Save a little love - GhxVi von Tweet-MaLLow ================================================================================ Kapitel 4: Das erste Date ------------------------- Als er am vereinbarten Treffpunkt ankam, wartete Videl bereits. Ihr Anblick machte ihn augenblicklich sprachlos. Anders als sonst trug sie diesmal ein luftiges, marineblaues Sommerkleid, das ihr fast bis zu den Knien reichte. Es ließ sie richtig süß und mädchenhaft aussehen. Die Taille umgab ein Satinband, das hinten zu einer Schleife gebunden war. Auf ihren glänzenden Lippen lag ein zarter, kirschfarbener Ton, ihre wilden, kurzen Haare wurden vom Wind hin und her geweht. „Einfach wunderschön… Ob ihre Lippen wohl auch nach Kirschen schmecken…?“, überlegte Son-Gohan. Doch diesen Gedanken verscheuchte er sofort wieder aus seinem Kopf. „Du bist spät dran, Son-Gohan.“, tadelte sie mit gespieltem strengen Unterton. „Ehm…hallo Videl, wartest du schon sehr lange?“, fragte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Sie lachte. „Nein, schon gut. Ich bin auch erst eben gekommen. Also, schön dich zu sehen!“ Ein Lächeln blitzte in ihrem Gesicht auf. „Ich freu mich auch dich zu sehen…ehm…du siehst sehr hübsch aus in dem Kleid.“, stammelte der Junge hervor. Er war eine solche Situation nicht gewohnt, schon gar nicht, Mädchen Komplimente zu machen. Doch diesmal hatte er Erfolg, das Mädchen blickte verlegen zu Boden. „Ich danke dir.“ Er konnte es nicht glauben, ein offizielles Date mit Videl. „Also, was machen wir beide jetzt? Worauf hättest du Lust?“, fragte er schnell, um abzulenken. Da kam ihm etwas in den Sinn. Videl war die Tochter des Weltchampions Mister Satan, und damit stinkreich. Bestimmt würde sie ihn in ein teures Nobelrestaurant führen wollen, dessen Preise sich Son-Gohan nicht leisten könnte. Noch unangenehmer aber wäre es sicher noch, wenn sie die Rechnung übernehmen würde. Der Junge schaute ratlos in den Himmel. „Ich weiß nicht ob du es kennst, aber ich kenne da ein echt nettes Café, gleich da in der Seitenstraße. Dor bin ich oft mit Freunden.“, schlug Videl vor. „Ja gerne, warum nicht.“ Innerlich atmete er laut aus. Nochmal Schwein gehabt, solche Preise könnte er sich gerade noch leisten. Sie saßen sich gegenüber an einem Ecktisch, jeder hatte sich einen Cappuchino bestellt. „Endlich treffen wir uns mal nur zu zweit.“, äußerte sich Videl. Sie dachte an ihre Flugstunden mit Son-Gohan, bei denen immer sein kleiner Bruder Son-Goten mit dabei gewesen war. Sie mochte ihn zwar, jedoch konnte er aber auch eine ziemliche Nervensäge sein. „Also, du musst mir noch eine Menge erklären, wie du weißt. Dann fang mal an, ich bin gespannt.“, sie schaute den Jungen wissbegierig an. „Hm, was willst du denn wissen?“ „Anfang bis Ende.“ „Du warst also seit deinem 4. Lebensjahr immer unterwegs und musstest gegen skrupellose Gegner kämpfen? Dagegen war meine Kindheit ja der reinste Ponyhof, ich bin erst mit 8 Jahren aus eigenem Wunsch zum Kämpfen gekommen.“, stieß Videl verblüfft aus. „Ja, es hört sich zwar etwas hart an, aber ich hatte keine andere Wahl. Schließlich habe ich das Saiyajin Gen meines Vaters in mir, somit habe ich übermenschliche Kräfte, die uns im Kampf gegen diese Typen zum Nutzen waren. Und glaub mir, ich bin tausend mal lieber z.B. Im Weltall umhergehuscht als zuhause an meinen Hausaufgaben zu hocken. Im Großen und Ganzen hatte ich also eine recht schöne Kindheit, ich war immer mit meinen Freunden zusammen, und es gab ja auch friedliche Zeiten.“ „Hmmm.“ Videl musste erstmal schlucken. „Also bist du eine Art Außerirdischer? Wie nennt ihr euch noch gleich?“ Son-Gohan lachte. „Nein, ich bin auf der Erde geboren und aufgewachsen, aber meinen Vater kannst du einen ‚Außerirdischen’ nennen, wenn du willst. Er ist ein Vollblutsaiyajin und wurde als Baby von einem anderen Planeten auf die Erde geschickt, um die Menschheit auszulöschen, doch davon weiß er nichts mehr. Seit einem Unfall am Kopf ist er ein friedlich lebender Erdenbewohner geworden, kein Funken Bosheit ist mehr in ihm. Und da unsere Mutter ein Mensch ist, sind Son-Goten und ich halbe Saiyajins, genauso wie Trunks.“ „Aha, dieser Vegeta ist also auch so ein… Saiyajin?“, fragte das Mädchen neugierig. „Richtig, sogar der Prinz der Saiyajins, um genau zu sein. Seinen Titel muss er jedem jederzeit unter die Nase halten, auch wenn sein Heimatplanet längst zerstört ist und das eigentlich nichts mehr zu bedeuten hat.“ Son-Gohan atmete tief aus. Er musste wirklich weit in der Geschichte ausholen, um Videl alles zu erklären, doch er war es ihr schuldig. Und ihr konnte er vertrauen, das wusste er. Als es anfing zu dämmern, schauten beide erschrocken auf ihre Uhren. „Was, 9 Uhr schon? Wie lange sind wir denn schon hier? Lass uns lieber woanders hingehen.“, schlug Videl vor. „Dann lass uns gehen.“ Beide erhoben sich, Son-Gohan bestand darauf, zu zahlen, und verließen den Laden. Im Abendrot gingen beide nebeneinander her, schlenderten durch zahlreiche Seitengassen. Nach einiger Zeit bemerkte der Junge, dass Videl etwas suchend und unbeholfen aussah. „Weißt du auch ganz sicher, wo wir sind?“, fragte er neckend. „Was soll das denn heißen? Natürlich weiß ich das! Das ist schließlich die Stadt meines Vaters!“, verteidigte sie sich aufgebracht. „Ist ja schon gut.“, schmunzelte er. „Also, wo müssen wir lang?“ Videl blieb stehen und schaute sich um. „Da entlang.“ Sagte sie entschlossen und ging vorraus. Der Junge folgte ihr lächelnd. Inzwischen war es komplett dunkel geworden, die Straßen waren pechschwarz und still, man konnte nur die Schritte der beiden wahrnehmen. Schweigend schlurften sie nebeneinander her, hin und wieder schaute einer unbemerkt den anderen an. Videl streckte zaghaft eine Hand aus und bewegte sie zu Son-Gohans Arm hin. „Guck mal, da vorne hört die Straße auf, mal gucken, was da ist.“ Rief der Junge erfreut und lief der Straßenmündung entgegen. „Hey, warte gefälligst!“, kreischte das Mädchen und zog ihre Hand seufzend zurück. Sie waren auf einem großen beleuchteten Platz gelandet, scheinbar ein Teil der Innenstadt. Videl schaute sich um und sichtete das große Kino, das mehrere einladende Filme auf der Leuchttafel anzeigte. „Da gehen wir rein!“, bestimmte sie und stolzierte auf ihr Ziel zu. Der Junge stöhnte, nur zu ungern erinnerte er sich an sein letztes Kinoerlebnis mit einem Mädchen. „Hoffentlich sucht sie nicht auch so eine Liebesschnulze aus.“, überlegte er. Doch zu seinem Glück war es ein packender Actionstreifen. Videl war eher so ein Filmtyp, hätte er sich auch denken können. Trotz des Geballers und des Gekreisches auf der Leinwand lag eine gewisse Spannung in der Luft. Nun startete Videl einen zweiten Versuch, seine Hand zu ergreifen. Von ihm aus würde die Initiative nicht kommen, das konnte sie sich schon denken. Er hatte seine rechte Hand auf seine Lehne gelegt, also bewegte sie ihre Linke langsam seiner entgegen. Als sie sie zart auf seine legte, schaute er sie überrascht an, sie lächelte ihm zu. Er überwand seine Hemmungen und streichelte sanft ihre Hand, schließlich verschränkten sie ihre Hände miteinander. Schon kurz danach kuschelte sich Videl zufrieden an seine Schulter, Son-Gohan schreckte auf aber fand sich schnell wieder. Gegen Ende des Filmes löste er sich, aber nur um seinen Arm schützend um sie zu legen. Videl genoss es und schloss glücklich die Augen. Lachend und gutgelaunt verließen sie das Kino. „Der Film war echt gut, zum Glück war es kein Liebestamtam“, lachte Son-Gohan. „Hm, ja fand ich auch.“, stimmte Videl zu, doch um ehrlich zu sein hat sie gar nicht richtig auf den Film geachtet. Sie gingen ein bisschen weiter und kamen bald an einer beleuchteten Kneipe vorbei, aus der lautstarke Stimmen zu hören waren. Vor dem Gebäude waren um die 5 Männer zu erkennen, sehr offensichtlich betrunken. „Komm, lass uns schnell weitergehen“, schlug Videl nervös vor. Son-Gohan jedoch ignorierte sie und blieb stehen. „Hey, was machst du denn?“ Nun schaute sie wieder zur Bar, davor war eine Schlägerei entfacht. Son-Gohan hatte sich ihnen inzwischen genähert. „Hey, bist du verrückt? Komm sofort zurück, misch dich da ja nicht ein!“, zischte Videl. Der Junge drehte sich zu ihr um. „Die beiden da sind unschuldig, die anderen haben sie einfach so angepöbelt, da kann ich doch nicht einfach zusehen!“ „Das sollst du ja auch nicht, lass uns einfach weitergehen!“ Doch er hörte nicht auf sie und näherte sich noch mehr. Die Männer sahen ihn ließen von ihren Opfern ab. „Hey Kleiner, hast du deine Mami verloren? Verzieh dich lieber!“, gröhlte ein breitgebauter, großer Mann. „An Ihrer Stelle würde ich aufpassen, was ich sage, mein Herr.“ „Was, willst du mir etwa drohen?“, fragte der Kerl und lachte gröhlend, dann packte er Son-Gohan am Kragen. „Lassen Sie mich sofort los, oder es passiert was.“, drohte der Junge dunkel. „Oho, und was passiert dann? Willst du mich etwa verhauen, Bürschchen?“ „Wenn Sie so darum bitten.“ Gekonnt löste er sich von dem Griff des Mannes und schlug ihm einmal kurz ins Gesicht, dieser fiel sofort bewusslos zu Boden. Die anderen, die angsterfüllt aufschrien, setzte er mühelos mit ein paar Tritten außer Gefecht. Verblüfft schauten ihn die anderen Männer an, bedankten sich und verschwanden schnell in der Bar. Siegesgefällig lächelte Son-Gohan vor sich hin und kehrte wieder zu Videl zurück, die wie angewurzelt am Straßenrand stand und alles gesehen hatte. Ihre Kinnlade lag unten, dann fing sie sich wieder. „Was hast du dir dabei gedacht? Wieso musstest du dich da unbedingt einmischen? Wolltest du mir etwa imponieren? Tut mir leid, aber ich weiß bereits, wie stark du bist.“ Eingeschnappt kehrte sie um und stampfte sauer geradeaus. Ein bisschen beeindruckt war sie zwar schon, aber diese Aktion war total unnötig gewesen. „Es tut mir leid, Videl. Bist du jetzt etwa sauer?“, rief Son-Gohan ihr unschuldig hinterher. „Na, dreimal darfst du raten. Ich will jetzt nachhause.“ „Okay, ich begleite dich noch.“ Ohne dass sie es gemerkt zu hatte, war er wieder an ihrer Seite und schaute sie schuldbewusst an. „Ich glaube, das wäre keine gute Idee. Du weißt ja gar nicht, was das heute für ein Abenteuer war, als ich meinem Vater erzählte, dass ich mich mit dir treffe.“ Videl kam das Bild in ihr Gedächtnis. „Nein Videl, mit diesem Hampelmann gehst du mir nicht aus! Ich hab dir doch schon deutlich gesagt, was ich von ihm halte!“ „Ich brauchte schon so einiges, um ihn wieder einigermaßen ruhig zu stellen. Letztendlich bin ich einfach gegangen und hab ihn protestierend stehen lassen. Und wenn du gleich auch noch bei uns auftauchst, kommt es noch schlimmer.“ „Komm schon, mit deinem Vater werd ich schon noch fertig.“ Videl sah ihn grimmig an. „Hahaha, das meinte ich doch gar nicht. Aber ans Tor darf ich dich ja wohl bringen, oder? Jetzt im Dunkeln will ich dich nicht alleine gehen lassen.“ Da war Videl etwas geschmeichelt von seinem Beschützerinstinkt. „Na schön, du darfst mich begleiten.“ Sie tat immer noch aufgebracht, doch in Wirklichkeit war sie ihm schon längst verfallen und konnte ihm gar nicht lange sauer sein. Bald waren sie bei der Satan Villa angelangt, vor dem Tor machten sie Halt. „Also, tut mir echt leid wegen vorhin…“ Son-Gohan kratzte sich am Hinterkopf. „Ja, das war echt `ne Schnapsidee. Aber ansonsten war es heute ein sehr schöner Tag, danke dafür.“ Videl lächelte ihm zu und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Der Junge errötete blitzartig, Videl musste sich ein Kichern unterdrücken. Er schaute ihr noch nach, bis sie im Haus verschwunden war, dann rief er seine gelbe Wolke und flog zufrieden nachhause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)