Regret is useless von Rays (Wherever you are, I always make you smile ...) ================================================================================ Kapitel 6: Must be a dream I see -------------------------------- Er kam gerade mit zwei Gläsern und etwas zu trinken wieder aus der Küche und stellte sie vor Alex auf den Tisch. Dieser sass auf dem Sofa und hatte gewartet. Denn auch wenn Toru nicht begeistert war von diesem Besuch, wollte er nicht unfreundlich sein. Der Leader setzte sich auf den Sessel und sah seinen ehemaligen Kollegen an. Den Grund für seinen Besuch hatte er noch immer nicht genannt. Auch wenn er sich das schon denken konnte. Bei seinem Glück hatte Taka dem anderen Gitarristen von seinem Geständnis erzählt und dieser wollte nun klar stellen, dass Toru die Finger von dem Sänger lassen sollte. Wie er sich auf dieses Gespräch freute ... Alex nahm eines der Gläser und stellte es direkt vor sich, ehe er nach der Flasche griff und sich etwas in sein Glas füllte. Dann sah er Toru an. “Soll ich dir auch gerade was einschenken?”, fragte er doch der Angesprochene schüttelte nur leicht mit dem Kopf. Toru wollte nichts trinken. Er wollte einfach dieses Gespräch hinter sich bringen und dann Alex raus schmeißen. Doch dann ertappte er sich bei diesem Gedanken und wollte sich am liebsten Ohrfeigen. Alex war noch immer sein Freund. Das er sowas dachte, nur wegen Taka, war doch etwas erschreckend für ihn. Sofort tat ihm dieser Gedanke wieder leid, auch wenn Alex davon nichts wusste. “Was gibt’s denn?”, fragte Toru schließlich und musterte Alex. Dieser hatte die Flasche gerade wieder zu gedreht und zurück auf den Tisch gestellt. Er atmete einmal tief durch, ehe er sich etwas zurücklehnte, Toru ansah und zu sprechen begann. “Ich hab mich vorhin mit Taka getroffen.” Toru bekam sofort ein ganz seltsames Gefühl, als er diesen Satz hörte. Wusste er es doch. Er sollte wohl auch unter die Hellseher gehen. “Und?”, fragte Toru, versuchte ruhig zu klingen. Alex seufzte leise. “Na ja, wir haben uns unterhalten.” Super ... so weit konnte ich auch schon denken ..., schoss es Toru durch den Kopf. Klar hatten die beiden geredet. Sich treffen und anschweigen wäre wohl etwas sinnlos gewesen. “Über was habt ihr denn geredet?” Diese Frage des Leaders war eher, um das Gespräch am laufen zu halten und vor allem zum Ende zu bringen. Nicht, weil es ihn interessierte. Er wusste schließlich, worüber die beiden gesprochen hatten, auch wenn er nicht dabei gewesen war. Der Ältere schien einen Moment zu überlegen, so, als schien er nicht zu wissen, ob es eine gute Idee war, Toru das zu sagen, worum es in dem Gespräch ging. Aber dafür war er doch hier, oder? Um Toru, nach seinem Geständnis unter die Nase zu reiben, dass Taka lieber bei ihm blieb. Und wieder war da dieser Gedanke, sich selbst eine Ohrfeige zu geben. Wann hatte er denn angefangen, so mies über Alex zu denken? “Wir haben über unsere Beziehung gesprochen ...”, meinte Alex dann nach seiner Überlegungspause und griff nach seinem Glas, trank einen Schluck. Ha! Hatte er es sich doch gedacht. Wahrscheinlich waren die beiden nun wieder zusammen, so wie Taka es ihm gesagt hatte, hatte er Alex doch noch eine Chance gegeben. Die Neuigkeit musste natürlich sofort verbreitet werden. Natürlich ... und Toru musste es als erster erfahren. Super Abend. “Ah ja ...”, meinte Toru nur desinteressiert und verschränkte die Arme. “Ist das alles?” Denn wenn das alles war, konnte Alex ja jetzt gehen und er selbst verkroch sich in seinem Bett und würde dort auch den Rest des Wochenendes verbringen. Klang nach einem super Plan. Das würde er machen. Alex musterte ihn, so als hätte er mit einer anderen Reaktion gerechnet. Am liebsten wäre Toru auch schreiend durch die Wohnung gerannt. Was er jetzt aber nicht machen würde. Sich jetzt vor Alex zu Deppen machen, würde er nicht. Sicher nicht. “Nein, dass ist nicht alles.”, erklärte Alex und Toru verkniff sich einen genervten Seufzer. Was würde denn jetzt noch kommen? Würde er jetzt die Frage gestellt bekommen, ob er den Trauzeugen für die beiden machte? Hach ja, Sarkasmus war schon was schönes. Zumindest in manchen Situationen. So wie jetzt. “Was denn noch?”, fragte der Leader dann und lies die Arme wieder sinken. Er war plötzlich total müde und schlaff. Es kam ihm so vor, als würden die beiden hier schon seit Stunden sitzen und reden. Dabei waren es noch nicht einmal zehn Minuten. Wieso zog die Zeit sich eigentlich wie Gummi, wenn man in unangenehmen Situationen war? Das war unfair! Die Augenbrauen von Alex wanderten etwas in die Höhe. Anscheinend merkte man Toru mehr als nur ein wenig an, dass er keine Lust auf dieses Gespräch hatte. “Was ist dein Problem Toru?”, fragte er dann und diese Frage überrumpelte den Gitarristen ein wenig. Verwirrt sah er Alex an. “Mein Problem? Ich hab kein Problem!” Diese Antwort schien wohl ein wenig zu schnell gekommen zu sein. Weil Alex musste leicht grinsen. “Sicher?” Jetzt sah Toru ihn ein wenig böse an. “Ja, ich bin mir sicher!”, gab er genervt von sich. “Scheint mir aber nicht so ... du wirkst ziemlich angespannt und genervt, Kumpel.” War er so leicht zu durchschauen? Schien so. Ein geschlagener Seufzer kam ihm über die Lippen. “Ich will das alles nicht hören. Ich freu mich für euch, wenn ihr es noch mal versucht. Ehrlich. Aber wieso musstest du deswegen extra her kommen? Eine SMS oder ein kurzer Anruf hätte doch auch gereicht.” Jetzt fing Alex an zu lachen. Das verwirrte Toru dann doch etwas. Skeptisch musterte er den Älteren, der sich auf seinem Sofa kugelte und sich nicht mehr einzukriegen schien. “Alex?”, fragte er dann und hob die Augenbrauen. “Alles in Ordnung bei dir?” Schien aber nicht so zu sein. Der lachte noch immer. Langsam aber sicher kam sich Toru doch etwas verarscht vor. Erst kam er her, und bohrte in seiner Wunde, die eh schon tief genug war und dann lachte Alex ihn auch noch aus. Super ‘Kumpel’. Doch Alex schien sich langsam wieder zu beruhigen, worüber er doch dankbar war. Hätte er noch länger gelacht, hätte Toru ihn voll an den Füßen geschnappt und aus der Wohnung gezogen. Hätte er vor der Tür weiter lachen können. “Sorry Toru ...”, kam dann die Entschuldigung. Alex brauchte noch einen kurzen Moment, bis er sich wieder völlig beruhigt und nach Atem geschnappt hatte. “Taka und ich sind nicht wieder zusammen.”, erklärte er und Toru hätte schwören können, dass er noch nie in einer peinlicheren Situation gewesen war. Wahrscheinlich sah er gerade aus, wie eine Tomate, so rot wie er wurde. Das war jetzt peinlich gewesen. Sicher hatte er sich verraten. Obwohl ... wahrscheinlich hatte Taka ihn schon vorher verraten. “Wenn ihr beiden nicht wieder zusammen seid ... wieso bist du dann hier?” Das wollte er dann nun wirklich wissen. Denn welchen Sinn hätte dieser Besuch denn sonst gehabt? “Weißt du Toru. Taka und ich haben nicht nur über unsere Beziehung - die nun nur noch rein Freundschaftlich ist - gesprochen. Wir haben auch noch über etwas anderes gesprochen.” Abwartend sah Toru Alex an, damit der endlich weiter sprach und er ihm nicht alles aus der Nase ziehen musste. Konnte er nicht endlich Klartext reden? Alex schien das zu merken und sprach weiter. “Taka hat mir von einem Freund erzählt, der einen kleinen ... sagen wir mal ‘Gefühlsausbruch’ hatte.” Mit einem vielsagendem Grinsen sah Alex ihn nun an und Toru kam sich gerade so schrecklich ertappt vor. “Leider wollte er mir nicht sagen, welcher Freund das war ...” Aber dennoch wusste es Alex. Da war sich Toru hundertprozentig sicher. Sonst wäre er ja nicht hier aufgetaucht und erzählte ihm das. “... aber ich hab sofort gewusst, wen er gemeint hat.” Bingo! Der ‘Freund mit dem Gefühlsausbruch’ sass hier auf dem Sessel und wurde total nervös. Toru setzte sich etwas anders hin, was aber nichts brachte. Egal wie er sich hinsetzte, es war ungemütlich. “Das erklärt aber nicht, wieso du jetzt hier bist.”, kam es von Toru, dessen Hals auf einmal so trocken wirkte. Er nahm sich die Flasche und füllte sich nun doch etwas in sein Glas und trank sofort das halbe Glas in einem Zug aus. Kopfschüttelnd lachte Alex wieder leise. “Ach komm schon Toru ... wir wissen beide, dass du dieser Freund von Taka bist. Ich bin weder blöd noch blind.” Na ja, stimmt nicht ganz. Das Taka in dich verknallt war, hast du auch erst gecheckt, nachdem ich es dir gesagt hatte ..., dachte sich Toru, behielt das aber lieber für sich. “Außerdem weiß ich das nicht erst, seit Taka mir das gesagt hat.” - “Was?”, platzte es Toru sofort heraus, ehe er sich schnell selbst den Mund zu hielt. Triumphierend grinste Alex ihn an. “Ertappt. Aber ja, ich weiß das schon länger. Man sieht es dir an. An deinem Verhalten.” Mittlerweile kam Toru sich vor, wie ein offenes Buch, in dem Alex las. Das war ein Gedanke, den er nicht all zu pickelnd fand. Aber jetzt war es sowieso zu spät. Er hatte sich spätestens jetzt selbst verraten. Seufzend stellte Toru das Glas, dass er immer noch in der Hand hielt, zurück auf den Tisch. “Und jetzt?”, fragte er leise und sah Alex an, der noch immer ein kleines Grinsen auf den Lippen hatte. “Na ja, du kennst doch Taka ... der ist etwas schwer von Begriff.” Nun war es Toru, der lachen musste. Ja, Taka war etwas schwer von Begriff, da hatte Alex durchaus recht. Aber dennoch ... “Ich hab’s Taka doch gesagt. Also weiß er doch bescheid.” Alex verschränkte die Arme. “Ja schon. Aber jetzt musst du ihn davon überzeugen, dass er dich auch liebt.” Toru schüttelte den Kopf, gab ein leises “Tz~” von sich. “Willst du uns jetzt verkuppeln?”, fragte er und sah Alex mit einer gehobenen Augenbraue an. “Ja.”, gab dieser sofort als Antwort. “Aber du kannst Taka doch nicht dazu bringen, sich in mich zu verlieben. Würde sowieso nichts bringen. Immerhin liebt er immer noch dich. Das weißt du und das weiß ich auch.” So sah die Realität nun mal aus. Auch wenn ihm diese Wahrheit nicht passte. So war es nun mal. Alex war für seinen Geschmack etwas zu optimistisch. “Komm schon Toru. Glaubst du ernsthaft, dass Taka, nach der Scheiße die ich gebaut habe, noch in mich verliebt ist? Ganz sicher nicht.” Im Grunde hatte er recht. Alex hatte Scheiße gebaut. Das Taka da noch groß Liebe empfand konnte man nur bezweifeln. “Aber Taka hatte mir gesagt, er will eurer Beziehung noch eine Chance geben. Du hast ja keine Ahnung, wie er gelitten hat, nachdem du abgehauen bist.”, erzählte er und kratzte sich leicht genervt am Kopf. Wochenlang musste er sich das Gejammer des kleinen Sängers anhören. Schön war das nicht. “Als wir uns getroffen haben heute Mittag, hat er davon aber keine Silbe erwähnt.” Alex schien das nicht mal gewundert zu haben. “Ich kam auch nicht mit der Absicht wieder, mit Taka zusammen zu kommen.” Verwirrt sah Toru den anderen Gitarristen an und zog die Augenbrauen zusammen. “Bist du nicht?” Alex schüttelte leicht den Kopf. “Nein, bin ich nicht. Ich wollte mich lediglich entschuldigen und mich mit ihm vertragen. Denn immerhin ist er ein enger Freund von mir. Genau wie du, Ryota und Tomoya. Ihn auch noch als Freund zu verlieren, wollte ich nicht. Aber ich bin wohl falsch an die Sache heran gegangen.” Oh ja, dass war er. Toru hatte immer noch das Bild vor Augen, wie Taka weinen vor ihm stand und ihn fragte, was Alex einfiel, einfach so mit einer Entschuldigung aufzutauchen. Das hätte man auch anders machen können. Jetzt war es aber so passiert und war nicht mehr zu ändern. Aber die beiden schienen sich ja wieder vertragen zu haben. Das hatte vorhin, als er die beiden gesehen hatte, zumindest so ausgesehen. “Also ich will jetzt keine falschen Hoffnungen bei dir wecken Toru ... aber ich denke schon, dass bei Taka auch mehr ist. Wie gesagt, er hat mir nicht direkt gesagt, dass du es bist ... Aber man hat ihm deutlich angesehen, dass er sich seit dem wohl ziemlich den Kopf zerbricht. Er hat mich nämlich um Rat gefragt, was er tun soll.” Jetzt wurde Toru hellhörig. “Ach ja? Und was hast du ihm geraten?”, fragte er sofort und setzte sich wieder anders hin. Es war immer noch ungemütlich. Aber das war ihm gerade egal. Plötzlich fühlte er sich ganz hibbelig und aufgeregt. Alex lachte kurz. “Das er auf sein Herz hören soll.” Bei diesen Worten konnte sich Toru nicht verkneifen, mit den Augen zu rollen. “Super Ratschlag. Wir sind doch nicht in einem schlechten Liebesfilm!” Nun hob Alex die Augenbrauen. “Aber es kommt mir so vor, als wären wir in einer Liebeskomödie, so wie ihr beiden euch anstellt. So schlimm war das ja nicht mal bei Taka und mir, oder?” Toru schloss einen Moment die Augen und massierte sich kurz den Nasenrücken. “Weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur, dass ich kurz vor dem verzweifeln war mit euch beiden.”, erzählte der Leader. “Das war dann wohl ein Liebesdrama.” - “Ohne Happy End.”, hängte Alex noch dran. “Deswegen hoffe ich, dass es wenigstens bei euch eines geben wird. Ich würde es euch wirklich gönnen.” Leicht hob Toru den Kopf, glaubte fast, sich verhört zu haben. “Echt jetzt?” Alex nickte leicht. “Ja, echt jetzt. Glaub es oder nicht.” Das er sowas gerade von Alex gesagt bekam, damit hatte er nicht gerechnet. Aber er konnte nicht leugnen, dass er sich über die Worte sehr freute und das er langsam etwas von Alex’ Optimismus bekam, was die Sache mit Taka anging. Vielleicht würde es am Ende wirklich klappen? Alleine bei dem Gedanken bekam er Herzklopfen. “Du Alex ...”, kam es dann von Toru und er stand auf, setzte sich neben seinen Freund. “Tut mir leid, falls ich in letzter Zeit irgendwie ... scheiße zu dir war und vor allem, was ich zu Taka über dich gesagt habe. Das hat er dir doch sicher erzählt, oder?” Fragend sah Alex ihn an. “Er hat mir nichts gesagt. Was hast du denn so böses über mich bei ihm raus gelassen?” Das war Toru jetzt doch etwas unangenehm. Aber er wollte sich bei Alex dennoch entschuldigen dafür. “Ich hab mich halt über dich ausgekotzt, nach der ganzen Sache. Das tut mir leid.” Alex klopfte ihm leicht auf den Rücken. “Keine Sorge. Schon vergessen. Das du angepisst warst, war gerechtfertigt. Dafür musst du dich nicht entschuldigen.” Toru kam es gerade so vor, als wäre ihm ein riesen Stein vom Herzen gefallen. “Danke.” Doch Alex machte nur eine abwinkende Handbewegung. “Dafür doch nicht. Aber Toru ... eine Frage hab ich noch...” Der Leader sah ihn an und hob interessiert die Augenbrauen. “Ja? Was denn?” Alex sah ihn an und erneut schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen. “Wie zur Hölle konnte es passieren, dass du dich ausgerechnet in die kleine Nervensäge verlieben konntest?” Nun musste Toru anfangen zu lachen. “Frag mich was leichteres ... Ich weiß es selbst nicht.” Aber Taka hatte nun mal etwas an sich, was sein Herz höher schlagen lies. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)