Save a little love - GhxVi von Tweet-MaLLow ================================================================================ Kapitel 13: Smile for me ------------------------ Sie flogen schweigend nebeneinander über den weiten Ozean, während Videl mit dem Gegenwind zu kämpfen hatte. Inzwischen hatten sich ihre Flugkünste zwar verbessert, doch der Wind war ihr immer noch ein ziemliches Hindernis, genauso wie SonGohans Geschwindigkeit. Obwohl er immerzu darauf bedacht war, sich ihrer Schnelligkeit anzupassen, vergaß er es ab und zu und ließ sie etwas weiter zurück, bis es ihm auffiel und sie wieder einholte. Hin und wieder warf sie ihm verstohlene Blicke zu, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt war, ihre Augen offen zu halten. Doch alles was sie erblickte war sein ernstes und sorgenerfülltes Gesicht, das unentwegt nach vorne gerichtet war. So eine einfache Herausforderung schien es wohl doch nicht zu sein. Bald erreichten sie Land und flogen über einen dicht bewachsenen Wald, der von oben nur wie eine riesige Mooslandschaft wirkte. SonGohan deutete mit dem Finger geradeaus und Videl erblickte in der Ferne einen dünnen Stamm, der steil aus dem Grünen herausragte und nach oben hin kein Ende zu nehmen schien, bis er in den Wolken verschwand. „Da müssen wir hoch?“, fragte das Mädchen ungläubig und blieb abrupt stehen. Merkwürdig, von ihrer letzten Anwesenheit in Gottes Palast hatte sie den nicht in Erinnerung, was wohl daran lag, dass sie alle von SonGoku auf die Plattform hinauf teleportiert wurden. SonGohan nickte nur und schaute sie an. „Schaffst du’s? Wenn nicht, dann halt dich an mir fest und wir…“ „Ich krieg das schon hin“, entgegnete Videl nur leicht bissig und flog weiter. SonGohan kratzte sich ratlos am Hinterkopf. „Ich dachte ja nur…“, murmelte er zu sich und holte sie ein. Den Turm hochzufliegen stellte sich dann aber doch als kniffliger heraus, als sie sich anfangs vorgestellt hatte. SonGohan bemerkte ihre Mühe, packte sie flinks an der Taille und hielt sie fest. Das Mädchen errötete von der plötzlichen Nähe aber legte ihre Arme um seine Schultern. Als sie auf der Plattform ankamen, war bereits die gesamte Z-Gruppe vor der kugelförmigen Raumkapsel versammelt und warteten ungeduldig auf den Jungsaiyajin. „Da bist du ja endlich, Sohnemann! Hast dir ja mächtig Zeit gelassen.“, tadelte sein Vater, der auf ihn zukam. „Tut mir leid, Vater, aber…“ SonGohan ließ seine Augen nur kurz an seine linke Seite wandern, an der Videl stand, ohne den Kopf zu bewegen. „Achso, ich verstehe.“, entgegnete SonGoku nur und grinste. „Ihr zwei Turteltäubchen seid auch durch nichts zu trennen, was?“ Der Junge errötete und redete sich heraus. „Wir wollten uns bloß noch verabschieden…“ Da bemerkte sein Vater SonGohans Abendgarderobe. „Hast dich ja chic rausgeputzt, aber ich denke, Broly macht sich nichts aus Kleidung.“, witzelte er. „Es tut mir leid, dass ihr wegen mir solange warten musstet. Ich bin einfach zu langsam. Ich hätte nicht mitkommen sollen…“, entschuldigte sich das Mädchen kurz darauf und schaute schuldbewusst zu Boden. „Ach was, das ist doch nicht schlimm, außerdem hatte Bulma eh noch einiges an dem Raumschiff zu schrauben.“, munterte SonGoku sie auf und lächelte. Dies funktionierte und Videl lächelte kurz auf, doch immer noch schien sie sich Schuld zu geben. „Nagut, wir haben genug Zeit verplempert. SonGohan, wir fliegen in die Südgalaxie, weil ich dort Brolys Aura gespürt habe. Es ist zwar weit entfernt, doch er nähert sich gefährlich schnell der Erde. Also müssen wir ihn aufhalten, bevor er es bis hierher schafft.“, erklärte sein Vater die Lage und sein Gesichtausdruck änderte sich augenblicklich von froh zu ernst. „Alles klar. Wir haben ihn schon mal geschafft, dürfte also nicht allzu schwer werden.“, entgegnete sein Sohn gelassen und näherte sich langsam den anderen, Videl jedoch blieb wie angewurzelt stehen und richtete ihren Blick wieder dem Boden zu. Auf halbem Weg bemerkte SonGohan dies und drehte sich zu ihr um. „Stimmt etwas nicht?“, fragte er vorsichtig. Es vergingen einige Sekunden, bis sie antwortete. „Ich dachte nur gerade… ich glaube, du wirst dein Versprechen nicht halten können.“, sagte sie leise und ihre Stimme drohte zu brechen. „Wie kommst du darauf?“, wollte er verwundert wissen und schaute sie mit großen Augen an. „Naja…“, fing sie an und blickte auf, “damals warst du auch so gelassen, und dann…“ Sie versuchte, ihre Gefühle mit einem gezwungenen Lächeln zu verbergen, doch die leichten Tränen in ihren Augen verrieten die Wahrheit. Einige Momente vergingen, in denen sich die beiden nur in die Augen schauten, nur eine leichte Brise durchfuhr die Szenerie. Dann lächelte der Junge ihr zu, als wolle er ihr auch ohne Worte versichern, dass sie seinem Versprechen Glauben schenken konnte. Es fiel ihr schwer, doch sie rang sich letztendlich doch zu einem ehrlichen Lächeln durch und wollte ihm glauben. Nach diesem letzten Mimikaustausch, einem letzten ‚Auf Wiedersehen’ und einer flüchtigen Umarmung stiegen alle in die Kapsel ein und verließen die Erde mit einem lauten, starken Windstoß. Videl nahm ihren Alltag schnell wieder auf, mit einer Ausnahme. Immer hatte sie im Hinterkopf, dass sie wartete. Sie wartete und wartete. Und so vergingen 3 Monate, ohne ein jegliches Lebenszeichen von ihm. Und dabei hatte er doch versprochen, bald wieder zurück zu sein! Schon wieder hatte er sie angelogen. So langsam änderte sich ihre Trauer in Wut um, sie hatte keine Lust mehr nur dazusitzen und zu weinen. Doch je mehr Zeit verging, desto mehr Gedanken machte sie sich darüber, was dort im Weltall wohl gerade passierte und wie ernst die Lage wirklich war. So langsam stellte sich in ihr sogar ein Déja vu Gefühl von damals ein, und sie weigerte sich davor, seinen Tod in Erwägung zu ziehen. Er hatte es ihr versprochen, also durfte er nicht sterben. Dieser feste Glaube allein half ihr, diese Zeit durchzustehen und nicht in Kummer unterzugehen. Hin und wieder besuchte sie Chichi, die nun mit SonGoten alleine war und immer hysterischer und beunruhigter wurde, je mehr Tage vergingen. Doch sie war das ständige Verschwinden ihres Mannes bereits gewohnt, im Gegensatz zu Videl. Sie versuchte verzweifelt, nicht in Trauer zu versinken und an seine Rückkehr zu glauben. Doch mit der Zeit bröckelte ihre starke Fassade mehr und mehr. Es war komisch, normal in die Schule zu gehen und zu realisieren, dass sein Platz leer bleiben würde. Jeder wunderte sich natürlich über sein mysteriöses monatelanges Fernbleiben, doch Videl konnte den neugierigen Nachfragen keine Antwort geben. Sie hatte ja selbst keine Ahnung, was überhaupt los war. Ihre Freundin Eraser tat ihr Bestes, sie abzulenken und sie aufzumuntern. Doch Sharpner war sich für nichts zu schade und nutzte SonGohans Abwesenheit sofort aus, indem er sich vergeblich an Videl ranschmiss. Diese hatte andere Sorgen und erteilte ihm immer wieder kalt eine Abfuhr, wovon dieser sich aber so schnell nicht betrüben ließ. Doch all seine Versuche blieben erfolglos und Videl schien ihn auch nicht als Trost zu brauchen. Darauf hatte sie wirklich keine Lust und ignorierte ihn fortan. Egal, wie normal auch alles in ihrem Umfeld schien, in Gedanken war sie immer bei ihm. Und das solange, bis er auch wirklich wieder an ihrer Seite war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)