Submissive Renitenz von abgemeldet ("Bow down to your Master, Dog!") ================================================================================ Kapitel 16: Ungereimtheiten --------------------------- Heute ist er anders. Irgendwie. Ich weiß nicht, warum ich zu dieser Erkenntnis gelangt bin, es ist eigentlich nur ein Bauchgefühl. Wirklich an etwas fest machen kann ich meinen Eindruck nicht. Sein Blick... da ist eine andere Nuance. Etwas, dass ich noch nicht kenne obwohl mir doch sonst jeder Blick von ihm vertraut ist. Bilde ich mir das ein oder ist es tatsächlich so? Warum denke ich auch darüber nach? Seine kühlen Hände wandern begierig über meinen Körper. Kaum war ich bei ihm, waren wir auch schon im Schlafzimmer. Dem Heiligtum. Gott, wenn seine Fangirlies das wüssten. Die würden morden um ein einziges Mal in diesen Raum, in dieses Bett zu gelangen. Und ich werde dorthin dirigiert mit einer Selbstverständlichkeit, dass es mich erschrecken sollte. Die Tür fiel ins Schloss und er praktisch über mich her. Ehe ich etwas sagen, denken, fühlen konnte, waren da seine Hände und er packte mich unbarmherzig und schob mich zum Bett. Ein Schubs und ich landete auf der Matratze. Einen Moment lang stand er einfach nur da und sah mich an. Ich glaube, das war der Augenblick als mir auffiel, dass das Blau seiner Augen ein klein wenig anders ist als sonst. "Zieh dich aus." Eine schlichte Aussage, aber bei ihm klingt alles wie ein Befehl, der keinen Widerspruch duldet und ehe ich mich versah, war ich auch schon dabei mir das T-Shirt auszusziehen. Natürlich beobachtete er mich dabei ganz genau. Für jeden Unbekannten würde seine Miene gleichgültig, ja, vollkommen desinteressiert wirken, aber ich weiß seine Züge schließlich zu deuten. Seine Wangenknochen zucken leicht und ich weiß, dass er erregt ist. Ich weiß es, weil er ein klein wenig schwerer atmet und nicht ganz die eiserne Kontrolle an den Tag legen kann, wie er es sonst tut. Letztlich ist auch er nur ein Mann. Komischerweise kann ich ihn dabei auch nicht aus den Augen lassen. Ich nessele an meinem Gürtel und blicke dabei die ganze Zeit zu ihm auf. Meine Kleider landen auf dem Boten und mein Herz schlägt wieder viel zu schnell. Vorfeude. Freudige Erwartung. Warum auch immer. Angst ist es jedenfalls nicht. Ich sitze da und sehe zu ihm auf, warte auf das nächste Zeichen, das Kommando und ich weiß, dass es gleich kommen wird. Ein Schauder läuft mir über den Rücken, weil ich ahne was gleich kommen wird. Und ja... genau das folgt auch. Ich kenne meinen Herrn eben. "Auf die Knie, Köter." Ich wette, sein Herz schlägt gerade so schnell wie meins und ich weiß, dass er sich augenblicklich lebendiger fühlt als die Stunden zuvor. Ja, in diesen Momenten mit mir fühlt er sich nicht nur lebendig. Er ist es. Vielleicht spielt auch das eine Rolle warum dieses Spielchen so erregend für mich ist. Ich weiß es nicht. Aber in diesen Momenten, in denen ich scheinbar ganz ihm gehöre, gehört er auch irgendwie mir. Keiner sonst kennt ihn so. Kennt diesen Kaiba. Ich rutsche vom Bett und fühle sofort den dicken, flauschigen Teppich unter mir. Das nimmt dem Knien etwas seine Härte. Meine Hände wandern zu dem schwarzen Gürtel mit dem KC-Logo und wie jedes Mal scheint mich ein Blitz zu durchzucken als ich ihn berühre. Für einen kurzen Moment zittern meine Finger und erschweren mir das Öffnen, aber dann ist dieser Augenblick auch schon vorbei und ich ziehe seine Hose langsam nach unten. Ich tue es immer langsam, ich zerre nie ungeduldig daran, auch wenn ich es kaum erwarten kann. Vielleicht weil ich nach wie vor etwas wie.... Ehrfurcht empfinde, wenn ich es tue. Ich weiß es nicht. Sein Blick hält derweil meinen fest und ich atme schneller. Kaiba trägt ausschließlich schwarze Boxershorts. Schwarze Seide. Zumindest glaube ich, dass es Seide ist. Die Dinger sind sicher nicht billig und daher keineswegs aus Synthetik. Er beobachtet mich nach wie vor genaustens und ich schätze, der Anblick gefällt ihm sehr. Gut, das wundert mich nicht. Immerhin liebt er es ja mich am Boden zu sehen. Wie ich bereits sagte, er ist erregt. Der Grad seiner Erregung zeichnet sich deutlich unter dem dünnen Stoff ab und ich muss unwillkürlich lächeln. Ein Handgriff und ich befreie ihn auch von dem restlichen Stoff und halte wie immer einen Moment fast ehrfürchtig inne. Es reicht wohl, wenn ich betone, dass Kaiba auf jedem Gebiet ausgeprägte Vorzüge hat, oder? Als meine Lippen seine Haut berühren, zuckt er kaum merklich. Das tut er jedes Mal und naja, irgendwie gefällt es mir, wenn er das tut. Das zeigt mir, dass es auch für ihn stets auf´s neue etwas... keine Ahnung was ist. Dieses Mal brauche ich nicht lange Vorarbeit zu leisen, denn es dauert nicht lange und er vergräbt seine Hände in meinem Haar, drängt meinen Kopf dichter an seinen Schoß und nimmt mir so die Möglichkeit das Geschehen zu steuern. Im ersten Augenblick macht mir das immer ein wenig Angst und ich will trotzig zurück weichen, was mir natürlich nicht gelingt, denn sein Griff ist unbarmherzig und er ist jedes Mal darauf vorbereitet. Ich höre ihn keuchen, leise, kaum hörbar und auch ich stöhne stumm auf. Seinem Griff nach zu urteilen, habe ich das Gefühl, dass er jeden Augenblick seinen Höhepunkt erreichen wird und ich bereite mich darauf vor, doch zu meiner Überraschung schiebt er mich plötzlich von sich. Irrtiert blicke ich zu ihm auf. Sein ganze Körper bebt und da ist sie wieder... der Anfang der Dr. Jekyll-Mr. Hyde-Verwandlung. Fasziniert mustere ich sein Gesicht, sehe dass die Züge eindeutig weicher sind. Wie bei einem Bild, dass man mit dem Weichzeichner bearbeitet hat. Wenn er immer so aussehen würde wie in diesem Moment, nun, dann hätte er mehr als einen Fanclub. Hm. Vielleicht guckt er deshalb immer so griesgrämig aus der Wäsche? Noch mehr Aufmerksamkeit würde er sicher nicht verkraften. Mit einem Ruck zieht er mich auf die Beine und ich befürchte fast, dass ich taumele und wieder zurück sinke, aber er hält mich fest und im nächsten Augenblick spüre ich auch schon seine Lippen auf meinem Hals. Und naja, die Art wie er meinen Hals, meine Schulter mit kleinen, beißenden Küssen bedeckt, bestätigt meine Vermutung. Er ist anders. Irgendwie. Aber dieses anders sein ist gut und ich schließe die Augen und klammere mich förmlich an ihn. Sein Mund findet meinen und im ersten Moment kommt mir der Verdacht, dass er mich ersticken will. Seine Küsse sind immer fordernd und hart, aber das hier... Das übertrifft alles da gewesene. Ich keuche in den Kuss und fuck, ich bekomme echt weiche Knie. Zum Glück hält er mich immer noch fest. Mir ist schwindlig und ich bin froh, dass meine Augen geschlossen sind. Ich glaube, das Zimmer würde sich sonst gerade drehen. Als er seine Lippen von meinen löst, schnappe ich erst einmal nach Luft, aber Kaiba gönnt mir keine Pause. Er stößt mich auf das Bett und ist schon im gleichen Augenblick über mir. Ich spüre seine Erregung und ja, er müsste meine auch sehr, sehr deutlich fühlen. Meine Handgelenke werden unsanft gepackt und nach hinten gedrückt und erneut wandern seine Lippen über meine Haut. Ich dränge ihm mein Becken entgegen und ich schätze, er weiß, dass ich ungeduldig bin. Aber das interessiert ihn natürlich nicht. Er ignoriert mein Drängen und bearbeitet weiter meinen Hals, mein Ohr und ich stöhne laut auf. "Lass mich nicht so lange warten, du Arsch." Ich weiß, dass diese Äußerung nichts an seinem Vorgehen ändert, aber ich kann es nicht verhindern die Worte auszusprechen und zudem... sie gehören zum Spiel. Er hält kurz inne und seine Augen treffen direkt auf meine. Ich erwarte eigentlich, dass er mich wieder mit diesem diabolischen Blick bedenkt und dazu noch sarkastisch lächelt, aber nein. Dieses Mal nicht. Das irritiert mich, denn er sieht ernst aus. Sehr ernst sogar. Und da ist auch wieder diese komische Nuance... Ich schlucke unwillkürlich. "Wir müssen wohl noch an deiner Rhetorik arbeiten, Köter." Kaiba ist sicher der einzige Mensch auf der Welt, der in der Lage ist, sich in so einem Augenblick noch gepflegt zu artikulieren. Das ist nicht nur erstaunlich... es ist erschreckend. Ja, unter anderen Umständen würde mir das echt Angst machen. "Was habe ich dir beigebracht? Ich hoffe, wir müssen diese Lektion nicht wiederholen." "Nein, das müssen wir nicht." "Also? Wie heißt es, Wheeler?" Ich schlucke. Hey, ihr wisst, dass ich es sagen werde, ich weiß, dass ich es sagen werde und der Arsch weiß es auch, aber das heißt nicht, dass es mir gefällt. Wirklich gefällt. Zugegeben, es erregt mich. Man könnte also sagen, Joey Wheeler steht auf Dirty Talk, aber solche Dialoge mit Kaiba führen zu müssen, ist nach wie vor... beschämend und wäre ich nur halb so erregt, ich schwöre, nichts davon käme über meine Lippen. Aber was soll ich machen? Ich will ihn. Jetzt, sofort. Ganz. "Bitte, Kaiba, fick mich." Wenigstens mein Tonfall ist noch ein klein wenig trotzig. Rettet zwar nicht unbedingt meine Würde, aber naja... es beruhigt mein Gewissen ein ganz klein wenig. "Braves Hündchen." Irgendwann! Irgendwann das schwöre ich, bringe ich ihn um. Ja, wirklich. Ich werde ihn ganz langsam und qualvoll niedermeucheln. Das schwöre ich jedes Mal in diesen Momenten und rufe mir ins Gedächnis, dass ich ihn ja eigentlich hasse und das hier nur über mich ergehen lasse, weil es einfach zu gut ist, um es nicht zu tun. Er lässt meine Handgelenke los und rollt mich auf den Bauch, dann spüre sich auch schon seine kühle Hand über meinen Rücken nach unten wandern. Ich bäume mich auf, rutsche auf alle viere und dann ist er auch schon hinter mir. Ich zittere vor erwartung und dieses Mal zögert er es nicht unnötig in die Länge. Seine Finger bereiten mich auf das Kommende vor und ich kralle mich in die weißen Laken. Meiner Atmung nach zu urteilen könnte man meinen, ich hätte gerade einen 100-Meter-Sprint hingelegt. Seine Hände packen meine Hüften und ich weiß, jetzt ist es soweit. Wieder dränge ich mich ihm entgegen, aber heute läuft scheinbar nichts nach Schema F. Er beugt sich zu mir und im nächsten Moment fühle ich seinen Atem an meinem Ohr. Müßig zu erwähnen, dass sich alle Nackenhaare unverzüglich aufstellen. Seine Stimme ist ein heiseres Keuchen und triumphierend stelle ich wieder einmal fest, dass er es genauso wenig erwarten kann wie ich. Das ist der schwache Trost, den ich in diesen Momenten verspüre. Neben dem überschäumden Gefühl der Vorfreude. "Wem gehörst du, Köter?" Ich stutze. Das ist echt neu. Das hat er zuvor noch nie gefragt. Aber ich bin augenblicklich nicht in der Lage ernsthaft darüber nachzudenken. Das ist auch echt nicht zu erwarten. "Dir. Dir, Kaiba." Ein mulmiges Gefühl beschleicht mich, aber meine Erregung ist größer und ich verdränge es. Für den Bruchteil einer Sekunde muss ich an die Szene gestern denken als ich ihn mit Yugi, nein, Atemu gesehen habe. Ich weiß selbst nicht wieso. Aber bevor ich diesen Gedankengang genau wie seine Frage näher verfolgen kann, ist er auch schon in mir und das Denken setzt aus. Er stößt hart und tief in mich und ich schreie unwillkürlich auf. Dabei müsste mir eigentlich die Luft wegbleiben. "Das. will. ich. dir. auch. geraten. haben." Seine Stimme dringt aus der Ferne zu mir durch, ich registriere irgendwo, dass er was gesagt hat, aber naja... es interessiert mich nicht wirklich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)