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Eroberungen à la Slytherin

Drarry
von

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Fragen Sie Dr. Blaise.

„Mister Malfoy, muss ich mir Sorgen um Sie machen?“

„Halt die Klappe, Blaise“, antwortete Malfoy matt und ohne Blaise weiter zu beachten, der sich gerade einen Spaß daraus machte, Snape zu imitieren.

„Mister Malfoy, mir scheint, mit Ihnen stimmt etwas nicht. Mister Malfoy, mir fehlen die Zeiten, als Sie sich noch bei mir eingeschleimt haben, und mich nicht mit Froschaugen beworfen haben“, fuhr Zabini in derselben, schnarrenden Stimme fort, und sah Malfoy dabei übertrieben vorwurfsvoll an.

„Ich hab überhaupt nicht…ach vergiss es.“

„Was? Sie sind nur ausgerutscht? Na dann ist es natürlich okay. Ich kann Ihnen ja eh nichts übel nehmen, mein kleines Schn…“

„ Halt’s Maul, hab ich gesagt. Ich bin nicht in Stimmung dafür“, grummelte Malfoy bestimmend. Er saß mit gekreuzten Beinen auf einem grünen Sessel im Slytherinkerker und starrte geistesabwesend in die Flammen, während Blaise Zabini als perfekte Kopie Snapes – zumindest was Haltung und Stimmlage betraf, mit dem Aussehen haperte es (Gott sei dank) noch – direkt neben ihm stand und auf ihn einredete.

„Hm… dann stimmt wohl wirklich was nicht mit Dir. Dann muss ich mir ja tatsächlich Sorgen machen! Immerhin hast du meine Snape-Imitationen immer geliebt.“ Zabini vergrub theatralisch das Gesicht in den Händen und begann zu schluchzen.

„Nein, habe ich nicht. Die waren immer… grausig.“ Malfoy erschauderte. Er hasste es, wenn Zabini so melodramatisch war. Und das war er häufig.

„Geht es Dir nicht gut?“, fragte Blaise und sah Malfoy skeptisch an, doch bevor dieser mit einem mürrischen „das hab ich doch gerade gesagt!“ antworten konnte, knallte Blaise ihm schon eine Hand an die Stirn, um seine Temperatur mit seiner eigenen zu vergleichen.

„Lass den Blödsinn, ich bin nicht krank! Es ist… ach egal“, murrte Malfoy und schlug Blaises Hand sofort weg.

„Dann erzähl mir, was los ist. Ich brenne darauf, es zu erfahren.“ Malfoy wünschte sich einen kurzen Moment, dass Blaise wirklich brennen würde. Aber eigentlich sollte er ja gerührt sein, dass sich jemand so für ihn interessierte... trotzdem empfand er Blaises Fragerei gerade nur als nervig.

Blaise sah Malfoy noch eine kurze Zeit lang an, bevor er sich auf einen Sessel, der direkt neben dem Malfoys stand, niederließ, und ihn von dort aus weiter beobachtete. Dracos graue Augen fixierten das Feuer, das wild im Kamin tänzelte, und damit den kargen Wänden des Gemeinschaftsraums ein bisschen Wärme verlieh. Doch Blaise sah ganz genau, dass Draco direkt durch die Flammen hindurch sah. Er war ganz weit weg. Wahrscheinlich betrachtete er in Gedanken gerade etwas ganz anderes. Etwas, das schon länger sämtlichen Raum in seinem weißblonden Kopf einnahm. Etwas, das ihn sowohl bei Tag, als auch bei Nacht verfolgte. Das seine Sinne benebelte und ihn einhüllte in ein Gefühl schwärmerischer Unsicherheit. Blaise wusste nur noch nicht, was das war. Oder besser: Wer das war. Wer konnte Draco so verzaubern, dass er nicht mehr er selbst war? Dass er so trist vor sich hinsinnierte und niemanden an sich ran ließ? Nun, verschlossen war er ja immer gewesen, aber wo war seine hämische, arrogante Art geblieben? Sonst strahlte er zumindest ein überragendes Selbstbewusstsein aus… man fühlte, dass er sich über alle anderen stellte… und zwar so sehr, dass man selbst auch glaubte, seiner nicht würdig zu sein… doch nun… Nichts.

Irgendjemand hatte Draco kaputt gemacht.

Da war Blaise sich sicher. Und noch einer Sache war sich Blaise sicher:

Er konnte so viel danach fragen, wie er wollte – Malfoy würde ihm nicht antworten. Da konnte er genau so gut mit den grünen Seidenvorhängen seines Himmelbettes reden. Oder mit Crabbe und Goyle. Und zwar über Stochastik.

„Fein… dann schweig halt…“, sagte Zabini, als er eingesehen hatte, dass er nicht weiter kommen würde, und vergrub sich in eins seiner Bücher. Das war immer noch sinnvoller als Draco dabei zuzusehen, wie er in Gedanken in den Flammen versank.
 

Draco war vollkommen damit einverstanden, einfach zu schweigen. Das war es ja sowieso, was er vorhatte. Wenn alles ruhig war, konnte man am besten nachdenken… sich in seine eigene Welt vertiefen… sich vollkommen seinen Gedanken hingeben. Und das war es nun mal, was er gerade wollte.

Seine Gedanken waren in letzter Zeit so durcheinander, sie wirbelten hin und her, erzeugten große Strudel, in denen er sich immer und immer und immer wieder verlor. Es machte ihn ganz wahnsinnig. Nachts konnte er nicht einschlafen und tagsüber konnte er sich kaum auf andere Dinge konzentrieren.

Immer wieder huschten seine Gedanken zu einer bestimmten Sache. Einer bestimmten Person. Manchmal kam es langsam auf ihn zugekrochen, es bahnte sich langsam seinen Weg in sein Hirn… und manchmal durchzuckte es ihn wie Blitze.

…Blitz… ja, das war der richtige Begriff… Wo ein Blitz doch so viel mit dem, was seine Gedanken fesselte, zu tun hatte. Doch eigentlich war dieser ganz besondere Blitz nur Nebensache für Draco… vielmehr waren es die grünen Smaragde, die wenige Zentimeter weiter unten leuchteten, oder das schwarze Gebüsch aus Haar, welches direkt darüber wucherte…

Malfoy konnte Harry Potters Gesicht einfach nicht mehr aus seinen Gedanken verbannen, so sehr er es auch versuchte – es half einfach alles nichts. Am liebsten würde er dieses Gesicht, das ihn so sehr verfolgte, ihn ständig wach hielt und beschäftigte, in sein ganz persönliches, mentales Askaban stecken, doch das funktionierte nicht. Nichts funktionierte.

Wie Draco so in seinen Gedanken rum dümpelte, wurde ihm die Stille langsam lästig. Es war nicht gut, zu sehr darüber nachzudenken. Dabei wurde ihm manchmal ganz schlecht, und auch jetzt schien er an dem Gefühl der Übelkeit zu ersticken.
 

„Blaise, du hast doch… Ahnung“, begann Malfoy langsam, vermied es aber immer noch, Blaise anzusehen. Dieser blickte über den Rand seines Buches hinweg, musterte Malfoy, und legte es dann auf seinen Schoß.

„Ja, von einer ganzen Menge Dinge sogar. Aber was meinst du genau?“

Und hier kam Malfoy bereits zu einer ersten Hürde – wie sollte er Blaise denn bitte sein Problem beschreiben? „Erinnerst Du dich, wie ich durch den Kerker gerannt bin, und geschrien hab ‚ich hasse Potter!! Ich hasse, hasse, hasse ihn!’? Oh natürlich, dass hab ich ja auch die letzten 5 Jahre durchgehend gemacht. Jedenfalls… ich hab mich geirrt. Anscheinend steh ich auf ihn, ich krieg ihn nämlich nicht aus dem Kopf.“

Malfoy entschied sich gegen diese Variante. Zumal er sich auch nicht eingestehen wollte, dass er tatsächlich auf Potter stand. Also wollte er Worte wie „Liebe“ gar nicht erst in den Mund nehmen. Stattdessen sagte er ganz knapp: „Beziehungen.“

Das war schön neutral, und konnte jede x-beliebige Person meinen.

Zabini hob eine Augenbraue. Komischerweise genau wie Snape es immer tat, obwohl Blaise im Moment gar nicht versuchte, Snape zu imitieren. „Ich wusste gar nicht, dass es zwischen dir und Pansy kriselt.“

„Bitte?“, fragte Draco überrascht, der im ersten Moment gar nicht einsah, was Pansy denn mit der ganzen Sache zu tun hatte.

„… ich dachte nur… warum sonst solltest du nach Beziehungstipps fragen…“

Beziehungstipps. Wenn Draco das schon hörte. Widerlich. Aber er hatte sich nun mal entschieden, sich ein klein wenig Hilfe von Blaise zu holen, da er alleine nicht weiter wusste… und jetzt musste er das halt ertragen.

„Zwischen mir und Pansy läuft nichts… und sie hat auch überhaupt nichts mit meinem momentanen… Zustand zu tun.“

„…Ich glaube sie sieht das anders. Aber na ja. Deine Sache. Was ist dann?“

„…Nun… da ist jemand… also… wenn man jemanden… ähm… also...“, stammelte Draco vor sich hin. Er fühlte sich richtig hilflos. Und während er so vor sich hin brabbelte und stotterte, zeichnete sich ein leichtes Grinsen auf Blaises Gesicht ab, dass im Laufe der Stammelei immer größer und größer wurde, bis es Malfoy entgegenstrahlte und dieser irritiert aufhörte, Schwachsinn von sich zu geben.

„Du bist verliiiiieebt“, flötete Blaise in einem spöttischen Sing-Sang.

„Schnauze“, grummelte Malfoy. Er bereute jetzt schon, was er getan hatte.

„Na, na! Also, ich will mal nett und hilfreich sein… dein Problem ist, dass Du keine Ahnung hast, wie Du an sie rankommen sollst, oder?“

Malfoy fragte sich, ob er das überhaupt wollte, wie er sich ein Zusammensein mit Potter vorstellen sollte, und ob er diese Gefühle zulassen konnte, aber in der Zeit, in der er nachdachte, hatte er schon längst genickt.

„Weiß sie, dass du existierst?“

„Ich denke schon.“ In Malfoys Kopf ratterte quasi ein Film ab, in denen sämtlichen Szenen, in denen er Harry und seine erbärmlichen Freunde schikaniert hatte, zu sehen waren. „Doch, ich bin mir sicher.“

„Wie viel weiß sie über Dich?“

„Ähm… nicht viel.“ Erste Lüge.

„Redet ihr manchmal mit einander?“

…abgesehen von den ganzen Zankereien und Verfluchungen. „Nein.“

„Habt ihr gemeinsame Freunde?“

„Nein…“

„Warst du jemals gemein zu ihr?“

„Nein…“ Zweite Lüge.

„Hast du schon irgendwelche grobschlächtigen Fehler gemacht?“

„Nicht, dass ich wüsste…“ Dritte Lüge.

„Hm…“, machte Blaise. Dies war ein Zeichen dafür, dass in seinem Kopf die Analyse bezüglich Dracos Chancen bei seiner ‚Auserwählten` und der weiteren Taktik zur Eroberung ‚ihres’ Herzens auf Hochtouren lief.

Malfoy war extra darauf bedacht gewesen, nichts zu sagen, was vermuten ließ, dass es sich bei dem Objekt seiner Begierde um ein männliches Wesen handelte, und so ging Zabini natürlich davon aus, dass es sich um ein Mädchen handelte, dass hier erobert werden musste…

„Also, Dracolein…“

„. . .nur, weil ich dir etwas anvertraut habe, das zeigt, dass auch ich Gefühle haben kann, heißt das nicht, dass du mich jetzt so behandeln darfst.“

„Schade… na ja, wie auch immer. So wie ich das sehe, haben wir zunächst zwei Möglichkeiten. Wir sollten einen frontalen Offensivschlag zunächst vermeiden, da ich dich, so wie du im Moment bist, nicht direkt auf Frauen los lassen möchte.“

„Hey! Was willst Du denn dami…“ Doch Blaise unterbrach ihn. Er legte sanft einen Finger unter Dracos Kinn und führte Dracos Gesicht nah an sein eigenes heran. Als er zu sprechen begann, konnte Malfoy seinen süßen Atem auf seiner blassen Haut spüren.

„Lieber Draco, ich will sagen, dass Du die Kunst der Verführung… ähm… der Konversation noch nicht so beherrscht wie ich.“ Dann ließ Zabini ihn wieder los.

„Das war gerade der schwulste Moment meines Lebens“, erwiderte Draco trocken.

„Es tut irgendwie weh, das von jemandem zu hören, der so einen Vater hat wie du.“

„…er ist hetero. Auch wenn er nicht so aussieht. Er ist hetero.“

„Na ja, zurück zu meiner Taktik. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten.

Erstens: Wir verwandeln dich in ein Mädchen und---“

„Nein.“

„Na gut: Zweitens: Du freundest Dich mit einer ihrer Freundinnen an.“

„Wie war der Plan mit dem Mädchen werden noch mal?“

„Ach was, das packst du schon. Sei einfach nett und freundlich… oh, ich sehe schon, da tauchen die ersten Probleme auf.“

„Na besten Dank!“, fauchte Draco.

„Keine Ursache!“, strahlte Blaise und klopfte Draco auf den Rücken.
 

Als Malfoy wenige Stunden später in seinem Bett lag, das genau so grün war wie alles andere im Slytheringemeinschaftsraum, und Crabbes und Goyles Schnarchen zuhören musste, dachte er noch einmal über Blaises Plan nach. Allein durch die Existenz dieses Plans fühlte er sich schon anders als zuvor. Es war keine nagende Ungewissheit mehr in ihm – er hatte einen Entschluss gefasst. Er hatte sich seine Gefühle gegenüber Potter eingestehen müssen… der Hass und Groll, den er Harry gegenüber verspürt hatte, hatte sich langsam in… ja, in was eigentlich verwandelt? Malfoy fand sich am ehesten mit dem Wort ‚Verlangen’ ab. Damit konnte er leben…

So hoffnungslos es zunächst auch klang, sich entweder mit Granger oder Weasley anzufreunden – Malfoy wollte es versuchen. Er musste einfach nur ein lieber, kleiner Slytherin sein… dass das allein schon ein Widerspruch in sich war, ignorierte er gekonnt.

Die Idee, sich mit ein paar verachtungswürdigen Gryffindors, die man fünf Jahre lang gedemütigt und gequält hatte, anzufreunden, war so absurd, dass es einfach funktionieren musste… oder?
 


 


 

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Danke für das liebe feedback :3 Über so etwaas freue ich mich wirklich :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  AmuSuzune
2010-11-11T23:23:49+00:00 12.11.2010 00:23
Okaaaayyyy Ich bin ja Malgespannt wem du dir von den beiden aussuchst XD
Mal ernst haft, wer würde eher mit Malfoy reden...
Ich hoffe es geht schnell weiter XD Bin schon sehr neugierig!

LG Suzu
Von:  yuLand
2010-11-11T20:44:52+00:00 11.11.2010 21:44
Oh ja diese Idee ist wirklich so verrückt das sie einfsach klappen muss!!!!
wollen wir doch mal sehen was hermine und ron von der idee halten....
warscheinolich sind die da anderer meinung.
bin gespannt wies weiter geht


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