Submissive Renitenz von abgemeldet ("Bow down to your Master, Dog!") ================================================================================ Kapitel 24: Konditionierung Teil 2 ---------------------------------- Fuck off. Ich glaube nicht was gerade passiert. Es ist als würde ich neben mir stehen und Kaiba und mir als stummer Beobachter zuschauen. Noch immer hält er mich fest, nicht nur mit seinen Händen, auch mit seinem Blick und mein Herz rast. Ja, es rast und wieder einmal frage ich mich ob es sich bei ihm auch so verhält. Ich schlucke hart und weiß nicht was ich tun soll. Aber ich glaube, das muss ich auch nicht wissen. Er wird es mir sagen. Er mustert mich, fixiert mein Gesicht genau und ich glaube, dass er darin zu lesen versucht. "Ich werde dich jetzt loslassen, Köter, und du wirst tun was ich gesagt habe, hast du mich verstanden?" Sein Tonfall ist vollkommen ruhig. Nein, sein Herz rast sicher nicht. Ich bin nicht in der Lage den Mund zu öffnen, deshalb nicke ich nur und er tut was er gesagt hat. Er lässt mich los. Ich reibe mir meine schmerzenden Handgelenke und atme tief durch. Ich könnte jetzt gehen. Ja, ich könnte jetzt einfach verschwinden. Ihm sagen, dass er mich mal kann und ich keinen Bock mehr auf diese kranke Nummer habe, dass Atemu Recht hat und er mich nicht... Ich tue nichts dergleichen. Ich sehe ihn nur an. Wortlos entfernt er sich von mir und nimmt zu meiner Überraschung auf einem der Stühle Platz. Irritiert sehe ich ihn an, dann begreife ich. Ohne weiter nachzudenken, wandern meine Finger über den Stoff meines T-Shirts. Eine Sekunde später fällt es zu Boden. Der kleine Ring am Halsband klimpert kurz auf. Dann öffne ich meine Jeans und streife auch sie ab. Er sieht mir dabei schweigend zu und seine Züge sind jetzt wie aus Stein gemeißelt. Sie verraten nichts. Nicht einmal ob er sich freut, dass ich das Halsband angelegt habe. Nun, vermutlich hat er nichts anderes erwartet. Dieses Mal ist es ein wenig anders, nackt vor ihm zu stehen. Mein Herz schlägt immer noch schnell, aber die Scham, die ich beim letzten Mal - war das erst gestern? - verspürt habe, ist dieses Mal geringer und nun ja, es ist nicht zu übersehen, dass ich erregt bin. Dabei weiß ich nicht einmal was mich eigentlich erregt hat. Sein Kuss? Sein Anblick? Seine Stimme? Ich müsste lügen, wenn ich eine Antwort auf diese Frage hätte. Minuten verstreichen in denen ich einfach nur da stehe und er mich ansieht. Keiner von uns rührt sich und ich hoffe insgeheim, dass er gleich zu mir kommen wird. Ich möchte seine Hände auf meiner Haut spüren. Mein Körper glüht und seine kühlen Finger wären jetzt genau das Richtige. Aber er macht keine Anstalten aufzustehen. Er hebt den Zeigefinger in die Luft, eine Geste, die mich irritiert. "Dieses Zeichen bedeutet Sitz." erklärt er mir. Ich blinzele. Wie bitte? Was wird denn das jetzt? Ohne es zu wollen entweicht meinem Mund ein "Hä?" und er seufzt. Kurz senkt er die Lider, dann richten sich diese kühlen blauen Augen wieder auf mich. Ich schlucke unwillkürlich und mir wird bewusst, dass er augenblicklich ganz und gar in seiner Rolle als mein Herr ist. Etwas, dass mich vielleicht erschrecken sollte, aber nein, das tut es nicht. Im Gegenteil. Ich begreife. "Du wirst nicht reden, es sei denn ich erteile dir das Wort. Verstanden, Köter?" Ich schätze, dass ist der Tonfall mit dem er seine Mitarbeiter im Griff hat. Ich zucke unwillkürlich etwas zusammen und gleichzeitig läuft mir ein wohliger Schauder über den Rücken. Langsam nicke ich. "Dieses Zeichen bedeutet Sitz. Wenn ich dir dieses Kommando gebe, dann wirst du die besagte Position einnehmen, verstanden?" fährt er mit seiner Erklärung fort. Ich glaube, meine Augen weiten sich ein wenig, aber ich nicke. Er verändert seine Handbewegung und zeigt jetzt mit dem Zeigefinger nach unten. "Und dieses Zeichen bedeutet Platz. Wenn ich es dir gebe, weißt du was du zu tun hast." spricht er schon weiter. Schlagartig kommen mir beide Positionen in den Sinn. Ich weiß was er meint und ich verstehe was er will. "Für den Anfang genügen diese Kommandos, ich will dein Spatzenhirn ja nicht überfordern." höre ich ihn sagen und ich ziehe scharf die Luft ein. Mann, Mann, nach allem was ich gelesen hab zu dem Thema ist er echt der geborene Master. Allein der Tonfall. Herrje, da würde sogar Osama Bin Laden stramm stehen. Wüsste ich nicht, dass das Ganze sein Ernst ist, ich wäre versucht zu lachen. Aber es ist ernst und ich habe mich auf dieses Spiel eingelassen. Es ist genau wie ich es Atemu gesagt habe, er zwingt mich zu nichts. Ich will es. Und ja, ich will es genauso. Gut, ich habe nach wie vor keinen Plan wo das alles hinsteuert, aber das bisherige gefällt mir und ob ich will oder nicht, selbst er gefällt mir - in dieser Rolle. Ich hab echt nen Schaden, ich weiß. Noch immer stehe ich regungslos da und sehe ihn an und wieder vergehen Minuten ohne das etwas passiert. Dann huscht der Anflug eines Lächelns über sein Gesicht. "Und nun, Wheeler, werden wir das üben." sagt er und erhebt sich elegant. Ich beobachte ihn genau, mache mich darauf gefasst, dass er gleich eines der Kommandos geben wird. Und siehe da. Der Zeigefinger zeigt nach oben. Im ersten Moment rühre ich mich nicht. Ich weiß, was er erwartet und auch, dass ich es tun soll und irgendwo tief in mir, will ich es auch tun, aber ich bin nicht in der Lage, mich zu bewegen. Es ist, als wäre mein Körper erstarrt. Die graziele rechte Braue wird hochgezogen und seine Augen verengen sich ein wenig. Und siehe da, ich bin wieder in der Lage mich zu bewegen. Kurz durchzuckt noch der Gedanke meinen Kopf, dass das lächerlich ist, ja, dass ich verschwinden sollte, aber nein, ich tue es. Ich knie mich auf den Boden, hocke mich auf die Fersen und spreize leicht meine Oberschenkel. Im gleichen Augenblick spüre ich auch schon, dass meine Wangen brennen und es kostet mich wirklich Kraft, dem Impuls, sofort wieder aufzuspringen zu widerstehen. "Das ist ein Spiel." sage ich mir in Gedanken. "Nur ein Spiel." Aber ich weiß, dass das gelogen ist. Ich fühle es und wenn ich ihn ansehen würde, dann könnte ich es auch in seinem Gesicht lesen. Aber in der Position bin ich angehalten den Kopf zu senken. Irgendwo in einer dunklen Kammer meines Verstandes, frage ich mich, warum ich das hier mache, wo es doch eigentlich meiner Natur entsprechen würde ihm eine reinzuhauen. Verfluchtert Kaiba, wie schafft er es, dass ich tue was er sagt und dabei sogar noch Lust empfinde? Mann, ich bin genauso krank wie diese Typen aus dem Forum. Dabei habe ich anfangs noch über die Beschreibungen der Leute gelacht. Jetzt ahne ich, dass ich nicht besser bin. Ich höre Schritte und ja, er kommt näher. Langsam geht er um mich herum und das Prickeln nimmt zu. Ich weiß nicht was es ist. Nervösität? Erwartung? Vielleicht doch etwas Angst? Kühle Fingerspitzen streicheln über meine Schulter, nur kurz, dann ziehen sie sich zurück. Ich atme sofort tief ein und befürchte, dass mein Körper nur zu deutlich auf diese Berührung reagiert. "Brav." höre ich ihn sagen. Sein Tonfall ist jetzt weicher und er klingt auch ein wenig heiser. "Ich werde dir jetzt eine Frage stellen und du wirst sie mit Ja oder Nein beantworten, Wheeler. Diese Frage stelle ich nur ein einziges Mal, also überleg dir deine Antwort gut." Ich schlucke. Warum habe ich das Gefühl, dass sich wieder alles um mich zu drehen beginnt? Ich schließe unwillkürlich die Augen und versuche, dass viel zu schnelle Pochen meines Herzens auszublenden. "Willst du dieses... Spiel fortsetzen?" fragt er und es ist seltsam, aber diesen Tonfall kenne ich noch nicht von ihm. Nein, so habe ich ihn noch nie reden gehört und dabei kenne ich eigentlich jede Facette seiner Stimme. Das hier ist aber eindeutig neu und ich bin nicht sicher was ich davon halten soll, wie ich den Klang interpretieren sollte. Hab ich es mir eingebildet oder hat er für einen Moment gezögert bei dieser Frage? Seine Frage hallt in meinem Kopf wider und ich begreife langsam, was sie zu bedeuten hat. Ich muss mich entscheiden. Hier und jetzt. Ob ich weiter gehen will oder es hier endet. Meine Gedanken überschlagen sich, wandern zu dem gestrigen Tag... zu Atemu, zu dem was gestern zwischen Kaiba und mir passiert ist. Will ich weiter in diese Welt eintauchen? Mit ihm? Hier und jetzt gibt er mir scheinbar die Möglichkeit, mich zurück zu ziehen. Ja, er eröffnet mir eine Rückzugsmöglichkeit. Will ich sie? Wir beide wissen, dass diese Sache mehr als ein simples Rollenspiel ist, dass endet sobald wir uns wieder angezogen haben. Darauf läuft es doch hinaus, oder? Ich seufze kaum hörbar und überlege fieberhaft was ich sagen soll. Er will eine einfache Antwort, Ja oder Nein. Aber es ist keineswegs so leicht diese Frage zu beantworten. "Also?" fragt er nach einer Weile nach. Unruhig beiße ich mir auf meine Unterlippe. Alles an mir bebt und das dürfte ihm nicht entgehen. "Ja." sage ich schließlich so schlicht wie er es sich gewünscht hat. Ich bin nicht sicher, warum ich so antworte, ich habe auch keine Ahnung ob es richtig ist, aber was auch immer das hier ist, es fühlt sich... gut an. Ok, auf kranke, pervers, gestörte Art gut und ich will nicht zurück. Auch wenn ich es könnnte. Ich glaube, ich bin schon zu weit gegangen. "Gut." entgegnet er knapp und fast habe ich das Gefühl, dass er aufatmet. Hat er eine andere Antwort in Erwägung gezogen? Sicher, er überdenkt alle Optionen. Merkwürdigerweise verspüre ich so etwas wie Erleichterung und auch die Unruhe schwindet langsam. Langsam aber sicher entspanne ich mich so gut es in dieser Lage möglich ist. Dann packt mich seine Hand jäh am Kopf und reißt ihn zurück in den Nacken. Saphirblaue Augen funkeln mich an und für den Bruchteil einer Sekunde glaube ich, dass mein Herzschlag aussetzt. "Dann wirst du jetzt aufmerksam sein und lernen, was ich dir beibringe, Köter." zischt er mich an. Ich nicke. "Du willst doch deinen Herrn glücklich machen, oder?" Perfide Frage, aber ja. Ja, irgendwie will ich das tatsächlich. Auch wenn mein Herr mein Erzfeind ist. Oder gerade deshalb? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)