Submissive Renitenz von abgemeldet ("Bow down to your Master, Dog!") ================================================================================ Kapitel 48: Bekennstnisse und Erkennnisse ----------------------------------------- Er sieht mich erwartungsvoll an und meine Gedanken überschlagen sich. Verdammter Kaiba, muss er jetzt wirklich damit anfangen? Ich meine, ich bin noch immer irgendwie im Rausch oder zumindest am nachbeben und jetzt kommt er damit... Fuck, ich hätte mir denken können, dass dieses Thema noch nicht vom Tisch ist. Aber was soll ich sagen? Genau vor dem Moment hatte ich Angst. Ok, einerseits habe ich wohl die Sache mit Atemu geklärt. Ich habe ihm ausgerichtet was Kaiba gesagt hat und auch meinen eigenen Standpunkt mehr oder weniger klar gemacht. Dass der Pharao anders darauf reagiert hat als erwartet... oder hat Kaiba genau das erwartet? Wieder fallen mir Bakura´s Worte ein. "Joey?" Ich schlucke. "Ich hab´s ihm ausgerichtet." sage ich schließlich. Das ist ja auch die Wahrheit. Trotzdem ist mir seltsam zumute und die Tatsache, dass er mich auf diese undefinierbare Art ansieht macht es auch nicht unbedingt besser. Er mustert mich weiterhin, zieht dann an seiner Zigarette und schweigt. Und das gefällt mir gar nicht. Es verheißt nichts gutes. Ich bin fast erleichtert als er schließlich doch den Mund öffnet und ich seine ruhige Stimme vernehme. Er klingt gleichgültig, ja, vollkommen unbeteiligt, aber ich weiß, dass ihm diese Angelegenheit alles andere als egal ist. "Und wie hat dieser kleine Freak reagiert?" will er wissen. Toll. Wieder einmal trifft der Eisklotz direkt ins Schwarze. Aber naja, ich hätte doch wissen müssen, dass diese Frage folgen würde. Logisch, oder? Ich schlucke erneut und versuche ihn weiterhin anzusehen, auch wenn ich zu gerne den Blick senken würde. "Hat er es verstanden?" "Naja..." Klasse, Joey! Genau die richtige Antwort. Warum habe ich nicht einfach ja gesagt? Ich beiße mir auf die Zunge. Kaiba´s Miene verändert sich kaum merklich. Er zieht eine Braue hoch und sieht mich weiterhin erwartungsvoll an. Ich weiß, dass ich jetzt nicht mehr zurück kann. Ich muss ihm antworten. Nur was? Wenn ich die Wahrheit sage, dann hat das Konsequenzen. Dessen bin ich mir sicher. Und mit einem Mal kommt mir ein Gedanke. Was, wenn Kaiba zwar einen Plan für oder sollte ich sagen gegen Atemu hat, diesesn aber bislang noch nicht wirklich in die Wege geleitet hat, weil er erst abwarten will, wie der Pharao reagiert? Und wenn ich jetzt sage, dass Atemu mir dieses eindeutige Angebot gemacht hat, dann... naja, dann wird er ihn in die Wege leiten, was auch immer das heißen mag. Jedenfalls nichts gutes. "Er hat es verstanden, ja." sage ich mit einem unguten Gefühl im Bauch. "Und?" Ich seufze. "Naja...." Er stöhnt genervt auf. "Raus mit der Sprache, Köter. Ich habe dir eine einfache Frage gestellt, also beantworte sie mir. Hat der Zwerg verstanden, was ich will?" Dieses Mal schaffe ich es nicht seinem Blick stand zu halten. Unsicher blicke ich auf das Laken und kaue auf meiner Unterlippe herum und ja, mir ist klar, dass ich ihm somit ein eindeutiges Zeichen gebe, dass er natürlich zu deuten versteht. Im Grunde beantworte ich damit sogar seine Frage. "Also... A-Yugi hat verstanden, was Sache ist, aber naja, das ändert nichts an seinen Gefühlen für mich und... ich glaube, er hat die Hoffnung, dass... aber ich hab ihm gesagt, dass er das nicht soll und..." Mein Gestammel macht die Sache natürlich nicht besser, das weiß ich selbst und mir ist auch klar, dass ich besser nichts gesagt hätte, aber hey, wenn ihr in meiner Situation wärt, dann hättet ihr´s auch ausgespuckt. Ich meine, ich bin nackt an sein Bett gefesselt, ihm hilflos ausgeliefert und er sieht mich auf eine Art an, die einen mehr als unsicher macht. Ich wette, so haben diese spanischen Inquisitoren die vermeindlichen Ketzer angesehen, wenn sie diese verhört haben. Fehlt nur noch ne Streckbank oder so. Hoffenlich hat er so was nicht! Und naja, um ehrlich zu sein, ihn zu belügen, das schaffe ich gerade nicht. Ich weiß, ich bringe Atemu dadurch in Schwierigkeiten, aber ich kann ihn nicht einfach eiskalt anlügen und hey, er würde es doch ohnehin rauskriegen, oder? "Das heißt, er wird weiterhin versuchen, dich abzuwerben." stellt Kaiba trocken fest und zieht ruhig an seiner Zigarette. Seine Brauen sind jetzt zusammen gezogen und ich hege den Verdacht, dass er nachdenkt, den nächsten Schachzug plant. "Du musst dir deshalb keine Gedanken machen, Kaiba. Ich hab nicht vor mich abwerben zu lassen. Echt nicht. Ich bin glücklich mit..." Ich beiße mir hart auf die Zunge bevor die nächsten Worte über meine Lippen sprudeln, und verziehe vor Schmerz leicht das Gesicht. Sofort richteten sich seine blauen Augen auf mich und meine Wangen brennen. Fuck, jetzt hätte ich ihm doch fast gesagt, dass ich glücklich mit ihm bin. Wie dämlich bin ich denn eigentlich? Ihm so was zu sagen? Ihm, Kaiba. Der wird mich doch für verrückt halten, obwohl... wenn ich nicht glücklich wäre, dann würde ich das hier doch sicher nicht tun, ich meine, es geht mir ja nicht nur um den Sex, aber das weiß er natürlich nicht. Gott bewahre, dass ich ihm das auch noch unter die Nase reibe. Dann bin ich echt im Arsch. Er mustert mich einen Moment lang aufmerksam und fast habe ich das Gefühl, dass in seinen Augen kurz etwas aufleuchtet, doch bevor ich versuchen kann, dieses Leuchten näher zu deuten, wendet er sein Gesicht ab. Wieder herrscht für einen Moment Schweigen und ich hoffe inständig, dass er verstanden hat, was ich ihm gesagt habe, dass ich nicht vor habe, von ihm zu Atemu zu wechseln. "Du musst dir echt keine Gedanken machen, egal was Atemu macht, das ändert nichts. Er ist mein Freund, aber das ist alles, das mit dir ist... es ist was anderes und..." Kann er mich bitte noch mal würgen? Am Besten bis ich draufgehe? Ich bin echt ein Volltrottel. Der Oberchefvolltrottel. Und Scheiße, mein Kopf glüht regelrecht. "Um dich mache ich mir auch keine Gedanken, Hündchen." höre ich ihn dann leise sagen und.... WOW. Er schenkt mir ein Lächeln. Ein Lächeln. Ein richtiges, echtes Lächeln, keins dieser spöttischen oder überheblichen. Und was soll ich sagen? Es verschlägt mir echt die Sprache. Mir bleibt sogare einen Moment lang die Luft weg! Ihr könnt euch das nicht vorstellen. Das ist echt mal krass... Ihn lächeln zu sehen, auf diese Weise. Ich kann nicht einmal beschreiben, wie es aussieht, wie er dabei aussieht, aber das Gefühl, dass es in mir auslöst, ist eindeutig und ja, jetzt besteht kein Zweifel mehr. Ich bin der Gott unter den Idioten und eindeutig, unbestreitbar in Kaiba verliebt. Na, wenigstens habe ich jetzt Gewissheit. Und mein Magen rebeliert schon wieder. Das ist echt der Hammer und ich stelle fest, dass mit den Schmetterlingen ist ne Lüge. Ich hab eher das Gefühl, dass gerade ein paar Transalls in meinem Bauch Sturzflüge veranstalten und eine Invasion vorbereiten. Scheiße, ich bin verliebt. Gott, fühlt sich das gut an. "Meinetwegen machst du dir keine Sorgen?" Keine Ahnung warum ich das frage und warum meine Stimme dabei nur ein Flüstern ist. "Sollte ich?" kommt prompt die Gegenfrage. Ich schüttele energisch den Kopf. Es fällt schwer bei diesem Gefühl noch einen klaren Gedanken zu fassen, stelle ich fest. Dennoch gelingt es mir irgendwie. "Wegen Atemu musst du dir auch keine Gedanken machen." versichere ich ihm. Er hat sein Gesicht wieder abgewandt, so dass ich nicht sehen kann ob meine Worte irgendeine Wirkung auf ihn haben. Gespannt sehe ich ihm zu wie er die Zigarette ausdrückt, den Aschenbecher zur Seite stellt und sich dann langsam zu mir beugt. Sofort schlägt mein Herz wieder schneller. Sein Blick wandert über mein Gesicht zu dem Halsband und irritiert stelle ich fest, dass er es fast liebevoll ansieht und... ja, er berührt es auch. Ich sehe wie er die Hand hebt und ich würde wetten, dass er mit seinen Fingern darüber streift. Ich schlucke unwillkürlich und er sieht mich an. Ich spüre seinen warmen Atem und habe wieder einmal das Gefühl, gänzlich in diesen unendlich blauen Augen zu versinken. Sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt und ich sehe ihn gebannt, ja, fasziniert an und beobachte wie er leicht den Mund öffnet und ich glaube fast, dass er irgendetwas sagen will. Erwartungsvoll hänge ich an seinen Lippen, Sekunden vergehen, doch dann schließt sich sein Mund wieder und er beugt sich leicht zur Seite. Einen Moment später fühle ich, dass er die Fesseln löst und verspüre einen merkwürdigen Anflug von Enttäuschung. Fragt mich bloß nicht warum, bestimmt nicht, weil ich noch länger hier hätte festhängen wollen. Nein, ich hatte echt den Eindruck, dass er mir irgendetwas sagen will und naja, ich hätte es gerne gehört. Aber stattdessen macht er mich los und steht dann auf. "Wie wär´s mit einem Hundekuchen?" fragt er während er sich anzieht und ich bin zu verdutzt um etwas zu sagen. Ich nicke nur. Was er mir wohl sagen wollte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)