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Then we make Adventskalender

Adventskalender 2010
von

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Mi vida

Siebtes Türchen:

Mi vida
 

In dieser Nacht im Dezember war der Himmel so bewölkt, dass kein einziger Stern zu sehen war. Alles war dunkel. Nur drinnen, in einem kleinen Haus, in einer kleinen Kammer unter dem Dach, brannte eine Kerze auf einem Tisch. Direkt daneben stand unter der Dachschräge eine alte Wiege mit geschnitztem Fuß- und Kopfende.

„Ich bin schon viel zu groß, um in diesem dummen Ding zu schlafen, bastardo“, beschwerte sich Romano und runzelte wütend die Stirn. „Wann bekomme ich endlich ein anständiges Bett?“

Überrascht zog Antonio die Augenbrauen hoch. „Aber hier schläfst du doch seit Jahren, Romanito.“

„Ja! Und seit Jahren erzähle ich dir jeden Abend, dass ich ein richtiges Bett will!“

„Pssst“, machte Antonio beruhigend und strich ihm über die Haare. „Reg dich nicht auf, mi vida.“

„Ich rege mich aber auf, bastardo“, knurrte Romano. Antonio band die Bänder am Kragen seines Nachthemdes zu einer ordentlichen Schleife und hob ihn danach in die Wiege. Beinahe versank Romano in den weichen Decken. Er war mitnichten zu groß für die Wiege. Zu alt sicherlich, aber zu groß nicht.

„Gute Nacht, Romanito. Soll ich dir etwas vorsingen?“

„Nein, bastardo“, knurrte Romano und drehte ihm demonstrativ den Rücken zu. Antonio lachte und klopfte die Decke zurecht.

Duerme, duerme...“, begann er leise, aber Romano zog sich die Decke über den Kopf und hielt sich fest die Ohren zu. Erneut lachte Antonio nur.

„Ach, Romanito chiquitito...“

„Wehe, du holst auch noch deine Gitarre raus!“, erklang Romanos wütende Stimme, gedämpft durch die Decke. „Wehe!“

Buenas noches, mi vida“, murmelte Antonio und hauchte einen Kuss auf das Büschel dunkler Haare, das noch unter der Decke hervor ragte. Romano gab ein wütendes Schnauben von sich und verkroch sich tiefer in sein Bett. Antonio war es nicht anders gewohnt. Er lächelte – ein seltsam verletztes, fast krankes Lächeln. Es hätte Romano Angst gemacht, wenn er es gesehen hätte, doch er sah es nicht. Er zog sich die Decke über den Kopf und verkroch sich vor der Liebe, mit der er nichts anfangen konnte.

Noch eine Weile saß Antonio da, eine Hand reglos auf der Decke, bis er sich einen Ruck gab, aufstand und die Kerze ausblies. „Buenas noches“, wisperte er noch einmal in die Dunkelheit, bevor er den Raum verließ und die Tür nachdrücklich hinter sich schloss.
 

(Spanisch gefällig? Mi vida = mein Leben, kann man aber meines Wissens nach auch als Kosenamen verwenden. Chico = klein -> chiquito = sehr klein -> chiquitito = wirklich ganz klitzeklein. Genauso Romano -> Romanito.)



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Sunday
2011-04-23T10:02:41+00:00 23.04.2011 12:02
heyhey, ja ich bins wieder :D''' (...ich bin gar nich so kommifaul wie ich dachte~ |D)
ich kann abgemeldet nur zu 100% zustimmen, gibts was süßeres als Spamano (oder USUK oder GerIta? xDDD''')?
Ich hab deinen adventskalender tatsächlich schon zur (passenderen) weihnachtszeit gelesen...*aus dem fenster schau* nu, von weihnachtsstimmung kann nicht mehr die rede sein...der kalender ist aber trotzdem immer noch zuckersüß~
warum kommentier ich grad dieses kapitel? nu, ich finde, es zeigt wieder unglaublich gut antonios scheinbar unerwiderte, aber trotzdem bedingungslose und grenzenlose liebe zu romano...und dass romano einfach zu jung (oder sozial inkompetent |D) ist um sie wirklich zu verstehen und passend zu erwidern....denn ich glaube, romano liebt antonio auch irgendwie...auf seine eigene verquere art :3

Er lächelte – ein seltsam verletztes, fast krankes Lächeln. Es hätte Romano Angst gemacht, wenn er es gesehen hätte, doch er sah es nicht. Er zog sich die Decke über den Kopf und verkroch sich vor der Liebe, mit der er nichts anfangen konnte.

Der Teil, finde ich, untermauert meine Interpretation von deinem anderen kleinen OS, wo ich gesagt habe, antonio würde lovino aus liebe lieber selber töten als ihm jemand anderen zu überlassen... ich traue antonio wie gesagt so eine art von besitzergreifender, egoistischer liebe sehr gut zu, er denkt schließlich es ist das beste und einzige, was er tun könnte... und du hast es in deinen worten hier so wunderschön herzzerreißend ausgedrückt :3
aber bevor ich wieder zu viel vor mich hin rede, ganz kurz, ein wunderschönes kapitel und ein bittersüßer kalender, der mehr kommentare verdient hat~ (liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass hetalia im deutschsprachigen raum nicht so bekannt/beliebt ist wie andere animes ^^)

Liebe Grüße~
Sunday~

Von: abgemeldet
2010-12-08T13:58:18+00:00 08.12.2010 14:58
Gibt es etwas süßeres als Romano und Antonio? (Ja,USUK und ItalyGermany, aber das wars dann auch schon.Und überhaupt,die sind wenn dann gleichberechtigt. u.u) Herrje, es ist wirklich sehr traurig, dass Lovino nicht weiß, wie er mit Antonios Zuneigung zurechtkommen soll, vielleicht auch, dass er gar nicht weiß, dass er mit ihr zurechtkommen DARF...Er versagt einfach völlig, was den sozialen Umgang mit anderen angeht, dabei hat er höchstwahrscheinlich gar nicht vor, zB Antonio mit seinem Verhalten zu verletzen, zumindest kann ich mir das nicht vorstellen! Daher ist es für ihn auch sehr gut, dass er von Antonio, diesem liebenswerten, unkomplizierten Spaenier, aufgezogen wird, finde ich- gerade weil sie so extreme Gegenwerte sind.
Sehr süß, wie immer, vielen Dank.=)
Lg,
Reena
Von:  Knoblauchgurke
2010-12-07T18:49:43+00:00 07.12.2010 19:49
Er zog sich die Decke über den Kopf und verkroch sich vor der Liebe, mit der er nichts anfangen konnte.
Der Satz ist wunderschön und gleichzeitig furchtbar traurig. Antonio hat es wirklich nicht leicht mit Lovino und in den anderen Punkten kann ich mich wieder nur Rix anschließen.
Ich weiß, meine Kommentare sind immer ein wenig kurz, aber ich hoffe, du kannst trotzdem etwas damit anfangen^^"
Von:  Rix
2010-12-07T17:47:53+00:00 07.12.2010 18:47
Awwwwweee ich liebe diese beiden Deppen =D
Die Szene ist wirklich so typisch die breiden, Lovi der mal wieder mosert und sich streubt und Antonio mit seiner einfachen Art.
Auch fand ich gut, dass du spanische Wörter genommen hast, ich würds bei einem OS um die beiden sonst wirklich vermissen.
Dennoch hatte der OS zum Schluss was richtig Trauriges an sich...das Lovi nicht die Liebe von Antonio erwidern kann/oder weiß wie..und Antonio ganz genau weiß, dass Lovi sie nicht erwidern kann. Da leidet man mit Antonio...
Ein eigentlich typischer Weihnachts OS mit zartbitteren Nachgeschmack.


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