Yuriy. Mir ist durchaus bewusst, dass das alles meine eigene Schuld ist. Ich hätte dir einfach schon viel früher von meinen Zweifeln bezüglich unserer Beziehung erzählen müssen, dann hätte ich dir vielleicht diese Enttäuschung und den Schmerz erspart“, brachte er reumütig hervor, was dem Rothaarigen lediglich ein Schnauben entlockte. „Aber ich wollte meine immer noch vorhandenen Gefühle für Rei einfach nicht wahrhaben und habe so getan als wenn nichts wäre. Ich hatte einfach Angst davor, dass...dass er mich wieder so verletzt wie damals und wollte mir mit unserer Beziehung einreden, dass ich ihn nicht brauchte, doch...ich liebe ihn, habe ihn immer geliebt und es tut mir unendlich leid, wie egoistisch ich deswegen gehandelt habe und dich so lange im Dunkeln habe tappen lassen.“ „Mit anderen Worten, du bist ein Vollidiot!“ „Ein riesen Vollidiot“, ergänzte Kai. Es entstand eine kurze Stille, in der Yuriy den Graublauhaarigen vor sich musterte, welcher betreten nach unten sah. „Ich wollte mich von dir trennen, sobald du wieder zurückgekommen wärst, aber dass du es dann so erfahren musstet tut mir wirklich leid“, entschuldigte sich Kai ein weiteres Mal und hoffte auf Vergebung, als er seinen Blick hob und auf Yuriy richtete, welcher mit verschränkten Armen vor der Brust und ausdruckslosem Gesichtsausdruck auf dem Stuhl ihm gegenüber saß. „Yuriy?“, sprach er ihn an, als dieser immer noch keinen Mucks von sich gab und ihn lediglich stumm ansah. Seufzend wandte er seinen Blick von dem Graublauhaarigen ab und sah aus dem großen Fenster. „Weißt du, Kai, meine Gefühle für dich waren wirklich echt gewesen. Vielleicht war es noch keine große Liebe und bestimmt ging sie nicht so tief, wie ich sie damals für ihn empfunden hatte, aber ich würde dieses Gefühl schon als Verliebtsein bezeichnen“ , schloss Yuriy seine Analyse, ehe er weiter sprach. „Und die Sache mit Rei hat mich wirklich getroffen, weil ich dir eigentlich vertraut hatte, trotzdem...“ Als er inne hielt, sah Kai ihn schuldbewusst an und stutzte plötzlich, als sich auf Yuriys Lippen ein verbittertes Lächeln schlich. „Trotzdem kann ich sehr gut nachempfinden, wie durcheinander du dich gefühlt haben musstest, als Rei plötzlich wieder in dein Leben getreten ist. Und das du mich nie wirklich geliebt hast, hatte ich bereits vermutet als wir uns damals wegen ihm gestritten hatten. Du hast dich schon damals unbewusst für ihn entschieden, als du dich geweigert hattest ihn aus deinem Apartment zu schmeißen und ich wollte es einfach nur nicht wahr haben. In Amerika hatte ich mir etwas Zeit zum Nachdenken über uns erhofft und bin dann selbst auf meine erste Liebe gestoßen. Doch weißt du, was das Lustige an der ganzen Sache ist?“, fragte er nach, wohingegen Kai ihn einfach nur anstarrte und zu keiner Erwiderung im Stande war. „Ich habe mich genauso wie du verhalten.“ Einige Momente herrschte grenzenlose Stille, nicht einmal der Straßenverkehr draußen war mehr wahrzunehmen, als Kai Yuriys Worte bewusst wurden. „Du bist wieder zurückgeflogen, weil du Angst hattest“, erwiderte der Graublauhaarige nun verstehend, während es diesmal Yuriy war, der seinen Blick betreten senkte. „Du hattest Angst, dass es vielleicht wieder nicht mit euch klappt und bist deswegen zurück zu mir geflüchtet, in der Hoffnung du vergisst ihn schnell wieder, hab ich Recht?“ Kai sprach diese Worte in sanftem Ton aus, da er Yuriys Reaktion aus eigener Erfahrung sehr gut nachvollziehen konnte. Im Endeffekt hatten sie sich beide benutzt, um ihre große Liebe zu vergessen. Sie hatten versucht, bei jemand anderem Trost zu finden und sich dementsprechend aneinander geklammert, sich eingeredet eine intakte Beziehung zu führen, daran festzuhalten, um nicht wieder von ihnen verletzt zu werden. Doch die Liebe hatte sie trotzdem wieder eingeholt, den einen schneller, den anderen erst viel später. Plötzlich fand sich Kai dabei wider, wie er zu Yuriy ging und ihn in eine tröstende Umarmung zog, welcher darauf zuerst überrascht reagierte, diese dann aber mit einem wehmütigen Lächeln erwiderte. „Wir sind wohl beide Vollidioten“, meinte der Rothaarige seufzend. „Du meinst wohl riesen Vollidioten“, fügte Kai grinsend hinzu, als sie sich wieder voneinander lösten und sich ansahen. „Als Ersatz warst du gar nicht mal so übel“, äußerte der Rothaarige mit einem verschmitzten Grinsen, was von Kai mit einem spielerischen Schlag in dessen Oberarm quittiert wurde. „Trotzdem finde ich es schade, dass wir nicht in den Genuss gekommen sind uns noch etwas intimer kennenzulernen“, hauchte Yuriy ihm verführerisch ins Ohr. „Meinem guten Instinkt sei Dank“, konterte Kai grinsend, was den Rothaarige ein gespieltes Schmollen entlockte. Doch dann wurden beide wieder Ernst. „Du solltest euch noch eine Chance geben“, meinte Kai mitfühlend und brachte seinen Gegenüber damit zum Nachdenken. „Du kannst nicht ewig nach Ersatz suchen, Yuriy. Stell dir vor es würde Rei nicht geben und ich wäre ernsthaft in dich verliebt gewesen. Du hättest dir dann eingeredet etwas für mich zu empfinden, obwohl du dich insgeheim nach einem anderen sehnen würdest. Damit wäre diese Beziehung einseitig geblieben und du hättest im Endeffekt nur mit meinen Gefühlen gespielt “, stellte Kai hypothetisch da und erntete einen funkelnden Blick seitens Yuriy. „Also genau so, wie du es mit mir gemacht hast“, konterte der Rothaarige verstimmt, was sich Kai wieder schuldig fühlen ließ. „Aber eins hat mich stutzig gemacht“, hörte er Yuriy sagen und sah ihn an. „Wenn du mich nie geliebt hast, wieso hast du es mir dann neulich am Telefon gesagt?“ Beschämt wandte Kai sein Gesicht zur Seite, da er ihn dabei nicht ansehen konnte. „Ich habe es eigentlich nicht zu dir gesagt....Rei befand sich damals ebenfalls im Raum und es ist mir dann einfach so rausgerutscht, als ich ihn während unseres Gespräches beobachtet hatte. Tut mir leid“, fügte er noch eilig hinzu, nachdem er auch diese Sache gebeichtet hatte. Der Rothaarige bedachte ihn mit einem halb nachdenklichem und halb enttäuschtem Blick. „Dein Rei hat wirklich großes Glück mit dir, ich hoffe das weiß er“, erwiderte er dann etwas traurig und Kai kam nicht umhin sich deswegen schuldig zu fühlen, weil Yuriy doch etwas mehr für ihn empfunden hatte, als bloß den Ersatz für seine verlorene Liebe. Dies schien ihm der Rothaarige wohl aus dem Gesicht lesen zu können, als sich wieder ein schelmisches Grinsen auf seinen Lippen bildete. „Guck nicht so, ich hab dir doch gesagt, dass ich nur verliebt in dich gewesen bin. Das ist bei mir ungefähr noch eine halbe Million von Kilometern bis zur wahren Liebe entfernt. Also, sei unbesorgt“, schloss er mit einem Schulterzucken, als er noch frech ein: „Außerdem kann sowieso niemand mit meinem mithalten“, von sich gab und damit auch Kai ein Grinsen entlockte. „Zum Glück. Ist ja auch wirklich schwer mit jemandem mitzuhalten, der Bryan heißt und lila Haare hat. Wenn du mich fragst, eine richtige Mädchenfarbe“, neckte er den Rothaarigen und wurde daraufhin aus eisblauen Augen überrascht angesehen. „Woher weißt du, dass es Bryan ist, schließlich habe ich keinen Namen gesagt?“ Daraufhin zuckte Kai lediglich mit den Schultern, bevor er zu einer Antwort ansetzte. „War nicht schwer zu erraten, wer dein angeblich guter Freund sein sollte. Ihr wart ja jahrelang zusammen in einem Team, da kann es schon passieren, dass man sich in seinen Teamkollegen verliebt. Ging mir ja damals nicht anders und wer würde da besser zu dir passen, als er?“, erwiderte er mit etwas, was Yuriy nie gedacht hätte jemals bei ihm zu sehen – mit einem Augenzwinkern! Verblüfft sah der Rothaarige ihn an. „Rei scheint ja wirklich eine bemerkenswerte Wirkung auf dich zu haben“, verlautete er mit einem anerkennenden Pfeifen. Kai konnte nicht widerstehen, als er mit einem Grinsen im Gesicht Richtung Tür schlenderte. „Wenn du nur wüsstest, zu was er mich sonst noch alles bringen kann“, meinte er dabei geheimnisvoll, was Yuriy fast die Kinnlade herunterfallen ließ. Sofort eilte er ihm sensationsgierig hinterher und hatte schon eine gewisse Ahnung, in welche Richtung Kais Aussage ging. „Wenn ich schon nicht derjenige war, der dich von deiner ewigen Jungfräulichkeit befreit hat, dann will ich wenigstens ein paar Details wissen.“ Damit verschwanden beide aus dem Raum und ließen die mittlerweile untergehende Sonne das Büro in orangefarbenes Licht tauchen. Schon seltsam, wie schnell man aus einer guten Freundschaft eine Beziehung machen konnte, so schnell konnte man auch wieder zurück zu dieser Freundschaft finden. ~***~ Nach einem kurzen Essen mit Yuriy in einem ihrer Stammlokale - bei dem sie sich noch einmal ausführlicher über ihre ´Beziehung` und das Scheitern dieser, ausgesprochen hatten und beide mit dem Vorhaben trotz allem Freunde zu bleiben, auseinander gegangen waren – betrat Kai am Abend sein Apartment. Jedoch blieb er sofort wie erstarrt mitten in der Türschwelle stehen und sah entsetzt auf die Szene, die sich vor seinen Augen abspielte. Anstatt einem glücklichen Rei, der ihn mit einem stürmischen Kuss begrüßte, tat dieser gerade etwas, was Kai praktisch sein Herz entzwei riss. Der Schwarzhaarige saß auf der Couch im Wohnzimmer, während eine braunhaarige Frau halb auf seinem Schoß saß und ihre beiden Münder zu einem Kuss verschlossen waren! ------------------------------- XD ein wirklich unerwarteter Cliff, oder? Will einfach die Spannung noch etwas erweitern, bevor diese FF langsam aber sicher ihrem Ende zu geht *snief* Hoffe, ihr habt diese Mordsdialoge überlebt und konntet Yuriys Verhalten nachvollziehen und auch warum sie am Ende doch noch als Freunde auseinandergegangen waren, wenn nicht, wie immer Bescheid geben! Jetzt müsst ihr den Armen auch nicht mehr bemitleiden, er hat ja nun seinen Bryan ^.~ Und oh my gosh die 200 Kommigrenze ist endlich geknackt!!!*kreisch* VIELEN VIELEN DANK FÜR SOOOOOOO VIELE LIEBE KOMMENTARE!!!*alle knuddel* *kekse verteil* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)