Deep Emotion von AkikoKudo (Zusatz zu Dangerous Passion Wie Ruki und Reita zueinander fanden...) ================================================================================ Kapitel 1: Deep Emotion ----------------------- Deep Emotion Er regnete seit zwei Tagen ununterbrochen. Der Himmel war Pech schwarz, beinahe wie bei Nacht. Die Straßen waren überflutet, somit war es unmöglich zur Arbeit zu fahren, was selbst ihr Lieblings Workaholic und Leader Kai eingesehen hatte, der die Proben auf unbestimmte Zeit abgeblasen hatte solange bis man wieder zur Arbeit fahren konnte ohne bei einen Verkehrsunfall zu verunglücken egal ob per Bahn oder Auto. Diese ungewollte Freizeit brachte aber nichts Gutes, Ruki langweilte sich zu Tode und musste sich mit unliebsamen Gedanken beschäftigen. Seit einer Woche probte ihre Band wieder zusammen und natürlich war er dort seinem geliebten Peiniger Reita begegnet. Geliebter Peiniger, eine passende Betitelung. Anfangs war es ziemlich unangenehm gewesen besonders da sie sich seit der Aussprache im Krankenhaus nicht mehr gesehen hatten… Unangenehme Stille, anstrengender Smalltalk und ein mieses Gefühl im Bauch, beherrschten ihre Proben. Ruki sah oft wie die anderen unter einander Blicke austauschten, hilflos über diese Situation an der man gerade nichts ändern konnte. Aber irgendwann hatte sie der Alltag eingeholt, die peinliche und bedrückende Stimmung war verschwunden, es war beinahe wie früher bevor sie auf der Tour gewesen waren, als hätten sie sich nie gestritten, niemals verletzt und ...als hätte es ihre Liebesgeständnis nie gegeben. Wahrscheinlich war es der falsche Weg alles zu ignorieren, aber der Alltag funktionierte und Ruki wollte nicht den ersten Schritt tun im Gegensatz zu Reita, der ihn nach der letzten Probe zur Seite gezogen und einfach geküsst hatte. Es war so schnell gegangen, dass er sich nicht hatte wehren können oder ihn erwidern können… Und der Vocal war sich nicht sicher, was er getan hätte. Unter der Maske des normalen Verhaltens hatte es in ihm gebrodelt. Die Sehnsucht nach dem anderen war unerträglich. Sie wussten endlich was sie für einander empfanden, konnten aber nicht zusammen sein oder noch nicht. Die Wunden waren zu frisch, zu tief um einfach zu vergessen. Deswegen war diese Freizeit eine Art pure Folter, er konnte nicht vergessen, nicht vergessen war Reita ihn angetan hatte aber auch nicht vergessen was er fühlte. Und gerade jetzt wo sich der Sänger bereit fühlte den Bassisten vielleicht eine Chance zu geben, konnten sie sich nicht sehen, nicht ein Mal telefonieren da die Leitungen immer wieder versagten. Außerdem sollte man so etwas eher persönlich unter vier Augen besprechen. Aber desto länger Ruki auf diese Begegnung und erneuten Aussprache warten musste, bezweifelte er dass seine Entscheidung richtig war. Der kleine Sänger lag schon Stunden über Stunden auf seinem Ledersofa, starrte Gedanken verloren an die Decke oder aus dem Fenster. Der Kopf schrie Nein, sein Herz aber Ja. Wenn nur etwas passieren würde was ihm bei seiner Entscheidung helfen würde aber das war wohl von den Göttern zu viel verlangt. Seine Zähne gruben sich in seine Unterlippe, etwas zu fest als er zusammen zuckte als es an seiner Haustüre klingelte. Wer war den bei solch einem Sturm unterwegs? Am einfachsten war es die Neugierde zu befriedigen in dem man einfach nach sah wer vor der Tür stand. Hoffentlich war es nicht Kai, der sich wie eine Glucke um ihn kümmern wollte. Seit seinem Krankenhausaufenthalt war der Sänger Kais Sorgenkind Nummero 1, was Aoi sichtlich nervte. Ob was zwischen den Beiden laufen könnte? Ruki schüttelte den Kopf. Er sollte sich aus dem Liebesleben Anderer raus halten solange er sein Eigenes nicht in den Griff bekam. Er öffnete die Türe… …ein pitsch nasser Reita stand vor ihm, strich sich die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht und lächelte unsicher, verlegen. "Darf ich rein kommen?" Selbst der Teufel höchst persönlich hätte den Bassisten nicht draußen stehen lassen, der hätte Reita in den Flur gezogen und die Sachen vom Leib gerissen… wozu der Sänger ebenfalls verführt war. Reitas Sachen waren nass, leicht durchsichtig und klebten eng am Körper, sodass man nicht mehr viel Fantasie brauchte um ihn sich nackt vor zu stellen. Es kribbelte in seinen Fingerspitzen. Die Götter waren wohl doch so gnädig einem unwichtigen Menschen wie ihm zu helfen. Er gab dem Bassisten erst mal ein Handtuch sonst tropfte dieser noch die ganze Wohnung voll. Sie gingen ins Wohnzimmer und setzten sich aus Ledersofa. Natürlich mit einem gewissen Sicherheitsabstand zu einander. Über Reitas Kopf lag das Handtuch, verdeckte dessen Gesicht, was den Sänger sich unwohl fühlen ließ. Er konnte den Anderen nicht mehr einschätzen. Der Bassist hatte in letzter Zeit Dinge getan, die er ihm vorher nie zugetraut hätte. Vor Wochen hätte er gesagt dass er Reita gut kannte aber jetzt war er sich darüber nicht mehr so sicher. Ein Blitz erhellte das Zimmer. ZACK, wurde es dunkel. Nur schwaches, mattes Licht drang durch die Fenster. Tropfen trommelten gegen das Glas. Das Gewitter hatte einen Stromausfall verursacht. Als hätte der Schutz der Dunkelheit etwas Bestärkendes an sich, fing Reita endlich an zu sprechen. "Es tut mir Leid…dass was ich getan habe…" Er stockte. "Ich hatte Angst noch einmal so verletzt zu werden. Ich wollte es dir heimzahlen. Ich habe kein Recht auf Vergebung und er recht nicht auf dich ...auf deine Freundschaft…" Sie wussten Beide was er meinte, woraus der Bassist hinaus wollte. Reita hatte kein Recht ihn zu bedrängen, auch wenn Ruki ihm gesagt hatte, dass er ihn immer noch liebte…bedeutete dies doch nicht, dass er ihm verzieh. "Es tut mir Leid, dass ich dich geküsst habe. Ich bin der Letzte, der dies tun sollte. Ich bin dir dankbar dass du mich nicht aus der Band geworfen hast und meine Anwesenheit akzeptierst." "Du hast dich oft genug entschuldigt! Warum bist du wirklich hier her gekommen?“" Das war zwar hart aber es stimmte: Wiederholungen brachten sie nicht weiter. Ruki schmunzelte da man deutlich sah wie er den Bassisten vor dem Kopf gestoßen hatte. "Ich wollte dir nur versichern dass ich dir nicht mehr zu nahe kommen werde. Wir sind nur Arbeitskollegen und vielleicht irgendwann wieder Freunde." Damit hatte Ruki schon gerechnet aber ihm wurde dennoch flau im Bauch. Sie beide schwiegen sich an, sahen sich nicht an. In ihm herrschte erneut ein Zwiespalt. Seine Kehle wurde trocken. Er wollte nicht dass es zwischen ihnen so war. Er wünschte sich dass es wie vor der Tour war, selbst wenn es bedeutete weiter unglücklich verliebt zu sein. Dieser Herzschmerz wäre besser als diese Situation. "Es ist besser wenn ich jetzt gehe." Es gab nichts mehr zu sagen. Es dauerte einige Momente bis der Sänger realisiert hatte, was der Andere gesagt hatte und dass dieser schon an der Türe war. Sofort stand er auf und ging Reita hinterher. "Du kannst bei diesem Wetter nicht raus. Das ist kein Sturm mehr sondern ein Orkan." "Ich hab es nicht weit." Reita öffnete die Türe. Sofort schlug ihnen der Regen entgegen. Die Windböe ließ den Bassisten zwei Schritte nach hinten taumeln, so stark war sie. Der Orkan erreichte gerade seinen Höhepunkt. "Mach die Türe zu!" So schlimm die Situation auch zwischen ihnen war, so schlimm wie das Wetter war sie eindeutig nicht. Aber der Bassist reagierte gar nicht, schaute nur paralysiert nach draußen. Ein recht großer Ast lag einige Meter vor dem Haus, auf dem Weg den Reita eben fast entlang gegangen wäre wenn Ruki ihn nicht aufgehalten hätte. "Es ist wohl doch besser wenn ich bleibe." Es donnerte laut und auch wenn Ruki Reita nicht verstanden hatte, konnte er sich denken was dieser gesagt hatte, als der Größere die Türe endlich schloss. Erneut waren sie ihm Halbdunkeln und schwiegen sich an. Nur gedämpfter Donner war zu hören. Reita zitterte leicht, seine Kleidung war immer noch nass. Bei dem Wind schützte kein Regenschirm. "Du musst aus den nassen Sachen raus. Geh am besten heiß duschen. Ich suche trockene Sachen in deiner Größe." Erst zögerte Reite, verschwand dann doch im Badezimmer. Kurze Zeit später hörte man das Rauschen der Dusche. Es war sicherlich merkwürdig im dunklen zu duschen. Ruki ging währenddessen in sein Schlafzimmer, suchte große, bequeme Sachen heraus sowie frische Handtücher. Im Badezimmer lagen keine mehr. Er ging mit wild klopfendem Herzen zur Badezimmertüre, klopfte an, ehe er eintrat. Wasserdampf hatte sich im Bad verbreitet. "Ich leg dir die Sachen und Handtücher neben das Waschbecken." "Du kannst sie mir jetzt schon geben." Reita war ein Schnellduscher. Der Sänger wollte etwas dagegen sagen aber da war es schon zu spät und die Kabinentüre ging auf. Es war dunkel, er konnte nicht viel erkennen, nur die Umrisse dieses Atem beraubenden Körpers. Aber schon das Wissen dass Reita nackt vor ihm stand bescherte ihm weiche Knie. Und das schlimmste war: Der Bassist wusste nur zu genau was dieser ihm gerade antat. Reita grinste, trat nur noch näher an den Kleineren, nahm sich das Handtuch, trocknete sich in aller Ruhe die Haare ab. Das Reita so eine Wirkung auf ihn hatte, machte ihn wütend. Ruki drückte dem anderen verärgert die Sachen in die Arme. "Du bist so ein Penner." Reita hob nur eine Augenbraue, sein Grinsen wurde breiter. Zum Glück konnte der Sänger das nicht wirklich sehen, sonst wäre er explodiert. "Du wolltest doch dass ich bleibe und dusche." "Hätte ich dich bloß gehen lassen." Damit hatte Ruki Reita wohl das freche Maul gestopft, denn es kam erst mal keine Erwiderung. "Meinst du das ernst?" Natürlich meinte der Sänger das nicht ernst aber er war so wütend, wütend auf sich und den Bassisten aber er würde keine Schwäche zeigen, das verbot ihm sein Stolz. Der Sänger ging aus dem Bad oder eher hatte es vor, aber ein gewisser jemand hielt ihn auf indem er seine starken Arme von hinten um ihn schlang. //So nah…// "Das ist doch kindisch. Wir Beide wollen doch dasselbe! Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten was wir tun können. Erste: Wir machen so weiter wie bisher und gehen wegen unserer seelischen Wunden vor die Hunde oder Zweitens: Du überwindest deine Angst, versuchst mir wieder zu vertrauen um dich auf mich ein zu lassen und ich werfe dich über meine Schultern, trage dich ins Schlafzimmer und zeige dir mit was für einer Intensität ich dich liebe." Reita hauchte die letzten Worte leidenschaftlich in Rukis Ohr, dem prompt ein Schauer über den Rücken lief. Obwohl der Bassist so selbstbewusst rüber kam, wurde sein Griff stärker als hätte dieser Angst, dass der kleinere sich für Möglichkeit Eins entscheiden würde. Anstatt auf seinen Kopf zu hören, der die ganze Zeit NEIN schrie, legte er seine Hände auf Reitas, spürte wie dieser sein Gesicht an seinen Hals vergrub. Einige Haarsträhnen kitzelten ihn. Manchmal musste man auf seine Gefühle hören egal wie viel Angst man vor Verletzungen hatte. Und hatte man nicht vor der Person am meisten Angst, die man am meisten liebte? Weil sie einen tiefer verletzen konnte als jeder andere. "Dann trag mich mal." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)