Cybertronische Kurzgeschichtensammlung von Ironhide77 ================================================================================ Kapitel 3: Insomnia ------------------- Personen : Optimus Prime und Sam Witwicky Betaleser: Tinka *knuddel* Zeitpunkte. Nach RotF Wie immer: TF gehören mir nicht ,ich borge sie mit lediglich aus und hoffe ich verhunze sie dabei nicht *lach*.   Optimus Prime verließ noch zu später Stunde seine Wohnung. Er hatte mal wieder, wie schon öfters in letzter Zeit, Probleme in Stasis hinab zu gleiten. Er hoffte, frische Luft in seinen Belüftungssystemen und etwas Bewegung würden ihm dabei helfen, bald Ruhe finden zu können. Schließlich war morgen wieder ein anstrengender Tag, die Liaison hatte einen erneuten Besuch angekündigt. Vielleicht war dies aber auch ein Mitgrund für die innerliche Unruhe des Primes, denn Mr. Galloway war ein alles andere als einfacher Mensch. Der Vermittlungsmann hasste die Autobots und hätte sie am besten schon vorgestern von der Erde gejagt. Am liebsten hätte der Prime ihn daher zum Mond geschossen. Dies war ja leider nicht möglich, aber eine sehr interessante Vorstellung, fand Optimus, innerlich leicht grinsend. Stattdessen würde er versuchen, möglichst sachlich und ruhig mit dem Mann zu diskutieren. Auch wenn dieser sich wie immer nichts sagen lassen und ein Wort das Andere geben würde... Während Optimus noch vor sich hin grübelte, hatte er die Wohnanlagen bereits hinter sich gelassen.   Plötzlich holte ihn starker Lärm zurück in die Realität. Der Prime zuckte zusammen und fasste sich für einen Moment mit beiden Händen an die schmerzenden akustischen Sensoren. Sein mechanisches Gehör war sehr empfindlich und er umging Lärm, wo er nur konnte. Selbst die meiste Musik war für ihn eine Qual. Aber das, was er da hörte, schien keine Musik zu sein, zumindest hört es sich schrecklich an und war viel zu laut. Es half nichts, er würde der Ursache wohl oder übel auf den Grund gehen müssen. Bei der enormen Lautstärke war es nicht schwer, die Quelle zu orten. Zielstrebig ging der letzte Prime in besagte Richtung. Innerlich spürte er, wie er wütend wurde und dies geschah eigentlich nicht sonderlich schnell. Der Schmerz in seinen Sensoren und das Unverständnis, um diese Uhrzeit hier noch für so einen Geräuschpegel zu sorgen, schürten seinen Zorn doch ungemein. Derjenige könnte sich was anhören, dachte er nur, bog mit eiligen Schritten um die Ecke eines Hangars und sah, zwar noch aus einer gewissen Entfernung, endlich die Quelle des vermeintlichen Übels. Was er allerdings erblickte, ließ ihn fast das Energon in seinen Leitungen erstarren. Ein junger Mann, zumindest ließ dies das wenige Licht einer sich in der unmittelbaren Nähe befindenden Laterne erahnen, bewegte sich sehr ruckartig zu den seltsamen und anormalen Klängen einer Art Musik. Der letzte Prime machte sich große Sorgen um dessen Gesundheitszustand, denn das vermeintliche Opfer zuckte schon fast mit seinem Körper, Arme und Beine waren ständig  unkoordiniert in Bewegung. Was war nur los mit dem Burschen, dachte Optimus. So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen. Seine Wut stellte er erst einmal zurück, er musste unbedingt wissen, was mit dem Menschen los war, dann würde er weiter sehen. Denn für Optimus war dies Verhalten mehr als nur bizarr, er überlegte daher nicht lange und rief dem Mann etwas zu. Doch bei dieser Geräuschkulisse hörte dieser ihn natürlich nicht. Es half alles nichts, der letzte Prime musste wohl oder übel näher an den Ort des Geschehens heran. Auf seine schmerzenden Sensoren konnte und durfte er keine Rücksicht nehmen. Er kniff seine Optics  zusammen um den Schmerz besser ertragen zu können, und legte schützend seine Hände an seinen Kopf. Mit großen Schritten näherte er sich weiter und plötzlich herrschte Stille, als etwas unter seinem rechten Fuß unüberhörbar laut knirschte. Der junge Mann schaute sich verdutzt um und Optimus erkannte, dass er ihm sehr vertraut war. „Sam, geht es dir gut?“, fragte er vorsichtig und ging dabei tief in die Knie, zu seinem menschlichen Freund hinunter, um ihm so näher sein zu können.   „Sag mal, spinnst du!“, zischte Sam äußerst ungehalten und wütend zugleich. Seine Augen funkelten zornig in Richtung des Anführers der Autobots. Optimus verzog verwirrt das Gesicht, er verstand nicht, was in seinen Freund gefahren war und warum dieser so abweisend reagierte. „Kannst du nicht besser aufpassen?“, knurrte Sam fast schon aggressiv, er ging dabei einige Schritte auf Optimus zu und hob sogar drohend seine Faust gegen seinen Freund. „Sam, ich glaube, irgendetwas stimmt nicht mit dir. Ich werde dich besser zu einem Arzt bringen, so wütend und zornig kenne ich dich überhaupt nicht.“, sprach der immer noch verdutzte Optimus mit tief besorgter Stimme, er hatte mittlerweile seine kurzzeitig verlorene Sprache wiedergefunden. „ Vergiss es, mir geht es gut! Aber du Hohlprozessor hast meinem Kassettenrekorder zertreten. Ganz toll. Pass mal besser auf, wo du mit deinen großen Füssen hintrittst!“, schimpfte der junge Mann, verschränkte beleidigt seine Arme vor der Brust und setzte sich demonstrativ mit dem Rücken zu dem riesigen Roboter.   Optimus brauchte ein paar Minuten um nachzudenken, was Sam damit meinte. Doch dann gelangte langsam etwas Licht ins Dunkle. „Das sollte Musik sein?“, fragte er ungläubig und setzte sich vorsichtig hin, dieses Gekniee war auf Dauer doch recht unangenehm für ihn. Sam drehte sich um und sah ihn nun fragend, aber immer noch von Wut erfüllt, an. „Was denkst du denn, was das sonst sein sollte?“, fragte er. Der Prime war doch sonst immer so allwissend, warum wusste er dies denn nicht auch? „Das mit dem Kassettenrekorder tut mir sehr leid, aber dass das Musik sein sollte, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Meine akustischen Sensoren schmerzen immer noch von dem Lärm, wie hältst du das bloß aus, und vor allem was findest du daran? Als ich dich sah, dachte ich ernsthaft, dir geht es nicht gut. “ Jetzt musste Sam trotz der Ernsthaftigkeit der Situation lachen. Optimus verstand die Welt nicht mehr und dies sah man ihm auch mehr als deutlich an. So verunsichert hatte er den Prime noch nie gesehen, und Lügen war diesem Transformer mehr als nur fremd. Sams Wut verflüchtigte sich daher langsam, wie der Ether aus einer geöffneten Flasche. „Ich will es dir gerne erklären, wenn du möchtest, mein großer Freund.“, sprach er daher, kletterte vorsichtig auf den riesigen Oberschenke des letzten Primes und sah ihn vorsichtig lächelnd an.   „Ich bitte darum. Aber komm doch ruhig etwas näher.“, bat ihn Optimus und hielt seinem Schützling seine große, metallische Hand hin. Diese Geste kannte der junge Mann nur zu gut und er kletterte eiligst hinauf und gelangte anschließend auf diesem Wege auf seinen altbekannten Platz, auf der Schulter des großen freundlichen Roboters mit der sanften, tiefen Stimme. „Ich wollte dich eben nicht anbrüllen, aber diese Musik wirkt bei mir wie ein Katalysator, meine ganzen Aggressionen und Ängste kann ich so besser verarbeiten. Und dann kamst du und hast sie mir genommen.“, entschuldigte sich der jetzt sichtlich ruhiger gewordene Mensch. „Ist schon gut, Sam. Ich weiß, dass du es nicht böse gemeint hast, aber ich möchte gerne verstehen, wie das funktioniert. Für mich ist das leider nur äußerst schmerzhafter Krach und ich kann kaum glauben, dass es Musik sein soll.“, entgegnete das mechanische Wesen und sah Sam immer noch fragend an. „Die Band heißt Slipknot und die Musikrichtung nennt man Heavy Metal. Das könnte man aber auch zu euch Transformern sagen.“, lachte Sam und fuhr dann weiter fort. „Wie es genau funktioniert, weiß ich nicht, aber als ich vor einem Jahr durch Zufall auf einem Metal-Konzert war, kam ich mir dort erst sehr fremd vor. Die Menschen tanzten wild zu den harten Gitarrenklängen und Reibeisenstimmen der Sänger der einzelnen Bands. Eine junge Frau bat mich, doch mit ihr zu tanzen. Erst zögerte ich, doch ich wollte auch nicht kneifen, und so tanzte ich schließlich doch mit ihr. Und es war einfach unbeschreiblich! Ihre Haare flogen wild umher und ich tat es ihr gleich. In mir lösten sich sämtliche Anspannungen, die Angst vor Prüfungen, Ärger mit den Eltern und sonstige Probleme die man so hat. Von dem Tag an besuchte ich regelmäßig Konzerte und kaufte mir auch diverse CDs. Nun ja, auf Konzerte komme ich ja nun leider nicht mehr, aber hin und wieder, vorzugsweise nachts, um keinen zu stören, gehe ich halt hierher, höre lautstark meine spezielle Musik und tanze dazu. Jetzt kennst du mein Geheimnis.“, sprach Sam und schaute Optimus tief in seine blauen, meist so verständnisvollen Optics und erwartete dessen Reaktion. „Mein Junge, ich denke, ich versteh dich jetzt, und es ist gut, wenn du auf diese Weise Stress und Ängste abbauen kannst. Jedes Wesen hat da so seine eigenen Methoden. Aber das nächste Mal gehst du vielleicht in einen Hangar, dann schallt die Musik nicht so weit. Bevor noch jemand die Situation falsch einschätzt und dich wirklich zum Arzt bringt, meine ich.“, lachte der letzte Prime und sah Sam dabei freundschaftlich und verständnisvoll an. „Was machst du eigentlich zu so später Stunde noch hier?“, fiel es Sam plötzlich ein. „Ich konnte irgendwie nicht in Stasis gelangen und wollte noch etwas spazieren gehen, bis ich dich gehört habe.“, antwortete Optimus wahrheitsgemäß. „Hast du Lust zum Strand hinunter zu gehen? Das soll ja auch irgendwie beruhigend wirken.“ „Sehr gerne, Sam, etwas Gesellschaft ist schließlich nicht verkehrt, und das Meer ist eh etwas sehr Schönes und Einzigartiges. Sein Rauschen schmerzt in meinen akustischen Sensoren auch nicht  wie gewisse andere Dinge.“, sprach Optimus und grinste dabei fast schon schelmisch. Sam musste darüber laut lachen, und auch der letzte Prime wurde dadurch angesteckt. Bald darauf brachen beide in Richtung Strand auf. Die Nacht war mild. Am Himmel funkelten die einzelnen Sterne und erhellten Diego Garcia mit ihrem Licht ein wenig. ------------ Als nächste schreibe ich ein Chap fürI "t`s not easy to be human". Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)