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Dead Boys Poem

von

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Vorwort und Prolog

Vorwort und Prolog
 

Disclamer: Die Figuren und Handlungsorte (bis auf einige Ausnahmen) gehören nicht mir, sondern J.K.Rowling.

Den Titel habe ich von dem Gleichnamigen Lied von Nightwish ausgeliehen.
 

Kapitelanzahl:?
 

Pairing: verrat ich noch nicht
 

Warnung: Tod, Misshandlung, Gewalt, MxM(also Beziehung zwischen zwei Männern)
 

Wichtig: Als erstes gehe ich nicht 100% nach den Büchern. Wenn mir etwas nicht gefällt lasse ich es weg oder füge gegebenen Falls auch Sachen hinzu.

Meine Geschichte stützt sich auf den im 16. und 17. Jahrhundert in Mitteleuropa weit verbreiteten Glauben, dass Katzen Leichen in Vampire verwandeln können.

Darüber habe ich in einem Buch gelesen und mir kam die Idee zu dieser Story. Bei Wunsch kann ich auch den genauen Wortlaut dieses Textes wiedergeben.

Allerdings gebe ich dann auch wieder nicht so viel auf diese Vampir Klischees, sondern biege mir wieder alles so zurecht, wie es mir gefällt.
 

Ich glaub das war es erstmal, was es zu wissen gilt. Obwohl, da fällt mir noch was ein: Ich habe kein Beta und verlasse mich völlig auf das Rechtschreibprogramm meines PCs. Wenn ihr meint, dass meine Grammatik so schlecht ist, dann sagt mir ruhig bescheid und ich such mir einen Beta.
 

Jetzt hab ich aber wirklich genug gelabert

Viel Spaß Selai
 

Prolog:
 

Vernon Dursley war ein angesehener Mann.

Er lebte mit seiner Familie in einem schönen Reihenhaus mit dem schönsten Garten des schönen Ortes Little Whining und er war der erfolgreiche Leiter einer erfolgreichen Abteilung einer erfolgreichen und großen Bank.

Seine perfekte Familie bestand aus seiner liebenden Frau Petunia und aus seinem klugen Sohn Dudley.

Es gab nur einen Schandfleck im perfekten Leben von Vernon Dursley:

Harry Potter
 

Das war der Name des Sohnes der Schwester von Petunia, den die Familie aufs Auge gedrückt bekommen hatte.

Bei den Nachbarn galten die Dursleys als überaus großzügig, gütig und gutherzig, da sie ihren missratenen Neffen nach dem Tod seiner straffälligen Eltern bei einem Autounfall bei sich aufgenommen hatten und alles dafür taten, dass der Junge nicht in die Fußstapfen seiner schlechten Eltern trat.

Vernon und Petunia wurden bemitleidet, dass sie es trotz bester Bemühungen nicht geschafft hatten ihren Neffen auf dem rechten Pfad zu halten. Der Jugendliche war schon als kleiner Junge schwer erziehbar gewesen und zu dem mehr als undankbar. Dieses Verhalten hatte sich auch nicht gebessert, als die Dursleys den Jungen schweren Herzens auf das St. Brutus Internat für schwer Erziehbare Jugendliche gegeben hatten.
 

Die feinen Nachbarn würden mal wieder auf Harry Potter fluchen, würden sie sehen, dass Vernon Dursley am frühen Morgen einen schweren Sack auf den Müll schleppen müsste.

Solch ein guter Mann wie er hätte die Hilfe seines missratenen Neffen mehr als verdient…
 

tcb

Müll

Müll
 

Eine graue Katze kletterte über einen aufgerissenen Müllsack, aus dem verschiedene Lebensmittel quollen: ein verschimmelter Apfel, ein trockenes Brot, halbgegessener Braten, diverse Salatblätter und andere, kaum mehr erkennbare Dinge.

Die Sonne brannte heiß vom Himmel und doch schien es, als könnte sie diesen trostlosen Ort in der Nähe von London nicht erhellen können.

Die Katze schlich, nachdem sie sich aufmerksam umgesehen hatte, weiter über die große Mülldeponie.

Es war Anfang August und so unerträglich heiß, dass sich sowohl alle Menschen als auch Tiere an ein kühles Plätzchen zurück gezogen hatten.

Nur die Graue ließ sich auch von der Sonne nicht aufhalten dieses, für sie so unglaublich wichtige zu suchen.

So sehr der Sonnengott sie auch von ihrem Vorhaben abhalten zu wollen schien war es ihr letztendlich doch geglückt das gesuchte zu finden.
 

Mit einer Pfote versuchte sie den blauen Sack zu öffnen. Als dieser nicht nachgeben wollte fuhr die hartnäckige Katze schließlich ihre Krallen aus und machte sich erneut daran den Sack zu öffnen. Zwar tat sie dies nun mit einer Vorsicht, als würde der wertvollste Schatz der Welt in diesem Beutel verborgen sein, trotzdem musste das Stück blaues Plastik ziemlich bald nachgeben.

Als schließlich ein Loch vorhanden war stieß die graue Kämpferin ihren Gegner noch einmal an, da dieser sich immer noch zu weigern schien das Bild des Grauens, das in seinem Inneren schlummerte freizugeben, doch musste er sich letztendlich geschlagen geben.
 

Beinahe hätte man sich wünschen können er hätte es nicht getan, denn der Anblick, der sich der schönen Katze nun bot war schrecklich.

Ein Leichnam lag jetzt vor ihr. Der Junge war sicherlich einmal als hübsch zu bezeichnen gewesen, doch nun entstellten blaue Flecken, offene Wunden und alte Narben den zierlichen Körper.

Die Katze maunzte kläglich und stupste den toten Körper leicht an.

Sie wollte, dass ihr Partner seine Augen aufschlug und aufstand um mit ihr an einen schöneren Ort zu gehen.

Plötzlich schien ihr bewusst zu werden, dass sich die grünen Seelenspiegel nie mehr öffnen würden, wenn sie nicht etwas unternehmen würde.

Einen Moment zögerte sie noch bevor sie sich schließlich auf ihre Instinkte verließ und in Harrys Hals biss. Zu Favoriten hinzufügenX

Zugfahrt

Zugfahrt
 

Es war der erste September und somit Zeit für die Schüler nach Hogwarts zurück zu kehren.

Harry saß allein in einem Abteil im Hogwarts- Express und wartete auf seine Freunde. Ron und Hermine waren noch nicht aufgetaucht und eigentlich wollte Harry ihnen überhaupt nicht begegnen.

In den Ferien hatten sie ihm keinen einzigen Brief geschrieben, was er allerdings auch nicht erwartet hatte, nachdem er vor den Ferien ein Gespräch zwischen ihnen und Dumbeldore angehört hatte.
 

~ Rückblick Anfang~
 

Harry kam um die Ecke und sah auf dem Gang auf den er einbog seine Freunde stehen. Er wollte auf sie zugehen als er bemerkte, dass sie mit Dumbeldore sprachen. Erst wollte er trotzdem weitergehen doch dann hörte er, dass über ihn gesprochen wurde. Neugierig wie der Schwarzhaarige war stellte er sich in den Schatten eine Statue und lauschte.
 

„Wie lange müssen wir denn noch mit Potter rumhängen? Ich will endlich sein ganzes Geld haben und nicht immer so tun müssen, als würde ich ihn mögen!“

Nun wünschte Harry sich beinahe, er hätte sich bemerkbar gemacht. Als Ron so herzlos über ihn sprach brach es ihm das Herz. Er überlegte ob er sich die Erwiderung von Hermine oder Dumbeldore noch anhören sollte und gab sich schließlich der Hoffnung hin, die beiden würden Ron zurechtweisen.

„Es wird nicht mehr allzu lange dauern. Sein Onkel hat von mir den Auftrag erhalten ihn in den Ferien zu brechen. Nächstes Schuljahr wird er wieder komplett unter meiner Kontrolle stehen und bald den dunklen Lord töten. Danach müssen wir ihn nur noch beseitigen. Vielleicht nimmt der uns das ja sogar ab und bringt sich selbst um. Würde mich nicht wundern, so wie der um den Köter trauert.“

Harry schlich leise davon.

Kaum war er in einem ruhigen Gang brach er schluchzend zusammen. Diese harten Worte von Dumbeldore seine letzte Hoffnung auf einen Scherz von Ron oder etwas Ähnliches zerschlagen.

Harry wollte einfach nicht glauben, dass Dumbeldore Ron und Hermine dafür bezahlte mit ihm befreundet zu sein.

Wie um sich selbst zu überzeugen, dass das alles nur ein Traum war kniff er sich fest in den Arm. Als er dann den Schmerz spürte sackte er noch mehr in sich zusammen und fing an darüber nachzudenken, ob seine anderen Freunde vielleicht auch nur des Geldes wegen mit ihm befreundet waren.
 

~ Rückblick Ende ~
 

Dieses Gespräch hatte er erst wenige Tage vor den Ferien belauscht und so war ihm wenig Zeit geblieben seine anderen Freunde zu beobachten. Mit Schrecken stellte er fest, dass er neben Ron und Hermine eigentlich kaum Freunde hatte. Eigentlich war da nur noch Neville. Mit den anderen jungen aus seinem Schlafsaal hatte er nicht wirklich viel zu tun. Er kannte Dean und Seamus kaum.
 

Also drehten sich Harrys Gedanken erst einmal um Neville.

Er hoffte wirklich, dass Nev wirklich mit ihm befreundet war und nicht auch nur alles spielte.

Das bezweifelte der Schwarzhaarige zwar, da der schüchterne Junge wirklich nicht der Typ war, der sich für Geld mit jemandem befreundete, aber ganz sicher war sich Harry nicht.

Er nahm sich vor mit Neville zu sprechen, sobald sie in der Schule angekommen waren.
 

Der Grünäugige hoffte aus tiefstem Herzen, dass er noch diesen einen Freund hatte, denn wenn diese Freundschaft auch nur eine Lüge war würde er alles verlieren.
 

Er würde sich dann nur noch auf Selina verlassen können.
 

Bei dem Gedanken an Selina lächelte er leicht und fragte sich wo sie überhaupt steckte.

Seit er ins Abteil gekommen war, war die graue Katze schon verschwunden. Wahrscheinlich streifte sie durch den Zug und machte sich mit seiner Welt bekannt.

Harry machte sich keine Sorgen. Selina war intelligent und konnte schon auf sich selbst aufpassen.

Er dachte an die Sommerferien zurück und schloss gepeinigt die Augen.

Sein Onkel hatte sich wirklich Mühe gegeben Dumbeldore´ s Auftrag, ihn zu brechen, auszuführen. Bevor er es aber geschafft hatte war Vernons Aggressivität mit ihm durchgegangen und er hatte einmal zu oft zu hart zugeschlagen. Dass Harry noch lebte verdankte er nur Selina.

Die Katze hatte ihn tot auf eine Müllkippe gefunden und ihn durch ihren Biss wiederbelebt.

Nun der einzige Nachteil war, dass Harry jetzt ein Vampir war und ab und zu Blut brauchte, aber er war seiner Freundin unglaublich dankbar.

Außerdem brachte sein neues Vampirdasein auch einige Vorteile. Das Beste war, dass er durch Selinas Biss eine tiefe Verbindung zu ihr aufgebaut hatte und mit ihr reden konnte. Zudem war er körperlich kräftiger, seine Sinne waren schärfer und Harry spürte, dass auch seine Magie angestiegen war.
 

Als er auf der Müllhalde aufgewacht war, war er erst komplett geschockt, aber Selina erzählte dass sein Onkel ihn getötet und auf den Müll gebracht hatte. Außerdem erzählte sie, dass sie ihn gebissen hatte. Allerdings konnte sie Harry nicht sagen, was sie mit ihrem Biss bewirkt hatte, da sie sich vollkommen auf ihre Instinkte verlassen hatte.

Die Graue war zwar sehr klug, aber nicht allwissend.
 

Nachdem er sich gefangen hatte und realisiert hatte, was sein Onkel getan hatte, ging er in die Nokturngasse. Dort recherchierte er, nachdem er bei Gringotts war und sich ein Zimmer genommen hatte, was es mit dem Katzenbiss auf sich hatte.

Als er schließlich darauf stieß, dass seine Katze ihn in einen Vampir verwandelt hatte, suchte er als nächstes nach einer Möglichkeit seinen Blutdurst stillen zu können, ohne Menschen beißen zu müssen.

In einem kleinen Laden in der hintersten Ecke der Nockturngasse hatte er schließlich die Lösung gefunden. Dort gab es alles was die Vielfalt der Zaubertränkebrauerei zu bieten hat. Harry konnte sich vorstellen, dass Snape sich dort wie im Paradies vorkommen würde. Auf jeden Fall hatte Harry dort auch einen Trank für geborene Vampire entdeckt, mit dem sie ihren Blutdurst stillen konnten. Die Tatsache dass er eigentlich kein geborener Vampir war interessierte den Gebissenen wenig. Bis jetzt hatte es auch gut funktioniert. Er nahm jetzt seit vier Wochen einmal wöchentlich diesen Trank und bisher hatte er keine Probleme gehabt.
 

Vier Wochen in denen er gelernt hatte waren vergangen. Harry hatte sowohl den Schulstoff wiederholt, als auch die Dinge vertieft, die er von seinem Paten gelernt hatte. Sirius hatte ihn vor seinem Tod in Stabloser und Stiller Magie unterrichtet.

Bei dem Gedanken an Sirius seufzte der Vampir traurig und dachte lieber weiter über seine Ferien nach.

Dadurch, dass sein Magiepotenzial seit dem Biss angestiegen war, fiel es Harry nun viel leichter Ritualmagie und Geistmagie auszuführen. In den Wochen in der Nokturngasse hatte er fast ununterbrochen gelernt und die Geistmagie im theoretischen perfektioniert.

Allerdings hatte er bis jetzt kaum Gelegenheit gehabt seine Fähigkeiten in der Praxis zu testen und deswegen hatte der Schwarzhaarige noch sehr wenig Übung.
 

Zusätzlich hatte er neue Fähigkeiten an sich bemerkt. Seine Magie hatte sich verändert, aber Harry konnte dieses ungewohnte Gefühl noch nicht richtig fassen. Das einzige was er mit einiger Sicherheit sagen konnte war, dass er über Metamorphmagie* verfügte. Er konnte allein durch seinen willen sein Äußeres komplett verändern.

Zumindest sollte es so sein. Harry schaffte es bis jetzt nur seine Augenfarbe und seine Haarlänge ändern. Er hoffte, dass er diese Magie bald beherrschen könnte, denn es war unangenehm immer mit einer Illusion rum zu laufen. Warum eine Illusion?

Harrys Aussehen hatte sich bei der Umwandlung verändert. Zwar nicht allzu viel, aber doch so stark, dass es auffallen würde und er wollte sein Geheimnis noch schützen. Denn auffliegen war das letzte was er wollte.
 

In der Zeit, in der er nicht gelernt hatte, hatte der Neu-Vampir Nachforschungen über Dumbeldore und Voldemort angestellt. Was er dabei herausgefunden hatte ließ ihn einen Entschluss fassen.

Er würde Rache nehmen.

Rachen an Dumbeldore und seinen falschen Freunden.

Und er würde Voldemorts Hilfe beanspruchen, ob dieser wollte oder nicht!

Er würde…
 

Harry schrecke aus seinen Gedanken, als plötzlich die Tür aufging und Ron, übertrieben grinsend, mit Hermine im Schlepptau ins Abteil kam.

Für einen Moment sah es für Harry so aus, als würden die schatten seiner „ Freunde“ diese verschlingen wollen, doch da es im nächsten Moment schon wieder vorbei war hielt er es

für sein Wunschdenken.

Der Schwarzhaarige lächelte Ron und Hermine breit an und fragte sie nach ihren Ferien. Dass es ihn eigentlich überhaupt nicht interessierte ließ er sich nicht anmerken.

Die beiden saßen ihm gegenüber und bevor Hermine die Tür schließen konnte huschte ein grauer Blitz durch den Spalt und machte es sich auf Harrys Schoß bequem. Dieser lächelte, als er Selina erkannte.
 

Hermine erkannte natürlich auch bald, dass Harry die Katze zu kennen schien und fragte ihn sofort aus: „Harry, was ist das für eine Katze? Wem gehört sie? Wie..“ Hier unterbrach Harry sie. Ihn nervte es, dass sie jetzt schon anfing ihn auszuhorchen. „Das ist meine Katze, Mine. Hedwig ist in den Ferien gestorben und deswegen habe ich Selina mitgenommen.“

Hermine fragte natürlich sofort weiter und, mehr oder weniger geduldig, erzählte Harry ihr eine Geschichte davon, wie Hedwig einen Kampf gegen einen Adler nicht überlebt hatte.
 

In Wirklichkeit war sie von seinem Onkel ermordet worden, doch da der Vampir noch nie etwas von den Misshandlungen durch seinen Onkel erzählt hatte würde sein Schauspiel authentischer Wirken, wenn er so tun würde, als würde er so tun als würde es ihm gut gehen. Um es perfekt zu machen zuckte Harry immer wieder bei laut gesprochenen Wörtern zusammen. Nach einer Weile fiel ihm auf das Ron mit Absicht immer mal wieder laut wurde und sich dann köstlich darüber amüsierte, wie Harry zusammenzuckte.

Der Grünäugige fragte sich wirklich, wieso er nicht schon früher etwas von dem falschen Getue seiner Freunde bemerkt hatte. Die beiden waren grausige Schauspieler.
 

Er hoffte dass er besser war, denn wenn Dumbeldore herausfinden würde, dass Harry tot war und nicht in Little Whining, wäre er verloren. Seine Sorge wurde zwar etwas gemildert, als Selina ihn daran erinnerte, dass er extra noch einmal zu den Dursleys gefahren war und ihnen das Gedächtnis geändert hatte, doch er hatte wegen seiner mangelnden Erfahrung nicht vollstes Vertrauen in seine Fähigkeiten was Geistmagie anbetrifft.
 

Der Rest der Zugfahrt verlief recht ruhig, wenn man davon absah, dass Harry einige Male fast an die Decke gegangen war, wegen der Heuchlerei seiner „Freunde“. Zwar konnte Selina ihn immer wieder beruhigen, doch auch sie war froh, als Hogsmead endlich in sichtweite war.
 

* Ist das so richtig?

Magie

Magie
 

Harry saß in der großen Halle und hörte mit einem Ohr Dumbeldores Willkommensrede zu. Normalerweise hätte der Schwarzhaarige wohl Probleme gehabt nicht auszurasten, doch im Moment war er viel zu abgelenkt um zornig zu sein. Er sah sich noch einmal aufmerksam um bevor er sich fragend an Ron wandte: „ Weißt du wo Neville ist?“. Zu Harrys (geringer) Überraschung war es nicht der laut schmatzende Ron der antwortete sondern Dean, der ihm gegenüber saß:
 

„Neville ist nicht mehr auf Hogwarts.“. Jetzt war der Vampir geschockt. „Wieso das denn nicht?“ „Er ist mit seiner Großmutter umgezogen und geht jetzt auf eine andere Schule, Durmtrang, glaube ich. Warum weiß ich auch nicht.“

Als Ron das Wort Durmstrang hörte machte er sich gleich daran die „böse schwarzmagische Schule“ runter zu machen und Hassreden auf Schwarzmagier zu halten.

Harry dagegen war geschockt.
 

Jetzt war auch sein letzter Freund nicht mehr da. Er wachte erst wieder aus seiner Lethargie auf als Ron Neville als Verräter beschimpfte.
 

“Wie kannst du es wagen Nev als Verräter zu bezeichnen?!? Er ist mein Freund. Nur weil er nicht mehr hier ist kannst du nicht einfach über ihn herziehen!

Außerdem: woher willst du wissen, ob Durmstrang eine schwarzmagische Schule ist? Warst du schon mal dort oder kennst du etwa ihre Lehrpläne? Was maßt du dir an, über Dinge zu reden, von denen du keine Ahnung hast?“
 

Während seiner Rede war der Vampir aufgestanden und gegen ende immer lauter geworden. Er merkte wie seine Magie begann wild um ihn herum zu wabern und dass er sie bald nicht mehr verschleiern könnte, würde er sich nicht bald beruhigen. Er atmete einmal tief durch und ging schnellen Schrittes auf die Tür zu, in der Hoffnung vor der Halle auf Selina zu treffen. Diese war, da sie keine Menschenmassen mochte, das Schloss erkunden gegangen.
 

Harry war so aufgebracht, dass er nicht bemerkte, wie es in der Halle still geworden war und sämtliche Augen ihn verfolgten bis die Tür hinter ihm zugefallen war.
 

Kaum war Harry in der Eingangshalle kam auch schon die graue Katze auf ihn zugelaufen und sah ihn besorgt an.

°Was ist passiert, Kleiner? ° °Nev ist nicht mehr an der Schule und als Ron ihn beleidigt hat konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und hab ihn angeschrieen. Was soll ich denn jetzt tun? Neville ist weg und außer dir habe ich jetzt niemanden mehr! °

Der Schwarzhaarige war verzweifelt und hoffte inständig darauf, dass Selina ihm helfen könnte.

°Beruhig dich doch, Ray. Schreib ihm einfach nachher oder morgen einen Brief. Er will bestimmt noch dein Freund sein und dir antworten. Sieh es mal positiv. Durch deinen Abgang eben wird sich keiner wundern, wenn du heute nicht in deinem Schlafsaal schläfst und du kannst unbemerkt verschwinden. °

Daran hatte der Grünäugige gar nicht mehr gedacht. Er schaute auf die Uhr und erschrak. Er war spät dran! Verdammt spät!

Schnell verabschiedete er sich von Selina und rannte gehetzt in Richtung Hogsmead um zu Apparieren.

Voldemort sah es schließlich gar nicht gerne, wenn einer seiner Todesser zu spät kam…
 

Harry war still. Er war zu still. Er wusste es wäre besser zu schreien um den Dunklen Lord zufrieden zustellen, doch er brachte es nicht über sich. Er hatte nie geschrieen wenn sein Onkel ihn schlug und so hatte er es sich komplett abgewohnt.

Daran konnte auch ein Crucio von Voldemort nichts ändern. Zudem war der Crucio ein Spruch, der nur im Geiste Schmerzen erzeugte und da Harry seinen Geist durch tägliche Übungen zur Geistmagie gestählt hatte fühlte er kaum mehr als ein unangenehmes ziepen in seinen Eingeweiden.
 

Das schien schließlich auch dem Lord aufzufallen, denn der Vampir wurde mit den Worten „Komm ja nicht noch einmal zu spät, Kooi!“ zurück auf seinen Platz geschickt und die Versammlung ging weiter.
 

Kooi. So war Harry unter den Todessern bekannt. Er hatte es in den Ferien geschafft unter falschem Namen in die Reihen Voldemorts aufgenommen zu werden. Der Vampir wollte auch die andere Seite dieses Krieges kennen lernen, wo er von Dumbeldore doch nur benutzt und verraten worden war.

Es war erstaunlich einfach gewesen Todesser zu werden nachdem er den Mann ausfindig gemacht hatte, der für die Neuzugänge zuständig war. Um nicht erkannt zu werden nahm er einfach seine Illusion ab, verlängerte, dank seiner Metamorphmagie, seine Haare bis zur Hüfte und änderte seine Augenfarbe zu braun.

Der Schwarzhaarige wollte Voldemorts Perspektive richtig kennen lernen und nicht durch seinen Status als Goldjunge anders behandelt werden. Um alles uneingeschränkt zu erfahren würde er wohl in den Inneren Kreis aufsteigen müssen, doch schon jetzt bekam er mehr Informationen, als er bei Dumbeldore je bekommen würde.
 

Jetzt stand er in einer Masse aus Todessern und wartete darauf, dass endlich alle Berichte vorgetragen worden waren und der dunkle Lord die Versammlung auflöste.

Als das endlich geschehen war begab sich Harry auf dem schnellsten Weg zurück nach Hogwarts um dort komplett erschöpft im Raum der Wünsche ins Bett zu fallen. Kaum hatte er das Kissen berührt war er schon eingeschlafen.

Alltag

Alltag
 

„Schön, dass Sie uns auch noch einmal die Ehre erweisen, Mr. Potter.“

Severus Snape stand wie ein Dämon vor dem Pult. In der Klasse war kein Mucks zu hören und Harry wusste, dass er verloren war.

„20 Punkte Abzug für Griffindor und Nachsitzen. Mittwochabends; die nächsten zwei Monate.“

Das war ja noch eine recht milde Strafe – für Snape.

Der Grünäugige Vampir setzte sich schnell auf den letzten freien Platz – vorne in der ersten Reihe.

Er war gestern so müde gewesen, dass er heute Morgen verschlafen hatte und zu spät zum Unterricht kam. Zum Glück hing der Stundenplan, der normalerweise beim Frühstück ausgeteilt wurde, schon am schwarzen Brett im Gemeinschaftsraum und der Schwarzhaarige konnte wenigstens herausfinden, dass er in den ersten beiden Stunden Zaubertränke hatte.

Da saß er nun. Er war immer noch müde, aber er bemühte sich aufzupassen um nicht noch mehr Punkte zu verlieren.
 

Für Harry war der Tag schwer zu ertragen, weil er sich die ganze Zeit Gedanken machte.

Über Ron und Hermine. Über Neville. Über die Sache mit dem Vampirsein. Über Dumbeldore und über Voldemort.

Im Unterricht setzte er sich nicht neben seine angeblichen Freunde, sondern allein in eine Ecke. Erst zum Mittagessen sprach er wieder mit ihnen. Allerdings eher gezwungenermaßen, da Hermine sich einfach neben ihn setzte und nicht im Geringsten darauf achtete, dass sie damit einen Viertklässler von seinem Platz drängte.

„ Harry, was ist los mit dir? Wieso hast du Ron gestern so angekeift? Und wo warst du heute Nacht? Du kannst doch nicht einfach ohne ein Wort zu sagen verschwinden!“ „Mine, jetzt sei doch mal ruhig. Ich bin euch keine Rechenschaft schuldig!“
 

Der Vampir bekam langsam Kopfschmerzen von den schrillen Anschuldigungen der Braunhaarigen. Kaum das er ausgesprochen hatte ging es auch schon weiter:

„Du bist der Retter der Zauberwelt! Wir müssen doch wissen, was du machst. Außerdem ist es verboten nachts auf den Gängen rumzustreifen! Und wieso hast du Ron denn nun so angegriffen?“

„ICH habe Ron angegriffen?!? Ron hat Neville beleidigt. Ich habe ihn nur verteidigt!“

„Aber Ron hat doch das Recht dazu! Wenn Neville sich plötzlich entschließt die Seiten zu wechseln und böse wird können wir doch nichts dazu!“
 

Das war zu viel. Eigentlich hatte der Schwarzhaarige sich vorgenommen noch den lieben, naiven Harry zu spielen, bis er seine Rache begonnen hatte, um auch den leisesten Verdacht von sich weisen zu können, doch er wusste, er würde das nicht lange aushalten. So entschloss er sich kurzerhand die Freundschaft jetzt schon enden zu lassen, damit er zu einem späteren Zeitpunkt nicht mit einem fadenscheinigen Grund ausrastete.

Empört sprang er auf und lief, mit einem letzten Blick auf den vor sich hin fressenden Ron, aus der Halle. Dieses Mal hatte er von Anfang an mit größter Mühe seine Magie zurückgehalten, doch auch dieses Mal bemerkte er nicht, wie ihm viele Blicke aus der Halle folgten. Besonders ein braunes Augenpaar beobachtete ihn besorgt, da der Besitzer bemerkt hatte, dass der Vampir schon wieder nicht dazu gekommen war etwas zu essen.
 

Vor der Halle überlegte der Schwarzhaarige ob er nicht die letzten beiden Stunden Nachmittagsunterricht schwänzen sollte, doch er entschied sich dagegen, denn obwohl es nur Geschichte war wollte er keinen Stoff verpassen um besser in der Schule zu werden. Also machte sich Harry langsam auf den Weg zum Klassenzimmer.
 

In den nächsten Wochen geschah einiges. Am Dienstag hatten die Griffindor und Slytherin Sechstklässler ihre erste Stunde bei dem neuen Verteidigungslehrer, Professor Winkler.

Wenn der Grünäugige sich nicht ganz täuschte war der Mann ein Todesser im inneren Kreis.

Des Weiteren hatte sich das Verhalten der Gryffindors zu Harry verändert. Durch Ron und Hermine aufgehetzt mieden sie den Vampir und verspotteten ihn sogar teilweise. Ron hatte es schon geschafft ihn durch gezielte Lügen aus dem Quiddichteam werfen zu lassen. Der Schwarzhaarige hatte die Vermutung, dass Hermine sich diese Geschichten ausdachte, da sie Harry seine neuerdings guten Noten nicht gönnte. Ron wäre dazu einfach nicht schlau genug.
 

Eines dieser Gerüchte war zum Beispiel, dass er sich seine Noten nur erschlief, wenn er zum Beispiel Nachsitzen bei Snape hatte. Ein anderes war, das er, wie Neville die Seiten gewechselt habe.

Diese Gerüchte machten Harry fertig und verschlimmerten auch seine Alpträume, die er nachts von seinem Onkel hatte. Außerdem wurde zum Essen regelmäßig vom Tisch vertrieben so dass er kaum noch dazu kam etwas zu sich zu nehmen.

Er wollte, dass das alles aufhörte und hätte am liebsten sofort seine Rache an Ron und Hermine ausgeführt, aber dann würde er sofort verdächtigt werden.

Dennoch hatte er schon jemanden für seine erste Rache im Auge: Ginny.

Sie hatte sich an ihn rangemacht um ihn später heiraten zu können und so an sein ganzes Vermögen zu kommen.
 

Ein erfreuliches Erlebnis hatte Harry jedoch auch zu verbuchen. Es war passiert, als Ron ihn wieder als Hure bezeichnet hatte und ihn somit wieder mal vom Essen vertrieben hatte.
 

~Rückblick Anfang~
 

Harry rannte durch die Gänge von Hogwarts bis er den Astronomieturm erreicht hatte. Dort hockte er sich in eine Ecke und ließ den Tränen freien lauf.

Er wollte doch stark sein. Warum ließ er sich dann von Rons Lügen so runterziehen?

Er zuckte zusammen, als er plötzlich eine hand mit einem Apfel vor dem Gesicht hatte.

„Iss. Du bist schon so dünn.“

Warme braune Augen musterten die zusammengekauerte Gestalt mitleidig. Durch diese Fürsorge gerührt stiegen Harry schon wieder Tränen in die Augen, doch gleichzeitig war er misstrauisch.

„ Wieso tust du das? Sonst machst du dir auch nichts aus mir.“ „ Wenn ich wollen würde, das es dir schlecht geht, müsste ich dich doch nur allein mit den Gryffs lassen, nicht war Kleiner?

Vertrau mir, auch wenn ich ein Slytherin bin, ich will dir helfen und mit dir befreundet sein!“

Jetzt war der schwarzhaarige Vampir geschockt.
 

Er zog sich in seine Gedanken zurück. Eine Freundschaft mit dem Slytherin wäre toll, doch einen weiteren Verlust könnte er nicht ertragen. Bisher hatten alle Personen die ihm wichtig waren ihn entweder betrogen, wie Ron, Hermine und CO., hatten ihn verlassen, wie Neville, mit dem er im übrigen in regem Briefkontakt stand, oder waren gestorben. Bei dem Gedanken an seinen Paten liefen erneut Tränen die blassen Wangen hinab.

Er hatte Angst, dass er wieder jemanden verlieren würde, wenn er dem Jungen vor ihm sein Vertrauen schenken würde. Aber Harry war schon so am Boden, dass er jeden Freund neben Selina gebrauchen konnte.

Fortschritt

Fortschritt
 

Blaise kam grade aus der Bibliothek zurück in sein Zimmer als er eine braune Eule auf der Fensterbank sah. Er ging auf sie zu und wollte ihr den Brief von ihrem Bein abnehmen, doch das Tier sprang erst ein Stück zurück, bevor es den Slytherin misstrauisch musterte. Schließlich streckte sie dem Italiener doch noch zögerlich ihr Bein entgegen.

Das Verhalten der Braunen wunderte ihn zwar, doch als Blaise den Absender des Schreibens entdeckte wurde es ihm klar: Eine Eule mit gryffindorscher Abneigung gegen Slytherins.

Allerdings fragte der Schwarzhaarige sich, wieso grade er diesen Brief aus Durmstrang bekam und öffnete ihn neugierig. Sein erster Gedanke war Harry und um herauszufinden, was nun war las er schließlich:
 

~Brief Anfang~

Hallo Blaise,

Ich weiß nicht wirklich, wie ich das hier schreiben soll und bin dementsprechend nervös.

Ich weiß, dass wir nie viel miteinander zu tun hatten, doch Harry hat mir in seinen Briefen von eurer Freundschaft erzählt.

Wehe, du tust ihm weh!

Ich mache mir Sorgen um ihn und bin um ehrlich zu sein wirklich froh, dass er dich nun hat.

Es scheint ihm nicht gut zu gehen und ich habe außerdem das Gefühl, dass er mir nicht die Wahrheit sagt, wenn er erzählt, dass er sich nur ein bisschen mit Ron und Hermine gestritten hat.

Nun zum Anliegen meines Briefes:

Ich bitte dich, gib auf ihn Acht! Es würde mich außerdem beruhigen, wenn du mir erzählen würdest, was wirklich vor sich geht. Dazu kann ich dich natürlich nicht zwingen, aber ich bitte dich inständig darum.

Und wenn du es tatsächlich tust, bitte verheimliche es nicht vor Harry. Er hasst es belogen und ausgenutzt zu werden.

Ich weiß, ich verlange viel von dir, aber ich hoffe wirklich auf eine Antwort von dir.

Und wehe, du tust Harry weh!

Grüße

Neville Longbottom

~Brief Ende~
 

Ja, Harry war so ein Thema.

Nachdem Blaise ihn auf dem Turm gefunden hatte, war der Junge nach einigem Zögern auf sein Freundschaftsangebot eingegangen.

Den Slytherin hatte es erschreckt, wie krank der Grünäugige ausgesehen hatte und war ihm auf den Astronomieturm gefolgt.

Seit diesem, ersten, Treffen waren bereits zwei Wochen vergangen und Harrys Allgemeinsituation hatte sich seitdem extrem verschlechtert. Die Gryffindors schlossen ihn weiter aus und die Schikanen von Ron und Hermine erreichten einen neuen Höhepunkt. Blaise Unterstützung hatte einen positiven Effekt auf seinen Gemütszustand und auch Nevilles Briefe heiterten ihn auf.

Blaise hatte grade beschlossen eine Antwort zu schreiben, als die Tür aufging und sein bester Freund, Draco Malfoy, in ihr gemeinsames Zimmer kam.

Schnell versteckte der Italiener den Brief hinter seinem Rücken. Der Eisprinz von Slytherin schon seiner Freundschaft mit Harry unwillig gegenüber. Ein Brief eines anderen Gryffindor - auch wenn dieser jetzt nach Durmstrang ging - würde er nicht verkrafte.

“Hey Draco, was machst du denn hier? Hast du nicht Quidditchtraining?” “Schon vorbei. Wollen wir heute Abend mal wieder nach Hogsmead auf ein Butterbier oder so?”

Blaise schaute schuldbewusst auf den Boden als er dem Malfoy antwortete:

“Tut mir Leid, Dray. Ich bin heute Abend mit Harry verabredet.”

Wie zu erwarten verflog die anfänglich gute Laune des Blonden nach diesen Worten sofort.

“Du triffst dich schon wieder mit Potter? Bald hast du gar keine Zeit mehr für deinen eigentlichen besten Freund!”

Genervt rieb sich der Italiener die Nase. Seit er ihm anvertraut hatte, dass er sich mit Harry traf regte der Malfoy sich jedes Mal auf wenn sie auf das Thema kamen.

“Du bist und bleibst mein bester Freund. Harry ist aber auch mein Freund und er braucht zur Zeit meine Unterstützung. Wenn du willst kannst du ja nachher mitkommen. Und wenn nicht können wir danach noch was machen. Harry hat heute noch Nachsitzen, deswegen hat er nicht so lange Zeit.”

Da der Italiener keine Lust hatte das Ganze noch dreimal zu wiederholen machte er auf dem Absatz kehrt und begab sich auf den Weg zum Mittagessen.
 

Draco natürlich war nicht mitgekommen.

Eigentlich hatte Blaise das auch nicht erwartet, aber trotzdem wäre es schön gewesen, wenn seine beiden Freunde sich endlich Vertragen würden.

Der Schwarzhaarige traf seinen Freund im Raum der Wünsche, der schon fertig gestaltet auf ihn wartete. Harry war also schon da.

Blaise betrat das gemütliche Zimmer, das durch und durch weich zu sein schien. Die Wände waren gepolstert und auch der Boden war mit Kissen ausgelegt.

Der Grünäugige lag zusammengekauert in einer Ecke und schien unruhig zu schlafen.

Langsam, um ihn nicht zu erschrecken, ging der Italiener auf ihn zu.

„Hey, Harry, wach auf.“

Trotz dieser relativ leise gesprochenen Worte schreckte der Kleine auf, als wäre er angeschrien worden. Kaum erblickte er jedoch Blaise, schmiss sich der Potter in seine Arme.

Weinend hatte der Italiener Harry seit ihrem ersten Treffen nicht mehr erlebt, doch diese Umarmung brauchte der Gryffindor immer.

„Hey Kleiner, ich bin da Wie geht es dir denn?“

„Es geht schon. Ron und Hermine sind total gemein geworden. Sie erzählen Lügen über mich und die anderen Gryffindors hören auch noch auf sie. Warum machen die das?“

Manchmal hatte Blaise das Gefühl mit einem kleinen Kind zu reden, während er anderseits häufig das Gefühl hatte, das Harry viel zu erwachsen für sein Alter war.

„Weil sie dumme Menschensind, Kleiner. Sie beneiden dich um deine Liebenswürdigkeit und deswegen wollen sie dir Böses. Sie wissen, dass sie niemals so nett, klug und sympathisch sein werden, wie du.“

„Danke Blaise. Du bist der Beste! Wie war dein Tag?“

Ob dieses plötzlichen Themenwechsels überrascht wollte der Italiener sich erst einmal setzen und wollte grade etwas sagen, als er durch Harrys Rufen aufschreckte.

„Achtung! Da sitzt Selina.“

„Selina? Wer ist das?“

Verwirrt schaute der Slytherin auf den Platz, auf den er sich hatte setzen wollen.

„Sie ist meine Katze.“

Und tatsächlich entdeckte der Italiener nun die graue Katze unter einem der Kissen vergraben. Das Tier schien zu schlafen und Blaise setzte sich nun an einen anderen Ort. Auch Harry ließ sich wieder auf den Boden sinken.

„Seit wann hast denn eine Katze? Hattest du bis jetzt nicht eine Eule? Hedwig, oder? Was ist mit ihr?“

Der Blick des Vampirs verdunkelte sich leicht, bevor er es mit der gleichen Lüge versuchte, die er im Zug schon Ron und Hermine aufgetischt hatte.

„Sie hat sich in den Ferien mit einem Adler angelegt und ist an ihren Verletzungen gestorben.“

Die Gefühllosigkeit in seiner Stimme hatte ihn verraten.

Der verletzte Blick von Blaise ließ ihn zusammen sinken.

„Ach Ray, ich dachte, du vertraust mir. Aber wenn du es mir nicht erzählen möchtest sag es mir das nächste Mal bitte direkt ins Gesicht.“

„Nein, nein! Ich vertrau dir! Es ist nur… ich bin es nicht gewohnt jemandem einfach etwas erzählen zu können. Sie würde von meinem Onkel getötet. Bitte sei nicht böse! Bitte geh nicht!“

Als der Zabini den panischen Ausdruck in Harrys Augen sah, begriff er, dass er einen Fehler gemacht hatte. Es war schon ein riesiger Vertrauensbeweis seitens Harry, dass er vor ihm seine Maske, zumindest zum Teil fallen ließ. Natürlich hatte der Gryffindor einige Geheimnisse vor ihm, aber das hatte der Slytherin schließlich auch.

Als er sich nun auch noch mit den wütend funkelnden Augen der Katze konfrontiert sah, nahm er schnell den leicht zitternden Grünäugigen in den Arm und sprach beruhigend auf ihn ein.

„Tut mir Leid. So habe ich das nicht gemeint. Ich bin dir nicht böse. Ich war nur etwas verletzt, dass du mich anlügst. Dabei weiß ich doch, dass du mir vertraust. Natürlich gehe ich nicht. Das habe ich dir doch versprochen.“

Nachdem die beiden noch eine Weile umschlungen dagesessen hatten versuchte der Italiener das Gespräch weiterzuführen und da er schon früh gemerkt hatte, dass Harry nicht gerne über seine Verwandten redete, ließ er dieses Thema fallen.

„Woher hast du dieses Prachtstück denn nun?“

Kurz schaute der Vampir verwirrt drein, doch dann folgte er Blaise Blick und seine Mimik wurde liebevoll, als er Selina erblickte.

„Sie ist mir zugelaufen als ich 9 oder 10 war. Ich habe mich heimlich um sie gekümmert und als ich nach Hogwarts gekommen bin ist Selina während der Schulzeit immer zu Mrs. Figg gegangen um Futter zu kriegen.“

Wieder breitete sich eine angenehme Stille aus.

„Ach ja, genau! Das hätte ich fast vergessen: Ich habe heute einen Brief von Longbottom bekommen.“

„Von Neville? Was will er denn von dir?“

„Er macht sich Sorgen um dich und hat mich gebeten ihm zu schreiben, wie es dir geht. Du solltest vielleicht auch ein wenig ehrlicher zu ihm sein. Ich wollte dich fragen, ob es in Ordnung ist, wenn ich ihm zurückschreibe.“

Der Gryffindor hatte den Brief inzwischen gelesen und war gerührt wegen der Sorge seines Freundes.

„Natürlich kannst du ihm zurück schreiben. Aber ich danke dir, dass du mich gefragt hast!“

Das bedeutete Harry wirklich sehr viel, denn er hasste es belogen oder übergangen zu werden. Er war wirklich froh solche Freunde zu haben.
 

Die beiden unterhielten sich noch eine Weile, bis das Gespräch auch auf das bevorstehende Nachsitzen bei Snape kam.

„Du brauchst wirklich keine Angst vor Professor Snape haben. Er tut nur so böse. In Wirklichkeit ist er ganz nett.“

Du hast gut reden. DU bist in Slytherin und er mag dich. ICH bin jedoch in Gryffindor und er hasst mich, weil ich der Sohn meines Vaters bin. Vermutlich hat er noch viel mehr Gründe um mich zu hassen.“

„Das ist Unsinn! Sev hasst dich nicht. Er hat seine Gründe dich so fies zu behandeln.“

„Sev?“

„Ähm….ja. Severus ist Drays Patenonkel und als sein bester Freund darf ich ihn privat auch duzen.“

„Ach so…. Wie geht es Malfoy eigentlich?“

Der Vampir hatte diese Frage aus echtem Interesse gestellt, denn er hatte ein schlechtes Gewissen dabei Blaise so oft für sich zu beanspruchen. Der Braunäugige war schließlich zuerst Malfoys Freund gewesen und so hatte dieser auch das größere Anrecht. Der Schwarzhaarige wollte schließlich nicht, dass es so endete wie bei Ron und Hermine. Da trat er lieber etwas zurück.

„Ach Dray. Der hat seine Tage.“

Auf Harrys ungläubigen Blick fuhr der Italiener erklärend fort.

„Ja, ich meine er zickt zur Zeit etwas rum. Er ist unzufrieden, dass wir beide befreundet sind und behauptet, ich würde gar nichts mehr mit ihm machen. Kompletter Schwachsinn! Und dann will er noch nicht einmal mit zu einem Treffen mit dir kommen, obwohl er so doch mehr Zeit mit mir verbringen würde. Er ist also selbst schuld!“

Beschämt sah der Grünäugige zu Boden und rutschte ein Stück von Blaise weg.

„Aber er hat doch recht. Er ist doch schon viel länger mit dir befreundet als ich, hat also das stärkere Anrecht an dir. Ich will dich ihm nicht wegnehmen. Vielleicht können wir uns ja weniger sehen, oder gar nicht mehr. Ich mein, ich will nicht, dass ihr euch wegen mir streitet.“

„Harry James Potter! Vergiss den Quatsch, den du da grad von dir gegeben hast mal ganz schnell wieder! Ich bin mit euch beiden befreundet und Draco kann das schon wegstecken. Er übertreibt maßlos und ich bringe ihn einfach irgendwann mal mit, dann sieht er wie liebenswert du bist. Ich versichere dir, er wird dich mögen sobald er einmal normal mit dir geredet hat.“

„Na schön.“

So ganz überzeugt war Harry noch nicht, aber er beschloss es dabei zu belassen.

Ein Blick auf die Uhr, die er sich grade herbeigewünscht hatte, ließ ihn aufspringen und zur Tür eilen.

„Ich muss los. Sehen wir uns Freitag?“

„Na klar. Lass dich nicht von Snape runtermachen!“

„Kannst du dafür sorgen, dass Selina draußen ist, wenn du gehst?“

„Mach ich.“

„Danke“

Und schon war der Zabini allein.
 

Blaise sah sich noch einmal um, ob er oder Harry auch nichts vergessen hatten und als er nichts entdeckte begab er sich zu der schlafenden Katze. Er kraulte sie zwischen den Ohren, wobei die Graue zu schnurren anfing und langsam die Augen öffnete.

„Tut mir ja Leid, Schönheit, aber ich muss jetzt auch gehen. Das heißt, du musst hier raus.“

Gähnend streckte Selina sich und lief, nachdem sie sich noch einmal an Blaise Bein geschmiegt hatte, zur Tür und schaute den Schwarzhaarigen abwartend an.

Der Slytherin lächelte belustigt und machte der Wartenden die Tür auf, bevor er sich selbst auch auf den Weg machte
 

Ich bin genervt. Erst hält Dumbeldore mich auf und nun muss ich mich auch noch mit dem Potterblag rumschlagen. Wieso musste der Bengel es auch schaffen direkt am ersten Tag zu spät zu kommen.

Heute waren schon 1 ½ Wochen seit Schulbeginn vergangen. Letzten Mittwoch musste ich das Nachsitzen leider absagen, da mein lieber Lord mir dazwischengefunkt hat. Und ich muss mir nun auch noch überlegen, was ich den Jungen machen lasse.

Noch sind kaum Kessel zu schrubben und auch meine Bücherregale sind staubfrei.

Ich denke, ich werde ihn einfach schocken und mich mit ihm unterhalten.

Selbst mir ist nicht entgangen, wie schlecht es Potter geht (und das sollte doch was heißen).

Normalerweise mache ich das ja nur mit Slytherins, aber heute…

Oh, da klopft es auch schon an der Tür.
 

Harry klopfte nervös an die Tür. Er war letzte Woche mehr als froh gewesen nicht auf Snape treffen zu müssen - auch wenn ein Zettel an der Tür nicht grade die netteste Methode war einem Schüler abzusagen. Besonders, da er das Treffen vergessen gehabt hatte und so zu spät gekommen war. Allerdings hatte das sehr zu seinem Erstaunen niemand bemerkt.

Jetzt war er auf jeden Fall nervös, da sein Lehrer schon den ganzen Tag schlecht gelaunt gewesen war. Blaise hatte zwar bei ihrem Treffen vorhin versucht ihm die Angst vor dem Tränkemeister zu nehmen, doch geholfen hatte es nicht wirklich.

“Herein” Snapes dunkle Stimme dröhnte mächtig durch das dicke Holz.

Zögerlich trat der junge Vampir in das Büro und sah sich um. Er war erstaunt als er seinen Professor nirgendwo entdeckte.

“Hier her, Mr. Potter, die Tür hinter dem Schreibtisch.” Langsam schritt Harry auf besagte Tür zu und während er sie durchschritt legte er seine Goldjungenmaske auf, die er im Büro kurz hatte fallen lassen, wieder auf. Nur um sie im nächsten Moment fast wieder zu verlieren.

Er stand augenscheinlich im privaten Bereich seines Lehrers. Auf der rechten Seite des Raumes hob sich ein mächtiger Kamin ab, in dem ein gemütliches Feuer prasselte, die gegenüberliegende Wand war vollkommen sich schönen, alten, überfüllten Bücherregalen verdeckt. An der dritten Wand hing ein wunderschöner Wandteppich, auf dem eine Waldlichtung abgebildet war und ein wohliges Gefühl über Harrys Nacken laufen ließ.

Der Raum wurde von zwei gemütlichen Sofas in der Mitte dominiert.

Nach dem ersten Schock ob der Gemütlichkeit des Raumes sah sich der Potter nach seinem Lehrer um und entdeckte ihn auf einem der beiden Sessel vor dem Kamin.

“Setzen sie sich, Potter.”

Harry war erstaunt, wie freundlich sein eigentlicher Hasslehrer klang.

Als der Vampir sich gesetzt hatte und sein Professor nach etlichen Minuten noch nichts immer nichts gesagt hatte, beschloss der Potter selbst das Wort zu ergreifen.

„Was soll ich tun, Professor?“

„Erzählen sie mir etwas von sich, Mr. Potter. Ich habe bemerkt, dass sie in letzter Zeit einige Probleme zu haben scheinen.“

Jetzt war der Grünäugige endgültig verwirrt.

„Warum wollen Sie das wissen, Sir? Ich soll doch nachsitzen.“

„Das ist ihre Aufgabe.“

Wenn Harry gedacht hatte die höchst mögliche Stufe der Verwirrtheit erreicht zu haben, hatte er sich gründlich getäuscht.

Er überlegte ein paar Minuten, bis er beschloss, dass es nicht schaden könnte dem Professor ein paar seiner Probleme offen zu legen um ihn zu beruhigen, damit er nicht weiter nachfragt.

Warum der Tränkemeister das von ihm wollte war ihm zwar immer noch unklar, aber er verschob das Gedanken machen auf später.

„Ich habe mich nur am Anfang des Jahres mit Ron und Hermine gestritten und seit dem machen sie mich bei meinen Mitschülern schlecht.“

„Warum hilft ihnen Dumbeldore denn nicht? Er gibt ihnen doch sonst immer eine Sonderbehandlung.“

Das war Harrys wunder Punkt.

„Dumbeldore?! Der alte Sack hat mir doch noch nie geholfen. Ich hätte damals besser auf den Hut hören und nach Slytherin gehen sollen! Dumbeldore ist doch total verrückt und besessen. Ich wäre wirklich froh, würde Voldemort den Krieg schnell beenden. Ich kann mich glücklich schätzen zu seinen…“

Entsetzt schlug der Vampir sich die Hand vor den Mund. Er war während seines Monologs immer aufgebrachter und lauter geworden und hatte dabei nicht gemerkt wie er seinem Lehrer viel mehr verraten hatte, als gut für ihn war.

Erschrocken sah er Snape an, welcher mit geweiteten Augen auf dem Sessel saß und rannte schließlich ohne ein weiteres Wort zu verlieren aus den Räumen seines Professors.
 

Vor der Türe des Büros hetzte er direkt zum Raum der Wünsche und schloss sich ein. Das Zimmer war dasselbe, wie das in dem er sich mit Blaise getroffen hatte.

Harry kauerte sich in eine Ecke und starrte apathisch vor sich hin.

Wie hatte er so blöd sein können? Er hatte seinem Professor verraten, dass er Dumbeldore nicht mehr vertraute und beinahe auch noch, dass er Todesser ist.

Verdammt! Wenn Dumbeldore morgen mit ihm sprechen wollen würde, wüsste er zu mindestens, auf welcher Seite Snape stand. Eigentlich war der Grünäugige sich ziemlich sicher, dass der Dunkle Lord sich der Loyalität seines Spions gewiss sein konnte, doch er war ein zu großes Risiko eingegangen.

Der Vampir konnte es sich genauso wenig leisten, dass Voldemort auf ihn aufmerksam wurde, wie Dumbeldore an ihm zweifeln durfte.

Nach einer weiteren halben Stunde in der Harry zu keiner anderen Erkenntnis gekommen war, als dass es nichts brachte sich Gedanken zu machen, begab er sich in seinen Turm und nutzte, ausnahmsweise, seine Metamorphmagie, die er mit der Zeit immer besser kontrollieren konnte, um möglichst unbemerkt in sein Bett zu kommen.

Racheplanung N°1

Racheplanung N°1
 

Am nächsten Morgen war alles wie immer. Kein Dumbeldore, der ihn sprechen wollte und auch Snape verhielt sich normal. Wenn man von den Blicken absah, die er Harry beim Essen zuwarf.

Alles in allem verlief der Tag recht normal. Die Gryffindors beleidigten den Grünäugigen wo sie nur konnten und vertrieben ihn damit auch schon nach einigen Minuten vom Frühstück.

Im Unterricht hingegen wurden ihm nur scheele Blicke zugeworfen, während die Lehrer in immer wieder wegen seiner guten Leistungen lobten.
 

Am Nachmittag hatte der Vampir keinen Unterricht mehr und so beschloss er sich seiner Rache zu widmen. In den Ferien hatte er viel gelernt und hatte sich nach seinem Tod und seiner Wiederauferstehung besonders mit magischen Wesen beschäftigt.

Dadurch war er auf die Idee für seine Rache gekommen.

Harry hatte Ginny viel beobachtet in den letzten paar Tagen und kannte sowohl ihren Stundenplan, als auch ihren sonstigen Tagesablauf so wie ihre Gewohnheiten.

In einem alten Buch hatte Harry ein Ritual gefunden mit dem er seine Rache zu vollziehen gedachte.

Heute wollte er es nicht mehr durchziehen, da heute Abend noch ein Todessertreffen angesetzt war.

Zudem brauchte er noch einige Sachen um das Ritual durchzuführen.
 

Es war eine riskante Sache, doch um seine Rache zu bekommen war der Schwarzhaarige sogar bereit im Notfall sein bisheriges Leben aufzugeben.

Er hoffte zwar, dass es nicht so weit kommen musste, doch ein Pakt mit dem Teufel war riskant.

Dafür war das Ritual nämlich gedacht: einen Dämonen zu beschwören.

Dieser Dämon musste mit demjenigen, der ihn beschworen hat einen Pakt eingehen. Die Bestimmungen dieses Paktes wurden zwischen den beiden Parteien nach der Beschwörung ausgehandelt.

Der Nachteil war, dass der Dämon den Preis für seine Hilfe selbst bestimmen durfte.

Normalerweise war es mit dem Ritual, welches Harry sich rausgesucht hatte, für den Beschwörenden möglich den Pakt abzulehnen, sollten die Bedingungen ihm nicht behagen.

Der Vampir jedoch gedachte nicht diese Klausel zu nutzen. Er war zu allem bereit um seine Rache zu bekommen.

Wie genau seine Rache aussehen würde, würde sich erst entscheiden wenn er mit dem Dämon gesprochen hatte.

Für Ginny sollte es etwas sein, was ihrer Aufmerksamkeitssucht und ihrer Geldgier gerecht wurde.
 

Harry hatte den ganzen Nachmittag in dem Buch mit dem Ritual gelesen. Er wollte keinen Fehler machen, denn das könnte sehr gefährlich werden.

Am Sonntag wollte er es versuchen. Leidererweise brauchte er noch einige Sachen. Diese wollte er sich am Samstag besorgen. Ein Ritualmesser hatte er bereits, allerdings brauchte er noch Kreide und Kerzen. Samstag war zwar kein Hogsmeadwochenende dennoch wollte sich der Vampir ins Dorf schleichen.

Er wusste zwar nicht genau, ob es in Hogsmead einen Laden gab, der Ritualzubehör verkaufte, doch zur Not würde er einfach in die Nokturngasse gehen.

Das er in der Winkelgasse nicht fündig werden würde war ihm klar, denn diese Art von Ritualen war Schwarzmagisch und somit verboten.

Als Harry das nächste Mal auf die Uhr guckte machte er sich auf den Weg nach Hogsmead um zum Hauptquartier der Todesser zu gelangen. Dieses Mal ging er extra früh los um nicht schon wieder zu spät zu kommen.

Erwischt?

Erwischt?
 

Als Severus Snape sich auf den Weg machte grübelte er immer noch über das Verhalten von Harry Potter vom Vortag nach. Sollte er den Dunklen Lord davon unterrichten, dass sein Erzfeind eigentlich gar nicht mehr auf Dumbeldores Seite stand?

Tom war zwar sein Freund, dennoch war sich der Tränkemeister nicht sicher. Er wusste nicht, was der Rotäugige mit dem Jungen tun würde. Wohlmöglich würde er ihn zwingen wollen das dunkle Mal anzunehmen und an diesem Punkt setze Severus´ Gerechtigkeitssinn ein. Er mochte den Vater des Jungen gehasst haben und auch den Gryffindor selbst nicht immer gerecht behandelt haben, doch freie Entscheidung, was die Wahl der Seite in einem Krieg anging war ihm heilig. Dumbeldore hatte ihn selbst gegen seinen Willen an die Lichtseite gebunden.

Vermutlich würde der Schwarzhaarige Tom benachrichtigen. Der Dunkle Lord versuchte eigentlich immer Kinder aus dem Krieg rauszuhalten. So war es zum Beispiel Voraussetzung, dass man, um das Mal zu bekommen, über 18 sein musste.

Der Snape würde sich wohl morgen noch einmal mit seinem Schüler unterhalten. Heute nach dem Todessertreffen hatte er noch was vor und ihn beschäftigte der letzte Satz seines Schülers noch zu sehr um es einfach so darauf zu belassen. „Ich kann mich glücklich schätzen zu seinen…“.

Den heutigen Tag hatte Severus den Jungen eher unwillig in Ruhe gelassen. Die ganze Zeit war ihm etwas dazwischen gekommen. Ob nun Dumbeldore, der Schach spielen wollte, Poppy, die neue Tränke für den Krankenflügel brauchte, oder Minerva, die mit ihm über sein „unangebrachtes Verhalten“ gegenüber seinen Schülern unterhalten. Keine fünf Minuten hatte er Ruhe gehabt.

Doch darum wollte er sich heute Abend nicht mehr kümmern.

Der Professor hatte die Apparationsgrenze von Hogwarts erreicht und apparierte nun zum Hauptquartier des Dunklen Ordens. Er hatte sich schließlich noch etwas vorgenommen.
 

Der Tränkemeister war extra früher gekommen da es seit einigen Wochen einen neuen Todesser gab der sein Interesse geweckt hatte.

Der Junge hieß Nikolai Kooi. Das letzte Mal war er leider wieder zu spät gekommen, aber zum Glück nicht, wie das erste Mal, erwischt worden. Allerdings hatte Severus so nicht mehr die Möglichkeit gehabt mit ihm zu sprechen.

Der Schwarzhaarige, junge Mann schien tatsächlich gegen den Cruciatus des Dunklen Lords immun zu sein. An sich nichts Besonderes für ausgebildete Geistmagier, aber für einen so jungen Zauberer….

Heute war der Professor jedenfalls fest entschlossen sich mit dem Neuling zu unterhalten.
 

Wie hatte das passieren können? Eigentlich hatte Harry es vermeiden wollen als Nikolai Kooi mit irgendwem zu sprechen, der ihm als Harry Potter schon einmal begegnet war. Wieso musste jetzt also ausgerechnet sein Lehrer Severus Snape auf ihn zukommen?

Von allen Leuten die hier rumliefen musste es grade die Person sein, der er gestern erst von seinen Zweifeln an Dumbeldore erzählt hatte.

Warum hatte er auch heute so früh kommen müssen?

Ach ja, weil er nicht schon wieder zu spät kommen wollte.

Dabei wäre das doch gar nicht so schlimm gewesen, oder? Den Cruciatus spürte er eh nicht und ein paar Kopfschmerzen, weil Voldemort wütend war wären sicherlich auch zu ertragen gewesen.

„Mr. Kooi, nicht wahr?“

„Ja, und Sie sind?“

Gut, die Maske saß.

„Ah, Sie können mich ja gar nicht kennen. Wie unhöflich von mir! Ich bin Severus Snape, der Tränkemeister des Dunklen Lord.“

Eingebildet war er ja gar nicht. Trotzdem bemerkte der Vampir, dass etwas an der Stimmlage seines Lehrers anders war. Freundlicher. Es erinnerte ihn ein wenig an das Gespräch, dass sie am Vorabend geführt hatten.

„Schön, Sie kennen zu lernen.“

Voldemorts treuem Mann, das er dies war wusste Harry spätestens seit Dumbeldore nach seinem Ausraster nicht auf der Matte gestanden hatte, lag offensichtlich etwas auf dem Herzen.

„ Es mag vielleicht unhöflich klingen, da dies unser erstes Gespräch ist, aber seit Sie vom Dunklen Lord gefoltert wurden kann ich nur noch daran denken.“

Nun, das hörte sich nicht wirklich unhöflich an, eher ein bisschen pervers, aber der Schüler ließ sich nichts anmerken.

„Und was wollen sie jetzt von mir, Mr. Snape?“

„Wie machen Sie das?“

Das erklärte einiges. Der Tränkemeister wollte einfach hinter sein Geheimnis kommen. Aber er wollte es nicht verraten. Sein Lehrer war selbst ein ausgezeichneter Geistmagier, da konnte der das mit Sicherheit auch.

„Wissen Sie das denn nicht schon längst?“

„Also können Sie tatsächlich die Schmerzen eines Crucio aus ihrem Geist aussperren. Erstaunlich!“

„ Das ist doch relativ einfach, wenn man einmal begriffen hat, dass dieser Zauber nur eine Illusion im Kopf auslöst. Ich wette, Sie können das auch.“

Er war seltsam entspannend für Harry einmal mit Snape reden zu können, ohne dass der alte Hass und noch nicht einmal die Schüler – Lehrer – Beziehung zwischen ihnen stand. Trotzdem war der nun Braunäugige immer noch nervös.

Wenn sein Professor rausfinden würde, wer er war wäre das sein Untergang.

„ Ja, das mag schon stimmen, aber Sie scheinen mir noch äußerst jung und so leicht ist das gar nicht. Sonst könnte das doch jeder. Wie alt sind Sie? 20? 21?“

„19.“

Mist. Wieso konnte der Hogwartsschüler eine lange Geschichte, ein komplexes Gebilde aus Lügen, so glaubhaft rüberbringen, dass eine gesamte Schule ihm Glauben schenkte, aber ein kleiner Schwindel vor seinem Lehrer misslang total.

„Sie sind ein schlechter Lügner Mr. Kooi. Allerdings werde ich jetzt nicht weiter fragen. Mich interessiert viel mehr, wieso Sie das können.“

Harry war so froh, dass der Tränkemeister nicht weiter bohrte. Um ihn davon auch weiterhin davon abzuhalten nahm der Vampir den Themenwechsel – mehr oder weniger – gerne an.

„Ich habe es in der Vergangenheit als nötige erachten müssen die Kunst der Geistmagie zu erlernen.“

Grade wollte Snape ihn weiter ausfragen, als der Dunkle Lord den Saal betrat.

„Warten Sie nachher auf mich. Ich möchte mich noch ein wenig mit Ihnen unterhalten.“

Seufzend nickte der Braunäugige und stellte sich in die Reihen der Todesser um sich zu verbeugen.
 

Die gesamte Sitzung über fühlte sich der Schwarzhaarige unwohl. Ständig fühlte er den stechenden Blick seines Lehrers im Nacken.

Eigentlich hatte Harry vorgehabt direkt nach der Besprechung zu verschwinden, doch da er nun unter ständiger Beobachtung stand war das nicht mehr möglich.
 

Doch, der Junge war interessant. Warum er bei seinem Alter gelogen hatte verstand Severus zwar nicht, aber das war eines der Geheimnisse, die er nach dem Todessertreffen zu lösen gedachte.

Kooi schien schon den ganzen Abend nervös zu sein. Der Junge hatte etwas zu verbergen und das war nicht nur sein wahres Alter.

An irgendwen erinnerte er den Tränkemeister. Ob er nicht der war, der er vorgab zu sein?

Aber das war unmöglich. Die Vergangenheit eines jeden neuen Todessers wurde durchleuchtet bevor er das Mal bekam und das Hauptquartier war durch Bannzauber geschützt, welche jeden Illusionszauber auflösten.
 

Das Treffen verlief wie immer. Als Voldemort seine Todesser endlich entließ steuerte der Lehrer direkt auf Nikolai Kooi zu.

„Schön dass Sie gewartet haben. Wollen wir nicht woanders hingehen, wo es sich besser reden lässt?“

Severus sah sehr wohl, wie unwohl sich sein Gegenüber fühlte, doch ignorierte er dies ohne mit der Wimper zu zucken.

„Meinetwegen. Wo wollen Sie hingehen, Mr. Snape?“

Der Tränkemeister staunte. Ihm war klar, dass der junge Mann nur ungern mit kam, doch seine Schauspielerei war fast perfekt. Nur das nervöse Funkeln in seinen Augen verriet den Zauberer. Hätte Severus nicht eine so gute Menschenkenntnis gehabt, er hätte denken müssen, Kooi würde wirklich gerne mit ihm reden wollen.

Er musste seine Meinung wohl revidieren. Der Junge konnte lügen.

„Wie wäre es mit Madame Rosmertas in Hogsmead? Dann kann ich später gleich zurück nach Hogwarts.“

„Hogwarts? Sie sind Lehrer?“

Gute Reaktion, denn irgendetwas sagte dem Snape, dass sein Gesprächspartner das schon längst gewusst hatte.

Ein anderer hätte das wohl so hingenommen, doch das hätte Severus erst recht misstrauisch gemacht. Woher sollte denn ein wild Fremder bei ihrem ersten Gespräch wissen, was er arbeitete. Pech nur, das der Professor schon längst einen Verdacht hatte, dass etwas nicht stimmte.

„Meinetwegen. Können wir das Flohnetzwerk nehmen?“

Aus seinen Gedanken gerissen antwortete der Tränkemeister schließlich etwas verwirrt.

„Warum das denn? Können Sie nicht apparieren?“

Irrte er sich oder wurde Kooi grade wirklich rot?“

„Ähm…. Nein, leider nicht. Ich habe meine Prüfung noch nicht gemacht.“

„Wie sind Sie denn dann Todesser geworden? Apparieren ist eine der Voraussetzungen um aufgenommen zu werden, wie auch das Mindestalter von 18 Jahren.“

„Äh, ja… ich habe ein wenig geschummelt. Die Prüfung war ein paar Tage nach meiner Aufnahme angesetzt, aber aus irgendeinem Grund wurde sie verschoben.“

„Nun gut, dann machen wir uns Mal auf den Weg.“

Das der Tränkemeister dem Jungen nicht glaubte war selbstverständlich.
 

Das war definitiv kein guter Abend. Erst sprach sein Professor ihn an und nun ließ er ihn nicht in Ruhe.

Was wollte er denn noch von ihm? Harry hatte doch schon erzählt warum er Geistmagie konnte. Seiner Meinung reichte diese Erklärung doch wohl.

Keuchend stolperte der Vampir aus dem Kamin vor Snape schon wartete.

Der Professor führte den Langhaarigen durch die überfüllte Kneipe zu einem Tisch. Da die beiden Todesser ihre Masken abgenommen hatten fielen sie unter den vielen Leuten überhaupt nicht auf. „Wirklich sehr nett, dass Sie mich alten Mann noch auf einen Drink begleiten.“

Der Snape wurde dem Grünäugigen langsam unheimlich.

„Das ist doch kein Problem, Mr. Snape.“

„Was mich wirklich interessiert ist, warum sie sich unserem Lord angeschlossen haben.“

Also noch mehr aushorchen. Harry hatte fast die leise Hoffnung gehegt, dass sein Lehrer tatsächlich nur Smalltalk halten wollte, weil er…. Na aus irgendeinem Grund halt!

„Sind wir nicht alle aus dem selben Grund Todesser? Wir stehen doch alle hinter den Zielen des Lords.“

„Das mag sein, aber es muss doch noch einen Persönlichen Grund geben, nicht wahr?“

Abwimmeln ließ sich der Tränkemeister sich heute wirklich nicht. Wäre auch zu schön gewesen.

„Ich wurde von Dumbeldore ausgenutzt und habe erst nach zu langer Zeit erkannt was seine wirklichen Ziele sind.“

„Also ist der Dunkle Lord nur eine Art Kompromiss für Sie?“

„Nein, nein, ich stehe wirklich auf der Dunklen Seite! Ich kann mich glücklich schätzen zu den Todessern des Lords gehören zu dürfen!“

„Ich kann mich glücklich schätzen zu den Todessern des Lords gehören zu dürfen…. Ich kann mich glücklich schätzen zu seinen Todessern zu gehören!“

Harry wurde aus dem Gemurmel seines Professors nicht schlau.

„Sir?“

Snape schaute ihn plötzlich so seltsam an. Das war richtig unheimlich.

„Sir? Ich alles in Ordnung?“

„Sie brauchen mich hier doch nicht Sir zu nennen. Wir sind nicht in der Schule, Mr. Potter.“

Grund

Grund

„Sie brauchen mich hier doch nicht Sir zu nennen. Wir sind nicht in der Schule, Mr. Potter.“
 

Harry sprang entsetzt auf und schmiss dabei mit einem lauten Knall seinen Stuhl um. Für einen Moment war es still in der Kneipe bevor die anderen Gäste sich wieder ihren eigenen Gesprächen widmeten als sei nichts passiert.

Mit aufgerissenen Augen sah der Schüler Snape an.

„Was? Wie? Woher…?“

Jetzt wurde er sich seines zweiten Fehlers bewusst. Er hätte es einfach abstreiten können. Durch seine Reaktion hatte er seinem Professor nur bestätigt, dass er Harry Potter war.

Es war komplett unsinnig es jetzt noch abstreiten zu wollen. Er musste fliehen. Ein Ausweg musste her. Rosmertas war sehr voll und wenn der Vampir es nur schaffen würde sich unter die Leute zu mischen, wäre es auch möglich aus der Kneipe zu verschwinden. Snape würde ihn sicher nicht vor all den Leuten verfluchen um ihn aufzuhalten.

Was dann kam würde er sich draußen überlegen müssen. Zurück nach Hogwarts konnte der Langhaarige nicht, dort wartete Dumbeldore sicher schon und Snape könnte ihn leicht erwischen. Und zu Voldemort gebracht zu werden, würde er wohl nicht überleben.
 

Mitleidig betrachtete der Schwarzhaarige seinen Schüler. Sein Blick huschte wie der eines verängstigten Tieres hin und her. Der Junge schien einen Fluchtweg zu suchen, doch das konnte der Tränkemeister nicht zulassen. Er war ein treuer Todesser und Tom hatte es verdient zu erfahren, dass sein ehemaliger Feind in seinen Reihen verweilte. Dass der Dunkle Lord dem Potter etwas antun würde glaubte er nicht mehr. Das Mal konnte man nur annehmen, wenn man wirklich hinter den Zielen der Dunklen Seite stand und Tom würde viel zu froh sein den Jungen seinen Verbündeten nennen zu kennen.

Auch für Harry wäre es besser, er hätte eine Last weniger zu tragen. In seiner veränderten Gestalt (Severus konnte sich noch keinen Reim darauf machen, wie der Schüler das gemacht hatte) war es ihm zwar nicht anzusehen, doch der Tränkemeister wusste wie schlecht es dem Gryffindor eigentlich ging.

„ Es tut mir leid, Mr. Potter, aber ich kann Sie nicht gehen lassen. Ich muss Sie zum Lord bringen.“
 

Kaum hatte er diese Worte gehört lief Harry los. Er kam allerdings nicht weit, da sein Professor ihn am Arm packte und aus der Kneipe zog. Der Vampir versuchte zwar sich zu wehren, doch Snape war stärker. Vor der Tür apparierte der Todesser schließlich mit dem Grünäugigen.

Harry hatte das Gefühl durch einen Schlauch gepresst zu werden. Kaum waren sie in der Eingangshalle des Hauptquartiers angekommen machten sich die Tage ohne Essen bemerkbar.

Dem Gryffindor war übel und schwindelig. Um nicht umzukippen krallte er sich am Arm seines Professors fest. Dieser warf ihm zwar einen besorgten Blick zu, brachte ihn aber, als er sich etwas gefangen hatte, durch die langen Gänge des Hauses zum Büro des Dunklen Lords.
 

Der braunhaarige Mann saß an seinem Schreibtisch und arbeitete einige Dokumente durch, als es klopfte. Verwundert blickte er auf. Tom erwartete heute eigentlich niemanden mehr. Das Todessertreffen war schon seit einer Weile vorbei und seine Leute waren schon alle gegangen.

„Herein.“

Die Tür öffnete sich und sein Freund und Tränkemeister Severus stand mit einem blassen jungen Mann dort. Der Lord meinte sich erinnern zu können, dass der Langhaarige einer seiner Todesser aus dem äußeren Kreis war.

„Severus, was verschafft mir die Ehre eures Besuchs?“

Dass dies kein offizielles Treffen war erkannte der Hausherr daran, dass sein Freund sich nicht vorher angemeldet hatte.

„Tom, ich habe grade etwas rausgefunden, was sich auf deine Pläne gehörig auswirken kann.“

Jetzt war der Rotäugige wirklich gespannt. Er bat seine Gäste sich zu setzen und deutete dem Tränkemeister weiter zu sprechen.

„Dieser Junge hier ist dir wohl als Nikolai Kooi bekannt, nicht wahr?“

Severus wartete Toms zustimmendes Nicken ab, bevor er fortfuhr.

„Nun… Tom, versprich mir, dass du nichts Unüberlegtes tun wirst!“

Nun war der Dunkle Lord verwirrt, nickte aber abermals zustimmend.

„Er ist Harry Potter.“

Stille.

Das war… überraschend.

Der Lord musterte den nervösen Jungen und suchte nach Ähnlichkeiten.

„Wie ist das möglich? Und woher weißt du das? Bist du dir wirklich sicher?“

„JA, bin ich. Ich habe mich mit ihm unterhalten.“

Tom glaubte seinem Freund und wandte sich nun dem Jungen zu. Es war nicht verwunderlich, dass dieser seinem Blick auswich.

„Nun Mr. Potter. Das sind in der Tat interessante Neuigkeiten. Was hat sie dazu bewogen sich mir anzuschließen? Und noch dazu noch unter falschem Namen?“
 

Harry war wirklich unwohl. Er wollte jetzt nicht hier sitzen. Viel lieber würde er in seinem Bett in Hogwarts liegen und schlafen. Trotzdem wusste er, er musste antworten.

Der Lord mochte im Moment ganz umgänglich erscheinen, aber wenn er seinen Willen nicht bekommen würde, könnte er auch ungemütlich werden.

„Ich stehe nicht mehr vollständig hinter Dumbeldore.“
 

„Das ist doch nicht alles, Mr. Potter. Um das Dunkle Mal anzunehmen muss man voll und ganz hinter den Zielen der Dunklen Seite stehen.“

„Dann haben sie ja ihre Antwort schon.“

„Ich will wissen, warum.“

„Was geht Sie das an?“

„Mr. Potter, seien Sie doch vernünftig. Der Lord kann ihnen helfen. Ich weiß, dass Sie Dumbeldore nicht mehr vertrauen. Was erhoffen sie sich von der Zugehörigkeit zur Dunklen Seite?“
 

Jetzt war Tom erstaunt. Warum sollte es dem Gryffindor schlecht gehen? Und woher wusste Severus das?

„Die Wahrheit.“

Die beiden Männer hatten Schwierigkeiten die leide gewisperten Worte zu verstehen.

„Was meinen Sie damit?“

„Ich… Dumbeldore hat mich von vorne bis hinten belogen! Mein ganzes Leben war eine Lüge. Ron und Hermine wollen mich Tod sehen und Dumbeldore missbraucht mich als Waffe. Ich will das Ganze nicht mehr! In den Ferien habe ich einige Nachforschungen angestellt und dabei habe ich herausgefunden, dass in Wirklichkeit Dumbeldore hinter einigen der angeblichen Todesserattacken steckt. Außerdem arbeitet der alte Mann aktiv an Gesetzen zur Einschränkung der Rechte von magischen Wesen. Der Dunkle Orden arbeitet gegen ihn, also habe ich mich ihm angeschlossen. Ich will einfach nur rausfinden, was dahinter steckt! Dumbeldore ist verrückt und ich will nicht, dass er noch mehr Profit aus mir schlagen kann. Dieser Krieg soll endlich enden! Dumbeldore muss gestoppt werden.“

Harry hatte sich wieder heiß geredet. Als er dies bemerkte wurde er rot und sah auf seinen Schoß.

Tom sah ihn etwas seltsam an, doch Severus kannte das schon vom Vorabend.

Als sich der Rothaarige wieder etwas gefangen hatte nahm er das Gespräch wieder auf.

„Wie haben sie es geschafft… Oh, vielleicht sollten wir etwas essen.“

Und schon wieder wurde Harry rot. Sein Magen war es gewesen, der den Dunklen Lord unterbrochen hatte.

„Tut mir Leid, Sir. Ich habe schon seit einer Weile nichts mehr gegessen.“

„Nennen Sie mich doch Tom.“

„Ähm, OK Tom. Aber du musst mich dann auch duzen.“

„Schön. Dann Essen wir jetzt aber wirklich etwas.“
 

Gesagt, getan. Tom rief eine Hauselfe und brachte seine Gäste ins Esszimmer. Das Essen verlief schweigend und Harry griff ordentlich zu. Er war wirklich verwirrt. Der Lord hatte kein böses Wort verloren und schien auch nicht vor zu haben ihn zu bestrafen. Das Essen war wirklich lecker und es machte ihn schläfrig. Er musste immer wieder gähnen und auch, wenn er versuchte es zu verstecken, bemerkte es sein Gastgeber nach einer Weile.

„Wenn ihr fertig seid solltet ihr gehen. Es ist schon spät und Harry schläft schon fast im Sitzen ein. Alles Weitere können wir ja ein anderes Mal klären.“

Noch nie war der Gryffindor jemandem so dankbar gewesen.

Nach dem Essen verabschiedeten sich Severus und Harry und flohten in das Büro des Professors.

„Gute Nacht , Mr. Potter. „

„Gute Nacht Sir.“

Der Grünäugige änderte sein Aussehen und wollte sich zu seinem Turm begeben, als ihn die Worte des Tränkemeisters zurück hielten.

„Sie können immer zu mir kommen, wenn Sie Probleme haben.“

„Danke.“

Nun machte sich Harry endgültig auf den Weg in sein Bett.

Verwirrung

Verwirrung
 

Als Harry aufwachte kam ihm der letzte Abend wie ein Traum vor.

Erst unterhielt er sich –relativ normal- mit Severus Snape, wurde von diesem aber erwischt.

Dann wurde er zu Voldemort gebracht, doch dieser bestrafte ihn nicht und verlor noch nicht einmal ein böses Wort. Der Lord lud ihn sogar zum Essen ein und schickte ihn nach Hause als er müde wurde.

Der Vampir war total durcheinander. Das Angebot seines Professors immer mit ihm reden zu können war der Höhepunkt gewesen.

Bevor der Grünäugige noch weiter in Gedanken versinken konnte merkte er, wie ein Zauber auf ihn zuflog. In letzter Sekunde konnte er ihn noch abwehren.

Er war verwirrt und suchte nach dem Übeltäter. Als er seinen ehemals besten Freund als eben diesen identifizierte war er geschockt.

„Was sollte das Ron?“

„Ach, die Schwuchtel ist auch schon wach. Schade, hat dich mein kleiner Fluch nicht getroffen.“

Laut lachend verließen der Rothaarige und die anderen Jungs den Schlafsaal.

Traurig seufzte Harry auf. Es tat ihm weh seine ehemaligen Freunde so reden zu hören, aber er ertrug es ohne zu murren. Ein Fluch war zwar eine ganz neue Kategorie, doch das würde er ertragen.

Seine Rache würde er noch bekommen. Dafür würde er sorgen.

Langsam stand der Grünäugige auf und machte sich fertig. Das Frühstück würde er wohl ausfallen lassen und direkt zum Unterricht gehen. Er hatte keine Lust sich den Sticheleien und Hieben der Gryffindors auszusetzen.

Ron und Hermine wurden immer rücksichtsloser mit ihren Lügen. Jetzt war er nicht nur und erschlief sich seine Noten sondern er übte auch noch schwarze Magie aus. Das war jetzt zwar keine wirkliche Lüge, da es ja stimmte, aber es war nichts, was Harry an die große Glocke hatte hängen wollen. Im Ernstfall würde man ihm nichts beweisen können, also war er sicher.

Vielleicht würde der Schwarzhaarige noch in der Küche vorbei schauen um etwas zu essen.

Mit einem Blick auf die Uhr wurde dieser Gedanke jedoch verworfen und der Vampir machte sich auf dem Weg zum Unterricht.
 

Der Lord hatte am Abend noch lange gegrübelt und auch jetzt hörte er Lucius nur mit einem Ohr zu. Harry Potter ließ seine Gedanken nicht zur Ruhe kommen. Dieser Junge gab ihm Rätsel auf. Die Gründe die ihm der Potter gegeben hatte waren plausibel und doch schien da etwas zu sein.

Aber vor Allem machte er sich Gedanken darüber, wie der Grünäugige es geschafft hatte sich einzuschleichen. Die Sicherheitsmaßnahmen seines Manors waren gut und der Junge hatte definitiv keine Illusion gehabt. Also wie konnte das sein?

Er würde es beim nächsten Treffen definitiv herausfinden, dass nahm sich Tom vor.

Für den Augenblick sollte er aber doch lieber dem blonden Mann sich gegenüber zuhören. Schließlich trug dieser ihm grade die Kriegsplanung für die nächsten paar Wochen vor…
 

In den ersten beiden Stunden hatten die Gryffindors und Slytherins des sechsten Jahrgangs Verteidigung gegen die dunklen Künste.

Der Klassenraum glich einem kochenden Kessel. Die beiden Häuser feindeten sich an, wo sie nur konnten. Die Slytherins hielten sich zwar vornehm zurück, reagierten aber mit eine kalten Schärfe auf die böshaften Sticheleien der Gryffindors.

Plötzlich war ein räuspern zu hören und in der Klasse wurde es still.

Harry wunderte es immer wieder, wie viel Autorität Professor Winkler ausstrahlte.

Alle Schüler, die noch standen, setzten sich schnell auf ihre Plätze.

Die erste Reihe war fast leer. Neben dem Vampir saßen dort nur noch Blaise, Malfoy und die Schuleigene Besserwisserin. Die anderen Schüler tummelten sich in den letzten Reihen, in der Hoffnung vom Lehrer übersehen zu werden.

„Also meine Damen und Herren, da wir nun endlich mit der Wiederholung der letzten Jahre fertig sind, fangen wir heute ein neues Thema an: Vampire.

Wer kann mir den schon etwas über diese Wesen sagen?“

Sofort schoss Grangers Hand in die Höhe. Harry musste schnauben, widmete sich aber wieder dem Unterricht, da das Thema für ihn ja wirklich interessant war.

„Ja, Mrs. Granger.“

„Also Vampire sind blutrünstige Monster die Menschen töten. Sie sind stärker und schneller als normale Menschen, haben eine stärkere Magie und bessere Sinne. Sie können zum Beispiel im Dunkeln sehen. Um zu überleben müssen sie Menschenblut trinken und dabei töten sie sie.“

Der Grünäugige schnaubte leise und auch der Professor zog eine Augenbraue hoch.

„Nun Mrs. Granger, das ist nur halb richtig. Die körperlichen Merkmale sind korrekt, jedoch was den Rest angeht muss man da noch einmal unterscheiden.

Es gibt zwei Arten von Vampiren: Geborene und Gebissene.

Geborene leben ein normales Leben und können menschliches Essen zu sich nehmen. Sonnenlicht, Weihwasser, Kreuze, Knoblauch und dergleichen schaden ihnen nicht.

Getötet werden können sie nur mit einigen schwarzmagischen Flüchen töten. Im Unterricht werde ich euch keine Flüche zur Verteidigung gegen Geborene beibringen, denn sollte euch einmal eine angreifen, seid ihr sowieso verloren. Allerdings dürfte es nie so weit kommen.

Geborene können ihren Blutdurst nämlich durch regelmäßiges einnehmen eines Trankes unterdrücken und ihnen ist es verboten Menschen zu beißen. Sie tun es in der Regel auch nicht. Deswegen ist es verboten einen Geborenen zu töten. Sollte er jedoch einem Menschen böses tun darf er vernichtet werden. Sonst gelten unter Geborenen Vampiren interne Regeln und sie unterstehen nicht unter der Gerichtbarkeit des Zaubereiministeriums.

Bei Gebissenen sieht die Sache jedoch anders aus.

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie ein Mensch zu einem Gebissenen werden kann. Entweder wird er von einem anderen Vampir gebissen oder ein Toter wird von einer Katze gebissen. Das kommt allerdings doch sehr selten vor. Von Vampiren Gebissene können Menschen verwandeln, von Katzen Gebissene nicht. Ansonsten Weisen beide Arten die gleichen Merkmale auf:

Gebissene sind seelenlose Monster, die Menschen töten um an ihr Blut zu kommen. Sie sind nicht viel stärker als Menschen und werden meist nicht sehr alt, da sie schnell von einem Geborenen oder einem Auror vernichtet werden. Sie sind leichter zu töten als Geborene und in meinem Unterricht werden sie Zauber zu ihrer Abwehr lernen. Haben sie eine Frage Mr. Potter.“

„Ja, Professor. Gibt es keine Möglichkeit, dass ein Gebissener seine Seele behält?“

„Nein, ein Gebissener ist immer Seelenlos.“

„Und was passiert, wenn ein Gebissener diesen Trank zur Unterdrückung des Blutdurstes trinkt?“

„Ein Gebissener trinkt eigentlich nichts als Blut. Sollte er es dennoch tun, würde nichts passieren. Dieser Trank wirkt nur bei Geborenen.“

Jetzt war Harry restlos verwirrt. Er war sich sicher, dass Selina ihn gebissen hatte und er vorher kein Vampir gewesen war. Wie konnte es also sein, dass der Trank bei ihm wirkte und viel wichtiger: er definitiv noch seine Seele besaß.

Er würde später mit Selina darüber reden müssen.

Für den Moment widmete der Grünäugige sich wieder dem Unterricht, in der Hoffnung vielleicht doch noch aus seiner Verwirrung gerissen zu werden.

„Bei Gebissenen treffen einige der Muggelmärchen zu. Sie trinken, wie gesagt, Blut und das Sonnenlicht kann sie töten. Auch mit Feuer kann man sie umbringen. Jedoch können auch ihnen weder Kreuze oder Knoblauch noch Weihwasser etwas antun.

Verwandlungen in Fledermäuse gibt es bei ihnen auch nicht. Geborene sind allerdings allesamt Animagie. Wenn sich ein Geborener wirklich in eine Fledermaus verwandelt, ist das eher Zufall.“

Es klingelte. Professor Winkler hielt die Schüler jedoch mit einer Handbewegung auf den Plätzen.

„Als Hausaufgabe suchen Sie mir doch bitte Name, Zubereitung und genaue Wirkung des Trankes raus. Nun können Sie gehen.“

Harry war immer noch durcheinander, begab sich aber mit den anderen Schülern zum nächsten Unterricht.
 

Nach der Schule hatte der Schwarzhaarige sich am Schwarzen See niedergelassen und sich mit Selina unterhalten. Die Graue wusste aber auch nicht, wie das ganze sein konnte.

°Tut mir Leid, Ray. Ich habe damals nur nach meinen Instinkten gehandelt. Ich wusste nicht, was ich tat°

Plötzlich versteifte sie sich und der Schüler war sich sicher, würde ein Tier es können, wäre seine Freundin jetzt blass geworden.

„Was ist denn, Süße?“

°Oh mein Gott!°

Dieses Muggelsprichwort aus dem Mund einer Katze seltsam an.

°Wenn ich daran denke, dass ich dir deine Seele hätte aussaugen können. Ich meine… ich hätte…°

Selina war aufgestanden und streifte nervös hin und her.

Kurzerhand packte der Junge-der-nicht-mehr-ganz-so-sehr-lebt seine Katze und nahm sie auf den Arm.

„Es ist alles gut, Süße. Mir ist doch nichts passiert. Ich habe meine Seele noch und mir geht es gut.“

°Aber was hätte passieren können! Und dir geht es also gut? Das sehe ich aber anders. Dir geht es schlecht. Die Niederträchtigkeiten dieser bösen Leute setzen dir zu. Du isst kaum noch. Du wirst immer dünner. °

Die Sorge seiner Freundin rührte ihn. Es stimmte ja was sie sagte. Er hatte heute schon wieder das Mittagessen ausfallen lassen, aber es viel ihm einfach schwer diese Anfeindungen zu ertragen.

„Ok Süße. Ich gehe heute zum Abendessen, einverstanden?“

°Einverstanden!°

Die Graue machte es sich auf Harrys Schoß gemütlich und schnurrte, als dieser sie kraulte.

~letztes Kapitel~

Die Sorge seiner Freundin rührte ihn. Es stimmte ja was sie sagte. Er hatte heute schon wieder das Mittagessen ausfallen lassen, aber es viel ihm einfach schwer diese Anfeindungen zu ertragen.

„Ok Süße. Ich gehe heute zum Abendessen, einverstanden?“

°Einverstanden!°

Die Graue machte es sich auf Harrys Schoß gemütlich und schnurrte, als dieser sie kraulte.

~~
 


 

Er war tatsächlich zum Abendessen gegangen, doch runtergebracht hatte er kaum etwas.

Nicht, dass er es nicht versucht hätte, doch seine Schulkameraden hatten ihn erfolgreich daran gehindert: Immer wenn er sich etwas nehmen wollten zogen sie die Schüsseln aus seiner Reichweite. Als er es einmal doch geschafft hatte sich etwas zu nehmen, spuckte ihm sogar ein Viertklässler auf den Teller.

Harry versuchte es an diesem Morgen also erst gar nicht, sondern begab sich direkt zum Raum der Wünsche, wo er sich mit Blaise treffen wollte.

Er war angespannt, da er nach dem Aufstehen eine Nachricht von seinem Freund erhalten hatte, in der ihm mitgeteilt wurde, dass der Slytherin noch jemanden mitbringen würde.

Namentlich genannt wurde der Gast zwar nicht, doch dem Vampir war klar, um wen es sich handelte.

Der Italiener versuchte schließlich schon seit Beginn ihrer Freundschaft ihn mit Draco Malfoy in einen Raum zu kriegen. Bisher war dies auch nicht an Harry gescheitert, sondern an dem blonden Slytherin.

Heute hatte es der Braunäugige es wohl geschafft seinen Freund zu überreden und dementsprechend nervös war der Gryffindor jetzt.

Er wollte sich nicht schon wieder beleidigen lassen. Der Malfoy hatte sich zwar in den letzten Wochen ruhig verhalten, doch das lag vermutlich nur daran, dass er von Blaise an der kurzen Leine gehalten wurde.

Die Reaktion des Grauäugigen bei einer direkten Konfrontation konnte er sich nicht ausmalen und das lies Harrys leeren Magen grummeln.
 

„Harry war schon wieder nicht beim Essen. Verdammt, der bricht uns bald zusammen!“

Blaise raufte sich die Haare und sah seinen Freund böse an.

„Und du sitzt hier und schlürfst an deinem Tee, als wenn nichts wäre.“

„Kaffee.“

„Was?“

Damit war dem Italiener vorerst der Wind aus den Segeln genommen.

„Ich sagte, das ist Kaffee, kein Tee.“

Schon war der Schwarzhaarige wieder geladen. Er machte sich hier sorgen um einen Freund und der Blonde zeigte seine übliche Ignoranz. Eigentlich sollte er das ja gewöhnt sein, doch heute machte er sich Sorgen und deswegen regte es ihn auf.

Grade wollte Blaise weiterkeifen, als Draco ihn schon wieder zum Schweigen brachte, indem er einfach aufstand.

„Was guckst du wie eine Kuh, wenn’s donnert? Ich dachte, du wolltest pünktlich bei deinem Harry sein.“

„Häh, was? Ach so ja, ich komme!“

Und schon war der Italiener im nächsten Gang verschwunden.
 

Kurz nachdem Harry im Raum der Wünsche eingetroffen war kamen auch schon die anderen Beiden und Blaise kam auf den Vampir zu gerannt um ihn zu umarmen. Als die beiden sich lösten strahlte der Slytherin übers ganze Gesicht und zeigte hinter sich.

„Guck mal, wen ich mitgebracht habe! Na, überrascht? Hättest nicht gedacht, dass ich Ihn mitbringen würde, oder?“

„Doch, eigentlich schon.“

Verdutzt sah der Italiener zwischen seinen Freunden hin und her, bevor er los maunzte.

„Nya, das ist gemein. Woher wusstest du das? Das sollte doch eine Überraschung sein. Woher wusstest du das?“

„Oh Mann, Blaise. Hast du schon vergessen, dass du ihm eine Nachricht geschickt hast? Selbst wenn du da meinen Namen nicht reingeschrieben hast, wer sollte sonst mitkommen?“

Als Harry nur nickte schaute der Schwarzhaarige Slytherin beleidigt weg und die beiden ehemaligen Feinde sahen sich mit Schweigen konfrontiert.

Schließlich versuchte der Malfoy mutig den ersten Schritt zu tun.

„Ähm, ja. Vielleicht sollten wir einen Neuanfang wagen, wo wir doch beide mit diesem Chaoten befreundet sind. Also, ich bin Draco Malfoy, freut mich dich kennenzulernen.“

Unerwartet schüchtern streckte der blonde Eisprinz dem Schwarzhaarigen die Hand hin.

Kurz stockte dieser, nahm das Angebot aber dann zögerlich und mit einem zaghaften Lächeln an.

„Sehr erfreut. Ich bin Harry Potter.“

„Nah, jetzt seid doch nicht so förmlich. Das ist Dray und das ist Ray.“

„Seit wann bin ich Ray?“

„Seit grade eben.“

Dies sagte Blaise in so einem überzeugten Ton, dass Harry und Draco zu lachen anfangen mussten. Und schon schmollte der Italiener wieder.

„Ach ja, bevor ich es vergesse. Hier.“

Die Augen des Vampirs weiteten sich, als er die Köstlichkeiten in der Hand des Malfoy sah.

„Wie.. für mich?“

Eine leichte Röte schlich sich auf die Wangen des Blonden.

Du bist doch schon so dünn und warst heute schon wieder nicht beim Frühstück. Da dachte ich halt…“

„Danke!“

Und schon hatte ein verdutzter Malfoy ein Schwarzhaariges Etwas im Arm. Etwas perplex erwiderte der Slytherin schließlich die Umarmung.

„Gemein! Mich lässt du dich nie umarmen, Dray!“

„Du bist ja auch nicht so niedlich.“

Jetzt schlich sich nicht nur auf Dracos sondern auch auf Harrys Wangen ein roter Schimmer und Blaise grinste dreckig.

„Ähm, so war das jetzt nicht gemeint, ähm, also… ach denkt doch was ihr wollt!“

Der Italiener lachte leicht und vergaß sogar völlig, dass er eigentlich noch schmollen wollte.

„Wie du meinst. Aber das du an was zu essen gedacht hast hätte ich nicht von dir erwartet.“

„Ich bin halt auch kein Unmensch.“

Während sich die beiden Slytherins so unterhielten hatte Harry sich bereits das Essen geschnappt und sich in eine Ecke verzogen.

Belustigt wurde er beobachtet, wie er den Teller wie seinen Augapfel hütete. Doch es lag auch Sorge in den blauen und braunen Augen.

Nachdem der Grünäugige fertig gegessen hatte setzten die drei sich auf die Couch, die gemütlich in einer Ecke des Raumes stand.
 

Der Tag war wieder erwarten schön gewesen. Sie hatten einfach nur zusammengesessen und über alles Mögliche geredet. Über Quidditch und auch über ihr frühere Beziehung. Harry und Draco hatten sich für ihr Verhalten in der Vergangenheit entschuldigt. Es war zwar noch nicht alles aus der Welt, aber trotzdem war es spaßig gewesen. Darüber war es Abend geworden.

Gegen Mittag hatten sie sich bei den Hauselfen etwas zu Essen bestellt und jetzt war Harry immer noch so voll, dass er gar nicht zum Abendessen gehen brauchte.

Nun war der Goldjunge auf dem Weg zurück zum Turm, als er mit jemandem zusammenstieß. Beide Parteien vielen zu Boden und als der Vampir aufsah erkannte er, dass es Weasly war, der ihm gegenüber lag.

„Ach du bist das, Miststück. Na, hast du dich wieder von irgendjemandem vögeln lassen?“

Kurz zuckte der Schwarzhaarige zurück, straffte aber dann die Schultern. Er würde sich das heute nicht gefallen lassen, nicht jetzt, wo er so gute Laune hatte.

„Na, wollte dich wieder keine ranlassen?“

Vor Wut bekam der Größere ein rotes Gesicht.

„Du solltest dich beruhigen, du Warnleuchte. Dein Gesicht beißt sich mit deinen Haaren.“

„DU….“

Bevor der rothaarige Gryffindor noch weiter schreien konnte war der Schwarzhaarige schon um die nächste Ecke gebogen.

Es hatte Spaß gemacht seinen ehemals besten Freund zu provozieren.

Ja, morgen würde er endlich mit seiner Rache beginnen.

Er hatte jetzt Leute, denen er vertraute und die ihn unterstützten und so war seine Motivation noch weiter gestiegen.

Er wollte doch nicht viel mehr, als am Ende seine Ruhe zu haben.

Beschwörung

Beschwörung
 

Heute war es soweit. Heute wollte er es tun. Er war aufgeregt und hatte haufenweise Bücher gewälzt um sich gut vorbereitet.

Trotzdem war das was er vorhatte dunkelste schwarze Magie und dementsprechend nervös war er.

Die Tasche auf seiner Schulter schien Tonne zu wiegen und Harry war kurz davor die ganze Sache abzubrechen, jedoch riss er sich zusammen und dachte an die Demütigungen und Erniedrigungen, die ihm seine ehemaligen Freunde Tag täglich zukommen ließen zurück und ein kalter Hass brannte erneut in seiner Brust.

Mit entschlossenem Schritt setzte er seinen Weg zum Raum der Wünsche fort.

Als er schließlich dort ankam stellte er fest, dass der Raum bereits belegt war.

Es wunderte ihn zwar etwas, wer denn an einem Sonntagmorgen im Raum der Wünsche sein könnte und seine Motivation kriegte einen Dämpfer auf Grund dieser Hürde, doch ans Aufgeben dachte er trotzdem nicht.

Der Jungvampir überlegte was er nun machen sollte.

In die Kammer des Schreckens wollte er nicht, denn dort lag noch immer die Leiche des Basilisken und der Geruch eines verwesenden Kadavers war bestimmt nicht sonderlich angenehm.

Die Zeit ihn wegzuschaffen hatte er auch nicht, denn sonst müsste er wieder Monate warten, bis die Konstellation der Gestirne wieder so perfekt war, wie heute.

Draußen konnte man den Vollmond und einige Sterne sehen, obwohl die Sonne schien.

Für das Ritual waren dies optimale Bedingungen.
 

Während er nachdachte war der Grünäugige durch die Gänge des Schlosses gewandert und in einen sehr abgelegenen Trakt gekommen.

Hier fand normalerweise kein Unterricht statt und deswegen standen die Klassenräume leer.

Damit waren sie perfekt für sein Vorhaben.

Harry ging den Gang entlang, in den letzten Raum und dort breitete er seine Sachen auf dem Boden aus.

Leich genervt stellte er fest, dass der Raum sehr staubig war und so sprach der Schwarzhaarige einen Reinigungszauber bevor er schließlich anfing Runen und andere Symbole auf den Boden zu malen.

Mit einem kritischen Blick wischte er die Kreide jedoch wieder weg und zeichnete nun erst ein achtfaches Polygramm um dann erneut die Zeichen zu malen.

Es musste alles perfekt sein.

Sollte er einen Fehler bei der Vorbereitung machen und der Bannkreis deswegen beschädigt oder unwirksam sein, könnte der Dämon tun und lassen, was er wollte.
 

Als der Vampir sich sicher war keinen Fehler gemacht zu haben, stellte er die Kerzen auf.

Schnell sah er sich nochmal um und sprach schließlich noch einen starken Bannzauber, damit die schwarze Magie, die gleich den Raum durchströmen würde nicht von außen bemerkt wird.

Diese Vorbereitungen hatten ihn nun fast drei Stunden gekostet.

Als er schließlich den nötigen Schmuck anlegte, zweifelte er erneut, ob er das richtige tat.

Zögerlich zündete er die Kerzen an und stimmte in einem melodischen Singsang die Beschwörungsformel an. Während er die fremd klingenden Worte fünfmal wiederholte, verbrannte er ein Pulver, das er – unter Austestung seiner Fähigkeiten an Geistmagie – in der Nokturngasse erworben hatte, über einer Kohlepfanne.

Je öfter er den Text wiederholte, desto sicherer wurde er wieder.
 

Kaum hatte er das letzte Wort gesprochen, öffnete sich die Tür plötzlich und die Kerzen gingen ob des Windstoßes auf.

Der Schwarzhaarige verfluchte sich, dass er nicht daran gedacht hatte die Tür abzuschließen und es so zu dieser Störung kommen konnte.

Erschrocken blickte Harry auf und sah Ginny, wie sie eng umschlungen mit einem Jungen ihres Jahrgangs, wenn er sich recht erinnerte, in den Raum taumelte.

Ihre zerzausten Haare und die verrutschte Kleidung machte es nicht schwer zu erraten, was die beiden im Begriff zu tun waren.

Nun schien auch Ginny zu bemerken, dass sie nicht alleine waren und sobald sie sich bewusst wurde, wem sie gegenüberstand, wurde sie erst ganz blass und hing im nächsten Moment am Hals des Schwarzhaarigen.

„Oh Harry! Gut das du da bist! Du musst mir helfen. Justin wollte mich vergewaltigen. Ich bin so froh, dass du jetzt da bist.“

Heiße Wut erfasste den Grünäugigen. Er wusste schon, warum er seine erste Rache an Ginny durchführen wollte. Diese falsche Schlange versuchte allen Ernstes ihm weiß zu machen, sie würde gegen ihren Willen berührt werden, wo sie grade noch am Hals des Anderen gehangen hatte.

Den schien das ganze sehr zu überraschen, denn er schaute verdutzt aus der Wäsche.

Langsam hob Harry seinen Zauberstab und Ginny schien sich nun auf der Siegerseite zu sehen, während dem armen Jungen die Situation, in der er sich befand bewusst wurde.

„Aber Ginny, du warst es doch, die mich angesprochen hat. Warum behauptest du jetzt so was?“

„Sei still. Ich liebe nur Harry und werde seine Frau werden. Und dann werde ich in einem großen Haus leben und wir werden viele Kinder haben. Warum sollte ich da was von einem Typen wie dir wollen? Ich hab doch meinen Harry.“

Da waren sie wieder, die wahren Absichten der Weasly: Geld und Ansehen. Das Mädchen schien jeglichen Bezug zur Wirklichkeit verloren zu haben.

Verächtlich schaute der Vampir auf das kleine Monster an seinem Hals hinab, bevor er mit einer zuckersüßen Stimme zu ihr sprach, bei der sich ihr die Nackenhaare aufstellten, weil eine Kälte mitschwang, die wohl sogar die Sonne gefrieren lassen würde.

„Ja, warum würdest du das denn wohl wollen, meine Liebe.“

Erschrocken schaute die Rothaarige zu ihm auf und sie hatte Panik in den Augen, als sie der Gedächtniszauber traf.

Der Junge, der noch im Türrahmen stand, versuchte noch wegzulaufen, war jedoch zu langsam und so wurde auch er zu Boden gerissen.
 

Sauer schaute Harry auf die beiden runter.

Sie hatten ihm das Ritual versaut und ihm war klar, er würde nicht noch einmal den Mut aufbringen können, es erneut zu versuchen.

Zornig packte er seine Sachen zusammen und lies alle Spuren des hier geschehenen verschwinden.

Beim Rausgehen verfrachtete er noch Ginnys Opfer in den Raum und lies die beiden einfach achtlos liegen. Sie würden sich beim Aufwachen an nichts mehr erinnern können.

In seiner Wut bemerkte er nicht den Schatten, der ihn seit einiger Zeit aus einer Ecke des Zimmers beobachtete.
 

Gedankenversunkend und immer noch brodelnd machte sich der Schwarzhaarige auf den Weg zum Turm der Gryffindors.

Er schreckte erst auf, als er plötzlich eine dunkle Stimme hinter sich hörte.

„Hey, Menschlein. Du hast mich gerufen, hier bin ich.“

Vertrag

Vertrag
 

Alle Farbe wich aus Harrys Gesicht und er drehte sich langsam um.

Vor ihm stand ein großgewachsener Mann, der durchaus für einen Menschen gehalten werden könnte, wären da nicht die roten Augen gewesen. Die schwarzen Schwingen auf seinem Rücken störten das Bild natürlich auch etwas.

„Ich.. wieso bist du hier?“

Harry verstand die Welt nicht mehr. Das Ritual war doch nicht zu Ende geführt worden.

„Wie unhöflich, du hast mich doch gerufen.“

„Aber der Pakt wurde nicht besiegelt, das heißt, du bist frei.“

Jetzt wurde der Vampir noch blasser, da ihm bewusst wurde, was das bedeutete:

Der Dämon konnte mit ihm anstellen, was er wollte um Rache dafür zu nehmen, dass er auch nur daran gedacht hatte ihn unter seine Kontrolle zwingen zu wollen.

Und nicht nur das. Es wäre ihm danach möglich sich ungestört auf der Erde zu bewegen und zu machen, was auch immer er wollte.

„Du hast mich doch gerufen, um dir einen Wunsch erfüllen zu lassen, nicht wahr? Es wäre unter meiner Würde als Dämonenlord einem Magier, der es geschafft hat mich zu beschwören, den Gehorsam zu verweigern.“

„Dämonenlord?“

„Oh, verzeih. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Luzifer. Höllenfürst und Herrscher über die Dämonen der Unterwelt. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen, Vampirchen.“

„Äh, sehr erfreut. Ich heiße Harry Potter.“

Neugierig wurde der Zauberschüler gemustert. Der Grünäugige fühlte sich leicht unwohl unter dem stechenden Blick des attraktiven Fürsten, doch ließ er es stumm über sich ergehen und musterte sein Gegenüber seinerseits.

Der Dämon sah, mit Ausnahme seiner eindeutig erkennbaren Merkmale wie Augen und Flügel, wirklich fast menschlich aus.

Jedoch würde man immer Schwierigkeiten haben ihn als solchen zu sehen, denn dank seiner edlen Gesichtszüge, seiner langen, schwarzen Haare und seines kräftigen und gut proportionierten Körperbaus war er fast unmenschlich schön.

Die weiche stimme riss den Vampir schließlich aus seinen Gedanken.

„Nun gut, Harry Potter. Ich mache dir einen Vorschlag. Ich werde dich unterstützen, bei was auch immer du vorhast und du kannst ganz auf meine Macht zählen. Dafür wirst du, sobald dein Wunsch in Erfüllung gegangen ist, mit mir in mein Reich kommen und dich meiner Armee anschließen.“

Harry wusste nicht wirklich, was er davon halten sollte.

„Warum willst du mich? Ich bin nichts Besonderes. Du könntest einfach wieder gehen oder dir einen begabteren Magier suchen, der bestimmt gerne auf dein Angebot eingehen würde. Warum willst du mir helfen? Der Vertrag wurde nicht geschlossen.“

„Du hast sehr viel Potential. Wenn du solch ein Ritual ausführen kannst musst du in schwarzer Magie bewandert sein.

Du weißt es vielleicht nicht, jedoch wenn du nicht einen bestimmten Dämon per Namensbeschwörung herbeirufen willst, wird immer ein Dämon erscheinen, der deinem Machtpotential entspricht. Auch bei einer Namensbeschwörung ist es nicht möglich ein Wesen über seinem eigenen Level zu beschwören.

Das heißt also, dass du sehr mächtig bist, da du mich, den stärksten unter den Dämonen rufen kannst. Und wenn du jetzt behauptest, du seist nichts Besonderes, kommt dies einer Beleidigung meiner gleich. Allerdings scheinst du deine Stärke nicht nutzen zu können.“

„Ich… Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht beleidigen.“

Der Kleinere fühlte sich unwohl dabei ein so mächtiges Wesen beleidigt haben zu können und ihm wollte zudem einfach nicht in den Kopf gehen, dass er stark seien sollte.
 

Dazu kam, dass er nicht wusste, was er von diesem Angebot halten sollte.

Als Luzifer merkte, dass der Rohdiamant vor ihm wohl nicht mehr sagen würde, seufzte er.

„Na schön. Du musst dich nicht sofort entscheiden. Ich gebe dir diese Kette. Wenn du den Stein im Anhänger zerbrichst, weiß ich, dass du dich entschieden hast und komme wieder.“

Der besagte Anhänger war ein metallener Kreis mit einem ovalen Stein im Inneren. Der Stein strahlte in einem leuchtenden grün und sah durch einen Einschluss einem Katzenauge sehr ähnlich.

„Aber der ist viel zu schön. Den kann ich doch nicht kaputt machen!“

Jetzt schmunzelte der mächtigste Dämon der Unterwelt.

„Süß, dass du dir darüber Sorgen machst. Überleg liebe, ob du mein Angebot annimmst oder nicht. Also Kleine, auf bald.°

Mit diesen Worten verschwand er zurück in seinen Palast.
 

Kaum war er in seinem Büro angekommen eilte Luzifer zu seinem Schreibtisch zu der dort stehenden Schale und schaute in das klare Wasser.

Normalerweise benutzte er das Becken um seine Truppen zu überwachen, doch jetzt wollte er seinen kleinen Vampir zu beobachten. Mit einem geflüsterten „Harry Potter“ erschien das Bild des Zauberschülers.

Der Junge stand immer noch auf dem Gang und schaute sich verwirrt um.

Der Höllenfürst schmunzelte in sich hinein.

Als er den Zug des Bannrufes gespürt hatte, hatte er erst ein Problem das Gefühl zuzuordnen, denn es war lange her, dass er gerufen worden war.

Der Junge war ein ungeschliffenes Juwel. Zwar schien etwas mit seiner Macht nicht zustimmen und der Vampir schien nicht vollständig darauf zugreifen zu können, aber dies würden seine Spezialisten schon richten, sobald der Grünäugige in der Unterwelt war.

Dass er das bald sein würde bezweifelte der Herr der Dämonen überhaupt nicht erst.

Harry hatte ihn gerufen und wollte also etwas von ihm.

Wäre er nicht von dieser Rothaarigen und ihrem Freund hätte der Kurzhaarige gleich seinen Wunsch geäußert.

Nun, wo er unterbrochen worden war schien der Vampir den Mut verloren zu haben einen Pakt mit einem Wesen wie ihm, Luzifer, einzugehen.

In seiner Schale erkannte der Lord, dass sein neues Schmuckstück sich anscheinend wieder gefangen hatte, denn der Junge setzte seinen Weg fort.
 

Den Langhaarigen wunderte es schon, dass er so fasziniert von einem einfachen Vampir war. Harry Potter mochte mächtig sein, doch was ihn wirklich faszinierte, war sein Charakter.

Auf der einen Seite verfluchte der Grünäugige kalt die beiden, die ihn störten und auf der anderen Seite war er einem mächtigen Wesen gegenüber schüchtern und unterwürfig.

Luzifer konnte sich nicht dazu durchringen dieses Verhalten als Angst zu bezeichnen. Dafür war das Auftreten des Jungen zu kontrolliert.

Er hatte alles getan, um ihn nicht zu verärgern, als wäre er auf möglichst geringen Schaden aus.

Dieses rätselhafte Verhalten war das, was den Dämon gefangen nahm und er wollte unbedingt hinter das Geheimnis des Jungen kommen.

Er dachte allerdings gar nicht daran, es mit Gewalt Harry zu entlocken oder ihn einfach zu fragen, wo wäre denn da der Spaß?

Durch ein lautes Klingeln aufgeschreckt, welches ihn wissen ließ, dass er gerufen wurde, blickte er ein letztes Mal in die Schale, bevor er sie ausschaltete.

Dadurch bekam der Rotäugige nicht mit, wie das Objekt seiner Neugierde mit einem Jungen seines Jahrgangs zusammenstieß…

Angriff

Angriff
 

Vielen Dank an meine Beta Naadl!
 

Etwas bedröppelt hob Harry den Kopf. Bei ihrem Zusammenstoß waren sie beide auf den Boden gefallen und der Schwarzhaarige wollte sich grade entschuldigen, als eine gehässige Stimme ihn schaudern ließ.

„Pass doch auf, Freak!“

Es schmerzte ihn seltsamerweise, die Stimme seines ehemaligen besten Kumpels auf diese Art zu hören, da der Vampir dachte, er hätte mit der Lügengeschichte seiner „Freunde“ abgeschlossen. „Was fällt dir ein mich umzustoßen? Das hast du mit Absicht gemacht! Das verdient eine Abreibung, nicht wahr Leute?“

Mit Grauen bemerkte Harry erst jetzt, dass die Beiden nicht alleine waren und hinter Ron noch einige Fünft‐ und Sechstklässler standen. Und was noch viel schlimmer war… anscheinend waren sie auf Ron und Hermines Geschichten reingefallen.

Harry rappelte sich auf und wich einige Schritte zurück. Die Gruppe Gryffindors schien es wirklich ernst zu meinen und schon traf den Grünäugigen der erste Schlag.

Perplex hielt er sich die Wange.

Sein Körper wollte automatisch in den Kampfmodus wechseln, doch dann erinnerte sich Harry, dass er nichts von seiner neu gewonnenen Macht einsetzen durfte. Schließlich hatte er noch einiges zu erledigen und durfte unter gar keinen Umständen auffliegen, wenn er die Chance auf seine Rache nicht verspielen wollte.

Schon folgte der zweite Schlag.

Bildhafte Erinnerungen tauchten vor Harrys Augen auf.

Bilder wie sein Onkel auf ihn einschlägt.

Bilder wie sein Cousin auf ihn einschlägt.

Bilder, wie er in seinem eigenen Blut auf dem Kellerboden liegt.

Der Rothaarige und seine Anhänger schlugen weiter auf den am Boden liegenden Harry ein. Es störte sie nicht, dass ihr Opfer sich während der Hiebe in eine Embryonalhaltung eingerollt und in dessen eigene Welt, ohne Schmerzen, zurückgezogen hatte.

Nach einiger Zeit schienen seine Peiniger die Lust verloren zu haben, denn sie ließen von dem Schwarzhaarigen ab und machten sich lachend davon.

Der Sechzehnjährige blieb einfach auf dem kalten Boden liegen.

Erst entfernte Schritte veranlassten ihn sich aufzurichten. Besser gesagt: Er versuchte es.

Jeder Knochen schien ihm wehzutun und unzählige Wunden zierten seinen schmächtigen Körper. Seine Hausgenossen schienen sich nicht mit Faustschlägen und Tritten begnügt zu haben, sondern hatten tatsächlich Flüche auf ihn abgeschossen.
 

Es schmerzte ihn, wie groß ihr Hass auf ihn war, dabei hatte er ihnen doch gar nichts getan.

Die Schritte näherten sich und Harry versuchte erneut aufzustehen, um nicht entdeckt zu werden, aber es gelang ihm einfach nicht.

„Was machen Sie denn hier? Sie sollten schon längst in Ihrem Turm sein! 20 Punkte abz… Was ist denn mit ihnen passiert?“

Als Severus Snape an diesem Abend seine Runde durch die Gänge begann, erwartete er nicht, dass heute noch etwas Interessantes passieren würde.

Er kam um eine Ecke und sah einen Schüler am Boden liegen.

Was der Schüler hier machte, interessierte ihn eigentlich nicht, obwohl es doch irgendwie seltsam war. Der Professor wollte zur Entspannung seiner Nerven, heute noch jemandem Punkte abziehen, auch wenn es nur für das Aufhalten auf den Gängen nach Ausgangssperre war.

Schon fing er an zu schimpfen, während er auf den Schüler zuging.

Heute war wohl sein Glückstag. Der Junge war augenscheinlich aus Gryffindor, schließlich war seine Kleidung komplett rot…

Moment! Rot?

Severus ging noch näher heran und sprach den Jungen erneut an, doch dieser rührte sich nicht.

„Hey, Junge. Was ist mit Ihnen?“

„Professor Snape?“

„Potter?“

Erst jetzt erkannte der Tränkemeister, wen er vor sich hatte.

Auch wenn er als der Schülerschreck schlechthin galt, war er immer noch Lehrer und konnte keinen Schüler verletzt auf dem Gang liegen lassen.

Der Grünäugige schien sich nicht bewegen zu können und so kniete Severus sich hinunter, um den Jungen hochzuheben. Diese Aktion wurde von Harry nur mit einem schmerzerfüllten Stöhnen quittiert.

„Ganz ruhig, Mr… Harry. Ich werde dich gleich versorgen.“

Neugierde und Sorge plagten den Todesser. Was hatte sich der Gryffindor nun schon wieder eingebrockt?

Kurz überlegte er den Kleineren auf die Krankenstation zu bringen, doch diesen Gedanken verwarf er fast sofort wieder.

Harry Potter war ein Todesser und auch wenn diese Tatsache vor Dumbeldore höchst wahrscheinlich geheim bleiben würde, wäre der Junge im Krankenflügel doch immer unter den wachsamen Augen des alten Mannes.

Mit schnellen Schritten eilte der düstere Mann mit seiner viel zu leichten Last zu seinen Quartieren.

Dort angekommen entkleidete er den mittlerweile bewusstlos gewordenen Teenager und fing an seine Wunden zu versorgen.

Seine Peiniger schienen ihm übel mitgespielt zu haben, denn der junge Körper war mit tiefen Fluchwunden übersät. Bei seiner Untersuchung erkannte Severus auch das erste Mal, wie dünn Harry wirklich war.

Kaum hatte der große Schwarzhaarige seinem Patienten den letzten Trank verabreicht öffnete dieser auch schon seine Augen.

Einer seiner nervenden Untertanen hatte ihn rufen lassen, um ihm mitzuteilen, dass sich im Norden seines Reiches ein paar aufsässige Dämonen gesammelt hatten… Und für so eine fast alltägliche Nachricht hatte dieser Taugenichts ihn in seinen schönen Beobachtungen gestört!

Er war so schnell er konnte wieder an seine Observationsschale gegangen und doch hatte es ihn einige Stunden gekostet.

Das Bild klärte sich und eigentlich hatte Luzifer erwartet seinen kleinen Vampir friedlich im Bett schlafend vorzufinden, doch was er nun sah, regte ihn auf.

Sein Kleiner lag auf einem Sofa und war anscheinend verletzt. Und dann fasste ihn auch noch so ein schmieriger Kerl an.

Bei genauerem Hinsehen erkannte der Höllenlord, dass der Fremde sein Juwel nur verarztete und er beruhigte sich etwas.

Doch Sorge überschwemmte nun seine Gedanken. Sein Kleiner war doch stark! Warum hatte er sich nicht gewehrt als, was auch immer ihn angegriffen hatte?

Von Sorge erfüllt beobachtete er die Szene vor sich weiter und sah zu, wie sein Vampir schließlich die grünen Smaragde langsam öffnete.



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Kommentare zu dieser Fanfic (33)
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Von:  finjajeo
2018-03-16T22:33:04+00:00 16.03.2018 23:33
Biiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiteeeeeee schreib weiter das ist os interesant
Von:  lenjalee
2014-03-04T23:48:45+00:00 05.03.2014 00:48
Hallo habe deine ff grade endekt und wollte mal nachfragen ob du die noch weiter schreibst mich interesiert nehmlich wie es mit harry und luzifer weiter geht na ja in diesem sinne schreib bitte schnell weiter
lg lenjalee

p.s. Schreib schnell weitet
Von:  Kagomee16
2012-02-28T10:40:15+00:00 28.02.2012 11:40
önes kapi^^
na harry wird seine rache bestimmt noch bekommen^^
mach weiter so^^

lg kagomee16
Von:  kokuchou
2012-02-18T10:17:25+00:00 18.02.2012 11:17
super kapitel xD
diese griffidioten ><"
na, harry wird sich schon mit hilfe von luzifer ordentlich an ihnen rächen
*muhahahaha*
bin gespannt wie es weiter geht ;)

lg ruha
Von:  sasa56
2012-02-17T21:45:54+00:00 17.02.2012 22:45
super kapitel
dumme grivendor da haben sie sich den falschen aus gesucht um zu verprügeln das wird rache geben von harry's gelibten
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  sasa56
2012-01-19T23:18:16+00:00 20.01.2012 00:18
Super kapitel
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  Kagomee16
2012-01-18T07:29:27+00:00 18.01.2012 08:29
bin ja ma echt gespannt wie harry sich entscheidet^^
mach weiter so^^

lg kagomee16
Von:  Langela
2012-01-17T22:43:59+00:00 17.01.2012 23:43
Man man man, erst habe ich es heute Favorosiert und dann kommt auch gleich ein neues Kap. Wie geil ist das denn?

XD

Ooooooh ich mag das auftreten von Luzifer, Harry wird uns wohl noch übberraschen XD
Von:  sasa56
2012-01-06T19:55:25+00:00 06.01.2012 20:55
super kapitel
freu mich aufs neue kapitell
lg
sasa56
Von:  sky1987
2012-01-06T02:42:21+00:00 06.01.2012 03:42
coole story
prima pitel
bin schon auf das naechste gespann
hoffe es geht bald weiter
mach weiter so
daumen hoch


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