Seelenpartner von Miss-JDox (Weihnachtsff in 4 Teilen / Paring: Snarry) ================================================================================ Kapitel 4: Teil 4 ----------------- Frohe Weihnachten meine Lieben, Ich hoffe doch, ihr werdet reich beschenkt. *g* Hier ist nun der Vierte und letzte Teil dieses One-Shots. Mein größter Dank gilt mal wieder MissJRiddle die mir fleißig geholfen und gebetat hat :) Danke Mausi Und nun viel Spaß mit den Kap : Es war eine peinliche Situation, für sie beide, die von einem Schleier von Schweigen umhüllt wurde. Ihr Blickkontakt schien etwas Magisches zu haben, sodass keiner von beiden diesen brechen wollte. Sonst machten sie sich wohlmöglich noch Vorwürfe. Ein kleiner Seufzer entkam dem Kleineren der beiden, die Lippen, des Jungen-der-noch-immer-lebt, waren dabei leicht geöffnet. Severus Augen wanderten nur einen Moment zu den Lippen, dann sofort wieder zu den im Sonnenlicht glitzernden Smaragden. Ihre Gesichter kamen sich näher, ohne dass es einer von beiden merkte. Zentimeter für Zentimeter überwanden sie den Abstand, der immer kleiner wurde. Als Harry endlich die weichen Lippen auf den Seinen spürte, entbrannte ein Feuerwerk in seinem Körper. Raketen schienen in seinem Bauch auszubrechen, trafen sein Herz, welches sofort begann, schneller zu schlagen. Die Muskeln des Jüngeren zitterten und somit auch der ganze Körper. Reflexartig schlossen sich die Arme des Größeren um seine Taille, stützten ihn und gaben ihm Wärme. Noch nie hatte sich Harry so geborgen gefühlt, so vollkommen. Auch Severus war überwältigt von den Gefühlen, die seinen Körper zu übermannen drohten. Die immer fordernder werdenden Lippen Harrys raubten ihm jegliche Kraft, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als auf ihn. Wie automatisch zog er den Gryffindor enger an sich, vertiefte den Kuss ein wenig. Beide wussten nicht, wie lange ihr Kuss angehalten hatte, als sie sich schließlich aus Luftmangel lösten. Doch beide waren sich still einig, dass dieser wohl der Beste seit langem gewesen sein musste. Noch nie hatten die Männer solche Gefühle verspürt. Gleichzeitig lösten sie den Blickkontakt, starrten nun beide in unterschiedliche Richtungen. Harry war es, der irgendwann schüchtern das Wort ergriff. „Was…nun?“ fragte der Grünäugige leise, blickte dabei nun wieder zurück zu dem größeren. Doch dieser schien auch keine Antwort zu haben, schwieg einfach und sah auf den vereisten See, der romantisch im Sonnenlicht glitzerte. Die Zeit schien still zu stehen, das Schweigen zwischen den beiden war angenehmer als gedacht. Beide schienen wohl derselben Meinung, ohne es wirklich zu wissen. Die Frage, die Harry gestellt hatte, echote in Severus Gedanken. Die gleiche Frage, die er sich auch gestellt hatte. Was nun? „Lass uns zurückgehen.“ Schlug der Tränkemeister nun leise vor, wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Wie gern hätte er Harry gestanden, dass er ihn mochte, dass er spürte, wie sehr seine Seele sich nach dem Anderen sehnte. Auch Harry schien es nicht anders zu gehen. Als der Blick des Schwarzhaarigen einen Moment nicht auf ihm lag, sah er sehnsüchtig zu diesem. Seine Seele hatte sich längst entschieden, auch wenn sein Kopf sich noch dagegen zu sträuben schien. Dieser war es dann wohl auch, der Harry zum wegrennen verleitete. Einfach vor seinen Gefühlen zu flüchten, schien dem Gryffindor im Moment das Beste. Wie sehr er damit Severus verletzte wusste er nicht, konnte den traurigen Blick schließlich nicht sehen. Dieser ging, nachdem Harry aus seinem Sichtfeld verschwunden war, langsam den Weg entlang, zurück zum Schloss. Seine Lippen prickelten noch immer von dem sanften Kuss, der ihm seine Sinne geraubt hatte. So etwas unglaubliches… Bald erreichte der Tränkemeister das Schloss, ließ das Mittagessen, welches schon längst begonnen hatte, ausfallen und verschanzte sich in seinen Räumen. Auf dem Tisch lag ein kleines Kästchen, wartete darauf verpackt zu werden, doch Severus war sich nicht mehr sicher, ob dieses Geschenk den Besitzer noch erreichen würde. Er hatte lange in seinen Schränken gesucht, um das zu finden, was er Harry schenken wollte. Es war nichts materielles, jedenfalls nicht so, wie ein Buch oder ein Schmuckstück. Es hatte auch kaum Wert, wenn man es mit Gold aufwiegen würde. Doch für Severus war es das Wertvollste was er besaß. Seine und Dumbledores Erinnerungen an Harrys Eltern. Nur die Besten. Der alte Mann hatte sie ihm mit einem wissenden Lächeln einem Monat vor seinem Tod gegeben und ihm gesagt, dass der richtige Zeitpunkt dafür noch kommen würde. Damals hatte der Hauslehrer diese Worte nicht einordnen können, hatte sich gefragt, warum sein Mentor ihm Erinnerungen an seinen größten Schulfeind vererbte. Noch dazu wirklich schöne Erinnerungen. Erst bei dem Gespräch mit Harry, der seine Eltern nie hatte kennen lernen dürfen, war ihm der Gedanke gekommen. Und er hoffte, dass der Gryffindor sich freute, hoffte es wirklich sehr. Harry war in der Zwischenzeit oben im Gemeinschaftsraum der Löwen, starrte an die rote Wand, die ihm gegenüber lag. Seine Finger wanderten immer wieder zu seinen Lippen, die vor wenigen Stunden noch so leidenschaftlich geküsst worden waren. Zugegeben, der Kuss war wundervoll gewesen, besser als jeder, den er mit Ginny getauscht hatte und doch… Sein Kopf wollte nicht einsehen, dass er für Severus Snape, die Fledermaus von Hogwarts bestimmt sein sollte, verstand nicht, dass es Seelenpartner gab und dass eben jene Fledermaus der Seine sein sollte. So dachten beide Männer über den jeweils Anderen nach, schwänzten die Essenszeiten und versuchten sich mit Büchern abzulenken. In diesem Moment waren sie sich so ähnlich, doch keiner schien das zu bemerken. Der nächste Morgen kam. Morgen wäre Weihnachten. Warme Sonnenstrahlen drangen durch das verschneite Fenster im Gryffindorturm, kitzelten den einzigen Bewohner an der Nase, sodass dieser müde die Augen aufschlug. Grüne Augen glitzerten im Sonnenlicht, blickten als erstes auf den Nachttisch, auf dem sie verschwommen das Brillengestell wahrnehmen konnten. Automatisch griff der Löwe danach, setzte die Brille auf seine Nase und sah auf den Kalender, der neben seinem Bett hing. Ein Tag… Sein Vorsatz, das Fest mit Severus zu verbringen, schien in weite Ferne gerückt. Das Geschenk, welches er diesem besorgt hatte, war sicher in seinem Koffer verstaut. Es war nichts besonderes, aber etwas, wo sich Harry sicher war, dass es dem Anderen gefallen könnte. Im gleichen Moment schlug auch Severus Snape die Augen auf, brummelte leise vor sich hin. Er hatte seine Gedanken am Vorabend noch mit Feuerwhiskey ertränkt und nun am Morgen dementsprechend Kopfschmerzen. Dabei wusste er doch genau, dass er keinen Alkohol vertrug… Stöhnend rappelte er sich auf, stieg aus seinem Bett und wankte auf einen Schrank zu, der diesem gegenüberstand. Eine Weile suchte der Tränkemeister darin, fand schließlich eine Phiole mit einer hellgelben Flüssigkeit. Anti-Kater Trank. Merlin sei Dank, dass es diese Erfindung gab. Nachdem er ausgiebig geduscht hatte, wobei auch an diesem Morgen ein „kleines“ Problem gestört hatte, ging er zum Frühstück. Kurz schielte er zu den Haustischen. Am Slytherin-, Hufflepuff- sowie Ravenclawtisch saßen die zehn Schüler, die ebenfalls hier geblieben waren. Nur der Tisch der Gryffindors war einzig und allein für Harry gedeckt, da sonst kein Schüler da war. Schnell senkte Severus seinen Blick, knurrte seinen Teller an und begann langsam zu Essen. Wie er sich selbst doch verabscheute, schien es doch so, als hätte er den Grünäugigen überfordert. Warum sonst sollte dieser einfach weggelaufen sein? Schnell beendete der Tränkemeister sein Frühstück. Es schien ihm nicht so, als würde der Löwe noch auftauchen. Mit Eiseskälte im Blick verließ er die Halle und verschanzte sich für den Rest des Tages in seinem Labor. Tatsächlich hatte Harry das Frühstück ausfallen lassen und sich lieber etwas in der Küche bei Dobby besorgt. So aß er genüsslich einen, noch warmen, Muffin, während er durch den frisch gefallenen Schnee spazierte. Seine Gedanken kreisten um den Tränkemeister. Um wen auch sonst? Er hatte ihn verletzt, das war ihm nun klar. Auch wusste er, dass sie sich so nie näher kommen würden, wenn er immer weg lief. Aus diesem Grund nahm er sich vor, Severus zu überraschen. Er wollte schließlich ein schönes Fest mit diesem verbringen. Er hatte es sich, und irgendwie auch Lily, versprochen. Eine Weile noch lief er über die weiße Landschaft, besuchte gegen Mittag seinen Freund Hagrid. Lange blieb er bei dem Halbriesen, vergaß für die wenigen Stunden, seine Sorgen um Weihnachten und Severus. Sein großer Freund erzählte von Madam Maxime. Sie würden Weihnachten zusammen verbringen und bald würde die Halbriesin auch ankommen. Gegen Abend, Hagrids Besuch würde jeden Moment Hogwarts erreichen, verließ Harry eben diesen und ging fröhlich nach oben zum Schloss zurück. Den Tränkemeister hatte er ganz vergessen, nun bis er auf diesen traf. Severus hatte noch einen kleinen Spaziergang machen wollen, als er dem Gryffindor begegnete. Kurz vor dem Ausgang zu dem weiten Gelände Hogwarts, traf er auf den Jungen, von dem er sich eigentlich ablenken hatte wollen. Schnell senkten beide Männer, auch Harry, als er ihn erblickte, die Gesichter, versuchten, sich wohl zu ignorieren, doch das schlechte Gewissen packte Harry, wie eine Schlange ihre Beute. Ruckartig drehte sich der Grünäugige um, folgte seinem Tränkemeister nach draußen und griff nach dessen Arm. „Professor?“ fragte er leise, fast schüchtern. Angesprochener, der nicht mit so einem „Überfall“ gerechnet hatte, hob überrascht eine Braue und sah auf. „Harry?“ fragte er ebenso leise. Für Harry war dies wohl einer von vielen Augenblicken, die er nie vergessen würde. Severus Snape zurückhaltend und unsicher zu erleben war ein Erlebnis, der anderen Art. „Ich…es tut mir leid.“ Die Worte waren so plötzlich aus dem Gryffindor herausgesprudelt, dass er sie nicht mal hatte schöner sagen können, so wie er es sich vorgenommen hatte. Für Severus waren sie wohl genauso überraschend gekommen, wie für Harry, denn der Tränkemeister sagte eine ganze Weile gar nichts. Gerade wollte dieser nun etwas Antworten, seine Augen hatten sich schon bösartig verengt, da kam ihm sein Gegenüber erneut zuvor, indem er die dünnen und doch so weichen Lippen mit den eigenen verschloss. Wie schon bei ihrem ersten Kuss, löste sich ein Feuerwerk in beiden Mägen. Alles in ihren Körpern schien zu kribbeln. Zwar war dieser, viel kürzer als ihr erster Kuss, dennoch war er ebenso zärtlich und liebevoll, wie der am See. Severus, nun völlig überrascht, schaffte es nicht, diesen zu erwidern oder etwas zu sagen, denn sofort, als sich ihre Lippen trennten, drehte sich der Kleinere um und verschwand in der Dunkelheit. Wie automatisch wanderten Snape‘s Finger zu seinem Mund, fuhren die brennenden Lippen nach. Mit diesem Kuss hatte der verschlossene Tränkemeister nun gar nicht gerechnet. Sein Herz schlug ihm bis zur Brust und alles in ihm schrie danach, dem Gryffindor nachzueilen. Doch seine Beine waren zu Stein geworden und so musste er mit ansehen, wie Harry einfach verschwand Wieder verging ein Abend und der nächste Morgen kam. Es war Weihnachten, doch weder Harry noch Severus waren in festlicher Stimmung, als sie, getrennt voneinander, die Augen aufschlugen. Der erste Blick von Severus glitt zu dessen Nachttischlein, auf dem Harrys Geschenk, fertig eingepackt, thronte. Wie sollte er es dem Anderen denn geben, wenn dieser im Turm blieb? Im Schlafsaal des Gryffindors währenddessen, war die Hölle los. Harry war, sofort nachdem er die Augen aufgeschlagen hatte, aufgesprungen und hatte sich geduscht. Er wollte sich für Severus hübsch machen, wollte er diesen doch überraschen und mit ihm Weihnachten verbringen. Nachdem er sich angezogen und seine Haare ein wenig gebändigt hatte, wühlte er in seinem Koffer nach dem eingepackten Geschenk des Tränkemeisters. Noch immer war er sich unsicher, ob das hier das Richtige war, für Severus, doch jetzt war es zu spät. Er würde es dem Älteren überreichen. Langsam schritt er die Treppen hinab, immer tiefer hinunter in die kühlen Kerker. Seine Beine schienen sich gegen ihn verschworen zu haben, denn sie liefen immer weiter die dunklen Gänge entlang, während er dies selber nicht steuern konnte. Schon längst hatte ihn die Angst gepackt. Angst, dass Severus ihn wegschicken würde. Noch wenige Meter trennten die beiden Männer, ohne dass sie es wussten. Severus saß gerade auf seinem Sofa, starrte auf den Weihnachtsbaum. Ein recht kleiner Stapel Geschenke lag darunter. Sicher war etwas von McGonagell dabei. Auch Lucius wird an ihn gedacht haben…Doch diese ganzen Sachen wollte der Slytherin nicht. Am Liebsten hätte er Harry darunter liegen gehabt. Dann hätte er ihm die Kleider vom Leib gerissen, ihn sozusagen ausgepackt, und in sein Schlafzimmer geschleift. Es klopfte an der Tür. Verwirrt blickte der Tränkemeister auf, erhob sich schließlich und trat zu der Quelle des Geräuschs. Einen Moment lang lauschte er, hoffte auf ein Zeichen, damit er erfuhr, wer es wagte, ihn zu stören. Wahrscheinlich irgendein Schüler, der sich verlaufen hatte. Grimmig öffnete Severus dem Unbekannten. Als die obsidianfarbenen Augen Harry erblickten, rissen sie verwundert auf. Ein Bild für Götter möchte man meinen. Severus Snape war verwirrt. Richtig verwirrt. Dieser Anblick allein genügte, um ein unsicheres Lächeln auf die Lippen des Löwen zu Zaubern. „Ich…wollte…mit ihnen Weihnachten feiern…Sir.“ Stotterte der Gryffindor zusammen. Allein, um die Worte zu realisieren, benötigte Angesprochener mehrere Minuten. Hatte sein Gegenüber das wirklich gerade gesagt, dass er Weihnachten feiern wollte und das mit IHM? Wahrscheinlich schon, denn der Jüngere bewegte sich kein Stück weg und schien auf eine Reaktion seinerseits zu warten. So kam endlich Bewegung in Severus, der nun langsam zur Seite trat, um Harry hinein zu lassen. In seinem Magen begann es, zu kribbeln und Freude machte sich breit. Den Drang, zu lächeln, unterdrückte er schnell, denn das schickte sich nicht, für einen gemeinen Zaubertranklehrer. Harry hatte schon gedacht, der Tränkemeister hätte es sich anders überlegt und würde ihn nun zurückweisen. Doch dem schien nicht so. So betrat er die Wohnung und setzte sich, noch immer ein unsicheres Lächeln auf den Lippen, auf die Couch. Der Weihnachtsbaum des Anderen war wirklich schön geschmückt, wenn auch typisch Slytherin. Silbernes Lametta und glänzend grüne Kugeln. Während Severus in der Küche verschwand, um Tee zuzubereiten, sah sich Harry weiter in der Wohnung um. Zwei, aus schwarzem Holz gemachte, Türen führten aus dem Raum. Eine davon, so schätzte der Grünäugige, musste ins Schlafzimmer gehen. Die Andere vielleicht in Arbeitszimmer oder Bad. So respektlos, nachzusehen, ob er Recht hatte, war er nicht. Viel geschmückt war die Wohnung nicht, stellte der Gryffindor fest, als er seinen Blick weiter schweifen ließ. Außer dem Weihnachtsbaum befand sich nichts in den Gemächern des rauen Tränkemeisters, was auf eine festliche Stimmung hindeuten könnte. Schade eigentlich. Als Severus zurückkam, wanderten die grünen Augen zu dem Schwarzhaarigen, begutachteten ihn lang. Der Ältere trug keine seiner üblichen Roben. Nur ein simples schwarzes Hemd und eine schwarze Stoffhose schmückten den recht schlanken Körper. Der Tränkemeister musterte seinen unerwarteten Gast genauso. In seinen schwarzen Augen lag etwas Sehnsüchtiges, was er versuchte, zu verbannen. Er mochte den Jungen schon viel zu sehr. Dieser hatte sich, wie er feststellte, auch wirklich sehr herausgeputzt. Ein weinrotes Hemd betonte den schlanken Oberkörper und die enge Jeans die wirklich muskulösen Beine. Severus musste zugeben, dass Harry wohl wirklich ein Traum vieler schlafloser Nächte von Jungen, wie Mädchen sein musste und er wunderte sich wieder einmal, warum das Schicksal ihn erwählt haben sollte, der Seelengefährte des Jungen zu sein. Innerlich seufzend setzte er sich zu dem Jüngeren, goss ihm Tee in eine Tasse und übergab diese dann. Auch sich selbst goss er etwas ein, lehnte sich schließlich mit der Teetasse in der Hand zurück und beobachtete Harry dabei weiter, der schüchtern und mit zitternden Händen an seiner Tasse nippte. Eine Weile schwiegen sie, ließen ihre Blicke schweifen. Immer wieder trafen diese sich, was bei Beiden ein angenehmes Kribbeln im ganzen Körper verursachte. Die Stimmung war nicht angespannt, ganz im Gegenteil und doch wusste keiner von ihnen, was er sagen sollte. Dabei waren beide sonst nie um Worte verlegen, besonders Harry nicht. Irgendwann wurde das Schweigen doch zu viel. Severus wurde das langsam unangenehm und er wollte die Stille brechen. „Ich hab etwas für dich.“, brach es aus dem zurückhaltenden Mann heraus und er erhob sich schnell, dennoch elegant. Verwundert sah Harry dem Älteren hinterher, der in der Tür verschwand, die Harry für den Durchgang zum Schlafzimmer gehalten hatte. Mit einem flachen Päckchen, eingewickelt in glänzend schwarzem Papier, kam der Schwarzhaarige zurück. Etwas unsicher überreichte Severus seinem Seelenpartner das Paket. „Es ist…nichts Gekauftes.“, begann er schließlich leise zu erklären. „Ich habe mir gedacht, etwas Persönliches würde dir besser gefallen.“ Der Gryffindor sah von dem Päckchen zu Severus, da er doch etwas überrascht war, dass dieser an ihn gedacht zu haben schien, und nickte langsam. „Dankeschön.“ hauchte er leise. Vorsichtig löste er das Papier von dem Inhalt. Ein dunkelgrünes Samtkästchen kam zum Vorschein. Erst dachte Harry, Severus wollte ihm einen Heiratsantrag machen, doch schimpfte er sich schnell einen Idioten. Zum einen war das Kästchen viel zu groß, um einen Ring zu beherbergen und zum Anderen waren sie bei weiten nicht so weit, um sich zu verloben. Langsam glaubte der Löwe, er würde wegen der ganzen Sache hier, den Verstand verlieren, solche komischen Gedanken plagten ihn. „Mach es auf.“ Die dunkle, gleichzeitig raue und sanfte Stimme des Tränkemeisters riss den Gryffindor aus seinen verwirrenden Gedanken. Unsicher sah er auf, nickte dann lächelnd und ließ den Verschluss des Kästchens aufschnippen. Was er erblickte, ließ ihn die Stirn runzeln. „Erinnerungen?“ fragte er leise nach, sah dabei wieder auf. Warum sollte Severus ihm Erinnerungen schenken und vor allen an über was oder wen? Langsam nickte Severus. „Alles über deine Eltern. Einen Großteil von ihnen hat Dumbledore mir vermacht, mit der Nachricht, sie gut aufzubewahren und…irgendwann wüsste ich schon, was ich damit tun sollte. Er hat mal wieder mehr gewusst, als er zugeben wollte.“ Ein knappes Lächeln trat bei den Worten auf beide Münder, während Harry nun wieder auf die, mit blass-weißer Flüssigkeit gefüllte, Phiole starrte. Ein wirklich schönes Geschenk, wie er fand. Severus musste sich viele Gedanken gemacht haben. Wieder war da dieses Kribbeln in seinem Bauch, als würden tausende Schmetterlinge darin herum fliegen. Der Gryffindor folgte einem Impuls, sprang auf und fiel dem Älteren um den Hals. „Danke.“ Seine Stimme war ein bloßes Hauchen, der Kleinere musste sich wirklich beherrschen, nicht mit dem Weinen zu beginnen. Er löste sich von Severus, der viel zu überrascht von dem plötzlichen Gefühlsausbruch gewesen war, als dass er es geschafft hätte, die Umarmung zu erwidern und griff nun seinerseits hinter sich. „Ich hab auch etwas für dich…“, erklärte er leise und grinste dabei. „Es hat mich wirklich schlaflose Nächte gekostet, ein Geschenk für dich zu finden. Ich wollte dir kein einfaches Buch schenken oder dergleichen.“ Und wieder erschien ein erwartungsvolles und gleichzeitig unsicheres Lächeln auf den Lippen des Löwen. „Ich hoffe, es gefällt dir trotzdem.“ Mit diesen Worten übergab Harry sein rechteckiges Päckchen, eingepackt, wie sollte es auch anders sein, in gryffindor-rot-Gold gestreiftem Papier, an Severus, der dies leicht lächelnd entgegennahm. Nun löste er das Papier langsam von dem Geschenk, versuchte dabei, das Zittern in seinen Händen zu verbergen. Wie lange hatte er schon keine Geschenke mehr bekommen? Ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte seinen Körper. Ein Gefühl, was er wohl seit seiner Kindheit nicht mehr gespürt hatte. Ein Karton aus schwarzer Pappe kam zum Vorschein. Diesen öffnete er ruhig und blickte hinein. Eine Kugel, sie glänzte poliert im Licht, war zu erkennen, doch nichts Genaueres. Dafür musste Severus die Kugel herausnehmen, was er, die Stirn gerunzelt, auch tat. Harry beobachtete das, während er auf seiner Unterlippe herum kaute. Was wäre, wenn Severus das Geschenk nicht gefiel? Dieser starrte mittlerweile überrascht auf die Schneekugel, die in seinen Händen lag. Eine kleine Schicht magischer Kunstschnee zierte den Boden der Kugel. Etwas Anderes war darin nicht zu sehen. „Du musst sie schütteln.“ erklärte Harry nun leise. Seine Stimme hallte sanft durch den Raum. Gesagt, getan. Severus schüttelte die Kugel und ein Schneegestöber entstand. Der Tränkemeister konnte beobachten, wie auf magische Weise ein Schneemann entstand. Von ganz allein schien sich der Kunstschnee zu formen. Daneben erschien eine Figur im Schnee. Davon hatte der Schwarzhaarige nur immer gehört. Schneeengel hieß die Figur… Als Harry das Spektakel beobachtete, kam ihm eine Idee. Es hatte geschneit und er wollte Severus zeigen, wie schön der Winter sein konnte. Und wenn das Schicksal mitspielte…vielleicht kamen sie sich dann auch endlich wieder näher. Severus hatte währenddessen aufgesehen, ein Lächeln zierte seine Lippen. „Sie ist wirklich schön“ Die Stimme des dunklen Mannes klang ein wenig belegt und er schien sich wirklich zu freuen. Das bestätigte Harry nur in seiner Idee. Er erhob sich nun, ein unsicheres Lächeln zierte seine Lippen. Er nahm die Kugel aus der Hand des Anderen und zog diesen dann hoch. „Komm.“ Mit einer Hand deutete er nach draußen, ignorierte den verwirrten Blick des Tränkemeisters. Dieser folgte nun langsam. Auch wenn er es komisch fand, dass der Jüngere raus wollte. Dennoch ging er in sein Schlafzimmer und holte seinen Mantel. Ohne Worte zu verlieren, zogen sie sich also an und verließen die warmen Gemächer des Älteren… Lächelnd führte Harry den Größeren nach draußen. Ihre Hände, die in warmen Handschuhen steckten, waren miteinander verschränkt, was beiden ein Kribbeln im ganzen Körper verpasste. Die Kühle des Winters schlug ihnen ins Gesicht, als sie nach draußen traten. Frisch gefallener Schnee schmückte das weite Gelände Hogwarts. Eine Weile gingen die beiden Männer schweigend durch den Schnee, genossen die Ruhe, die sie miteinander hatten. Irgendwann blieb Harry stehen. Er stellte sich vor Severus, sah ihm tief in die Augen. Dabei lag ein liebevolles Lächeln auf seinen Lippen. Plötzlich, einer spontanen Eingebung folgend, ließ er sich nach hinten fallen, lag mitten im Schnee. Sein schwarzer Umhang hob sich dabei stark von seiner Umgebung ab. Verwundert beobachtete der Tränkemeister, wie sein Schüler begann, Arme und Beine zu bewegen. Sein Gesicht musste komisch aussehen, denn Harry begann zu kichern, erhob sich dann wieder. „Das nennt man einen Schneeengel.“ erklärte der Löwe leise. „Das hab ich als Kind ganz oft gemacht.“ Stirnrunzelnd besah sich Severus die Figur, lächelte dann kurz und nickte. „Sieht einem Engel wirklich ähnlich…“ Harry lachte, schlug den Mann sanft auf den Arm. Es war ein magischer Moment, als sie sich nach dieser Berührung in die Augen sahen. Ihre Herzen klopften so wild, dass beide befürchteten, dass der jeweils andere das hören konnte. Unbewusst kamen sich ihre Gesichter näher, während keiner von ihnen den Blickkontakt brach. Und dann endlich sich ihre Lippen zu einem dritten Kuss. Harry war dabei eng an den Größeren gepresst. Severus hatte seine Arme um den Jüngeren geschlossen, drückte ihn fest an sich. Die Hände des Grünäugigen zitterten, als er diese in den Nacken Severus‘ legte und dabei liebevoll durch das Haar strich. Sein Herz klopfte noch einen Tick schneller, als eh schon und in seinem Bauch schienen Millionen Schmetterlinge zu fliegen. Die Lippen des Schwarzhaarigen schmeckten so unendlich süß, besser als jede Schokolade, die Harry je hatte kosten dürfen. Auch bei Severus spielten die Gefühle verrückt. Ihm wurde abwechselnd heiß und kalt. Eine angenehme Gänsehaut zog sich über seinen ganzen Körper, während auch sein Herz stärker denn je klopfte. Als sie sich nach einer gefühlten Ewigkeit trennten, schwiegen sie. Beide glaubten, dass sie mit jedem Wort, was jetzt fallen würde, alles zerstörten, was zwischen ihnen entstanden war. Endlich regte sich einer der beiden. Harry löste sich langsam aus der Umarmung, lächelte schwach. „Das war das Beste Geschenk, was ich je bekommen habe.“, flüsterte er. Severus nickte zustimmend. „Bei mir auch.“, gab der düstere Mann verlegen zu. Schwach lächelten sie sich an, ehe Severus den Jüngeren wieder an sich zog und seine Lippen ein viertes, sehr kurzes, Mal auf die Anderen legte. Zum ersten Mal in seinem Leben, als er Severus ansah, blickte er in schwarze Augen, die unendlich sanft wirkten. Noch nie wurde er von diesen so angesehen und sein Herz schlug sofort wieder etwas schneller. „Ich will es versuchen.“, schoss es aus dem Mund des Gryffindors und ein unsicheres Lächeln trat auf seine Lippen. Verwirrt sah Severus zu seinem Löwen. „Du willst…was?“, fragte er nach, legte dabei den Kopf leicht schief, wusste er doch nicht so Recht, was Harry meinte. Dieser kicherte einen Moment, stellte sich auf die Zehenspitzen und streifte die dünnen, weichen Lippen. „Ich möchte mit dir…zusammen sein.“, erklärte er leise. „Du bist mein Seelenpartner…Und ich will dich.“ Die grünen Augen glänzten liebevoll in den letzten Strahlen der Abendsonne. Sofort schlug Severus Herz wieder schneller und tausende Raketen schienen in seinem Bauch zu fliegen. Mal wieder…Die Worte hallten in seinem Kopf wieder und nach einer Ewigkeit verstand er diese auch. „Merlin…“ hauchte er leise und schloss die Augen. „Du weißt gar nicht, wie unwirklich das klingt.“ Sie verfielen in kurzes Schweigen. Harry glaubte schon, dass es Severus zu schnell ginge, dass er ihn überfordert hatte oder bedrängt. Doch dem war nicht so, denn schon viel zu lange war der Tränkemeister einsam gewesen. Dieser zog seinen Löwen nun noch enger an sich, grinste ihn an. „Lass es uns versuchen…“ Zwei Seelen vereint, unterscheiden sich äußerlich so sehr und doch sind sie glücklich, weil sie sich haben weil sie sich im Innersten ähneln… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)