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Host Club vs. Maid Club - eine MMFF

von

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Just another door


 

Wir kennen ihn schon lange. Den Musikraum Nummer 3,in dem sich die Schönlinge, der Ouran Highschool zusammenfinden und die gelangweilten Schönheiten dieser so hoch angesehenen Schule beglücken.

Doch...STOP ! Hat sich denn bisher niemals jemand gefragt, wo sich die ganzen gelangweilten Männer hinbegeben ?

Kommt mit, ich verrate es euch !

AULA

Öffnen wir die Tür und treten ein in das Paradies der Männer. Nehmen wir Platz in der alten, unbenutzten Aula, die lange schon durch den Bau einer neueren, größeren ersetzt wurde. Die Atmosphäre...so leicht, beinah schwerelos und alles erstrahlt in einem edlen, puren Weiß. Und genau an diesem Ort treffen wir 5 bezaubernde Damen. Nein, moment! Kellnerinnen ?! Ja, denn dies hier, meine Lieben, ist der Maid-Club. Ein Männertraum, in dem wilde Schönheiten sie bedienen und ein Lächeln mehr wert ist, als alles Geld auf Vaters Konto.

Seid ihr neugierig mit wem wir es hier zutun haben? Dann ergeht es euch schon bald wie dem Host-Club.

Öffnet den Vorhang. Die Vorstellung beginnt.
 

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So...kurze Einführung ;) Nichts besonderes...nur eben auf die schnelle, damit wir was haben und damit ich bald eure Anmeldungen bekomme xD HAUT REIN <3

Another Stage

Herzlich Willkommen ! hihi...Ich will nicht lange drum herum reden. Ich wünsche allen Lesen viel Spaß mit dieser Fanfiction.
 

Tamaki: "Und seid immer gut zu euren Eltern!!"
 

Akiona: " o___o Was willst du ? Du kannst doch den ganzen Rest der Fanfic labern...da musste mir nicht auch noch in mein kleines Vorwort reinquasseln T___T Nun denn..."
 

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"Nggaaaaah ! Kyooouuuya ! Diese Kartons sind verdammt schwer, was ist denn da drin?"
 

Tamaki Suous Beschwerden hallten überall in den Gängen der Ouran High School wider, als sich der gesamte Host Club auf den Weg zur alten Aula machte.
 

"Das sind lediglich die Requisiten, die DU unbedingt für diesen Maskenball haben wolltest." antwortete ihm der Angesprochene, während er in seinen Notizen rumblätterte. Kurzum klappte er die Mappe jedoch zu, schob sich mit einem Finger die Brille hoch und sprach weiter:

"Aufgrund deiner pompösen Planung in dieser Sache, war ich gezwungen uns einen größeren Raum zu suchen. Die neu erbaute Aula ist an jenem Tag allerdings schon reserviert, also greifen notgedrungen wir auf die alte zurück."
 

"Ich verstehe gar nicht, warum wir schon wieder einen Ball veranstalten." begann einer der Zwillinge. "Der letzte ist noch keinen Monat her." so der Andere. "Wo bleibt da der Spaß an der Abwechslung?" schoss es gelanweilt und synchron aus den Mündern von Hikaru und Kaoru.
 

"Mir ist es egal, solang alle beisammen sind und ich genug Kuchen bekomme. Nicht wahr, Takashi?"

"Yeah."

Genau wie Kyouya trug auch Haninozuka Mitsukuni - alias Honey - keine der schweren Kisten, die die Dekorationen für die geplante Party beinhalteten. Diese trug lieber sein übergroßer Freund Morinozuka Takashi - alias Mori - für ihn, während der kleine Blonde mit seinem Stoffhasen durch den Gang tänzelte.
 

Fujioka Haruhi kannte die Antwort nur zu gut, warum es soweit gekommen war, dass sie erneut einen Ball veranstalteten. Genau wie all die anderen Clubmitglieder es eigentlich auch taten. Gerade einmal zwei Tage zuvor hatte Tamaki im Host Club mal wieder groß rumposaunt, als er in seinem Flirt-Modus war und schon hatte er es zur Freude aller anwesenden Mädchen - mit Ausnahme Haruhis natürlich - verkündigt. Da Kyouya darin mal wieder einen großen Vorteil in Sachen Geld sah, war er einverstanden gewesen.
 

"Bringen wir es einfach hinter uns und bereiten alles vor, damit ich nach Hause gehen kann." sprach das einzige Mädchen des Host Clubs nun und schien allmählich das Gewicht zu verlieren, da die Kiste für sie einfach zu groß und zu schwer war. Doch auch dies war schnell gelöst, als Mori ihr diese abnahm und sie sich freundlich bei ihm bedankte. Dies verursachte den Host Club King und die kleinen Teufel nur dazu vor Neid zu strotzen, da auch sie gerne die Chance ergriffen hätten Haruhi zu helfen. Doch der Seniorschüler war mal wieder schnell gewesen.
 

"Trödelt nicht rum. Zeit ist Geld." meckerte Kyouya nun, während er dem Rest einen teuflischen Blick zuwarf. Dieser brachte nun auch endlich alle Mitglieder des Clubs dazu sich schneller zu bewegen und so waren sie nach einer scheinbaren Ewigkeit endlich an der alten Aula angekommen.
 

Und somit öffneten 5 ansehnliche, junge Männer und eine männlich gekleidete, junge Dame die Tür und entdeckten....
 

"Herzlich Willkommen, mein Meister"
 

In der großen, hell-erleuchteten Halle befanden sich zur Überraschung aller Hosts einige runde Tische mit Stühlen. Es gab überall prachtvolle Blumensträuße, die in den knalligsten Farben erstrahlten und nur noch die Schönheit der bezaubernden Damen im Zentrum des Saals betonten.
 

Vier junge Damen in Maidkostümen standen um ein kleines Sofa herum, auf dem zwei weitere von Ihnen Platz genommen hatten.
 

[ Maid-standart-kostüm siehe hier : http://animexx.onlinewelten.com/weblog/160086/392252/ ! Jeweils die Farbe der Schleife um den Hals ist bei jedem anders. Dazu einfach in die Charaktersteckbriefe der Fanfiction nachsehen ;-) ]
 

Ein Mädchen mit langen, grün-blauen Zöpfen und einer blauen Schleife um den Hals, schritt voran und verbeugte sich leicht. "Es freut mich, dass Ihr endlich da seid, meine Herren" sprach sie in einem förmlichen Ton und deutete anschließend mit einer Handbewegung an, dass die jungen Männern doch bitte eintreten sollten.
 

Diese standen jedoch immer noch wie erstarrt im Türrahmen und betrachteten schweigend die Mädchen vor ihnen. Hikaru und Kaoru waren die ersten, die ihre Stimme wiederfanden.
 

Hikaru: "Sag mal, Chef..."

Kaoru: "...wo sind wir hier gelandet?"
 

Der Franzose antwortete jedoch nicht, sondern war TATSÄCHLICH erstarrt. Die Zwillinge wandten sich kurz diesem zu und fanden nun ihren Spaß dran ihren Clubchef zwischen sich hin und her zu schubsen, ohne dass er sich auch nur ein wenig bewegte.
 

"Jetzt hört aber damit auf, ihr Zwei !" beschwerte sich Haruhi, die sich entschuldigend vor den Maids verbeugte. "Ich schätze wir haben uns einfach nur in der Tür geirrt. Wir wollten zum alten Musikraum."

Währenddessen hatten Hikaru und Kaoru ihr Spiel beendet und mittendrin Tamaki einfach losgelassen, sodass er nun mit einem lauten Geräusch auf dem Boden aufprallte. Doch immer noch blieb er regungslos.
 

Ein Mädchen mit langen violetten Haaren, das hinter dem Sofa stand, wandte sich an Haruhi. Sie lief auf diese zu und nahm sie bei der Hand, um sie in den Raum hineinzubegleiten. "Nein, nein, da seid ihr hier richtig !" sprach sie mit einer hellen, melodischen Stimme. Kaum waren sie näher eingetreten, liefen alle anderen Mädchen - außer die beiden auf dem Sofa - zu den Beiden hinüber und fingen an Haruhi zu knuddeln und anzufassen. Acht Hände strichen der verwirrten Haruhi über das Gesicht, durch das Haar und um die Schultern, während die Mädchen mit blauer, grünen, lilanen und creme-farbener Schleife sich um die Weichheit der Haut und die Seidigkeit der Haare wunderten. Kaum hatte sie das kleine Wörtchen "Hilfe" ausgesprochen, war Mori allerdings auch schon zur Stelle und hob sie aus der Menge raus.
 

Was dann geschah, überforderte den Schwarzhaarigen jedoch, wie nie etwas in seinem Leben zuvor. Er blickte nun hinunter in vier feuchte Augenpaare, die sich den weiblichen Host zurückwünschten. Mori zögerte und sah somit vier kleine Mitsukunis vor sich, die ihren Stoffhasen wollten.
 

Und er setzte Haruhi wieder ab und wich zurück, was Honey nur zum kichern brachte, als er sich zwischen die Mädchen auf dem Sofa setzte und sich mit Kuchen füttern ließ.
 

Auch die Zwillinge hatten sich nun ermutigen lassen zu der erneut laut-quiekenden Gruppe Mädchen hinüberzugehen.

Kaoru: "Hey, Haruhi..."

Hikaru: "...alles in Ordnung mit Dir?"

Die beiden konnten sich ein Lachen einfach nicht verkneifen. Nach einer endlosen Weile hatten die Mädchen es geschafft Haruhi an einen Tisch zu verfrachten und ihr alle möglichen Süßspeisen und Getränke anzubieten. Die braunhaarige versuchte alles freundlich abzulehnen. Sie mochte schließlich keine Süßigkeiten. Doch was Fujioka verweigerte, nahm Honey nur umso lieber. Dieser hatte sich mit Mori nämlich irgendwann dazu gesetzt, ebenso wie Hikaru und Kaoru.
 

"Darf es sonst noch was für Sie sein, meine Herren?" sprach die Violetthaarige erneut, als sich der Trubel gelegt hatte. "Oder...kann ich meiner Liebe zu Euch noch anders Ausdruck verleihen?" Sie senkte mit geröteten Wangen den Blick und kicherte verlegen.
 

"Es schickt sich einfach nicht."
 

Kyouya, der das ganze Szenario nur schweigend betrachtet hatte, richtete seinen Blick nun auf den versteinerten Tamaki, der immer noch am Boden lag, dennoch scheinbar grade seine Sprache wiedererlangt hatte.
 

"Es...schickt sich...EINFACH NIIIIIICHT!" schrie der Blonde nun laut und war mit einem Satz auch wieder auf den Beinen und streckte den Arm aus, um mit dem Finger auf die Maid zu zeigen, die den Jungs gerade mehr als nur einen Kaffee oder eine Süßspeise angeboten hatte.
 

Alle Blicken waren nun auf Tamaki gerichtet und keiner sprach mehr ein Wort.
 

"Es...es...ihr dürft das nicht tun, Prinzessinneeeeeen!" schrie der Franzose mit zittriger Stimme und klammerte sich an seinen Klassenkameraden.
 

"Mutter...diese Mädchen...sie...sie bieten ihre Liebe an. Das darf nicht sein! Kleine, süße Mädchen müssen klein und süß bleiben! Warum tun ihre Väter nur nichts dagegen? Sie bieten sich den Männern so freu an...so frei wie...wie..."
 

"Schluss jetzt!" sprach das Mädchen mit pinker Schleife mit fester Stimme. Sie wollte wohl einfach nur vermeiden, dass Tamaki begann ihren Club in den Dreck zu ziehen. Dieser realisierte nun auch, dass er die Clubchefin dort vor sich hatte.
 

In diesem Moment klappte Kyouya seinen Ordner auf. "Lyria Elisabeth. Klasse 1A zusammen mit den Zwillingen und Haruhi. Ihre Adoptiveltern betreiben eine Reihe an Cafés in ganz Tokyo. Sie gründete den Maid-Club zu Beginn des Schuljahres, als sie in die Oberstufe kam. Ich schätze das Prinzip ist dir bekannt, Tamaki."
 

Die Brille wurde nach oben geschoben. Der Ordner geschlossen.
 

"Nun...an Informationen fehlt es wohl nicht. Also herzlich Willkommen in unserem kleinen Maid-Café, Ootori Kyouya-sama." antwortete die Clubchefin einfach nur mit einem strahlenden Lächeln. Passend dazu verbeugten sich alle anderen Maids vor Kyouya und sie sagten synchron: "Herzlich Willkommen, Meister Kyouya."
 

Mit offenem Mund war Tamaki erneut zu Stein erstarrt.
 

"Ja...ich schätze allerdings es ist Zeit für uns zu gehen. Kinder?"
 

Wie auf Kommando erhoben sich die Hostmitglieder auf Kyouyas Befehl hin und schritten zum Ausgang, bis Haruhi einen Griff um ihr Handgelenk spürte und einem Mädchen mit langen schwarzen Haaren in die Augen blickte. Sie lächelte freundlich, als sie fragte: "Werdet ihr wiederkommen, Fujioka Haruhi-sama?"
 

Der weibliche Host war erst einmal verwirrt darüber, dass die Maid ihren Namen kannte und antwortete darum nicht sofort. Doch diese realisierte sofort: "Wir gehen gemeinsam in eine Klasse. Genau wie Liz..." ,dabei deutete sie zur Clubchefin, "..und Ani-chan!",womit sie ein Mädchen mit kurzen blonden Haaren und einer grünen Schleife meinte.
 

"Ah...ja, stimmt. Du bist Kobayashi Frederica, richtig?"
 

"Genau, genau!"
 

Die Maid schien sich sehr darüber zu freuen, dass Haruhi sie erkannte und drückte sie quietschend an sich. Doch auch dies fand schnell ein Ende, als Tamaki seine 'Tochter' aus dem Griff des Mädchens befreite und sie zu den anderen zur Tür zog.
 

"Ich...ich kann das nicht dulden! Nein! Niemals werde ich diese Unschicklichkeit duldeeeeeeen!"
 

Mit diesen letzten Worten schloss Suou Tamaki die Tür und hegte bereits einen Plan. Nicht aus dem Grund heraus einen Club zu zerstören, sondern aus bestem Willen die Reinheit der jungen Mädchen zu bewahren.
 

Die Mädchen brachen währenddessen in schallendes Gelächter aus, als die Hosts ihren Clubraum verlassen hatten!
 

"Habt ihr das gesehen? Suou war wie versteinert, als er uns gesehen hat!" rief das Mädchen namens Anissa.
 

"Er schien mir nicht sehr taktvoll." kommentierte Higurashi Sion, die andere Maid auf dem Sofa, ohne von ihrem Buch aufzuschauen.
 

"Ich verstehe gar nicht, was er hat! Dieser Host Club macht doch genau das gleiche, oder nicht?" sprach Ju Katzuragi, als sie mit den Schultern zuckte und leicht den Kopf schüttelte, während sie an dem Intelligenzquotienten Tamakis zweifelte.
 

"Ich fand sie alle sehr ulkig, nicht wahr, Ayame-chan?"
 

"Hai, Rika-chan. Ich wünschte sie wären noch länger geblieben..."
 

Mit diesen Worten umarmten sich Kobayashi Frederica und ihre Freundin Azakura Ayame.
 

"Wie auch immer.", begann Elisabeth, "Ich kann mir denken, was der Suou-Sprössling vor hat. Und wie reagieren wir darauf?"
 

"COUNTERATTAAAAACK!" riefen die Mitglieder gutgelaunt und rissen jeweils siegessicher einen Arm in die Höhe.
 

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Währenddessen im Host Club
 

"Ich glaub es einfach nicht, dass es sowas gibt! Diese armen Mädchen....Kyouya, hast du diese kurzen Röcke gesehen? Sowas kann ich nicht dulden!"
 

Tamaki hatte es immer noch nicht geschafft seinen Ärger zu unterdrücken und schritt quer durch den Raum, während alle anderen Platz genommen hatten.
 

"Ach, Chef, hab dich nicht so! Die waren doch sehr nett, niiicht?" riefen ihm die Zwillinge synchron zu und sahen sich beim letzten Wort gegenseitig fragend an und nickten.
 

"Ob freundlich oder nicht! Ich werde ihre Unschuld bewahren, das schwöre ich!"
 

Also ob er da mal nicht wieder übertreibt, dachte sich Haruhi währenddessen und schwieg lieber zu dem Thema.
 

Honey konnte immer noch über Mori lachen und die Tatsache, dass er bei vier weinerlichen Mädchen schwach wurde. Er selbst fand diesen Club darum gar nicht mal so schlimm. "Du mochtest sie doch auch, ne, Takashi?" fragte er seinen loyalen Freund und tätschelte ihm leicht den Kopf.
 

"Hm.." war lediglich die knappe Antwort, die Honey zukam.
 

"Ob mit eurer Unterstützung oder ohne...ich werde jetzt tun, was getan werden muss!"
 

"Ich könnte schwören ich weiß, was du vor hast, Tamaki"
 

Kyouya grinste dem Blonden leicht zu und erhob sich. "Ich begleite dich also."
 

Und mit diesen Worten verließen die beiden den Clubraum und Haruhi blickte erstaunt hinterher.
 

"Was hat er denn vor, hm?" fragte sie darum ihre Freunde. Doch die Zwillinge hoben nur nichts-ahnend die Schultern.

"Na hör mal, Haru-Haru...ist es nicht ganz offensichtlich? Hast du denn schon vergessen, welches Amt Tama-chans Vater hier in der Schule besetzt?"
 

Es benötigte einen Augenblick, bis es Haruhi wieder einfiel. Jener Tag, an dem Kyouya ihr verraten hatte, dass Tamakis Vater doch der Leiter der Ouran High School war.
 

"Jaaa ! Sehen wir uns das an, wie Chefs Vater den Chef plattmacht!" lachten Hikaru und Kaoru, packten Haruhi an den Armen und liefen ihren Club-Eltern hinterher, gefolgt von den beiden Seniorschülern.
 

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"VATER !" rief der Franzose, als er die Tür zum Büro des Direktors aufstoß und eintrat. Mittlerweile hatten ihn auch seine ganzen Freunde eingeholt und so erblickten alle gemeinsam zum zweitem mal des Tages ein unglaubliches Szenario.
 

"Oi, Tamaki! Du siehst doch, dass Daddy gerade Besuch hat. Was gibt es so wichtiges?" erklang das helle Lachen des Suou Oberhaupts.
 

"Hihi...Herzlich Willkommen, Tamaki-samaaaa.." erschallte schlussendlich das Gelächter von sechs Damen, die um den Direktoren versammelt waren und dessen Sohn mit teuflisch aufblitzenden Augen ansahen.
 

Dieses mal fiel Tamaki von selber um.
 

Der Maid-Club hatte gewonnen und würde definitiv bestehen bleiben. Oder denkt Ihr wirklich, dass ein Mann mittleren Alters so wunderbaren Damen widerstehen könnte?
 

"Das scheint mir der Beginn etwas katastrophalen." war das letzte, was Kyouya von sich gab, als er sich die Brille hochschob, kehrt machte und nur über Tamakis Niederlage in sich hinein lachen konnte. Er musste mehr herausfinden.
 

Ju Katzuragi. Higurashi Sion. Azakura Ayame. Kobayashi Frederica. Cho Anissa. Lyria Elisabeth.
 

"Bis zum nächsten mal, mein Meister!"

Let's Fight, my Master !

Im Musikraum Nr. 3
 

"Es wäre wirklich hilfreich, wenn du nicht den ganzen Tag in der Ecke hocken würdest. Das vergrault die Kunden, Tamaki.", sprach Kyouya, der an einem der vielen Tische saß und etwas in sein Notizbuch kritzelte.
 

Der Angesprochene ließ lediglich ein leises Winseln von sich hören.
 

"Der Chef ist jetzt schon die letzten Tage auf diesem Trip.", brabbelte Hikaru gelangweilt und piekte Haruhi, die zwischen ihm und seinem Bruder saß, die ganze Zeit mit dem Zeigefinger in die Wange. Diese reagierte jedoch gar nicht und versuchte den Zwilling zu ignorieren. "Diese Sache mit dem Maid-Club scheint ihn ziemlich mitzunehmen." fügte Kaoru nun hinzu, der sich zurücklehnte und ebenfalls ziemlich gelanweilt aussah.
 

Fujioka Haruhi blinzelte währenddessen vor sich hin und schließlich sprach sie komplett monoton: "Vater, deine Familie fühlt sich vernachlässigt."
 

Der Geist war geweckt und Tamakis Augen strahlten voller Begeisterung. Schon eilte der Franzose in Windeseile zu dem braunhaarigen Mädchen hinüber, packte sie und drückte sie ganz fest an sich. "Aaaaah, Haruhi, meine liebe Tochter. Verzeih Papa! Papa ist immer für dich daaaa..". "H-Hey, Halt, Chef!" protestierten die Zwillinge synchron und packten ihr weibliches Clubmitglied jeweils an einem Arm und versuchten sie vom Clubchef wegzuziehen.
 

Kyouya währenddessen sah dem Geschehen einfach nur zu. "Ein wirklich kluger Schachzug, Haruhi", sagte er aufrichtig und wunderte sich darüber, dass er nicht einfach auf diese simple Idee gekommen war. Im grunde war es ihm allerdings egal, also schob er die Brille hoch und widmete sich wieder seinen Notizen.
 

"Jetzt ist aber Schluss!" rief Haruhi und befreite sich leicht gereizt aus dem Griff ihrer Freunde. Anschließend ließ sie den Blick fragend durch den Raum schweifen. "Sagt mal...wo bleiben eigentlich Honey-senpai und Mori-senpai?"
 

Die Zwillinge zuckten nur mit den Schultern, bevor sie die Arme umeinander schlangen und sich somit aneinander kuschelten.
 

Doch ihre Frage sollte sich sehr bald klären, denn in diesem Moment öffnete jemand ganz bedächtig die Tür zum Host Club. Vor ihnen stand Morinozuka Takashi, dessen Gesichtsausdruck irgendwie naja...beunruhigt schien.
 

"Mori-senpai...was ist denn los mit Dir? Und wo hast du Honey gelassen? Wir wollten gleich öffnen und die Kundinnen einlassen.", fragte Tamaki und strich sich durchs Haar.
 

Er war endlich wieder er selbst. Doch nach Moris Worten würde er das wohl nicht mehr sein.
 

"Mitsukuni....er ist..."
 

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In der alten Aula
 

Schon lange bevor die Tür laut aufgestoßen wurde, konnte man das Poltern und das Stampfen auf dem Gang vernehmen. Doch unsere Maids ließen sich von dem Krach nicht beeindrucken und ließen sich von ihrer Arbeit nicht abbringen.
 

"IIIIIIHHHR...HAAAABT...UUUUNS...UNSEREEEEN...", schrie Tamaki wütend, als er die Tür zur Aula aufstoß. Doch wie beim ersten mal erstarrte er zu Stein und die letzten Worte kamen lediglich gehaucht heraus und es schien, als würde Tamakis Seele sich aus seinem Körper verabschieden.
 

"...Honey geklaut."
 

"TAMA-CHAAAN ! Sieh sie dir aaaan, sieh sie dir aaaan!", quietschte Honey mehr als gut gelaunt und drückte seinen Stoffhasen an sich.
 

Mittlerweile waren auch die anderen Hostmitglieder eingetroffen und verstanden sofort.
 

! OUTFIT-OF-THE-DAY : BUNNY-DAY Kostüm siehe: http://animexx.onlinewelten.com/weblog/160086/392513/ ; inklusive Hasenohren und Puschelschwanz. Jede Maid trug das Kleid in ihrer eigenen Farbe !
 

Mit hochroten Wangen saß Hanizozuki Mitsukuni auf einem Sofa, neben ihm Higurashi Sion. Vor ihm standen lauter verschiedene Torten und andere Leckereien. Und zu seinem Glück waren auch noch alle Maids heute als Häschen verkleidet.
 

"Haninozuka-samaaa.." quietschten alle - außer Sion - und knuddelten nun mit Honey, der sich darüber einfach nur freute. Dass der Junge kein Nasenbluten bekam, war wirklich alles...
 

"Na seht mal, wen wir da haben!" rief Katzuragi provokant und stemmte die Hände in die Hüften, als sie den Rest vom HostClub entdeckte.
 

Ayame, die hinter dem Sofa stand, schlang ihre Arme um Honeys Hals und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Wange: "Meister Haninozuka...eure Freunde scheinen uns nicht zu mögen...sie wollen uns bestimmt wieder böses.", sprach sie dann mit weinerlicher Stimme.
 

Auf einmal spürten Mori, Haruhi, Tamaki, Kyouya, Kaoru und Hikaru böse Blicke auf sich ruhen, die von ihrem kleinwüchsigen Freund ausgingen. Anscheinend hatten die Maids jetzt nicht nur den Direktor auf ihre Seite gezogen.
 

"Fujioka-sama ! Ihr seid wieder da!" rief Frederica erfreut und lief zu Haruhi hinüber, nahm ihre Hand - immer noch ohne zu wissen, dass sie ein Mädchen vor sich hatte - und zog sie mit sich.
 

Erneut kam Protest von den Zwillingen, die hinterher stapfen wollten, aber von Elisabeth und Anissa aufgehalten wurden. Diese versperrten ihnen den Weg, lieb lächelnd - selbst wenn die Brüder versuchten sich an den beiden vorbei zu drängeln, waren die Mädchen schneller und blockierten wieder den Weg.
 

Allerdings gab es keine Blockade für den Host Club Chef, der mit einem Mal wieder zum Leben erwacht war und seiner 'Tochter' hinterher eillte. Doch kurz vor seinem Ziel, spürte er nur noch Fredericas Faust, die sich in seinem Gesicht abzeichnete. Und somit glitt Tamaki zu Boden.
 

"Welch ein Ärgernis dieser Bursche ist.", sagte Kyouya mit sehr charmanter Stimme, als er an allen vorbei ging und sich auf einem Stuhl niederließ. Ihm war schon bewusst, dass das hier etwas dauern konnte, also warum es sich nicht gemütlich machen?
 

Ayame hatte währenddessen von Honey abgelassen, Mori zu einem Platz neben Kyouya dirigiert und hatte sich einen Besen geschnappt, mit dem sie versuchte Tamaki vom Boden aufzufegen.
 

"Erdbeeren?", sprach Sion leise, als sie Honey das letzte - ihr eigenes - Stück Erdbeertorte anbot. Dieser bekam nur noch strahlendere Augen und verschlang das Stückchen dankbar. "Das war wirklich lecker! Nicht wahr, Bun-Bun? Bedank dich auch bei der lieben Lady." forderte er seinen Stoffhasen auf und hielt ihn seiner Sitznachbarin hin. Diese sah ihren Kunden erst verwirrt an, ließ dann jedoch ein leichtes Lächeln auf ihrem bezaubernden Gesicht erscheinen und tätschelte dem Hasen liebevoll den Kopf.
 

"Ich...halte das nicht mehr auuuus!" schrie Tamaki auf einmal und war zum wiederholten Male den Tränen nah. "Was wird das hier ?!?! Und überhaupt ? Was sollen diese knappen Outfits ?? Es ist viel zu aufreizend !"
 

"OHOHOHOHOHO!"
 

"W-Was? Nein...nein, sagt mir nicht...", stotterte Kaoru, als sich eine drehende Säule aus dem Boden erhob. "RENGE ?!", schrien alle HostClub Mitglieder mit Ausnahme vin Mori und Kyouya.
 

"Jawohl, meine lieben Freunde ! Willkommen im einzigartigen und wundervollen Maid-Club, dem Traum eines jeden Cosplayers." Mit diesen Worten sprang Renge von ihrem Podest und lief Anissa in die Arme. "Diese Bunny-Kleider stehen euch so guuuuuut!" quietschte der Cosplay-Freak und war stolz auf die Outfits, die sie für die Maids kreiert hatte. ! Der HostClub sollte sich wirklich eine Scheibe von euch abschneiden, hohohoho!"
 

Kaum hatte Renge ihr Debut gemacht, war sie auch wieder verschwunden und hinterließ die HostClub Mitglieder alle nur verwirrt und mit offenem Mund und weitaufgerissenen Augen.
 

Sie hat diese Technik mit der Drehsäule wirklich überall installieren lassen. Diese verdammten Reichen..., dachte Haruhi einfach nur, seufzte und war wieder ganz sie selbst.
 

"Das ist ... nein ! WIR, DER OURAN-HIGH-SCHOOl-HOST-CLUB WERDEN UNSERE EHRE VERTEIDIGEN UND EUREN CLUB ZERSTÖREN ! ALSO: KÄMPFT, PRINZESSINNEN !"

Und so erklärte Tamaki ihnen den Krieg.
 

Die Maids blickten den Franzosen erst ratlos an, bevor sie allesamt begannen zu kichern. Elisabeth verschränkte die Arme, als sie sich unmittelbar vor Tamaki stellte. "Soso...du willst also kämpfen, hm? Dann sei es so. Gewinnt ihr, lösen wir unseren Club auf...gewinnen WIR jedoch.."
 

"..dann gehört ihr uns als persönliche Sklaven, 24 Stunden!", vollendete Anissa und freute sich bereits darauf die Hosts fertig zumachen.
 

"Abgemacht."
 

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"Also gut...es scheint wir können nicht alle teilnehmen, da ihr einer mehr seid. Wir machen es also folgendermaßen:", begann Ayame, als sich alle Hosts und Maids sich um einen Tisch versammelt hatten. "Es gibt 5 Spiele. Bobbycar-wettrennen, Tischtennis im Doppel, Kuchen-Wettessen, Ratemalen und das große DATE-Spiel! Wer gegen wen antritt, wird per Los entschieden..."
 

Kaum waren die Regeln erklärt, begann das losen...
 

Schiedsrichter: Hitachiin Hikaru
 

Spiel # 1 - BobbyCar-Wettrennen

Ayame vs. Haruhi
 

Spiel # 2 - Tischtennis im Doppel

Liz & Sion vs. Kyouya & Mori
 

Spiel # 3 - Kuchen-Wettessen

Frederica vs. Honey
 

Spiel # 4 - Ratemalen

Katzuragi vs. Kaoru
 

Spiel # 5 - Date-Game

Anissa vs. Tamaki
 

"JAAAAAAAAAAAAA!", schrie Honey die ganze Zeit nur voller Begeisterung, während er durch die Aula tanzte.
 

"Haha...Spiel Nummer 3 können wir gar nicht verlieren. Genau wie alle anderen Spiele!" berichtete Tamaki siegessicher und verfiel in eine Reihe seltsamer Posen, mit denen er wohl cool wirken wollte.
 

"Ruhe hier ! Fangen wir an!", rief Katzuragi kampfeslustig !
 

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"Oh man...wie langweilig.", sagte Hikaru, der sich hingesetzt hatte. Genau an so einem Tag, bei so einer Veranstaltung wurde entschieden, dass er nicht mitmachen durfte. Ayame stellte ihm allerdings schnell einige Sandwiche und einen Saft hin, während sie ihn strahlend anlächelte. Auf einmal verstand Hitachiin Hikaru wie es war, wenn man ein Kunde war. Und irgendwie war er wohl lieber der Gastgeber.
 

SPIEL NUMMER 1
 

"Auf die Plätze....Fertig....LOS!"
 

Ayame hatte sich gerade erst an dem schnell errichteten Parkour eingefunden, als auch schon das Startsignal fiel und sie aufgeregt und so schnell es ging in die Pedale tritt. Und so ging es vorbei durch die aufgestellten Hütchen und über die gefährlichen Rampen. Angetrieben von dem süßen Duft des Sieges und der Wille den Stolz ihrer Freundinnen in Empfang nehmen zu können, erreichte die Violetthaarige schnell das Ziel. "GEWONNEEEEN!" schrie sie glücklich auf, sprang von dem viel zu kleinen Bobbycar auf und warf die Arme in die Höhe, während Frederica ihr begeistert applaudierte.
 

"Jaaa, da habt ihr es, es steht 1 : 0 !", sagte Ayame stolz, als sie sich umdrehte und sah, dass Haruhi noch immer am Start war. "Hö?"
 

"Mir scheint ich hab sowas einfach nicht so ganz raus...", murmelte das Host-Mädchen entschuldigend.
 

SPIEL NUMMER 2
 

Das zweite Spiel war fast so schnell vorbei, wie das erste, auch wenn Elisabeth sich sehr ehrgeizig zeigte und auch Sion sich größte Mühe gab zu bestehen. Kyouya hingegen überließ die meiste Arbeit seinem riesigen Mitspieler, der das Spiel nach wenigen Sätzen bereits gewann.
 

"Hn..." grummelte Liz wütend, als sie die Arme vor der Brust verschränkte. Doch ihre kleine Freundin mit den braun-roten Haaren, schloss zum Trost ihre Arme um sie und der Kummer war bald vergessen.
 

"Alles klar...es steht 1 : 1", grummelte Hikaru, der immer noch an seinem Tisch saß.
 

Kyouya gesellte sich, wie auch Haruhi bald, zu ihm.
 

"Sag mal, Kyouya...warum bist du eigentlich mit diesen Wettbewerben einverstanden? Das bringt dir doch gar keinen Profit, oder?" fragte Haruhi skeptisch. Bald merkte sie, dass diese Frage ziemlich überflüssig war, denn sie erkannte wie sich Kyouyas Finger praktisch in seinen Ordner krallten. Er war wohl definitiv dagegen.
 

"Naja...Tamaki, dieser Trottel, tut besser daran zu gewinnen. Das einzig positive, was es uns bringen kann, ist der Saal. Wir brauchen immer noch einen Raum für den Maskenball, den er den Kundinnen versprochen hat."
 

"Hm...verstehe.."
 

SPIEL NUMMER 3
 

Zitternd hatte Frederica gegenüber von Honey Platz genommen. Sie wusste sie würde verlieren. Es gab keinen anderen Weg da heraus. Sie hatte es gesehen, mit eigenen Augen gesehen. Dieser Senior vor ihr war ein KuchenMONSTER. Es war beinah unnormal. Sie selbst liebte Süßigkeiten so sehr und konnte eine Menge verdrücken. Aber auch sie hatte ihr Limit...und er hatte es nicht, was er auch bald darauf bewies. Hikaru hatte gerade das Zeichen zum Start gegeben, da hatte Haninozuka Mitsukuni schon all seine Kuchen verdrückt.
 

"AAAAAH, es tut mir leid!" rief Frederica.
 

"Schon in Ordnung, Rika-chan! Wir sind dir nicht böse." rief Ayame ihrer Freundin zu und schloss sie in die Arme. Umarmungen schienen hier wirklich ein Mittel gegen Niederlagen zu sein.
 

"Scheint es steht 2 : 1 für den HostClub!", sagte Tamaki und war sich bereits sicher, dass es zu keiner weiteren Niederlage kommen würde.
 

SPIEL NUMMER 4
 

In der Aula befanden sich nun zwei große Staffelleien mit riesigem Papier draufgespannt. Die Kandidaten, Katzuragi und Kaoru, hatten sich jeweils daneben positioniert. Vor ihnen saßen Gruppenweise die anderen. Gruppe 1, der HostClub, Gruppe 2, der MaidClub. Zwischen ihnen befand sich Hikaru mit einer Stoppuhr in der Hand und versuchte seinen Bruder aufzubauen und feuerte ihn jetzt schon einmal kräftig an. Nachdem sich die Maids beraten hatten, schritt Anissa auf Kaoru zu, legte ihm die Handflächen auf die Schultern und zog ihn leicht zu sich runter. Auf seinen Wangen bildete sich ein leichter Rotschimmer, als er sich bewusst wurde, wie das ganze aussehen musste. Ihre Stirme vernahm er klar und deutlich an seinem Ohr. Ihr warmer Atem brachte ihm eine leichte Gänsehaut ein. Kaum hatte die junge Maid ihm das Wort mitgeteilt, eilte sie zu ihrem Platz zurück.
 

"Hm...alles klar...", murmelte Kaoru nun, nahm den Stift in die Hand und Hikaru drückte den Knopf auf der Uhr.
 

"EINE MAUS ! Nein, warte...ein Pferd...eine...Maus?", riet Tamaki vor sich hin und versuchte heraufzufinden, was Kaoru da so kunterbunt hinmalte.
 

"Fisch?", fragte Haruhi nur und bekam auf einmal einen riesigen Hunger auf Sushi.
 

"Komm schon, Kaoru, du schaffst das!", rief Hikaru seinem geliebten Bruder zu.
 

"Erdbeerkuchen? Käsekuchen?! KIRSCHTÖRTCHEN?!", gab Honey zum Besten, allerdings auch ohne Erfolg.
 

Kyouya enthielt sich gepflegt. Er konnte sowieso nichts erkennen. Für ihn befanden sich auf dem Blatt Papier nur willkürliche Striche, die definitiv nicht das darstellten, was sie sollten.
 

"Tamaki.", bemerkte Mori einfach nur knapp, woraufhin dieser ihn erstaunt anblickte. "Ja ? Was denn, Mori-senpai?" Dieser zeigte allerdings nur kurz auf Kaorus Zeichnung.
 

"JAJA, FAST!" schrie Kaoru zustimmend Mori zu.
 

"Hääää?", kam es dann nur noch von Honey, Haruhi, Hikaru und Tamaki
 

"FRANZOSE!" "FRANKREICH!" "BLOND!" "EDLER PRINZ MIT WAHRER SCHÖNHEIT!"
 

Bei letzterem sahen die anderen Tamaki nur skeptisch von der Seite an.
 

"Oh man, der Chef ist echt ein Vollidiot..", murmelte Hikaru kopfschüttelnd.
 

"GENAU, DAS IST ES!", schrie Kaoru auf und sprang seinem Bruder in die Arme.

"Wie ? Was? Ich versteh nicht...", kam nur als Antwort.
 

"Das Wort war 'Vollidiot' !", erklärte der Zwilling und brachte den jeweils anderen zum grinsen. Hikaru war stolz darauf, dass sein Bruder so boshaft war, dass ihm bei so einem Wort zuerst der Chef in den Sinn kam.
 

"Was täte ich nur ohne dich, Kaoru?", hauchte Hikaru also leise, der Abstand zwischen den beiden Gesichtern betrug nur wenige Zentimeter, und er strich ihm sachte durchs Haar.

"Oh, Hikaru..."
 

Die Maids sahen dem Twincest-Act einfach nur trocken zu und blieben relativ unbeeindruckt.
 

Als nächstes schritt Haruhi auf Katzuragi zu, die schon auf ihren Begriff wartete. Sie nickte, als sie das Wort verstanden hatte und das braunhaarige Mädchen sich wieder auf den Platz bei ihren Host Mitgliedern gesetzt hatte.
 

Erneut drückte Hikaru auf den Knopf und gab das Startsignal. Katzuragi zeichnete und zeichnete, während ihre Kolleginnen ihr zusahen.
 

"ARCHAEOPTERYX!", riefen die Mädchen nach wenigen Sekunden bereits dann, wie aus einem Mund und Katzuragi hob grinsend den Daumen. "Korrekt!" "YIPPIIIEEEH, YEAH!!"
 

SPIEL NUMMER 5
 

"Nun gut, Freunde...jetzt geht's um Alles oder Nichts! Wir müssen siegen, um dem ganzen hier ein Ende zu machen!", sprach Tamaki, der alle Clubmitglieder in einem Kreis versammelt hatte, wie bei einem enorm sportlichen Event, solche wie Football, wo man ganz nah aneinander stand und sich eine Taktik überlegte. Leider gab es keine Taktik.
 

"Kommen wir zum Date-Game ! Wir bieten jeweils SUOU TAMAKI und CHO ANISSA für ein Date an ! Derjenige, der die meisten Gebote bekommt, gewinnt ! Die eigenen Teammitglieder dürfen NICHT für einen bieten!", erklärte Liz und übergab das Wort an den Schiedsrichter.
 

"Ähm in Ordnung...für Cho Anissa..", brabbelte Hikaru verwirrt, als er unterbrochen wurde:
 

"ICH BIETE, ICH BIETE, SÜßES HÄÄÄSCHEN <3"
 

"H-Honey! Du unterstützt da gerade den Feind!" Tamaki war schockiert darüber und sah sich um. Außer den beiden Clubs, war kein Mensch mehr in Sichtweite. Und auch Renge schien sich nicht mehr blicken zu lassen. Er musste hier raus und seine Kunden holen.
 

"Und für Suou Tamaki...?"
 

Der Franzose drehte sich in einmal um und wollte zur Tür sprinten. Seine Kundinnen würden definitiv für ihn bieten, sobald er welche fand! Doch sein Plan wurde eiskalt durchkreuzt, als er Ayame und Frederica an der Tür stehen sah, die diese mit lauter Schlössern und Ketten prepariert hatten. Ihr teuflisches Grinsen verriet nur eines: Der Host Club hatte den Wettbewerb verloren.
 

"Wir haben gewonnen!" "MAIDS 3 - HOSTS NUR 2 !" "HAHA, genauuu!"
 

Das Siegesgeschrei der Mädchen fand gar kein Ende, während Tamaki beschämt auf allen Vieren am Boden hockte. Honey und die Zwillinge versuchten ihn aufzuheitern, doch auch ihnen lag die Niederlage quer im Magen.

"Ich...habe kläglich versagt."
 

"In der Tat..." , knurrte Kyouya genervt und wollte Tamaki zu Tode foltern. Doch er musste sich fassen. Also schritt er auf Elisabeth zu und reichte ihr freundlich die Hand.
 

"Ihr habt gewonnen, meine Damen."

"Vielen Dank, Ootori-sama. Haha..Wir geben euch bescheid, sobald wir eure Dienste in Anspruch nehmen wollen...24 Stundenlang, denkt dran."
 

"Muuutteeeer!" Tamaki stürmte auf seinen Klassenkameraden zu und hing sich an ihn. Erneut war er deprimiert darüber, dass er den MaidClub bestehen lassen musste. Diese unschuldigen, kleinen Wesen...
 

"Mich wundert es, dass dir soviel daran gelegen ist den Club aufzulösen. Sind sie nicht auch irgendwie wie eine Familie?", bemerkte Haruhi knapp und blickte Tamaki fragend an.
 

"Eine...Familie, sagst du ?" Der Franzose grübelte und blickte zu den Maids hinüber. Diese umarmten sich alle gegenseitig und schienen perfekt zu harmonieren. Vorallem als sie Haruhis Worte mitbekamen, begannen sie alle sich Gegenseitig als "Schwester" zu bezeichnen.
 

Und so kam Frieden ein. Tamakis Augen leuchteten auf und sein Groll verschwand, als er erkannte, dass er vor sich eine Familie wie die seine hatte. "Oh ihr süßen, ich werde euch immer unterstützen ! Wenn ihr mich braucht, sagt mir einfach Bescheid!" quietschte der Blonde, lief zu den Mädchen hinüber und drückte sie alle glücklich an sich.
 

"Tja...der Chef kann eben keine Familie zerstören, das ist unmöglich."

"Genau, Kaoru. Und ich denke das ist auch gut so."
 

Ja. Es war definitiv gut so. Und es würde immer besser werden.
 

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Ich hoffe es hat euch gefallen, meine Lieben !

Die Spiele hab ich wirklich gelost und es kam gut aus. Honey beim Kuchenwettessen, ohje XD
 

Love <3

Serve Me, Master !

Klassenraum: 1A
 

"Oi, Haruhi...diese Mädchen gucken schon die ganze Zeit herüber.."
 

"Hm? Wer, Hikaru?"
 

"Er meint die aus diesem Club. Die Hausmädchen."
 

Kaoru deutete auf die drei Mädchen nur wenige Meter vor ihnen. Als Fujioka Haruhi ihren Blick zu ihnen wandt, steckten diese die Köpfe zusammen und schienen zu tuscheln.
 

Der Lehrer musste aufgrund einer Besprechung schon vorher gehen und darum saßen alle irgendwo in der Klasse rum und unterhielten sich und blödelten rum. Hikaru lehnte sich genervt zurück und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.
 

"Ngah...ich wette die planen etwas richtig fieses. Die sind gar nicht so unschuldig wie die tun."
 

"Sag sowas nicht, Hikaru. Ich fand sie bisher eigentlich sehr nett und zuvorkommend."
 

Erneut blickte Haruhi zu den drei Mädchen herüber. Frederica, Anissa und Clubchefin Elisabeth. So schlimm konnten diese Maids nicht sein, schließlich schienen sie sich sehr nahe zu stehen. Auf einmal bemerkte sie, wie die Mädchen sich aufrichteten und geradewegs auf sie und die Zwillinge zusteuerten.
 

"Here we go.", sprachen Hikaru und Kaoru gleichzeit, standen auf und stellten sich unmittelbar neben Haruhi, die noch auf ihrem Stuhl saß. Es schien beinah so, als gingen sie in eine Kampfposition.
 

"Haruhi-kun, wie geht's dir heute, ne ? Musst du heute zu deinem Club?"
 

"Ah..Kobayashi.."
 

"Rika-chan reicht!"
 

"Ah...Rika-chan...ja, heute findet unser Club statt."
 

Dies brachte Frederica nur leicht zum schmunzeln, als sie sich dann hinter Anissas Rücken versteckte.
 

"Wir nehmen uns heute eine kleine Auszeit. Aber wir hoffen euch alle bald wieder in unserem Club begrüßen zu dürfen.", sprach Elisabeth unglaublich freundlich und lächelte strahlend.
 

"Liebend gerne...", entgegnete Haruhi ihr, als die Zwillinge beide hinzufügten:

"..niiiicht!"
 

Doch auf einmal spürten die beiden ein Kneifen in ihren Wangen und blickten in Anissas Augen, die bedrohlich funkelten. "Unser Club ist TOLL, nicht wahr? Der MaidClub ist der BESTE Club in der ganzen Ouran-High-School! Nicht waaahr? Sagt es!"
 

"Ngg...isch er nischt!", nuschelten die beiden nur und versuchten den Schmerz zu ignorieren. Doch bei ihren Worten, begann Anissa nur noch stärker zu kneifen und wandte beinah soviel Gewalt an, dass sie die Zwillinge dazu brachte sich Schmerzenstränen herauszudrücken. "Wie bitte? Sagt es!"
 

"Der MaidClub ischt der Beschte Club in der ganschen Ouran-High-Schcool"

Kaum war es gesagt, waren die beiden von ihren Qualen erlöst. "Na, warum nicht gleich so?", sagte Anissa, klatschte zufrieden in die Hände und zeigte den drei Hosts ein Peace-Zeichen. Zwei von diesen rieben sich die schmerzende Wange und schmollten jetzt leicht. Und Haruhi, die so selten lachte, fand diese Situation definitiv komisch und lies ein zwar kurzes, aber aufrichtiges Lachen von sich hören.
 

"Ähm...Anissa, richtig? Warum seid ihr denn rübergekommen?", fragte Kaoru nun endlich.
 

"Ochja, naja, wir sind ja jetzt alle sozusagen Freunde und - ...HEY, Renge, warte mal, ich muss dir was total cooles zeigen!". Und so ließ Cho Anissa die anderen einfach stehen und lief hinüber zu ihrer Cosplay-Freundin, um mit ihr die neuesten Entwürfe für die Kostüme des MaidClubs zu besprechen.
 

"Öh...was war denn jetzt?", grummelte Hikaru und sah dem Mädchen nach.
 

"Oh...das passiert ständig. So ist sie einfach.", sagte Frederica und zuckte nur mit den Schultern und auch Elisabeth nickte zustimmend. Die beiden mochten ihre Klassenkameradin nunmal so wie sie war. Auch wenn sie viel zu leicht abzulenken war. Nun übernahm Elisabeth das Antworten halt: "Aber wie sie schon sagt. Wir sind doch jetzt sowas wie..Freunde und Freunde begrüßt man doch, nicht wahr?"
 

Doch irgendwas in ihrem Blick ließ den Hosts einen eisigen Schauer über den Rücken laufen. Lediglich Haruhi schien das nicht zu bemerken und lächelte die beiden Mädchen weiterhin an.
 

Ist vielleicht nicht so schlecht mal ein paar Mädchenfreundschaften zu haben. Ganz so nervig und arrogant können sie nicht sein, wie ...gewisse andere Personen, die ich kenne, dachte der weibliche Host und kurz darauf plauderten sie schon über allerhand belangloses.
 

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Klassenraum: 3A
 

"Takashiiii...ich hab ganz doll Hunger auf etwas Süßes!", meckerte Honey, der gerade auf der Fensterbank hockte und schon all seine Leckereien verschlungen hatte. Es wurde also Zeit, dass es klingelte und er bald Kuchen im Musikraum essen konnte.
 

Doch Morinozuka Takashi schien das gerade gar nicht zu kümmern. Generell kannte er ja die ständige Sucht nach Süßigkeiten, die sein kleiner Freund mit sich trug. Stattdessen interessierte ihn etwas anderes mehr: "Mitsukuni...dieser Club..."
 

"Ich weiß. Wir hatten vielleicht Anfangsschwierigkeiten, aber ich glaube diese Mädchen sind ideal. Ich meine...sie sind irgendwie doch wie wir, oder nicht? Allein KaoKao und HikaHika...ihre Welt ist immer noch viel zu beschränkt. Im Club sind sie offen mit Mädchen..aber das ist ja nur ein Spiel von ihnen. Genauso ist es mit Kyou-chan...er ist viel zu verschlossen vor anderen. Dabei ist er gar kein so schlechter Kerl, wie er uns manchmal weismachen will. Für ihn zählt Wohlstand zwar zu den wichtigen Dingen des Lebens, aber ich glaube er wird wissen, dass es wichtigeres gibt. TamaTama währenddessen hat seine Lektion schon gelernt und genießt diese Familienerweiterung. HaruHaru kann Mädchenfreundschaften schließen und du, Takashi...". Die ganze Zeit schien Honey sehr ernst zu sein und lächelte sanft beim Gedanken an all das Gute, was die Mädchen bewirken konnten. Doch aufeinmal schien er traurig und senkte seinen Blick.

"...unsere Zeit ist bald vorbei. Es ist nicht mehr lange bis zu unserem Schulabschluss und wir werden auf verschiedene Universitäten gehen. Ich will wirklich, dass ...dass du jemanden findest, der dir wichtig iiiist."
 

Während seiner Rede bekam Honey immer feuchtere Augen und war nun wieder vollkommen in seiner kindlichen Art drin. Er blickte seinen besten Freund nun traurig an und dieser tätschelte ihm liebevoll den Kopf. "..ja...Mitsukuni."
 

"Wie süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß!", quietschten währenddessen einige Fangirls, die das Geschehen von weiter weg beobachtet hatten. Zwar hatten sie das Gespräch nicht mitbekommen, doch allein dieser Anblick war genug, um ihre Herzen zum glühen zu bringen.
 

"Hm..? Was ist denn da so dolles?", fragte Ju Katzuragi, die gerade zu den kreischenden Mädchen hinübergekommen war. Diese deuteten nur weiter quietschend auf die beiden Freunde. Die Maid verstand sofort und lief grinsend zu den beiden hinüber. "Oii..Honey...Mori, huh ? Sagt mal...habt ihr die Hausaufgaben für morgen? Ich hab keine Luuust..und vielleicht könnte ich ja...abschreiben?", brabbelte sie schließlich, als sie bei den beiden ankam und die Hände in die Hüfte stemmte. In dieser Schreckenssekunde fiel auch Honey ein, dass er diese Aufgaben noch nicht erledigt hatte und so lief er schnell zu seinem Platz zurück.Natürlich nicht ohne Katzuragi eine angemessene Entschuldigung zuzurufen. Ohne zu antworten stieß Mori sich von der Wand ab und schien an Katzuragi vorbei zu gehen. Doch ehe dies der Fall war und er gerade neben ihr stand, legte er seine Hand auf ihre Schulter. Sein Blick fiel ausdruckslos zu seinem Platz, während ihrer Richtung Fenster fiel, wo die beiden jungen Männer gerade noch gestanden beziehungsweise gesessen hatten.
 

"Du schaffst das alleine bestimmt bestens.", murmelte Takashi kurz und ließ seine Hand wieder von der Schulter gleiten, bevor er seinen Gang fortsetzte und sich an seinen eigenen Platz setzte.
 

Katzuragi biss sich währenddessen leicht auf die Unterlippe. Da an ihrem Hals, wo sie eine Fingerspitze Moris gestreift hatte, brannte es förmlich. Das Mädchen mit den langen Zöpfen hob schließlich den Arm und legte ihre Handfläche langsam auf die Stelle, wo es so warm war.

Ihre kühle Hand, ließ das Brennen im nu verschwinden.

In einmal drehte sich das Mädchen energisch um und rief ihrem Klassenkameraden zu: "Na klar doch, worauf du wetten kannst!". Und mit diesen Worten schnappte sie sich Stift und Papier und begann ihre Arbeit selber gewissenhaft zu erledigen, was Mori leicht zum schmunzeln brachte. Und dies wiederum brachte Honey zum lächeln.
 

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Klassenraum: 2A
 

Willkommen in der einzigen Klasse in der wahrscheinlich gerade Unterricht stattfand. Naja zumindest bis zu diesem Moment: Dem Klingeln, welches eine kurze Pause andeutete. Und kaum war dieses erklungen, lugte ein kleiner, violetthaariger Kopf durch die Tür und schlich sich in Windeseile an all den Schülern vorbei bis hin zu dem Platz an dem Higurashi Sion gerade in ihr Buch vertieft war. Diese spürte nur, wie sich zwei Arme um ihren Hals schlangen.

"Ayame-chan...solltest du nicht in deiner eigenen Klasse nebenan sein?", murmelte Sion nur leise, ohne von ihrem Buch aufzuschauen oder sich auch nur irgendwie zu bewegen.
 

"Aber das ist so langweilig, Sion-chaaaan.", grummelte die Angesprochene und seufzte leise, während sie ihren Kopf auf den von ihrer Freundin ablegte und versuchte ein Blick in deren Buch zu erhaschen. Doch kaum hatte sie die ersten Worte gelesen, wandte sie den Blick desinteressiert wieder ab.
 

"Vielleicht solltest du mehr Zeit ins lernen investieren.", sprach die braun-rothaarige wieder und klappte ihr Buch leicht genervt zu. Sie war schon gewohnt, dass sie in den Pausen nicht zum lesen kam.
 

"Wenn der Prinzessin so langweilig ist, dann kann ich für eine wunderschöne und romantische Ablenkung mit Sicherheit garantieren." , erklang es auf einmal hinter den beiden Mädchen und schon hatte Suou Tamaki Ayames Hand ergriffen und sich vor sie gekniet. Mit seinem nur allzu bekannten Host-Flirt-Blick sah er das junge Mädchen nun an.
 

Doch Ayame zog ihre Hand einfach zurück, strich sich damit durchs Haar und sprach: "Hebs dir für später auf, Romeo."
 

...
 

"Mutteeeer..". Schon hatte Tamaki sich neben Kyouyas Platz winselt auf den Boden geworfen, hielt sich an dessen Hosenbein fest und blickte mit einem Wasserfall ähnlichen Tränenausbruch zu den Mädchen.
 

"Idiot.", kam es dann gleichzeitig von Ayame und Sion, welches den Tränenfluss nur noch verstärkte.
 

"Beherrsch dich doch endlich, Tamaki. Das ist doch gar nicht deine Art. Tu lieber das, was ich dir gesagt hab.", grummelte Kyouya leise. Keine der gaffenden Fangirls um sie herum sollte die Schattenseite des jungen Ootori sehen, also versteckte er seinen wütenden Blick hinter seinem Notizbuch und sprach möglichst leise.

"Ahja...fast vergessen!", rief Tamaki laut, sprang wieder gut gelaunt auf und schlenderte wieder zu den Mädchen, nur um sich leicht zu verbeugen. "Prinzessinnen,...ich, euer treuer Diener, Suou Tamaki...bitte euch um einen Gefallen..." Als das Geschnulze begann, ergriff er nun jeweils eine Hand der beiden Maids und sah sie mit funkelnden Augen an. Bevor er weitersprechen konnte, zogen diesmal jedoch beide ihre Hände zurück.
 

"Hab ich nicht gerade was gesagt, Romeo?", gab Ayame diesmal etwas genervt von sich.
 

Das Szenario wiederholte sich: Tamaki: winselnd auf dem Boden ; Kyouya enorm genervt ; Tamaki kommt mit frischem Selbstbewusstsein zurück. Diesmal konnte er sich allerdings beherrschen und ergriff nicht wieder die Hände.
 

"Ich, der Ouran-High-School-Host-Club-King, möchte euch bitten uns für eines unserer Events euren Clubraum zukommen zu lassen!"
 

"Dazu musst du schon Liz fragen. Diese Angelegenheiten klärt sie allein.", antwortete Ayame einfach nur und nickte Sion zu, welches dieser andeuten sollte eben mitzukommen. Seufzend erhob sich diese und sie ließen einen verdatterten Tamaki stehen, der jetzt schon den grausigen Blick Kyouyas im Nacken sitzen spürte.
 

Sion und Ayame waren währenddessen auf den Flur getreten und schlenderten zur nächsten Tür, wo das Klassenzimmer der 2 B war. Zuerst schwiegen die beiden Freundinnen, doch überraschenderweise war Sion diejenige, die dieses brach:
 

"Es ist eigentlich nicht deine Art unhöflich zu sein. Was war das gerade?"
 

"Hm...ach...du meinst mit Direktors Sohnemann ? Nunja..."
 

Ayame drehte eine Pirouette und zwinkerte dem etwas kleineren Mädchen zu. "Ich will es diesen Männern einfach nicht zu einfach machen. Ein wahrer Prinz wird jede Schwierigkeit überwinden, um mein Herz zu erobern...hach.."

Somit schloss sie verträumt die Augen, legte ihre Hände auf die Stelle, wo ihr Herz am kräftigsten pochte und tänzelte durch die Tür in ihren Klassenraum. Und Sion kehrte ebenfalls lächelnd zurück in ihr Klassenzimmer. Sie hatte noch eine Minute und 23 Sekunden, in denen sie ihr Buch weiterlesen konnte.
 

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Nach dem Unterricht im Musikraum Nr. 3
 

Jeder der Hosts ging bereits gewissenhaft seiner Pflicht nach und bediente die Kundinnen so, wie sie es wünschten. Heute trugen alle einfach ihre Uniform und es schien kein besonderer Eventtag zu sein, an dem sie sich verkleideten. Ganz zu Freuden Haruhis, die das ganze cosplayn sowieso nicht so spannend fand.
 

Der Nachmittag ging schnell vorbei. Hier und da sah man eine etwas zu innige, brüderliche Liebe, dort sah man dahinschmelzende Mädchen, die sich um einen Blondschopf versammelten und all das, was nunmal zum Host-Alltag gehörte, bekam man auch zu sehen.
 

Doch auf einmal, kurz vor Schluss, öffnete sich wieder die Tür und ein Mädchen betrat den HostClub.
 

"Kobayashi Frederica, huh? Na, was führt dich denn hierher?", fragte Tamaki höflich und war dabei mal ziemlich normal, als er so zu ihr hinüber sah. Kyouya hingegen ahnte böses und fürchtete schon, dass sie gekommen sei, um die Strafe der Hosts zu verkünden. Das vor den Kundinnen zu offenbaren, konnte wahrhaftig eine Tragödie hervorrufen.
 

Frederica war jedoch ziemlich nervös und druckste nur herum. Ihre Wangen schienen eine leichte Röte zu besitzen, als sie zu stammeln begann: "I-Ich...ich komme her, weil...ich meine...also...ich bin als Kundin hier."
 

Als die Schwarzhaarige ihren Blick vorsichtig hob, blickte sie in sieben verblüffte Augenpaare, die mit allem, aber nicht DEM gerechnet hatten. Kyouya schritt auf sie zu und deutete ihr an sich doch zu setzen. "Für welchen Host hast du dich denn entschieden, Frederica-hime?"
 

Erneut färbten sich ihre Wangen rot, als sie zu einem Sofa hinüberging und sich auf dieses setzte. "Ich...also...bitte...H..H-H.."

Schon wieder dauerte es, bis sie ihre Sprache fand, doch schließlich ballte sie die Fäuste und sprach es einfach laut aus - etwas zu laut, wenn es nicht sogar beinah einem Aufschrei glich.
 

"Haruhi-kun!"
 

Für einige Sekunden trat ein beträchtiges Schweigen ein. Doch dann ließen vier Hosts - Hikaru, Kaoru, Tamaki und Honey - ein Schnauben von sich hören, welches entstand, weil sie ein Lachen unterdrücken mussten. Frederica hingegen lief nun sowohl aus Scham, als auch aus Wut rot an. "Was soll das ?", grummelte sie also und verschränkte die Arme.
 

"Ignorier sie bitte einfach, Rika-chan.", sprach Haruhi dann, als sie mit einem Tablett ankam, auf dem eine kleine Kanne und zwei Tassen standen. All das platzierte sie auf dem Tisch und goss ihnen beiden etwas ein. Anschließend nahm sie neben ihrer Klassenkameradin Platz. "Kirschsaft, nicht wahr? Den hast du doch auch bei euch im Clubraum getrunken."
 

"H-Hai ! Danke sehr...", murmelte die Maid verlegen und freute sich darüber, dass Haruhi soetwas aufgefallen war.
 

"Naaa, also was meinst du dazu, Hikaru?"

"Du meinst, dass Kobayashi Frederica total in Haruhi verknallt ist und es jeder weiß? "
 

Die Zwillinge hatten sich hinter dem Sofa der beiden Mädchen positioniert und lehnten sich jetzt so nach vorne, dass beide Zwillinge ihr Gesicht ganz nah neben dem von Frederica war. Diese Situation war einfach zu komisch, sodass sie ihr teuflisches Grinsen nicht abstellen konnten.
 

"Das ist ja totaaaaal peinlich!", sagten beide synchron und tippten jeder mit einem Zeigefinger auf ihre Wangen.
 

Mit einem mal sprang das Mädchen auf, drehte sich um und schlug beide Hände mit ihrer eigenen weg. Ihr Blick sprach von etwas, das nahezu an Hass grenzte. Die beiden Jungs blickten sie verwirrt an und zogen die Hände langsam zurück.
 

"Wagt es nicht mich anzurühren!", schrie Frederica nun wütend.
 

"Ah...Rika-chan...was ist denn los?"
 

Und erneut öffnete sich die Tür und alle Blicke wichen von Frederica zu dieser. Dort tauchten nun auch alle anderen Maids in ihrer Schuluniform auf. Alle schienen ziemlich mies gelaunt und hatten sich wie ein 'V' angeordnet. An der Spitze Elisabeth, links neben ihr Katzuragi und etwas weiter hinter ihr Sion, rechts von Liz standen Ayame und dahinter Anissa.
 

"Rika-chan!", rief Ayame ihrer Freundin zu und schien leicht besorgt. Doch diese blickte nur in die wütenden Augen ihrer Clubchefin, nickte und lief Ayame schließlich in die Arme. Mit einem letzten traurigen Winken an Haruhi gerichtet, eskortierte die Violetthaarige die Schwarzhaarige aus dem Raum.
 

"Für heute ist der Club geschlossen!", verkündete Kyouya auf einmal laut und zur Überraschung aller. Schon verfließen traurige Kundinnen den Raum, gefolgt von den Maids. Mit einer Ausnahme: Elisabeth

Diese verblieb an ihrer Stelle und wartete bis sich die Tür hinter ihr fest geschlossen hatte. Anschließend verbeugte sie sich leicht. Schon wieder etwas, was die Hosts überraschte.
 

"Es tut mir leid für den Aufruhr, den Frederica heute veranstaltet hat."
 

"Ah...ist doch schon in Ordnung..", begann Tamaki, als er auf Liz zuging.
 

"Nein, ist es nicht!", unterbrach sie ihn allerdings und richtete sich wieder auf.

"Findet ihr das wirklich richtig? Das alles wäre niemals passiert, wenn Fujioka Haruhi sich nicht als Mädchen verkleiden müsste! Aus welchen Gründen auch immer.."
 

"WA-?!"

Mit einem mal waren alle Host Mitglieder geschockt. Woher wusste Elisabeth es? Hatte sie es erkannt?
 

Kyouya schob seine Brille mit einem Finger hoch und drehte dem Mädchen den Rücken zu.

"Die Frage ist dann wohl jetzt, was du dafür willst. Uns käme es überhaupt nicht gelegen, wenn auf einmal alle erfahren würden, dass Haruhi ein Mädchen ist."
 

"Ist mir egal. Ich sage nur, dass ich nicht will, dass noch so etwas passiert. Rika mochte Haruhi schon von Anfang an. Dieses naive, dumme Kind...! Ich lasse einfach nicht zu, dass eines meiner Mädchen verletzt wird."
 

"Aber...wir würden doch nie jemanden verletzen..", bemerkte Honey vorsichtig von der Seite.
 

"Aber tun wir das nicht alle? Sowohl ihr, als Hosts, wie auch wir, die Maids, spielen nur mit Gefühlen. Zwar mag es den Kunden gefallen so angehimmelt zu werden von uns...aber nicht all das da draußen sind Fangirls, wie eure Kundinnen. Irgendwo gibt es noch Menschen, die auf aufrichtige Liebe hoffen."

Elisabeth seufzte nur noch und hielt sich die Stirn. Das ganze war einfach zu viel Stress und das verursachte ihr Kopfschmerzen.
 

"Dennoch braucht sie doch nicht so auszurasten.", knurrte Hikaru wütend und verschränkte die Arme. "Ich meine...was sollte das?"
 

"Es ist nicht meine Sache das für sie zu klären. Belasst es dabei."
 

Schlussendlich erhob sich auch Haruhi, stellte sich direkt vor Elisabeth und verbeugte sich leicht. "Es tut mir leid. Ich hatte wirklich keine bösen Absichten."
 

Leicht lächelnd strich Liz ihrem Gegenüber durch die Haare. "Keine Sorge. Dir will keiner etwas böses, Haruhi. Nun denn...ich verabschiede mich."
 

Schon drehte das blonde Mädchen sich um und schritt hinüber zur Tür.

"Achja...wir erwarten euch dann morgen nach Unterrichtsschluss bei uns im Clubraum. Wir haben einiges für euch zu erledigen. Außerdem steht das Wochenende vor der Tür und das ist perfekt, wenn man bedenkt, dass wir euch 24 Stunden lang in unserem Dienst stehen haben."
 

Und die Tür fiel wieder ins Schloss und es befanden sich nur noch Hosts im Musikraum.
 

"Hmm...mal sehen, was der Tag morgen bringt. Ich bin müde, gehen wir, Hikaru."

"Ja, geht klar."

"Dann bis morgen, Chef!", riefen beide gleichzeitig und marschierten zum Ausgang.
 

"Spielen...wir nur mit Gefühlen?"
 

"Huh? Was hast du gesagt, Chef?"
 

Alle wandten sich nun zu Tamaki, der den Blick gesenkt hatte. Er war nicht wie sonst so überaus deprimiert. Diesmal schien er ernsthaft verletzt und besorgt.
 

"Spielen wir wirklich...nur mit den Gefühlen der Mädchen?"
 

"Ja, aber es ist nicht unbedingt etwas schlechtes, Tamaki.", sprach Mori auf einmal und bekam dafür ein Lächeln von Honey geschenkt, welcher Stolz auf die Worte des Riesen war.
 

Kyouya währenddessen hatte seine Sachen zusammen gepackt und sich neben Tamaki gestellt. "Mori hat Recht. Mach dir keine Sorgen. Dieser Club existiert doch um Mädchen glücklich zu machen, oder nicht? Und es wäre mir neu zu hören, dass du da schonmal versagt hättest."
 

Der Clubkönig drehte den Blick überrascht zu Kyouya.

"Danke."
 

"Bin dann weg."
 

"H-Hey, Haruhi, warte!"
 

Und so endete wiedermal ein scheinbar normaler Tag in der Ouran High School.
 

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Am nächsten Tag, nach Unterrichtsschluss, in der alten Aula
 

"Willkommen, mein Meister!", erklang es synchron von all den Maids, als die Hosts eintraten, um ihre Wettschulden zu begleichen.
 

! OUTFIT-OF-THE-DAY : 'HOSTS-AND-MAIDS-DAY' - Jeder der Maids trug die Schuluniform der Jungen. Jedoch trugen sie keine Hosen sondern blaue Faltenröcke !
 

Bisher befanden sich noch keine Kunden im Raum, da die Hosts auch wirklich pünktlich erschienen waren und die Türen erst gleich offiziell geöffnet werden sollten.
 

"Nun...wie sieht unsere Bestrafung jetzt aus?"
 

Auf Tamakis Frage hin, ernteten sie allesamt das gesammelte diabolische Grinsen der Maids.
 

5 Minuten später...
 

"D-DAS IST DOCH WOHL NICHT EUER ERNST?!", schrien Hikaru und Kaoru empört, als sie mit ihren Freunden aus dem kleinen Nebenzimmer traten. Dort sollten sie sich nämlich, auf Befehl der Maids hin, umziehen.

Etwas irritiert waren die Jungs also, als sie sich in den knappen Hausmädchenuniformen der Mädchen wiederfanden !
 

Die 'wahren' Maids brachen daraufhin in schallendes Gelächter aus und krümmten sich teilweise vor Lachen und hielten sich vor Schmerzen die Bäuche.
 

"Hört auf euch zu beschweren! Wettschulden sind Ehrenschulden ! Und wie heißt es nicht auch noch: Wenn du in Rom bist, benimm dich wie die Römer!", verkündete Tamaki stolz mit einem Wischmopp in der Hand.
 

"Hm...das kann uns auf eine ganz neue Ebene bringen, Kaoru."

"Da hast du nicht ganz Unrecht, Hikaru."

Die beiden grinsten sich nun an und verfielen in ihre Rolle. Kaoru, der versuchte mädchenhaft zu rennen, rutschte auf dem nassen, von Tamaki gewischten Boden aus und schien zu stürzen. Doch bevor er aufschlug, zog ihn jemand am Arm zurück. Und so landete Kaoru direkt in den Arme seines...Bruders.
 

"Hast du dich verletzt, Schwesterchen?"

"Nein...du hast mich gerettet. Ich bin so dankbar, dass du mich immer beschützt, Hika-onee-chan."
 

"Vergesst das für heute !", rief Anissa, sprang auf die beiden zu und trennte sie mit einem Tritt voneinander, sodass sie schlussendlich beide auf dem feuchten Boden landeten.
 

Kyouya hatte sich währenddessen hingesetzt und schien eifrig etwas in seinem Buch zu notieren.
 

Honey tänzelte wie wild vor den Füßen Moris, der die ganze Zeit mit einem Staubwedel eine kleine Skulptur entstaubte.
 

"Hey, sieh mal hierher, Takashi!", rief Honey nun und hob seinen Rock hoch, sodass Mori dort dessen Boxershort sehen konnte. Sofort sprintete er nach vorne, um den Rock wieder runterzuziehen, da bemerkte er, dass jemand schneller war.
 

Sion kniete neben Honey und hielt den Kleiderzipfel fest. "Eine Lady tut so etwas nicht.", murmelte sie nur, bevor sie sich erhob und zurück zu ihrem Sofa ging.
 

Die beiden Seniorschüler sahen ihr einfach nur hinter und schmunzelten leicht.
 

Nun trat auch Haruhi langsam aus dem Nebenraum hinaus. "Ich fühle mich irgendwie unwohl.", murmelte diese und besah sich selbst in einem Spiegel.
 

"Haruuuhiiiii..." riefen Honey, Tamaki und die Zwillinge, als sie ihr junges Clubmitglied einmal in passenden Mädchenkleidern sahen, was ihre Herzen zum schmelzen brachte.
 

Die nichts ahnenden Maids blickten die fünf nur verwirrt an, bevor auch Frederica nun einen Schritt auf Haruhi zumachte.
 

"Das steht dir wirklich gut, Fujio-...ähm..Haruhi.", stammelte sie leicht verlegen. "Fast wie ein richtiges Mädchen!"
 

Die Zwillinge stellten sich nun unmittelbar zwischen die beiden und wedelten mit den Armen: "Was? Aber nein? Haruhi ist wirklich männlich...sooo MÄNNLICH!"
 

Sofort schien Frederica wieder wie ausgetauscht und besah die beiden einfach nur mit einem überaus wütenden Blick.
 

"Komm schon, Rika-chan ! An die Arbeit!", rief Ayame, als sie angerannt kam, Frederica am Arm packte und mit ihr zu einer anderen Ecke des Raumes eilte.
 

"Dann fangt mal schön an zu putzen, ihr Süßen! Am Ende des Tages soll alles blitzeblank poliert sein, haha!", lachte Katzuragi schadenfroh und wandte sich anschließend wieder ab.
 

Währenddessen schritt Elisabeth auf den Tisch zu, an dem Kyouya saß. Sie stellte einen Laptop direkt vor seiner Nase ab. "Die finanzielle Überwachung lasse ich Dir zukommen, Ootori-sama.", sprach sie dann mit einem wundervollen Lächeln, welches alle Männerherzen konnte höher schlagen lassen.
 

Der junge Mann schob nur seine Brille hoch und blickte dann zu den anderen. Mori staubte immer noch umher, Honey tanzte und die Zwillinge und Tamaki stellten sich beim arbeiten eher ungeschickt an. Die einzig wirklich arbeitende war Haruhi.
 

"Diese Outfit-Wahl war wahrscheinlich weniger ein Zufall."
 

"Wie scharfsinnig.". Nun richtete auch Elisabeth den Blick zu den Hosts. "Haruhi...sieht wirklich aus wie ein Mädchen, ne?" sagte sie und zwinkerte Kyouya anschließend zu. Es wurde nun Zeit die Tür zu öffnen.
 

"Herzlich Willkommen, mein Meister!", rief Liz also, als sie die Tür öffnete. "Nehmt nur Platz. Wir haben alle auf Euch gewartet. Sagt mir, wer von uns darf Euch heute zu Diensten sein?", sprach sie mit charmanter Stimme und verbeugte sich.
 

"Wie wäre es mit dem ruhigen und aufrichtig Typ? Higurashi Sion, the loyal Maid." Die Clubchefin deutete auf das lesende Mädchen auf dem Sofa.
 

"Oder doch lieber den sportlichen und extrovertierten Typ? Ju Katzuragi, the charismatic Maid." Das Mädchen stand gerade an einem Tisch und blickte provokant-lächelnd auf, um dem eintretenden Kunden zuzuzwinkern.
 

"Natürlich hätten wir auch noch etwas für den Beschützertypen-extrem! Azakura Ayame und Kobayashi Frederica, the lovely Maid and the cute Maid!". Ayame und Frederica standen beide nebeneinander an einem Tisch, jeweils mit einem Tablett in der einen Hand und eine Gabel mit einem Bissen Kuchen in der anderen. Folglich hielten sie sich beide gegenseitig die Gabeln hin und nahmen den Bissen kichernd entgegen.
 

"Wenn sie allerdings eher auf Überraschungen aller Art aus sind, dann empfehle ich Cho Anissa, the extraordinary Maid!". Diese stand gerade an einer Bar mit einem Cocktailmixer in den Händen, welchen sie zu schütteln begann. Währenddessen grinste sie stolz zum Kunden.
 

"Und dürfte das sie nicht zufriedenstellen, stehe ich Ihnen mit all meiner Kraft zur Seite. Mein Name ist Lyria Elisabeth. And I am the smart Maid"
 

Und so bekamen die Hosts das erste mal einen Einblick in das Leben einer Maid.
 

"Umm..sag mal, Ani...was machen die Mitglieder des Host Clubs eigentlich hier? Und das in so einer Aufmachung...", fragte ein verwirrter Kunde, der gerade sein Getränk eingeschenkt bekam.
 

"Kümmert euch bitte nicht drum, Meister...sie sind niedere Diener, die uns heute etwas aushelfen. Hihi"
 

Niedere Diener?! . Keine Ausdrucksweise, die den Hosts gefiel.
 

Auch die anderen Mädchen waren mittlerweile von Kunden umschwärmt. Das ganze schien wirklich gut vergleichbar mit dem Host Club zu sein.
 

"Welches Buch liest du zur Zeit, Sion-chan?"

"Shakespear's Macbeth."

"Wirklich. Shakespear hat eine Menge guter Werke geschrieben."

Sion legte ihr Buch lächelnd zur Seite.

"Ja, das hat er...aber ich habe gehört Ihr habt einige Werke berühmter deutscher Dichter gelesen. Es würde mich reizen davon zu erfahren, Meister."
 

Die Hosts staunten nicht schlecht, als das braunhaarige Mädchen sich mit ihren Kunden unterhielt.. Anscheinend konnte auch die schweigsame Sion gesprächiger werden. Bei Ayame und Frederica, die meist zusammen Kunden empfingen, ging es ebenfalls sehr gepflegt zu. Ayame servierte die Getränke und Frederica stellte die Karte vor und die Gerichte, die sie anzubieten hatten.
 

Auf einmal ertönte ein lautes Krachen.
 

"Ah...es tut mir so leid! Verzeiht mir, Meister!", rief Katzuragi, die soeben ihr Tablett hatte fallen lassen, wodurch drei Gläser zu Bruch kamen. Sofort wollte sie die Scherben aufheben, als eine warme, sanfte Hand sie daran hinderte. Ein eigenartiges Gefühl durchzuckte sie, als sie bemerkte, dass sie soetwas schon einmal gefühlt hatte.
 

"W-Was..?"
 

Neben ihrem Gesicht war auf einmal dessen von Morinozuka Takashi, der sie immer noch festhielt.
 

"Sei vorsichtig. Du könntest dich verletzen."
 

"Um...vielen Dank."
 

Schließlich kehrte Mori, in seinem lächerlich wirkenden Maidoutfit, die Scherben weg und Haruhi half ihm dabei den verschüttetten Saft aufzuwischen.
 

"Alles in Ordnung mit dir, Katzuragi?"
 

"J-Ja, Liz. Alles in Ordnung. Danke.", murmelte diese, als ihre Freundin sie stützte. War das noch normal ? Sie ließ doch ständig etwas fallen. Aber das war das erste mal, dass sie so zittrige Knie bekam.
 

Und so verging die Zeit wie im Fluge...
 

"Puh, bin ich froh aus diesen Klamotten raus zu sein!", meckerte Hikaru und sein Bruder konnte ihm dabei nur zustimmen. Sie waren wirklich komplett fertig mit den Nerven und übermüdet.
 

"Ich finde wir haben uns die komplexen Mittel des einfachen Volkes perfekt zugunsten gemacht und alles supersauber bekommen!", sagte Tamaki stolz, hob den Daumen und erntete nur einen skeptischen Blick Haruhis, die irgendetwas in ihren nicht vorhandenen Bart nuschelte.
 

Honey gähnte schon vor Müdigkeit, als er auf Moris Schultern saß und mit seinem Stoffhasen kuschelte. "Mitsukuni...noch ein wenig wach bleiben." , "Hai, Takashi."
 

"Nun denn...ich muss jetzt nach Hause und noch Einkäufe erledigen.", meldete sich Haruhi zu Wort und wollte gerade die Aula verlassen, als sie gestoppt wurde. Seltsamerweise befand ich vor ihr kein Hindernis. Als sie sich jedoch umdrehen wollte, bemerkte sie, dass Frederica das Ende von Haruhis Jacketts gepackt hatte. Ihr Blick war gesenkt und sie flüsterte nur leise: "...noch nicht gehen."
 

"Ah...sorry, Rika-chan...aber wir sehen uns ja nach dem Wochenende wieder.", versicherte Haruhi freundlich. Doch so war das gar nicht gemeint, was durch Rikas Kopfschütteln deutlich wurde.
 

"Du darfst noch nicht gehen."
 

"In der Tat!", begann Katzuragi, als sie sich vor die Tür stellte. Anissa gesellte sich zu ihr: "Es war die Rede von 24 Stunden!"
 

"Was ? Was soll das denn nun heißen?", fragte Kaoru und blickte in die Runde.
 

"Pyjama-Party.", sprach Sion es klar aus und alle Hosts blickten sie fragend und zugleich geschockt an.
 

"Haaaiiii! Ihr kommt mit uns und bedient uns an unserem Mädels-Abend, hihi!", verkündete Ayame froh und klatschte ein paar mal in die Hände.
 

"Aber-...ich kann wirklich nicht...ich muss..", protestierte Haruhi, doch schon wurde sie von Katzuragi und Anissa gepackt und zum Parkplatz geschleppt. Die Mädchen folgten ihnen sofort. Die Ausnahme war erneut Elisabeth.
 

"Ootori-sama...nein...Kyouya. Ich gehe davon aus, dass du meine Adresse kennst. Erholt euch gut und packt eure Sachen. In zwei Stunden erwarten wir euch alle in meinem Apartment." Und schon war auch Liz verschwunden.
 

Zurück blieben nur sechs total verausgabte Hosts, die sich in ihrer persönlichen Hölle sahen. Naja bis auf Tamaki, der Freudensprünge bei dem Gedanken machte, dass ein Familienabend bevorstand.
 

2 Stunden später: Elisabeths Apartment
 

"3 Minuten zu spät.", begrüßte Sion die Jungs an der Tür. Sie trug tatsächlich einen orangenen Pyjama. Es handelte sich anscheinend also wirklich um eine Pyjama-Party.
 

Hikaru, Kaoru, Kyouya, Honey, Mori und Tamaki trugen mittlerweile ihre Zivilklamotten und sahen sich in dem übergroßen Apartment um.

"Naja...geschmackvoll eingerichtet ist es auf jeden Fall.", sagte Kaoru voller Bewunderung.
 

"Hier entlang.", vernahmen die Hosts Sions Stimme und folgten dieser. Der Raum in den sie traten, war komplett ausgelegt mit Mattratzen und tausenden von Kissen. An der Wand hingen kunstvolle Gemälde und das Zimmer erstrahlte in einem herrlichen Licht, welches von dem riesigen Kronleuchter von der Zimmerdecke ausging.
 

"Wooow! Beeindruckend!", quietschte Honey und warf sich in einen Kissenberg.
 

"Ah, wurde ja auch mal Zeit, dass ihr kommt ! Wir haben Durst, holt uns Saft aus der Küche.", sprach Elisabeth. Alle Maids saßen eng beieinander in Pyjamas ihrer Farbe im Zentrum des Raumes und aßen gemeinsam Sushi. Zwischen ihnen befand sich Haruhi, immer noch in ihrer Schuluniform. Sie schien allerdings sehr froh zu sein inmitten der vielen Köstlichkeiten zu sitzen.
 

Die Zwillinge knurrten nur wütend, während Mori sich schon zur Küche aufmachte, um dort die bestellten Sachen zu holen.

"Hikaru! Kaoru!", rief er hinüber, damit sie ihm halfen das ganze zu transportieren.
 

"Benehmt euch heute.", sagte Mori überraschenderweise und die Zwillinge sahen ihn für eine Sekunde lang schweigend an.
 

"Natürlich, tun wir das.", antwortete Hikaru grinsend und hob die Hände als Zeichen der Verteidigung.
 

"Wir würden doch niemals etwas böses tun.", fügte Kaoru hinzu und verfiel in die gleiche Geste, wie auch sein Bruder.
 

"Ah...ist das so?"
 

Plötzlich sahen die Zwillinge zu, wie Mori ihre Rucksäche hochhielt und deren kompletten Inhalt auf den Boden fallen ließ. Zu Tage kamen lauter Gummi-schlangen und Nachahmungen von Ratten, Spinnen und sonstigen Tieren, vor denen das normale Mädchen so Angst hatte, beziehungsweise Ekel empfand.
 

"Keine Streiche.", verdeutlichte Mori nochmal und die Zwillinge gaben nur noch ein genervtes "Jaaaa.." von sich.
 

Somit kehrten sie zurück zum Pyjama-Party-Raum und boten den Mädchen die Getränke an. Tamaki hatte sich währenddessen in der kompletten Wohnung umgesehen und schon den Raum gefunden, in dem er und die Jungs heute schlafen würden. Erfreut darüber, dass sich in einem Zimmer lauter Futons befanden, sprang er aufgeregt vor Kyouyas Nase rum.
 

"Sieh nur, Kyouya! Japanische Futons! Wir schlafen in traditionellen japanischen FUTONS."
 

"Wir schlafen auf dem Boden, so sieht es für mich aus, Tamaki."
 

"Ach komm schon...dein kulturelles Erbe kann doch nicht komplett an dir vorbei gegangen sein! Du wirst schon sehen. Hätten wir jetzt noch einen Kotatsu und einige Orangen, dann wäre das hier einfach perfekt!"
 

Kyouya konnte über das närrische Verhalten seines Freundes hin nur zweifelnd den Kopf schütteln.
 

Schlussendlich hatten sich alle wieder in einem Raum versammelt, wo Haruhi mittlerweile total vollgefressen war. Kyouya reichte ihr eine Tasche, die Ranka für Haruhi gepackt hatte, als er erfuhren hatte, dass sie woanders übernachten würde. Rasch hatte Haruhi sich also umgezogen und war in eine Jogginghose und ein labbriges weißes T-Shirt geschlüpft, welches ihr als Pyjama dienen sollte.
 

"Alles klar, dann können wir ja jetzt anfangen.", rief Anissa vorfreudig, als sie auf die Mattratzen eine etwa 1m² große Platte legte. Um diese herum hatten sich schließlich alle zu versammeln.
 

"Kommst du auch rüber, Sion-chan?", rief Ayame, die sich an Frederica lehnte, die sich wiederum leicht an Haruhi anlehnte.
 

"Hm? Ja sofort.", murmelte Sion und blickte zu der großen Runde. Dann ließ sie den Blick jedoch auf etwas ganz anderes schweifen. Vor ihr lag Honey, der mittlerweile tief und fest eingeschlafen war. Ihr war aufgefallen, dass er schon nach den Club-Aktivitäten sehr müde gewesen war. Lächelnd griff sie zu einer Decke und legte diese über den Senior. Gerade da bemerkte sie, dass Mori neben ihr stand. Es war ihr nicht aufgefallen, aber er war wirklich viel, viel größer, als sie angenommen hatte. "Danke.", murmelte er nun und beide setzten sich zu den anderen.
 

Mit einem lauten 'PAMM', stellte Katzuragi eine leere Flasche auf die Platte, die Anissa dort platziert hatte. "Es wird Zeit für 'Wahl-Wahrheit-oder-Pflicht', hihi", verkündete sie und begann sofort die Flasche zu drehen. Tamaki erkannte darin eine Gelegenheit ein typisches Kinderspiel des einfachen Volkes zu spielen und steckte seine Clubfreunde mit seiner überschüssigen Energie an.
 

Und die Flasche drehte und drehte sich im Kreis. Und zeigte auf Kaoru.
 

"Pflicht.", sagte dieser sofort und wartete grinsend auf die Herausforderung, die Katzuragi ihm stellen würde. Diese reichte ihm ein Telefon. "Ruf bei Kyouyas Familie an und behaupte, dass du ein Attentat auf seinen Papa planst."
 

"Äh...was? Hm...na schön.." Kaoru ergriff das Handy und wählte die Nummer der Familie Ootori. Kyouya hatte zu der Sache erstmal geschwiegen.
 

Während der ganzen Nummer konnten sich die anderen kaum einkriegen vor Lachen, was Mori dazu veranlasste den schlafenden Honey schnell ins andere Zimmer zu bringen, damit dieser nicht aufwachte. Kaoru hatte wirklich einen beeindruckende Ausdrucksweise auf Lager, die man ihm nicht zugestehen konnte. Er besaß sogar einen total Gangster-Slang.
 

"Genial ! Wirklich genial!", kreischte Anissa, die sogar Tränen lachte.
 

Erst als sich die Lage wieder entspannt hatte, ergriff Kyouya das Wort: "Euch ist klar, dass mein Vater in sekundenschnell herausfinden wird, wessen Mobiltelefon das ist? Das könnte sich negativ auf deine Familie ausüben, Katzuragi.
 

Diese schüttelte jedoch einfach nur heftig den Kopf und hob abwehrend die Hände. "Neee...mir passiert schon nix. Und halt mich nicht für dumm. Als wenn ich wirklich mein eigenes Handy dazu hergeben lassen würde. Anissa war so lieb und hat mir das von Tamaki besorgt."
 

"WAS?!" Tamaki konnte es kaum fassen und sah schnell panisch zu seinem Freund hinüber. "Mutteeeer...Papa braucht deine Hilfe." Kyouya seufzte nur genervt, zuckte sein Handy und gab seinem Vater schnell Bescheid, bevor Tamaki und die gesamte Suou Familie noch in ernsthafte Schwierigkeiten geraten konnten.
 

Als nächstes zeigte die Flasche auf Elisabeth. Diese entschied sich für 'Wahl'.
 

"Nun gut. Erstens: Du lässt dir von mir und Hikaru die Haare schneiden. Zweitens: Du schläfst heute nackt bei uns im Zimmer ooooder Drittens: ..."
 

Kaoru ließ absichtlich ein bisschen Zeit verstreichen, bevor er die Dritte Möglichkeit enthüllte. Somit bewahrte er sich die Spannung bis zum letzten, entscheidenden Moment.
 

"Du weckst Honey-senpai!"
 

Ein tiefes Raunen erklang aus den Kehlen der Hosts. Die Mädchen hingegen waren ja total ahnungslos.
 

"Klare Entscheidung.", sagte Liz freudenstrahlend und verließ das Zimmer.
 

Erneut war kein Muchs zu hören. Bis zu einem plötzlich eintretenden lauten Knall, der dem Klang einer Explosion glich. Nicht einmal eine Sekunde später kam Liz total geschockt und mit weit aufgerissenen Augen in das Zimmer gestürmt und sprang dem am nächsten zu ihr sitzenden Kyouya an den Hals. "Er..ER IST EIN TOTALES MONSTER! DIESE AUGEN, ER...oh mein gott, ich will nicht mehr dran denken!"
 

Anissa lachte währenddessen über das Benehmen ihrer Clubchefin. "Kawaii, Liz! So hab ich dich noch nie gesehen."
 

In diesem Moment sah Haruhi, wie Sion mit einem rosa Plüschhasen im Arm aus dem Zimmer eilte. Kurze Zeit später war das laute Grummeln verstummt und Sion schloss leise und bedächtig die Tür hinter sich, als sie zurückkehrte.
 

"Weiter", forderte sie einfach auf und drehte für Liz die Flasche, die nun auf Haruhi zeigte.
 

"Ich schätze ich nehme Wahl.", sagte diese.
 

Elisabeth hatte sich in der Zeit wieder gefangen und begann damit ihre Zöpfe zu flechten. "Gut also...meine Frage an dich..."
 

"Ich bin eigentlich ein Mädchen."
 

. . .
 

"Verdammt, Leute. Rika-chans Seele macht sich gerade auf ins Jenseits.", bemerkte Anissa bewundernd, als diese total leblos nach hinten über gekippt war.
 

"Ah..Rika-chan!", rief Ayame besorgt und schüttelte den Körper ihrer Freundin besorgt durch.
 

Elisabeth war durch und durch verwundert. Sie hatte wirklich nicht geplant Haruhi etwas zu fragen, was mit ihrem Geschlecht zu tun hatte.
 

"Es tut mir Leid, dass ich es euch verschwiegen habe. Aber ich denke von heute an sollten wir alle aufrichtig miteinander sein.", sprach Haruhi und bemerkte plötzlich, wie sie von den Zwillingen und Tamaki umarmt wurde.
 

"Haaaach, Haruhiiii...Papa ist so stolz auf dich ! Papas Tochter ist so ehrlich und rein."
 

Katzuragi nahm nun Haruhi ganz genau unter die Lupe. "Naja...jetzt wo du es so sagst. Große braune Augen, eine enorm weiche und reine Haut...warum bin ich nicht eher drauf gekommen? Und wo sind deine Brüste?"
 

"Ganz unsere Rede!", sagten die Zwillinge, die die fehlenden Kurven an Haruhi vermissten, für diesen Ausdruck aber nur jeweils eine Kopfnuss von Tamaki kassierten.
 

Rika hatte mittlerweile das Gesicht beschähmt in den Handflächen vergraben und weigerte sich irgendjemanden anzusehen. Ayame hatte sie in die Arme geschlossen und strich ihr durchs Haar. "Alles gut. Es ist alles gut. Ihr könnt jetzt sicher gute Freunde werden."
 

"Das hoffe ich auch.", sagte Haruhi plötzlich, die vor den beiden kniete. Langsam blickte Frederica diese an und entgegnete Haruhis Lächeln mit einem leichten Schmunzeln ihrerseits.
 

Ein Glück. Denn es war noch nicht annähernd Liebe.
 

"Entschuldigt mich, ich gehe mich etwas frisch machen."
 

Seufzend verließ Elisabeth mit diesen Worten den Raum und ging ins Wohnzimmer. Eine Wand dessen bestand komplett aus Fenstern, wodurch man auf die ganze Stadt blicken konnte. Zu dieser bereits dunklen Stunde ein wahrlich schöner Ausblick, der bei Liz jedes mal aufs neue eine Gänsehaut hervorrief.
 

"Schätze so hattest du das nicht geplant."
 

Das blonde Mädchen hatte den Blick auf den Boden gerichtet, als sie Kyouyas Stimme hinter sich vernahm. Sie zuckte allerdings nur mit den Schultern und wandte sich sofort wieder einer atemberaubenden Aussicht zu. Kyouya hatte die Brille nun abgenommen und hielt diese in der rechten Hand. Mit einem Satz war er allerdings bei der Maid und drängte sie gegen das Sofa, an dem sie nun lehnte. Rechts neben ihr hatte Kyouya seine linke Hand auf dem Sofa platziert und beugte sich so vor, dass er nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt war.
 

"W-Was soll das jetzt...?", sprach sie leicht verlegen und versuchte den Blick abzuwenden. Doch dieser hing unweigerlich an seinen Augen fest, die anscheinend tief in ihre Seele blickten. Sie fühlte sich plötzlich so nackt und hilflos, wie nie zuvor.
 

"Du solltest aufpassen. Ich weiß, was du vorhattest. Du hast mit Haruhis Vater telefoniert und wolltest, dass er Haruhi daran hindert sich weiter als Junge zu verkleiden, richtig? Das hätte für unseren Club wirklich eine Art Untergang werden können."
 

"Ich weiß überhaupt nicht wovon du redest...", antwortete ihm Elisabeth, doch ihre Stimme verriet sie. Ja, sie hatte wirklich Ranka davon überzeugen wollen, dass er Haruhi aus dem Host Club nahm. Doch dieser hatte abgelehnt.
 

"Eine letzte Gute-Nacht-Geschichte. Eine kleine Prinzessin legte sich mit dem König an und wurde dafür wie eine Wanze zerquetscht. Gib gut Acht, was du tust. Ich, als Nachfolger der Ootori Familie, habe genug Einfluss in der Welt, um dich und deine komplette Familie zu vernichten. Gib also gut auf dich Acht."
 

Kyouya löste sich nun aus der Position, setzte sich die Brille wieder auf und ging zurück, um die HostClub Mitglieder einzusammeln. Es wurde Zeit zu schlafen. Schlimm genug, dass er diese Nacht mit den Idioten in einem Zimmer schlafen musste. Aber Tamaki hatte Recht. Wettschulden waren Ehrenschulden und auch Kyouya würde sich an sowas halten müssen.
 

Leicht zitternd kehrte Elisabeth zurück ins Schlafzimmer, wo Anissa gerade mit einem Kissen auf Katzuragi einprügelte. Haruhi war ebenfalls anwesend und spielte mit Sion wohl ein Kartenspiel.
 

"Lichter aus, Mädchen. Schlaft gut."
 

______________________________________________________________
 

Hier ist erst einmal Stopp, meine Süßen ! Ich hoffe es gefällt euch :-)

Wie es weitergeht seht ihr dann im nächsten Kapitel ;)

Lots of Love :* <3

Aki
 

P.S: Wollen wir Wahl-Wahrheit-oder-Pflicht spiel? Ja? Jaaa? Gut, ich fange an! Wahrheit ! Ich erzähle euch ein Geheimnis ! Die "atemberaubende Aussicht" von der die Rede ist, als Elisabeth und Kyouya allein im Wohnzimmer sind, ist NICHT der Blick auf die Stadt bei Nacht ;-) Hihiihiiiii...

Our Family-Day

Immer noch in Elisabeths Apartment. 09:13 Uhr
 

"Maaaaah! Haruhiiiii...Papa wollte so gern mit seiner Tochter in einem Zi -mhhmm! MMHH!!"
 

Tamaki Suou, der die ganze Nacht herumgewinselt hatte, weil er gehofft hatte im selben Zimmer, wie seine 'Tochter' schlafen zu können, war gerade erst aufgewacht. Doch als dieser wieder begann lauthals rumzuheulen, hatten die Zwillinge, Hikaru und Kaoru, ihm den Mund zugehalten und hielten ihn jetzt beide am Boden. Sie versuchten aus ganz bestimmten Gründen ihren Clubchef ruhig zu halten.
 

"Hey, Chef! Mach keinen Krach oder bist du lebensmüde?", zischte der ältere Zwilling leise.
 

Sein Bruder war es, der die Lage erklärte: "Sowohl Honey als auch Kyouya schlafen noch."
 

Vorsichtig drehten sich drei Augenpaare in Richtung der Futons der beiden jungen Männer. Sie seufzten erleichtert, als beide sich nicht rührten und schön weiterschliefen. Aufeinmal spürte Kaoru ein heftiges Klopfen auf seinem Arm.
 

"Hm, was de-..Hikaru!"
 

"Was denn, Kaoru?"
 

"Du erwürgst den Chef."
 

Verwirrt blickte Hikaru zu dem blonden Franzosen, den er immer noch festhielt. Seine Hand auf dessen Mund verhinderte noch immer, dass Tamaki in irgend einer Weise Luft bekam und langsam schon blau anlief. Das Klopfen, das Kaoru vernommen hatte, war von Tamaki selbst bekommen, der hektisch versuchte sich mitzuteilen. Diese Hand war mittlerweile schon erschlafft und nun ließ Hikaru den Host auch endlich los, der sofort gewaltig nach Luft schnappte.
 

"Ihr Idioten...", brachte er nur keuchend hervor, stand auf und wollte aus dem Raum gehen. Jedoch war das Schwindelgefühl so stark, dass er gegen die Wand lief, was wiederum die Zwilling zum kichern brachte.
 

"Ah..", kam es nun nur noch von Mori, der gerade zur Tür hineinstolziert war. Er hob Tamaki hoch und winkte Hikaru und Kaoru zu sich. Diese folgten ihm und so schloss sich die Tür leise und ihr aller Leben war erst einmal wieder gerettet.
 

Im Wohnzimmer
 

"Thank you, Mr. Maddison. It's alright, you can leave now."
 

Elisabeth selber hatte für diesen Morgen einige wunderbare Köstlichkeiten einfliegen lassen, die man in aller Welt so als Frühstück zu sich nahm. Diese waren im riesigen Wohnzimmer zu einem Buffett ausgebreitet, an dem Haruhi Fujioka sich schon freudig bediente.
 

"Guten Morgen, ihr Schlafmützeeen", rief Anissa den Hosts herüber, die gerade das Zimmer betritten und sich auch gleich übers Essen hermachten.
 

"Oi, Elisabeth! Sind wir dann für heute entlassen?", richtete sich Hikaru dann an die vermeindliche Hausbesitzerin, zog Kaoru auf seinen Schoß und fütterte ihn ganz nach Twincest-Art mit einigen Löffeln Frühstücksflakes.
 

Doch auf einmal trat bedächtiges Schweigen ein und das obwohl bis gerade noch lautes Geschnatter aller Maids den Raum erfüllt hatte.
 

Das Mädchen mit den blonden Zöpfen schritt nun auf die Zwillinge zu und grinste nur. "Ihr scheint euch ja wirklich blendend zu verstehen...", murmelte sie leicht nachdenklich und runzelte kurz die Stirn. Sie schien ernsthaft über etwas nachzudenken.
 

Folglich zogen die beiden nun das volle Programm durch. Kaoru, der sich an den großen Bruder schmiegte und Hikaru, der das Kinn seines Zwillinge festhielt, sein Gesicht zu dem seinen drehte und ihm tief in die Augen blickte, während er liebliche Worte hauchte.
 

"Und jetzt der Kuss, ne?", kicherte das Mädchen jetzt.
 

"WAS?!", schrien die beiden jedoch nur geschockt. Also SO weit waren sie noch nie gegangen. Würden sie gewiss auch nicht, das war ihnen immer bewusst gewesen.
 

"Das habt ihr wohl nicht drauf, hm?", erklang es auf einmal hinter ihnen. Langsam drehten sie sich um und erblickten...eine zweite Elisabeth?
 

"Was zum -...?", stotterte Tamaki verwirrt und blickte von der einen zur anderen.
 

Das Mädchen, das soeben in den Raum gerannt kam, lief hinüber zu dem anderen und schloss diese in ihre Arme. Diese hauchte der anderen wiederum einige Küsse auf die Wange.
 

"Ich hab dich so vermisst, Liz."
 

"Und ich dich erst, Moni."
 

Diese ganze Pose und das getue. Das war irgendwie doch bekannt. Und die drei Hosts starrten die beiden nur verwirrt an. Mori und Haruhi schienen nicht sonderlich interessiert. Sie waren wohl definitiv schon eingeweiht.
 

"Lyria Monika. Ihre Zwillingsschwester."
 

Alle drehten den Kopf zu der Stell des Raumes, wo die Stimme herkam: Der Tür. Dort trat gerade Kyouya in den Raum ein und fuhr sich durchs Haar. Er schien wirklich enorm genervt, zumal seine Augen ein bösartiges Funkeln offenbarten.
 

"AH! KYOUYA!", rief Tamaki nur entsetzt und verkroch sich hinter Moris Rücken.
 

"Zwillingsschwestern!". So langsam dämmerte es den Hosts-Zwillingen, die Kyouya gar nicht mehr beachten.
 

"Haha...ganz genau. Ich bin Monika. Freut mich euch alle kennen zu lernen. Ich werd euch heute ein bisschen Gesellschaft leisten."
 

"Stimmt, stimmt! Es bleiben uns schließlich noch ein paar Stunden, in denen ihr uns gehört! Und wir haben vor euch gleich mit in den Freizeitpark zu nehmen.", verkündete Katzuragi, die gerade zufrieden ihr Brötchen mit Marmelade bestrich.
 

"Freizeitpark?", fragte Tamaki nun begeistert und seine Augen begannen zu leuchten, als er seinen Blick auf Haruhi richtete.
 

"Was immer du vor hast. Vergiss es.", entgegnete diese ihm sofort und ließ sich weiter von Frederica und Ayame füttern.
 

Folglich nahm der Suou Jüngling in der Ecke des Raumes Platz und schien...Pilze zu züchten?
 

"Haha! Ob die giftig sind?", rief Anissa laut lachend, als sie gegen die Pilze stubste und Tamakis Deprimierung mehr als lustig fand.
 

Die anderen kicherten jedoch nur leicht und eine Antwort war auch gar nicht gefordert. Und so nahmen schließlich alle Platz und widmeten sich dem Frühstück. Selbst Honey war irgendwann putzmunter in den Raum stolziert und hatte sich allen möglichen Süßspeisen gewidmet.
 

"Hmm...sagt mal, wo ist eigentlich Sion-chan?", fragte Mitsukuni verwirrt und, weil er sie nirgendwo entdecken konnte.
 

"Sie sagte so etwas wie 'Honey-senpai braucht Verpflegung für den langen Tag', ging in die Küche und ist mittlerweile seit halb 7 am backen.
 

Wusch.
 

Mit einem Satz war Honey aufgesprungen und in einem Affenzahn zur Küche gesprintet. Während Hosts und Maid dem kleinen nur verwirrt hinterher schauten, erklang ein lautes: "DANKE, SION-CHAN ! DU BIST EINE WAHRE KÖNIGIN ! EINE GÖTTIN ! Ohhhh...ist das Schokolade ?? Und das da mit Marzipan und ooooh..."
 

Ein allgemeines Seufzen erklang und auf einmal erhob sich Frederica, schritt auf Elisabeth zu und flüsterte dieser etwas ins Ohr, während sie hasserfüllt zu Hikaru und Kaoru blickte.
 

"Nein, kommt nicht in Frage. Ich sagte dir doch schon: Beherrsch dich!", murmelte Liz nur, nippte an ihrem Tee und sah als einzige weg, als Rika scheinbar empört das Wohnzimmer verließ.
 

"Das war doch wieder was gegen mich und Kaoru, nicht? Also ganz im Ernst, was hat sie eigentlich? Wir haben ihr doch nie was getan?", beschwerte sich Hikaru, der allerdings mittlerweile schon gelangweilt von Rikas Verhalten war. Er hatte ja verstanden, dass sie den Zwillingen gegenüber eine Abneigung verspürte, das musste sie ihm jetzt also nicht in jeder freien Minute präsentieren.
 

"Ich glaube das sollte ich euch lieber erklären...", kam es auf einmal leise. Alle Blicke richteten sich auf das violetthaarige Mädchen, Ayame.
 

"Du musst darüber gar nicht reden.", sprach Katzuragi sanft und legte ihrer Freundin eine Hand auf die Schultern. Diese nickte leicht lächelnd.
 

"Nein, in Ordnung. Mir geht es dabei gut. Rika geht es viel näher als mir selbst. Also schaut mal...Hikaru, Kaoru. Ich glaub es ist jetzt etwas mehr als zwei Jahre her. Da hab ich damals...naja..."
 

"Oh...verstehe.", unterbrach Kaoru sie und stand auf einmal auf, nicht ohne sich zu verbeugen. "Es tut mir sehr leid."
 

"Hä? Was? Kaoru, was machst du da? Was ist los?"
 

Hikaru wurde in diesem Moment einfach ignoriert und Ayame sprach weiter: "Mach dir keinen Kopf, Kaoru! Ich hab da gar keinen Groll und es sollte MIR leid tun. Aber Rika ist seit einer Ewigkeit schon meine beste Freundin. Und SIE nimmt es euch wohl etwas übel."
 

"Kann mir mal jemand erklären, was hier los ist?"
 

"Hikaru, Klappe!", zischte sein Bruder nun und schlug diesem leicht auf den Kopf.
 

"Verlieren wir keine Zeit! Packen wir unsere Sachen und gehen endlich los!", forderte Anissa auf einmal auf und versuchte mit Händen und Füßen alle zum aufstehen zu bewegen. Bei allen Maids funktionierte dies und nur die Hosts blieben übrig.
 

"Was war das gerade, Kaoru?", fragte Tamaki nun, der die ganze Situation genauso wenig verstand wie Hikaru und die anderen.
 

"Naja...ich dachte mir schon ich kenne Ayame irgendwoher. Hikaru, weißt du noch das Spiel, das wir damals gespielt haben? Wenn wir eine Verehrerin hatten, dann haben wir sie praktisch gedemütigt. Ayame war damals wohl eine von ihnen."
 

Alle wussten sofort, welches Spiel Kaoru meinte. Und Hikaru senkte nun reumütig den Blick. "Wir haben es wohl damals übertrieben."
 

"Also kann Rika euch deswegen nicht leiden? Weil ihr ihrer besten Freunden wehgetan habt?". Kaoru nickte auf Tamakis Frage hin.
 

Plötzlich erhob sich Hikaru. "Wir machen das wieder gut, nicht wahr, Kaoru?"
 

Überrascht blickte der Zwilling seinen etwas älteren Bruder an. "Hai, Hikaru."
 

Und so endete der Morgen, die Taschen wurden gepackt mit Süßigkeiten und Getränken, als die riesige Limosine vor dem Haus parkte und alle einstiegen. Der Weg zum Freizeitpark war nicht sehr weit.
 

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"Wooooow! Seht euch nur mal diese ganzen Attraktionen an!", quietschte Anissa begeistert, als sie versuchte in alle Richtungen gleichzeitg zu gucken, um bloß nichts zu übersehen.
 

Auch den anderen erging es kaum anders. Katzuragis Augen funkelten und sie wartete nur auf die ganze Action, die sie dort erwarten würde.
 

"Alles klar! Was machen wir zuerst?", fragte Ayame vorfreudig in die Runde und hatte sich bei Frederica eingehakt.
 

"Achterbahn! Ich möchte unbedingt in die Achterbahn!", entgegnete Honey ihr halb kreischend. Auch er schien ziemlich aufgeregt. Und somit trat die riesige Gruppe ihren Weg zur ersten Achterbahn an. Sie hatten wirklich einen guten Tag erwischt. Die Warteschlangen waren zu ertragen. Es hätte zwar gerne schneller gehen können, doch es brauchte keine Ewigkeit.
 

Und somit reihten sich die Mädchen und Jungs ein, während Sion und Haruhi dankend verzichtet hatten und lieber vor der Achterbahn warteten.
 

"Sie sind schon ein paar Spaßvögel. Sieh dir das an, sie fahren los!", sprach Haruhi und deutete auf den gerade startenden Wagen, der langsam und ruckelnd erst einmal hoch fuhr.
 

Sion nickte, bevor sie in ihrer leisen und sanften Stimme antwortete: "Ich wette Katzuragi schreit am lautesten."
 

"Ich wette dagegen. Es wird Tamaki sein.", erklang auf einmal eine Stimme hinter ihnen und die beiden Mädchen erkannten, dass Kyouya aufgetaucht war.
 

"Du fährst nicht mit?"
 

"Haruhi...dachtest du das wirklich?"
 

"Hm...war wohl dumm von mir das anzunehmen."
 

"Sie fahren runter...in 3...2...1.."
 

Die drei blickten in die Luft und sahen wie der Wagen sich steil hinab bewegte. Und das lauteste Kreischen war schrill und mädchenhaft.
 

"Ich sagte doch es wird Katzuragi sein.", murmelte Sion und kicherte nun leicht.
 

Doch Kyouya schüttelte den Kopf und schob seine Brille hoch. "Irrtum. Es war wirklich Tamaki."
 

Und somit war die erste Achterbahnfahrt bereits bald beendet und ihr folgten noch einige weitere. Es wurde im Kreis gefahren, es ging hoch und wieder runter und hoch und wieder runter, es wurde nass und in der Sonne wieder warm und trocken.
 

"OOOH, TAKASHIII! Sieh nur! Siehst du diesen riesige Hasen da? Siehst du, siehst du??"
 

Honey hatte angehalten, als er an einem Schießstand ein monströses Stoffhäschen entdeckt hatte. Nun hatte er riesige funkelnde Augen und deutete mit einem Zeigefinger drauf.
 

"Ah. Ich hol's.", bemerkte Takashi kurz, der einen Schein auf den Tresen legte, sich die Pistole nahm und das kleine, wirklich winzige Ziel anvisierte. Eine Miniaturzielscheibe. Er visierte an, verharrte einen Moment und schoss! Und verfehlte.
 

"Uh...Takashiiii..", begann Honey, als sich in seinen Augen Tränen bildeten. Rasch wurde der nächste Schein auf den Tresen gelegt, das Gewehr genommen, anvisiert, geschossen...und verfehlt. Und das ganze wiederholte sich noch 3 mal!

Und wieder landete ein Schein auf dem Tresen, das Gewehr entglitt Moris starken Händen und landete in denen von Sion, die nun anvisierte und schoss. Und sie traf mitten ins Schwarze.
 

"WOOOOOW! Sion-chaaaan! Unglaublich! Du bist UNGLAUBLICH!", schrie Honey nun begeistert, als Sion mit dem Hasen ankam und ihm diesen lächelnd überreichte. "Danke, danke, danke!"
 

"Wow...wo hast du denn.."

"...so schießen gelernt?"
 

Die Zwillinge hatten nun jeweils einen Arm um Sion gelegt und schauten diese fragend an.

"Hat meine Mutter mir beigebracht.", entgegnete sie nur kurz und löste sich von den beiden.
 

Währenddessen gab es jemanden, der noch immer auf die Zielscheibe starrte und das kleine Loch, das sich genau in der Mitte befand. Genau diese Person, spürte auf einmal eine Hand auf der Schulter.
 

"Mori...du hast das Toll gemacht. Gib auch weiterhin dein bestes, ja?"
 

Es dauerte einige Sekunden, bis Morinozuka Takashi das Lächeln Katzuragis erwidern konnte, seine Hand hob und sie für lediglich eine Sekunde lang auf ihrer ruhen ließ.
 

"Hey, gehen wir weiter ! Es gibt noch soooo viel zu sehen! Komm schon, Haruhi!", schrie Tamaki nun und packte seine Tochter an der Hand, um sie mit sich zu ziehen. Die Zwillinge liefen sofort meckernd hinterher und versuchten Haruhi von ihrem Chef loszureißen.
 

"Du hast dir tolle Freunde gesucht, Liz."

"Du könntest jeden Tag dabei sein, wenn du zur Schule kommst, Moni."

"Hm...nein, das ist nichts für mich."

"..."
 

Und weiter ging die Tour durch den atemberaubenden Freizeitpark. Es wurden noch mehr Achterbahnen gefahren, man aß zwischendurch Sions leckeren Kuchen und man probierte sich bei sämtlichen Spielen. Bis es schließlich zu einer besonderen Stelle kam.
 

"Da geh ich nicht rein! Auf gar keinen Fall!", beschwerte sich Frederica, die dem Gespensterschloss schnell den Rücken kehrte, allerdings nicht vom Fleck kam, da Ayame sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht ganz fest hielt.
 

"Bitteeee, Ayame-chaaaan...ich hasse Gespenster! Tu mir das nicht an!"

"Keine Widerrede. Wir gehen ALLE!"

Und zu Rikas bedauern, geschah dem so.
 

"Teilen wir uns auf!", schlugen die Zwillinge plötzlich synchron vor . "2 Teams mit je 5 Personen und ein Team mit 4 Personen, was sagt ihr?"
 

"Warum nicht? Klingt lustig!", entgegnete Anissa. "Und wer mit wem?"
 

"Losen wir!"
 

Und so wurde mal wieder gelost und die Gruppen setzen sich folgendermaßen zusammen.
 

Gruppe 1 : Hikaru, Frederica, Tamaki, Sion, Ayame

Gruppe 2 : Kaoru, Liz, Anissa, Mori, Katzuragi

Gruppe 3 : Kyouya, Haruhi, Monika, Honey
 

Und die erste Gruppe betrat das Schloss.
 

"Ich warne Dich...komm mir nicht zu nah."
 

"Du tust gerade so, als ob ich hier das größte Unheil wäre, Kobayashi. Hast du dir nicht gerade noch in die Hosen gemacht, wegen den Geistern?"
 

Hikaru grinste böse, als er mit Frederica einige Meter vor Ayame, Tamaki und Sion lief. Diese trödelten, da Ayame und Sion Mühe hatten den verängstigten und abergläubischen Tamaki zu beruhigen.
 

"Du BIST das größte Unheil, Hitachiin.", kommentierte Frederica nur kurz und schlang die Arme um ihren eigenen Körper. Vorsichtig blickte sie in alle Richtungen.
 

"Du nennst mich beim Nachnamen?", fragte Hikaru auf einmal grinsend.
 

"Du mich doch auch."
 

"Gib's ruhig zu. Du weißt nicht ob ich Hikaru oder Kaoru bin."
 

"..."
 

"Ha! Ich hatte Recht!"
 

Schnaubend vor Wut, beschleunigte Rika ihre Schritte und verfiel ins Schweigen. Dies veranlasste den älteren Hitachiin nun dazu, sich lieber zu den anderen zu gesellen und Tamaki ein wenig zu erschrecken. Bald hörte Frederica hinter sich nur noch ein hysterisches Schreien und gerade wollte sie sich genervt umdrehen, als Hikaru und Sion nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt waren.
 

"KYAAAAAAAAAAAHHH!!! OH MEIN GOTT!! Müsst ihr mich so erschrecken?? Gerade DU, Sion-chan??". Nun war Rika beinah total außer Atem und ihr Herz schlug gefühlte 10Billionen Mal in einer Sekunde. Hikaru konnte darüber nur lachen und auch Sion schien zu schmunzeln.
 

"Ganz ruhig, Kobayashi. Der Chef ist nur gerade total leblos und da hatten Sion-chan und ich dann doch zuviel Langeweile.", sprach Hikaru und deutete mit dem Daumen nach hinten, wo Ayame ziemlich genervt Tamaki mit sich schleppte, der sich wirklich nicht mehr rührte. Seine Seele musste irgendwo in diesem Gruselszenario abhanden gekommen sein. Schnell schlossen die beiden sich jedoch den anderen wieder an.
 

"Bleiben wir jetzt zusammen...wir sind schon lang hier drin...wir müssten den Ausgang bald erreichen.", sagte Rika nun, als sie an einer Weggabelung standen. Ihr fiel jetzt erst auf, dass es schon mehrere dieser Sorte gegeben hatte. Aber sie hatte einfach unbewusst immer einen Weg gewählt.
 

"Hm...alles klar, dann gehen wir - ...huh?"
 

Gerade als Ayame auch einmal das Wort ergriffen hatte, erloschen die wenigen Lichter, die sich in dem dunklen Gang befanden hatten. Nun war es stockfinster.
 

"OH MEIN GOTT! Ein Stromausfall? Oder ein Geist??? Wehe du hast was gemacht, Hikaru!", schrie Frederica hysterisch auf.
 

"EIN GEIST?! WO?!?!", kreischte dann auch Tamaki, der wieder ein klein wenig Leben in sich zu spüren schien, da Gefahr zu drohen schien.
 

"Ich hab gar nichts gemacht!", entgegnete Hikaru der Schwarzhaarigen Maid.
 

Ein Stimmengewirr entstand, da alle versuchten auf einmal zu reden und dadurch keiner wirklich verstand, was ein anderer sagte. Und schnell machte es PLÖB und das Licht fand wieder seinen Weg in die Glühbirnen. Und die fünf blickten alle in die leeren Augenhöhlen eines Schädels.
 

"...KYAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHH!"
 

Und schreiend erreichte Gruppe eins nach einem langen und schnellen Sprint den Ausgang.
 

Gruppe 2 betrat nur wenige Minuten nach Gruppe 1 das Spukschloss
 

"Und die Legende der Hexen besaaaagt, dass keiner, der dieses Schloss betritt...ihr jeeeemaaals entkommen wird!!"
 

Mit einer Maske vor dem Gesicht hatte Hitachiin Kaoru versucht seine Gruppenmitglieder zu erschrecken. Nach einem peinlichen Moment des Schweigens nahm er die Maske jedoch wieder ab.
 

"Man, das ist langweilig. Warum bin ich denn unbedingt in der Gruppe, in der wirklich NIEMAND Angst hat?", beschwerte er sich und blickte von Elisabeth zu Anissa zu Katzuragi zu Mori. Anissa war die einzige, die ein Lächeln auf dem Gesicht trug, alle anderen betrachteten Kaoru eher ausdruckslos.
 

"Ich fand deine Geschichte seeeehr gruselig, Hikaru!", sagte Ani, klopfte dem Zwilling einmal auf den Kopf und grinste breit. Es war klar, dass das reine Ironie war.
 

"Nja...danke, Ani-chan. Aber ich bin Kaoru", sagte er jedoch nur kurz und lächelte leicht. Es war ja nett von ihr gewesen.
 

"Cool, Kaoru!"
 

Mit einem Mal war Anissa jedoch schon wieder Meter entfernt von ihm und begutachtete einen riesigen Sarg mit einer verstümmelten Leiche drin. "WOOOW ! Einfach Klasse !"
 

"Das ist so gar nicht feminin, Aniii..", sprach Katzuragi und schloss von hinten die Arme um Cho Anissa und legte ihren Kopf auf die Schulter der anderen, um auch die Leiche sehen zu können.
 

"Oh, schau mal, man sieht den Kleber...total langweilig."
 

"Total Cool!"
 

Morinozuka Takashi hatte sich zu den Mädchen gesellt und blickte ebenfalls auf die Figur. "Sieht wirklich unecht aus."
 

"Ich will ja nicht meckern, aber wir laufen hier schon ganz schön lange rum. Möglicherweise hat ja keiner von uns Angst, aber...wir haben uns scheinbar in diesem Labyrinth verlaufen."
 

Alle drehten sich auf einmal zu Elisabeth um, die eine erschreckende These aufgestellt hatte. Das schlimme daran war, dass die These nicht nur eine These war. Es war die Wahrheit. Und nun erreichte auch Gruppe 2 der 'Stromausfall'. Doch es blieb alles still und keiner sagte ein Wort. Es wurde scheinbar nicht mal geatmet. Und nach wenigen Sekunden sprang das Licht ja auch wieder an und die im Kreis stehenden blickten sich gegenseitig an.
 

"Cool!", war das erste, was Anissa rausbekam.
 

"Was war das jetzt?", fragte Liz und blickte sich etwas um. Es war allerdings nichts außergewöhnliches zu sehen.
 

"Katzuragi?", rief Mori auf einmal laut und drehte sich hastig in alle Richtungen. Nun bemerkten es auch die anderen: Ju Katzuragi war wie vom Erdboden verschwunden.
 

"WAAAH! Katzuragi-chaaan...wo bist du?? Wo bist duuu? Hikaru, wo ist Katzu-chan??", schrie Anissa nun wie wild, packte Kaoru an den Schultern und schüttelte ihn einige Mal.
 

"Ich..Ich bin doch Kaoru!", stotterte er, als er immer wieder von ihr nach hinten und vorne gewippt wurde. Plötzlich hielt Anissa an und lächelte.
 

"Joooo! Stimmt, Kaoru!"
 

Sie ließ von ihm ab und lächelte in die Runde, während Elisabeth sie fragend ansah. "Ähm...Katzuragi ist immer noch.."
 

"OH MEIN GOTT! LEUTE! Katzu-chan ist WEG!"
 

"Ja, Anissa, das haben wir auch scho-..."
 

Ein lautes Poltern erklang und der Blick aller richtete sich auf die Stelle, an der die Leichenpuppe vorher war. Mori war bereits zu Stelle, der bemerkt hatte, dass der Sarg nicht mehr offen stand. Rasch öffnete er die Tür und sofort sprang ihm ein Mädchen mit langen blau-grünen Zöpfen in die Arme.
 

"Waaah~...wer von euch war das? Macht das nicht nochmal! Nie wieder!", schrie sie laut auf, als ihr kleine Kullertränchen über das hübsche Gesicht liefen. Morinozuka ließ sie einfach wo sie war und legte ihr sanft eine Hand auf den Kopf, ohne dabei etwas zu sagen.
 

"Also ich hab damit nichts zu tun.", bemerkte Liz nur knapp und zuckte mit den Schultern.
 

"Ich wette Hikaru war's!". Lachend deutete Anissa mit dem Zeigefinger auf Kaoru.
 

"Ich bin Kaoru! Kaoru! Ka-o-ru!"
 

"Kaoru war's! Hört ihr? Er hat's gestanden!"
 

Der ganze Heckmeck veranlasste Elisabeth nur dazu zu lachen. Es wurde halt doch ziemlich spaßig, auch wenn keiner sich wirklich erschreckt hatte. Nur wunderte sie sich ziemlich...Wie war Katzuragi in dem Sarg gelandet? Wer hatte sie dort hinein verfrachtet? Vorläufig war das jedoch egal. Sie mussten erst einmal einen Weg aus diesem Irrgarten finden.
 

"Kommt! Wir gehen weiter!"
 

Gruppe 3 beginnt die Reise...
 

Der Stromausfall ereignete sich bereits, als die Gruppe 3, bestehend aus Kyouya, Haruhi, Monika und Honey, sich gerade erst ins Schloss hinein gewagt hatte.
 

"Nanu...? Warum ist es auf einmal so dunkel?", fragte Haruhi leise, die sich davon keineswegs erschrecken ließ.
 

"Kennst du das etwa nicht, Haruhi? Solche Stromausfälle ereignen sich gewöhnlich bei armen Menschen, die ihre Rechnungen nicht bezahlen. Ich dachte dieses Prinzip wäre dir vertraut.", bemerkte Kyouya auf einmal.
 

"Haha, sehr witzig...", grummelte Haruhi daraufhin nur. Von Kyouya hatte sie so einen fiesen Spruch kaum erwartet. Ihn schien dieser ganze Tag wirklich nur zu nerven und er schwieg wo es nur ging.
 

"Haru-Haru...ich hab Angst...es ist so furchtbar dunkel."
 

"Komm her, Honey. Ich nehm dich an der Hand."
 

"Ich dich auch, gib's Pfötchen!"
 

Kaum hatte Honey seine Hände an Haruhi und Monika gegeben, da ging das Licht auch wieder an und man konnte die Hand vor Augen endlich wieder erkennen.
 

"Hm...wurd ja auch wieder Zeit. Machen wir uns auf den Weg?"
 

"Der ist ja grummelig.". So richtete sich Moni flüsternd an Haruhi und Honey, als sie so zu Kyouya hinübersah.
 

"Ignorier, Kyo-chan einfach! Der will bestimmt nur Kuchen essen."
 

"Ja, Honey-senpai...das wird's sein.."
 

Und so kämpfte sich der Rest der Truppe durch das Labyrinth, als sie auf einmal an einer Gabelung ankamen, an der sich bereits einige Personen befanden.
 

"Wo zur Hölle gehen wir jetzt lang?", hörte man die laute Stimme von Katzuragi bereits aus einiger Entfernung.
 

"Ah! Das ist doch die Gruppe 2! Katzu-chan!"
 

Kaum hatte Monika die Stimme erkannt, war sie schnell mit ihren Teamkollegen hinübergelaufen. "Was macht ihr denn noch hier? Ihr solltet doch schon lange hier raus sein."
 

"Jaaa...das ist allein Hikarus Schuld! Null Orientierung, sag ich euch!", beschwerte sich Anissa und deutete mal wieder mit dem Zeigefinger auf Kaoru, der mittlerweile nur noch den Kopf schüttelte und aufgehört hatte Anissa wieder und wieder zu belehren.
 

"Mir reichts! Mir nach! Wir gehen!"
 

Kyouya war seltsamerweise wirklich einem Ausbruch nahe. Die anderen salutierten daher nur brav und folgten ihrem Schattenkönig schnell, der erstaunlich schnell den Ausgang fand. Manchmal war Kyouya ja wirklich phänomenal.
 

"Puuuh...endlich draußen..Heeey, Sion-chaaaan!"
 

Kaum hatte die Sonne die Haut der Hosts und Maids gestreift, da erblickten sie auch schon die bisher fehlende Gruppe 1, zu der Honey sofort hinüberlief.
 

"Wartet Ihr schon lange auf u-..."
 

"AYAME! Habt ihr Ayame-chan gesehen??"
 

Mit einem Mal stand Frederica hysterisch vor Honey und blickte diesem panisch in die Augen.
 

"Hikaru! Was ist denn hier los?", fragte nun Haruhi, während sie Frederica vorsichtig bei den Schultern packte und sie zu beruhigen versuchte.
 

"Ich...Ich weiß nicht so genau...Da drinnen gab es einen Stromausfall und als das Licht wieder anging haben wir uns irgendwie total erschrocken und sind zum Ausgang gerannt. Allerdings ist Ayame dabei irgendwie von uns getrennt worden. Der Chef ist prompt wieder rein und seither mussten wir Kobayashi aufhalten nicht auch noch reinzustürmen."
 

Sofort war allen die Lage klar und sie sahen zurück zum Ausgang, aus dem die meisten gerade erst getreten waren. Man konnte kaum hineinblicken und sah einfach nur, dass es furchtbar dunkel war, trotz der kleinen fackelnden Lichter im Inneren.
 

"Das ist schrecklich! Was sollen wir tun? Wir müssen doch was unternehmen!"
 

"Es bringt nichts wenn wir wieder hinein gehen, Elisabeth. Wir würden uns komplett verirren und es würde ewig dauern bis wir einander wiederfinden würden."
 

"Aber Kyouya..."
 

"Nein...wir warten einfach. Tamaki lässt sich so einfach nicht unterbuttern. Unterschätzt ihn nicht."
 

Und obwohl alle diesem Argument mit Skepsis gegenüber sahen, setzten sie sich auf die Bänke, die nur wenige Meter entfernt standen. Kaum einer wagte es ein Wort zu sagen und alle blickten nur starr geradeaus und warteten.
 

Und schließlich färbte sich der Himmel in ein wohliges Rot und der Wind wurde gleichzeitig kühler. Und eine Gestalt trat endlich aus dem Schatten.
 

"Da sind sie...", sagte Mori leise, als sich alle gleichzeitg von der Bank erhoben und auf Ayame und Tamaki zugingen.

Tamaki trug Ayame allem Anschein nach auf dem Rücken, während sie die Arme um seinen Hals geschlungen hatte.
 

"Ayame-chan! Wie geht's dir? Was ist passiert?"
 

"Es ist alles in Ordnung, Rika-chan. Als ihr weggerannt seid hab ich mir meinen Fuß wohl umgeknickt und wollte euch folgen. Hab allerdings die falsche Abzweigung genommen. Tamaki ist dann gekommen und hat mir geholfen, als ich kaum noch laufen konnte."
 

"Wofür ist ein Mann schon gut, wenn er nicht mal einer bezaubernden Dame in Not zur Seite stehen kann?", war alles, was Tamaki zu sagen hatte, als er Ayame langsam absetzte, sie allerdings weiterhin stützte. Sie schien nun gar nicht mehr auftreten zu können mit dem Fuß und wenn sie es versuchte, verriet ihr verzehrter Gesichtsausdruck sofort, dass noch keine Besserung einzutreten schien.
 

"Nun gut...der Tag war lang. Wir sollten uns vielleicht langsam auf den Weg machen. Ist sicher auch besser für Ayame-chan.", bemerkte Kaoru von der Seite, als er jedoch plötzlich ein Gewicht an seiner Schulter spürte, welches ihn leicht runterzog. "Äh..Ani?"
 

"Wir können noch nicht gehen!"
 

Und mit einem Kopfnicken deutete sie allen das Fahrgeschäft an, was sie sich bislang aufgehoben hatten. Das Riesenrad.
 

Und so schritten Hosts und Maids auf das riesige Gefährt zu.
 

Nervös blickte Elisabeth auf die Uhr. Die Sonne verschwand langsam am Firmament und das schien sie zu bedrücken.

Und es würde bald knüppeldick kommen.
 

"2er Gondeln?!", erklang es wie aus einem Mund von insgesamt 14 Stimmen.
 

"Au ja, das wird gut! Das ziehen wir jetzt durch! Je ein Host und eine Maid, ja?? Komm, Haruhi wir beide gehen zusammen!"
 

Die meisten waren erst etwas abgeneigt, als Monika sich plötzlich Haruhi schnappte und in der ersten Gondel verschwand.
 

"Nun, ich schätze...wir losen wieder?", schlug Elisabeth vor und demnach geschah es auch.
 

Gondel Nr. 1
 

"Meine Schwester hat mir ne Menge von dir erzählt, Haruhi. Es freut mich, dass sie so tolle Freunde gefunden hat."
 

"Ich finde es auch sehr schön, Monika. Sie sind alle...sehr bemerkenswerte Menschen."
 

"Und anstrengend!"
 

"Definitiv!"
 

Die beiden Mädchen lachten ausgiebig, während ihre Gondel langsam immer höher stieg.
 

"Sag mal, Monika...1 Host, 1 Maid. Das klingt nach Verkupplungsversuchen."

Daraufhin zuckte Monika erst nur mit den Schultern und lächelte sanft, als sie aus der Gondel hinaus blickte in die Dunkelheit, die durch die vielen Lichter am Boden jedoch gar nicht bedrohlich wirkte.
 

"Ich hoffe es ist in Ordnung...oder hast du deine Augen auf jemanden geworfen?"
 

Langsam schüttelte Haruhi den Kopf. "Nein, wirklich nicht. Es sind meine Freunde. Und das werden sie immer sein."
 

"...Das ist schön. Dann werde ich hoffentlich bald alle wiedersehen und ..Haruhi? Könntest du mir was versprechen? Sorg dafür, dass ich bei unserem nächsten Treffen einige Fortschritte zu sehen bekomme, ja? Haha..."
 

"Sicher."
 

Gondel Nr. 2
 

"Oh Gott, tut das gut!"
 

"Überanstreng dich bitte nicht, Ayame-hime."

Vorsichtig hatte Tamaki Ayame in die Gondel geholfen und setzte sich nun ihr gegenüber. Sein Blick war besorgt.
 

"Mach nicht so ne Miene. Du kannst da doch nichts für.", sagte die Violetthaarige und strich sich eine Strähne hinters Ohr. "Dank Dir geht's mir schon viel besser."
 

Ihrte Worte beruhigten den Host Club Chef ein wenig. Aber wirklich nur ein wenig. Er wollte nicht sehen, wie jemand Schmerzen hatte. Vorallem kein unschuldiges Mädchen, welches sich in diesem Spukschloss so um ihn gekümmert hatte, als ihm das alles zu gruselig gewesen war.
 

"Es war wirklich heldenhaft. Genau wie ein Prinz sein muss."
 

Tamaki hob den Blick und sah Ayame ins Gesicht. Diese blickte jedoch hinaus und lächelte leicht. Langsam stand Tamaki also auf und kniete sich vor ihr hin. Behutsam legte er eine Hand unter ihren Knöchel und die andere Hand ließ er wenige Zentimeter darüber schweben.
 

"Ah, Was...Tamaki! Der Mann unten hat gesagt wir sollen sitzen bleiben...und ich...", stotternd und mit leicht roten Wangen ballte Ayame die Fäuste, wehrte sich allerdings nicht gegen den Host.
 

"Ich wünschte wirklich ich könnte es heilen..."
 

" . . . "
 

Der Kopf senkte sich und die Lippen hielten kurz vor dem Knöchel an.
 

"...irgendwie. Egal wie."
 

Und ein warmes Hauchen benetzte die dünne und blasse Haut.
 

Gondel Nr. 3
 

"Es ist UNGLAUBLICH! Sieh dir das nur mal an! Die ganzen Lichter! Wie das funkelt!"
 

"Hai, Ani-chan...du bist wirklich voller Tatendrang, huh? Nach so einem langen Tag immer noch nicht ein bisschen müde?"
 

"Nööö! Wär mir zu langweilig, Kaoru."
 

"Haha...beeindruckend diese Stärke...moment mal! Hast du gerade 'Kaoru' gesagt?"
 

Fragend blinzelte Anissa einige Male, als sie sich mit dem Finger einige mal ans Kinn tippte. "Jo, das hab ich und...WOOAH, GUCK MAL! Die Menschen da sind echt soooo winzig, wie so kleine Ameisen! Nix gegen Ameisen, wa? Aber die sind echt winzig. Genau wie die ganzen Menschen da unten."
 

Anissa wurde aus ihrem Redefluss unterbrochen, als sie bemerkte, dass Kaoru lauthals lachte und scheinbar sogar Probleme hatte wieder Luft zu bekommen und sich zu beruhigen. Sie lächelte daraufhin nur und zuckte mit den Schultern.

Hab wohl nen guten Witz gerissen, huh? Ich bin Bombe!, dachte sie sich.
 

"Hahahaha...haha...entschuldige, Ani-chan. Aber du bist echt einmalig, wirklich!"
 

"Ist das jetzt ein Kompliment?"
 

So langsam fing sich der Zwilling wieder und strich sich durchs Haar und rieb sich die Augen. Ihn hatte dieser Lachanfall wirklich ziemlich erschöpft. "Ja, das ist es. Ich kenne nicht viel außergewöhnliche Menschen, die so offen sind."
 

"Soso, hm...Du bist aber auch cool drauf, Hikaru.", antwortete Anissa nur und zwinkerte ihrem Gegenüber zu. Doch es war Kaoru, der da war. Und sie wusste es.
 

Gondel Nr. 4
 

Higurashi Sion schwieg die meiste Zeit. Nicht nur während der Gondelfahrt, sondern immer. Somit vermutete Haninozuka Mitsukuni, dass es ihr gefiel. Die Ruhe und Stille. Er genoß also einfach nur den Ausblick, der sich ihm bot. Er hatte es sich nicht so traumhaft vorgestellt. Es war noch nicht einmal annähernd so hoch, wie die Privatjets seiner Familie für gewöhnlich flogen. Und dennoch verzauberte es ihn.
 

"Du bist so ruhig."
 

Langsam drehte Honey den Kopf und sah in ein ernstes Augenpaar. War das nicht sogar Sorge, was er in diesen Augen las?
 

"Du...magst es doch ruhig, Sion-chan."
 

Das konnte man wirklich nicht leugnen. Die Braun-Rot-Haarige war keine Stimmungskanone und auch wirklich nicht sonderlich gesprächig. Aber Stille war nicht unbedingt das, was sie sich am meisten wünschte. In Wahrheit genoss sie es manchmal. Genoss es, wenn ihre Maid-Kolleginnen sich lauthals stritten und nachher wieder mit riesigem Gekreische und Geheule vertrugen. Sie liebte es, wenn sie ihren Freundinnen beim reden einfach nur zuhören konnte. Sie erkannte in ihren Stimmen so viel. Ihre Ängste, ihre Sorgen und auch ihre tiefsten Sehnsüchte.
 

"Ich hör dir gerne zu..."
 

Dieser Satz machte Honey jedoch für einige weitere Sekunden sprachlos, bevor er nickte und begann etwas zu erzählen. Er hatte das Gefühl er konnte alles erzählen. Sie würde alles verstehen. Und wenn er nicht weiterwusste, dann würde sie es tun. Dieses Verhältnis war alles. War reine Harmonie.
 

Gondel Nr. 5
 

Auch in dieser Gondel war es still. Jedoch schrecklich still. Unangenehm still. Wie war Elisabeth nur in diese Lage gekommen? Es war nicht einmal 24 Stunde her, als Ootori Kyouya ihr gedroht hatte und nun saß sie mit ihm zusammen in einer Gondel in einem Riesenrad und steuerte auf die Spitze zu.
 

"Dir...gefällt es hier nicht?", begann sie, als ihr die Stille zu viel wurde und sie es kaum ertragen konnte. Sie versuchte zu lächeln, wie sie es so oft tat. Egal ob sie traurig war oder sich - wie auch in diesem Moment - unwohl fühlte.
 

"Gefällt es Dir denn?"

Top! Das war ein Argument. Das tat es nicht. Nicht im Geringsten. Naja...vielleicht ein klein wenig. Es gab mit Sicherheit schlimmere Sachen als mit einem wohlhabenden, jungen, hübschen Mann allein zu sein. Aber in dieser Hülle schlummerte auch nur ein kaltes Monster, da war Liz sich sicher.
 

"Naja...was soll ich sagen? Es freut mich Dir Gesellschaft leisten zu können.", antwortete sie endlich und lächelte wieder strahlend. Es war ihre Maid-Masche. Genau so verhielt sie sich auch im Club, wenn Männer bei ihr zu Gast waren. Aber nicht nur dann...ständig schauspielerte sie. Ständig war sie wer, der sie doch nicht war.
 

"Eine glatte Lüge. Versteckst du dich immer so?"
 

Erschrocken blickte sie ihn nun an. Was hatte er da eben gesagt? Hatte sie sich bloß verhört?
 

"Ich weiß nicht was du mei-..."
 

"Es reicht wirklich. Du hast mich gesehen, wie ich bin. Ich bin es leid. Den ganzen Tag schon seh ich dir zu. Sehe wie du lachst und es gar nicht so meinst. Meinetwegen ja, ich weiß, dass du Spaß hattest. Aber warum zeigst du es nicht auf deine wahre Art?"
 

Elisabeth war mehr als überrascht von Kyouyas Worten. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Sie wusste kaum etwas zu entgegnen. Er hatte ja Recht gehabt. Sie strahlte immer, doch es fiel ihr nicht leicht. Sie war keine pessimistische Person. Sie versuchte nur objektiv zu sein, neutral. Gefühle sollten sie nicht zu stark beeinflussen.
 

"Wie du willst. Du nervst.", grummelte sie nun, verschränkte die Arme und wandte den Blick von ihm ab.
 

"Dachte ich mir. Du bist auch keine ganz so angenehme Gesellschaft.". Kyouya grinste und schob die Brille hoch. Sie schwiegen sich wieder an. Doch es war nicht mehr unangenehm, sondern entspannt.
 

Gondel Nr. 6
 

"Warum zum Henker straft Gott mich mit DIR?"
 

"Komm schon, Kobayashi. Mach das Beste drauß. Ich seh nicht nur verdammt gut aus, ich bin auch noch super reich. Das absolute Super-Los!"
 

"Reizt mich nicht im geringsten, Hitachiin."
 

Gähnend faltete Hikaru also die Hände hinter seinem Kopf und lehnte sich zurück. Währenddessen betrachtete er seine weibliche Gesellschaft.
 

"Wie wär's mit nem Neuanfang?"
 

"Hitachiin?"
 

"Ja?"
 

"Nein!"
 

"Ah..."
 

Für einige Sekunden murmelten beide Parteien Flüche vor sich hin. Angenehm schien es für keinen von beiden zu sein. Und das ganze Gehabe wurde dem älteren Hitachiin-Zwilling langsam wirklich zu dumm. Er wusste er konnte jetzt auch einmal der Erwachsene sein. Vor ihm saß ja schließlich wohl jemand, der genauso sturr war, wie er selbst. Wollte er, dass Frieden einkehrte, musste er möglicherweise mal den ersten Schritt wagen.
 

"Es tut mir ja leid, was damals passiert ist. Aber das hat im Grunde doch gar nichts mit Dir zu tun."
 

Skeptisch hob Frederica eine Augenbraue. "Sie haben es Euch also erzählt, hm ? Klasse...nagut was solls. Ist doch auch egal, oder? Was scherst du dich um Gefühle oder dergleichen? Es geht doch immer nur um dich und deinen Bruder. Wobei mir völlig egal ist, wer von euch eigentlich wer ist."
 

"Wer von uns beiden ist Hikaru?"
 

"Pardon?"
 

"Wer ist Hikaru? Bin ich es oder der andere?"
 

Kurz schwieg die Schwarzhaarige, als sie ihr Gegenüber betrachtete. Sie verstand nicht, was er auf einmal von ihr wollte.
 

"Du bist Kaoru."
 

Kaum war es gesagt, da lachte Hikaru kurz auf und hielt sich die Stirn. Erneut verstand Rika ihn nicht. Es gab nur eine logische Erklärung: Er hatte Probleme. Er war gestört. Das war's!
 

"Du weißt, dass ich Hikaru bin. Und du wusstest es die ganze Zeit. Selbst vorhin im Gespensterdingens. Du hast mich beim Namen genannt. Du hast mich Hikaru genannt."
 

"WA-...?! Nein, das habe ich bestimmt nicht!", leugnete sie sofort und hob abwehrend die Hände. Hatte sie? Hatte sie nicht? Sie konnte sich nicht mehr dran erinnern, was sie gesagt hatte. Doch in einem Punkt hatte er Recht. Sie wusste, dass er Hikaru war. Sie wusste allerdings nicht, warum sie es wusste. Sie wusste es einfach.
 

Hikaru wurde nur noch bestärkt in seinem Lachen.
 

"Du kannst ja doch recht niedlich sein. The cute Maid, richtig?"
 

"Hai. The little devil, huh?"
 

"Hitachiin Hikaru."
 

"Kobayashi Frederica. Erfreut."
 

"Freut mich auch Dich kennen zu lernen, Rika-chan."
 

Gondel Nr. 7
 

"Das war wirklich ein schöner Tag."
 

"Ja...das war's."
 

Gemeinsam genossen auch Mori und Katzuragi die Aussicht. Sie bildeten das Pärchen der letzten Gondel.
 

"Ich hoffe dir war es nicht zu viel. Ich bin manchmal etwas...energisch..haha."
 

"Nein, Katzuragi."
 

Irgendwie fiel es Katzuragi schwer mit Mori in ein Gespräch zu kommen. Er war so ein schweigsamer Typ und sie wusste nicht, ob sie ihn mit ihrem Gerede vielleicht langweilte. Sie überlegte also hin und her und hin und her, doch ihr fiel gar nichts ein.
 

"Hattest du Angst...dort im Dunkeln?"
 

Moris Frage riss sie aus ihren Gedanken und sie nickte sofort.
 

"Ja, ein wenig. Es war komisch. Das Licht ging aus und es war als ob mich jemand ganz fest gehalten hätte und weggetragen hätte. Ich war so erschrocken, dass ich nicht einmal reden konnte. Geschweige denn hätte schreien können."
 

"Verstehe."
 

Noch einmal nickte Katzuragi. Schon wieder war das Gespräch vorbei und sie suchte nach neuem Stoff. Doch das war nicht nötig.
 

"Ich helfe, wann immer ich kann."
 

Dies überraschte die Seniorschülerin erneut. Und prompt stand sie auf und ging hinüber. Die Gondel war nicht sehr geräumig und eher klein. Die Sitzfläche bot eigentlich nur Platz für eine Person. Doch nun setzte sie sich neben ihren Klassenkameraden und legte ihre Hand auf sein Knie. Wenig später folgte die seine, die nun leicht ihre Hand drückte. Und nun bedurfte es keiner Worte mehr.
 

Vor dem Freizeitparkgelände
 

"Danke, dass ihr mitgekommen seid! Das hat wirklich Spaß gemacht.", bedankte sich Monika bei den Hosts und verabschiedete sich von allen, besonders von ihrer Schwester, als sie in ein extra Fahrzeug stieg und ihre eigene Heimreise antrat.
 

"Nun denn...eure Schuld ist damit wohl beglichen. Sehr unterhaltsam, meine Herren.", sagte Elisabeth und klatschte ein paar Mal in die Hände. "Mein Fahrer wird euch alle an dem 2. Suou Anwesen rauslassen."
 

Sofort stiegen alle in die riesige Limosine ein, wo erstaunlicherweise alle drin Platz fanden. Ja, so reich musste man erst einmal werden. Während sie fuhren, fanden einige ausgiebige Gespräche statt. Kaoru und Rika wurden einander von Hikaru 'bekannt gemacht', was die anderen wirklich wunderte. Vorallem aber Ayame freute sich darüber, dass Frederica ihren Groll hatte fallen gelassen.

Und wenig später hielt der Wagen auch schon wieder und alle Hosts stiegen an Tamakis Zuhause aus.
 

"Wir sehen uns dann wohl. Oder wollt ihr noch reinkommen? Wir könnten doch noch bei mir feiern?", schlug der Host Club Chef vor und verbeugte sich, um die Damen Gentleman-like hineinzubitten. Diese schüttelten allerdings nur den Kopf.

"Tut uns schrecklich Leid. Aber wir haben noch etwas in der Schule zu erledigen. Naja...bis dann, Schnuckelchens!", rief Anissa und schloss die Autotür und sofort düste die Limo in einem Affenzahn davon.
 

Tamaki: "In der Schule...?"

Kaoru: "..am Wochenende..?"

Hikaru: "..am späten Abend..?"
 

Alle blickten der Limo noch scheinbar ewig hinterher und Kyouya wollte sich endlich abwenden, da packte ihn 'Vater' an der Schulter.
 

"Kyouya! Wir haben keine Zeit zu verlieren! Wir müssen zur Schule! Ruf uns einen Wagen."
 

"Warum sollte ich das tun? Wir sind schließlich bei Dir zuhaus, Tamaki."
 

"...ACHJA!"
 

Sofort ließ Tamaki sich also einen Wagen rufen in den alle einstiegen. Kyouya eher widerwillig, doch manchmal konnte man Tamaki einfach nichts abschlagen. An manchen Tagen hatte er diesen flehenden Hundeblick. Selbst Haruhi, die versucht hatte sich mit Händen und Füßen zu wehren, um endlich nach Hause zu kommen, musste schlussendlich aufgeben und sich dem unausweichlichen stellen.
 

Nicht einmal eine halbe Stunde später in der Schule
 

"Die Schule so bei Nacht..."

"...ist wirklich gruseliger, als das Gespensterschloss."

Die Zwillinge hatten Haruhi in ihre Mitte genommen und schritten nun durch die dunklen und menschenleeren Gänge der Ouran High School. Das Ziel war eigentlich allen sofort klar gewesen. Es ging definitv zur alten Aula und das ohne Umwege.
 

Und bald kamen sie an der besagten Tür an und öffneten sie langsam. Und das was sie dort sahen, hatten sie wirklich nicht erwartet.
 

In der Aula erstrahlte ein sanftes Licht, was von einigen Kerzen herrührte. Rosenblätter schienen schirr überall verstreut. Auf dem Boden, auf den Tischen, auf dem riesigen Bett inmitten des Raumes. Ein Bett?
 

"Was ? Das kann doch nicht..."

"Ist das wirklich ... ?!"
 

Auf dem übergroßen Bett befand sich in Sitzposition Nekozawa Umehito! Rechts neben ihm in einem knappen schwarzen Kleidchen befand sich Ayame. Links neben ihm in gleicher Aufmachung: Frederica. Beide hatten sich leicht an ihn geschmiegt und die Augen geschlossen. Am Fußende saß in einem edlen, schwarzen Kleid mit tausend von Rüschen und Schleifchen und mit einer atemberaubend schönen Hochsteckfrisur: Sion, die die Handpuppe Belzeneff festhielt und sie genau in Augenschein nahm. Hinter dem Bett tauchte auf einmal Katzuragi auf. Ihr Outfit schien das aufreizenste zu sein, da sie nur einen kurzen Rock und eine Corsage trug, die ihre Weiblichkeit deutlich betonte. Sie massierte die Schultern Nekozawas.

Auch Elisabeth, in einem kurzen Kleidchen, trat an das Bett heran und hob ein Tablett hoch, auf dem ein Weinglas mit einer roten Füllung stand. Sie schwieg und betrachtete nur das Gekuschel der anderen.

Fehlte nur noch eine Person. Anissa kam aus einer dunklen Ecke. Sie trug neben ihrem schwarzen Kleid einen schwarzen Schleier im Haar.
 

Keiner schien die Anwesenheit der Hosts bisher bemerkt zu haben. Im Gegenteil. Das Spektakel schien sich dem Höhepunkt zu nähern, als Anissa sich aufs Bett setzte und vor Nekozawa kniete. Dieser machte einen Satz nach vorne und warf Anissa somit aufs Bett, sodass er schließlich über ihr lag. Langsam näherte er sich ihrem Hals, den sie freigab, indem sie ihren Kopf zur Seite neigte. Das Szenario erinnert beinah an eine Jungfrau, die kurz davor stand von einem Vampir gebissen zu werden.
 

Das ging zu weit. Darum machte es Pling, ein lauter Schrei erklang und Umehito war sofort aus dem Raum geeilt. Verwirrt richteten sich alle Maids auf und blickten zur Tür. Dort stand Kaoru, der mit einer Taschenlampe direkt auf Nekozawa gezielt hatte und ihn somit in die Flucht geschlagen hatte.
 

"Super Aktion, Kaoru!", lobte ihn daher sein Bruder und klopfte ihm ein paar Mal anerkennend auf die Schulter.
 

"Was zum Teufel macht ihr hier?!", schrie Anissa jetzt jedoch wütend auf, als sie vom Bett aufgestanden war. Die anderen folgten ihr und schienen allesamt wirklich ziemlich böse auf die Hosts zu sein.
 

"Was ist denn hier los? Was war das hier gerade?", fragte Haruhi vorsichtig und versuchte die Mädchen zu beschwichtigen. Das hier sollte nicht eskalieren.
 

"Das war das wöchentliche Ritual.", erklärte Ayame, die als einzige auf dem Bett sitzen geblieben war. Ihrem Fuß ging es allem Anschein nach immer noch nicht besser.
 

"Ein...ein Ritual? Ein Ritual der dunklen Künste und der schwarzen Magie?? Töchter! Bitte sagt mir nicht, dass ihr in solch dunkle Machenschaften verstrickt seid!", schrie Tamaki nun hysterisch und schockelte Katzuragi einige Male durch. Diese befreite sich rasch und schüttelte den Kopf.
 

"Red keinen Unfug. Umehito-sama bezahlt ne Menge dafür, dass wir uns mit ihm hier einmal pro Woche Nachts treffen.", erklärte Katzuragi dann also endlich und alle verstanden. Besonders Kyouya verstand das gut.
 

"Das ist wahrhaftig eine geniale Idee...wieviel bringt Euch das ganze ein?" Im Nu waren Elisabeth und Kyouya in ein Gespräch über Finanzen verstrickt.
 

Frederica zuckte mit den Schultern. "Wer weiß, ob er wiederkommt. Ihr habt ihn uns ja vergrault."
 

"Er kommt wieder.", sprach Sion, die Belzeneff in die Höhe hob. Dies brachte Tamaki wieder zum schreien und er forderte das kleine Mädchen auf, die Puppe sofort wieder abzugeben, da sie Unglück bringe und angeblich Flüche übermittle.
 

"Das kleine Ding?", sagte Anissa provokant, nahm Sion die Puppe ab und warf sie auf Tamaki, der sofort kreischte und wegrennen wollte. Doch die Zwillinge hielten ihn auf.
 

"Ganz locker, Chef...", begann Hikaru.

"Nekozawa ist nicht da und das ist nur eine Puppe", beendete Kaoru.
 

Mori schritt langsam an den drei Hosts vorbei und ging auf Katzuragi zu. Er blickte ihr einige Momente lang in die Augen, ohne etwas zu sagen. Sie war es, die zu sprechen begann.
 

"Es ist alles in Ordnung. Keine Sorge."
 

"...ah."
 

Ein Klatschen ertönte, welches wohl jetzt von Ayame kam. "Leute, ich bin müde. Gehen wir?"
 

"Ja...aber jetzt wirklich. Und jetzt schuldet ihr uns wieder etwas!", erklärte Elisabeth grinsend. Doch für heute war Schluss. Jeder sollte schon bald in seinem Bettchen liegen und von den Ereignissen des Tages träumen.
 

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That's it for today. Hoffe es hat euch gefallen. Bin diesmal sehr skeptisch v.v naja...bei fragen etc -> ENS an mich ^^
 

Zum Kapitel:

die teams fürs gruselschloss wurden wieder von mir gelost. sind erstaunlich gute kombinationen bei rausgekommen xD

die gondeln habe ich natürlich nicht gelost ;)
 

Bleibt die Frage offen: Wie ist Katzuragi im Sarg gelandet, huh? hahahahaha....

The Autumn-Dance-Party

Am Montag nach Unterrichtsende auf den Fluren der Ouran
 

Über das Wochenende hinweg hatte sich die Lage zwischen allen entspannt. Bislang hatte keiner etwas von Nekozawa gehört und man munkelte, dass Higurashi Sion noch immer in Besitz der Handpuppe Belzeneff war. Für Tamaki ein Graus. Doch dies war nicht das Thema das Tages. Vielmehr das, was nach dem Unterricht geschah.
 

"Sag mal, Haruhi.."
 

"Ja, Kaoru?"
 

"Weißt du was die Mädchen heute vor haben? Ich meine...Ani-chan, Rika and Liz sind ja sofort nach dem Klingeln praktisch aus dem Raum gehetzt."
 

"Und darüber machst du Dir Gedanken, Kaoru? Wahrscheinlich hatten die so n Mädchenkram vor. Dinge, die Haruhi nicht kennt."
 

"Vielen Dank, Hikaru. Hmm..ja, das habe ich allerdings auch bemerkt, Kaoru. Weiß nicht...wahrscheinlich haben sie heute auch Clubaktivitäten und mussten dafür noch etwas vorbereiten."
 

Beide Zwillinge zuckten mit den Schultern. Sie konnten ja nicht ahnen, dass sie es schon sehr bald herausfinden würden. Auf ihrem Weg zum dritten Musikzimmer trafen sie schon bald den Rest der Truppe auf dem Gang.
 

"Hey, Chef...ihr seid auch noch nicht im Musikraum?", rief Hikaru herüber. Der Franzose schüttelte den Kopf leicht, bevor er antwortete: "Nein, Honey-senpai war gerade etwas energisch, weil er unbedingt die Maids besuchen wollte."
 

"Sie haben zu tun, Mistukuni.", sprach Mori leise, der den traurigen Honey hochnahm und auf seine Schulter setzte. Der Kleine schluchzte leise und nickte kurz, um zu signalisieren, dass er verstanden hatten. Die Damen hatten mit Sicherheit viel zu tun. Nun setzte der gesamte Host Club seinen Weg zum Clubraum fort und wurden teilweise von kreischenden Mädchen begafft, die es sensationell fanden, dass alle Hosts auf einmal so anmutig durch die Gänge schritten. Doch da war noch etwas anderes. Einige blieben nicht stehen und schauten zu. Nein, sie liefen schon zum Musikraum und betritten diesen. Wobei...sollte dieser nicht abgeschlossen sein? Und was wollten die Mädchen da, wenn doch noch keiner der Hosts da war. Gespannt öffneten die Jungs und Haruhi die Tür und erneut wartete dahinter eine Überraschung auf sie.
 

"Herzlich Willkommen.", erklang es synchron von sechs Maids...in Männerklamotten. Und nicht einfach in Männerklamotten. In der absolut originalen Jungs-Uniform der Ouran High School. Alle Mädchen trugen Kurzhaarperücken, die ihre langen Haare perfekt verdeckten. Nur die weichen Züge und die strahlend großen Augen konnten darauf schließen lassen, dass man es hier mit dem weiblichen Geschlecht zu tun hatte.
 

"MAH?! Was ist hier los?", rief Tamaki empört. Ja, wurde das denn jetzt Mode? Mussten ALLE seine Töchter sich jetzt als Jungs verkleiden? In was für einer grausamen Welt war dieser Vater da nur gelandet. Wankend glitt Tamaki zu Boden, während die Zwillinge und Kyouya beim Eintreten auf ihm herumtrampelten. Haruhi, Mori und Honey bahnten sich einen Weg um den Blonden herum und schritten alle auf die Maids zu, welche allerdings ziemlich beschäftigt waren.
 

"Woooow! Ihr seht einfach umwerfend aus. Zum Verlieben!", kreischten scheinbar tausende von Fangirls, denen die Weiblichkeit an diesen 'neuen Hosts' anscheinend nicht auffiel.
 

"Verzeiht unser Auftreten, meine Prinzessinnen. Wir hörten von diesem Club und da dachten wir uns wir wollen uns auch einmal um die wunderschönen Mädchen dieser Schule kümmern. Ich hoffe dies gestattet ihr uns. Es wäre uns eine Ehre.", sprach Elisabeth und verstellte ihre Stimme, sodass sie etwas männlicher und dunkler klang. Zugleich hatte sie die rechte Hand an ihre Brust gehoben und verbeugte sich nun für die Allgemeinheit. Als Antwort erntete sie nur eine weitere Kreisch-Welle.
 

Sprachlos betrachtete der Host Club dieses Spektakel. Ayame saß auf einem der Sofas und unterhielt sich angeregt mit zwei Mädchen, die ihr gegenüber saßen. Frederica hatte sich neben das Sofa platziert und stand dort, als wolle sie ausdrücken, dass sie Ayame zu beschützen hatte. Dies wiederum kam auch bei den Fangirls sehr gut an.
 

Auf einer anderen Couch hingegen saß Sion mit einem Buch in der Hand. Als diese sich beobachtet fühlte, hob sie kurz den Kopf, doch konnte niemanden erkennen. Also las sie einfach still weiter. Hinter ihrem Rücken hoben sich drei Köpfe empor, die Sion beobachtet. "Wooow..so niedlich. Wohl der schweigsame und in sich gekehrte Typ, hm? So nachdenklich...bestimmt tiefgründig...haaach...mein Gott wie wunderschööön.", flüsterte eine der Beobacherinnen und fiel beinah in Ohnmacht voller Liebe.
 

"Wow! Du bist wirklich so sportlich, Kat? Das ist ja beeindruckend.", quatschte ein Fangirl, die mit Katzuragi gemeinsam an einem Tisch saß. Katzuragi hatte sich leicht breitbeinig auf dem Stuhl platziert und beide Arme auf den Armlehnen ruhen gelassen. Ihre Pose wirkte zugegebenermaßen sehr männlich und drückte Coolness-pur aus. Sie nickte: "Ja, ich mache sehr gerne Sport und probiere viel aus. Ich finde das sollte man im Leben: Alles mal gemacht haben!"
 

"Hätte ich die Wahl würde ich für euch wohl Sebastian Michaelis aus Kuroshitsuji cosplayn. Er hat eine unglaubliche Ausstrahlung und behandelt euch zarten Blumen sicher mit großen Respekt. Ich würde mir wünschen auch so zu euch sein zu können." - Ungemein höflich war heute wohl Anissas Motto, während sie den Host schauspielerte und gleichzeitig über ihre Leidenschaft, dem Cosplay, quasseln konnte. Die Fangirls um sie herum kreischten nur und stellten sich vor, wie wunderbar der 'Junge' vor ihnen in dem eleganten Anzug des Dieners Sebastian aussehen würde.
 

Zu guter letzte war da noch Elisabeth, die ebenfalls auf einem Stuhl platzgenommen hatte und von Mädchen umzingelt wurde. Auch eines dieser Fangirls schien voller Schwärmerein in Ohnmacht zu fallen, als Liz nach vorne schnellte, sie am Arm packte und in ihre Arme schloss. "Bitte sei vorsichtig. Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn dir etwas zustoßen würde.", hauchte sie ihr ins Ohr. "KYAAAAAHH! Mich auch! Halt mich bitte auch so fest!", schrien die Mädels, die das beobachteten.
 

Die richtigen Hosts hingegen standen immer noch wie bestellt und nicht abgeholt an einem Fleck und mussten sich zugestehen, dass sie selbst heute wohl die kleinere Rolle zu spielen hatten. Dennoch verfielen sie diese nach und nach. Zuerst Hikaru und Kaoru, die sich die Aufmerksamkeit der Mädels nicht wegnehmen lassen wollten. Anschließend konnte Honey dem Sinn nach Kuchen nicht widerstehen und auch Mori folgte seinem kleinen Freund in die Masse hinein. Haruhi wurde von ihren Stammkunden bald begrüßt und leistete diesen freudig Gesellschaft. Kyouya hatte sich woanders hingesetzt und während er ab und an sich mit jemandem unterhielt, tippte er oftmals energisch etwas in einen Laptop ein. Ein Grinsen zierte sein Gesicht während des ganzen Nachmittags.
 

Tamaki war tot. Zumindest schien dem so. Wann immer Menschen den Host Club betraten oder verließen, mussten sie unweigerlich über Tamaki hinüberlaufen, der immer noch vor der Tür lag und den Weg versperrte. Anscheinend war das ganze für ihn ein Schock gewesen, den er schwer verarbeiten konnte.
 

Doch alles hat irgendwann mal ein Ende. So auch dieser Tag und bald waren es nur noch Maids und Hosts, die im Musikraum Nr. 3 waren. Das war das Signal für Tamaki wieder zum Leben zu erwecken. Augenblicklich lief er auf Sion zu. Er packte sie an den Schultern und sah ihr schockiert in die Augen.
 

"Warum, meine Kinder? Müsst ihr das tun? Reicht es denn nicht, dass unsere süße, kleine Haruhi sich dermaßen herablassen muss, sodass sie den Qualen erliegen muss ihr Geschlecht zu verbergen und somit ihre niedliche, GOTTGEWOLLTE Art? Und überhaupt! Das liegt alles an dieser verdammten Puppe! Ihr müsst sie loswerden! Egal wie! Wir dürfen den Fluch Nekozawas nicht weiter provozieren, ich bitte euch!"
 

Statt zu antworten, zog Sion einfach schweigend Belzeneff aus der Hosentasche und hielt ihn Tamaki vor die Nase, welcher mit einem spitzen Schrei sofort zurück wich und sich in einer Ecke versteckte. Lachend kamen Hikaru und Kaoru zu Sion hinüber und nahmen ihr sofort die Puppe ab. Das schien ihr allerdings wenig auszumachen und sie widmete sich lieber wieder ihrem Buch zu. "Darauf geben wir jetzt acht!", sagten sie synchron und Hikaru packte sie in seine eigene Hosentasche.
 

"Ist jetzt auch egal! Wir sind ja nicht ohne Grund hier.", erklang es von Anissa, welche zusammen mit Honey den übrig gebliebenen Kuchen verdrückte.
 

"Hai, genau! Wir haben uns etwas überlegt. Und zwar könnt ihr euren kleinen Ball pünktlich vor den Ferien bei uns in der Aula feiern.", verkündete Katzuragi und stemmte die Hände in die Hüften.
 

"Wirklich? Und die Bedingung?", fragte Hikaru skeptisch und hob fragend eine Augenbraue.
 

"Wir sind geladene Gäste. Das ist alles.", sagte Frederica, die sich von ihrer Perücke befreite und schwungvoll ihre langen Haare nach hinten schlug. Als sie den Kopf drehte, bemerkte sie, dass Hikaru sie seltsam anstarrte. "Was ist?"
 

"G-Gar nichts!", sagte er hastig und wandte den Kopf ab. Seine Wangen brannten und hatten sich leichtrosa gefärbt. Neben Hikaru begann sein Bruder leide zu kichern.
 

"Wow...ehm...na dann hat sich unser Problem ja gelöst.", sagte Haruhi, die gerade ihre Sachen zusammenpackte und froh war, dass der Tag vorüber war. Endlich konnte sie nach Hause gehen.
 

"Ganz genau! Also erwarten wir Euch am Donnerstag nach dem Unterricht in der Aula. Ihr könnt gefälligst helfen, damit die ganze Deko und die Vorbereitungen nicht an uns hängen bleiben.", rief Ayame herüber, die noch immer auf ihrem Platz saß. Dies war das einzige, was Tamaki in seiner Starre hatte mitbekommen. Sie war nie aufgestanden. Es war ihr Fuß. Er musste ihr immer noch wehtun.
 

"Gut, dann gehen wir mal. Ach und Kyouya? Da das Einkommen von heute wohl hauptsächlich uns zu verdanken ist, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du mir das Geld in Kürze würdest zukommen lassen. Mädels? Ich muss noch kurz was erledigen. geht ruhig schonmal."
 

Zähne knirschend blickte Kyouya den Maids hinterher, die nacheinander alle - sogar zusammen mit Haruhi - den Musikraum verließen. Hikaru und Kaoru, die Angst vor Kyouya bekamen, schlichen sich auch bald davon. Mori begleitete den müden Honey noch nach Hause und da waren es nur noch Zwei.
 

"Hmm...der Ball wird sicher lustig. Sie werden Kleider tragen, richtig, Mutter?", kam es leise aus einer von Pilzen bevölkerten Ecke.
 

"Ich bin mir sicher das werden sie, mein Vater.", antwortete Kyouya und blickte noch immer zur Tür, aus der alle verschwunden waren. Eine Frechheit ihn seines Einkommens zu berauben!
 

Einige Minuten später im Nebenzimmer der alten Aula
 

Alle waren sie bereits nach Hause gegangen. Hatten sich flott umgezogen und waren zu ihren Familien gegangen, mit denen sie wohl gleich zu Abend essen würde. Allein Elisabeth war noch da, da sie erst einige Papiere hatte abholen müssen. Als sie zum Kleiderwechsel in die Aula kam, war schon keiner mehr da gewesen. Und so musste sie jetzt auch mit keinem mehr rechnen. Wahrscheinlich bemerkte sie genau deswegen nicht die Schritte, die sich durch die Aula bahnten und direkt auf sie zusteuerten. Nicht einmal die Tür hörte sie, als diese leise geöffnet wurde.
 

Gerade als Elisabeth begann ihr Hemd aufzuknöpfen, spürte sie wie jemand sie am Arm packte und gegen eine Wand stoß. Ein kurzer Schrei entrann ihrer Kehle, als sie die Augen auf den richtete, der sie dort an der Wang praktisch festgenagelt hatte und die Arme rechts und links von ihrem Kopf abstützte. Schnell packte sie ihr Hemd und zog dieses vor der Brust zu, sodass kein Einblick gewährt wurde.
 

"K...Kyouya...", stotterte Elisabeth leise.
 

"Elisabeth. Du musst wissen...es waren vielleicht EURE Clubaktivitäten. Doch unser Clubraum. Und dort gilt es nunmal unsere Regeln zu beachten. Und eine Regel ist: Unser Raum, unser Einkommen. Also verzeih, aber ich schätze der heutige Gewinn wird daher..."
 

Mit einem Satz hatte Kyouya die Arme zurückgezogen, Elisabeths Handgelenke gepackt und drückte diese jetzt an den Seiten ihres Kopfes an die Wand. Dann schritt er auf sie zu, sodass sie nicht einen Zentimeter voneinander getrennt waren.
 

"...allein der des Host Clubs sein.", hauchte er ihr also ins Ohr.
 

"Ng...Kyouya...nicht...", stammelte Elisabeth, deren Wangen sich rot gefarbt hatten, während sie versuchte sich irgendwie zu bewegen. Doch Kyouya war ihr überlegen und so versuchte sie lediglich seinem Gesicht auszuweichen, indem sie den Kopf so weit es ging weglehnte.
 

"Wir sehen uns." und ein leises Lachen, war alles, was sie vernahm, ehe sie sich kniend und keuchend auf dem Boden wiederfand. Er war gegangen.
 

Und mit einem mal war die Wut da. Elisabeth schlug mit der blanken Faust auf den harten Boden. "Dieser geldgierige Bastard!"
 

Die Woche ging schnell vorbei und so war es schon bald Donnerstag. Alle Hosts und Maids konnten sich bereits früh treffen. Noch 2 Tage und jeder würde sich in die Ferien verabschieden. Und so begannen die Vorbereitungen in der alten Aula
 

"Oooiiii! Hört auf mit dem Quatsch! Ihr sollt den Raum schmücken und nicht euch selbst!", rief Katzuragi wütend den Zwillingen zu, welche sich gegenseitig mit Girlanden eingewickelt hatten und so durch die Gegend tänzelten.
 

"Haii..", antworteten die beiden synchron und mit einer Stimme die deutlich verriet, dass sie enttäuscht darüber waren, dass Katzuragi ihnen den Spaß verdarb.
 

"Ah? Hab ich da grad einen Beschwerde-Ton wahrgenommen?", konterte sie nun und verpasste beiden Jungs eine Kopfnuss. Diese grummelten irgendwas vor sich hin, rieben sich kurz die Köpfe und fingen an ihre Arbeit etwas ernster zu sehen. Dennoch blieb Katzuragi erstmal dabei und spielte für die Zwillinge den Aufpasser.
 

"Heeey! Und warum packst du nicht selber mit an?", rief Hikaru, der nun ganz oben auf einer Leiter hockte, die von Kaoru festgehalten wurde, und die Girlanden befestigte.
 

"Ich pack dich gleich wo an und dann weinst du, mein Lieber.", kam lediglich als Antwort beziehungsweise als Drohung zurück. Dies brachte Hikaru nun vollends zum schweigen. Sein kleiner Bruder lachte nur noch über die Einfältigkeit des Älteren.
 

Während es an einem Ende der Aula turbulent zuging, wurde es am anderen Ende gerade sehr bunt. Mori setzte gerade die letzten riesigen Vasen ab, in denen atemberaubend riesige und strahlende Sträuße steckten.
 

"Wooow! Sion-chan, sind die nicht umwerfend? Wir haben eine gute Wahl getroffen, nicht wahr? Die Lilien waren deine Idee, richtig?"
 

"Sie sind sehr schön. Aber ich wusste nicht, dass du ein Tulpenfan bist, Rika."
 

"Ach, das kommt daher, dass meine Mama mir früher immer eine Geschichte erzählt hat. In dieser galt es nachher den wunderschönen Tulpengarten vor dem Dammbruch zu bewahren. Dafür kamen dann die Feen. Hihi..."
 

Sanft lächelte Sion, als sie Mori zu sich ruf und sie sich anschließend drüber berieten, wo sie die Sträuße genau aufstellen sollten, damit sie besonders zur Geltung kamen.
 

Inmitten des Raumes befanden sich die beiden Clubchefs: Elisabeth und Tamaki. Allem Anschein nach wollte Elisabeth mit ihm die Finanzen durchgehen, die nötig waren. Doch Tamaki schwirrte etwas anderes im Kopf umher und sowieso war dies absolut nicht sein Spezialgebiet. Also rief er einfach Kyouya, der gerade auf seinem Klemmbrett herumschrieb. In diesem Moment meinte der Franzose ein genervtes "Na toll..." zu hören, welches anscheinend von Liz kam. Doch er dachte sich für diesen Moment nichts dabei und ließ die beiden bei der Planung allein. Stattdessen wanderte er hinüber zu einem der Tische.
 

"Na, Ayame-chan...was machst du denn da?", fragte er und blieb stehen, während er dem Violetthaarigen Mädchen bei der Arbeit zusah.
 

"Oh...der Maid Club hat sich etwas für den morgigen Ball überlegt. Darum bastle ich diese Herzen. Ihr werdet schon sehen, hihi..."
 

"Ah...so ist das..."
 

Und für einen Moment herrschte peinliche Stille zwischen den beiden. Schlussendlich legte Ayame die Pappe und die Schere nieder.
 

"Was ist los, Tamaki? So abwesend und nachdenklich zu sein...das ist gar nicht so, wie du dich sonst benimmst."
 

Tamaki seufzte auf. Sie hatte ja Recht. Langsam senkte er den Blick und betrachtete skeptisch ihren Knöchel. "Du hast immer noch Schmerzen, stimmts?"
 

"Hm? Ähm...ja, etwas. Aber das geht schon, mach dir keine Sorgen.", nuschelte sie, während sie sich zur Seite runter beugte und eine Hand auf ihren Knöchel legte.
 

"Naja...ich hatte gehofft du könntest bis morgen wieder tanzen. Aber naja...mir ist es eh viel lieber, wenn du dich ausruhst und das ganze erstmal heilen lässt.". Und da war es wieder. Tamakis Lächeln war zurückgekehrt, als er ihr den Daumen zeigte und ihr zuzwinkerte. Nun wurde ihm aber bewusst, dass auch er noch einige Vorkehrungen zu treffen hatte, also entschuldigte er sich und ging für heute seinen eigenen Weg.
 

"Guck mal, Honey! Das da ist Ushiromiya Ange aus Umineko no naku koro ni. Irgendwann cosplay ich die einmal. Aber schau mal das Kleid von Beatrice. Was meinst du? Würd mir das stehen, wenn ich das morgen tragen würde?"
 

Gemeinsam mit Haninozuka Mitsukuni saß Cho Anissa an einem Tisch und sie blätterten gemeinsam in ihrem kleine Notizbuch, in dem tausende von Cosplay Ideen niedergeschrieben waren. Sie zeigte ihm gerade die ausgefallensten Kostüme und suchte Rat für die Wahl ihres eigenen Kleids für den Ball.
 

"Hmm...die sehen alle toll aus. Aber willst du wirklich cosplayn, Ani-Ani? Ich meine...dir würd bestimmt auch was eigenes gut stehen. "
 

"Meinst du? Naja ich werd mal sehen. Hab ja noch Zeit mich zu entscheiden. Was wirst du tragen?"
 

"Takashi und ich haben uns den gleichen ANzug bestellt. Einen Creme-farbenen. Meiner hat jedoch eine pinke Krawatte dabei, während Takashi eine blaue Fliege tragen wird."
 

"Dann bin ich gespannt, Honey!"
 

Die Vorbereitungen liefen also mehr oder weniger gut. Manche strengten sich an, andere waren nicht ganz so bei der Sache. Doch Vorfreude hatten sie alle. Kein Wunder. Es sollte ein unvergesslicher Abend werden und die Zeit drängte.
 

Am selben Tag in der Azakura Villa, 20:34 Uhr
 

"Ah, Rika-chan. Freut mich, dass du mal wieder vorbei kommst. Was machen deine Eltern? Immer beschäftigt, nicht wahr? Du willst sicher zu Aya, richtig? Hach, verzeih, dass ich dich hier vollquassel, meine Liebe."
 

"Schon gut, Mrs. Azakura. Ich wollte nur eben vorbei kommen und Aya-chans Meinung zu meinem Kleid haben."
 

Eigentlich wollte Frederica an diesem Abend früh schlafen gehen. Doch sie konnte dies nicht tun, ehe sie ihrer besten Freundin nicht ihr Kleid gezeigt hatte. Ayames Meinung war Rika am wichtigsten und wenn sie etwas daran auszusetzen hatte, dann würde Rika das Kleid unter gar keinen Umständen tragen.
 

"Geh ruhig...du weißt ja wo ihr Zimmer ist, ne?"
 

"Hai, Vielen Dank!"
 

Und so lief Rika die Treppen hoch und in die Richtung, wo Ayames Zimmer war. Es war ja schon spät und die Sonne war untergegangen. Die Lichter in den Fluren waren allerdings noch nicht eingeschaltet und so irrte Frederica durch die dunklen Gänge. Bald schon konnte sie allerdings einen Lichtstrahl erkennen, der aus einer Tür fiel. Rika wusste sofort, dass sie am Ziel war und lief freudig rüber. Dennoch trat sie nicht ein, sondern beobachte das Geschehen im Inneren.
 

Im Zentrum des Zimmers stand Ayame und wirkte als ob sie sich stark auf etwas konzentrierte. Sie trug ihre üblichen Schlafklamotten, die Rika von ihren unzähligen Pyjama-Parties kannte: Eine knielange Stoffhose und ein schlabberiges blaues T-Shirt, welche ihr einige Nummern zu groß war. Ihre Füße trugen weder Schuhe noch Socken.
 

Rika sah zu, wie Ayame langsam die Beine streckte und versuchte sich wie eine Ballerina auf die Zehenspitzen zu stellen. Ihr Gesicht verzog sich zu einer schmerzverzerrten Grimasse, eh sie zur Seite umknickte und auf dem Boden landete. Frederica erschlag und ihre Hand schnellte nach vorne, um die Tür aufzureißen. Doch mitten in der Bewegung hatte sie innegehalten, als sie Worte zwischen dem leisen Winseln Ayames gehört hatte.
 

"Ich...muss tanzen. Ich...ich muss einfach tanzen.", sprach Ayame zu sich selbst und richtete sich wieder auf, nur um das gleiche nochmal zu erleben. Ihre Füße knickten weg. Beim nächsten Versuch stellte sie sich nicht mehr auf die Zehenspitzen, sondern versuchte einige Schritte vorwärts, seitwärts und rückwärts zu meistern. Für einen Augenblick sah es so aus, als ob sie perfekt mit sich selbst tanzen würde. Doch dann stöhnte sie auf, kniete sich hin und hielt sich den schmerzenden Fuß.
 

"Verdammt...ich muss doch morgen tanzen.", murmelte sie vor sich hin und biss sich auf die Unterlippe. Doch dies sah Rika nicht mehr. Sie wusste nicht warum, doch dieses Zimmer konnte sie im Moment nicht betreten. Also lief sie schnell den Weg zurück bis in die große Hallo, schlug die Tür auf und eilte zu ihrem Wagen, mit dem sie wieder nach Hause gebracht wurde. Möglicherweise brauchten sie beide etwas Zeit für sich und Ayame musste selber kämpfen. Genau wie Rika.
 

Zur selben Zeit nur ganz wo anders.
 

"Umm..wie kann es, dass du mich anrufst, Haruhi?", erklang eine sanfte Stimme aus dem Telefonhörer.
 

"Ah...tut mir leid. Ich wollte nur fragen, wie es heute gelaufen ist. Es tut mir leid, dass ich nicht da war und da wollte ich wenigstens mal wissen, ob alles in Ordnung ist, Sion-senpai."
 

"Ah..umm...ja, alles in Ordnung. Aber du brauchst mich nicht 'senpai' zu nennen. Sion reicht auch, Haruhi. Aber warum rufst du gerade mich an?"
 

"Oh, ich dachte einfach ich rufe die Person an, die mich mit Sicherheit nicht mit nervigen Details nervt oder sonst irgendnen Blödsinn quatscht. Haha.."
 

Am Ende der Leitung vernahm Haruhi auch das leise Lachen Sions. Sie war ihr von Anfang an sympathisch gewesen. Sie war ruhig und eine ernste Person. Sie wusste sich zu benehmen und war freundlich und zuvorkommend. Man musste sie einfach mögen.
 

"Sag mal, Haruhi. Magst du eigentlich jemanden von den Hosts?"
 

"Mögen? Na klar...ich meine: Wir sind nicht direkt eine Familie, wie Tamaki uns öfter bezeichnet, aber sie sind wirklich gutherzige Menschen. Sogar Kyouya!"
 

"Hm...ja, das meinte ich eigentlich nicht. Weißt du...ich dachte eher, ob du einen von ihnen...naja...besonders magst."
 

Einige Sekunden vergingen, in denen Sion keine Antwort bekam und schon dachte, dass die Leitung abgebrochen worden sein. Doch dem war nicht so.
 

"Hm, nein, ich denke nicht. Zumindest nicht so, wie du es wahrscheinlich denkst. Also...Nein. Nein, es sind alles Idioten, wenn man genau ist."
 

"Meinst du wirklich? Naja...Honey-senpai scheint mir eigentlich gar nicht so. Er ist doch sehr aufrichtig mit sich selbst und allen anderen."
 

"Oh, Sion-chan, ich wusste nicht, dass du Honey-senpai schon so gerne magst."
 

"Tu ich nicht!"
 

"Hahaha...verstehe, verstehe. Ich frag nicht weiter. Ich lass dich jetzt auch mal in Ruhe. Wir sehen uns dann morgen. Bis dann."
 

"Hai.."
 

Und so war das Telefongespräch beendete. Sion kam sich komisch vor und das aufgrund mehrerer Sachen. Erst einmal war da Haruhi. Sie hatte bisher gar nicht so intensiv Kontakt mit Haruhi gehabt und dennoch hatte diese sie gerade angerufen. Irgendwie fühlte sie sich geehrt. Haruhi war ebenfalls ein aufrichtiger Mensch und höchst eindrucksvoll. Vorallem hatte sie schon recht. Der Rest des HostClub bestand aus Holzköpfen. Und so tat es auch der MaidClub. Haruhi und Sion teilten also das gleiche Schicksal. Sie waren von Nervensägen umgeben und mussten damit auf ihre Weise fertig werden. Dennoch liebten sie es beide.
 

Freitag, kurz vor Beginn des großen Balls
 

Im Nebenzimmer der großen Aula standen mehrere Spiegelkommoden und einige Kleiderstangen auf denen die edelsten Kleider der teuersten Designer aufgereiht waren.
 

"Katzuragi? Kannst du mir mal mit dem Make-up helfen? Ich seh aus wie n Clown!", erklang Elisabeths Stimme, als sie sich genervt im Spiegel betrachtete und seufzte. Soviel Chaos um sie herum und sie selber war ein Teil davon. Dauernd flitzte Anissa hin und her, weil sie irgendeins ihrer tausend Accessoires verlegt hatte und versuchte es wiederzufinden.
 

"Komme sofort!", rief Katzuragi als Antwort, die gerade dabei war sich die langen Haare zu glätten. Heute würde sie ihre Haare zur Abwechslung mal offen tragen.
 

An einem anderen Tisch saß Sion, die in den Spiegel blickte. Zwischen ihren Lippen befanden sich drei Haarnadeln, die sie nacheinander herausnahm und sich ins Haar steckte, damit ihre Hochsteckfrisur auch hielt.
 

Insgesamt konnte man es kaum glauben, aber Anissa veranstaltete einen solchen Radau, dass sie die anderen komplett mit ihrer Nervosität ansteckte und alle auf einmal gehetzt waren.
 

Naja nicht wirklich alle.
 

Am Ende des Raumes an einer weiteren Spiegelkommode, saß ein junges Mädchen mit langen violetten Haare, die stillschweigend auf ihre Maske blickte, die sie in den Händen hielt. Sie dachte seit Stunden, seit Tagen. Es war beinah eine Woche und sie bekam diese Erinnerung nicht aus ihrem Kopf. Der Moment gönnte ihr nicht eine ruhige Minute.
 

Flashback starts: Im Gruselschloss
 

"Verdammt...wo seid ihr denn alle hin?", rief Ayame laut durch die dunklen Gänge. Na toll, jetzt war sie dort auch noch alleine.
 

Alles war so verdammt schnell gegangen, dass sie es kaum mitbekommen hatte. Das Licht war ausgegangen und sie anderen hatten aufeinmal geschrien, als das Licht wieder anging. Da war diese Skelettpuppe. In dem Moment in dem sie den anderen nachlaufen wollte, stolperte Ayame jedoch über diese. Promot schmerzte ihr Knöchel und sie sah sich dem nächsten Problem entgegen. Der Pfad teilte sich in zwei Gänge auf. In welchen waren die anderen also nur hineingerannt?
 

Seufzend rappelte sich Ayame auf und wählte einen Weg für sich. Nach wenigen Schritten bemerkte sie schon, dass ihr Knöchel schwer angeschlagen war. Sie konnte kaum noch einen Schritt machen. Doch sie versuchte stark zu bleiben und schritt mutig weiter.
 

"Puh...hier ist es ganz schön kalt..", murmelte sie für sich. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass es hier schon ziemlich gruselig war. Sie hatte vorher gar nicht so auf die Umgebung geachtet doch jetzt bekam sie es schon mit der Angst zu tun.
 

Nach weiteren 20 Schritten, konnte sie bereits nicht mehr. Sie fühlte sich als sei sie Kilometer weit gelaufen und ihr Fuß schmerzte einfach höllisch. Also ließ sie sich langsam auf den Boden gleiten und hockte sich an eine Wand neben eine Schatztruhe, die von einem Geist bewacht wurde. Irgendwann würde jemand kommen und sie hier finden. Rika-chan macht sich sicherlich Sorgen., dachte sie sich und machte sich ganz gleich, indem sie die Beine an den Körper zog und ihre Arme drumherum schlang. Und so schloss Ayame die Augen und summte leise eine Melodie, um die unheimlichen Geräusche auszublenden.
 

Eine Ewigkeit schien zu vergehen. Durchgehend wurde die Melodie gesummt, bis Ayame erschrocken die Augen öffnete, als sie eine Brührung an ihren Schläfen fühlte.
 

"T..Tamaki?", hauchte sie lediglich, als sie in die großen Augen des Franzosen blickte.
 

"Verzeih. Ich bin spät dran. Du hast sicher lange gewartet."
 

"...Hai."
 

Tamaki lächelte leicht, erhob sich aus seiner knienden Position und hielt ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Sofort ergriff Ayame diese, doch bei dem Versuch aufzustehen knickte sie wieder ein. Der Host schnappte sich Ayame sofort und hielt sie fest.
 

"Ist alles in Ordnung? Bist du verletzt?", fragte der Franzose besorgt und stützte sie nun.
 

"Ja...danke, es geht schon. Ich hab mir nur den Fuß angeknackst. Nichts wildes."
 

Bei einem erneuten Versuch aufzutreten ging es allerdings auch noch nicht besser und sofort klappte Ayame wieder zusammen.
 

"Lüg nicht! Du hast Schmerzen. Aber keine Sorge...Papa bringt dich hier raus."
 

Und mit diesen Worten hatte er sie einfach so hochgehoben, dass sie plötzlich auf seinem Rücken war.
 

"Halt dich gut fest, ja? Ich passe auf dich auf. Versprochen."
 

"Hmm..ja.."
 

Behutsam legte Ayame die Arme um Tamakis Hals herum und schmiegte den Kopf an seinen Nacken. Jemand war gekommen. Er war gekommen und hatte sie gerettet. Hatte sie es sich nicht so immer vorgestellt? Wie in einem Märchen kam der Prinz und befreite die hübsche Prinzessin vor der Gefahr. Warum fühlte es sich jetzt so ganz anders an, als erwartet. Sie hatte doch damit gerechnet, dass es sich umwerfend anfühlen würde. Dass sie froh mit dem Prinz zusammen sein konnte. Doch alles verwirrte sie und machte sie nervös. Fühlten Prinzessinnen sich denn so?
 

Flashback ends
 

"Ist alles in Ordnung mit dir? Komm, ich mach dir die Haare..."
 

Fredericas Stimme hatte schon immer beruhigend auf Ayame gewirkt, wann immer sie über etwas nachdachte.
 

"Danke, Rika-chan.", war das einzige was sie antworten konnte. Und im Spiegel erkannte sie, dass auch Frederica leicht lächelte. Freundinnen fühlten den Schmerz der anderen. Ebenso wie jede Freude, die sie ereilten.
 

10 Minuten später: Der Host Club lädt ein zum HERBSTBALL in der alten Aula. Die Türen werden geöffnet.
 

Bereits nach wenigen Minuten war er Saal nicht nur voll mit wunderhübsch gekleideten jungen Damen, sondern auch mit jungen Männern. Da dies der Clubraum der Maids war, war es für sie selbstverständlich gewesen auch ihre Kunden einzuladen. Und so vergnügten sich heute beide Geschlechter mal miteinander.
 

Auf der Bühne traten nun Elisabeth und Tamaki in einen Lichtkegel. Alle Aufmerksamkeit war nun auf die beiden gerichtet.
 

"Ich, Suou Tamaki, begrüße euch, meine schönen Prinzessinnen zu unserem versprochenen Herbstball. Ich hoffe ihr genießt diesen Abend in vollen Zügen. Zumal wir für dieses Festival großen Dank an unseren Maid-Club richten können.". Tamaki klatschte in die Hände und so tat es ihm die Menge nach, als Elisabet hdas Mikro übernahm.
 

"Herzlich Willkommen, wehrte Damen und wehrte Herren. Für heute hoffen wir, dass unsere Kunden damit einverstanden sind, wenn wir uns hier komplett als Gäste zeigen. Fühlt euch frei uns jederzeit anzusprechen. Ich bedanke mich für euer aller erscheinen."
 

Mit diesen Worten machte Elisabeth eine leichte Verbeugung und nun applaudierte die Menge zum zweiten mal. Das Buffett wurde somit eröffnet und auch bald forderten die ersten männlichen Besucher die Damen zum Tanz auf.
 

Unser erstes Augenmerk richten wir auf eine kleine Gruppe von Leuten. Inmitten dieser befand sich Cho Anissa in einem umwerfend langen Kleid, welches von den Füßen aufwärts bis über die Brust grün war. Erst oberhalb dessen wurde es schwarz und hatte niedliche kleine Puffelärmchen. Zusätzlich trug sie lange, sehr elegant wirkende schwarze Handschuhe. Wie gewöhnlich trug Anissa auch heute eine Menge Accessoires, die sie oftmals von ihrem Vater geschenkt bekam. Dazu zählte heute die mit einem Diamanten in der Mitte verzierten Blumenhaarornament, zwei Perlenarmbänder und ein Brilliantring.
 

"Oi, Ani-chan! Wie geht's? Du siehst echt klasse aus."
 

"Hey, Hikaru. Danke du aber auch in deinem schwarzen Frack."
 

"Ähm...ich bin Kaoru."
 

"Weiß ich doch."
 

Beide lachten sich gegenseitig an, als Kaoru ihr mit einem Mal die Hand hinhielt. Verwirrt blickte Anissa auf diese.
 

"Willst du nicht mit mir tanzen?"
 

"Tanzen? Naja...ich hab eigentlich noch nie wirklich getanzt.", gestand Anissa total locker. Sie hatte einfach immer Schwierigkeiten gehabt sich zu lange auf das Lernen dieser Tätigkeit zu konzentrieren.
 

"Verstehe. Kein Problem. Ich bring's dir bei.", bot Kaoru daher an und somit ergriff Anissa nickend seine Hand und beide eilten zusammen zur Tanzfläche.
 

Kaoru ordnete ihr sofort an, wo sie ihre Hände zu platzieren hatte und welchen Schritt sie zu machen hatte. Die ersten drei Schritte liefen auch reibungslos, bis Anissa ihm das erste mal auf den Fuß tritt.
 

"Ah, sorry, Hi-..Kaoru."
 

"Kein Ding. Machen wir weiter...du machst dich bestimmt nicht schlecht."
 

Zweifelnd runzelte Anissa die Stirn. Das war ihr alles zu kompliziert. Vorwärts, Seitwärts, bla! Sie verstand allerdings nicht mehr als das 'bla'. Dennoch gab Kaoru nicht auf und versuchte weiterhin mit ihr einige Schritte durchzuproben. Als er gerade die erste Drehung mit ihr machen wollte, rief sie allerdings laut "OOOII, RENGE-CHAN! Warte, warte, ich biiin's!".
 

Und mit einem mal war sie fort. Und ließ einen traurig blickenden Kaoru auf der Tanzfläche zurück, der ihr ein paar Sekunden lang nachblickte, ehe er sich seinen Stammkundinnen widmete.
 

"Geht's dir auch wirklich gut? Du solltest dich nicht überanstrengen."
 

"Vielen Dank, Tamaki. Aber meinem Fuß geht es wirklich besser."
 

Da war das zweite Paar, welches umschwärmt von Fangirls übers Parkett schwebte. Tamaki-Fans beneideten Ayame lediglich und hofften, dass sie selbst die nächste sein würden.

Tamaki trug heute Abend ein Prinzenähnliches Kostüm, während Ayame ein schulterfreies Kleid trug. Cremefarben und in diesem sah sie einfach aus wie die perfekte Braut. Die beiden Hauptpersonen in diesem Spiel sprachen kein Wort mehr. Während sie Schritt um Schritt vollzogen, blickten sie einander stumm in die Augen. Sie sprachen nicht und dennoch wurden Geschichten erzählt. Bis der Augenkontakt unterbrochen wurde. Ayame zuckte zurück und sofort wusste Tamaki auf warum.
 

"Ich hab's doch gesagt. Vater hat immer Recht, Aya-chan.", sprach Tamaki, der besorgt auf ihren Knöchel blickte. Mit einem Satz hob er sie hoch, was ein enormes Gekreische im Publikum auslöste, und trug sie hinüber zu einem Tisch. Beide setzten sie sich nun an diesen.
 

"Jetzt sitz ich ja. Wie du wolltest, Vater. Ähm...alles in Ordnung?"
 

"Jaaaahaaaa..."
 

Tamaki war sofort in seiner eigenen Traumwelt gefangen. Sie hatte ihn tatsächlich 'Vater' genannt und sofort kamen Tamaki die Tränen und er strahlte übers ganze Gesicht.
 

Ein Stückchen weiter weg saß jemand an einem Tisch und beobachtete einen jungen Franzosen, der sich um ein hübsches Mädchen kümmerte. Diese beiden unterhielten sich mittlerweile angeregt. Sie schienen schon bald vertraut.

Ein Seufzen entrann der Kehle Fredericas, als sie den Blick einfach nicht von ihrer Freundin nehmen konnte.
 

"Warum das Trübsal blasen. Auf dieser Party sollte man doch Spaß haben, richtig? Wie sieht's aus. Wollen wir tanzen, Frederica-hime?"
 

Neben Rikas Stuhl war auf einmal Fujioka Haruhi aufgetaucht, die der Schwarzhaarigen die Hand hinhielt. Nickend ergriff Rika diese. Haruhi erkannte das wunderschöne Kleid, welches Frederica trug. Ein dunkellilafarbenes Kleid, das ihr bis zu den Knien ging. In der Mitte öffnete sich der Stoff und darunter war ein weißer geriffelter Rock.
 

Haruhi kam sich komisch vor bei diesem Anblick. Rika wirkte so feminin. Und Haruhi besaß doch das gleiche Geschlecht. Dennoch waren sie einander so unterschiedlich.
 

"Ich hoffe du entschuldigst. Ich bin nicht sonderlich gut darin..", beichtete Haruhi lächelnd und begann zu führen. Frederica fand es nicht schlimm, dass Haruhi einige Fehler beim tanzen machte. Sie erinnerte sich noch gut daran, als Ayame ihr das tanzen hatte beibringen wollen. Sie hatte ewig gebraucht, bis sie sich die Schritte hatte merken können. Mittlerweile aber konnte sie es. Und wenn ihr etwas entfiel, dann gab es eine Freundin, bei der sie nachfragen konnte.

In diesem Moment kam es hier zu einer Drehung. Rika wirbelte einmal herum, ehe sie wieder die Hände ihres Partners ergriff, welche seltsamerweise plötzlich so viel muskulöser und größer waren, als zuvor. Sofort blinzelte Frederica verwirrt, als sie bemerkte, dass während der Drohung Haruhi verschwunden war. An ihrer Stelle war jetzt Hikaru.
 

"Hikaru...was...wo ist..?", stotterte sie nur. Hikaru gedachte in diesem Moment nicht einmal eine Pause zu machen, sondern führte sie einfach ordentlich weiter.
 

"Mal für kleine Haruhis oder so. Wer weiß das schon.", antwortete er grinsend. Er sah erstaunlich gut aus in diesem Outfit, welches allerdings nicht sehr besonders war. Eine schwarze Hose, darüber ein weißes Hemd und eine schwarze Weste. Ein Jackett oder dergleichen trug er nicht, wodurch er um einiges lässiger wirkte, als die anderen. Auch die Krawatte um seinen Hals war nicht korrekt gebunden, sondern hing eher an ihrem Platz rum.
 

"Und wo kommst du jetzt her?", berschwerte sich Rika. Anscheinend schien sie Hikaru gegenüber immer noch etwas skeptisch zu sein.
 

"Tja, das kann man auch nie so genau wissen. Mal bin ich da...mal bin ich weg..."
 

Erneut wurde eine Drehung vollzogen und Rika musste feststehen, dass sie plötzlich auf der Tanzfläche alleine stand.
 

"...und dann bin ich wieder da."
 

Erschrocken zuckte Rika zusammen, als Hikaru plötzlich von hinten kam, ihre Hände ergriff und sie so weiter tanzten, bis er sie wieder drehte, dass sie sich nun wieder gegenseitig ansahen.
 

"Du bist wirklich nervig. Und...das gibt's doch nicht.", leise grummelte Rika, als sie bemerkte, dass das Lied gewechselt hatte. Sie würde die Person bestrafen müssen, die jetzt die 'Schmusesongs' angefordert hatte. Mit einem Mal zog Hikaru sie direkt zu sich in die Arme, sodass sie sich ganz nah waren. Mit all ihrer Kraft versuchte Frederica sofort sich von ihm wehzudrücken - erfolglos.
 

"L-Lass das, Hikaru!"
 

"Nö."
 

"...Idiot."
 

Und der Tanz ging weiter.
 

Etwas weiter weg standen gerade zwei andere bezaubernde Damen. Sion trug heute abend ein langes rosanes Kleid mit einer eisigen roten Schleife am Rücken. Ihre selbstgemachte Hochsteckfrisur saß immer noch perfekt. Auch Katzuragi sah umwerfend aus in ihrem blauen schulterfreien Kleid, welches hinten lang war, vorne jedoch kurz und ihr bis knapp über die Knie ging.

Beide erblickten Mori und Honey, die vom Buffett auf sie zugesteuert kamen und das genau in der Aufmachung, wie Honey sie Anissa am Tag zuvor beschrieben hatte.
 

"Ihr seht ja soooo süß aus, Sion-chan, Katzu-chan !", quietschte Honey fröhlich, der noch einen Teller mit Erdbeerkuchen jonglierte. Er raste auf Sion zu und hielt ihr die Gabel mit seiner Erdbeere dran hin. Zuerst zögerte das Mädchen, schnappte dann jedoch zu und aß somit dankend die Erdbeere. Katzuragi lachte dadurch auf, sie kannte Sion so kaum. Plötzlich bemerkte sie eine Hand vor ihr.
 

"Möchtest du...?", fragte Mori sie und sah ihr intensiv in die Augen.
 

Blitzartig bildete sich ein roter Schleier auf Katzuragis Wangen, als sie zustimmend nickte, jedoch stammelte: "I-Ich..ich kann wohl nicht so gut...naja das tanzen, du weißt schon."
 

Doch Morinozuka griff einfach nach ihrer Hand und führte sie mit sich zur Tanzfläche. Lächelnd blickten Honey und Sion den beiden hinterher, ehe Honey sein Kuchenstück schnell hinunterschlang und die beiden ihnen folgten.
 

Noch immer liefen die Schmusesongs, doch Honey ließ sich davon gar nicht beeindrucken, sondern tanzte einfach wild mit Sion durch die Gegend, welche er dadurch zum lachen brachte. Er hatte nicht einmal erwartet, dass sie so herzlich lachen konnte, was ihn erfreute.
 

Bei Katzuragi lief es nicht ganz so einfach. Es stellte sich als äußerst knifflig heraus, dass sie nur die Grundschritte beherrschte. Sie kam allerdings auch dabei öfter aus dem Konzept und starrte immer nervös auf ihre Füße, bis Mori auf einmal stoppte. Sanft legte er einen Finger unter ihr Kinn und hob dieses an, sodass sie sich beide in die Augen blickten.
 

"Der Augenkontakt ist sehr wichtig.", murmelte Takashi, als er nun weitertanzte. Und erstaunlicherweise lief es jetzt perfekt. Auch wenn Katzuragis Wangen immer noch gerötet waren und sie die Situation äußerst nervös machte.
 

Bleibt noch Kyouya. Doch sah man sich in der großen Aula um, musste man schnell feststellen, dass dieser nicht mit seiner Anwesenheit glänzte. Schauen wir nur, wo er steckt. Verlassen wir die Aula und dort auf dem dunklen Flur haben wir ihn schon. Doch nicht allein.
 

"Damit wir uns verstehen: Ich billige es NICHT, dass du dauernd rumrennst und dich irgendwelchen kleinen Späßchen hingibts. Du bist mein Sohn und hast damit eine große Aufgabe im Leben, verstehst du das?"
 

"Ja, Vater. Verzeiht.", entgegnete Kyouya seinem Vater, welcher von dem Ball gehört hatte und sogleich seinen Sohn aufgesucht hatte.
 

"Gut. Allerdings habe ich auch eine Bitte an Dich zu richten, Kyouya. Wie ich gehört habe treibst du Dich zurzeit in einer größeren Gruppe herum. Lyria Elisabeths Familie könnte uns besonders weit bringen. Ich bitte Dich daher Dich auf gutem Fuß mit ihr zu tun, ja?"
 

"Selbstverständlich, wie Ihr wünscht, Vater.", antwortete Kyouya, ehe er sich langsam abwandt und wieder den Saal betrat. Die Stimmung war mittlerweile wirklich feierlich. Es wurde gegessen, getanzt und gelacht, wo auch immer man hinblickte.
 

Sofort hielt der junge Ootori Ausschau nach der Person, die er nun zu umschmeicheln hatte. Dies war ihm jedoch gar nicht willkommen. Doch wie auch immer, es war eine Anordnung und dieser hatte er Folge zu leisten. Also schritt er in Richtung Elisabeth, die an einem kleinen Tresen zu sitzen schien. Hinter ihr blickte Kaoru ihr über die Schultern und schien sich anzusehen, was sie dort trieb. Vor dem Tresen standen einige in einer Schlange.
 

Mit einem fragenden Gesichtsausdruck näherte Kyouya sich und stellte sich zu Kaoru.
 

"Was geht hier vor?", fragte er.
 

"Eine kleine Aktion von den Mädchen. Ayame hat doch diese Herzen gebastelt.", antwortete Kaoru, schnappte sich eine Herzkarte vom Tisch und präsentierte diese seinem Host Club Kollegen.
 

"Und wofür soll das gut sein?", sprach Kyouya, rückte seine Brille zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Elisabeth antwortete nun: "Jeder, der will, hat heute die Möglichkeit einen innigen Wunsch auf diese Karte zu schreiben. Diese hängen wir nachher alle über der Bühne auf, sodass sie für jedermann lesbar sind. Natürlich bleibt es jedoch geheim."
 

"Hmm...und was soll das bringen?", grummelte Kyouya.
 

Elisabeth seufzte nur, drehte sich zu ihm um und präsentierte ihm eine übervolle Geldkassete und ein Kreditkartenlesegerät.
 

"Verstanden."
 

"Ich finde es eine gute Id-...huh?", fing Kaoru an, doch wurde unterbrochen, als er etwas an seinem Rücken spürte. Fragend blickte er über seine Schulter nach hinten.
 

"Hey! Du hattest mir doch versprochen mir tanzen beizubringen.", meckerte Anissa grinsend und versuchte ihn Richtung Tanzfläche zu manövrieren.
 

Kaoru lachte einmal auf, tätschelte der kleinen Blondine den Kopf und ergriff sofort in die Hand, nur um mit ihr zusammen jetzt zur Tanzfläche zu eilen.
 

Elisabeth blickte den beiden lächelnd hinterher, ehe sie wieder einige Karten verteilte und das Geld dafür einnahm. Gierig starrte auch Kyouya auf diese ganzen Scheinen, die sie immer weiter in die Kassette drückte. Auf einmal jedoch waren in seinem Blickfeld einige Herzkarten. Elisabeth hatte diese nach hinten gereicht.
 

"Aufgrund der Unterstützung aller Hosts und Maids bekommt jeder eine Karte umsonst. Wäre nett, wenn du sie überliefern könntest. Und richte Tamaki aus, dass mehr als ein Wunsch nicht drin ist.", sprach sie, während sie sich mit dem Gesicht nicht von den Kunden und Kundinnen abwandte.
 

Zögernd und mit einem wütenden Gesichtsausdruck ergriff Kyouya die Karten und machte sich auf den Weg zu den anderen. Diese saßen, mit Ausnahme von Anissa und Kaoru, mittlerweile alle an ihrem Platz an einem großen VIP-Tisch. Er legte die Karten auf den Tisch und setzte sich ebenfalls. Die Maids schienen bereits alle informiert, den Hosts musste die Bedeutung der Karten jedoch noch erklärt werden.

Und bald kam dann auch schon die Zeit. Um Punkt 12 Uhr sollten alle Herzen über der Bühne aufgehängt werden. Und so gingen alle mit ihren Zetteln die Stufen hinauf und befestigten die Karten jeweils an den dort herunterbaumelnden Fäden.
 

Kaoru...oder war es Hikaru?...überreden zu nem Partnercosplay!
 

Nacheinander schienen tausende von Herzen die Bühne zu füllen, bis es einem Meer glich.
 

Ich wünsche , dass ich auch weiterhin gaaaanz viele Süßigkeiten von Sion-chan bekomme.
 

Fujioka Haruhi, die die meiste Zeit mit ihren Kundinnen verbracht hatte, beobachtete nun lächelnd das ganze Herzen Gewirrwarr.
 

Ich möchte, dass alle meine Töchter immer brav auf ihren Papa hören.
 

Nacheinander beobachtete Haruhi, wie sich auch ihre Freunde und Freundinnen auf die Bühne wagten, um ihre Wünsche dort offen auszustellen. Ob man wohl erkannte, wer welchen Wunsch äußerte?
 

Moni-chan soll uns öfter besuchen kommen und mit allen aus der Schule Spaß haben.
 

Haruhi kicherte nun leise und blickte auf die Karte, die sich in ihrer eigenen Hand befand. Was war es, das sie sich selber am meisten wünschte?
 

Ich hoffe ich finde meinen Prinzen, mit dem ich romantische Momente verbringen kann.
 

Wenn sie sich etwas wünschte, dann, dass ihr jemand ihre Mutter widerbrachte. Haruhis Blick wurde traurig, als sie an den Wunsch dachte, den ihr niemand erfüllen konnte.
 

Rika soll nicht so frech sein, wenn ich sie ärger. Nervt! Wo ist da das "cute"?
 

Sie ließ ihre Gedanken schweifen. Es sollte Ranka gut gehen, ihrem Vater. Doch sie wusste, er war glücklich, wenn sie es auch war.
 

Steigende Umsätze.
 

Die Frage war also: War sie selbst denn glücklich mit ihrem Leben?
 

Alle bleiben gute Freunde.
 

Langsam blickte Haruhi zu all ihren Freunden, welche teilweise schon wieder die Bühne hinunterkamen und sich dem Feiern widmeten. Manche tanzten weiter, andere plauderten und erzählten sich Geschichten und Witze.
 

Ayame-chan soll glücklich werden.
 

Bedächtis schrieb Haruhi ihren Wunsch nieder.
 

Honey-kun soll weiterhin so ein fröhlicher Mensch bleiben.
 

Langsam stieg sie die Treppen hinauf.
 

Ich wünschte Ani würde mich bei meinem Namen nennen.
 

Haruhi hing ihren Wunsch an einen Faden.
 

Dieser letzte Tanz soll nicht enden.
 

Und lachend kam Haruhi die Stufen hinunter und gesellte sich zu all den wundervollen Freunden, die sie an der Ouran High School getroffen hatte.
 

Sie sollen alle ihre wahre Liebe finden.
 

Denn manchmal lag das eigene Glück darin, zu wissen, dass die geliebten Personen glücklich waren.
 

Stunde um Stunde verging und umso später es wurde, desto mehr Menschen verließen zufrieden die Schule und kehrten nach Hause zurück.
 

Tamaki Suou war gezwungenermaßen der erste, der die Party verließ, ganz zum Leidwesen vieler weiblicher Gäste. Der Grund lag bei seinem Vater, welcher unbedingt mitfeiern wollte, um reizenden Damen Gesellschaft leisten zu können. Tamaki aber hatte es schreiend abgelehnt seinen Vater in die Nähe seiner 'Töchter' zu lassen. Dieser beschloss daraufhin seinen Sohn mitzunehmen, da dieser, wenn er die Freude nicht teilen wollte, sie gar nicht erst erleben durfte. Somit schleppte der lachende Vater seinen weinenden Sohn mit sich nach Hause.
 

Wenig später versammelten sich Sion, Honey, Ayame, Rika, Anissa, Hikaru und Kaoru. Die Zwillinge deuteten lachend nach oben. Hoch über ihren Köpfen, wo ein prächtiger Kronleuchter seinen Platz fand, hing noch etwas anderes. An einem der Arme des Kronleuchters war die Puppe Belzeneff befestigt. Von den Wänden aus, gab es mehrere Scheinwerfer, die die Puppe bestrahlten.
 

"Damit wird er es nicht leicht haben..."

"...sich seine Puppe wieder zu besorgen.", lachten beide Zwillinge, während die anderen nur den Kopf schüttelten. Diese beiden hatten wirklich nichts als Unsinn im Kopf.
 

"Soll mir auch egal sein...Ich bin müde und gehe jetzt. Ayame-chan, begleitest du mich?", fragte Frederica.
 

"Sicher, Rika-chan."
 

"Hey, ihr wollt doch noch nicht wirklich gehen, Leute! Laaaaangweilig!", sagte Anissa und streckte den beiden die Zunge heraus.
 

"Ich gehe auch. Ich bringe Honey-kun nach Hause. Er muss ins Bett.", warf Sion ein, welche auf einem Stuhl saß und dem schlafenden Honey auf ihrem Schoß den Kopf tätschelte.
 

"Mooooaaaah...", grummelte Anissa, "lass das doch Mori-senpai machen!"
 

Sion jedoch schüttelte nur den Kopf und antwortete, dass sie keine Ahnung hatte, wo Mori steckte. Er würde sicher verstehen, dass es dringend war.
 

"Kann man wohl nichts machen.", antwortete Kaoru.

"Wir bringen Euch noch zu den Autos. Lass mich Honey tragen, Sion.", fügte Hikaru hinzu.
 

Und so fand Honey Platz auf Hikarus Rücken und die Gruppe wandte sich langsam zum gehen ab. Lediglich Anissa blieb stehen und blickte Kaoru traurig an.
 

"Wir sehen uns bestimmt in den Ferien.", sagt er ihr und lächelte sanft.
 

"..Hai.", antwortete sie lediglich knapp. Zuerst wirkte sie traurig, konnte sich dann aber doch zu einem Lächeln durchdringen.
 

In diesem Moment geschah es. Alle Lichter sprangen auf einmal aus.
 

Sofort begann ein lautes Gekreische von vielen Mädels und es wurden mehrere umgeschubst, da sie gegeneinander liefen.
 

"Was wird das? Werden wir denn von Stromausfällen verfolgt??", schrie Frederica wütend, die wie alle anderen nicht das geringste erkennen konnte.
 

Sofort wurde auch klar, was der Grund war, als ein gruseliges Lachen den Raum erfüllte.
 

"DAS IST NEKOZAWA!", rief Kaoru laut.
 

"ER HOLT SICH DIE PUPPE! DIESER...AARGH, MIT UNFAIREN MITTELN KÄMPFT DER!", schrie dann auch Hikaru, der versuchte irgendwas zu erkennen und vorallem versuchte das Gleichgewicht zu behalten. Honey war mittlerweile von dem Geschrei aus seinem Halbschlaf erwacht und schien auf seinem Rücken rumzutoben.
 

"Alle zu den Notausgängen, bitte. Draußen warten eure Wagen! Bitte bewahrt Ruhe.", erklang auf einmal eine Durchsage, die scheinbar von Kyouya gemacht wurde.
 

Nacheinander eilten alle aus der Schule hinaus. Dies bedeutete leider nun das Ende der Feierlichkeiten. Selbst für Anissa, die zusammen mit Haruhi und den Zwillingen nach Hause gebracht wurde. Als sie in den Wagen einstiegen, sahen sie ein anderes Auto vorbeifahren, in dem Nekozawa selbst saß und seine kleine Handpuppe fest an sich drückte.
 

So endete der Abend...für die meisten.
 

In einem Klassenzimmer nahe der Aula wurde nun eine Kerze angezündet. Elisabeth hatte diese angemacht, um nochmal ihre Einnahmen durchzugehen, bevor sie den Heimweg antrat.
 

Hinter ihr erschien Kyouya.
 

"Das war eine gute Arbeit heute. Du kannst die Hälfte der Einnahmen wieder meinem Konto zuschreiben.", forderte er sie auf und wollte sich direkt wieder zum gehen wenden.
 

Elisabeth allerdings war schneller, war mit ihrer Tasche zu ihm geeilt und hielt die Kerze zwischen sich und ihn. Dies ermöglichte dem jungen Brillenträger der Maid direkt in das grinsende Gesicht zu blicken.
 

"Verzeih, aber...da diese Veranstaltung ja wohl in den Räumlichkeiten der Maids stattfand, erlauben wir uns den kompletten Umsatz zu behalten. Ich bin mir sicher du verstehst das Prinzip, Kyouya. Hab eine Gute Nacht."
 

Mit diesen letzten Worten schritt Elisabeth an Kyouya vorbei. In dem moment in dem die Tür ins Schloss fiel, rammte er wütend seine Faust gegen die Wand.
 

"Ich...hasse dieses Gör!", keuchte er voller Wut. Wie sollte er jemals mit ihr klar kommen?
 

Und schließlich blieben nur noch zwei Gestalten übrig. In dem Moment des Stromausfalls hatte er sie gehalten und sie an sich gedrückt. Er wollte nicht, dass ihr was passierte.

Es waren schon etliche Minuten vergangen, doch noch immer standen sie in der Mitte der großen und dunklen Aula. Und dort tanzten sie langsam.

Sie lag mit dem Kopf an seiner Brust. Wörter wurden bislang nicht gesprochen. Doch dies änderte sich.
 

"Es ist spät.", sagte er.
 

"Es ist egal.", antwortete sie.
 

Und so erfüllte sich bereits einer der Wünsche, die auf Pappe festgehalten worden waren. Erst spät beendeten Morinozuka Takashi und Katzuragi Ju ihren Tanz und kehrten der Schule für die nächsten Wochen den Rücken.
 

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THAT'S IT, DAUGHTERS :)

Ich hoffe es hat euch gefallen. Kommis sind gern gesehen. Ansonsten bin ich ja per ENS erreichbar.

Folgendes bleibt zu sagen: Ich fand das Kapitel nicht so spannend, aber es enthält einige romantische Momente. Die nächsten Kapitel werden wohl mehr auf die Gruppen bezogen sein, als auf die Pairings. Wie gesagt: Es soll sich nicht alles zu schnell entwickeln.
 

Was fällt mir noch ein? Der Tanz von Hikaru und Rika soll dem Tanz aus "Verwünscht" gleichen xD
 

Wir hörn von einander ;)

Our fascinating Holidaytrip

Hallo, meine Lieben.

Ich muss mal eben erst sagen, dass der Ort und die Geschichte drumherum von mir erfunden worden ist. ;-)

Und jetzt: Genießt den ersten Teil des Herbsturlaubs <3
 

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"E-es...es...ES GEHT UM HARUHIIIIII!!"
 

"Nggg...Chef? Beruhig dich erstmal. Was ist denn los?", nuschelte Hikaru Hitachiin müde ins Telefon. Es war gerade mal 8 Uhr in der früh, als sein handy geklingelt hatte und der Host Club King völlig hysterisch in den Hörer gekreischt hatte.
 

"Meine Tochter! Sie wurde entführt!"
 

"Haruhi wurde entführt? Chef, denkst du nicht, dass du da wieder etwas verwechselst? Das ganze Szenario hatten wir doch schonmal. Wahrscheinlich ist Haruhi über die Ferien wieder in Karuizawa."
 

Verschlafen blickte Kaoru seinen Bruder an, der versuchte den Franzosen zu besänftigen. Beide waren noch total müde, da sie schließlich erst spät von dem Ball nach Hause gekommen waren. Schließlich hatten sie die anderen noch Zuhause absetzen müssen und waren danach erst ins Bett gekommen.
 

"Nein! Diesmal wurde Haruhi WIRKLICH entführt! Ich habe mit Haruhis Vater gesprochen. Er hat keine Ahnung, wo sie steckt und sie ist seit gestern Abend nicht heimgekehrt. So glaubt mir doch! Wir müssen Haruhi sofort retten!"
 

"W-Was? Du meinst das ganze also ernst?"
 

"Natürlich meine ich das ernst! Wie könnte ich jemand scherzen, wenn es um meine wundervolle, liebenswürdige Tochter geeheeheeht?"
 

"Hm. Verstanden. Wir beeilen uns und treffen uns dann..."
 

"..bei Kyouya. Wir treffen uns bei Kyouya. Bis später."
 

tut...tut...tut
 

Verwirrt blickte Hikaru auf sein Handy. Warum trafen sie sich bei Kyouya? Und warum war das Gespräch jetzt so plötzlich beendet worden? Und wo zur Hölle konnte Haruhi nur stecken?! Sofort erklärte der ältere Zwilling seinem Bruder den Anlass des Telefonats und mit einem mal zogen sie sich um und ließen sich mit ihrer Limo zum Hause Ootori fahren.

Dort angekommen wartete bereits vor dem Anwesen der Rest des Host Clubs, sowie ein riesiger Hubschrauber.
 

"Hikaru? Wofür ist der Hubschrauber?", murmelte Kaoru leise und blickte aus dem Fenster, bevor der Wagen zum stehen kam.

"Keine Ahnung, Kaoru."
 

"HIKAHIKA! KAOKAO! Beeilt euch! Wir müssen HaruHaru retten!", ereilte die Zwillinge sofort die weinende Stimme Honeys, der auf Moris Schulter hockte. Neben den beiden befanden sich auch Tamaki und Kyouya.
 

"Chef! Was ist denn überhaupt jetzt los? Und wofür der Hubschrauber?"
 

"Wir haben eine Nachricht von Haruhis Entführer erhalten und Kyouyas Familie konnte ihn orten. Wir fliegen nun sofort selbst dorthin und retten meine geliebte, kleine Tochter.", erklärte Tamaki mit Hundeaugen und drückte nun die gesamte Mannschaft zum Hubschrauber. Lediglich Kyouya blieb hinter ihm stehen und murmelte vor sich hin.
 

"Ich hab wirklich keine Ahnung, warum ich da mitspiele..."
 

Und so stieg auch Kyouya schließlich ein und bald darauf hob der Hubschrauber ab. Es war bedenklich eng im Inneren, da nicht nur die Hosts im Inneren Platz fanden, sondern auch eine riesige Menge an Gepäck.
 

"Hmm...wofür ist denn das ganze? Ist das Spionage- und Rettungszeug, damit wir HaruHaru befreien können?"
 

"Nein, Honey, tut mir Leid. Aber das ist alles euer Gepäck."
 

Sowohl Honey und Mori, als auch die Zwillinge blickten Tamaki verwirrt an und sprachen synchron: "Unser Gepäck?"
 

Auf einmal breitete sich auf Tamakis Gesicht ein breites und zufriedenes Grinsen aus.
 

"Ganz genau! Wir, der Ouran High School Host Club, befinden uns nämlich auf dem Weg in eine Kurzurlaub! Und ich habe eure Angestellten Zuhause gebeten eure Sachen schonmal zu packen und bei Kyouya abzuliefern."
 

"Ähm..aber Chef, was wird denn nun aus Haruhi?", fragte Kaoru äußerst besorgt, doch er erntete als Antwort erst einmal ein leises Lachen.
 

"Haruhi wartet bereits auf uns. Das alles wurde bis ins kleinste Detail von Elisabeth und mir geplant. Hat mein Schauspiel euch beeindruckt?", brabbelte Tamaki dann vor sich hin und schien sich mit seinen Armen selber zu umarmen.
 

Währenddessen ballten die Zwillinge schon wütend die Fäuste und auch Honey schien wirklich wütend zu sein.
 

"Du hast uns angelogen, TamaTama.", knurrte Honey zwar mit seiner niedlichen Stimme, doch sein Gesichtsausdruck verriet Durst nach Blut.
 

"Dabei haben wir uns-"

"-wirklich Sorgen um Haruhi gemacht!"
 

"A-Aber...Hey, Leute...kein Grund böse zu werden...ich meine...ich meine...AAAH, KYOUYA, HILF MIR!"
 

Und schon droschen drei Hosts auf den King ein, der versuchte sich zu befreien. Doch auch Mori half ihm nicht. Auch er war ziemlich besorgt gewesen, als er gehört hatte, dass Haruhi verschwunden war.
 

"Puh...Gut, das reicht.", sagte Hikaru und lehnte sich wieder zurück. Auch die anderen hatten jetzt wieder ordnungsgemäß Platz genommen. Tamaki saß noch ein wenig verängstigt und mit Tränen und Blut im Gesicht auf seinem Sitz.
 

"Du hättest auch vorher sagen können, dass wir in den Urlaub fahren mit den Mädels."

"Dann hätten wir unsere Sachen auch freiwillig gepackt."

Mori und Honey nickten zustimmend, als die Zwillinge gesprochen hatten.
 

"Das habe ich Tamaki auch gesagt, aber er wollte sich von dieser Idee einfach nicht abbringen lassen. Sowas nennt man 'Drama Queen'.", sprach Kyouya auf einmal und schob mit einem Finger seine Brille hoch, während er aus dem Fenster blickte.
 

"Aber wo fliegen wir denn nun eigentlich hin?", fragte Honey und gähnte danach. Auch für ihn war es noch zu früh und Tamaki hatte lediglich seine dunkle Seite nicht kennen gelernt, da er sich Sorgen um Haruhi gemacht hatte.
 

"Oh...wir landen in einem kleinen Ort in der Nähe von Kyoto. Wenn ihr euch wegen der Unterkunft beschweren wollt, dann bitte bei Tamaki. Ich habe damit nichts zu tun. Das war alles seine hirnrissige Idee.", grummelte Kyouya und hielt sich die Handfläche an die Stirn. Genau wie Honey, hatte auch er in dieser Nacht nicht viel Schlaf bekommen. Zumal ihm das mit Elisabeth immer noch schwer im Magen lag.
 

"Wegen der Unterkunft?", fragte Hikaru verwirrt und blickte seinen Bruder an, doch auch dieser zuckte nur mit den Schultern. Und da nun keiner mehr antwortete, warteten alle einfach ab, bis sie schließlich an ihrem Urlaubsziel landeten.
 

"Sie sind da! Sie sind da!", rief Anissa Cho aufgeregt, als sie den Hubschrauber am Himmel erblickte. Am Leib trug sie ein grünes T-Shirt, welches von den grün-schwarz-karierten Hosenträgern teilweise überdeckt wurde. Diese Hose ging im gleichen Muster hinab bis kurz über die Knie. An ihren Füßen befanden sich hellblaue Stiefel und auf ihrem Kopf trug sie eine Cappy, welche ein kleines Schild mit der Aufschrift "PROUD FREAK" besaß.
 

Nun traten auch die anderen Maids und Haruhi zu dem Blondschopf und blickte auf den langsam landendten Hubschrauber. Bald schon öffneten sich die Türen und ein Host nach dem anderen sprang aus dem inneren. Da schritt Elisabeth auch schon auf sie zu.
 

"Freut mich, dass ihr es geschafft habt. Vielleicht hätten wir euch eher davon erzählen sollen, aber wir wollten eigentlich, dass dieser Trip eine schöne Überraschung wird.", sprach sie ruhig. Ihre Stimme konnte man auch gut erkennen, da die Propeller mittlerweile abgestellt waren.
 

"Kein Ding. Also wo übernachten wir?", fragte Hikaru, als er Liz durch die Haare wuschelte und mit Kaoru an ihr vorbei ging und die anderen begrüßte.

Die Antwort lieferte Haruhi.
 

"Umm...also...ich weiß, an sowas seid ihr nicht gewohnt. Aber ich habe keinen Reisepass und die Mädels wollten mich unbedingt mitnehmen."
 

"Hä?", kam es synchron von den Zwillingen.
 

Da deutete Katzuragi, die hinter Haruhi stand, grinsend nach hinten. Sie trug ein kurzes, schwarzes Kleid und ein silbernes Medaillon um den Hals. An den Füßen hatte sie schwarze Pumps mit ein wenig Absatz. Die beiden Zwillinge blickten an ihr vorbei und erblickten einen großen Eingang zu einem...Bungalowpark?
 

"Bungalowpark?"

"Weißt du was das ist, Kaoru?"

"Nein, keinen Schwimmer."
 

Da seufzten die Mädels nur. Die kleine Sion, in einem putzigen rosa Sommerkleid mit einem weißen kurzärmligen Strickjäckchen und weißen Ballerinas, sagte dann nur knapp: "Tamakis Wunsch war ein 'Urlaub-des-einfachen-Volkes'"
 

"Jepp! Darum machen wir es wie bei einem Schulauslug für arme Leute! Wir Mädels gehen in einen Bungalow und Ihr Jungs teilt euch einen.", erklärte Rika lächelnd. Sie trug einen knielangen dunkelblauen Rock, darüber ein weißes Top und einen dunkelgrauen Blazer. Darauf fielen jedoch ihre langen, heute gelockten, Haare.
 

"Wirklich freundlich, Rika-chan.", grummelte Haruhi dann etwas genervt, als ihr plötzlich ein kreischender Honey in die Arme fiel.
 

"HaruHaru, ich bin so froh, dass es Dir gut geht."
 

"Aber sicher doch..."
 

Haruhi hatte es etwas schwer Luft zu bekommen, doch da Mori schon an und hob den kleinen Honey hoch. "Sei vorsichtig mit anderen Leuten.", murmelte er nur, setzte seinen kleinen Freund ab und tätschelte ihm liebevoll den Kopf.
 

"Ist ja gut jetzt! Holt euer Gepäck und lasst uns gehen! Wir haben noch ne Menge vor heute.", rief Ayame rüber, die direkt neben ihrer Freundin Rika stand. Ihr Outfit bestand aus einem engen weißen Kleidchen mit Ruschen und Knöpfen vor der Brust. An den Beinen hatte sie zusätzlich eine weiße Netzstrumpfhose an. Außerdem trug sie noch weiße, etwas hohe Schuhe. Ihre langen Haare waren zu einem Zopf nach hinten gebunden, und ihren Pony hielt ein Perlenband nach hinten.
 

Etwas meckernd folgten die Hosts dann also den Mädels. Da fing es nämlich schon an. Sie musste ihr Gepäck selber zu den Bungalows tragen.
 

Naja, außer Kyouya, der den Hubschrauberpiloten dazu verdonnert hatte seinen Koffer zu tragen. Er war der letzte, der ausstieg. Und was ihn verwunderte: Elisabeth stand immer noch da und schien auf ihn zu warten.

Er mussterte sie. Ein langarmiges, weißes Oberteil mit einer schwarzen Weste und eine enge schwarze Hose. Dazu weiße HighHeels mit einer Schleife hinten dran.
 

"Ich hoffe auf einen wunderschönen, gemeinsamen Urlaub,Kyo-chan", kicherte sie lächelnd und zwinkerte ihm zu.

Wütend ballte Kyouya die Faust. Diese gespielte Freundlichkeit...und dann noch dieser SPITZNAME. Der Schattenkönig begann innerlich zu kochen und schritt auf sie zu, wechselte dann aber plötzlich die Persönlichkeit und lächelte ihr mit seinem höflichen Host-Lächeln entgegen. Dabei legte er zwei Finger der linken Hand sanft unter Elisabeth Kinn.
 

"Das hoffe ich auch.", hauchte er dann jedoch mit gefährlicher Stimme und erntete nun einen leicht bösen Blick von Liz. Schweigend wandten sich beide nun jedoch voneinander ab und schritten in Richtung des Jungenbungalows.
 

Dort war mittlerweile schon ein ganz schöner Trubel. Kein Wunder, wie man sich denken kann. Man stelle sich nur mal vor, dass man eine Horde reicher Jünglinge in eine kleine Baracke setzt. In der untersten Etage ein Aufenthaltsraum mit 2 kleinen Sofas, einem großen Esstisch mit insgesamt 6 Stühlen und einer kleinen, schäbig grünen Küche. Der Kühlschrank selbstverständlich leer. Eine kleine Tür führte zu einem Minibadezimmer, das aus einer Toilette, einem Waschbecken und einer wirklich bedrückend engen Dusche bestand. Ging man dann die steinerne Treppe hoch, gelangte man in EIN Schlafzimmer. Eines! Mit 3 Etagenbetten. Und außer Hikaru und Kaoru war keiner daran gewohnt sein Zimmer mit anderen zu teilen. Mori schien sich daran jedoch nicht zu stören und Honey fand das anscheinend sehr aufregend und lustig.

Die Zwillinge hatten ihre Bedenken dabei ein Zimmer mit ihrem Chef zu teilen, Kyouya fand das alles enorm nervig und Tamaki beschwerte sich nur heulend, dass Haruhi ja bei den Mädchen schlafen würde.
 

"Aber...Tochter! Das ist doch unser gemeinsamer Urlaub. Du solltest bei Papa schlafen. Wir können uns aneinander kuscheln, das wird klappen."
 

"Ich verzichte."
 

"Wie herzlos von dir, Haruhiiiiiiii."
 

Anissa kicherte währenddessen, als die Jungs ihre Koffer schwermütig nach oben schleppten. Richtige Schränke gab es dort auch nicht. Jediglich ein Schrank mit einem winzigen Fach für jeden von ihnen. Aber da sie eh nur zwei Nächte bleiben würden, lohnte es sich nicht auszupacken.
 

"Gut, gut! Jetzt macht ich flott fertig, okay? Wir haben schließlich einen Ausflug geplant.", berichtete Katzuragi zwinkernd, als sich die Maids und Haruhi dann zurückzogen und die Hosts in ihrer winzigen Behausung zurückließen. Der Mädchenbungalow befand sich direkt neben dem der Jungs, daher hatten die Mädchen keinen weiten weg. Und während sie in ihrem Aufenthaltsraum warteten, diskutierten die Hosts schon aufgeregt, wo es wohl hingehen würde. Selbst Tamaki konnte da keine Auskünfte geben, da die Tagesplanung ganz Elisabeth überlassen worden war.
 

"Sie ist ein wahres Organisationstalent, nicht wahr, Takashi?", fragte Honey grinsend, woraufhin sein großer Freund nur nickte.
 

"Naja...gehen wir endlich los. Es wird schon lustig.", sagte dann Kaoru, als sich die Hosts alle bequeme Sachen angezogen hatten.
 

Und schon verließen dreizehn Leute gemeinsam wieder das Gelände. Die Mädchen nun mit kleinen Handtaschen und gemeinsam stiegen sie in einen kleinen Bus ein, der sie zu ihrem Zielport bringen sollte. Jeweils zwei Personen saßen immer nebeneinander. In der hintersten Reihe auf der linken Seite Honey und Mori, wobei Honey die ganze Zeit mit seinem Stoffhasen spielte. Ihnen gegenüber, auf der rechten Seite, waren dann nun Anissa und Katzuragi. Und während Anissa laut irgendwelche Animesongs sang, war Katzuragi äußerst schweigsam und starrte mit rosa Wangen nur auf ihre Füße. Nur manchmal schweifte ihr Blick ab und sie blickte zu Mori, der nur eine Gangbreite von ihr entfernt war.

Vor den beiden Cousins befanden sich die Zwillinge. Kaoru lugte dabei über den Sitz vor sich in das Buch, welches Sion gerade las, während Hikaru sich mit Frederica zu zoffen schien, da sie auf der anderen Seite ihm gegenüber saß. Ihre Sitznachbarin, Ayame hingegen war ebenfalls sehr schweigsam, als sie die beiden Personen vor sich betrachtete.

Tamaki wuschelte Haruhi immer wieder durchs Haar und erzählte irgendeinen Quatsch, den er in der vergangenen Nacht geträumt hatte. Und auch Haruhi brachte dies teilweise zum lachen. Dies waren Ayames Beobachtungen.

Kyouya hatte sich neben Sion gesetzt. Er hatte in ihr die ruhigste Person gesehen und war sich sicher, dass er bei ihr am besten aufgehoben war, wenn er nicht vor lauter Dummheit der anderen Amok laufen wollte.

Und schließlich war da noch Elisabeth. Diese hatte jedoch vorne beim Fahrer Platz genommen, um ihm das Ziel zu sagen und noch die Abfahrtszeit für nachher abzuklären.
 

Insgesamt war es ein Chaos. Diese gesamte Fahrt war ein Chaos. Die Hauptgründe waren aber wohl Anissa, Hikaru und Frederika...aber auch Honey und Tamaki.
 

Doch alles hat einmal ein Ende, so auch diese Fahrt, die bei Kyouya anscheinend Tinitus veranlasst hatte.

Gemeinsam stiegen die Maids und Hosts aus und blickte dem riesigen Gebäude entgegen, welches sich vor ihnen auftat.
 

"Das ist ein Schloss."

"Das ist nicht einfach nur ein Schloss, Haruhi. Das ist ein Schloss nach altem, europäischem Baustil. Damals sind wohl Europäer hier aufgetaucht und dachten sie könnten sich eine Kolonie bauen, also errichteten sie als Festung dieses Schloss. Doch aus der Kolonie wurde dennoch nichts."

"Ah...danke für diese Info, Kyouya-senpai."
 

Aufgeregt betraten alle also das Gelände und staunten nicht schlecht bei dem Anblick des Innenhofs. Dort waren in einige Mauern prachtvolle Skulpturen eingemeißelt worden. Im Zentrum befand sich ein kleiner Brunnen mit einer hineinpinkelnden Figur dahinter. Grinsend umarmten die Zwillinge diese Figur, als Sion mit einer hochprofessionellen Spielgelreflexkamera ein Bild schoss.

Leicht lächelnd betrachtete sie dieses Foto auf der großen Kamera, die gewaltig wirkte, wenn man sie mit dem Band um den schlanken Hals des kleinen, zierlichen Körpers.
 

"Hey, Sion-chan, du magst fotografieren?"

"Hai, Kaoru...Fotos sind sehr schön...sie halten alles fest.", murmelte sie, als sie sich langsam hinkniete und einen Schmetterling fotografierte, der sich auf einem Blatt niedergelassen hatte. Sobald das Foto geschlossen war, blickte sie dem davonflatternden Schmetterling auch schon hinterher.
 

"Trödelt nicht! Unser Touristenführer wartet doch schoooon!", rief Anissa laut und alle gingen hinüber zu dem mindestens 300 Jahre alten Mann, der ein kleines Mikrofon vor seinen Lippen hängen hatte, welches mit einem Lautsprecher verbunden war, das an seinen Hüften befestigt war. So konnten ihn alle Hosts und Maids hören, auch wenn sie etwas weiter weg standen.
 

Und so begann die Tour durch die alte Burg auch schon. Es hatten sich erstaunlich viele Touristengruppen eingefunden.

Mori trug Honey währenddessen Honey auf seinen Schultern und trottete den Gang entlang. Außer Elisabeth, Kyouya und Sion schien sich keiner sonderlich für das zu interessieren, was der Gruppenleiter über das Schloss und dessen Geschichte zu berichten hatte. Tamaki war nur hellauf begeistert von den prächtigen Gemälden, die die Wände zierten und malte sich die ganze Zeit aus, wie er sich auf so einem Bild machen würde, umrahmt von Gold. Und Haruhi musste sich dies widerwillig anhören und immer wenn sie versuchte dem zu entkommen, hatte Tamaki sie sich wieder geschnappt.

Ayame und Rika liefen Händchen haltend durch den Gang und erneut versuchte Hikaru die Schwarzhaarige zu ärgern, indem er ihr immer wieder in die Seite piekte.
 

"Lass das endlich...", zischte diese genervt und versuchte nicht zu laut zu sein. Generell ertönte nur die Stimme des Gruppenführers gemeinsam mit einem ätzenden Summen aus dem Lautsprecher.
 

"Sei nicht so empfindlich, Rika-chan...soll ich auch dein Händchen halten?"

"Nicht einmal, wenn du der letzte Kerl auf Erden wärst."

"Ach, komm schon."

"Verpiesel Dich, Hitachiin."

"Ich dachte wir reden uns mit Vornamen an?"

"Ich hab meine Meinung geändert."
 

"Rika-chan?", murmelte Ayame leise.

"Äh...hai?"

"Sei bitte lieb zu Hikaru. Er mag dich nur und weiß nicht, wie er es sagen soll."

"WA-?! Nein! Nein, Ayame. Ich mag sie überhaupt nicht...ich meine..."
 

Mit hochgehobenen Handflächen und leicht roten Wangen bestritt Hikaru das Ganze und erntete von Rika nur einen kurzen bösen Blick. Dann wandte sie den Kopf allerdings ab und schritt schnell mit Ayame weiter.

"Sag sowas nicht, Aya-chan...dieser kleine Bengel nimmt sowas sofort wörtlich. Und ich meine es ernst, wenn ich sage: Nicht einmal, wenn er der letzte Mensch auf Erden wäre!"
 

Grummelnd sah Hikaru den beiden nach, als sein Bruder kichernd neben ihm auftauchte. "Da weist dich wohl jemand in die Schranken, huh?"

"Auf wessen Seite stehst du?"

"Auf ihrer."

"Toller Bruder bist du."

Daraufhin lächelte Kaoru nur noch leicht, klopfte dem Älteren auf die Schulter und beide lachten sich an. Natürlich stimmte es nicht. Kaoru stand immer hinter Hikaru, auch wenn dieser im Unrecht war. Was er immer war.
 

Das Schlusslicht der Truppe bildete nun noch Anissa. Gähnend und äußerst gelangweilt. Also sie hatte sich diesen Ausflug wirklich spannender vorgestellt. Den Blick ließ sie träge schweifen, als sie auf einmal etwas klappern hörte. Sofort blieb sie stehen und blickte in den Gang, welcher allerdings von einem Absperrband abgegrenzt war. Doch eine Anissa lässt sich von sowas wie einem Papierband nicht zurückhalten. Vorallem nicht, wenn sie gerade eine kleine klappernde Figur erblickt. Und zwar in einer Rüstung.
 

"Ein Geist..", murmelte Anissa mit leuchtenden Augen und war prompt unter das Band hinweg gekrochen und der kleinen Gestalt gefolgt.
 

Mal wieder war eine Person der Gruppe abhanden gekommen.
 

Nach einigen weiteren Minuten erreichte die Gruppe dann auch schon den Thronsaal.
 

"Wofür gab es einen Thronsaal, wenn es keinen König gab?", fragte Haruhi, die hinauf zur Decke blickte. Diese war wirklich gewaltig hoch und mit Engelsmalereien verziert.

"krrav...tscchh..klrr.."

"?"

"Der Lautsprecher ist vor 2 Minuten kaputt gegangen. Der Reiseleiter hat es nicht gemerkt.", antwortete Sion, die nun in einem kleinen Reiseführer blätterte.

"Ah...hmm.."
 

"Riiika-chaaan.."

"Hikaru...lass mich doch endlich in Ruhe.", meckerte Frederika, die sich jetzt hinter Mori versteckt hatte. "Bist du mit all deinen Kundinnen so? Wenn ja, weiß ich nicht, wie die das mit dir aushalten."

"Nein...und was soll das denn heißen?"

"Dass du nervtötend bist und mich zur Weißglut treibst.", sagte Rika dann trocken.

Schmollend verschränkte Hikaru nun die Arme vor der Brust nuschelte etwas vor sich hin.
 

"Was sich liebt, das neckt sich.", flüsterte Katzuragi etwas weiter weg, als sie die beiden lächelnd beobachtete. Elisabeth stimmte ihr dabei zu, als sie ihre Zöpfe öffnete und die Haare einmal mit den Fingern durchkämmte.
 

Währenddessen hatte Tamaki es sich auf dem Thron bequem gemacht und gestikulierte herum, als ob er wirklich ein mittelalterlicher König wäre.

"Übertreibst du nicht etwas, Tamaki?"

"Aber Kyouya...das hier ist GENAU mein Terrain. Wo sonst sollte ein wunderschöner König, wie ich sein, wenn nicht auf diesem von Gold und Edelsteinen gespicktem Thron?"
 

"Wie eingebildet er wieder ist...", grummelte Haruhi nur, doch vernahm ein Kichern von Ayame, welche Tamaki ebenfalls beobachtete.

"Es passt doch irgendwie, oder nicht?"

Haruhi konnte nur lächelnd und nicken. Ayame hatte schon Recht.
 

"Ähm...sag mal, Takashi...wo steckt eigentlich Ani-chan?", murmelte Honey, der immer noch auf Moris Schultern saß und sich im Saal umblickte.

Mit einem mal waren die Stimmen erloschen und es erklang nur noch das Knacken und Rauschen aus dem defekten Lautsprecher.

Und mit einem Satz eilten sie alle den Gang zurück und blickten sich entsetzt um.

"Aniiii-chaaan?"

"ANISSA!"

"Aniiiiiii...wo steckst duuuu?"
 

Manche Touristengruppen blickten die Mädchen und Jungs schon genervt an, als diese rufend an ihnen vorbei hetzten und nach ihrer Freundin Ausschau hielten. Doch niemand blieb an dem Absperrband stehen.
 

Und so gelangen alle wieder in den Innenhof, wo sie ihre Suche fortsetzen. Auch in der kleinen Cafeteria, die man dort eingerichtet hatte, befand sich Anissa nicht. Selbst als sich die Gruppe für kurze Zeit in Teams aufgelöst hatte, um so zu suchen, ergab die Suche keinen Erfolg.
 

"Bestimmt hat sie jemand entfüüüührt!", kreischte Tamaki.

"Du und deine Entführungen...", antwortete Kyouya nur trocken, den in den Himmel hinauf blickte und seufzte. Und auf einmal erkannte er die Wahrheit.

"Da oben ist sie."
 

"Was?", erklang es im Chor und die Gruppe folgte dem Blick Kyouyas. Und tatsächlich, da war Anissa. Auf dem Dach. Kriechend.
 

"UM GOTTES WILLEN!", schrie Katzuragi. Ayame schlug geschockt und verängstigt die Hand vor den Mund.

"Wir...müssen sie dort runter holen.", sagte Rika hektisch und blickte zu den Jungs.
 

"Ich hole sie.", bemerkte Mori knapp und wollte zu einem Sprint ansetzen. Doch jemand kam ihm zuvor.
 

"K-Kaoru! Warte!", rief dessen älterer Bruder ihm zu.
 

Zitternd blickte der Rest der Truppe nun nach oben und wartete.

Beeil Dich, Kaoru., dachten sie allesamt, als Anissa plötzlich mit dem Fuß abrutschte und eine Dachziegel hinunterfiel. Diese brauste sofort auf ein kleines Kind hinunter, welches langsam den Blick hob und den Ziegel sah. Doch bevor dem kleinen Junge etwas geschehen konnte, war Tamaki schon aufgetaucht und hatte den Jungen vom Fleck gerissen, sodass der Ziegel nur auf dem Boden aufschlug und in Tausend Stücke zerbrach.
 

"Thank you, Sir!", bedankte sich der Kleine, der sofort weinend und aufgeregt in die Arme seiner Mutter rannte.
 

"Verdammt, was macht Ani-chan denn da?", rief Elisabeth nun, die beobachtete, wie Anissa immer weiter krabbelte. Anscheinend verfolgte sie irgendetwas?
 

Und, zum Teufel nochmal, Anissa kletterte immer weiter auf das Dachende zu, sodass vor ihr nun schließlich nur noch die Dachrinne war.

Und plötzlich geschah es! Anissa streckte den Arm aus und ergriff etwas silbernes, welches zu klein war, als dass man es erkennen konnte. Doch da rutschte sie auch schon weg und drohte in die Tiefe zu stürzen. Just in diesem Moment sprang Kaoru jedoch von dem angrenzenden Balkon auf das Dacht und hielt Anissa fest.
 

Unten auf dem Boden hielten nun alle die Luft an, sogar die anderen Touristengruppen schauten nun gespannt zu dem Pärchen dort auf dem Dach. Doch zum Glück konnte Kaoru Anissa wieder auf den Balkon hiefen. Dort nahmen sie zwei Wachmänner entgegen und halfen danach auch dem Host wieder hoch, der keuchend mit Anissa auf dem Boden kniete.
 

"Was...Was hast du dir..Was hast du dir dabei nur gedacht?", brachte er abgehakt hervor und sein Herz schlug ihm noch bis zum Hals.
 

Sein Gegenüber blickte erst traurig rein, ehe sie ihm tief in die Augen blickte und etwas hochhob. Und sofort blickte Kaoru in ein kleines Paar von schwarzen Kulleraugen.
 

"Das ist ein West Highland Terrier. Jemand hat ihm so ein süßes Ritterkostüm verpasst.", murmelte sie lächelnd und drückte den kleinen Hund an sich.
 

Dies verlanlasste den Zwilling erst zur Sprachlosigkeit, ehe er leicht grinsend den Kopf senkte, die Vorderseite ihrer Cappy packte und ihr diese ins Gesicht zog.
 

"Mach das nie wieder.", sprach er lachend und erhob sich, wobei er ihr dann auch aufhalf.
 

"Haiii, Kao-chaaaan.", quietschte der Blondschopf nun wieder vergnügt.
 

Kaum waren die beiden auf dem Boden angekommen, rasten die Mädchen allesamt Anissa entgegen und schlossen diese in ihre Arme. Da flossen wirklich einige Tränen. Die meisten kamen dabei von Tamaki, der sich mit in das Gekuschel gedrängelt hatte.
 

"Tja...scheint mir, da haben wir nochmal Glück gehabt.", murmelte Kyouya, seine Brille hochschiebend. Auch Mori und Honey atmeten erleichtert aus, während Hikaru zu seinem Bruder geeilt war und sich nach dessen Wohlbefinden erkundigt hatte.
 

"Hey, Ani...was hast du da?"

"Das, meine liebe Sion, ist ein kleiner Terrier. Ich nehm ihn mit nach Hause."

"Aber was, wenn er jemandem gehört?"

"Das hab ich schon geklärt, Liz. Die Wachleute da oben meinten, dass der schon seit Wochen durch das Gemäuer streunert. Irgend 'n anderer Cosplayfreak hat ihm dann dieses Outfit verpasst. Oder sollte ich sagen...hat ihr dieses Outfit verpasst."

"Das ist also ein Mädchen?", fragte Honey neugierig.

"Hai, willst du mal nachsehen?", entgegnete Anissa grinsend und hielt Honey den Hund hin, welcher allerdings nur den Kopf hastig schüttelte.
 

"Na, da das ganze hier nochmal gut ausgegangen ist, fahren wir wieder zurück. Wir haben eine Ewigkeit damit verbracht dich zu finden, Anissa!"
 

"Gomen, Liz.."
 

"Fahren wir zurück...wir sollten noch einkaufen, etwas essen und uns dann fertig machen für heute Abend!", verkündete Katzuragi nun laut und hob den Arm in den Himmel. Anscheinend hatte sie ihre Gute Laune jetzt nach diesem Schockmoment zurück und schnatterte während der Rückfahrt unentwegt.
 

"Sag mal, Ani...wie willst du das Hündchen nennen?", fragte Ayame, die sich im Bus nach hinten gedreht hatte und den Hund von da aus streichelte. Diesen hatten sie mittlerweile jedoch aus der schweren Uniform befreit, auch wenn Anissa das wirklich unglaublich süß fand.
 

"Kaori. Sie heißt Kaori."
 

Und da konnten die Maids nur grinsen und lachen.
 

Wieder dauerte es nicht lange und für Kyouya gestaltete sich die Rückfahrt auch zu einem echten Höllentrip. Von Ruhe hatte da wohl noch keiner etwas gehört.

Zwischendurch hielt der Bus noch an einem Supermarkt, in dem Haruhi, Elisabeth, Sion und Kyouya einkaufen gingen. Kyouya nur, um dem Lärm zu entgehen, die der Rest im Bus beim 'Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst'-Spiel veranstalteten.

Doch da sie nur wenige Tage da bleiben würden, brauchten sie hauptsächlich etwas zu Trinken, einige Süßigkeiten und etwas zum Essen, was Haruhi zum Nachmittagsessen kochen wollte.

Als die vier wieder in den Bus stiegen, hatte das Spiel gewechselt.
 

"Na kommt schon. Könnt ihr uns sagen, wer von uns beiden Hikaru ist?", erklang es synchron und allein, als Haruhi das hörte, seufzte sie genervt auf und setzte sich schweigend auf ihren Platz.
 

"Äähm...ich glaube du bist Hikaru!", sagte Katzuragi scharf und deutete auf Kaoru. Anissa nickte eifrig und war somit derselben Meinung.

"Also ich weiß nicht...ich glaube viel mehr das ist Kaoru, oder?", murmelte Ayame leise, als sie die Zwillinge betrachtete, welche sich ihre Mützchen aufgezogen hatten, um ihre Scheitel zu verdecken.

"Aya-chan hat Recht."

Verwirrt blickten die Mädchen zu Rika, welche jetzt in Sions Reiseführer blätterte, dabei aber nicht wirklich in ihm las.

"Das ist richtig.", verkündete dann auch Haruhi und somit waren sich die anderen jetzt auch sicher.

"Rika-chan, wie kann es, dass du sie bereits zu unterscheiden weißt?", fragte Honey blinzelnd und drückte seinen Usa-chan an sich.
 

"Naja, weißt du...", begann Frederika und drehte langsam den Kopf, sodass sie die Zwillinge lächelnd ansah.

"..ich fühle gegenüber Hikaru instinktiv eine viel größere Abneigung."
 

"Wie erfreulich.", grummelte dieser, als sein Bruder und der Rest der Gruppe Hikaru dafür auslachte.
 

"Alles anschnallen, bitte!", erklang auf einmal eine Männerstimme, die des Fahrers und schon startete der Motor wieder und fuhr Richtung Bungalowpark zurück, wo alle hektisch ausstiegen. Und während die Mädels Haruhi beim Kochen halfen, erkundeten Tamaki und Kyouya den Park, Honey hielt seinen Mittagsschlaf, Mori hatte seine Kendosachen mit dabei und trainierte und die Zwillinge spielten gemeinsam auf ihren tragbaren Konsolen.
 

Es dauerte auch gar nicht so lang, wie alle befürchteten, da war das Essen schon serviert. Dennoch bestanden die Mädchen seltsamerweise darauf das Essen, einen einfachen Eintopf mit Fleisch und Gemüse, im Jungenbungalow zu servieren. Zwar gab es nicht genug Stühle an dem Tisch, doch das machte nichts, da manche sich einfach auf die Sofas setzten oder wie Hikaru und Honey sich auf den Küchentresen setzten. Es war egal, wo genau man saß. Zusammen schmeckte alles nämlich himmlisch, auch wenn es kein Gourmetsushi war.
 

"Wauwauwauwauwau..", bellte Kaori dann quiekend, um auch einige Fleischbrocken abgreifen zu können. Natürlich würde Anissa ihren neu gewonnenen Lieblings nicht verhungern lassen und überließ ihr die halbe Portion.
 

"Es ist schon 6 Uhr, Leute!", bemerkte Sion auf einmal und sofort sprangen die Mädchen auf, entschuldigten sich und eilten zurück in ihren Bungalow.

Elisabeth hinterließ nur noch die Worte: "Wir überlassen euch dann mal das abspülen."
 

Und genervt blickten die Hosts den Mädchen hinterher und begannen selber zu putzen. Irgendwie wurde das zur Gewohnheit, seit sie sich mit den Mädchen abgaben.
 

"Sagt mal...was haben die Mädchen eigentlich noch vor?", fragte sich Tamaki und begutachtete sein Spiegelbild in den polierten Tellern.
 

"Keine Ahnung. Hoffentlich nicht irgend n weiber Kram. So Musical und so...", meinte Hikaru, der mit aller Kraft versuchte einen hartnäckigen Flech zu entfernen.
 

"Vielleicht spielen wir ja etwas schönes! Oder, was meinst du, Takashi?"
 

"Ja."
 

"Wohl kaum. Ich habe mich vorhin etwas mit einer Lady unterhalten, die aus dieser Ortschaft hier kommt. Sie erwähnte ein Straßenfest, was einmal im Jahr ist."
 

"Ein Straßenfest?!", schrie Tamaki sofort mit strahlenden Augen und stellte sich schon vor, wie er mit all seinen Töchtern im Arm durch die Straßen lief und alle anderen ihn dafür bewunderten, dass er so schöne Mädchen als Töchter hatte.
 

"Komm wieder auf den Boden.", ermahnte ihn Kyouya dann sofort, als auf einmal ein Klopfen ertönte. Morinozuka Takashi schritt auf die Tür zu und öffnete diese, als eine total aufgedrehte Anissa in den Raum platzte. Am Leib einen grünen Kimono mit gelben Ahornblättern drauf.
 

"OOOOY! Na kommt schon, kommt schon! Es wird bald dunkel, ihr wollt doch das Fest nicht verpassen, oder?"
 

"Ani-chan...wir gehen also wirklich auf ein Straßenfest?", fragte Kaoru, der auf sie zukam und ihr gleichzeitig noch ein Kompliment für das Outfit und die Hochsteckfrisur machte.

"Haaaiii...kommt schon. Wir gehen zu Fuß dorthin. Das ist nicht weit und wird toll."
 

Also zogen die Hosts ihre Jacken über und folgten dem quietschenden Blondschopf, wo sie dann auch die anderen trafen.
 

"Haaaaruhiiiii!!", kreischte Tamaki auf einmal, als er seine 'Tochter' erblickte. Sofort hatte der Franzose den kleinen Host an sich gedrückt und sich im Kreis mit dem gedreht, wobei Haruhi beinah schlecht wurde.
 

"Oh man, ihr braucht ja echt ewig, Leute. Könnten wir vielleicht mal langsam los?", beschwerte sich Katzu nun, welche einen blauen Kimono mit rosanen Sternen trug.
 

"Auf gehts! Auf gehts!", unterstützten sie die Zwillinge synchron und rannten voran, allerding kehrten sie bald zurück, da sie feststellen mussten den Weg nicht zu kennen.
 

"Nur mir nach. Ich war heute morgen schon da und hab mich umgesehen.", sagte Elizabeth in ihrem pinken Kimono mit gelben Herzchen an den Stoffenden von Armen und Beinen.
 

Dies war der Aufruf Liz zu folgen, dem alle auch brav nachgingen. Tamaki konnte das ganze währenddessen kaum erwarten und drückte Haruhi immer noch gespannt an sich.

Bereits nach 7 Minuten zu Fuß sahen sie die Lichter der Laternen, welche aufgehangen worden waren und die Dunkelheit vertrieben. Die Straße war voller Menschen und die meisten Frauen trugen ebenfalls edle Kimonos.
 

"WOOOW, Takashi! Ist das nicht beeindruckend?", quiekte Honey, der als erster zu den Ständen hetzte und sich die ganzen Kunsthandwerke dort anschaute.
 

"Ja.", bemerkte sein Freund nur knapp.
 

Haruhi riss sich in dem Moment los, als sie einen Sushi-Stand erspähte. Kyouya folgte ihr unauffällig und begutachtete vorallem die Preise, die wirklich niedrig waren. War ja halt kein Gourmetessen.
 

Anissa, Katzuragi und Tamaki waren daraufhin zu einem Stand gegangen, an dem eine Frau kleine Rätsel vorführte. Darunter fielen Zauberwürfel und kleine ineinander verhakte Metallstäbe, die man voneinander trennen sollte.

"Wooooow. Wie cool! Ich kauf eins, ich kauf eins!", rief Anissa.

"Ich auch! Ich auch!", erklang es von Tamaki.

Und so standen beide mit unterschiedlichen Metall-entknot-Gerätschaften auf der Straße und drehten alles rundherum, aber ohne auf die Lösung zu kommen.

"Hahaha...jetzt habt ihr es euch gekauft und kriegt es nicht auseinander.", lachte Katzuragi daraufhin schadenfroh.
 

Die Zwillinge hatten sich an einem Takoyaki-Stand niedergelassen und futterten vor sich hin.
 

"Willst du dir das denn nicht ansehen, Hikaru?"

"Hmm...vielleicht wenn ich der letzte Mann auf Erden wäre."

"Wie bitte?"

"Ach nichts. Willst du dir das denn nicht anschaun? Der Chef und Ani scheinen da irgendwas zu haben."

"Hmm. Ich geh vielleicht mal rüber. Schau dich auch etwas um und grübel hier nicht über irgendnen Blödsinn rum."
 

Mit diesen letzten Worten schlang Kaoru seine Portion runter, erhob sich und eilte rüber zu Anissa, um sich von dieser ihr Rätsel erklären zu lassen.

Hikaru blickte seinem Bruder kurz nach, bis sein Blick abschweifte. Nur wenige Meter von ihm weg waren Elisabeth, Frederica, Honey und Mori. Eigentlich interessierte es ihn nicht wirklich, was sie dort trieben, aber trotzdem schritt er zu ihnen hinüber und blickte ihnen über die Schultern.
 

"Goldfische?"
 

Elisabeth drehte den Kopf nach hinten und nickte lächelnd: "Ja, Honey fand sie süß, aber wir schaffen es nicht so ganz einen einzufangen."
 

"Ihr wollt für Honey einen Goldfisch?"
 

"Nein, für Rika-chan."
 

"Du willst einen Goldfisch?"
 

"Eigentlich nicht. Nur Liz und Honey wollten unbedingt einen fangen und brauchten nen Deppen, der den dann nachher mitnimmt.", grummelte Frederika relativ desinteressiert an dem ganzen Thema. Hikaru lachte also einmal auf.
 

In diesem Moment nahm Mori das kleine Netzchen in die Hand und hatte auch schon einen der vielen Goldfische eingefangen, der in ein kleines, mit Wasser gefülltes Tütchen getan wurde. Ohne ein Wort reichte er dieses dann Rika, welche es verwirrt entgegennahm, dann jedoch leicht errötete und lächelte.
 

Sie wollte wohl einen. Oder wollte sie nur einen von...?, dachte Hikaru dann und drehte den Blick langsam nach Mori. Einige Sekunden vergingen in denen er seinen Clubkameraden einfach nur ansah. Oder vielmehr: starrte.
 

"Oy, Hikaru? Alles in Ordnung? Hörst du mich?"
 

Die zarte Stimme Elisabeths hatte Hikaru aus seinen Gedanken zurück geholt. Dieser lächelte leicht, nickte kurz und deutete mit einer Handbewegung an, dass sie alle weiter gehen sollten.
 

Nun versammelten sich alle wieder und aus dem Nichts kamen auch Ayame und Sion wieder dazu, die jeder etwas in den Händen hielten.
 

"Hey, was habt ihr denn da?", fragte Kaoru neugierig, als Ayame schon begann ihren Gegenstand aus einer kleinen Papierverpackung zu holen. Es war eine kleine, weiße Dose mit roten Blumen und anderen Verzierungen drauf, die sich gut zu Ayames cremefarbenem Kimono ergänte, die an der linken Hüftseite ein großes, weinrotes Blumenornament besaß.
 

"Was willst du denn damit?", kam es nun von Tamaki, der das Döschen begutachtete. Doch schon drehte Ayame einen kleinen Schalter und der Deckel ging auf. Aus dem Inneren kam ein Figurenpärchen, welches sich zu der gespielten Musik im Kreis bewegt.
 

"Eine Spieluhr. Ich fand sie sehr schön und wollte sie sofort haben.", berichtete die Violetthaarige stolz und zeigte diese erstmal genau ihrer besten Freundin.

Währenddessen verbarg Sion ihr Gekauftes schnell in ihrer Tasche, sodass keiner mehr darauf einging.
 

Just in diesem Moment erklang ein lauter Gong von etwas weiter weg. Interessiert wandte sich die Gruppe dem Geräusch zu, dem jetzt auch alle anderen Besucher des Straßenfestes folgten. Gemeinsam erreichten sie einen kleinen Platz auf dem eine winzige Bühne stand. Kinder und alte Menschen hatten die Möglichkeiten sich rundherum um die Bühne hinzusetzen, um dem folgenden Spektakel zuzuschauen.
 

"Was geht denn hier vor?"
 

"Ich schätze mal das wird eine Aufführung...oder genauer gesagt: Soetwas wie ein Ritual, Haruhi."
 

"Ähm...danke, Kyouya. Was für ein Ritual denn?"
 

"Das kann ich dir auch nicht genau sagen."
 

Schon nach wenigen Minuten hatte sich scheinbar die ganze Stadt auf dem winzigen Platz versammelt und schaute gespannt hinauf zu der Bühne. Es wurde langsam wirklich eng dort und Mori konnte leider nur Honey und Haruhi hochhalten.

Bald schon betraten maskierte Männer die Bühne und schienen wirklich einen uralten Tanz aufzuführen bei dem sie immer wieder komische Laute von sich gaben, die teilweise wie Gebete klangen. Tamaki hoffte, dass es sich NICHT um Flüche handelte.

Es dauerte auch gar nicht wirklich lang, da war die Show auch schon vorüber, die Darsteller verbeugten sich und ernteten dafür einen riesigen Applaus von Seiten des Publikums.
 

"Das war wirklich toll, wie die das gemacht haben. Nicht wahr?"

"Daaaaa hast du absolut Recht, Honey, mein Freund! Das ganze wirkte ungemein majestätisch oder nicht? Möglicherweise sollte ich mich auch einmal in einer Aufführung probieren. Ja, wäre das denn nicht DIE Idee für unseren Club? Ich seh es schon vor mir!"

"Spar's dir bitte für heute, Tamaki-senpai."

"A-Aber...Haruhiiii."

Alle Hosts und Maids verfielen sofort in schallendes Gelächter, als sie dem verträumten Tamaki bei seinen Wahnvorstellungen zuhörten und Haruhi ihn mal wieder eiskalt auf den Boden der Tatsachen holte und ihr Desinteresse zur Schau stellte.
 

"Aber sag mal...Tochter...warum trägst du keinen Kimono, sondern nur diese schäbigen Jeaaaans??", kreischte Tamaki laut, packte Haruhi an den Schultern und blickte sie mit einem entsetzen Hundeblick an, während ihm die Tränen Wasserfallähnlich übers Gesicht liefen.

"Nun ja...ich finde das einfach viel bequemer."

"Buuhuuhuu...Mutter, Haruhi ist so gemein."

"Beruhig dich, mein Vater."
 

"Hmm...jemand meinte gerade, dass es gleich ein Feuerwerk gibt.", kam es auf einmal überraschender Weise von der stillen Sion.

"Ein Feuerwerk? Das ist ja KLASSE!", schallte es synchron von den beiden Zwillingen her.

"Sehen wir es uns an! Los, lasst uns den BESTEN Platz dafür finden!", stimmte auch Anissa mit ein, griff jeweils einen Arm eines Zwillings und düste mit einem Affenzahn wieder vom Platz hinweg und die Straße entlang und hinterließ den Rest der Gruppe schweigend und ihnen hinterher blickend.
 

. . .
 

"Ooooy! Wartet mal, ich will mit!", rief Katzuragi dann hinterher und wurde von Mori verfolgt, der immer noch Honey und Haruhi auf den Schultern trug.

"Hinterher!", schrie dann auch Tamaki und schubste Kyouya voran und lief selber hinterher. Das war dann auch das Signal, dass endlich alle losliefen. Schließlich mussten sie Anissa ja irgendwie einholen. Doch das war wirklich nicht einfach, wenn man die unglaubliche Menge an Menschen beachtete, die sich auf der Straße tummelte.
 

Noch 6 Minuten bis zum Feuerwerk
 

"Umm..wo...sind denn alle hin?"
 

Komplett verloren stand Higurashi Sion zwischen einem Haufen von Menschen, die sie beinah plattzudrücken schienen. Panisch blickte sie sich um, doch konnte kaum etwas sehen. Überall warem fremde Menschen um sie herum und keiner schien sie wirklich wahrzunehmen.
 

"Ich...hey! Wo seid ihr denn?", rief sie, doch ihre zarte Stimme drang kaum an ein Ohr. Und dennoch schwebte sie plötzlich, ohja! Wie aus dem Nichts stieg sie vom Boden empor und war auf einmal in der Luft. Sie begriff auch bald warum: Haninozuka Mitsukuni, der auf Moris Schulter die perfekte Sicht über alles hatte, musste sie entdeckt haben und Mori hatte sie hochgehoben. Zwar wurde es auf Mori als Reittier jetzt eng, doch irgendwie ging es und er suchte sich seinen Weg direkt durch die Menge und schritt hinter die ganzen Stände, wo eine große Wiese war. Auf einer Bank setzte er die drei ab, nickte Mitsukuni zu und verschwand wieder in der Menge.
 

"Umm..Honey-senpai...wo geht Mori-senpai denn hin?", fragte Haruhi.
 

"Jemanden suchen.", kicherte Honey nur, als er auf einmal einen Geruch wahrnahm. Sofort erkannte er vor seinem Gesicht ein kleines Päckchen. Es war das, was Sion schnell in ihrer Tasche hatte verschwinden lassen.
 

"Für...mich?"
 

Zwar hatte Sion den Kopf weggedreht, doch Haruhi konnte dafür umso deutlicher sehen, dass ihre Wangen puterrot waren, als sie nickte.
 

"Wow, danke...was ist das denn? Woooow!"
 

Schnell hatte Honey das Papier abgmacht, da erkannte auch schon eine Art Einmachglas, das voller verschiedener Süßigkeiten war.
 

"Danke, Sion-chan. Das ist sehr nett von dir."
 

Nun brachte sie wieder den Mut auf ihn anzusehen, nickte allerdings wieder nur und lächelte ihn sanft an.
 

Noch 5 Minuten bis zum Feuerwerk
 

Mitten im Getümmel suchte Morinozuka Takashi seinen Weg. Er war ihr direkt gefolgt, als sie losgerannt war, doch hatte irgendwann in dem Gedrängel die Übersicht verloren. Da war es für ihn erst einmal das wichtigste gewesen Honey, Sion und Haruhi dort heraus zu bringen. Doch jetzt wo er wieder mitten drin war, musste er Katzuragi finden. Er spürte, dass auch sie von den anderen getrennt worden war. Doch er konnte kaum etwas erkennen und das obwohl er mit seiner Größe über die meisten Menschen drübersehen konnte.

Er drehte sich einige Male im Kreis und wurde immer wieder von Passanten weggeschubst, die sich selber ihren Weg durch die Menge bahnten. Doch auf einmal spürte er etwas in seinem Rücken. Dieses Gefühl wanderte nach vorne bis zu seiner Brust. Mori senkte den Blick und blickte auf ein Paar Hände mit schlanken, langen, weiblichen Fingern. Langsam drehte er den Kopf dann nach hinten und stellte fest, dass Ju Katzuragi sich von hinten an den Riesen gedrückt hatte.
 

"Ich...ich halt mich nur fest. Okay?", rief sie laut, aber ohne ihn anzusehen. Sie musste laut reden, da er sie sonst wahrscheinlich nicht gehört hätte bei diesem enormen Lärm. Lächelnd nickte Mori, drehte sich um, legte einen Arm um sie und drückte sie somit an sich.
 

"Ich bring dich hier raus.", sagte er knapp und schritt mit ihr vorran, ohne den Griff in irgendeiner Weise zu lockern. Natürlich achtete er auch darauf, dass er sie nicht zu heftig anpackte und somit verletzte.
 

Kurze Zeit später entkamen sie dem Getummel auch schon und Mori führte Katzuragi Weg von der Straßenmeute. Doch Honey, Haruhi und Sion konnte er nicht mehr sehen. Er war in der Masse anscheinend weiter weggedrängt worden, als er angenommen hatte. Vor ihm lag jetzt auch nicht mehr die einfache Wiese, sondern ein kleiner Bach mit einzelnen Bäumen überall. Dennoch konnten die anderen drei nicht sonderlich weit weg sein. Nun löste Katzuragi sich auch schnell und peinlich berührt aus seinem griff und lief zu dem kleinen Bach hinüber, beugte sich über den und hielt einen Winger ins Wasser.
 

"Brrr...eiskalt dieses Wasser."
 

"...Hm."
 

Der Moment des peinlichen Schweigens war gekommen und sie beide hatten gewusst, dass dieser Moment früher oder später kommen würde. Seit dem ball hatten sie nicht mehr wirklich miteinander geredet, geschweige denn waren sie bisher allein gewesen. Es hatte keine Möglichkeit gegeben über alles zu reden, was zwischen ihnen lag. Und auch jetzt in diesem Augenblick der Zweisamkeit vermochte keiner den richtigen Anfang zu finden. Auch die Gedanken der beiden kreisten nur um dasselbe.

Was empfanden sie denn schließlich füreinander? Sie waren seit der 1. Klasser der Oberstufe in einer Klasse gewesen. Sie hatte ihn hin und wieder um Hilfe gebeten, wenn sie etwas nicht verstand und nun seit einigen Wochen waren sie...Freunde.

Ja, genau, Freunde waren sie. Freunde, die im dunkeln eng miteinander getanzt hatten, während alle anderen schon in ihren Betten lagen.
 

"Möchtest du wieder tanzen?"
 

"Ah?"
 

Verwirrt hatte Katzuragi aufgeblickt. Sie hatte weder erwartet Mori sprechen zu hören, noch diese Frage von ihm.
 

"Nein."
 

Und sie lief hinüber und umarmte ihn und flüsterte es ihm ins Ohr.
 

"Dennoch Danke. Es war ein schöner Abend gestern."
 

"Und heute."
 

Noch 4 Minuten bis zum Feuerwerk
 

"Kyouuuuya, wo sind die anderen denn nur?", jammerte Tamaki, während er sich an Kyouya festklammerte.
 

"Was weiß ich. Du musstest ja auch unbedingt wieder hinterherhetzen. Du solltst dich in Geduld üben, Tamaki. Das wäre eine Tugend."
 

"Ach Kyouya, nimm das ganze doch nicht so- ... DAVORNE! MIR NACH!"
 

"Tamaki, warte!"
 

Doch es war bereits zu spät. Tamaki war einem violetten Haarschopf hinterher geeilt und hatte Kyouya einfach stehen gelassen. Und zugegeben: Kyouya hatte eigentlich keine Lust seinem Clubchef hinterher zu eilen. Stattdessen schlug er seinen eigenen Weg ein, der ihn aus dem Getummel herausbringen sollte, was sich jedoch als erstaunlich schwierig erwies.

Dennoch brauchte er es irgendwie fertig und als er sich umsah, erblickte er lediglich Mori und Katzuragi. Doch die Atmosphäre, die die beiden umgab, während sie ihn vollquasselte und er ihr lächelnd zuhörte, war selbst für den so eiskalten Ootori Nachkommen zu spüren. Also schlug er die Richtung zum Bach ein, wo einige Meter weiter eine kleine Brücke stand. Zu seinem Leidwesen würde er dort nicht allein sein.
 

"Oy, Kyo-chan!", kicherte Elisabeth, als sie den Schwarzhaarigen auf sich zukommen sah. Sie lehnte sich an die Brücke und blickte noch hinüber zu Mori und Katzuragi. Sie hoffte nur, dass die beiden es bemerkten und sich dadurch gestört fühlten.
 

"Elisabeth, ..."
 

"Liz reicht."
 

"Elisabeth, war das ganze hier wirklich deine Idee? Du scheinst mir nicht unbedingt wie jemand, der große Massen gut leiden kann."
 

Liz lachte auf, als der Host sich direkt neben sie stellte und sich ebenfalls an das Brückengelände lehnte. Auch er blickte in die RIchtung von Katzuragi und Mori. Währenddessen musterte ELisabeth ihn. In dieser Position sah er eindeutig ziemlich lässig aus. Das passte gar nicht wirklich zu ihm. Seine Haare waren doch so ordentlich gekämmt und seine Jacke bis obenhin zugeknöpft.

Mit einem Satz sprang Liz also auf ihn zu und durchwuschelte ihm seine Haare und riss die obersten zwei Knöpfe der Jacke auf.
 

"Was machst du da?!", giftete Kyouya schon, als Elisabeth von ihm abließ, ihn nochmal von genau betrachtete und selbstzufrieden nickte.
 

"Ja, das wirkt schon viel cooler. Du bist doch 'der cool Typ' bei euch im Club oder nicht?"
 

"Findest du ich bin es sonst nicht?"
 

"Nein, nein. Ich finde Männer mit Geld ungemein attraktiv."
 

"Haben nicht alle auf der Ouran ziemlich viel Geld?"
 

"Haruhi!"
 

Kyouya blickte sie einen Moment schweigend an, bis er anfing zu lachen und dafür dann nur verwirrte Blicke von Elisabeth zu sehen bekam.
 

"Naja...Haruhi ist ja jetzt nicht wirklich ein Mann. Apropos...woher wusstest du es?"
 

"Woher wusste ich was?"
 

Kyouya drehte sich um und lehnte nun mit dem Rücken gegen das Gelände. Anschließend hob er den Blick und besah sich den riesigen, wolkenlosen Himmel.
 

"Dass Haruhi ein Mädchen ist. Du wusstest es."
 

"Intuition?"
 

"Wer soll Dir das glauben?"
 

"Haha...tja. Das ist sozusagen mein Geheimnis."
 

Elisabeth kicherte leicht und blickte noch einmal zu Mori und Katzuragi. Was machte Katzu-chan da für komische Dehnübungen? Doch auf einmal spürte sie etwas an ihrer Wange. Und als sie den Kopf drehte, blickte sie in Kyouyas Augen.
 

"Ich würde dieses Geheimnis wirklich gerne mit Dir teilen.", hauchte er sanft.
 

Und in diesem Moment verabscheute Kyouya sich selber. Es war das, was sein Vater ihm angeordnet hatte und dem hatte er Folge zu leisten.
 

"...Ich blättere manchmal in ein paar Akten."
 

"Interessant. Interessant."
 

Einige Sekunden vergingen in denen sie sich anblickten. Doch der Blick trug wenig Romantik. Während Kyouya lediglich seine Maske trug, war Elisabeth schlichtweg verwirrt. Was war das jetzt auf einmal? Sie hatten sich doch sonst schon offen bekämpft. Warum also jetzt die Fassade.
 

"Wir sind uns sehr ähnlich, Miss Elisabeth."
 

"Es scheint so.", antwortete sie dann auch mit einem Fake-Lächeln und legte ihre Hand auf die seine, die noch an ihrer Wange ruhte.
 

"Was für ein wunderbarer Moment, Kyou-chan.", sprach sie dann, jedoch voller Ironie, woraufhin ein leises, geröcheltes Lachen aus der Kehle drang und er sich langsam zu ihr hinunter beugte.
 

"Du willst also sagen, dass das zwischen uns beiden so ganz romantisch ist?"
 

"Spürst du das Knistern nicht, Kyo-chan?"
 

Noch einmal dasselbe lachen wie kurz zuvor.
 

"Ich werde es spüren. In dem Moment in dem ich Dir deine Maske hinunterreiße."
 

Und für diesen Moment entglitten Liz schon ihre Gesichtszüge. Es war jetzt offiziell ein Krieg.
 

Noch 3 Minuten bis zum Feuerwerk
 

"Du genießt meine Nähe wohl, hm?"
 

"Das ist reine Nützlichkeit. DIe Leute würden mich sonst zerquetschen."
 

Noch immer auf der vollen Straße lehnte Kobayashi Frederica sich mit dem Rücken an eine Laterne. Unmittelbar vor ihr befand sich Hikaru, welcher dafür sorgte, dass Rika nicht von der Menge mitgerissen wurde. Seine Arme stützte er rechts und links neben ihrem Kopf ab.
 

"Trotz dieser Position ist das nicht sehr romantisch.", schrie der ältere Hitachiinzwilling. Es war einfach zu laut und zu viele Menschen. Rika hob als Antwort einfach nur eine Augenbraue und begann an seinem Verstand zu zweifeln. Er ging ihr schon auf die Nerven. Doch dieses Spiel konnte man zu zweit spielen.
 

"Willst du mich denn so sehr, Hikaru?"
 

Mit diesen Worten packte sie den Host am Kragen und zog ihn zu sich runter, sodass ihre Lippen nur einen Zentimeter getrennt voneinander waren. Ihre Augen waren halbgeschlossen. Die von Hikaru jedoch weit aufgerissen und die Wangen stark rötlich gefärbt.
 

Verstehe! So bringt man ihn zum Schweigen., dachte sich Frederica, die Hikaru wirklich sprachlos gemacht hatte.
 

"Ist jedoch nicht in meinem Interesse.", sagte sie dann und ließ ihn wieder los, zusehend wie er sich weglehnte und eher beleidigt schien.
 

"Du spielst doch nur mit Menschen."
 

"Was tust du anderes?"
 

"Rika-chan, das ist..."
 

"...schon lange vorbei? Dass ich nicht lache."
 

In diesem Moment holte Hikaru mit der rechten Hand aus und schlug diese mit aller Kraft in den Laternenpfahl hinter ihr. "ES IST GENUG! Kannst du dich denn nicht zusammenreißen? Es tut mir ja leid, was mit Ayame damals passiert ist, aber ich habe keine Lust es mir immer wieder von DIR unter die Nase reiben zu lassen!"
 

Nun war es Frederica, die sprachlos war und nachdem Hikaru sie einige Sekunden lang wütend angesehen hatte, wandte er sich plötzlich ab und wollte davonstürmen. In diesem Moment riss Rika den Arm nach vorne und griff nach seinem Handgelenk, doch schon hatte sie sich aus ihrer Position herausgelöst, da geriet sie in den Menschenstrom. Doch überraschenderweise zog Hikaru sie zu sich in die Arme und drückte sie an sich.
 

"Vollidiot!"
 

"Vollidiotin!"
 

Und so hatten sie keine Wahl, als gemeinsam dem Strom zu folgen, bis sie wieder am Eingang zum Straßenfest ankamen.
 

Noch 2 Minuten bis zum Feuerwerk
 

"Wie machst du das immer, Ani?"
 

"Was?", mümmelte der Blondschopf, während sie an einer Schokobanane knapperte.
 

"Haha...ich meine: Hast du eine Vorliebe für hohe Plätze?"
 

Während sich die meisten Menschen auf dem Boden rumärgerten, saßen Hitachiin Kaoru und Cho Anissa auf einem Dach einer Schießbude. Die Beine bäumelten locker hinunter, während sie entweder die Menschen beobachteten oder hinaufsahen zu den Sternen.
 

"Ist doch cool hier oben! Und ich sagte doch, dass ich den besten Platz finde, um das Feuerwerk zu sehen."
 

"Ja, da hast du Recht."
 

Kaoru konnte da nur zustimmen. Es war wirklich ein guter Platz. Vorallem hatte er einiges sehen können in dieser Zeit. Besonders seinen Bruder hatte er gesehen, als dieser ein Mädchen mal wieder stehen lassen wollte. Doch tatsächlich hatte Hikaru Rika doch noch geholfen. Für Kaoru war das ein Spektakel, welches er mit Stolz und Freude schaute.
 

"Sag mal...wo ist eigentlich Kaori?"
 

"Bei einer der Parkwächterinnen am Eingang. Ich hab sie dort so lange abgegeben, da ich Angst hatte sie würde weglaufen und dann würde ich sie nicht wiederfinden."
 

"Verstehe. Der Name gefällt mir übrigens."
 

"Ja, ich finde auch, dass Anissa ein cooler Name ist!", kicherte Ani und klopfte sich einmal selbst auf die Schultern. Anschließend schlang sie den Rest ihrer Banane runter, ließ das Holzstäbchen im Mund und legte sich auf den Rücken.
 

"Ähm...eigentlich meinte ich...ich meine...Kaori...also."
 

"Blaaaa, Kaoru."
 

"Ja, also ich...warte. Kaoru?"
 

"Kaoru wer?"
 

"Hitachiin."
 

"Hikaru!"
 

"Nein, Kaoru."
 

"Nein, ich bin Anissa."
 

Ja, das tat er in der Tat. Ihn überforderte es immer noch, wenn Anissa ihn mal wirklich bei seinem Namen rief. Das folgende ergab wenig Sinn. Aber Anissa ergab auch wenig Sinn, wie Kaoru immer wieder feststellte.
 

"Und du bist ne Wucht."
 

"JAWOLL!"
 

Lächelnd legte auch Kaoru sich auf den Rücken, neben der laut lachenden Anissa und drehte sich anschließend auf die Seite, sodass er sie direkt ansah.

Nach einer Weile hatte Ani sich beruhigt und schloss die Augen.
 

"Kaoru ist auch ne Wucht."
 

"Wenn ein Freak das sagt, kann das nur stimmen."
 

Und Kaoru schloss die Augen.
 

Noch eine Minute bis zum Feuerwerk
 

"OOOH, NEIIIIN! Wo ist sie nur? HARUHIIIII! Wo bist du denn bloß? HARUHIIIII?"
 

"Tamaki...schrei doch bitte nicht so. Ich bin sicher, dass es ihr gut geht."
 

"Aber, Ayame-chaaaan..."
 

Mit Hundeaugen hockte Tamaki unter einem Baum und weinte vor sich hin. Während sie alle weggerannt waren, war er von seiner Familie getrennt worden und wollte nun einfach nur noch Haruhi suchen.

Er zückte sein Handy.
 

"Ich rufe uns einen Hubschrauber. Dann kann ich meine kleine Haruhi von oben aus suchen. Ich muss mich beeilen, bevor jemand meine Haruhi schändet!"
 

"Warum rufst du denn nicht erst Haruhi an?"
 

Durch diese Worte verstärkte sich der Tränenfluss Tamakis nur noch.
 

"Haruhi will mir ihre Nummer nicht geben. Sie meinte ich würde sie dann...dann...IMMER NERVEN!"
 

Ayame seufzte einmal, als sie rüberging und dem Franzosen einmal den Rücken tätschelte.

Dann jedoch zückte sie selber ihr Mobiltelefon und wählte eine Nummer.
 

"Oy, Haru-chan. Hier ist Ayame. Ist alles in Ordnung? Tamaki macht sich schon Sorgen um dich. Aha...okay, alles klar. Bis gleich!"
 

Irgendetwas stammelnd saß Tamaki jetzt auf seinen vier Buchstaben und sah die Violetthaarige geschockt an. SIE besaß Haruhis Nummer. ER, ihr Vater, jedoch NICHT.
 

"Ganz ruhig, Tamaki. Es geht ihr gut. Sie meint, dass Honey grad allen eine SMS geschickt hat und wir treffen uns nach dem Feuerwerk am Eingang."
 

Mit diesen Worten hatte sie sich hingehockt und ihm einmal durchs Haar getätschelt.
 

"Aya-chaaaan..."
 

"Jetzt hör doch bitte auf zu weinen, Tamaki. Ich werde nachher allen berichten, wie du mich mal wieder gerettet hast. Hättest du nicht so getan, als bräuchtest du einen Notarzt, hätten uns die Leute nicht so einfach den Weg frei gemacht. Das war eine gute Idee."
 

"Hahaha.."
 

Ein leises Lachen erklang, Tamaki stand plötzlich wieder aufrecht, strich sich selber durchs Haar und hielt Ayame eine Hand hin.
 

"Ja, da hast du wohl recht. Meine Brillianz hat uns erneut gerettet. Ja, ich bin wirklich nicht nur ein Prinz, geboren zu regieren, sondern auch ein wahrer Vater, der sich um seine Engelchen sorgt."
 

Ayame ergriff die Hand und ließ sie aufhelfen.
 

"Ja, das war wirklich- ...oh."
 

Gerade hatte Tamaki sie zu sich hochgezogen, da erklang auf einmal ein lauter Knall und als die beiden in den Himmel sahen, erstrahlte dieser voller Farben und leuchtete hell und warm.
 

"Es ist wunderschön.", murmelte Tamaki, der immer noch Ayames Hand hielt.
 

"Hai...", antwortete sie und blickte kurz auf die Hände. Doch für jetzt musste sie den Anblick des Feuerwerks genießen. Und da war sie nicht die einzige.
 

Egal, wo die Leute um das Straßenfeste versammelt waren. Auf einer Weise, auf einer Brücker, auf einem Dach, am Eingang, an einem Bach oder sogar unter einem Baum - alle besahen sich das Feuerwerk.
 

Und so vergingen die Minuten in denen der Himmel erleuchtet wurde.
 

"Hey, da seid ihr ja!", rief Anissa, als sie und Kaoru zu den anderen stoßen und allesamt berichteten, wie ihnen das Feuerwerk gefallen hatte. Doch es wurde spät und somit Zeit, denn auch für den nächsten Tag hatte Elisabeth etwas geplant.

Der Marsch zurück zum Park wurde dabei ziemlich heiter und schließlich kamen sie doch alle zufrieden an.
 

"Hey, geht ihr noch mit zu uns?", rief Hikaru dann zu den Mädchen, alos sie alle vor ihren Bungalows standen.
 

"Tut uns leid. Wir sind alle sehr müde, nicht wahr, Mädels?", entgegnete Elisabeth grinsend und bekam von allen Mädchen, sogar Haruhi, ein lautes, einstimmeges "JAA!" als Antwort.
 

Und sofort waren die Mädchen in ihrer Behausung verschwunden und grübelnd gingen auch die Jungs in ihren eigenen Bungalow. Besonders Kyouya war ziemlich genervt, da er schon keine Lust hatte sich jetzt in ein unbequemes Hochbett zu legen. In einem Raum, mit allen anderen. Er hatte es schon damals bei Elisabeths Pyjamaparty schrecklich gefunden sein Zimmer zu teilen.
 

Doch die Hosts machten sich jetzt alle Bettfertig, da sie nicht wussten, was sie noch anstellen sollten, wenn die Mädchen sich auch zurückgezogen hatten. Kyouya hatte sich extra Ohrstöpsel besorgt und legte sich in eines der unteren Betten. Tamaki in dem Etagenbett über ihm, welcher seinen Teddybär im Arm hielt und immer noch drüber zu weinen schien, dass er Haruhis Nummer von keinem bekommen hatte.

Mori lag ebenfalls in einem unteren Bett und starrte lediglich nach oben, als er schon drin lag. Ihn schien etwas zu beschäftigen. Über ihm gähnte Honey schon, als er sein Handy weggelegt hatte.
 

Nachricht gesendet -> Sion, blinkte es auf dem Display, als Mitsukuni die Augen schloss und in das Land der Träume eintrat.
 

Das letzte Etagenbett gehörte den Zwillingen. Unten lag Kaoru, welcher das Spielzeug zum entketten von Anissa bekommen hatte und daran rumwerkelte.

Oben war Hikaru, der scheinbar Gameboy spielte. Seltsamerweise jedoch drückte er keinen Knopf und starrte nur auf den schwarzen Bildschirm.
 

Diese Nacht würde ruhig werden. Ruhe kam immer vor dem Sturm.

Final Day

Der nächste Morgen war für alle ein Graus. Es hatte wirklich keiner erwartet, dass die Mattratzen SO hart und SO unbequem sein würden. Außerdem war das Gedrängel im Bad ebenfalls unerträglich für die Hosts.

Kyouya war viel zu müde für alles, sprach es jedoch nicht aus. Dennoch konnte man seine Emotionen ganz klar durch den wütenden Gesichtsausdruck deuten.

Die Zwillinge wechselten sich damit ab sich die Schultern zu massieren, die ihnen unglaublich weh taten.

Honey saß einfach auf dem Sofa im Aufenthaltsraum mit seinem Hasen im Arm und schien dort etwas weiter zu schlafen.

Mori beschwerte sich auch nicht im geringsten, doch auch an ihm ging die letzte Nacht nicht einfach so vorbei. Dies sah man daher, dass er doch ab und zu die Hand hob und sich selbst in den Nacken fasste, um eine ätzende Verspannung zu lösen.

Selbst Tamaki war das Lachen und die Freude über den 'Urlaub-des-einfachen-Volkes' vergangen und er begann schon den ganzen Morgen darüber zu schwafeln, wie Haruhi es nur immer aushalten konnte in solch furchtbaren Betten zu schlafen.
 

Es war gerade mal 10 Uhr in der früh, als es dann am Jungenbungalow klopfte und Kaoru die Tür öffnete und ein lautes, gutgelauntes 'Guten Morgeeeen' zu hören bekam.
 

"Oooy...wie könnt ihr um diese Zeit so gut gelaunt sein?", grummelte Hikaru verschlafen, der am Küchentisch saß und den Kopf darauf aufgelegt hatte.
 

Schon kamen reiheweise sieben junge Mädchen hineingetänzelt.
 

"Warum nicht? Es ist ein herrlicher Tag! Die Sonne scheint und wir haben ja schließlich noch was vor.", kicherte Ayame, die einen Korb mit frischen Brötchen auf dem Tisch abstellte. Elisabeth war nämlich in aller früh schon aufgestanden und hatte welche beim örtlichen Bäcker besorgt. Ayame und Frederica hatten das restliche Einkaufen übernommen, da ihnen noch andere Sachen zum frühstücken gefehlt hatten.
 

Also versammelten sich wieder alle entweder am Esstisch oder am Sofatisch, um gemeinsam essen zu können.
 

"Habt ihr denn nicht auch schlecht geschlafen? Diese Betten hier sind doch die reinsten Folterinstrumente?", bemerkte Kaoru, bevor er in sein Brötchen biss.
 

Katzuragi schüttelte den Kopf.

"Wir haben alle ziemlich gut geschlafen, nicht wahr, Mädels?", rief sie dann ziemlich laut und begann zu kichern. Seltsamerweise stimmten die anderen Mädchen ein. Selbst Haruhi!
 

Schweigend erduldeten die Hosts erst einmal diese gute Laune, auch wenn sie ihnen etwas Spanisch vorkam. Natürlich wurde auch dieses mal den Jungs der Abwasch zu teil. Aus dem vorherigen Tag hatte man jedoch gelernt, dass Kaoru, Kyouya und Mori dazu die fähigsten Personen waren. Die anderen drei ließen doch zu viel Geschirr fallen.
 

"Wo geht es denn heute hin?", quietschte Honey im Anschluss, als er Sion beim Lesen zusah.
 

"Ein Museum!"
 

"WAS?!"
 

Sofort, als Elisabeth es ausgesprochen hatte, waren die Zwillinge empört. Die Maids meinten es doch nicht etwa ernst sie nochmal zu einen ätzend langweiligen Ausflug zu überreden, oder doch? Die Burg war schon unglaublich langweilig gewesen, wenn man von Anissas kleiner extra Tour absah. Aber ein Museum versprach ja genau so viel Horror.
 

"Keine Widerrede! Und seid nicht gleich so schlecht gelaunt. Ihr werdet es gar nicht so schlimm finden. Macht euch also fertig. Halbe Stunde und wir kommen wieder.", sagte Frederica ziemlich monoton, als sie als Erste den Bungalow verließ und ihr dann die anderen Mädchen folgten. Lediglich Sion blieb auf ihrem Platz auf dem Sofa sitzen.

Honey beobachtete sie noch immer. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass die anderen gegangen waren.
 

"Kawaii...", murmelte Honey leise und begeistert.
 

Währenddessen liefen Hikaru und Kaoru schon nach oben, um sich anderen Sachen anzuziehen. Tamaki eilte ins Badezimmer. Er betrachtete sich jedoch nur die ganze Zeit im Spiegel. Kyouya saß wieder am Esstisch und schrieb etwas in ein kleines, schwarzes Notizbuch. Und Mori schaute einfach gedankenverloren aus dem Fenster.

Sobald die Zwillinge den Host Club King aus dem Bad vertrieben hatten, ging alles auch ruckzuck. Jeder musste noch einmal kurz ins Badezimmer ,um sich frisch zu machen oder etwas anderes anzuziehen. Erstaunlich, dass super reiche Jünglinge das in einer halben Stunde geschafft hatten.
 

Leider bedeutete dies auch, dass Honey nun Sion antippen musste. Gerade schritt er auf sie zu, als er etwas bemerkte.
 

"Sion-chan...", murmelte der kleine Blonde, als er auf der Wange der Maid eine kleine Träne erblickte. Wie automatisch hob sich seine hand und strich den kleinen Salzwassertropfen weg. Sofort blickte das Mädchen auf und in die nun traurigen Augen Mitsukunis. Sie verstand sofort und lachte.
 

"Ist schon in Ordnung. Ich fand es nur etwas traurig. Abelard und Heloise."
 

Honey lächelte nur, deutete mit einem Nicken zur Tür und bewegte das junge Mädchen somit zum aufstehen. Dort trafen sie draußen nun auch die anderen fein gekleideten Mädchen vor. Selbst Haruhi hatte man heute in ein bezauberndes lila Kleidchen gezwängt.
 

"HARUHIIIIII...Du bist ja soooo süüüüß!", erklang es von Hikaru, Kaoru und Tamaki im Chor, welche das Host Club Mädchen sofort in die Arme schlossen.
 

Es dauerte wieder seine Zeit bis sich der Trubel um Haruhi gelegt hatte und die Gruppe endlich wieder zu ihrem Bus gehen konnte. Dort einmal eingestiegen ging es auch sofort los. Eine einstündige Fahrt war besonders für Kyouya der Horror. Zwar hatte Sion sich weggesetzt, da sie nun Honey über die tragische Liebesgeschichte von Abelard und Heloise berichtete, doch so schlimm endete es nicht für den Schattenkönig, da er mit Morinozuka Takashi auch keinen lauten Sitznachbarn hatte. Doch Rika und Hikaru stritten wieder in einer unannehmbaren Lautstärke. Zumal war da dieses furchtbare Gekläffe! Warum in Gottes Namen musste Anissa auch den kleinen Köter mitnehmen?
 

Einige furchterregende Kopfschmerzen und eine Tablette später gelangen sie jedoch auch ans Ziel und langsam trotteten sie aus dem Bus. Es war ein Museumsbesuch, was sollte da also großartig spannend dran sein.
 

"WA-...WAAAS?! AAAH! Oh-mein-Gott! Nein, sagt mir nicht, dass ist...", schrie Anissa auf einmal in heller Begeisterung, als sie wie verrückt zu zucken begann und strahlend leuchtende Augen bekam.
 

"Genau das ist es.", bestätigte Liz leicht lächelnd die Theorie des Blondschopfes, die daraufhin sofort freudig in die Luft sprang und gemeinsam mit Kaori an der Leine zum Eingang lief.
 

Die Zwillinge mit Sion und Katzuragi im Schlepptau folgten der aufgeregten Blondine sofort.
 

"Ich wusste nicht, dass es sowas gibt. Klar, dass das was für Ani-chan ist.", sprach Katzuragi.
 

"Naja...aber ein 'Anime-Wachsfigurenkabinett'. Das klingt ja schon..."

"..viel interessanter als ein doofer Museumsbesuch."
 

Nachdem das Ziel nun allen klar war, mit eher milder oder auch großer Freude bei manchen, verteilte Liz die Eintrittskarten, welche sie schon vorher per Internet für alle bestellt hatte.

Anschließend war Anissa gar nicht mehr zu bremsen. Der arme Hund an der Leine konnte einem beinah Leid tun.

Sion Higurashi folgte ihrer Clubfreundin währenddessen mit der Kamera und fotografierte sie mit praktisch jeder nur erdenklichen Figur.
 

"Wooow! Seht mal...das ist Inuyasha...und da! Das ist Light aus DEATH NOTE! Uuuuh...ich glaub ich werd ohnmächtig."

Laut hallte die quietschende Stimme Anissas im gesamten Wachsfigurenkabinett wieder. Tamaki, der sich selbst immer in die gleiche Pose wie die Figuren setzte, ließ sich ebenfalls von Sion fotografieren und zwang sie praktisch jedes mal zu sagen, dass er ja viel anmutiger aussah.
 

Kyouya und Frederica setzten sich währenddessen in das kleine Café, welches ebenfalls im Inneren war.

"Genießt du die Zeit hier?", fragte Rika, während sie durch die Glasfront blickte, welche einen Großteil der Ausstellung vom Café trennte
 

"In etwa so sehr, wie du die Zeit mit Hikaru."
 

"Huh? Das...ich meine...", stotterte Rika auf einmal, als sie bei Kyouyas Worten schlagartig den Kopf zu ihm gewandt hatte, der jedoch nur ein heiseres Lachen von sich gab, als er eine Zeitung aufblätterte und dortdrin las.
 

Währenddessen befanden sich einige der Gruppe in der Abteilung für "bekannte Paare".
 

"AniAni, wer sind denn die beiden da?"
 

"Das, mein lieber Honey-senpai, sind Luchia und Kaito, waaaah~"
 

Mittlerweile hatten Anissas Wangen eine starke rötliche Farbe angenommen und nun schloss sie die Augen, legte die Hände auf die Wangen und drehte sich einige Male im Kreis vor Aufregung.
 

"Ihr Liebe ist so innig, so wunderbar. Oooh..Kaito ist wirklich toll, wie er nach seiner Liebe aus der Kindheit sucht und sie doch die ganze Zeit vor seiner Nase ist."
 

Honey nickte daraufhin nur verwirrt und blickte zu den sich umarmenden Wachsfiguren.

Auch Ayame schritt um das Pärchen herum und besah sich jedes auch nur kleinste Detail.
 

"Das ist ja wirklich unglaublich. Ich hab noch nie solche Figuren gesehen."
 

Zipp,Zapp, mit einem Mal hatte die Violetthaarige neben sich die Zwillinge stehen.
 

"Wir würden uns doch auch..."

"...sehr gut als Ausstellungsstücke machen."

"Was meinst du, Aya-chan, wir drei gemeinsam? Ein echter Dreier, huh?"
 

Das letztere hatten die Zwillinge komplett synchron gesagt und das Mädchen in der Mitte dabei mit einem breiten Grinsen angesehen.
 

"Ein Dreier?"
 

Ayame schien kurz nachzudenken und tippte sich dabei mit einem Zeigefinger leicht immer wieder auf die Lippen. Anschließend errötete sie leicht.
 

"Das ist doch nicht korrekt sowas..."
 

Den drei gegenüber stand Haruhi, welche den Kopf schüttelte und seufzte.
 

"Uuuh...scheint mir Haruhi will Teil davon sein.", sagte Hikaru anschließend grinsend.
 

"Verzichte."
 

"Ach komm schon, Haruhi. Sei doch ehrlich. Ayame kommt auch schon in den Genuss davon von uns Zwillingen geliebt zu werden. Wie wäre es dann erst für dich?"
 

"Verzichte."
 

Hikaru hatte sich mittlerweile von Ayame und seinem Bruder gelöst und hatte einen Arm um das Hostmädchen gelegt.
 

Ein paar Meter weiter weg stand Katzuragi, die einen Zettel in der Hand hielt und nachzudenken schien.
 

"Ich glaube...das ist so ein Moment.", murmelte sie dann, schritt auf die anderen vier zu und stieß auf einmal Hikaru mit einem tritt weg, sodass er durch die komplette Ausstellung flog und genau auf Tamaki landete.
 

"Ugghh...Hikaru...warum liegst du..denn bloß auf mir?", keuchte Tamaki verwirrt am Boden, als Sion und Elisabeth kamen, um den beiden aufzuhelfen.
 

"W-Was fragst du mich das, Chef? Katzuragi! Was war denn das jetzt?", schrie Hikaru natürlich ziemlich wütend darüber, dass das Mädchen ihn einfach so attackiert hatte. Diese reichte ihm einfach schweigend ihren Zettel.
 

"Befugnis! Sollte ich einmal nicht zur Stelle sein, wenn Hikaru etwas dummes tut oder sagt, dann fügt ihm in meinem Namen Schmerzen zu. Gezeichnet: Kobayashi Frederica. JA WILL DIE MICH VERARSCHEN?!"
 

Wütend blickte Hikaru sich um, doch als er durch die Glaswand in das Cafésah , wo Rika kurz zuvor gesessen hatte, erkannte er nur Kyouya, der immer noch am Tisch saß und Zeitung ließ.
 

Indessen fand besonders Kaoru das ganze enorm komisch, vorallem als er herausgefunden hatte, dass alle Maids solch einen Zettel besaßen. Schleunigst griff Hikaru darum die Hand seines Bruders und die von Haruhi und zischte davon in einen anderen Raum, um Rika ausfindig zu machen.
 

Ayame kümmerte sich nun also wieder um Tamaki, der immer noch benebelt davon war, dass Hikaru plötzlich auf ihm gelandet war.
 

Anissa hatte anscheinend gar nicht bemerkt, was losgewesen war und ließ sich von Sion alle Fotos zeigen, die das Geschehen komplett mit ihrer Kamera festgehalten hatte und sich auch sofort wieder an die Arbeit machte, um weiter zu fotografieren.
 

Etwas weiter weg lugte auch ein kleiner, schwarzhaariger Kopf unter einem Tisch hervor.
 

"Ist die Luft rein?", flüsterte Frederica zu Kyouya.
 

"Schätze ja."
 

Und so widmete sich die Maid wieder ihrem Tee.
 

"Umm...Mori? Wollen wir vielleicht ein...ähm...Foto machen?"
 

Morinozuka Takashi hatte still dagestanden und allem nur zugeguckt, als er plötzlich eine vertraute Stimme hörte, den Kopf drehte und in die hellen Augen Katzuragis blickte.
 

"Ja."
 

Also positionierten sich die beiden so, dass keine Wachsfigur im Bild war, welche die Atmosphäre des Fotos zerstören könnte.
 

Aber gut! Widmen wir uns nun wieder den Zwillingen und Haruhi, welche mittlerweile durch die Science Fiction-Abteilung, die Kriegsabteilung und die Horrorabteilung marschiert waren.
 

"Hikaru! Du hetzt viel zu sehr. Wie wahrscheinlich ist es, dass Rika-chan sich die ganzen Sachen hier alleine ansieht?"
 

"Ist mir egal! Ich finde sie, Kaoru."
 

Doch in diesem Moment bekam Hikaru eine Kopfnuss.
 

"Au! Verdammt, Haruhi. Sag mir nicht, dass sie Dir auch so einen Zettel gegeben hat? Und dann führst du das auch noch aus, wie grausam von dir."
 

"Erzähl keinen Blödsinn, Hikaru. Ich habe keinen solchen Zettel...naja...also ich hatte einen und hab ihn aber weggeschmissen...aber darum mach ich das gar nicht! Jeder von uns weiß doch ganz genau, dass du ihr nichts tun kannst. Und soll ich dir sagen warum?"
 

"Au ja, sag's ihm, Haruhi!"
 

"Bitte was? Was wollt ihr beiden denn jetzt von mir?"
 

"Sie ist die Erfüllung deiner Sehnsüchte."
 

. . .
 

Es trat Schweigen ein. Und das nicht etwa, aufgrund des Satzes an sich, sondern vielmehr deswegen, dass es nicht Haruhis Stimme war, die ihn hervorgebracht hatte.

Auf einmal ertönte ein leises, fieses Lachen.

Die drei Hosts wandten langsam die Köpfe und blickten zu einem sich öffnenden Sarg.
 

"Ich kann dir dabei helfen, Hitachiin Hikaru."
 

"W-...Das darf doch nicht wahr sein!"
 

"Was zum Teufel machst DU hier?"
 

"NEKOZAWA-SENPAI?!"
 

"Hahahahahaha..."
 

Und tatsächlich. In dem an der Wand gelehnten Sarg stand auf einmal Nekozawa Umehito mit seiner Handpuppe Belzeneff.
 

"..haha...nun, was sagst du? Auch in der schwarzen Magie gibt es Liebeszauber, die dich deiner Auserwählten näher bringen können."
 

Mit diesen Worten warf Nekozawa Hikaru einen kleinen Gegenstand zu und als dieser ihn sich ansah, erkannte er nur ein kleines rotes Schildchen, was an einem schwarzen Band hing.
 

"W-was soll ich damit?"
 

"Schreib ihren Namen drauf und häng es dir um den Hals. Innerhalb von 3 Tagen wird sie Dir gehören. Doch beachte: Der Zauber funktioniert nur, wenn du auf die Rückseite den Namen einer anderen Person schreibst. Diese Person muss dafür etwas von ihrem eigenen Glück einbüßen. Hahahaha..."
 

Klatsch. Der Sarg war wieder zu und Kaoru hetzte sofort nach vorne, riss die Tür wieder auf und sah...gar nichts. Nekozawa war verschwunden.
 

"Wow...also das ist wirklich mal gruselig. Wie hat er das gemacht?", murmelte Kaoru dann und stampfte einmal auf den Sarg Boden, um zu sehen, ob es eine Art Tür war. Doch es tat sich nichts.
 

Und noch immer blickte der ältere Hitachiin auf das kleine Schildchen in seiner Hand.
 

"Hm...also das war ja jetzt wirklich komisch. Ob er uns heimlich gefolgt ist? Warum wohl?"
 

"Keine Ahnung, Haruhi. Hey, Hikaru, alles okay?"
 

"..ich.."
 

Sowohl sein Bruder, als auch Haruhi blickten den Zwilling fragend an, bis das Mädchen seufzte und Hikaru einmal auf die Schulter klopfte.
 

"Ich wollte es nicht so ganz sagen, wie Nekozawa, aber...hör mal, Hikaru. Manchmal sind Beziehungen zwischen zwei Menschen nicht ganz so einfach. Und nur, weil ihr euch manchmal zankt und so, bedeutet das nicht, dass ihr euch nicht mögt. Es kann sogar wirklich ganz genau das Gegenteil sein."
 

"Ja, und verlass dich bitte nicht auf solche Sachen. Du weißt doch, was das letzte mal bei der Begegnung mit Nekozawa war. Er hat absolut keinen Grund dir irgendeinen Gefallen zu tun. Bestimmt steckt da irgendwas hinter. Er will dich nur austricksen."
 

Hikaru seufzte.
 

"Ja...du hast wohl Recht, Kaoru."
 

"OOOOY, Leute! Da seid ihr jaaaa!"
 

Anissas laute Stimme erreichte die drei, als sie auch schon sahen, wie sich die Truppe näherte. Kyouya und Frederica waren diesmal mit dabei.
 

"Wir wollen gehen. Wir haben mega Hunger!", beschwerte sich dann auch Katzuragi.
 

"Wir kommen, wartet."
 

Nachdem Haruhi dies rübergerufen hatte, lief sie auch schon mit ihren beiden Klassenkameraden zu den anderen. Dort erwartete die Schwarzhaarige einen Zwilling schon besonders.
 

"Damit du es weißt, ich habe nur..."
 

Doch weiter kam Rika nicht, als Hikaru einfach schweigend an ihr vorbei ging und sie somit praktisch links liegen ließ.
 

"Ohje...HikaHika scheint wirklich keine gute Laune zu haben, nicht wahr, Takashi?"
 

"Ja."
 

Langsam trotteten die anderen dann auch hinter den Zwillingen her und verließen somit relativ früh das Wachsfigurenkabinett, ganz zum Leidwesen von Cho Anissa, die sich schwor noch einmal mit ihrer Freundin Renge dieses Museum zu besuchen.
 

Zurück im Bus war es diesmal ziemlich still. Hikaru verbreitete immer noch eine ziemlich negative Stimmung unter den anderen.
 

"H...hab ich denn übertrieben?", flüsterte Rika leise ihrer besten Freundin zu.
 

"Ganz nett war das nicht. Was soll das? Du bist doch sonst nicht so."
 

"Ich weiß ja auch nicht..."
 

Langsam legte Ayame ihre Hand auf die von Frederica und drückte diese anschließend leicht.
 

Bis zu diesem Moment hatten besonders Kyouya und Sion die Ruhe genossen, doch auf einmal schrie Tamaki auf und meinte, dass er lieber mit allen "Pizza,ein-Gericht-des-einfachen-Volkes" essen wolle.

Gesagt, getan, so hielt der Bus auf einem riesigen Parkplatz in der Nähe einer Pizzeria.
 

"Puuuh...also ich hab wirklich Hunger, hoffentlich dauert das nicht so lang.", sprach Elisabeth, die erst zu einem Kellner gegangen war, damit dieser dafür sorgte, dass einige Tische zusammen gestellt wurden.
 

Die riesige Gruppe von dreizehn Personen nahm somit Platz und bekam auch rasch Getränke und die Karten, um zu bestellen.
 

"Meine Füßen tun irgendwie ganz weh, schrecklich.", beschwerte sich Katzuragi, welche der kleinen Kaori den Kopf tätschelte, die gerade in Sions Schoß schlief.
 

"Wir werden uns vor heute Abend einfach noch ein wenig ausruhen...hihi.", kicherte Ayame schließlich.
 

"ja, das finde ich auch gut.Wann reisen wir eigentlich ab? Ich hoffe mein Vater macht sich keine zu großen Sorgen."
 

"Sei unbesorgt, Haruhi. Elisabeth und ich haben heute schon mit ihm telefoniert."
 

"Da hat Kyouya Recht. Und wir haben vor so gegen 12 Uhr abzureisen."
 

Haruhi seufzte einmal auf. Das konnte doch nicht wahr sein, dass nun auch Liz heimlich mit ihrem Vater zu schaffen hatte. Anders wie Tamaki war sie nicht nur der offizielle Chef des MaidClubs...sie hatte WIRKLICH die Fäden in der Hand, wie im HostClub Kyouya.
 

"Aber sagt mal, ihr Täubchen, was habt ihr denn heute Abend noch vor?", fragte der HostClub King nun, als er begann in seiner Vorspeise rumzupicken.
 

"Eine Karaokebar, yeah. Dann leg ich die beste Performance überhaupt hin!"
 

"Haha...ich bin wirklich gespannt, Ju-senpai."
 

Haruhi lächelte zwar, aber irgendwie war ihr das jetzt schon unangenehm. In einer Karaokebar singen. Singen gehörte nicht wirklich zu ihren Talenten.
 

"Au, ja, da freu ich mich schon. Wirst du auch singen, Sion-chan?", fragte Honey neugierig, der dem Mädchen gegenübersaß.
 

Diese schüttelte nur den Kopf.
 

"Sowas mag ich nicht."
 

"Oh...wie schade. Dann werden Usa-chan und ich einfach für dich singen, okay?"
 

"...Ja, das würde mich freuen."
 

Da konnte wirklich nur jeder am Tisch schmunzeln. Selbst Rika und Hikaru, welche noch kein Wort gesprochen hatten.
 

"Waaaii~...so kawaii~...moee"
 

"Hm? Hey, Ani-chan? Noch am Leben?"
 

Besorgt tippte Kaoru dem Blondschopf gegen den Kopf, welcher auf dem Tisch lag und vor sich die Fotos auf Sions Kamera bewunderte.
 

"Schau nur...uuh...das hier bin ich mit Nanami Kanata aus "Starry*Sky in Spring". Und...aaah...das da bin ich mit Hoshizuka Kotarou-sensei aus "Starry*Sky in Autumn". Ohjee...ich kann mich gar nicht entscheiden, wer von ihnen beiden besser ist? Oder ist es doch eher Tohzuka Suzuya? Ich will zurüüüück!"
 

"Wovon redest du?"
 

"Von meinem Lieblings-otome-game! Oder eher der Serienreihe! >Starry*Sky<"
 

"Haha...du und Renge, ihr seid euch wirklich ähnlich?"
 

"Haaaiii! Wobei sie bevorzugt eher Typen wir Mizushima Iku-sensei oder ...naja...solche wie Kyouya-senpai!"
 

"Ja...das wissen wir."
 

Sofort lachten einige über den Witz, der diesmal auf Kyouyas Konto ging.

In diesem Moment kam Anissa aber auch eine, für sie, wunderbare Idee.
 

"Oy, Hikaru, hör mal..", flüsterte sie.

"Ich bin Kaoru."

"Okay! Sag mal...hast du nicht Lust einem Club beizutreten?"
 

Verwirrt blickte Kaoru die Maid an. Er war doch schon Mitglied i, Host Club? Was für einem Club sollte er denn noch beitreten?

Die anderen hatten sich währenddessen übrigens anderen Gesprächthemen gewidmet und bemerkten das Getuschel der beiden nicht.
 

"Hmm...naja, weiß nicht. Was für ein Club denn?"
 

Anissa grinste.
 

"Dem Ouran High School Cosplay Club!"
 

"Haha...wie kommst du denn auf so eine Idee?", lachte Kaoru fröhlich und tätschelte ihr den Kopf.
 

"Naja, weißt du..."
 

Und mit einem mal wirkte sie seltsam traurig.
 

"Weißt du...Renge und ich setzen uns da wirklich ganz schön für ein. Doch Cosplay mögen nicht unbedingt alle. Und somit sind wir bisher die einzigen Mitglieder. Wir dürfen allerdings keine offizielle Werbung dafür machen, da der Schülerrat einen Club erst anerkennt, wenn dieser mindestens drei offizielle Mitglieder vorweisen kann."
 

"Oh, das wusste ich nicht. Und du möchtest, dass ich euch helfe?"
 

Anissa schien einen Augenblick nachzudenken, bevor sie dann den Blick hob und ihn leicht anlächelte.
 

"Schon okay. Ich würde nie jemanden zu etwas zwingen wollen. Und ich..."
 

"Ich machs."
 

"WAAAS?! EHRLICH?!"
 

Sofort war sie aufgesprungen und hatte die Aufmerksamkeit aller Leute in der Pizzeria. Sie verbeugte sich kurz und sprach "Sorry! Und weitermachen!", setzte sich wieder und nahm Kaorus Hand.
 

"Das wäre wirklich toll von dir. Ich verspreche Dir, du wirst es nicht bereuen."
 

"Und wann und wo findet dann das erste Tre-..."
 

Doch es war bereits zu spät. Anissa hatte ihr Handy gezückt und Renges Nummer gewählt, die natürlich sofort dran gegangen war.
 

In der Zeit in der weiter geplaudert und gelacht wurde, kam dann auch irgendwann das Essen. Es war nun doch ein riesiges Festmahl, wenn man die ganze Pasta, die Salate und die Pizzen sah.
 

"Haruhiiii, willst du was von Papas Spaghetti abhaben?"
 

"Nein, danke. Ich hab selber."
 

"Aber dein Vater hat leckeren Thunfisch drin."
 

"Den hab ich auch."
 

"Kyo-chan...schmeckt Dir dein Essen?"
 

"Etwas ungewohnt, aber nicht übel. Vielen Dank, Elisabeth."
 

"Immer wieder gern, Kyo-chan."
 

"Huch? Das ist ja beinah gruselig diese Atmosphäre um Kyouya und Liz. Weißt du da was?"
 

"Nein, Katzuragi. Ich denke sie gewöhnen sich aneinander."
 

Katzuragi zuckte mit den Schultern, als sie von ihrer Pizza abbiss. Nun war das, wie sie bemerkte, das erste was sie mit Mori am Tisch sprach. Ihr Blick blieb irgendwie an ihm hängen. Es war so ungewohnt. Nicht nur die Tatsache, dass sie ihn bei etwas so alltäglichem beobachtete, es war dennoch komplett Fehl am Platz. Immer wenn sie Takashi gesehen hatte, dann war er sehr höflich und hatte eine unglaubliche Eleganz, die sie von keinem anderen Mann kannte. Und jetzt saß er da und aß seine Pizza mit den Händen. Es war beinah komisch, sodass sie leicht kichern musste.

Er blickte die daraufhin an.
 

"Ist alles okay?"
 

"Hihi...ja, danke. Warte...du hast da Soße."
 

Sie hob ihre Serviette hoch und wischte den kleinen Tomatenklecks von Moris Oberlippe ab.
 

"Danke."
 

"Äh...ah ja, keine Ursache!", sagte sie eilig und zog den Arm sofort zurück. In dem Moment war es ihr einfach schrecklich peinlich. Sie hatte gehandelt, ohne zu denken.
 

Honey hatte dieses Szenario lächelnd beobachtet.
 

"Oy, Honey...ist das nicht ein wenig pervers?", sprach Hikaru dann mit vollem Mund und deutete auf die Gummibärchen, die auf Honeys Pizza lagen.
 

"Keine Ahnung, was du meinst, HikaHika!", antwortete diese lediglich fröhlich und schob sich das nächste Stück in den Mund.
 

Frederica überlegte kurz etwas zu sagen, ließ es dann jedoch sein.
 

Nach dem Essen blickte Kyouya auf die Uhr.
 

"Es ist gerade mal 15 Uhr. Wie spät wollt ihr denn in die Bar?"
 

"Oh, wir wollten...naja...so um 21 Uhr gehen."
 

"Das ist aber ziemlich spät, Ayame."
 

"Wir machen heute ja auch ne riiiiesen PARTYYYY!", rief Katzuragi.
 

"In wie fern >Party<?"
 

"Wir haben uns ein wenig Alkohol besorgt...muahehehe"
 

Alle blickten zu Anissa, die wirklich gruselig lachte.
 

"Auf gar keinen Fall! Niemals wird Daddy seinen Töchtern erlauben Drogen zu konsumieren! Das steht außer Frage!"
 

"Als könntest du sie wirklich aufhalten, Tamaki.", murmelte Haruhi nur.
 

"Sag sowas niiiiicht..."
 

Nacheinander standen sie alle auf und jeder bezahlte für sich selbst. Das war bei den Preise ja auch für Haruhi kein Problem.
 

Das übliche Spiel begann. Es ging wieder in den Bus und der Weg zurück wurde fortgesetzt. Gegen kurz vor 17 Uhr kam die Gruppe dann auch wieder am Bungalowpark aus, wo sie sich dann jedoch vor den Gebäuden trennten.
 

"H-Hey...wartet mal! Was macht ihr denn jetzt?"
 

"Wir ruhen uns ein wenig aus und so, Tamaki. Wir sehen uns heute Abend. Genießt eure freie Zeit.", kicherte Elisabeth den Hosts entgegen, als sie zuletzt in dem Mädchenbungalow verschwand.
 

Und da war es soweit. Langeweile extrem trat ein, als die Hosts nichts zu tun hatten. Honey hielt einen kleinen Mittagsschlaf, Hikaru hatte sich aus dem Staub gemacht, Tamaki experimentierte in der Küche rum, Mori trainierte draußen und Kyouya und Kaoru saßen auf den Sofas.
 

"Sag, Kaoru, wo ist dein Bruder eigentlich hin?"
 

"Keine Ahnung, Kyouya. Ihm ist da irgendwie heute ne Laus über die Leber gelaufen. Komplizierte Sache, schätze ich."
 

"Machst du dir Sorgen?"
 

"Schon. Aber da muss er zur Abwechslung mal alleine durch. Er hat in seiner Entwicklung nicht wirklich Fortschritte gemacht. Er bombadiert Menschen immer noch mit seinen Gefühlen. Wie damals bei Haruhi. Und nun liegt es bei Rika-chan."
 

"Du denkst, dass er sie mag?"
 

"Nein. Und das ist das dumme. Rika ist sein neues, ganz eigenes, widerspenstiges Spielzeug. Bei Haruhi, meinte er mit mir teilen zu müssen. Doch ich hab ja wenig mit ihr zu tun, daher ist sie für ihn schon praktisch sein Eigentum. Ich schätze er sieht in ihr eher eine Art zu flüchten, da er seine ganze Aufmerksamkeit auf sie lenken kann."
 

"Warum sollte er sowas tun?"
 

"Um von etwas anderem komplett abgelenkt zu sein."
 

Kyouya verstand nicht mehr. Wovon sollte Hikaru abgelenkt werden wollen?
 

"Ich glaube, dass Hikaru immer noch zu starke Gefühle für Haruhi hat.", flüsterte Kaoru nun, um zu verhindern, dass Tamaki etwas davon hörte.
 

"Dennoch ist Rika nicht einfach. Er hat nun etwas neues für sich entdeckt, doch will er das kontrollieren. Und das kann er einfach nicht. Es macht ihn wütend, dass sie ihren eigenen Kopf hat."
 

"Tiefgründig von Dir, Kaoru. Wann denkst du über sowas alles nach?"
 

Der jüngere Zwilling lehnte sich zurück.
 

"Gerade eben. War also nur Müll, Hikaru übertreibt einfach wieder."
 

Ein Seufzen erklang, als Kyouya genervt und wütend sein Notizbuch zuklappen ließ. Da zeigte man einmal Interesse an den Problemen der Leute und schon wurde man von irgendwelchen Geschichten geplagt, die im Endeffekt doch nicht stimmten. Oder?

Es war ihm im Grunde egal, also schob er einfach seine Brille hoch, griff nach seinem Buch und begann zu lesen.
 

Der Nachmittag verging nur sehr zäh. Tamaki hatte Kekse gebacken. Mori hatte sie probiert. Seitdem hatte er furchtbare Magenkrämpfe.

Hikaru war auch irgendwann zurückgekommen mit der Aussage, dass er sich etwas umgeschaut habe.

Als Honey dann noch aufgewacht war, war allen einfach irgendwie langweilig. Selbst Kyouya wurde dieses aufeinander hocken und nichts tun zu viel. Und dabei war es gerade einmal 19:07 Uhr.
 

"Mir reichts! Ich geh meine Töchter jetzt besuchen!"
 

"Wir kommen mit, Chef."
 

Was sollten sie schon groß zu verlieren haben? Die Mädels waren wohl in ihrem Bungalow und hatten etwas geschlafen und quasselten wahrscheinlich. Schwer vorstellbar, dass Haruhi mit von dieser Partie war.

Als die Jungs ihre Behausung verlassen hatten, gingen sie zur Nachbartür und klopften an.
 

Nichts.
 

Ein weiteres Klopfen und Tamakis Rufen: "Hey, macht auf! Wir sind's!"
 

Nichts.
 

"Hmm...vielleicht sind sie weg gegangen."
 

"Nein. Ich war die meiste Zeit hier vorne.", sprach Mori.
 

"Vielleicht schlafen sie ja noch. Ich hätte Sion mein Häschen geben sollen...damit kann man immer viel besser schlafen."
 

Doch Kyouya war in diesem Fall etwas schneller, als die anderen.
 

"Die Tür ist offen. Gehen wir rein."
 

Die Tür quietschte etwas, als die Jungs den Aufenthaltsraum der Mädchen betrachteten. Und der Anblick war furchterregend. Es war nichts gespült, Klamotten lagen überall auf dem Boden rum und generell glich das Spektakel einem einzigen Bombenanschlag.
 

"Wahnsinn, ist das ne Unordnung. Normalerweise ist HaruHaru doch nicht so unordentlich."
 

"Ja."
 

Tamaki schlich als letzter in die Behausung rein. Er war dagegen. Man verletzte doch die Privatssphäre seiner Mädchen.
 

Währenddessen liefen die Zwillinge beide die Treppen hinauf. Oben angekommen war es jedoch seltsam ordentlich. Es wirkte beinah so, als ob niemals jemand in den Betten geschlafen habe. Natürlich war auch niemand vorzufinden.
 

"Chef, hier oben ist keiner.", rief Hikaru, als sie die Stufen wieder hinabstiegen.
 

"Wo stecken die denn bloß", murmelte Kyouya.
 

Honey lief in der Zeit zur Tür, wo das Badezimmer war. Das wusste er ja: Der Grundbau von den Bungalows war immer gleich. Er klopfte an die Tür.

Niemand antwortete.

Also schritt er hinein und erkannte eines: Der Grundbau konnte variieren.
 

"Ähm...TamaTama...Leute...", stotterte er.
 

"Was ist, Mitsukuni?"
 

Der restliche Host Club trat zu dem kleinen Seniorschüler und allen klappte die Kinnlage runter. Da war ein langer, hölzerner Flur bedeckt mit einem antiken roten Teppich. An den Seiten standen edle, weiße Schränke. Teure Gemälde hingen überall an den Wänden.
 

"Was ist denn das hier?", fragte sich Tamaki, als sie den Flur betraten und sich umsahen. Es gab drei weitere Türen von dort aus.
 

Bevor jedoch noch irgendjemand etwas sagen konnte, erhellte ein fröhliches Lachen die Stille. Gefolgt von leisen Stimmen.

Langsam schritten die Jungs den Gang entlang und blieben schließlich vor der Tür stehen. Dort kamen die Geräusche definitiv her. Zögernd griff Tamaki nach der Türklinke und stoß die Tür dann schließlich auf, um etwas zu sehen, was sie nie hätten erblicken dürfen.
 

Ein Whirlpool. Nein, ein gigantischer Whirlpool mit sieben jungen Schönheiten in Bikinis darin, welche die Hosts nun anstarrten.

Diese starrten selbstverständlich zurück.
 

Frederica: "Hm. Aufgeflogen."

Ayame: "Ich hab ja gesagt, dass das nicht funktionieren wird."

Katzuragi: "Tja, Pech gehabt."

Sion: "..."

Haruhi: "Was macht ihr denn hier?"

Elisabeth: "Ani, nimm den Hund aus dem Wasser."

Anissa: "Der taucht doch nur."
 

Host Club: "..."
 

Maid Club: "..."
 

...
 

"Haruhiiii...du siehst so bezaubernd aus in diesem Bikiniiii.", riefen auf einmal Tamaki und die Zwillinge, als sie angestürmt kamen, um Haruhi aus nächster Nähe zu betrachten.

Elisabeth und Katzuragi stellen sich jedoch in den Weg.
 

"Halt mal. Was macht ihr überhaupt hier? Ihr kommt einfach ungebeten in unseren Bungalow. Wie unhöflich."
 

"Anscheinend hatten wir dazu ja auch irgendwie Grund, Elisabeth. Es war deine Idee hier einen geheimen Wellness-Anbau anbringen zu lassen."
 

Die Maid Club Chefin grinste und nickte. "Ganz recht."
 

"Waaahh...das ist nicht fair.", begann Honey zu flennen und drückte sein Häschen an sich. Mori tätschelte ihm vorsichtig den Kopf und bemerkte sofort, dass Sion ihm einen traurigen Blick zuwarf, der von Reue sprach.
 

"Ist ja schon gut...beruhigt euch. Wir ziehen uns um und dann trinken wir etwas. Geht mal in den Nebenraum, da stehen zwei Kotatsus."
 

So wie Elisabeth es praktisch befahl, geschah es auch. Immer noch waren die Jungs dennoch vollkommen geplättet von dieser haarsträubenden Neuigkeit. Da machten sie einfach mal n bisschen Wellness. Das erklärte auch, warum sie so scharf auf das ganze "entspannen" und "sich ausruhen" waren.
 

Die Hosts gingen also in den Nebenraum, bevor vor Hikaru die Tür zugestoßen wurde.

Die Maids waren währenddessen auch in ein kleines Ankleidezimmer gegangen, in dem noch ihre Sachen waren.
 

"Was..huh?", murmelte Hikaru, als dieser sich umdrehte und vor Frederica stand, welcher es offenbar peinlich war vor ihm im Bikini zu stehen. Sie war es gewesen, die die Tür zugemacht hatte.
 

"Ich...hör zu...es...es tut mir leid, okay?", sprach sie leise, während sie eher auf seine Füße guckte, als in seine Augen.
 

Hikaru sah sie einen Moment lang schweigend an. Mit einer plötzlichen Entschuldigung hatte er eigentlich nicht gerechnet.
 

"Ist schon okay. Freunde?"
 

Er hielt ihr die Hand hin.
 

"Freunde!"
 

Sie nahm die Hand kurz entgegen, ehe sie sie wieder schnell zurückzog. Sie nickte kurz, drehte sich um und ging hinüber zur Tür des Ankleidezimmers.
 

Bevor sie darin verschwand, hörte sie jedoch noch folgende Worte:
 

"Rika-chan sind erstaunlich schlank aus in dem Outfit. Hehe..."
 

"HIKARU!"
 

"Jetzt sind wir quitt."
 

Grummelnd verließ sie den Raum. Er jedoch mit einem Grinsen. Als Kaoru sich erkundigen wollte, was los war, schüttelte dieser nur den Kopf.
 

Es dauerte wirklich eine ganze Weile, ehe die Mädels kamen. Sie hatten sich direkt fertig gemacht für den großen Abend und nahmen nun alle Platz.

Katzuragi und Anissa balancierten Alkoholflaschen in ihren Armen, während Sion mit einem Tablett voller Gläser kam.
 

"Ihr trinkt doch alle, oder?"
 

Naja, alle ereilte diese Tragödie dann zum Glück nicht. Es gab jene, die wirklich tranken und jene, die es in geregelten Maßen taten.
 

Die folgende Stunde erbrachte haufenweise Lachanfälle und Sauereien, da dauernd irgendetwas umgestoßen wurde.
 

"Ich SING euch nachher alle unter'n Tisch.", schrie Anissa laut und sprang wie verrückt mit Kaori im Arm durch den Raum.
 

"Unter'n Tisch gesoffen hast du uns jedenfalls schon.", sagte Kyouya dann, der mit einem Glas schon genug hatte. Er hatte nicht vor sich volllaufen zu lassen. Man bedenke nur die negativen Auswirkungen, die das haben konnte, wenn ihn jemand erkannte und er benahm sich wie ein abgedrehter Esel.
 

"HARUHII, HARUHII, HARUHII ! Umarm deinen Papa, komm schon, umarm Papaaaa~"
 

"Tamaki, ganz ruhig, okay? Kann ihm jemand das Trinken wegnehmen?"
 

Mori war derjenige, der dies tat und Tamaki somit zu einem kleinen Heulkrampf brachte und er sich in der Fötusstellung auf den Boden legte.
 

"Haha...Tamaki ist so witzig.", lachte Ayame, als sie dann jedoch aufstand, Hikaru am Ärmel zupfte und ihm andeutete mitzukommen.

Verwirrt sah der Zwilling auf, als die Maid den Raum verließ. Er blickte kurz zu den anderen, die anscheinend gar nichts bemerkten, weil Anissa und Tamaki die meiste Aufmerksamkeit auf sich zogen. Also stand Hikaru auf und folgte dem Mädchen, unwissend was sie vor hatte.

Ihr Weg führte die beiden erst wieder in den Whirlpoolraum, anschließend in den Flur, wo sie durch eine andere Tür ging.
 

"Das erklärt wieder ne Menge.", brabbelte Hikaru, der nun auch langsam merkte, wie ihm der Alkohol zu Kopf stieg. In dem Raum standen 4 riesige Doppelbetten mit unmengen von weich aussehenden Kissen.
 

"Jaaa...darin schläft man einfach göttlich!", rief Ayame und schmiss sich auf das Bett, welches sie sich mit Rika teilte.
 

"Darum ward ihr heute morgen so gut gelaunt. Da schläft man mit Sicherheit nicht so schlecht drauf."
 

Hikaru setzte sich also zu ihr aufs Bett und musste tatsächlich feststellen, dass es federweich war.
 

"Also...was gibt's denn?"
 

"Ich dachte wir quatschen ein bisschen.", quiekte sie und musste bei dem Wort 'quatschen' leicht hieksen.
 

"Puh...nagut, was willste quatschen?", sagte er dann und legte sich auf den Rücken, um an die Decke zu sehen. Aber warum fragte er eigentlich, was das Thema sein sollte? Er wusste es doch schon längst.
 

"Aaaalso, Hikahikahikahikahikaruuu...hör mal HIN!"
 

Hikaru seufzte einmal, streckte seinen Arm aus und legte diese auf die ihre.
 

"Warte. Zuerst ich. Es tut mir Leid, was damals passiert ist. Wirklich..."
 

Ruhig atmete Ayame dreimal tief ein und aus. Danach setzte sie sich auf und sah ihn mit einem traurigen Lächeln an.
 

"Ja...im Grunde ist es das, worüber ich nochmal mit Dir reden wollte. Weißt du..."
 

Sie schluckte schwer. Sie musste sich doch nicht etwa übergeben?
 

"...ich wollte dir...beziehungsweise...dir und Kaoru...gar kein Liebesgeständnis machen. Ich hab euch aus der Ferne raus bewundert und Rika-chan hat mir oft erzählt, was ihr so macht. Sie war schließlich immer schon mit Euch in einer Klasse."
 

Erneutes durchatmen und schlucken. Hikaru wurde mulmig zumute. Sie deutete ihm an ihr die Flasche Wasser zu reichen, welche am Bettrand stand. Er tat dies und sie trank einige Schlücke.
 

"Naja jedenfalls. Rika-chan hat mich dazu überredet den Liebesbrief zu schreiben und sie hat ihn dann auf eines eurer Tische gelegte. Ich schätze sie gibt sich einfach die Schuld dafür, dass das passiert ist."
 

"...Dann versteh ich trotzdem nicht, warum sie jetzt so zu mir ist. Sie hat sich zwar vorhin entschuldigt, aber..."
 

"Sie kann dich gut leiden. Aber irgendwo denkt sie nunmal, dass sie nicht das Recht dazu hat. Sie muss sich selber dafür bestrafen, dass sie mir wehgetan hat."
 

"Hmm...das ist mir vielleicht n bissl zu hoch, Aya."
 

Ayame kicherte leicht und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare.
 

"Ich wollte dich halt nur kurz darum bitten nachsichtig mit ihr zu sein. Sie kann fies sein, aber eigentlich will sie das nicht. Und wenn man Kaorus Worten traut, dann soll das mit dir das gleiche sein."
 

Ein leises Grummeln entrann Hikarus Kehle, als er dies hörte. Schon wieder hatte sein Bruder hinter seinem Rücken über ihn getratscht. Langsam rappelte er sich auf, sodass er nun auch wieder saß. Er sah sie an, löste seine Hand von ihrer und strich ihr über die Wange, welche sich etwas rot färbten.
 

"Huh...?"
 

"Es tut mir leid."
 

Sie lächelte und nickte. "Ja, ich weiß."
 

Da rutschte Hikaru etwas rüber und hauchte ihr einen leichten Kuss auf den Mundwinkel, welcher sie nur noch mehr erröten ließ.
 

"Uuuhh...Hikaruu..."
 

"Hahaha! Keine Panik. Wie gesagt: Dann wird es ein Dreier mit Kaoru."
 

"Klar, klar..."
 

Auf einmal wurde die Tür aufgerissen und Sion stand im Raum.
 

"Oh, Verzeihung. Ich wollte nicht stören."
 

"Neeeein, Sion-chan, warte! Wir haben geredet! Nur geredet!", rief Hikaru sofort, sprang auf und lief an ihr vorbei wieder zurück zu den anderen.
 

"Kannst du dir denken, was passiert wäre, wenn Rika reingekommen wäre?"
 

"Nichts. Sie wäre wahrscheinlich froh drüber, wenn sich Hikaru in mich verliebt."
 

Sion seufzte einmal und zuckte mit den Schultern. Frauen waren eben nie so wirklich einfach. Ayame ging dann auf ihre Clubfreundin, die sie schon gesucht hatte. Gemeinsam drehten sie wieder um und gingen zu den anderen, wo Tamaki und Anissa nun auf den Tischen tanzten.

Sofort als die beiden reinkamen riefen die Tamaki und Anissa zu ihnen "TRINKEN WIR EINEEEN!" und sofort wurden Sion und Ayame praktisch dazu gezwungen wieder zutrinken. Eigentlich wollte Sion ja nicht. Normalerweise gab sie sich mit einem Glas zufrieden, aber Anissa war heute wirklich aufdringlich und da Ayames Überlkeit komplett verflogen war, konnte sie jetzt wieder weitermachen.
 

Katzuragi und Frederica schienen auch gut zu trinken, unterhielten sich aber gepflegt und es schien beiden gut zu gehen, auch wenn Katzuragi wirklich knallrot angelaufen war.

"Puuh...hier ist es echt heiß drin."

Ein Glück, dass Mori mit einem Fächer neben ihr saß und ihr ab und zu etwas frische Luft zuwedelte.

Honey sprang währenddessen zwischen Kaoru und Hikaru rum, die sich irgendeine Choreographie für ihren Auftritt in der Bar überlegten.

Elisabeth und Kyouya besahen sich den Trubel nur und das reichte ihnen schon an Action. Die Maidclub Chefin blickte irgendwann auf die Uhr, stand auf und verkündete: "Es ist viertel vor 9. Ich finde wir sollten los."

Sie verließ als erste den Raum, zückte draußen ihr Handy und rief ein Taxiunternehmen an, welches 3 Taxis vorbeischicken sollte.
 

Bei den anderen ging es etwas komplizierter zu sich. Katzuragi hatte sich dem Alkohol geschlagen gegeben, war bei dem Versuch ihre Jacke anzuziehen hingefallen und kringelte sich seitdem vor Lachen auf dem Boden.

Als Kaoru ihr hatte helfen wollen war auch er mit einem Purzelbaum zu Boden gegangen. Ein Glück war Mori noch da mit einem ziemlich klaren Kopf, sodass er den beiden wieder auf die Beine helfen konnte.
 

"Sioooon-chaaan. Warte auf mich. Ich will mit Dir ins Taxi.", rief Honey, als er zu dem kleinen Mädchen lief, welches ihn einfach herzlich in die Arme schloss, dann seine Hand nahm und mit ihm nach draußen rannte.
 

"Ooooh...meine kleine Tochter Sion-chan ist noch viel süßer, wenn sie etwas getrunken hat."
 

"Hahaha...sag das nicht, Tamaki. Da urteilst du zu früh...wuaah.."
 

Flopp. Sogleich war Ayame über ihre eigenen Füße gestolpert und hatte Tamaki angerempelt, der mit den Armen wedelte, um das Gleichgewicht zu halten und seltsamerweise funktionierte diese Technik!
 

"Arigatooouuuu..."
 

"Ich sollte mich wirklich zurückziehen.", sagte Kyouya im vorbei gehen, doch trat ins freie und schritt zum Parkausgang, wo Elisabeth schon auf die Taxis wartete.
 

"Wie lange wird es dauern? Es wird frisch und ich will nicht lange hier draußen stehen."
 

"Geduld. Das einfache Volk braucht das auch, wenn es von einem Fleck zum anderen will."
 

"Komm mir nicht mehr mit dieser 'einfachen Volk'-Nummer...euer Wellnessanbau sagt da nämlich was anderes."
 

"Hehe...möglicherweise. Und? Wirst du bei mir mitfahren?"
 

"Willst du mich so unbedingt dabei haben, Elisabeth?"
 

"Oh, Kyo-chan ist mir immer willkommen...hihi.."
 

Er schob nur grinsend seine Brille hoch, nahm ihren Schal und schlug ihn ihr einmal über die Schulter, jedoch flog er ihr dabei ins Gesicht. "Puh, fies!"
 

Währenddessen kamen auch andere Leute schon aus ihren Bungalows, weil ihnen der Lärm, der vorallem von der bellenden Kaori und der singenden Anissa ausging zu viel war.

Doch jedes mal, wenn sich jemand beschwerte, kreischte Ani nur noch lauter.

Normalerweise sollte sich das 'einfache Volk' bei dieser Lärmbelästigung ja Sorgen machen. Doch Elisabeth war das gerade egal, da sie dem Park eine beachtliche Summe überlassen hatte und die würden keine Anklagen zulassen.
 

"DA KOMMEN DIE TAXIIIS. WUUUHUUU, ES GEHT LOOOS!"
 

Dieses mal war es jedoch Katzuragi, die wie am Spieß schrie und in die Richtung zeigte, wo aus der Dunkelheit schon die fahrenden Lichter der 3 Fahrzeuge kam.
 

Taxi Nr. 1
 

Es hätte so angenehm werden können. Kyouya hatte vorne Platz genommen und strich sich über die Stirn, da er schon ziemliche Kopfschmerzen bekam. Warum musste Anissa, die hinten neben Sion und Honey saß denn unbedingt weitergröllen?
 

"Und wir DÜSEN...wir DÜÜSEN in die Staaaaaadt!"
 

"Ja, wir haben es kapiert..", grummelte Sion, die auf einmal sichtlich genervt schien.
 

"Ach komm, Sion-chaaan...sing mit! Wir gemeinsam im Duett! That's what you want! That's what you'll get!"
 

"Wer würde schon gern mit dir singen? Deine Stimme verursacht Tinitus."
 

"Wow, Sion-chan...das war aber gemein...", murmelte Honey, der Ani nun tröstend den Kopf tätschelte, obwohl diese gar nicht traurig war. Sie schien nichtmal mitbekommen zu haben, was Sion gesagt hatte.
 

Auch Kyouya war etwas überrascht darüber. Anscheinend wirkte sich so Alkohol bei Sion aus. Sie wurde fies. Aber das konnte Kyouya erstmal nur vermuten. Jetzt gab er erstmal dem Taxifahrer die Adresse, welche Elisabeth ihm aufgeschrieben hatte.
 

"Anissa, du nervst, hör auf.", brachte Sion jetzt hervor, als sie Honey zu sich zog und ihr Gesicht in seinen Haaren versteckte. Ab da an konnte man nur ein undeutliches "Ich werd wahnsinnig bei dem Lärm." hören.
 

Honey hingegen blinzelte erst verwirrt, blieb dann jedoch in dieser Position und lächelte leicht.
 

Taxi Nr. 2
 

"Das ist unfair!!! Warum muss gerade ICH hier vorne sitzen? Was treibt ihr da mit meiner süßen Ayame, ihr Biester?!"
 

In diesem Taxi beeinflusste Tamaki maßgeblich den Lautstärkepegel. Er war derjenige, der keinen Platz hinten bekommen hatte, wo Hikaru und Kaoru Ayame in ihre Mitte genommen hatten.
 

"Erst klaut ihr mir meine Haruhi und dann Ayame! Hört endlich auf meine geliebten Töchter anzugraben!"
 

"Chef, ganz ruhig...das hier ist doch ein Versprechen, was wir Aya-chan gegeben haben."
 

"Genau...wir haben ihr den BESTEN Dreier der Welt versprochen."
 

Bei diesen Worten hatten beide über die Wangen gestrichen, welches Tamaki erneut zum toben brachte.
 

"Umm...das ist mir ein wenig unangenehm."
 

"Das hört ihr's! Lasst sie also in Ruhe. Ihr seid Monster!"
 

"Nein. Denn wir haben noch etwas gut zu machen bei Aya-chan."

"Ja. Und weil wir ihr was schulden, werden wir ihre ganz privaten Diener sein."
 

Tamaki explodierte beinah, als er sah, dass Kaoru mit einer Haarsträhne Ayames spielte und Hikaru mit einem Finger über ihr Handgelenk fuhr.
 

"Ich halte das nicht ahahaaauuus..", weinte Tamaki schließlich, als ihm der Taxifahrer anordnete endlich still zu sitzen und sich nicht dauern nach hinten umzudrehen.
 

Taxi Nr.3
 

"Es tut mir wirklich leid, dass es da ein Missverständnis gab. Ich hoffe sie bekommen deswegen keinen Ärger. Ich verspreche Ihnen, dass ich mich persönlich dafür einsetzen werde, wenn uns jemand erwischt."
 

Elisabeth hatte insgesamt 3 Taxis für 13 Leute bestellt. Das bedeutete: Einer war zu viel. Doch mit ein paar Überredungskünsten war das gar kein Problem. Dies bedeutete nur, dass sich Mori, Katzuragi, Haruhi und Rika hinten ziemlich eng beieinander sitzen mussten, während Elisabeth den Platz vorne in Anspruch nahm.
 

Das Taxi startete bald und folgte den anderen beiden wie in einer Kolonne.
 

"Au. Tut mir leid, Haru-chan. Ich kann mich schlecht bewegen.", murmelte Rika, als es in eine Kurve ging und sie Haruhi fast plattgedrückt hatte.
 

"Schon okay, Rika. Ist bei dir alles in Ordnung?"
 

"Na klar!"
 

Doch so physisch hatte Haruhi das gar nicht gemeint. Frederica schien immer noch nicht ganz in Hochform, obwohl der Alkohol ihr etwas dabei geholfen hatte. Sie schien aber ganz normal.
 

"Gomen. Ich hoffe ich nehme nicht zu viel Platz weg.", nuschelte Katzuragi leise in Moris Ohr.
 

"Nein...tust du nicht.", antwortete er ihr. Ihre Wangen färbten sich. Natürlich machte es ihm nichts und wenn doch würde er es wohl einfach ertragen. Doch das alles wäre gar nicht mal so peinlich gewesen, wenn Mori nicht, um etwas mehr Platz zu schaffen, seinen Arm um Katzuragi gelegt hatte.
 

"Stört dich das?", hatte er gefragt und sie hatte den Kopf geschüttelt. Sie wusste es war kein Anbaggerversuch, doch es fühlte sich komisch an.
 

"Und? Wird jemand von euch singen?", fragte Elisabeth nach hinten. Irgendwie fand sie ihr Taxi gut. Haruhi hatte gar nicht getrunken, Mori ein Glas und Rika wirkte unglaublich nüchtern. Zudem hatte Mori es irgendwie bewirkt, dass auch Katzuragi nicht mehr so aufgedreht war. Bemerkenswert.
 

"Ich passe. Ich kann nicht singen.", gestand Haruhi und Katzuragi sah, wie Mori einmal zustimmend nickte, was sie kurz zum kichern brachte.
 

Auch Rika und Takashi wollten wohl nicht. Für Elisabeth war das auch nichts und somit blieb Katzuragi die einzige. Doch...so war ja nur die Theorie.
 

An der Karaokebar
 

Sofort waren alle aus den Taxis gesprungen und praktisch in die Bar gehetzt. Doch dort angekommen mussten sie feststellen, dass es unglaublich voll war.

Aber die unschlagbare Elisabeth hatte auch da wieder vorgesorgt.
 

"Guten Tag. Ich habe einen Tisch reservieren lassen für 13 Personen."
 

Luftsprünge machend rannten die Zwillinge sofort los. Es war aber praktisch eine kleine Lounge, die sie für sich hatten. Es war ein etwas abgetrennter Bereich, wo sie ihren eigenen kleinen Monitor und die Karaokevorrichtung hatten. Im Zentrum der Bar gab es jedoch auch eine große Tanzfläche direkt vor einer großen Bühne, wo sich aber selten welche hintrauten.
 

Alle nahmen schnurstracks Platz, bestellten ihre Getränke, damit der Alkohol wieder vorangetrieben werden konnte und die erste Gesangseinlage der Zwillinge begann auch schon.

Und irgendwie führte dies dazu, dass Ani bald Hikaru das Mikrofon aus der Hand riss und für ihn weitersang, während Hikaru anschließend laut gröllte und applaudierte, genau wie auch Honey und Katzuragi.

Ayame saß die ganze Zeit nur am Tisch und schien sich vor Lachen nicht mehr halten zu können. Man musste sich beinah Sorgen machen sie könne ersticken.
 

"Wuuuuuh! Zugabe, Leute! ZUGABE!", schrie nun auch Elisabeth, die zwar nicht wirklich betrunken oder auch nur angetrunken war, sich aber von der guten Stimmung hatte anstecken lassen.
 

Als nächstes nahm Ayame dann auch das Mikrofon entgegen und schob eines zu Haruhi, die sich zwar wehren wollte, aber nichts dagegen tun sollte.

Während Ayame ein Gefühl für Musik hatte, konnte Haruhi nur schwer den Takt halten, was die Zwillinge besonders zum Lachen brachte. Aber auch nur, weil sie sonst möglicherweise hätten weinen müssen.
 

Einige Male wurde das Mikrofon dann weitergegeben, es wurde getrunken und enorm laut gesungen, doch daran störte sich kaum noch einer. Selbst Kyouya fand es gar nicht mal so schlecht. Die Leute blamierten sich ja und nicht er. Und niemand konnte ihn in diesem abgelegenen Bereich wirklich sehen mit diesen Idioten.

Die Aufforderung Anissas auch mal zu singen, lehnte er jedoch ab, wobei sie ihn anschließend praktisch ansprang und versuchte ihn zu einigen Tönen zu bewegen.
 

"Na komm schon, Kyoooo-chaaan.", quietschte sie dann und er gab auf und sang einige Sätze, damit sie Ruhe gab. Dann wanderte sie mit dem Mikrofon auch schon weiter und zwang jemand anderen mitzumachen.
 

Dann kam der Punkt an dem Tamaki sich das Mikro schnappte und eine Solo performance hinlegen wollte. Schon war es still und keiner schenkte ihm irgendwelche Beachtung. Frederica entschuldigte sich, dass sie mal zur Toilette ging, Anissa zog Kaoru mit zum tanzen und auch Sion, Honey und Haruhi verließen die Lounge.
 

"Ihr seid alle so gemein zu mir...", kam es dann aus einer Ecke in der er sich verkrochen hatte und wieder mal neue Pilze züchtete.
 

"Tamaki, das kannst du hier nicht machen.", befahl Elisabeth ihm und schüttelte ihn einmal durch.
 

Da erklang auf einmal ein etwas zarteres Lied, als sie es sonst die ganze Zeit gesungen hatten. Sie drehten den Kopf zu Mori, der nun selber ein langsames Lied anstimmte. Es war ruhig und keiner hatte gedacht, dass er so gut singen konnte. Darum fiel der Applaus anschließend auch groß aus.
 

"Moriiii...das war BRILLIANT!", rief Katzuragi und wuschelte ihm plötzlich wie wild durch die Haare.
 

"Danke."
 

Und er lächelte.
 

Währenddessen geschah noch woanders etwas unglaubliches. Anissa und Kaoru waren irgendwann total kaputt von der Tanzfläche gekommen und hatten sich zu Haruhi, Sion und Honey an eine Bar gesetzt. Bald darauf schon versuchten Honey und Kaoru den Blondschopf zu überreden auf die große Bühne zu gehen und dort eine Performance abzuliefern.

Doch das war selbst für die enorm angetrunkene Anissa viel zu heftig.
 

"Feigling."
 

Sie drehten die Köpfe.
 

"Sion-chan?!"
 

"Du traust dich nicht.", grummelte Sion und alle starrten sie verwirrt an. Provozierte sie es extra.
 

"Na, hör mal! Soooo bescheuert bin ich ja noch nicht. Außerdem traust du dich doch auch nicht."
 

Klapp. Da war es vorbei. Sion war von ihrem Hocker gesprungen und in die Menge gehechtet.
 

"OOOY, Sion-chan! Verdammt, wo will sie denn hin?", bemerkte Anissa jetzt, als kurz darauf plötzlich die Musik ausging und es etwas dunkler wurde in der großen Bar, die schon beinah einer Diskothek glich.
 

Ein Scheinwerfer. Alle Blicke richteten sich zur Bühne. Ein einzelnes Mädchen mit dem Rücken zum Publikum. Die Musik setzt ein.

Das Mädchen dreht sich um. Nimmt das Mikrofon.
 

"SION?!", riefen die an der Bar verbliebenen geschockt, doch gingen ihre Stimmen unter, als die Leute auf der Tanzfläche applaudiert und gerufen hatten, als sie Sion gesehen hatten.
 

Und schon begann sie zu singen. Und sich zu bewegen.

Und es war nicht wie üblich süß. Es war schon voller Erotik drin, dass Kaoru und Honey das Blut in die Wangen schoss.
 

"Oh mein Gott...sie muss betrunkener sein, als ihr alle zusammen.", stotterte Haruhi, die ihren Gesang jedoch gar nicht schlecht fand.
 

Kaum war das Liedchen vorbei, da ging der Applaus erst richtig los, sie verbeugte sich leicht und ging wieder zurück zu den anderen.
 

"Sion-chan, du warst umwerfend!", rief Honey anerkennend.
 

"Weiß ich.", antwortete sie jedoch schnippisch und blickte Anissa an. "So viel zum Thema ich trau mich selber nicht."
 

Und sofort lachte Anissa, als sich Sion wieder grummelnd an die Bar setzte.
 

Indessen hatte auch Elisabeth die Lounge verlassen und wanderte einfach umher und suchte Menschen. Auch ihr war die Showeinlage nicht entgangen. Ein Glück hatte sie Sions Kamera mitgenommen und das alles in genügend Fotos festgehalten. Das würde Sion ihr nämlich keinesfalls glauben, wenn sie ihr das am nächsten tag erzählen würde.

Danach war Elisabeth einfach weiter gegangen. Sie hatte ihre Freunde an der Bar gesehen, doch war an ihnen vorbei gegangen. Irgendwann meinte sie Frederica gesehen zu haben, die jetzt schon enorm lange auf der Toilette sein sollte.

Irgendwann reichte es ihr aber auch. Im Eingangsbereich standen einige Sofas und Tische, wo sie sich hatte niedergelassen.
 

Mist. Warum zieh ich auch diese hohen Schuhe an?, dachte sie sich und massierte kurz ihre Füße.
 

"Na, schöne Frau...Lust auf nen Drink?"
 

Elisabeth hob den Blick und sah einen aalglatten Kerl mit zwei Gläsern in der Hand. Seine Augen dürsteten nach mehr Alkohol und nach den Küssen und Berührungen einer Frau.
 

"Nein, vielen Dank."
 

Doch damit wollte sich der Kerl nicht geschlagen geben.
 

"Komm schon, Süße. Wir können ne Menge Spaß miteinander haben."
 

Er setzte sich einfach neben sie und wollte den Arm um sie legen. Doch bevor dies geschah, wurde sein Handgelenk gepackt. Verwirrt blickte er zur Ursache dessen. Hinter einem Paar Brillengläser blinzelten ihm zwei dunkle, furchteinflössende Augen entgegen.
 

"Tut mir Leid, Schatz. Die Schlange an der Bar war einfach zu Lang.", sagte Kyouya, ließ das Handgelenk los, schritt ums Sofa, setzte sich ebenfalls neben Elisabeth und stellte ein Glas vor ihr auf den Tisch ab.
 

"Mach Dir nichts draus, Liebling. Ich amüsiere mich köstlich hier. Doch die Gesellschaft lässt manchmal zu wünschen übrig.", antwortete sie ihm, legte ihm die Hand aufs Knie und beide funkelten den Fremden siegessicher an, welcher sich sofort verkrümmelte.
 

"Das war ja herzallerliebst."
 

"Natürlich war es das. Aber unser Charme scheint ihn in die Flucht geschlagen zu haben."
 

"So nennst du das, Kyo-chan?"
 

"Wie sonst?", raunte er ihr heiser ins Ohr, was bei ihr eine Gänsehaut verursachte.
 

"Hmm...weiß nicht. Bin ich dir jetzt was schuldig?"
 

"Ja, das bist du."
 

Langsam schob Elisabeth ihre Hand höher bis hin zu seiner Schulter. Sie drehten sich nun so, dass sie einander ansahen.
 

"Und in welcher Form willst du entschädigt werden?"
 

"Zwischen uns gibt es doch nur eine Form."
 

"Geld."
 

"Mehr zählt nicht."
 

Nun grinsten sie beide, sie nahm das Glas und trank einen Schluck, ohne die Augen von ihm abzuwenden. Er nahm es ihr ab und tat dasselbe.
 

"Was soll die Aufreißermasche?"
 

"Das ist keine Masche. Ich bin der coole Typ."
 

"Hmm..die Haare."
 

Er grummelte leise, ehe er selber die Hand hob und sich durchs Haar wuschelte.
 

"Besser!", bemerkte sie grinsend.
 

Kommen wir nun zum schrecklich schönen Teil des Abends.

Mittlerweile hatte Hitachiin Hikaru die Lounge verlassen und irrte umher auf der Suche nach der Toilette. Er konnte sich wage dran erinnern, dass er am Eingang ein Schild gesehen hatte, welches nach links gezeigt hatte. Ja, da war wirklich eins. Und hey, waren das da Kyouya und Elisabeth? Egal!

Er konnte eine Tür sehen, darüber die zwei Buchstaben "WC".

Er öffnete die Tür und stand in einem Vorraum. Links die Tür zm Männerklo, rechts die zum Frauenklo. Und neben der Tür, durch die er gekommen war stand noch ein Zigarrettenautomat. Und daneben drückte ein Typ nicht nur Frederica an die Wand, sondern auch seine Lippen auf die ihre.

Zorn überkam Hikaru. Zorn auf sie, Zorn auf ihn, Zorn auf sich selbst, dass er es nicht verhindert hatte. Und Hikaru konnte Zorn nicht zurückhalten.
 

"Du kleiner Scheißköter. Lass sie sofort los!", schrie er, als er den Typen an den Schultern packte, ihn zurückzog und ihm anschließend mit der Faust ins Gesicht schluck.
 

Rika keuchte erschrocken auf und sah zu ihrem Kusspartner, der zu Boden stürzte.
 

"Oh Gott, Hikaru! Was machst du da?!", schrie sie hysterisch auf und wollte zu dem Jungen am Boden rennen, als Hikaru sie am Arm packte und sie davon abhielt.
 

"Lass mich los! Was soll das?!"
 

Und jetzt war es zu spät. Ein Mädchen, was gerade reingekommen war hatte sofort nach der Security geschrien, welche reinkam, Hikaru packte und nach draußen zerrte. Zwar versuchte er sich zu wehren, doch die beiden riesigen Kerle in Uniformen waren ihm deutlich überlegen. Anstelle bei dem Typen am Boden zu bleiben, hetzte Rika jedoch Hikaru nach, welcher vor die Tür gesetzt wurde.
 

"Ihr beide kommt hier nicht mehr rein!", rief einer der Securitymänner wütend und schloss hinter ihnen die Tür.
 

Auf der Straße davor war es leer. Das leben spielte sie dadrin ab.

Hikaru richtete sich auf, doch wurde gleich wieder von Rika geschubst.
 

"Was hast du dir dabei gedacht?!"
 

Er antwortete nicht, sondern drehte sich um, zog sein Handy raus und wählte die Nummer eines Taxis, welche Elisabeth extra allen gegeben hatte, falls etwas passieren sollte.
 

"Verdammt, verdammt, verdammt..." grummelte Rika, die draußen in der Kälte in ihrem Top stand.
 

"Taxi ist in 5 Minuten da.", bemerkte Hikaru nur knapp. Immerhin wollte er sie mitnehmen zum Bungalowpark, das war schonmal etwas.

Er drehte den Kopf leicht und sah sie an. Schwieg jedoch noch.
 

Verdammt. Meine Jacke ist noch dadrin...Und was ist mit den anderen? Verdammt!
 

Das Jackenproblem löste sich, als Hikaru plötzlich hinter ihr stand und die Arme um sie legte.

Ihr Atem blieb stehen.
 

"...Wer war das?", fragte er leise, als er sein Gesicht an ihrer Schulter versteckte.
 

"Weiß nicht so genau.", murmelte sie leise. Es wurde tatsächlich wärmer.
 

"Warum küsst du ihn dann?"
 

"Warum nicht?"
 

Hikaru seufzte und die nächsten Minuten schwiegen sie wieder beide. Selbst als das Taxi kam und sie zurückbrachte, sprachen sie noch kein Wort. Sie saß sogar vorne beim Fahrer, er hinten. Währenddessen schrieb sie an Ayame eine Nachricht, sodass sie bescheid wusste, dass sie und Hikaru auf dem Rückweg waren.

Als sie ausstiegen jedoch war klar, dass Hikaru sich nicht gut fühlte. Er stolperte über seine eigenen Füßen.
 

"Ich helf dir.", sagte sie un stützte ihn beim gehen. Er wehrte sich auch jetzt nicht, auch wenn es gegen seinen Stolz ging.
 

Und das nächste Problem war auch nur wenige Schritte entfernt.
 

"Hast du deinen Schlüssel dabei?"
 

"Den hat Kyouya..."
 

Rika grummelte böse. Sie hatte keine Wahl. Sie schloss die Tür zu ihrem Bungalow auf und brachte ihn hinein. Dort ließ sie ihn erst einmal auf dem Sofa Platz nehmen.
 

"Jetzt sag schon...was sollte das? Küsst du dauernd irgendwelche Fremden."
 

Sie blieb an einer Wand stehen und sah ihn nicht an.
 

"..."
 

"Hm?"
 

"Ja. Denn nur wenn man Frösche küsst, weiß man ob sie zum Prinzen werden, Hikaru."
 

Es wurde wieder ruhig. Anscheinend dachte er nach. Und das tat auch sie. Minutelang bewegte sich keiner von ihnen.
 

"Küsst du mich auch?"
 

Erschrocken drehte sie sich um. Sie hatte nicht bemerkt, dass er aufgestanden war. Und nun lehnte er sich direkt neben ihr an der Wand an.
 

"W-Was..?"
 

"Küsst du mich auch?"
 

Er beugte sich hinüber und griff eher unbewusst nach ihrer Hand.
 

"Ich...ich...", stammelte Rika nur, als er ihr immer näher kam. Seine Augen schlossen sich. Ihre Augen schlossen sich und es waren nur noch wenige Millimeter.
 

"RIKA-CHAAAAAAAAAAAAAAAAAAN!"
 

Die Tür sprang auf und die beiden drehten sich schlagartig um. Ayame stand in der Tür und lief sofort auf ihre Freundin zu und umarmte diese weinend.
 

"Wir waren so besorgt, da sind wir alle sofort gekommen."
 

Tamaki stand hinter ihr im Türrahmen und nickte Hikaru zu.
 

"Die anderen sind draußen. Komm mit...du brauchst Schlaf, Hikaru.", stotterte er und es war klar, dass auch Tamaki den Schlaf gut gebrauchen konnte.
 

Er blickte noch ein letztes mal zu Frederica, welche mit hochrotem Gesicht Ayame umarmte. Er wusste sie versuchte ihre Scham zu verstecken.
 

Draußen standen wirklich alle anderen. Naja...nicht alle standen. Katzuragi saß erschöpft auf dem Boden und Anissa schließ anscheinend. Kaoru trug sie auf dem Rücken hinein.
 

Sie verabschiedeten sich. Manche froh, manche weniger froh. Die Lichter gingen aus, während sie sich in ihre Betten kuschelten. Doch Hikaru lag lange wach und sah sich ein kleines Schildchen an. Die Vorderseite versprach Liebe. Die Rückseite versprach einem anderen Unglück.

Wen würde er auf die Rückseite schreiben?

Und war ihr Name auf der Vorderseite wirklich richtig?

Happy Halloween, Master

Hallöchen, ihr Lieben!

Zu Beginn erstmal ein gigantisches DANKESCHÖN für die Kommentare und die tatkräftige Unterstützung. Besonders auch an -deko-, welche ein Kommentar verfasst hat, ohne dass sie zu den Maids gehört. Zusätzlich Danke an diejenigen, die die FF auf ihre Favoritenliste gesetzt haben. Das bedeutet mir sehr viel. Wer interesse an einer Gastrolle hat, kann sich jederzeit bei mir melden. Ihr seid herzlich Willkommen!
 

Nun zum neuen Kapitel: Erwartet bitte nicht viel.

Es ist eine Art Lückenbüßer, der sein muss.

Es ist nichts weltbewegendes und soll dieses mal auch keine großartige Romantik beinhalten (tuts vllt trotzdem ein wenig :p)

Bitte genießt es trotzdem!

Ich wünsche Euch viel Spaß :*
 

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Die Wochen nach dem Ausflug der Hosts und Maids verliefen ruhig.

Und viele Dinge blieben unausgesprochen.
 

Die Ferien hatte jeder auf seine Weise verbracht. Manche waren noch weggeflogen, anderen hatten gearbeitet und einige hatten einfach nichts mehr getan. Und es dauerte nicht lange, da kündigte sich das neue Semester an. Und dies wiederum bedeutete helle Aufregung für alle Halloweenliebhaber.
 

"Sag mal, Sion-chan...wie werdet Ihr denn eigentlich Halloween feiern?"
 

"Ich schätze es wird eine einfache Teeparty geben, Meister. Natürlich werde ich Euch herzlich einladen, wenn es soweit ist.", sprach Higurashi Sion gerade zu ihrem Kunden und verbeugte sich, als sie ihm seinen Tee auf den Tisch stellte. Anschließend nahm auch sie Platz.
 

"Das wäre schön. Allerdings hatte ich auf einen neuen Ball gehofft, da ich bei eurem letzten leider nicht dazu gekommen bin mit Dir zu tanzen."
 

"Ja, das ist wohl eine Schande. Doch es macht mich glücklich zu hören, dass Ihr mit mir tanzen wollt, Meister."
 

"Wooow, Sion-chan, du bist so süß!"
 

Währenddessen saßen Ayame und Frederica etwas weiter weg und beobachteten Sion etwas. Ihre beiden Kunden waren gerade erst gegangen. Seitdem sie mit den Hosts befreundet waren hatten sich die beiden angewöhnt öfters gemeinsam ihre Kunden zu empfangen. Und das hatte bei weitem nichts negatives an sich. Die männliche Schulbevölkerung war äußerst erfreut darüber mit zwei Mädchen gleichzeitig flirten zu können.
 

"Sion ist wirklich niedlich, da hat er Recht. Aber machen wir wirklich so eine lahme Teeparty? Ich bin mir sicher, dass wir sowas schon als Klassenevent haben werden, wie immer."
 

"Rika-chan, sei doch nicht so. Ich finde so eine Runde beim Tee sehr angenehm."
 

"Papperlapapp."
 

"Ich stimme Rika zu! Teeparties sind langweilig."
 

Die beiden Freundinnen schreckten zusammen, als hinter ihnen plötzlich Anissa auftauchte und sich an das Sofa der beiden anderen Maids lehnte.
 

"Ani-chan, du hast mich ganz schön erschreckt."
 

"Schleich dich nicht immer so an!"
 

"Hai~...aber! Lasst uns doch lieber was richtige spannendes planen. Ich wette das erhöht die Kundenzahl."
 

"Ja, aber was willst du denn da groß machen? Es gibt so ziemlich nichts, was-..."
 

"AHAHAHAHAHAHAHAHAHAH!"
 

Ayame wurde auf einmal unterbrochen, als ein lautes Lachen erklang. Alle Maids und ihre Kunden drehten sofort ihre Köpfe zu der emporsteigenden Säule auf der Renge stand und posierte.

Wütend kam Elisabeth angelaufen und blickte zu ihrer Klassenkameradin hoch.
 

"Renge! Ich habe Dir gesagt: Keine plötzlichen Auftritte, während wir geöffnet haben!", rief sie laut, doch Renge tat so, als würde sie überhaupt nichts hören.
 

"Meine Lieben! Auf so etwas bin ich, Eure Managerin, natürlich vorbereitet. Und es wird mal wieder Zeit für eine COOPERATION!"
 

"Cooperation?", fragte Anissa verwirrt, die sich aber sehr freute, dass ihre Freundin plötzlich aufgetaucht war.
 

"Ganz genau! Ist der Herbstball nicht super bei allen angekommen? Man hat schöne Frauen und schöne Männer! Das gibt doch den ultimativen Moe-Effekt!"
 

"Komm zur Sache, Renge."
 

Etwas genervt stemmte Renge die Fäuste in die Hüften, während sie etwas verärgert zu Elisabeth blickte.
 

"Na, ich rede von der absoluten Vereinung zweier fast identischer Clubs, die sich dennoch perfekt ergänzen. Auf der einen Seite haben wir EUCH! Elisabeth, Frederica, Ayame, Anissa, Sion, Katzu-...wo ist Katzuragi?"
 

"Hat heute zu tun.", murmelte Sion, die sich kaum für das Geschehen interessierte, sondern die Ablenkung genutzt hatte, um in ihrem Buch zu blättern.
 

"Ah...nun gut! Ihr alle seid dabei! Und natürlich zusätzliiiiich..."
 

Aus einer undefinierbaren Richtung ertönte auf einmal ein Trommelwirbel und selbst als alle sich verwirrt umblickten, konnte keiner die Quellen dessen ausfindig machen. Doch da zeigte Renge mit einer schnellen Armbewegung auf die Eingangstür, welche plötzlich aufsprang und die Hosts im Eingang standen.
 

"..."
 

"Sagt mal...habt Ihr da die ganze Zeit auf euren Auftritt gewartet?", rief Anissa lachend herüber, als die Jungs - und Haruhi - gemeinsam reinkamen.
 

"Haha...Ani, Ani, Ani...Ein Gentleman weiß, wie er einen Auftritt zu planen hat und kennt instinktiv den richtigen Moment dafür."
 

"Ja, genau, Tamaki. Darum stehen wir ja auch schon seit einer halben Stunde vor dieser Tür."
 

"HARUHI!!"
 

Die Zwillinge lachten, als Tamaki ausrastete, da Haruhi ihn beschämenderweise bloßgestellt hatte und auch Anissa bekam sich nicht mehr ein.

Währenddessen hatte Renge sich ein Mikro geschnappt, damit sie nun auch wirklich jeder laut und deutlich hören konnte.
 

"Also verkünde ich hiermit das Gemeinschafts-Halloween-Speziel-Projekt des Host und Maid Clubs!!!!"
 

Verwirrt klatschten die Kundschaft der Maids, die sich einfach über ein neues Event freuten, auch wenn sie die Host wahrscheinlich als störend empfanden.
 

"Ähm...Renge, halt mal...was hast du denn vor?", kam es von Elisabeth, die sich als eigentliche Clubchefin übergangen fühlte.

In diesem Moment schritt Kyouya genau vor Elisabeths Füße, lächelte freundlich und sagte lediglich leicht: "Das sollten wir vielleicht beim Tee besprechen."
 

Zackdidelibums! Bedauerlicherweise bedeutete dies also erstmal, dass der Club für heute geschlossen war und die Besucher trotteten traurig nach draußen und verabschiedeten sich aber schon mit den Worten "Wir sehen uns morgen!".

Umgehend richteten die Mädchen die Tische her und schoben einige zusammen, sodass die Hosts sich setzen konnten. Gleichzeitig kamen sie ihrer Clubarbeit noch so weit nach, dass sie allen Kuchen und Tee anboten.
 

"Haaaach...meine Mädchen sind so wunderbar fürsorglich! Siehst du das nicht, Haruhi? Du solltest dieses Outfit auch einmal für Papa anziehen!"
 

"Ich in einem Hausmädchenkleid? Nein danke, Tamaki."
 

"Waaaaas?! Warum nicht?!"
 

Sofort begann Tamaki wieder rumzuflennen und auch Hikaru und Kaoru waren deprimiert darüber, dass Haruhi nicht einmal ihnen, ihren engsten Freunden, ihre weibliche Seite zeigte.

Da erklang auf einmal ein Räuspern und als die Hosts wieder die Blicke hoben, blickten sie in das verärgerte Gesicht Elisabeths.
 

"Kann mir mal jemand sagen, was hier jetzt los ist? Und wo ist Renge überhaupt hin?"
 

"Ist wieder abgetaucht...hat Ani-chan mitgenommen.", murmelte Sion leise, während sie Honey nach und nach mehr Kuchenstücke hinstellte.

Die übriggebliebenen blickten sich irritiert um. Tatsache. Anissa und Renge waren beide verschwunden.
 

"Nungut...kommen wir zur Sache. Wie Renge bereits erwähnt hat, hat der Herbstball großen Beifall genossen. Daher dachten wir uns, dass ein weiteres Gemeinschaftsprojekt vielleicht nicht schaden könnte."
 

"Und an was hattet ihr da so gedacht?", fragte Ayame, welche zusammen mit Rika gerade weitere Stühle ranzog, damit sich die Maids dazu setzen konnten.
 

"Nunja, wir dachten da so an eine...", begann Kaoru, welcher mit Hikaru auf einem Sofa saß, plötzlich aber aufstand und nach Ayames Handgelenk griff.
 

Noch während Hikaru ergänzte: "...kleine, lustige Schnitzeljagd" zog Kaoru Ayame zwischen sich und Hikaru, sodass sie jeweils auf einem Bein der Zwillinge saß und beide das Kinn auf ihre Schultern ablegten.
 

"Uh...hey...seid doch nicht wieder so albern.", murmelte Ayame leicht lächelnd, doch errötete ein bisschen.
 

"IHR ZWEI TEUFEL, WAS SOLL DAS WERDEN?!?!", schrie Tamaki sofort, doch spürte plötzlich ein leichtes Zucken am Ärmel. Er hielt inne und sah, dass Frederica den Blick gesenkt hatte und sein Jackett festhielt, als wolle sie ihn zurückhalten.

Langsam hob sie ihren Blick und lächelte die Zwillinge und Ayame leicht an.
 

"Das klingt ja sehr lustig. Und wie wird das ganze Aussehen?"
 

Verwirrt blickten Hikaru und Kaoru in ihre Richtung und auch Ayame war sprachlos. Diese Reaktion war irgendwie...ungewohnt.
 

"Ähm,...also...ja...", stotterte Kaoru, doch Honey kam ihm nun zuvor.
 

"Es wird ganz toll, RiRi! Jeder bekommt eine Aufgabe erstellt und nur, wer sie löst, erhält die Einladung zur abendlichen Halloweenparty!"
 

"Ähm...wie hast du mich genannt?"
 

Doch Frederica wurde nun ignoriert, als das Gespräch jetzt seinen Lauf fand.
 

"Wird das nicht eine Menge Arbeit?", fragte Sion, welche die ganze Zeit an ihrem Tee nippte.
 

"Wir haben bereits mit den Vorbereitungen begonnen. Es gibt in unserem Clubraum bereits einen Aushang. Jeder, der mitmachen will, kann sich dort eintragen. Ich habe Euch auch so einen Zettel mitgebracht, den ihr hier anbringen könnt."
 

"Danke, Kyo-chan. Aber Sion hat Recht...für jeden eine individuelle Aufgabe...wird das nicht zu viel Arbeit?"
 

"Ich hatte mir deine Hilfe erhofft, Elisabeth."
 

Liz zuckte zusammen, als sie bei diesen Worten in Kyouyas durchdringende Augen sah. Sogleich überkam sie ein leichter Schauer, der sich als Gänsehaut bemerkbar machte. Zusätzlich stieg ihr das Blut in die Wangen. Herr Gott, was war denn jetzt los?

Mit ihrer kalten Hand fasste sie sich selbst an die Wange und nickte Kyouya dann zu, als Zeichen dafür, dass sie behilflich sein würde.
 

"Fein, fein! Also läuft's dann so. Ich hab noch zu tun. Bye!", sagte Frederica auf einmal, stand auf und eilte hinüber in den Nebenraum, wo sie ihre Tasche und ihre Uniform nahm und anschließend wieder durch die Aula hetzte und durch die Tür verschwand.

Der Rest blickte ihr nur verwirrt hinterher.
 

"Huh? Was war denn nun? Nicht mal die Kleider gewechselt...", murmelte Elisabeth, eine Augenbraue fragend anhebend. Dann zuckte sie jedoch nur mit den Schultern. Würde wohl nichts schlimmes passiert sein.
 

"Hm...vielleicht sollte ich ihr lieber nachgehen.."
 

Ayame wollte gerade aufstehen, da wurde sie jedoch wieder am Arm zurückgezogen. Dieses mal war es Hikaru, der sie mit einem ernsten Gesicht ansah.
 

"Lass sie doch einfach. Sie kann sich ja wohl alleine um ihre Angelegenheiten kümmern. Du könntest den Nachmittag lieber bei uns zuhause verbringen."
 

Nun veränderte sich der Gesichtsausdruck und Ayame erkannte ein Grinsen auf Hikarus Gesicht.
 

"Hey, Haruhi...willst du uns nicht auch Gesellschaft leisten?", rief er dann noch rüber und lachte leicht.
 

"Passe."
 

"Richtig so, Haruhi!!"
 

"Halt Dich da raus, Chef!"
 

Ayame war leicht verwirrt und blickte sich um, ratsuchend. Doch die Person bei der sie normalerweise Rat suchte, war bereits weg.
 

"Ich glaube Aya-chan hat noch was zu tun, richtig? Ein ander mal dann.", sagte auf einmal Kaoru, der die Lage, in der das junge Mädchen sich befand, verstanden hatte.

Sein Bruder blickte ihn daraufhin jedoch nur leicht schmollend an.

Ayame nickte und sprang dann entgültig auf, sodass Hikaru sie auch nicht mehr zurückhalten konnte. Dies war ebenfalls der Aufruf für alle sich auf den Heimweg zu machen. Für diesen Tag verabschiedeten sie sich und verließen die Aula.
 

Lediglich Elizabeth und Sion blieben zurück, da sie noch etwas wegräumten.
 

"Sag mal, Liz...du verbringst doch viel Zeit mit Ootori Kyouya, oder?"
 

"Mit Kyo-chan? Wie kommst du darauf?"
 

"Naja...ihr plant immer gemeinsam so viel."
 

Elisabeth hielt in ihrer Bewegung inne eine Kiste im Nebenraum zur Seite zu schieben. Kurz schwieg sie, ehe sie antwortete.
 

"Nein. Nein, wir regeln immer alles per E-mail."
 

"Achso...aber...wäre es nicht einfacher, wenn man es...so richtig bespricht? Ich meine...naja."
 

Elisabeth lächelte in Sions Richtung. Sion zeigte diese Seite von sich nicht sonderlich oft, aber dann erkannte man manchmal nun doch, dass Sion in Wirklichkeit an allen interessiert war und sich um diese im stillen kümmerte.
 

"Es ist schon spät. Geh ruhig schonmal. Wir sehen uns morgen."
 

"...Hai. Mata Ashita."
 

Und so machte sich Sion auf den Weg. Wenig später auch Elisabeth.
 

Vielleicht...hat sie Recht.
 

Am nächsten Tag.
 

Schnelle Schritte hallten auf dem Gang der Ouran High School wieder. Es war kaum einer auf den Gängen, dementsprechend bemerkte auch keiner die junge Frau, welche es anscheinend ziemlich eilig hatte.
 

Und schließlich stieß sie die Tür zum Musikraum Nummer 3 auf und alle Hosts und Gäste drehten sich erstaunt um.
 

"Katzu-chan! Was machst du denn hier?", rief Honey sofort, als er seine Klassenkameradin erkannte.

"Und was hast du da an?"
 

Wenn man Katzuragi nun einmal betrachtete, stellte man fest, dass sie ein schwarz, rotes Kleid trug mit einer Corsage. Zusätzlich schwarze Stiefel mit einer silbernen Schnalle, welche ihr fast bis zu den Knien ging.
 

"Ähm...mein Kostüm für das heutige Event. Egal! Wir werden alle sterben!!"
 

"Katzuragi-senpai, was ist denn los?", fragte Haruhi, die nun ankam und der Seniorschülerin eine Hand auf den Unterarm legte, um sie zu beruhigen.
 

"Der Laden läuft heiß! In der Aula drängeln sich die Leute, weil sie sich für die Schnitzeljagd anmelden wollen!"
 

"Aber das sind doch gute Nachrichten.", bemerkte Kaoru knapp.
 

"Ja, schon...aber sie quetschen uns zu TODE!!"
 

Verwirrt blickten sich die Hosts an, entschieden dann aber jedoch den Club für heute zu beenden und machten sich schnell mit Katzuragi auf den Weg zur Aula.

Dort angekommen hörte man sofort das riesige Stimmengewirr.

Mitten im Raum standen Ayame und Elisabeth, welche besorgt zur anderen Seite der Aula blickten, an dem sich bestimmt 100 Jungs tummelten und drängelten.
 

Schnell kamen die Hosts angerannt zu den beiden Mädchen.
 

"Was ist denn passiert?", fragte Kyouya.
 

Elisabeth, welche einen grauen Rock, ein blaues Top und darüber einen Mantel trug, war es die antwortete, während sie ihren Hut mit dem Totenkopf drauf zurechtrückte:

"Sion wollte den Aushang aufhängen, damit die Kunden sich eintragen können. Doch als sie es gerade and die Wang gepinnt hat, kamen sie schon angerannt und haben sie total umzingelt. Seitdem sind es immer mehr geworden und wir haben seit bestimmt 20 Minuten kein Lebenszeichen mehr von ihr gehört. Wir kriegen die Menge nicht einmal auseinander, egal was wir machen."
 

Alle blickten sie zu dem Rudel wildgewordener Verehrer. Am Rande stand Frederica, welche den Arm ausstreckte in die Menge hinein. Plötzlich zog sie diese hervor und Anissa kam heraus.
 

"Ich komm nicht weit genug rein. Es ist viel zu eng."
 

"UM GOTTES WILLEN! WIR MÜSSEN SOFORT ETWAS UNTERNEHMEN! SION-CHAN, PAPA KOMMT DICH RETTEN!!", schrie Tamaki und rannte los in die Menge hinein. Bereits nach wenigen Sekunden kam er an einer anderen Stelle wieder raus. Er drehte sich wieder um, ging hinein und kam erneut an einer anderen Stelle heraus.

"WAS IST DAS DENN?!"
 

Doch das Problem sollte sich jetzt schnell lösen, als ein extrem wütender Haninozuka auf die Menge zulief und einen nach dem anderen packte und ihn aus dem Weg räumte. Auf diese Weise arbeitete sich Honey schnell nach vorne und erblickte Sion schließlich, welche unter dem vollgeschriebenen Zettel kniete und ihr neuestes Buch über dem Kopf hielt.
 

"Sion-chan...alles ist gut.", sagte Honey dann lächelnd und reichte dem Mädchen die Hand. Diese blickte vorsichtig nach oben und erwiderte das Lächeln.
 

"Danke..."

Vorsichtig ergriff sie die Hand und ließ sich aufhelfen. Als sie um sich herum sah, konnte sie erkennen, dass überall die Kunden lagen. Anscheinend waren Honeys Griffe nicht sonderlich sanft gewesen.
 

Sofort kamen die Mädchen und Tamaki angerannt und stürzen sich knuddelnd auf Sion.
 

"Du leeeebst!"
 

"Geht es dir gut? Bist du verletzt?"
 

"Meine Tochter ist wohlbehütet!"
 

"Stop! Es reicht! Alles ist in Ordnung. Aber die Liste der Teilnehmer ist voll."
 

Sion drehte sich um und zeigte auf die Liste, die nicht einen freien Fleck mehr besaß.
 

"Ihr seid ja wirklich populär mit den Jungs hier.", bemerkte Kaoru, der zur Liste ging und diese abnimm. Alle anderen lagen übrigens immer noch regungslos am Boden. Doch Mori und Honey hatten diese bereits teilweise aufgesammelt und vor die Tür auf den Flur gelegt, sodass sie dort in der Aula nicht störten.
 

Elisabeth seufzte auf und nahm von Kaoru die Teilnehmerliste entgegen, um diese zu inspizieren.

"Das wird viel mehr Arbeit, als ich dachte.", murmelte sie und ließ den blick kurz zu Kyouya schweifen, der gerade seine eigenen Unterlagen durchzugehen schien. Sie atmete einmal tief ein und aus und sprach dann:

"Ich bin heute Abend gegen 7 bei dir, Kyo-chan. Wir sollten das lieber direkt alles durcharbeiten."
 

Kyouya erwiderte nichts, sondern blickte sie nur kurz fragend an, zuckte dann mit den Schultern und ließ es dabei bleiben. Warum auch nicht? Es würde wahrscheinlich wirklich schneller voran gehen, wenn man es so machte.
 

"Fein, fein. Tut mir leid, ich muss jetzt aber los...mein Vater wartet. Ich meine...naja...wir sehen uns morgen!", rief Katzuragi dann plötzlich und nahm ihre Sachen. Sie wechselte nicht einmal in die Uniform. Schien jetzt aber wirklich in Eile. Die anderen Mädchen blickten ihr nur mit einem etwas traurigen Blick hinterher.
 

"Nanu? Wo muss sie denn hin? Sie war doch gestern auch schon unterwegs, oder nicht?", fragte Tamaki verwirrt, als er zur Tür blickte durch die sie gerade verschwunden war.
 

"Nicht so wichtig. Viel um die Ohren einfach nur.", murmelte Elizabeth und half jetzt einigen Kunden auf die Beine, als sie sich einigermaßen erholten. Die meisten erkannten dann auch, dass jetzt wohl keine Zeit blieb, um die Gesellschaft der Mädchen zu genießen. Lediglich ein Paar Stammkunden blieben da.

Und daraufhin löste sich die Gruppe auch bald auf. Die Hosts hatten schließlich auch wieder ihre Arbeit zu erledigen.
 

Der Rest des Tages verlief also relativ normal für die meisten. Sie kehrten Heim und blieben bei ihren Familien, soweit diese nicht gerade auf Geschäftsreisen waren.

Die Ausnahme bildeten zwei besondere Menschen.
 

Nicht eine Sekunde zu früh erklang die Türklingel im Hause Ootori und die Bediensteten öffneten Elisabeth die Tür und baten sie herein, nahmen sogar ihren Mantel ab und führten sie zu Kyouyas Zimmer.
 

"Schön, dass du pünktlich bist.", murmelte er, während er auf seiner Couch saß und bereits einige Profile derer überprüfte, welche sich für die Schnitzeljagd angemeldet hatten.
 

"Natürlich. Du hast schon angefangen?"
 

Er antwortete nicht. Sie ging hinüber und ließ sich ebenfalls auf dem Sofa nieder. Ihre Handtasche stellte sie auf dem Boden ab und blickte hinüber in das Profil, welches Kyouya sich gerade ansah. Ihr Atem stockte.
 

"Sion-chan? Ist irgendwas mit ihr?", fragte sie vorsichtig und sah ihn an.
 

Er erwiderte ihren Blick nickt und schwieg einige Sekunden ehe er antwortete.
 

"Ein begabtes Mädchen...hat oft die Schule gewechselt. Nie viele Kontakte geknüpft. Kein Wunder, sie ist schließlich sehr schweigsam."
 

Elisabeth seufzte leise, streckte dann den Arm aus und riss Kyouya das Blatt mit Sions Foto und ihren Daten aus der Hand.
 

"Du solltest nicht schnüffeln. Fangen wir jetzt endlich an. Wie stellen wir das ganze an?"
 

Nun sah er sie zum ersten mal wirklich an.
 

"Es wird eine Menge Arbeit, aber wir werden für jeden ein persönliches Rätsel formulieren. Jedes Team, sprich 2 Personen, muss ihre Rätsel lösen, um schließlich das finale Ziel zu erreichen. Die Rätsel sollten auf eventuelle Hobbies und Clubaktivitäten ausgerichtet sein."
 

Erneutes Seufzen von Elisabeth. Mehr Arbeit, als sie gedacht hatte. Sie mussten wirklich jeden Kandidaten studieren. Also auch alle Hosts und Maids.
 

"Wer wird unsere Rätsel formulieren?"
 

"Du machst meins und ich deins?"
 

"Aber natürlich..."
 

Die tauschten einander Blicke aus und schwiegen. Fur einen Moment prickelte die Luft. Für einen anderen Moment gefror die Atmosphäre zu Eis. Und ebenso verbrannte sie die Lungen.
 

"Fangen wir an. Wir haben nicht ewig Zeit.", murmelte Kyouya schließlich. Die Arbeit würde dauern und dauern. Bis in die Morgenstunden.
 

Und schließlich kam der ersehnte 31. Oktober schneller, als je gedacht und die Menge fand sich in der alten Aula, dem Clubraum der Maids, ein.

Es war ein reinstes Stimmengewirr und alle trugen ihren Uniformen. Bis auf die Maids, welche in ihren Maidkleidern aufgetaucht waren.

Mal wieder hatten sich die Clubchefs, Tamaki und Elisabeth sich ans Mikrofon gestellt und waren bereit die Menge zu begrüßen und ihnen die Regeln zu erklären.
 

Das Spiel würde erst beginnen, wenn jeder einen Zettel aus einer Boy gezogen hatte. Auf jedem Zettel war eine Nummer. Hatte man dieselbe Nummer, hatte man seinen Partner gefunden und ließ sich als Team bei Kyouya eintragen. Dies war besonders wichtig. Man holte sich dort nämlich auch seinen Briefumschlag mit seinem Rätsel ab.

Anschließend hatte man bis 18 Uhr Zeit über sein Rätsel zu grübeln. In dieser Zeit versteckten Elisabeth und Kyouya die zweiten Hinweise an den Orten zu denen die Rätsel alle führten. Man musste schließlich vorher wissen, welche zwei zusammenarbeiten würden, damit sie nicht die gleichen 2. Hinweise bekommen würden.

Schließlich brauchte man ja zwei Hinweise, um ans Ziel zu kommen. So ging man sicher, dass niemand das Ganze im Alleingang machte.
 

So begann also das Spiel.
 

Team Nr. 1: Hitachiin Kaoru & Azakura Ayame
 

"Hey...ganz schöner Zufall. Bei so vielen Teilnehmer ausgerechnet ein Host und eine Maid, hm?", sagte Kaoru lächelnd, als er den Umschlag mit seinem Namen drauf öffnete.
 

Ayame schüttelte den Kopf: "Für die Clubmitglieder wurde extra gelost. Was steht auf deinem Zettel?"
 

">Stil und Individualität<. Was soll das denn?! Wie soll ich denn da was rausbekommen?"
 

Das violetthaarige Mädchen neben ihm kicherte.
 

"Bei mir steht: >Golden gerahmt, Arabesque penchée<."
 

Kaoru blinzelte verwirrt und fing dann an zu lachen: "Okay, deins versteh ich noch weniger. Ganz im ernst, was haben Kyouya und Liz sich da ausgedacht?"
 

Auch Ayame stimmte in das Lachen ein, versuchte sich dann aber zu beruhigen.
 

"In Ordnung. Dann lass uns mal überlegen. Also für mich klingt es so, als ob sie drauf anspielen, dass du individuell bist. In dem Fall dich wohl von Hikaru unterscheidest."
 

"Das klingt logisch, ja.", stimmte Kaoru ihr nickend zu.
 

"Das heißt doch, dass wir nach etwas suchen müssen, was sich maßgeblich von Hikaru unterscheidet. Was wäre das?"
 

Kaoru schwieg und schien einige Sekunden lang zu überlegen.
 

"Haruhi meinte ich bin vernünftiger. Das schätze ich auch. Aber ansonsten...er spielt lieber Streiche als ich. Er ist aufdringlicher. Außerdem spielt Hikaru oft irgendwelche Videospiele und..."
 

"Stop, Stop, Stop!", sagte Ayame und legte eine Hand auf Kaorus linken Unterarm, wodruch er inne hielt und sie verwirrt anblickte.

"Das sind Sachen die Hikaru gerne macht. Was ist mit DIR, Kaoru? Was tust du gerne?"
 

Erneut schien Kaoru nachzudenken. "Naja...ich lese gern."
 

Sie lächelte. "Na, das ist doch schonmal ein Anfang. Dann lass uns am besten in die Bibliothek gehen. Vielleicht finden wir da etwas."
 

Gegen 18 Uhr durften ja schließliche alle Teams die alte Aula verlassen und ihre Hinweise suchen. Während sich Team 1 auf den Weg machte, plauderten sie ein wenig.
 

"Sagmal...diese ganze Sache so um Hikaru...", fing Ayame an, wusste jedoch nicht, was sie wirklich sagen wollte.
 

"Mach dir keinen Kopf. Er ist ein Dummkopf. Er flirtet einfach gerne und trifft bei den meisten von euch nicht auf die Reaktion, die er im Club bekommt. Zumal bei euch auch nicht unsere Zwillingsnummer ankommt."
 

"Naja...ich meinte eher wegen ihr...weißt du? Ich glaube sie...ach vergiss es."
 

"Du redest von Rika-chan? Die beiden sind definitiv komisch und können nicht wie normale Menschen miteinander interagieren. Manchmal sind sie wie Freunde und dann hassen sie sich."
 

"Ich glaube, dass sie euch eigentlich mit einem von euch ausgehen wollte."
 

"Ähm, was?!"
 

Ayame zog die Luft tief ein. "Ich habe nachgedacht, weißt du. Ich kannte euch beiden immer nur vom sehen und fand euch irgendwie immer toll. Rika-chan war immer in eurer Klasse und hat mir immer erzählt, was ihr macht. Kaoru...sie hat mich immer korregiert. Sie wusste wer von euch wer war. Ich dachte sie hätte das einfach für mich studiert, aber...möglicherweise wusste sie es, weil sie selber interessiert war."
 

"Das meinst du doch nicht ernst, oder? Das kann ich mir irgendwie schwer vorstellen."
 

Sie zuckte mit den Schultern. "Ich hab sie nie danach gefragt. Ich weiß auch nicht, ob ich es tun sollte. Nur denke ich manchmal, dass es ihr nicht gefällt, wenn Hikaru mit irgendwem flirtet. Oder mit mir."
 

"Du denkst sie ist eifersüchtig?"
 

"Ach, was weiß ich. Wir sind ewig beste Freunde und ich hab keine Ahnung, was los ist. Sie hat sich verändert, seit den Herbstferien."
 

Sie untertbrachen ihre Konversation an dieser Stelle, als sie die Tür zur Bibliothek öffneten.
 

"Welche Bücher liest du gerne?"
 

"Am liebsten britische Literatur. Die steht ganz hinten. Lass uns dort gucken."
 

Beide gingen sie hinüber und standen schließlich vor dem übergroßen Bücherregal mit unzähligen Ausgaben.
 

"Tja...und jetzt? Ich glaube das war doch nicht so ganz -.."
 

"Warte!", unterbrach Kaoru sie, als er ein Buch auf Augenhöhe herauszug. Auf dem Cover stand >Stil und Individualität<.
 

"Das gleiche stand auf meinem Zettel.", sagte er und klappt das Buch auf. Ein Briefumschlag glitt hinaus und fiel auf den Boden. Ayame beugte sich hinunter und hob ihn auf, reichte ihn anschließend an Kaoru, welche ihn öffnete.
 

">Der Schatten der Eiche<. Schon wieder wahnsinnig hilfreich. Was solls. Wir brauchen den zweiten Hinweis, nicht wahr? Also was war mit deinem Rätsel?"
 

">Golden gerahmt, Arabesque penchée<. Arabesque Penchée ist ein Ballettbegriff. Golden gerahmt...weiß nicht so genau. Am besten gehen wir in den Spiegelsaal. Dort probe ich immer."
 

Ein Ballettbegriff also. Stimmt ja, Ayame war Tänzerin und beherrschte das Ballett bestimmt. Sie machten sich sofort auf dem Weg zu besagtem Saal. Mittlerweile waren ihre Gespräche frei und sorglos. Wie die Gespräche zweier einfachen Freunde.
 

"Da sind wir.", sagte sie und schob die Tür auf. Der Saal war komplett leer. Kaoru fand es als merkwürdig. Überall waren Spiegel und dadurch gab es auch etliche Spiegelbilder von ihm und Ayame.
 

"Oh, aber natürlich!", rief sie und lief zu einer Wand an der ein Spiegel in einem goldenen Rahmen hing.
 

"Ah perfekt...okay und jetzt?", fragte Kaoru und zuckte auf einmal zusammen, als Ayame in einen Spagat runterging.
 

"Was tust du denn da?"
 

"Aufwärmübung. So...also...Arabesque Penchée."
 

Sie stand auf und begann mit einigen Grundschritten ehe sie das eine Bein so hoch hob, dass es aussah sie würde erneut einen Spagat machen. Nur halt im stehen. Beide blickten nun in den Spiegel.
 

"Das ist Arabesque Penchée...und was jetzt?"
 

Langsam ließ sie das Bein wieder sinken und seufzte.
 

"Hey, warte. Mach das nochmal. Mach die Übung nochmal."
 

Ayame sah Kaoru verwirrt an, zuckte dann mit den Schultern und wiederholte ihre Schritte.
 

"Dort ist es!", rief Kaoru und lief hinüber zu einer Stange, die vor einem Spiegel hing. Er stieg auf die Stande und streckte den Arm nach oben aus.

Auch Ayame sah es jetzt. Ihr hochgehobenes Bein spiegelte sich so im Spiegel wieder, dass es direkt auf eine Stelle an der Decke deutete, wo ein Briefumschlag an einem Faden hing.

Wieder ließ sie das Bein sinken und nahm den von Kaoru besorgten Briefumschlag entgegen und öffnete ihn.
 

"Alles klar. Was steht drin?"
 

Team Nr. 2: Haninozuka Mitsukuni & Suoh Tamaki
 

"Waaaaahh...ich wollte mit Haruhi in ein Team. Oder Aya-chan...oder Ani-chan...oder..."
 

"Ist ja gut, TamaTama.", murmelte Honey und tätschelte dem Franzosen den Kopf.
 

"Aber lass uns jetzt endlich anfangen.", meckerte Honey anschließend. Es war schon 18:29 Uhr und alle hatten die alte Aula bereits lange verlassen. Außer diese beiden.
 

"Das können wir leider nicht, Honey, mein Lieber. Mein Zettel sagt ganz klipp und klar: >Tout vient à pant à qui sait attendre<."
 

Ein Fragezeichen schwebte über Honeys Kopf.
 

"Übersetzt: Zu dem, der warten kann, kommt alles mit der Zeit."
 

"Und darum warten wir hier? TamaTama, bitte lass uns gehen."
 

Doch mit einem Mal erklang ein "KUCKUCK, KUCKUCK, KUCKUCK!"

Es war nun halb 7 am Abend und aus einer Kuckucksuhr sprang immer wieder ein kleiner Vogel. Als er herausgekommen war, hatte er mit sich einen Umschlag gerissen, der nun auf den Boden gefallen war.
 

"AHAAA!", hatte Tamaki gerufen, war losgehechtet und hatte den Umschlag aufgehoben. Es stand der gleiche Hinweis wie auf Kaorus Zettel dadrauf.

Honey war währenddessen geschockt. Warum ging das bei Tamaki so einfach? Auf Honeys Zettel selber hatte einfach >Cheese Massacre< gestanden.
 

"Jetzt widmen wir uns deinem Zettel, Honey-senpai. Also...Cheese...Käse. Magst du Käse?"
 

"Nicht besonders."
 

"Hmm..eigenartig. Egal...gehen wir mal Richtung Schulküche."
 

Gesagt, getan. Die beiden Hosts schlenderten zur Schulküche. Zwischendurch kamen ihnen gestresste Leute entgegen, welche ihre Rätsel anscheinend nicht gelöst bekamen.

Tamaki und Honey hatten wohl Glück. Ihre Rätsel waren ziemlich einfach gehalten.

Sie lagen auch sofort richtig, als sie die Schulköchin sagen hörten, dass der Deluxe-Käsekuchen gerade aus dem Ofen gekommen war und nur noch abkühlte.

Es dauerte nur einen Moment bis Tamaki den Rest von Honeys Rätsel verstand. Denn das was Honey mit dem Kuchen anstellte war ein reines Massaker. Und im Inneren des Kuchens lag eine Box. Und in dieser ein Umschlag. Und in dieser der zweite Hinweis.
 

Team Nr. 3: Higurashi Sion & Ju Katzuragi
 

Die beiden jungen Maids trieben sich in der zwischenzeit draußen auf dem Gelände herum.

Grund dafür war Sions Rätsel. Vor dem Schulgelände betrachteten sie die wunderschönen Kirschblüten. Sakura.

Das Rätsel lautete >Sakura in der Linse<.
 

"Wir werden doch wohl nicht jeden Baum absuchen müssen, oder?"
 

"Ich denke nicht...", murmelte Sion mit ihrer Kamera in den Händen. Durch die Linse. Sion fotografierte schließlich viel und gerne, also lag es nahe die Fotolinse in Betracht zu ziehen.
 

"Gibt es denn nicht hier einen Fleck, wo du öfters fotografierst?"
 

Auf Katzuragis Frage hin schüttelte Sion nur den Kopf. Sie ließ den Blick schweifen. Gab es einen Baum, der vielleicht besonders schön war und als Motiv geeignet war? Naja...sie waren alle sehr schön, also war das schwer da einen schönsten Baum auszuwählen.

Sion blickte sich weiter um und bemerkte auf einmal, wie Katzuragi den Arm hob und zu winken schien.
 

"Hoooi, wie geht's, Fujibara-san?", rief sie einem Mädchen zu, welches auf einer Bank unter einem der Kirschbäume stand.

"Mir gehts gut!", rief sie zurück.

Verwirrt sah Sion zu dem Mädchen hinüber. Sie kannte sie doch irgendwoher...
 

"Hey, Sion-chan. Grüßt du sie nicht? Ist sie nicht in seinem Fotografie-Club? Fujibara-san ist in meiner Klasse."
 

Und in diesem Moment fiel es ihr ein. Sofort lief Sion hinüber und ließ Katzuragi verdattert stehen, welche sofort stotternd und verwirrt hinterherlief.

Fujibara blieb lächelnd auf der Bank sitzen bis Sion bei ihr ankam.
 

"Fu...Fujibara-san...sagmal...dein Vorname...der ist Sakura oder?"
 

Lächelnd nickte Fujibara Sakura.

Und auch Sion lächelte nun und hob die Kamera.
 

"Dürfte ich vielleicht ein Foto von Dir machen?"
 

"Sehr gerne."
 

Sion schaute durch die Kamera, doch konnte nichts besonderes feststellen. Sie schoss das Foto.
 

"Und? Wie sieht's aus?", fragte Katzuragi und blickte über Sions Schulter. Diese drückte eine Taste und sah sich das Foto auf dem kleinen Display an.
 

"Ähm...was ist denn...?", stotterte Sion nd blickte auf Fujibaras rechte Hand, welche sie bislang hinterm Rücken gehabt hatte. Diese lugte nun hinter dem Rücken ein wenig hervor und hielt einen Umschlag.

Fujibara stand auf und reichte Sion den Umschlag.
 

"Glückwunsch, Higurashi-san. Es hat mich gefreut, dass ich Dir bei deinem Rätsel behilflich sein konnte."
 

Beide lächelten sich an, wobei Sion etwas verlegen wurde. Sie murmelte nur noch ein leises "Danke" und öffnete den Umschlag, als Fujibara gegangen war.

Nun war Katzuragi dran. Sie hatte ihren Umschlag bisher noch nicht geöffnet. Dies tat sie nun.
 

">Jump up and get the clue.<", murmelte sie und blickte Sion verwirrt an.

Dann sprang sie einfach einmal hoch und blickte Sion weiter an.
 

"Das funktioniert schonmal nicht."
 

Sion seufzte. "Nein, ich denke so einfach wirds nicht. Aber es muss irgendwo sein, wo du hochspringen musst. Du bist in mehreren Sportclubs, nicht wahr?"
 

Und schon zogen die beiden los und probierten sämtliche Sportarten aus, bei denen man springen musste. Zuerst bleiben sie draußen auf dem Gelände und Katzuragi sprang öfters über die Hochsprung-stangen, doch sie bemerkte nichts. Beim letzten Sprung hatte sie sogar die Stange getroffen. Kein Wunder, sie trug schließlich die Schuluniform und war darin nicht sonderlich beweglich.

Doch das alles verhalf ihnen nicht zu ihrem zweiten Hinweis. Also beschlossen die beiden sich in die Turnhallen zu bewegen, wo viele Geräte aufgebaut waren, welche Katzuragi ebenfalls ausprobierte. Irgendwelches Bockspringen oder ähnliches also.

Und schließlich...
 

"Katzu-chan! Sieh mal, da oben!", rief Sion aufgeregt.
 

Katzuragi folgte ihrem Blick und entdeckte ihren Umschlag festgeklebt an einem Basketballkorb.
 

"Ha, das wär doch gelacht.", murmelte die Maid, dribbelte den Ball und lief auf den Korb zu, sprang hoch, versenkte den Ball und riss gleichzeitig den Umschlag ab.
 

"WUHUUUU!", schrie sie auf einmal laut und riss die Arme in die Höhe.
 

Der zweite Hinweis war ergattert.
 

Team Nr. 4: Ootori Kyouya & Morinozuka Takashi
 

"Du kennst die Rätsel bereits?", fragte Mori, welcher gerade mit Kyouya zur Halle ging in der er oftmals Kendo trainierte.
 

"Einige. Meines nicht. Das hat Elisabeth verfasst. Aber ich weiß ja auch schon, wo unsere beiden Hinweise hinführen. Ich würde das gerne umgehen, aber ich musste versprechen, dass wir unsere Rätsel lösen."
 

Maro nickte einfach nur. Er war so ein einfacher Kamerad, was Kyouya erfreut hatte.
 

Moris Zettel hatte einfach nur das Wort >Tsuki< getragen. Für den Seniorschüler war es sofort klaur gewesen, da dies ein Ausdruck beim Kendo war. Er würde da also suchen müssen.

Und als sie ankame, war es auch schon klar. Vor den beiden stand ein Mann, der voll in einer Kendouniform stand und dessen Gesicht man nicht erkennen konnte. Er hielt sein Bambusschwert in beiden Händen und deutete auf ein weiteres, welches in der Ecke stand.
 

Mori nickte und griff zum Bambusschwert. Anscheinend sollte dies ein Kampf werden. Doch dieser war immer schnell zuende, da Mori dem Gegner immer überlegen war. Doch immer wieder rappelte sich dieser Gegner auf und ließ nicht locker.

Und es war klar wieso.
 

Tsuki, dachte Mori und setzte zum absolut letzten Stoß an, welcher in die Halsgegend ging und den Gegner nach hinten stoß. Dies war Tsuki.

Der Gegner nickte, griff sich in eine Tasche und zog den Briefumschlag heraus, welchen Mori dankend entgegen nahm.
 

Kyouya lächelte zufrieden. Es war klar, dass Mori das lösen würde. Generell hatte er nicht das Gefühl, dass die Rätsel zu schwer geworden waren. Doch jetzt war seines dran und er öffnete den Umschlag.
 

">Meine göttlichen beiden, vereint in Einem<"
 

"Weißt du was es bedeutet?"
 

"Ich habe eine Ahnung. Nicht sehr einfallsreis, Miss Lyria."
 

Kyouya schritt voran, gefolgt von Mori, welcher sich inzwischen den Hinweis durchgelesen hatte.
 

Es ging also ums göttliche. Und zwar die göttlichen beiden. Also zwei. Viele Religionen besaßen hingegen nur einen Gott. Es musste also polytheistische Religion sein. Und da etwas zu finden war leicht. Draußen auf dem Hof vor dem Eingang gab es viele Statuen aus Mythologien. Götter.
 

"Wirklich zu einfach.", murmelte Kyouya, als er vor der Statue eines Gottes...oder Göttin stand. Ein Gott, der die Geschlechter vereinte. Und der Umschlag befand sich in einer halbgeschlossenen Hand.
 

"Wirklich gut.", sagte Mori und wartete darauf, dass Kyouya den Umschlag öffnete. Dieser reichte seinem Teamkollegen allerdings nur den Umschlag. Er kannte den Inhalt schließlich.
 

"Schätze sie hat mich unterschätzt. Oder aber sie will mich verspotten mit so einer einfachen Aufgabe."
 

"Freunde verspotten einander nicht."
 

Verwirrt blickte Kyouya den älteren an.
 

"Freunde...?"
 

"Ihr seid doch Freunde. Das merkt man."
 

Mori riss den Umschlag auf und zog das Blatt mit dem Hinweis heraus.
 

"Ja, vielleicht ist dem so."
 

Team Nr. 5: Hitachiin Hikaru & Lyria Elisabeth
 

Hikaru empfand es als komisch. Er hatte von allen Maids irgendwie am wenigsten mit Elisabeth zu tun. Er wusste nicht warum, aber es hatte sich nie ergeben. Dabei war sie wirklich niedlich. Dabei hatte er eigentlich gehofft ein Team mit Ayame, Kaoru oder Haruhi zu bilden.
 

"Fangen wir mit deinem an, Hikaru."
 

"In Ordnung...>Das Quadrat ist das Symbol im Zeichen des Kreises<. Du weißt doch, was es bedeutet, oder? Warum sagst du es mir nicht einfach und wir können weitermachen?"
 

Elisabeth schüttelte den Kopf. "Nein, das geht nicht, Hikaru. Denk einfach nach...ich geb dir einen Tipp: Dein Lieblingsfach?"
 

"Mein Lieblingsfach? Naja...das kann ich nicht so genau sagen. Ich mag Chemie, Physik und Mathe ganz gern."
 

"Und? Irgendeine Idee?"
 

Hikaru grummelte leise und blickte nachdenklich auf seinen Zettel, den er noch in den Händen hielt.
 

"Quadrat und Kreis. Figuren, die man in der Mathematik benutzen und berechnen kann."
 

"Gut. Weiter so. Wo kann man dazu hingehen?"
 

"Vielleicht...in den Klassenraum?"
 

Elisabeth lächelte. "Dann lass uns mal nachschauen."
 

Und sofort machten die beiden sich auf den Weg.
 

"Sag mal, Liz...warum hast du den Club eröffnet?"
 

"Wie bitte?"
 

"Den Maidclub...du bist doch die Begründerin, oder nicht? Wie bist du auf diese ganze Sache gekommen."
 

Elisabeth blieb kurz stehen und schaute auf den Boden. Ihre Gedanken schienen zu kreise. Hikaru legte besorgt eine Hand auf ihre Schultern und rüttelte sie leicht.

Sofort hob sie lächelnd den Kopf.
 

"Ich dachte, dass es sehr lustig werden könnte.", sagte sie strahlend und lief auf einmal eilig los in Richtung Klassenraum. Hikaru blieb noch einige Sekunden lang stehen und sah ihr verwirrt hinterher. Irgendwas stimmte da nicht so ganz. Doch jetzt folgte er ihr erstmal.
 

In besagtem Klassenraum entdeckte Hikaru nun einen Beamer und eine weiße ausgefahren Wand an die projeziert wurde.
 

Elizabeth saß auf ihrem Tisch und ließ die Beine baumeln. Dabei grinste sie hämisch.
 

"Gut...ich schätze mal den soll ich anschalten?"
 

Elisabeth zuckte nur grinsend mit den Schultern. Hikaru drückte also den Knopf und es begann eine Diashow. Eine ziemlich schnelle Diashow, die bereits nach wenigen Sekunden vorbei war.
 

"W-was war das?", fragte er stotternd, woraufhin Liz nur kicherte.
 

Erneut drückte er den Knopf und der Vorgang wiederholte sich.

Es waren mehrere Figuren aufgetaucht. Immer eine Figur und ein Symbol oder eine Zahl. Doch jedes Bild blieb nur den Bruchteil einer Sekunde bestehen.
 

"Okay, warte, ich verstehe. Quadrat und Kreis. Ich brauche das Symbol oder die Zahl dieser beiden Figuren, richtig?"
 

Nun klatschte Elisabeth dreimal in die Hände.
 

Erneut drückte Hikaru also den Knopf.
 

"Da war's. Quadrat. Die Wurzel aus 2."
 

Grinsend und siegessicher drückte Hikaru erneut den Knopf, konnte den Kreis jedoch nicht so schnell ausmachen. Erst nach 3 weiteren Versuchen war er sich sicher.
 

"Das war pi. Das Zeichen für pi!"
 

Er blickte zu Elisabeth, welche nun auffordernd drein blickte. Das Rätsel war noch nicht vorüber.
 

"Wurzel2 und pi. Ich habe kein Symbol für die Rechnung. Gibt es kein Symbol, dann multipliziere ich."
 

Hikaru schloss die Augen und stützte sich mit beiden Armen auf einem Tisch ab.

Er murmelte vor sich hin, während er im Kopf das ungefähre Ergebnis ausrechnete.
 

"Okay...aber was mach ich damit?"
 

Elisabeths Blick verriet es ihm. Sie drehte den Kopf zur Leinwand, wo die Projektion gelaufen war. Er ging hinüber und schlenderte einmal um die Leinwand herum. AHA! Hinter der Leinwand stand ein kleiner Safe. 4 Zahlen konnten eingegeben werden.
 

"4442. Das Ergebnis wäre nämlich etwa 4,442"
 

Das rote Licht blinkte. Die Antwort war falsch.
 

"Was, aber wie...?"
 

Hikaru dachte nach und rechnete nochmals im Kopf nach. Warum hatte er denn jetzt auch keinen Taschenrechner?

Doch da kam ihm schon die Idee.
 

"4,4428...ich runde."
 

Erneut gab Hikaru seinen Code ein.
 

"4443"
 

Das gründe Licht blinkte, zufrieden öffnete er den Safe und präsentierte seiner Kollegin stolz den Umschlag mit dem Hinweis drin.
 

"Glückwunsch, Hikaru-kun. Das war fabelhaft.", sagte Elisabeth, sprang vom Tisch und widmete sich nun ihrem eigenen Umschlag. Kyouya hatte dieses Rätsel für sie angefertigt.

Ob er ihres wohl verstanden hatte?
 

Sie öffnete den Umschlag, während Hikaru dasselbe mit seinem tat.
 

"Okay, wir brauchen den zweiten Hinweis, um das komplette Rätsel zu lösen. Mein Hinweis lautet >Da Capo al Fine<. Vom Anfang bis zum Ende...hm..."
 

Sie grübelte. Kyouya und sie hatten immer nach Clubaktivitäten und ähnlichem geforscht und danach das Rätsel aufgebaut. Da Capo al Fine. Das deutete definitiv auf Musik. Und sie sang schließlich sehr gerne. Wo würde man also besser suchen, als in dem Clubraum des Chors?
 

Hikaru und Elisabeth machten sich somit also direkt auf den Weg. Währenddessen hatte der ältere Hitachiin immer wieder versucht seiner Mitstreiterin zu entlocken, was mit dem Schatten der Eiche genau gemeint war. Sie wimmelte ihn einfach nur immer ab. Er würde schon noch begreifen.
 

"Sag mal, Liz...magst du Kyouya?"
 

Sofort war Elisabeth stehen geblieben und hatte den Kopf schlagartig zu ihm gedreht. Ihre Augen war geschockt aufgerissen und erstmal wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Hikaru deutete das entsprechend und grinste.
 

"N-Nein! Wir sind...lediglich sowas wie Kollegen. Haben die gleichen Aufgaben und so...aber ansonsten ist da nichts. Ich würde uns nicht einmal als Freunde bezeichnen."
 

Doch Hikarus Grinsen wurde an dieser Stelle nur noch breiter.
 

"Sosooo, huh? Also hatte ich Recht?", sagte er kichernd und stemmte provokant die Hände in die Hüfte.
 

Kräftig sog Elisabeth Luft ein und blies somit ihre Wangen auf, ließ dann langsam die Luft daraus entweichen und stemmte ebenfalls die Hände in die Hüfte. Ihr Blick wurde nun ebenfalls provokant.
 

"Und du? Frederica?"
 

Es war praktisch die gleiche Reaktion. Das Grinsen erstarb und Hikaru riss erstaunt über dieses Kommentar die Augen auf und wusste ebenfalls nicht genau, was er darauf antworten konnte.
 

Daraufhin war sie es die auflachte und sich wieder in Bewegung setzte.
 

"Schachmatt, Hikaru-kun."
 

Er grummelte noch etwas und lief ihr hinterher, während er rief:

"Niemals mit dieser Person! Niemals! Solang ich lebe: NIEMALS!"
 

Alle folgenden Kommentare ignorierte Liz und betrat schließlich mit ihrem Teamkollegen den Clubraum des Chors. Dort lag auf einem Tisch ein Blatt Papier mit einem Text und Noten drauf.
 

"Da Capo al Fine? Ich singe also?"
 

"Probier's mal."
 

Hikaru setzte sich hin. Fiel jedoch beinah runter, als Elisabeth ihre Stimme erhob und zu singen begann. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihre Singstimme ihn so umhauen würde. Nach einiger Zeit lächelte er einfach nur und lauschte dem Stück. Er wäre beinah friedvoll eingeschlafen, wenn Elisabeth ihn nicht an der Schulter gerüttelt hätte.
 

"Wow...das war fantastisch!"
 

"Danke.", sagte sie grinsend und hob auf einmal einen Briefumschlag in die Höhe.
 

"W-was? Wo hast du den denn her?"
 

Sie kicherte und sprach: "Als ich fertig war, da ist er aus einem Schlitz einer der Schränke davorne gefallen. Haha..."
 

"Äh...okay...aber jetzt zeig mal her!"
 

Team Nr. 6: Kobayashi Frederica & Fujioka Haruhi
 

"Es freut mich, dass wir in einem Team sind, Haruhi! Wirklich, das find ich ganz toll!", sagte Rika aufgeregt, während sie tänzelnd durch den Raum hüpfte. Haruhi hatte nur genickt und ihr gesagt, dass sie sich auch freue.
 

"Okay, fangen wir an. Wir werden bestimmt die ersten sein, ja? Was steht auf deinem Zettel?"
 

Haruhi hatte ihren schon in der Tasche ihres Jacketts verstaut, welchen sie nun rauskramte.
 

"Ähm okay...also >Gurken, Paprika, Hackfleisch, Tomaten<...oh nein, warte. Das ist mein Einkaufszettel."
 

Frederica kicherte und sah sich Haruhi an. Vielleicht war es besser, wenn man lesbisch wurde. Frauen taugten mit Sicherheit mehr als Männer, da war sich Rika sicher.
 

">Okama princess<"
 

"Hmm...Okama bedeutet doch sowas ähnliches wie Cross-Dresser, oder? Das trifft ja schonmal auf dich zu, Haruhi."
 

"Ja, aber Prinzessin? Ich meine...wo soll ich denn suchen?"
 

Frederica seufzte und dachte nach. Für Haruhi würde dieses Spiel wohl anstrengend werden. Kyouya und Elisabeth mussten sich drauf verlassen, dass Haruhis Partner ihr helfen konnte. Schließlich kannte Haruhi nicht die komplette Vielfältigkeit der Ouran High.
 

"Vielleicht suchen wir erst einmal nach einem Prinzessinnenkostüm. Das könnte doch definitiv damit was zu tun haben."
 

Haruhi zuckte mit den Schultern. "Meinetwegen. Und wo finden wir sowas?"
 

"Aya-chan ist im Theaterclub. Die haben ständig solche Outfits. Lass uns da mal sehen. Die haben sie in einem Lager nahe der neuen Aula."
 

Beide Mädchen machten sich also auf den Weg. Zwischenzeitlich kamen ihnen einige von Haruhis Fangirls entgegen, die Rika anscheinend beneideten.
 

"Sag mal, Haruhi...warum wechselst du nicht? Ich bin mir sicher, dass wir als Club deine Schulden erlassen können. Du wechselst einfach in den MaidClub, was sagst du?"
 

"Nein, danke, Rika-chan. Ich möchte nicht, dass euer Club meine Schulden übernimmt. Ich werde sie selber abbezahlen. Außerdem...hab ich im Host Club wirklich viel Spaß."
 

Haruhi lächelte. Und zwar so sanft und friedvoll, dass es Frederica erstaunte und sie schlucken mussten. Dann kicherte sie jedoch.
 

"Du wärst eine wundervolle Maid."
 

"Du bestimmt auch ein toller Host."
 

Beide blickten sich erstaunt an und begannen gemeinsam zu lachen. Es war irgendwie Unsinn. Haruhi war ein Host und Frederica eine Maid und andersherum wäre es irgendwie unrealistisch gewesen.
 

"So da sind wir...hey, die Tür ist offen.", sagte Frederica, die in den Lagerraum des Theaterclubs ging. Haruhi kam ihr hinterher.
 

"Meiner Güte...das ist ja riesig. Und...so...so viele Sachen!"
 

"Ja, sie lagern hier alle möglichen Requisiten. Ayame hat mich manchmal mitgenommen, wenn sie wollte, dass ich mir ihr Outfit für die Vorstellung ansehe."
 

"Spiel sie oft Theater?"
 

"Ja...und das sehr gerne. Ich glaube sie bereitete zurzeit auch das Winterstück vor, welches vor den Ferien noch vorgeführt werden soll."
 

"Wow."
 

Frederica nickte. Und da entdeckten sie etwas. Eine Schaufensterpuppe saß auf einem Hocker vor einem Spiegel und trug ein langes pinkes Kleid. Ein typisches Prinzessinnenkleid.
 

"Ist es das? Ist da irgendwo was?", murmelte Rika, während Haruhi sich das Kleid genauer ansah.
 

"Ich weiß nicht genau, also..."
 

"Zieh es mal an!"
 

"Was?!"
 

"Komm schon. Zieh es mal an, Haruhi. Bitte bitte!"
 

"Nein, wirklich...ich denke nicht, dass das nötig ist."
 

"Ach komm schon...vielleicht ist das Teil des Rätsels."
 

Haruhi seufzte. Nun gut...wenn Frederica so sehr drauf bestand. Gemeinsam entkleideten sie die Schaufensterpuppe und Haruhi verkroch sich in einer Ecke, um die Kleider zu wechseln. Und schließlich trat sie vor die Maid.
 

"Woooow, Haruhi. Du siehst so märchenhaft aus! Wie eine echte Prinzessin."
 

"Na...ich weiß ja nicht...das kratzt ganz schön im Rücken. Könntest du mal gucken?"
 

"Klar doch.", sagte Rika und schritt hinter Haruhi, um zu gucken, was dort piekste.
 

"Oh."
 

"Was?"
 

Das Kratzen verschwand und Haruhi blickte auf einen weißen Umschlag, den Rika ihr nun vor die Nase hielt.
 

"Glückwunsch zum erreichten Hinweis, Haruhi.", sagte Rika kichernd.
 

Haruhi nahm ihn entgegen und war anschließend froh wieder ihre Kleider wechseln zu können.
 

"Okay, Rika-chan...wie siehts mit deinem Hinweis aus?"
 

">En garde, Maestro< steht dadrauf. En garde ist klar...ich bin im Fechtclub. Und Maestro ist eher ein Musikbegriff. Ich spiele Violine, weißt du?", verkündete sie stolz.
 

"Ähm in Ordnung...wo sehen wir also nach?"
 

"Ich bin in keinem Musikclub. Ich spiele nur zuhause und mit meinem Privatlehrer. Wir sollten vielleicht in die Halle, wo ich immer Fechtunterricht habe."
 

Und wieder dackelten die beiden umher und Rika quasselte Haruhi irgendwie voll, welche sich jedoch irgendwie auch darüber freute. Rika war irgendwie glücklicher, als in den letzten Tagen. Sie war oftmals schlecht gelaunt. Alle anderen taten oft so, als würden sie wissen, warum es der Schwarzhaarigen so ging, doch Haruhi verstand das nicht so recht.
 

"Okay, da sind wir und..."
 

Vor Rika stand die Teamchefin ihres Fechtclubs. Diese grinste ihr entgegen.
 

"Ah...Maestro, hm?"
 

Die Angesprochene nickte nur und warf Rika einen Geigenbogen herüber, welchen Frederica verwirrt ansah.
 

"Ähm...aber was ist denn jetzt?"
 

Doch da hob auch die Clubchefin einen solchen Bogen hoch. Anscheinend würde dieser heute als Waffe dienen.
 

"Na fein...En garde!", rief Rika und die beiden fechteten. Es war das erste mal, dass Haruhi sich so etwas ansah. Es sah irgendwie elegant und dennoch gefährlich aus. Sie wusste es nicht ganz einzuordnen. Doch es war klar, dass sie ebenbürtige Gegner war. Doch dennoch gewann Rika und erhielt ihren Umschlag von ihrer Chefin.
 

"Haruhiiii...ich hab's geschafft? Wie fandest du mich?"
 

Haruhi seufzte. Sie konnte irgendwie kindisch sein.
 

"Du warst großartig."
 

Team Nr. 7: Cho Anissa & Houshakuji Renge

"Waaaaah! Wir sind sowas von das GEILSTE TEAM ÜBERHAUPT!", schrie Anissa.

Sie war hellauf begeistert, da sie mit einer ihrer besten Freunde im Team war. Renge war einfach unersetzlich für sie und sie konnte kaum in Worte fassen, wie froh sie war, dass sie gemeinsam diese Schlitzeljagd bestreiten konnten.
 

"Ohja, Ani-chan! Wir werden sie alle sowas von in den Boden rammen und die Rätsel 1A meistern!", verkündete auch Renge.
 

Und sogleich begannen sie beiden Freundinnen aufgeregt mit ihren Rätseln.
 

"Wie lautet deines, Ren?", fragte Anissa und benutzte einen Kosenamen.
 

">My secret passage<. Oh mein gott! Sie waren doch nicht wirklich in meinem Tunnelsystem, oder? Das bedeutet doch, dass jemand von ihnen in meinem Untergrundsystem war!"
 

"Ganz ruhig. Ich dachte keiner weiß, wo der Eingang dazu ist."
 

"Keiner außer uns beiden. Hast du geplaudert?"
 

"Nein! Heiliges Jediritter Ehrenwort!"
 

"Gut, das glaub ich Dir."
 

Dies war jetzt jedoch egal. Beide machten sich somit auf den Weg zum Eingang zu Renges geheimen Versteck. Mit diesem System konnte sie überall auf ihren Rampen nach oben fahren und ihre genialen Auftritte hinlegen.

Leider unterliegt dieser Ort absoluter Geheimhaltung und wird darum auch nicht genannt!
 

"Lass uns doch schonmal über dein Rätsel grübeln."
 

"Klaro. Also >Tomoe-nage<. Uuuuh...meinst du sie meinen Tomoe aus Starry Sky? Ich hab das Cosplay dazu in unserem Clubraum. Bestimmt ist da der Zettel!"
 

"Und was bedeutet das >nage< dahinter?"
 

"Huh? Ähm...oh...klar. Tomoe-nage ist ein Überkopfwurf beim Judo. Verdammt!"
 

Renge lachte. Ihre Freundin brachte sie immer zum lachen.
 

"Ja, Tomoe wäre sonst auch klasse gewesen. Aber naja...hey. Die waren tatsächlich hier. Das ist Krieg. Bestimmt war das eure Elisabeth.", sagte Renge, als sie von einer Wand ihren Zettel runterbaumeln sah.
 

"Könnte doch auch Kyouya gewesen sein?"
 

"Nein. Kyouya würde so etwas nie tun. Er ist...so perfekt. Er ist toll...er ist...er ist wie Miyabi aus OkiDoki Memorial...haaach~"
 

Nun war es Anissa, die über Renge lachen konnte. Sie war ein absolutes Fangirl und das liebte sie an ihrer Freundin.
 

"Gehen wir jetzt was essen?"
 

"Was? Nein, Ani-chan. Konzentrier Dich! Dein Rätsel ist dran. Wir fahren mit dem Mechanismus hoch in die Judohalle."
 

Und sofort griff Renge energisch zu einem Schalter und legte diesen um. Der Motor arbeitete und sie fuhren auf einer Plattform hoch. Typisch für Renge erklang auch ihr Lachen.
 

"HAHAHAHAHAHAHA!"
 

Und auch Anissa stimmte dieses mal in diese Lache ein. Das fühlte sich wirklich toll an, stellte sie fest.
 

Allerdings gab es auch hier nur eine Person, die die beiden hören konnte. Ein Mann in weißem Anzug und einem Gurt um die Hüfte.
 

Anissa grinste und begrüßte den Seniorschüler, welcher Mitglied des Judoclubs war.

Sie zögerte nicht einmal und warf den 2 Meter Koloss über ihre Schulter. Dieser Anblick war für Renge wirklich zu köstlich. Der starke und gewichtige Mann wurde einfach über Anissas Schulter geworfen, welche in ihrer Schuluniform wirklich äußerst feminin wirkte.
 

Völlig aufgelöst reichte der Kerl ihr zitternd den Umschlag und bereute bereits, dass er eingewilligt hatte diese Rolle zu übernehmen.
 

"Juhuuuu! Wir haben's geschafft, Ren! Öffnen wir die Umschläge."
 

Und so öffneten beide ihre Umschläge.
 

">Der Schatten der Eiche<"
 

">Die Wurzeln der Rosen<"
 

Beide schwiegen. Zerknitterten ihre Umschläge und warfen sie über die Schultern.
 

"Was für ein beknacktes Rätsel."
 

"Es gibt überall Rosen auf diesem Schulgelände."
 

Beide beschwerten sich und schwiegen wieder. Sie grübelten. In Wahrheit wollte keine von ihnen aufgeben.
 

"Es gibt hinter dem Hauptgebäude eine riesige Eiche. Dort stehen bestimmt auch einige Rosen. Lass uns nachgucken."
 

"Hai!"
 

Beide verabschiedeten sich von dem Kerl, der immer noch am Boden lag. Sie gingen nach draußen zu dem Ort, den Renge vorgeschlagen hatte. Und überraschenderweise stand direkt vor der riesigen Eiche ein riesiger Scheinwerfer.

Die Sonne ging bereits unter.
 

"Warum leuchtet man einen Baum an?", fragte Anissa verwirrt.
 

"Für den Schatten."
 

"Ah, klar."
 

Beide gingen hinüber und stellten fest, dass es tatsächliche einige Rosen im Schatten des Baumes gab.

Anissa kniete sich in das Beet.
 

"Hmm..in Ordnung und was jetzt?", murmelte sie und zuckte dann aber zusammen. Hatte da eben was geglitzert? Sie streckte den Arm aus.
 

"Was hast du, Ani?"
 

Anissa hielt einen großen goldenen Ring in den Händen und zog an diesem. Dadurch öffnete sich eine Art Luke oder eher Geheimtür. Beide blickten in das schwarze Loch am Boden.
 

"Okay, Ani...ich schätze wir stehen hier kurz vorm Durchbruch.", sagte Renge grinsend und stieg sofort die modrigen Treppen hinunter, gefolgt von Anissa, welche die Luke hinter sich verschloss. Danach wäre es ihr wohl lieber gewesen sie hätte sie offen gelassen, denn sie tappten total im dunklen die Treppe hinunter. Es waren jedoch nur wenige Stufen die in einem endlosen Gang mündeten.
 

"Wo gehen wir lang? Sind wir hier wirklich richtig?", murmelte Renge etwas ängstlich, während sie sich an Anissas Ärmel festhielt.

Doch mit einem Mal sprang das Licht an und vor ihnen standen Zwillinge.

Nein, nicht die Hitachiins. Ihre Bediensteten. Ebenfalls Zwillinge.
 

"Guten Tag, Cho-san, Houshakuji-san. Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung und willkommen auf dem großen Halloween-Spezial-Maskenball!", sprachen die beiden synchron, die anscheinend bestens drüber informiert waren, wen sie vor sich hatten.
 

Hinter ihnen erstreckten sich anschließend mehrere Kleiderstangen auf denen edle und pompöse Anzüge und Kleider gingen. Auf einem Tisch lagen unzählige Masken ausgebreitet.
 

"Bitte suchen Sie sich etwas aus und ziehen Sie sich um. Ihre Uniformen werden ihnen nach Hause geliefert. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und rufen sie nach uns, wenn sie Hilfe benötigen."
 

Okay. Da waren die beiden also. Und das in einem waren Paradies voller grandioser Kleider, die wirklich eher Kostümierungen ähnelten.

Die beiden stürzten sich auf die Kleider und zogen sich um. Anissa in einem langen knalligen Rot und mit einer silber-schwarzen Maske, Renge in einem grünen Kleid und mit einer edlen weißen Maske.
 

Sie schritten durch einen anderen Geheimgang und standen auf einmal in der neuen Aula, welche wirklich um einiges größer war als die alte.

Dort war bereits einiges los. Anscheinend hatten mehrere schnell ihre Rätsel gelöst und waren zu dem Maskenball geeilt. Gläser klirrten und das Buffett war umwerfend. Zusätzlich spielte eine zurzeit sehr angesagt Band ruhige Songs.
 

Im Laufe der nächsten Stunde trudelten alle möglichen Hosts und Maids ein und schließlich war es wirklich jedem gelungen das finale Rätsel zu lösen und den Geheimweg zu finden.
 

Der Abend verlief dann für jeden ziemlich entspannend. Es wurde viel getanzt, doch weder Kunden noch Kundinnen wussten unter welcher Maskerade ihr Host oder ihre Maid steckte.
 

Doch insgeheim gab es ein Paar, das sich erkannt hatte. Er hatte ihr schwarzes langes Kleid gesehen und die dunkle Maske, die dazu ihr Gesicht verdeckte. Und selbst wenn Mori die langen blau-grünen Haare nicht gesehen hätte, hätte er es gewusst. Er hatte in ihre Richtung gesehen. Er wollte auf sie zugehen.

Doch Katzuragi war wie Cinderella. Sie sah ihn. Sie spürte seinen Blick. Doch ihre Zeit lief ab.

Ihre Kutsche würde für heute Nacht wieder zum Kürbis werden. Einen winzigen Augenblick erwiderte sie seinen Blick, ehe sie sich abwandte und den Saal verließ. Sie musste wieder weg. Sie hatte einen Ort an den sie gehen musste. Eine Aufgabe zu erledigen und eine Bürde zu tragen.
 

Ein anderes Pärchen tanzte, ohne zu wissen, wer mit ihnen tanzte. Oder?

Hikaru und Frederica tanzten mit mehreren an diesem Abend und sprachen kaum ein Wort. Ob sie wohl merkten, wer ihr Tanzpartner war?
 

Sion erkannte Honey ziemlich leicht. Er war der Kleinste und aufgeregteste am Kuchenbuffett. Dennoch ging sie nicht hinüber, sondern sah ihm nur zu.
 

Kyouya und Elisabeth hatten abgemacht sich um eine bestimmte Zeit vor der Eingangstür zu treffen. Sie gingen alles durch und hatten von den Zwillingen im Geheimgang einen Bogen bekommen mit den Namen der Leute, die reingekommen waren. Es waren erstaunlicherweise alle. Manche kamen früher und manche später.

Beide meckerten sie nun über die Ausgaben, die sie gemacht hatten.

Naja...eher Elisabeth, denn Kyouya war komischerweise nicht sehr bedrückt. Allein das hätte ihr zu Denken geben sollen.
 

Anissa und Renge trieben sich den ganzen Abend irgendwo rum und lachten und witzelten blöd herum. Irgendwie war es typisch.
 

Kaoru hatte es für angemessen gehalten Ayame um einen Tanz zu bitten. Schließlich hatten sie wunderbar gemeinsam an ihren Rätseln gearbeitet und irgendwie war ihre Freundschaft stärker geworden. Und irgendwie strahlte es eine wundervolle Harmonie im ganzen Saal aus.
 

Haruhi war einfach einige Runden umher gelaufen. Sie war froh, dass sie kein Kleid tragen musste. Das hätte bei einem Maskenball ja durchaus sein können.
 

Mori hatte Tamaki aufgegabelt, welcher in einer Ecke gesessen und geweint hatte, weil er keinen erkannte und weil ihn niemand erkannte. Naja...immerhin Mori erkannte ihn bei diesem Geheule.
 

Die Party war in vollem Gange, als Kyouya auf die Bühne schritt, gefolgt von Elisabeth. Er deutete auf eine Uhr, welche noch wenige Sekunden bis Mitternacht anzeigte.

Es war also klar. Noch wenige Sekunden...und um Punkt Mitternacht fielen die Masken.
 

Es erklang ein helles Lachen, als manche erkannten mit dem sie sich unterhalten hatten.

Gefolgt vom Lachen erklang jedoch auch ein spitzer Schrei, der irgendwo aus einer undefinierbaren Ecke kam.

Sekunden vergingen und Leute ignorierten es, da niemand auftauchte von dem der Schrei wohl kam. War wohl nur jemand geschockt.
 

Ayame kannte die Stimme.
 

"Aya-chan. Er ist ein Perversling!", sagte Rika, die wütend kam, ihre Freundin am Handgelenk packte und diese nach draußen zog, damit sie ihre Ruhe hatten.
 

"Was ist denn los?"
 

"Hikaru. Er hat versucht mich zu küssen. Woher sollte ich wissen, dass er es war? Er trug ne Maske. Ich wette er wusste, dass ich es war. Dieser dreckige Schuft. Schonwieder versuchen mich zu küssen.", meckerte Frederica, während sie sich an einer Wand hinuntergleiten ließ und sich auf den Boden setzte.
 

"Ähm...schon...wieder? Was meinst du mit Schon wieder?"
 

Rik errötete und schluckte schwer. Verdammt. Sie hatte es ihr nicht erzählt.
 

"Naja...in den Herbstferien...als wir...nach dem Taxi...es war nichts! Und es war auch grad nichts. Wir haben da so gestanden und er war ganz nah und dann hab ich ihm pünktlich die Maske abgenommen. Ich raste aus!"
 

Sie hatte auf Beistand gehofft. Sie hatte gehofft, dass ihre beste Freundin sie verstehen würde. Warum lachte Ayame dann jetzt so laut und aus vollem Herzen?
 

"Oh, super Freundin.", grummelte sie.
 

"'Tschuldige...aber...oh Gott, Rika-chan. Ihr seid so unglaublich."
 

Von einem Beinahkuss kommen wir zu einem Wangenkuss. Kuchen brachten ihn in Extase. Und er hatte sich gefreut sie zu sehen. Er freute sich immer Sion zu sehen und darum verdiente sie diesen Wangenkuss. Und die Röte auf den Wangen stand ihr gut. Das schneeweiße Kleid stand ihr hervorragend.
 

"Sion-chan...kawaii..."
 

Sie lächelte. Er war niedlich.
 

"Danke, Honey-senpai."
 

Im Grunde war es kein besonderer Abend. Es war auch kein gruseliger Abend, wie man es für Halloween eigentlich für üblig hielt. Dennoch war es ein Fest, als die Musik nicht länger ruhig war und alle auf der Tanzfläche tanzten.

Tamaki konnte mit Ayame tanzen, während Haruhi ablehnte. Frederica rappelte sich auf und suchte sich einen neuen Tanzpartner. Kaoru und Hikaru tanzten abwechselnd mit Renge und Anissa, auch wenn Hikarus Blicke öfters zu Haruhi und Ayame glitten. Haruhi gab sich Mühe mit anderen Mädchen zu tanzen. Diese Fangirls eben. Sion hatte sich auf Moris Schultern gesetzt und überließ es diesem mit Sion zu tanzen, was wohl äußerst lustig aussah, wenn man den Größenunterschied der beiden beachtete.

Und schließlich...
 

"Kyo-chan will mit mir tanzen?"
 

"Ein Tanz kann nicht schaden.", hatte Kyouya zu Elisabeth gesagt und sich leicht verbeugt und ihre Hand entgegen genommen. Es war doch sein Auftrag. Und irgendwie hatte er gerade gute Laune. Wusste Elisabeth, dass er ihren Gesang aufgenommen hatte? Wahrscheinlich genausowenig wie Haruhi wusste, dass er ein Foto von ihr in dem Prinzessinnenkleid besaß.

Es würde ihm nützlich werden!
 

Insgesamt war es ein gelungener Abend. Einer von vielen, die noch kommen würden.

Much Ado about Nothing

Er konnte sie nicht mehr sehen, konnte ihren Anblick nicht mehr ertragen.

Seit dem Halloween-Maskenball hatte Hitachiin Hikaru es vermieden sich im MaidClub blicken zu lassen und in der Klasse hatte er Frederica einfach ignoriert.

Was dachte sie sich denn? Dachte sie wirklich, dass er sie hatte küssen wollen? Er wusste ja nicht einmal, dass er mit ihr getanzt hatte. Und er wollte dieses Mädchen schon gar nicht küssen. Erst waren sie Feinde gewesen, die sich schließlich dazu entschieden hatten Freunde zu werden. Doch dies scheiterte. Aber warum nervte ihn das ganze so?
 

"Hey, Hikaru...du bist schon wieder am abdriften. Was ist los?", fragte sein Zwillingsbruder Kaoru, als ihre beiden Kundinnen gerade gegangen waren und sie sich für die nächsten vorbereiteten.
 

"Es ist nichts, schon gut. Gehst du nachher wieder rüber?"
 

"Zu den Mädchen? Vielleicht. Ich weiß noch nicht. Ich muss noch lernen für die kommenden Prüfungen."
 

"Verstehe. Generell finde ich, dass alles wichtiger ist, als dieser Club."
 

"Hast du denn so einen Groll gegen die Mädchen? Reiß dich mal zusammen, Hikaru."
 


 

Er antwortete einfach nicht , sondern winkte in die Richtung der neuen Kundinnen. Kaoru seufzte nur noch.
 

In der Zwischenzeit beobachteten Kyouya und Tamaki schon die Zwillinge. Hikarus Verhalten war in letzter Zeit wirklich merkwürdig gewesen. Und diese Zeit zog sich nun schon über zwei Wochen hin. Das schlimme war, dass er nicht einmal der einzige war, der sich komisch verhielt. Die Blicke der beiden Jungs schweiften hinüber zu Morinozuka Takashi.

Er war immer noch nicht der Gesprächige Typ. Aber auch er schien oft in Gedanken versunken zu sein. Wenige Tage zu vor war er gegen eine Straßenlaterne gelaufen, weil er einfach nicht auf seine Umgebung geachtet hatte.
 

"Was kann ich nur tun? Beide sagen, dass mit ihnen nichts ist, aber...hab ich was falsch gemacht, Kyouya?"
 

"Ich glaube nicht, dass es an Dir liegt, Tamaki. Dennoch sollten wir was tun. Dieses Verhalten schädigt dem Club."
 

"MAAAH, Kyouya!! Es schädigt nicht nur dem Club, sondern auch uns als Familie! Ist dir das denn egal? Wir müssen unbedingt etwas unternehmen und das sofort."
 

"Und du hast schon einen Plan?"
 

Tamaki grinste und hob einen Daumen.
 

"Aber natürlich habe ich einen Plan. Papa hat immer einen Plan."
 

Kyouya ahnte schon das Schlimmste. Tamakis Augen funkelten nämlich schon voller Aufregung und das bedeutete leider nichts gutes.
 

"Papa wird für seine liebste Familie den Kummerkasten spielen!!", sagte Tamaki stolz und saß auf einmal in einer Pappkiste aus der nur sein Kopf guckte. Auf dem Karton stand in großen Buchstabend >KUMMERKASTEN<.
 

"Ist das wirklich notwendig?"
 

"Vertrau mir, Kyouya. Das ist DIE Idee. Du musst jetzt nur noch Hikaru und Mori überreden zu mir zu kommen. Ich weiß...sie werden mir von ihren Sorgen erzählen und ich, als stolzer Vater, werde sie beraten und ihnen zur Seite stehen."
 

Kyouya schüttelte nur den Kopf. Das war wirklich eine unglaublich dämliche Idee, die Tamaki da mal wieder gekommen war.

Genau in diesem Moment kam Haruhi vorbei, die stehen blieb und einen Blick auf Tamaki im Karton warf. Dieser lächelte sie an und präsentierte glückliche Hundeaugen.

Schweigend kramte Haruhi aus ihrer Tasche einen Zettel und einen Stift und schrieb etwas drauf. Anschließend lief sie zum Karton hinüber und warf den Zettel in den Schlitz aus dem auch Tamakis Kopf herausguckte. Dieser strahlte nur noch mehr und tauchte mit seinem Kopf ab, um nun auch für seine Tochter den perfekten Vater zu spielen.

Währenddessen ging Haruhi schon wieder weiter, da sie ihre nächsten Kundinnen zu betreuen hatte.
 

"WAAAAAAAAH, HARUHIIII!! Was soll das?!?!", rief Tamaki auf einmal und sein Kopf und sein rechter Arm schossen in die Höhe. In der Hand hielt er den Zettel von Haruhi.

Kyouya nahm ihm diesen ab und las.
 

>Es verursacht mir große Kopfschmerzen, dass der Host Club Chef nur blödsinnige Ideen äußert.<
 

Kyouya grinste leicht. Sowas war ja zu erwarten gewesen. Haruhi, mit ihrer trockenen Art, blickte gar nicht mehr zu Tamaki und Kyouya. Tamaki war währenddessen auch wieder am weinen und hatte sich in Fetus-stellung in seinem Karton verkrochen.
 

Doch nun war es an Kyouya nachzudenken. Doch es war wirklich schwer da etwas zu unternehmen. Möglicherweise musste man die beiden einfach mit ihren Problemen konfrontieren. In diesem Falle...
 

"Entschuldigt mich jetzt. Ich habe noch etwas zu erledigen.", sprach Kyouya und seine Hostkollegen blickten ihm verwirrt nach, als er den Saal verließ. Normalerweise ging Kyouya nie früher.
 

Der Schattenkönig des Host Clubs wanderte darum durch die Gänge der Ouran High School. Das Ziel war ganz klar. Sie mussten gerade bei ihren üblichen Clubaktivitäten sein. Hmm...das konnte sogar auf mehrere Weise praktisch und amüsant werden.

Nach einiger Zeit stieß er darum die Tür zur alten Aula auf.
 

"Herzlich Willkommen, Meister.", erklang es wie aus einem Mund.

Vor ihm standen die sechs Mädchen des Maid Clubs in orientalischen Outfits.
 

"Kyo-chan...ich meine...Ootori-sama, Willkommen.", murmelte Elisabeth kichernd, während sie in einem weißen, langen Kleid auf vielen Kissen ausgebreitet lag. Sie trug überall goldenen Schmuck und hatte einen aufwändigen Kopfschmuck auf. Sie stach immer als Clubgründerin raus, das war Kyouya schon einmal aufgefallen, als sie am Piraten-Tag als einzige ein Kostüm angehabt hatte, was nach einem Kapitän ausgesehen hatte.
 

"Will Ootori-sama etwa unsere Dienste in Anspruch nehmen?", lachte dann Anissa, deren Outfit viel aufwändiger war, als die der anderen. Es war blau und gold und erinnerte eher an ein Kostüm aus einem ihrer Lieblingsanimeserien.
 

"Wir sind königliche Damen und edel in unserer Art...", begann Rika und senkte lächelnd den Kopf, als würde sie sich verbeugen. Auch sie trug ein weißes Kleid, doch war ihres obenrum mit einem seltsamen blau-lilanen Ornament bis zum Hals bedeckt.
 

"...doch für Euch, unseren Meister, werden wir zu den treusten Sklaven.", beendete dann Ayame den Satz ihrer Freundin. Hatten die beiden sich zuviel von den Zwillingen abgeguckt? Ayame trat heute ungemein aufreizend auf, was man sonst nicht so gewohnt war. Über ihrer seidenen Hose war sie erst einmal bauchfrei und ihr Top offenbarte auch ziemlich viel von ihrem Dekolleté.
 

"Ob er wirklich deswegen hier ist?", sagte Katzuragi leicht lächelnd, die typisch ägyptisch in ihrem weiß, goldenen Kleid und dem Schmuck wirkte.
 

"Wahrscheinlich etwas geschäftliches.", antwortete Sion daraufhin, die in ihrem braun-gold-glitzernden Outfit und dem Schleier über ihrem Kopf ziemlich kindlich wirkte, obwohl sie mal wieder in einem Buch blätterte. Sie war die einzige, die nicht stand, sondern neben Elizabeth auf den Kissen saß.
 

Kyouya seufzte einmal. Sah das ganze auch so aus, wenn die Kundinnen in den Host Club kamen?
 

"In der Tat, Sion. Ihr braucht mich nicht mit 'Meister' oder so anzureden. Ich wollte euch um etwas Unterstützung bitten.", sprach er, woraufhin alle ihn fragend und verwirrt anblickten. Keiner konnte sich so recht denken, was Kyouya Schwierigkeiten machen würde. Vorallem löste Kyouya seine Probleme doch sonst alleine und ohne jemals um Hilfe bitten zu müssen.
 

"Worum gehts?", sagte Elisabeth, stand auf und winkte den Mädchen zu, was bedeutete, dass sie wieder zu den Kunden gehen sollten, um diese zu bedienen.
 

"Ich habe zwei Hosts im Club, welche sich nicht ganz auf ihre Aktivitäten konzentrieren können."
 

"Die da wären?"
 

"Mori-senpai und Hikaru. Hikaru dürfte Dich nicht überraschen, aber Mori ist etwas neben der Spur und das ist man normalerweise nicht von ihm gewohnt."
 

"Meinst du wegen...?"
 

"Das sollten sie selber klären. Ich hätte sie nur gerne alle mal konfrontiert. Eine bessere Lösung wirds dafür wohl nicht geben, oder?"
 

Elisabeth nickte, während sie über das ganze nachdachte.
 

"Und wie willst du sie konfrontieren?"
 

"Gemeinsame Clubaktivitäten würden vielleicht schon reichen."
 

Erneutes Nicken von Elisabeth. Dann griff sie sich unter den Haarschmuck und zog einen Zettel heraus. Nun war es Kyouya, der erstaunt guckte.
 

"Um ehrlich zu sein hab ich schon auf dich gewartet.", gestand sie lachend.

"Wir haben gedacht wir gehen alle gemeinsam zu Ayames Theateraufführung. Die ist am 23. Dezember um 18 Uhr angesetzt. Zusätzlich haben wir gedacht wir könnten eine Art Weihnachtswichteln machen. Nur mit kleinen Geschenken, damit Haruhi auch teilnehmen kann ohne sich schlecht zu fühlen oder so. Das war aber eher...IHRE Idee.", sagte Liz tippte mit einem Fuß ein paar Mal auf den Boden.
 

Kyouya verstand diese Geste sofort. Es war Renges Idee gewesen. Wessen auch sonst?
 

"Okay, gute Idee...wie wär es, wenn ihr nachher vorbei kommt? Dann könnten wir das den anderen erzählen."
 

Mal wieder nickte sie und lächelte ihn danach an. Beide blickten sich einige Sekunden schweigend an, bis ihnen auffiel, dass keiner mehr etwas sagte. Das Lächeln wich aus ihrem Gesicht und sie drehte sich mit dem Rücken zu ihm.
 

"Wir werden pünktlich sein. Bis später, Kyo-chan.", rief sie dann noch und lief schnellen Schrittes zurück zu den Tischen an denen die Kunden platzgenommen hatten.
 

Nach den Clubaktivitäten
 

Kyouya war zurück in den Club gekehrt ohne den anderen etwas zu erzählen, auch wenn diese wirklich interessiert darin waren, wo er sich herumgetrieben hatte. Doch er schwieg erst einmal und bald sollte es sich ja klären. Die Hosts hatten ihre Gäste bald entlassen und wollten schon ihren Heimweg antreten, als sich ihre Tür öffnete und die Maids in ihren Schuluniformen eintraten.
 

Tamakis Augen leuchteten sofort auf, als er die Mädchen sah, also lief er hinüber und zog Sion und Ayame in den Arm und drückte sie. Er wollte die anderen auch noch umarmen, doch mehr als zwei gleichzeitig konnte er nunmal nicht umarmen.
 

"Hey, was macht ihr denn hier?", fragte Kaoru darum an Rika gerichtet. Diese zuckte nur mit den Schultern.

"Keine Ahnung. Anordnung vom Chef.", sagte sie und deutete mit dem Finger auf Elisabeth, welche zu Kyouya ging. Dieser wiederum deutete allen an, dass sie sich setzen sollten.

Dies taten sie auch, obwohl manche wirklich verwirrt darüber waren. Besonders Tamaki, der - obwohl er der Clubchef war - völlig im Dunkeln tappte.
 

"Klärt uns auch mal wer auf?", fragte Hikaru ungeduldig. Auch Haruhi schien in Eile, schließlich musste sie noch fürs Abendessen einkaufen gehen.

Mori wirkte ebenfalls etwas nervös und blickte immer nur zu seinem kleinen Freund, Honey. Dieser hatte sich auf Sions Schoß niedergelassen und kuschelte sich an diese. Mori meinte sogar einen kleinen Rotschimmer auf ihren Wangen erkennen zu können.
 

"Es ist nichts schlimmes, keine Sorge, Hikaru. Wir dachten lediglich wir planen für uns eine kleine Weihnachtsparty. Ayame hat schließlich eine Theateraufführung am 23. Dezember. Zudem kam die Idee des Weihnachtswichtelns.", erklärte Kyouya.

Zeitleich wanderten einige Blicke zu Ayame, welche genau in diesem Moment über einem Blatt Papier hing und ihren Text für den Auftritt einstudierte.
 

"AHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!", erklang es dann mal wieder, als Renge ihren altbekannten Auftritt auf ihren hochfahrenden Podest hinlegte.
 

"REEEEN! Da bist du ja! Kommst du heute Abend noch vorbei?", rief Anissa glücklich und war sofort aufgesprungen.
 

"Aber natürlich, meine Liebste! Doch erst einmal ein großes Lob an die verehrte ELISABETH. Du hast dir meinen Vorschlag zu Herzen genommen und nun können wir eine wundervolle Weihnachtsfeier veranstalten!", rief sie und hob einen Zylinder hoch. In diesem hatte sie bereits Zettel mit Namen drauf getan, damit gewichtelt werden konnte.
 

"Waaaah, Ren! Du bist brilliant vorbereitet", sagte Anissa begeistert und applaudierte ihrer Freundin. Elisabeth konnte nur seufzen und den Kopf schütteln. Warum hatte sie dieser Idee nochmal zugestimmt?
 

Sofort sprang Renge von ihrer Säule herunter und ging mit dem Zylinder einmal rum und ließ jeden daraus einen Zettel ziehen.
 

"Natürlich gehört es dazu, dass ihr NICHT verratet, wen ihr gezogen habt. Das darf erst enthüllt werden, NACHDEM wir die Geschenke verteilt haben."
 

Mittlerweile war Ayame auch wieder bei der Sache und hatte ihre Zettel in ihre Tasche gesteckt. Nun hatte sie jedoch etwas anderes in der Hand und war es, die jedem etwas in die Hand drückte.
 

"Beinah hätte ich es vergessen. Ich wollte Euch eh alle fragen, ob Ihr nicht Lust habt zu meiner Aufführung zu kommen. Danach veranstalte ich eine kleine Weihnachtsfeier bei mir Zuhause. Wir sind dann nur in kleiner Runde, aber ich würde mich sehr freuen, wenn ihr alle kommen könntet!"
 

Das erklärte nun auch, was Ayame dort verteilt. In den rosafarbenen Umschlägen befanden sich Einladungen mit ihrer Anschrift drauf. Sie würde wohl auch für die Fahrtmöglichkeiten von der Ouran zu ihrem Zuhause sorgen.
 

"Wow, Aya-chan, das ist ja toll. Wir werden auf jeden Fall kommen, nicht wahr, Usa-chan?", sagte Honey in seiner zuckersüßen Stimme und drückte dann seinen Hasen, den er natürlich mitbringen würde.
 

"Davon hast du mir gar nichts erzählt.", begann Frederica, "Ich hoffe nur, dass wirklich keine unangenehmen Gäste da sind, die mich möglicherweise belästigen könnten oder es sogar wagen über mich herzufallen."
 

Und da war es. Kyouya seufzte und fasste sich an die Stirn. Ayame spielte wohl auf die Ereignisse mit Hikaru auf dem Maskenball an. Und auch Hikaru hatte diese Andeutung verstanden und stand sofort auf.
 

"Das sehe ich ganz genauso. Ich hoffe, dass keine abartigen Zicken da sein werden, die dauernd etwas zu meckern haben und sich selber stets für das unschuldige Lämmchen halten.", sagte Hikaru dann gereizt, packte sich seine Sachen und ging auf Ayame zu. Er strich ihr kurz durchs Haar und grinste sie an.
 

"Ich werde aber auf jeden Fall da sein.", versicherte er ihr lächelnd und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Schläfe ehe er zur Tür lief.
 

"Hikaru, warte doch!", rief dann auch Kaoru, der sich in windeseile bei allen verabschiedete und seinem älteren Bruder nacheilte.
 

Ayame hatte währenddessen ihrer Freundin auf den Kopf gehauen.

"Dieses Kommentar war nicht angebracht!"
 

Rika verschränkte die Arme und murmelte nur leise: "Gomen..."
 

Kyouya und Elisabeth hatten indessen eingesehen, dass der Plan 'Konfrontation:Hikaru&Rika' gescheitert war. Doch ein anderer stand noch im Raume.
 

"Du kommst doch sicher auch, oder, Katzu-chan? Was ist mit Dir, Mori-senpai?", fragte Elisabeth lächelnd.
 

"Ja.", war das einzige, was Mori murmelte. Doch man sah ihm irgendwie an, dass er angespannt war. Ihn schien Katzuragis Antwort mehr zu interessieren.
 

"Hm...ich weiß noch nicht. Du weißt ja, wie das bei uns zuhause ist.", sagte Katzuragi entschuldigend und Elisabeth nickte nur traurig. Auch die anderen Maids hatten den Blick nun gesenkt. Die Hosts währenddessen wussten natürlich immer noch nicht, warum Katzuragi so oft in letzter Zeit abwesend war. Und es traute sich auch niemand so wirklich nachzufragen.
 

"Naja, das wird schon irgendwie.", sagte Elisabeth dann und bemerkte, dass nun Mori und Katzuragi es vermieden sich anzusehen. Anscheinend war das doch umsonst gewesen. Das heutige Treffen hatte bei niemandem etwas bewirkt. Es hatte anscheinend sogar Schäden angerichtet.
 

"Nun denn...ich hoffe es macht euch nichts, dass ich keine großen Geschenke machen kann.", sagte Haruhi.
 

Elisabeth schüttelte den Kopf und antwortete: "Darum wollen wir den Preis generell niedrig halten. Jeder soll etwas simples und dennoch schönes verschenken. Etwas, das von Herzen kommt."
 

Haruhi nickte, als sie nun aufstand und sich für den Tag verabschiedete. Anissa und Renge beschlossen ebenfalls zu gehen. Sie hatten ja noch Pläne für den Abend. Sie hatten eigentlich auch gehofft, dass Kaoru sich ihnen anschließen würde, da er ja offizielles Mitglied in ihrem Cosplay-Club war. Aber da er schon gegangen war, würden sie ihn einfach noch anrufen und mit ihm aktuelle Clubthemen bereden.
 

"Rika-chan? Würdest du noch mit mir zur Aula gehen? Ich muss mich noch um ein Paar Sachen für das Stück kümmern und ich will nicht alleine sein.", fragte Ayame dann ihre Freundin.
 

"Klar doch.", sagte diese, mittlerweile etwas schlecht gelaunt.
 

"Wow...ein Theaterstück klingt so spannend. Meinst du ich dürfte mir das auch mal ansehen, Aya-chan??", fragte Tamaki nun mit treuen Hundeaugen und schien sich wirklich zu freuen.
 

Lachend nickte sie. "Natürlich. Ich würde mich freuen."
 

Und so verließen Rika, Ayame und Tamaki den Saal.
 

Honey sprang währenddessen von Sions Schoß, drehte sich aber sofort wieder zu ihr und lächelte sie etwas scheu an.
 

"Sion-chan? Sagmal, was machst du am Weihnachtstag? Also ich meine...am 24. Dezember."
 

Sion schien kurz nachzudenken. Sie hatte noch nicht drüber nachgedacht. Irgendwie war es ein Tag wie jeder andere für sie.
 

"Ähm...nichts. Nichts besonderes halt. Ich dachte ich lese etwas oder so.", murmelte sie.
 

"Hast du Lust mit mir einen Bummel über den Weihnachtsmarkt im Zentrum zu machen? Ich wollte gerne hin, aber viele haben keine Zeit oder Lust und ich dachte vielleicht möchtest du ja mitgehen."
 

Und das war der Moment in dem Higurashi Sion ganz eindeutig errötete. Sie hatte nicht erwartet, dass Honey sie zu einer Art Date einladen würde. Und schließlich war das Weihnachtsfest in Japan wirklich ein Tag der Liebenden. Man traf sich an diesem Tag mit seinem Geliebten und verbrachte den Tag miteinander. Wie würde es nur aussehen, wenn sie mit Honey in einem Meer voller Pärchen sein würde?
 

Sie nickte nur und sah zur Seite.
 

"Gerne, Honey-senpai!"
 

Honey begann zu strahlen und nickte Mori kurz zu. Anschließend begann er mit Sion zu bereden, wann genau er sie dann abholen würde und was sie möglicherweise noch machen könnten. Nun war aber jemand anderes an der Reihe.
 

"Katzuragi."
 

Ju Katzuragi drehte den Kopf zu ihrem Klassenkameraden Morinozuka Takashi. Sie war eigentlich schon bereit aufzubrechen und hatte nicht erwartet, dass jemand sie noch ansprechen würde.
 

"Ähm...ja?", fragte sie vorsichtig nach. Sie hatte stets ein komisches Gefühl im Bauch, wenn er in ihrer Nähe war. Sie war sonst immer sehr ausgelastet und genoß die Zeit mit Freunden und Freundinnen in der Schule. Der Unterricht war jetzt nicht wirklich super spaßig für sie, doch sie liebte es trotzdem in die Schule zu gehen. Doch in den letzten Wochen hatte es sich etwas geändert. Seit sie und Mori näher befreundet waren, hatte sich alles verändert. Seit dem Erlebnis im Gruselschloss. Seit dieser Fahrt im Riesenrad. Seit diesem Tanz auf dem Herbstball. Seit diesem Ausflug mit den anderen.

Mori war ständig nah bei ihr gewesen und irgendetwas in ihr kribbelte, was nicht kribbeln sollte. Es durfte einfach nicht kribbeln. Katzuragi kannte diese Art des Kribbelns bereits. Es kam schonmal vor, dass ihr ein Junge gefiel und da empfand sie dieses Kribbeln. Nur dieses mal war es stärker und so viel intensiver, dass es ihr Angst machte. Und das wirklich beängstigende dabei war, dass es nicht sein durfte. Und weil es nicht sein durfte, war Katzuragi Mori aus dem Weg gegangen. Sie hatte es ihm nicht einmal erklärt, sondern ihn auf Abstand gehalten. Ob er jetzt wohl eine Erklärung fordern würde? Sie fürchtete sich. Sie war immer mutig, doch jetzt fürchtete sie sich vor ihren eigenen Taten und Gefühlen.
 

"Hast du am 24. Dezember vielleicht Zeit?", fragte Mori.
 

Erstaunt blickte die Seniorschülerin ihren Klassenkameraden an. Sie hatte nicht mit einer Art Einladung gerechnet. Ihr Atem stockte. Eine Einladung war schlecht. Sie musste es ablehnen. Aber wie sollte sie ihn zurückweisen? Wie sollte sie ihm sagen, dass es nicht ging, wenn sie es irgendwo wollte.

Sie biss sich kurz auf die Unterlippe.
 

Vergiss das einfach, Ju! Sei so zu ihm, wie man zu einem Freund ist und in windeseile seid ihr wieder einfache Freunde. Es wird nichts seltsames dran sein.
 

"Also...ich kann es nicht versprechen. Manchmal habe ich dringende Termine von denen ich erst kurzfristig erfahre. Aber generell habe ich Zeit. Warum auch nicht? Freunde verbringen doch Zeit miteinander."
 

Sie hatte ihn angelächelt und dieses Lächeln war so falsch, dass es sie anekelte. Sie würde absagen, sie würde auf jeden Fall absagen. Doch bereits jetzt musste sie ihn verletzt haben. Sie hatte ihn eindeutig zurückgewiesen und ihn als einen 'Freund' abngestempelt.

Doch sogleich begann Katzuragi sich schlecht zu fühlen. Was, wenn sie es falsch intepretiert hatte? Sie hatten schließlich nichts wirklich romantisches miteinander geteilt. Vielleicht fragte er sie auch nur aus Nettigkeit heraus, weil sie in letzter Zeit so wenig mit Freunden unternahm. In diesem Falle hatte sie sich wohl lächerlich gemacht.
 

"Dann schauen wir noch.", murmelte er und ging an ihr vorbei.

Wie sollte sie das jetzt deuten? Für einen Moment blickte sie ihm hinterher und verließ neben Sion und Honey dann auch den Musikraum Nummer 3.
 

Schlussendlich blieben nur noch Kyouya und Elisabeth übrig, welche sich die Szenarien genau angesehen hatten. Elisabeth seufzte verzweifelt.
 

"Das lief nicht so glatt, wie geplant.", murmelte sie und strich sich durchs Haar.
 

"Was soll's. Wir müssen wohl abwarten und hoffen, dass sich diese Spannungen irgendwie legen. Sie sind alle einfach zu dämlich, um sich richtig darum zu kümmern.", sagte Kyouya, der nun wieder sein Klemmbrett in den Händen hielt und anscheinend wieder fleißig etwas schrieb.
 

Liz saß kurz schweigend da, bis sie zu Kyouya hinüber schielte und fragte: "Soll ich die Karten für alle zurücklegen lassen? Also für das Theaterstück."
 

"Schon erledigt."
 

"Achso."
 

Wieder trat stille ein und Liz legte ihren Kopf auf den Tisch, an dem sie gerade saß.

Irgendwann hielt Kyouya inne und sah das junge Mädchen etwas verwirrt an.
 

"Was ist los? Gehst du nicht nach Hause?"
 

Ihr Kopf wackelte etwas. Sollte wohl eine Art Kopfschütteln sein.
 

"Da ist eh keiner."
 

"Dann geh doch zu Ayame und den anderen in die Aula."
 

"Nein, lieber nicht."
 

Hmpf! Da wusste Kyouya jetzt auch nicht weiter. Sollte er sie einfach rausschmeißen? Aber das konnte er schlecht tun, wenn er an die Worte seines Vaters dachte. Er hatte sich immer noch nicht wirklich intensiv drum gekümmert, dass sie einen guten Draht zueinander fanden. Doch da fiel ihm ein, was Mori-senpai letztes mal zu ihm gesagt hatte. Sie waren Freunde. Waren sie das? Naja, es sollte so sein, sein Vater wollte es so. Sein Vater wollte gute Beziehungen fürs Geschäft. Und Kyouya war an sowas auch nicht desinteressiert. Außerdem war er der einzige, der diese Geschäftsbeziehung ermöglichen konnte. Er musste sich also in einer Weise opfern.
 

"Willst du noch einen Tee?"
 

"Hm? Nein, danke. HostClub-Zeiten sind doch vorbei, da will ich dich nicht noch dazu zwingen."
 

Kyouya schüttelte den Kopf: "Das war eine Einladung zu mir nach Hause. Ich bin sicher meine Familie würde sich freuen Dich kennen zu lernen. Das letzte mal, als du da warst, waren sie ja leider nicht da."
 

Nun hob Liz den Kopf. Meinte er das da gerade ernst? Sie nickte langsam und unsicher.

"Okay.", murmelte sie dann noch zusätzlich, als Kyouya sich lächelnd die Brille hochschob. Und so schloss Kyouya doch noch pünktlich den Musiksaal zu und stieg gemeinsam mit seiner Elisabeth in die Limosine.
 

Im Nebenraum der neuen Aula
 

Suoh Tamaki durchforstete währenddessen unglaublich interessiert die ganzen Kostüme, die es in diesem Raum gab. Zusätzlich unzählige Kulissen waren vorhanden. Es konnte nur schwer ein Nebenraum genannt werden, so groß wie er war.

Frederica erinnerte sich daran, wie sie kürzlich erst mit Haruhi bei der Schnitzeljagd hier gewesen war. Sie hatte versprechen müssen es niemandem zu erzählen, wie Haruhi in einem Prinzessinnenkostüm aussah. Doch gerade musste sie dran denken und schmunzelte ein wenig. In diesem Outfit hatte sie wirklich feminin gewirkt. Kaum zu glauben, dass Rika zwischenzeitlich in sie verknallt gewesen war. Also...als sie noch gedacht hatte, dass Haruhi ein Junge sei.
 

"Uuuh...könnte einer mir eben helfen? Dieser Baum ist ganz schön unhandlich.", rief Ayame herüber, die gerade einen Pappbaum tragen sollte, der an sich zwar nicht schwer war, aber halt ziemlich groß war und daher schwer für eine Person zu transportieren war.
 

"Klar, Aya-chan, warte!", rief Tamaki freudig und half der Violetthaarigen nur zu gerne die Kulisse eben in der Aula zu platzieren.
 

"Vielen Dank.", hatte Ayame gemurmelt und scheu zur Seite gesehen, als Tamaki bei ihr angekommen war, um ihr zu helfen.
 

Das brachte Frederica einfach zum lächeln. War ihre Freundin etwa ernsthaft dabei sich in den Host zu verknallen? Sie war so einfach zu durchschauen und Tamaki war so schlecht darin das offensichtliche zu sehen. Doch Rika bezweifelte, dass Ayame den ersten Schritt machen würde. Für gewöhnlich reizte sie die Männer und machte ihnen deutlich, dass Interesse bestand, doch selber den ersten Schritt zu machen war für Ayame ein Tabu. Schließlich sollte der Prinz der Prinzessin den Hof machen.

Als beide wieder zurück in den Nebenraum kamen waren sie am lachen. Hatte einer von ihnen etwas witziges erzählt?
 

"Ah, Rika-chan. Hast du es dir noch einmal überlegt mit der Rolle?"
 

Tamaki sah Ayame verwirrt an und fragte: "Was für eine Rolle denn?"
 

"Oh, ich finde einfach, dass die Rolle der Beatrice in unserem Stück Frederica auf den Leib geschnitten ist und ich hatte gehofft, dass sie deswegen mitspielen würde."
 

"Wow, das ist doch toll. Ihr zwei, als beste Freundinnen, gemeinsam auf der Bühne."
 

"Jaja, schon klar. Aber das ist nichts für mich, tut mir Leid, Aya-chan.", sagte Rika, obwohl es ihr nicht im geringsten Leid tat. Sie fand sich selber nämlich überhaupt nicht in der Rolle der Beatrice wieder.
 

Ayame seufzte auf. Sie war schon etwas enttäuscht darüber, anscheinend hatte sie sich Hoffnungen gemacht und sich drauf gefreut. Es kam Frederica so vor, als ob es ewig her war, dass die beiden gemeinsam was unternommen hatten.
 

"Naja, versteh ich schon. Wir haben ja immer noch wen anderes für Beatrice. Magst du das Theater, Tamaki?"
 

Lächelnd hatte sie sich an den Host gewandt, während sie hinüber zu den Kleiderständern ging und ihm das Kleid präsentierte, welches sie auf der Bühne tragen würde.
 

Auf einmal war es Frederica klar. Sie hatte es die ganze Zeit schon gefühlt und offensichtlich drüber nachgedacht, aber sie hatte die Bedeutung nicht darin gesehen.
 

"Ah, Aya-chan...ich hab noch was dringendes zu erledigen. Wir sehen uns morgen ja?", sagte Rika auf einmal, lief zu ihrer Freundin und umarmte sie. Anschließend verabschiedete sie sich noch flink von Tamaki und eilte aus dem Raum heraus. Es war doch ganz klar, dass Ayame und Tamaki etwas Zeit alleine verbringen sollten.
 

Diese beiden standen nur ganz perplex da und blickten der Schwarzhaarigen hinterher, verwundert über ihren plötzlichen Abgang.
 

"Ähm...ja, ich mags.", nuschelte Tamaki auf einmal und beantwortete somit Ayames Frage. Dann lächelte er sie charmant an.
 

"Ah, dann hoffe ich, dass es Dir gefallen wird.", antwortete sie ihm strahlend, hing ihr Kleid wieder an die Stange und lief hinüber zu einer großen Scheibe, die wohl den Mond darstellen sollte.
 

"Worum geht es in eurem Stück eigentlich?"
 

"Du meinst in >Viel Lärm um Nichts<? Naja...es geht vorrangig um die Liebesgeschichte zweier Liebespaare und einige Hindernisse, die sie zu überwinden haben.", erklärte Ayame leicht lächelnd. Tamaki konnte ihr ansehen, dass ihr dieses Stück viel bedeutete.
 

"Und was ist das für eine Rolle für die du Rika haben wolltest?", fragte er dann und schlenderte zu ihr rüber, als er sah, dass sie auch Probleme damit hatte diese Kulisse zu tragen.
 

"Oh...Beatrice. Sie gehört zu den Liebespaaren. Allerdings ist sie eine aufbrausende Person und will sich ihre Liebe zu Benedick nicht eingestehen. Ich fand irgendwie, dass ihr Charakter zu Rika-chan passt."
 

Tamaki nickte, als er nun hinter sie trat und über ihre Schulter schaute, um sich die Mondkulisse anzusehen.

"Und was für eine Rolle wirst du spielen?"
 

Sie kicherte. "Ich werde Hero spielen. Auch sie ist ein Teil der Liebesbeziehungen. Aber mehr verrate ich Dir nicht. Sonst langweilst du dich ja bei der Aufführung."

Mit diesen Worten riss sich Ayame zusammen und hob die Kulisse mit einem Ruck hoch. Es wäre auch alles glatt gegangen. Es WÄRE.
 

Genau in diesem Moment rief Tamaki: "WAAAS? Mein geliebtes Töchterchen auf der Bühne in einer Liebesbeziehung mit einem schändlichen Mann??"

Mit diesen Worten hatte er sie an den Schultern gepackt, wodurch Ayame das Gleichgewicht verlor, da sie ja den riesigen Mond noch festhielt. Ein heller Schrei ertönte, als Ayame nach hinten fiel und Tamaki mit sich zu Boden riss.
 

"Ah...aua. Tut mir Leid, Tamaki...ist alles in Ordnung?", murmelte Ayame und blickte sich um, konnte ihn allerdings nicht entdecken. Erst als sie sich aufrichten wollte, bemerkte sie, dass sie festgehalten wurde. Sie drehte den Kopf und sah direkt in Tamakis blaue Augen.
 

"Ah...ich..äähm..", stotterte sie, während das Blut in ihre zarten Wangen schoss.

Anscheinend hatte Tamaki sie stützen wollen und daher dann noch schnell die Arme um sie geschlossen. Allerdings hatte er im Laufe dieser hitzigen Reaktion auch das Gleichgewicht verloren, aber hatte wenigstens bewirken können, dass er und nicht Ayame auf dem harten Boden landete.
 

"Ist schon gut. Bei dir auch alles in Ordnung?", fragte er grinsend und richtete sich mit ihr so auf, dass sie beide saßen. Ayame befand sich nun sitzend zwischen seinen Beinen und hatte den Blick nach vorne gerichtet, sodass sie ihn nicht ansehen brauchte. Die Situation war ihr ziemlich peinlich und irgendwie war es nicht sehr damenhaft. Ihre Mutter wäre über so ein plumpes Auftreten alles andere als begeistert gewesen.
 

"Ja...Ja, alles gut...oh..", murmelte Ayame nun, doch leider musste sie feststellen, dass nicht alles in Ordnung war. Vor ihr lag die Kulisse des Monds. Zerbrochen in mehrere Teile.
 

"Oh...oh nein...bitte nicht, oh nein!", sagte sie sofort, rutschte auf die Knie unde versuchte ohne Erfolg die Teile irgendwie wieder zusammenzufügen.
 

Tamaki stand währenddessen auf und sah sich das Fiasko an.

"Das tut mir wirklich leid, Aya-chan...das war dann wohl meine Schuld. Ich hab Dich erschreckt."
 

Ayame seufzte kurz und ließ den Kopf hängen. "Nein...nein, das ist schon gut, es ist nicht deine Schuld. Ich werd das einfach schnell neu machen."
 

Tamaki hielt ihr die Hand hin und sie ergriff diese und ließ sich aufhelfen.

"Ich werde Dir natürlich helfen! Das ist das mindeste, was ich tun kann."
 

Doch Aya schüttelte den Kopf. Nun lächelte sie wieder, hob einen Arm und strich ihm kurz damit über die Wange.

"Mach dir bitte keine Gedanken, Tamaki. So einen Mond neu zu machen wird nicht lange dauern. Aber vielen Dank für das Angebot. Ich weiß das sehr zu schätzen."
 

Es pochte. Es schmerzte. In Tamakis Brust gab es ein heftiges Klopfen und er legte eine Hand auf die Stelle. Es musste irgendetwas am Herzen sein. Ob er wohl eine Krankheit hatte? Sein Kopf fühlte sich auch so furchtbar warm an. Lag das nur an ihrer weichen Hand oder brühte er tatsächlich etwas aus? Tamaki fühlte sich etwas unwohl, weil er nicht wusste, was das so plötzlich war.

Etwas gezwungen erwiderte er jedoch Ayames Lächeln und half ihr noch die zerbrochenen Teile zu entsorgen, ehe beide sich für den Tag verabschiedeten.
 

Zwei Herzen klopften. Während eine Person wusste, was sowas zu bedeuten hatte, konnte die andere es noch nicht einmal ahnen. Wie auch? Ohne jegliche Erfahrung und mit einer sturren Blindheit?
 

Eine stunde später - Im Hause Hitachiin
 

Hitachiin Hikaru saß mehr als wütend auf seinem Bett herum. Eine Weile lang hatte er noch auf seinem Nintendo DS gespielt, ehe er sich darauf jedoch nicht mehr genügend konzentrieren konnte und ihn in die Ecke geworfen hatte.
 

"Was ist denn schon wieder los, Hikaru?", fragte sein Bruder, der still ins Zimmer gekommen war und sich hinter ihn aufs Bett gesetzt hatte. Kaoru hatte seinen Kopf auf die Schulter Hikarus gelegt und nun die Augen geschlossen.
 

"Ach...nichts weiter. Es ist nur...ich bin so verdammt...sauer!"
 

"Wegen Rika-chan?"
 

"Weswegen sonst?"
 

Hikaru vernahm ein stummes Lachen von Kaoru, welches er nur bemerkte, da Kaoru ja schließlich an ihm lehnte.
 

"Was lachst du da?", meckerte er und löste sich von seinem Bruder. Er krabbelte auf die andere Seite des Bettes und lehnte sich an die Wand, sodass er nun Kaoru anblickte.
 

"Kennst du das Sprichwort >Gegensätze ziehen sich an< ?"
 

"Ja und es ist Quatsch. Vorallem in dem Zusammenhang, wie du es dir hier grade zurechtlegst."
 

Hikaru verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. Warum konnte sein Bruder nicht auf seiner Seite stehen? Hikaru war nicht derjenige, der den Streit angefangen hatte. Er wusste ja noch nicht einmal, warum sie sich so stritten. Naja, das wusste er schon. Aber er konnte sich nicht daran erinnern, wann das angefangen hatte. Seit dem Ausflug nach Kyoto hatte sich das einfach so entwickelt. Ihr ganzes Verhalten war seitdem anstrengend und es kotzte Hikaru an.
 

"Naja, also wenn du mich fragst...", begann Kaoru, doch er wurde doch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. Im Türrahmen stand eines der Hausmädchen, welches Kaoru verkündete, dass jemand für ihn am Telefon war.
 

"Hm...schätze das ist Anissa. Sie ruft in letzter Zeit öfter an. Du weißt schon...Clubaktivitäten. Ich komme gleich nochmal wieder, dauert nicht lange, Hikaru."
 

Und so verabschiedete Kaoru sich für diese Zeit und ging aus dem Raum, um mit Anissa und diesmal auch Renge ein Telefonat zu führen.

Hikaru blieb währenddessen alleine in seinem Zimmer zurück. Die Zeit in der Kaoru nicht da war, kam ihm wie eine Ewigkeit vor und er konnte sich auch immer noch nicht beruhigen. Sein Herz raste vor Wut und da war außerdem noch ein anderes Gefühl. Er hatte lange gedacht, dass Haruhi das Mädchen war, das er mochte. Doch auf einmal musste Hikaru feststellen, dass da vielleicht ein anderes Wesen war, welches ihn entzückte. Sie war nicht Teil seiner und Kaorus Welt, doch vielleicht konnte sie das noch werden.
 

In diesem Moment zog Hikaru etwas aus seiner Jackettasche und blickte auf das kleine Schildchen in seinen Händen. Es war nun schon über zwei Monate her, seit er diesen Talisman von Nekozawa bekommen hatte. Wie war das nochmal gewesen? Auf der Vorderseite sollte man den Namen der Person schreiben für die man was empfindet. Der Person auf der Rückseite solle dafür ein Stück Glück genommen werden.
 

Er zögerte. Doch er hatte keine Wahl. Hikaru war schon immer von seinem Gefühlen geleitet worden und hielt nicht viel von rationalem Denken. Er griff zur Nachttischschublade und zog einen Stift heran und schrieb den Namen zweier Personen auf das Schildchen.
 

Rückseite...die Unglücksseite. Frederica.
 

Hikaru hing sich den Fertigen Talisman um den Hals und versteckte ihn unter seinem Oberteil, sodass niemand ihn finden würde.
 

Vorderseite...die Glücksseite. Ayame.
 

Noch lange dachte Hikaru darüber nach. Aber so empfand er gerade. Frederica regte ihn auf, jedes mal wenn sie da war. Jedes mal musste sie ihren Senf dabei geben und irgendetwas komplett dämliches sagen. Ayame hingegen war zart und einfühlsam. Wie konnte diese beiden Personen, so unterschiedlich wie sie waren, so gute Freundinnen werden? Hikaru verstand das ganze nicht.
 

Es klopfte. Der ältere Hitachiin blickte auf und erkannte im Türrahmen seinen jüngeren Bruder.
 

"Stör ich dich gerade? Du bist immer noch so in Gedanken versunken, hm?"
 

Hikaru schüttelte nur den Kopf.
 

"Fein. Weißt du ich hab da mal ne Frage."
 

Kaoru lief wieder hinüber zum Bett und setzte sich drauf. Jedoch ließ er die Füße vom Bett runterbaumeln, im Gegenteil zu Hikaru.
 

"Was ist es?"
 

"Es geht um dieses Weihnachtswichteln. Was...was denkst du schenkt man einem Mädchen, das man gerne hat?"
 

Hikaru blickte seinen Bruder erstaunt an. Was man einem Mädchen schenkte, das man mochte? Das überforderte Hikaru jetzt ziemlich.
 

"Also...du...?"
 

"Kein Wort, ich werd dir nichts sagen. Sag mir einfach, was DU einem Mädchen schenken würdest."
 

Hikaru schien kurz nachzudenken. Und irgendwie schien er gleichzeitig besorgt.

"Wir sollen ja nur was kleines schenken...", murmelte Hikaru. Er dachte an eine bestimmte Person. Was würde Ayame sich wohl wünschen?
 

"Mädchen mögen doch Fotos. Sion zum Beispiel...die hate viele Fotos gemacht. Vielleicht einen schönen Rahmen mit einem guten Foto drin. Was meinst du?"
 

Kaoru lächelte seinen Bruder an. "Ja...das ist eine gute Idee für ein kleines Geschenk. Danke, Hikaru, das werd ich machen."

Dann stand Kaoru auch schon auf. Kürzlich hatten die beiden sich entschlossen in getrennten Zimmern zu schlafen, damit jeder jetzt auch seine individuelle Freizeit hatte.
 

"Ich gehe jetzt auch mal in mein Zimmer. Muss noch Englischhausaufgaben machen. Und danach gehe ich schlafen. Du solltest dich auch ausruhen, ja? Also dann...gute Nacht, Hikaru."
 

Ehe Hikaru sich versehen konnte, war Kaoru auch schon weg und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Der ältere der beiden Zwillinge war immer noch komplett von der Rolle. Dieses mal war Kaoru aber die Ursache dafür. Er hatte also das Mädchen gewichtelt, welches er irgendwie mochte? Das verursachte Hikaru jetzt enorme Kopfschmerzen. Vorallem als er seinen Zettel zu Tage holte und ihn wieder aufklappte. Ja, Hitachiin Hikaru sollte Cho Anissa etwas zu Weihnachten schenken. Und bisher hatte Hikaru angenommen, dass Kaoru irgendwie an Anissa interessiert war. Sie verbrachten viel Zeit miteinander. Sie telefonierten und trafen sich nach der Schule zu privaten Clubaktivitäten. Soweit Hikaru informiert war, war Renge nicht immer bei allen Treffen anwesend, was bedeutete, dass die beiden oft alleine waren. Doch nun schien es, als ob Kaoru ein anderes Mädchen gern hatte. Doch wer konnte das nur sein?
 

Etwa zur gleichen Zeit - Haus Ootori
 

Elisabeths hübsches Lachen erhellte die Flure und den Saal in Kyouyas Haus. Gemeinsam mit Kyouya, seinem Vater und seinen beiden Brüdern verbrachte Elisabeth die Zeit beim Tee und sie plauderten über dies und jenes. Zwischenzeitlich hatte Kyouya den stolzen Blick seines Vaters gespürt. Anscheinend war soetwas genau in seinem Sinne gewesen.
 

"Es hat mich wirklich gefreut heute Ihr Gast sein zu dürfen. Vielen herzlichen Dank."
 

"Nichts zu danken, meine Liebe. Sie sind uns jederzeit herzlich Willkommen.", hatte Kyouyas Vater zu Elisabeth gesagt, als diese sich schon verabschieden wollte und aufgestanden war.
 

"Komm doch noch mit nach oben.", hatte Kyouya ihr auf einmal lächelnd angeboten. Sie war verwundert darüber gewesen, doch irgendwie konnte sie es nicht abschlagen und daher saß sie auf einmal zum zweiten Mal in ihrem Leben wir in Kyouyas Zimmer auf seinem riesigen Sofa.
 

"Es tut mir Leid, dass du das über dich ergehen lassen musstest. Mein Vater hat schon alnge darauf gebrannt meine Freunde außerhalb des Clubs kennen zu lernen."
 

Hörte Elisabeth schlecht? Hatte Kyouya sie gerade als >Freund< bezeichnet. Waren hier irgendwo versteckte Kameras?
 

"Das war doch nichts schlimmes. Es hat mich gefreut mal deine Familie kennen zu lernen. Ich hab schließlich schon viel von euch und eurem Unternehmen gehört."
 

Kyouya nickte kurz, als er direkt neben ihr Platz nahm. Es verwirrte sie immer mehr. Das Sofa war riesig und beim letzten Mal hatten sie auch weit weg voneinander gesessen. Jetzt auf einmal setzte er sich unmittelbar neben sie?
 

"Ähm...und was jetzt? Warum wolltest du, dass ich noch mitkomme?"
 

Der Brillenträger zuckte mit den Schultern.

"Ich dachte du hättest eh nichts zu tun, sobald du Zuhause wärst."
 

"Hmm...ja, da hast du schon Recht."
 

Kyouya griff auf einmal zu einer Fernbedienung. Er sah sich diese kurz an und drückte schließlich einen Knopf. Es schien die Fernbedienung für die Musikanlage zu sein, da auf einmal Musik anfing zu spielen.

Elisabeth lauschte eine Weile lang der Melodie, die ihr ziemlich bekannt vorkam. Als eine Person anfing zu singen blieb ihr schlagartig die Luft weg.
 

"D-Das bin ich.", sagte sie, offensichtlich mehr als geschockt.
 

Er hatte sich währenddessen wieder zurückgelehnt und die Brille abgenommen. Diese hatte er vor sich auf dem kleinen Tisch platziert. Er antwortete ihr erst einmal nicht, sonder schloss die Augen und lauschte dem Musikstück.
 

Indessen hatte sie es erkannt. Es war das Lied, das sie bei der Schnitzeljagd hatte singen sollen. Er hatte es heimlich aufnehmen lassen? Warum denn das?
 

"Warum...warum hast du das?"
 

Er schien kurz zu lachen, ehe er den Kopf drehte und sie anblickte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Dieser Blick direkt in seine Augen - ohne die Brille - das war so intensiv, dass es ihr die Luft raubte. Und er grinste sie einfach nur an.
 

"Es verkauft sich sehr gut."
 

Hö? Der Moment verpuffte mit seinen Worten. Es verkaufte sich gut?
 

"Tschuldige mal, aber was genau willst du mir damit sagen?", sagte sie nun und war jetzt schon ein wenig gereizt.
 

"Keine Sorge, du wirst einen gewissen Teil bekommen. Aber natürlich muss ich noch die Kosten für die Produktion der CDs abziehen. Natürlich auch die Kosten für die Gestaltung unserer Clubseite auf der man den Song auch nach Paypalzahlung direkt runterladen kann."
 

Elisabeths Kinn war runtergeklappt und sie wusste gar nicht, was sie dazu noch sagen sollte. Er war so hinterhältig und so eigennützig und so...aaaargh!
 

Sofort stand sie auf und griff nach ihrer Tasche. Mit der anderen Hand nahm sie die Fernbedienung, drückte auf einen Knopf und die Musik stoppte wieder.
 

"Wir sehen uns dann.", grummelte sie noch, ehe sie aus seinem Zimmer stapfte.
 

Noch einmal musste Kyouya leicht lachen. Er hatte es sich einfach nicht verkneifen können ihr das zu zeigen, auch wenn er wusste, dass es sie wütend machen würde. Erneut griff er nach der Fernbedienung und drückte einen Knopf. Während das Lied wieder von vorne begann zu spielen, lehnte er sich wieder zurück und schloss noch einmal die Augen und ließ die Melodie und die Stimme auf sich wirken.
 

Etwa zur gleichen Zeit - Hause Cho
 

Der Abend ging schnell vorüber für Anissa und Renge. Am Telefon alberten sie wieder mal mit Kaoru rum, ehe dieser meinte, dass er auflegen musste. Von da an hatten Renge und Anissa sich weiter ihrer liebsten Leidenschaft gewidmet.

Sie planten demnächst auf eine große Convention zu gehen und überlegten sich daher gute Kostüme, was sich dieses mal als schwer erwies. Sie beabsichtigten nämlich Kaoru mitzunehmen, doch dazu brauchten sie eine Cosplay Idee, bei der sie drei als eine Einheit gehen konnte. Doch die beiden konnten sich nicht wirklich einigen und Kaoru konnten sie auch nicht fragen, da der ja noch blutiger Anfänger war.

Und während die beiden anscheinend grübelten, gab es noch ein anderes Thema, was für Anissa im Raum stand. Natürlich kannte Renge ihre Freundin und bemerkte, dass sie etwas komisch war.
 

"Was ist los?", fragte sie deshalb.
 

"Hmm...sag mal, Renge...was verschenkst du eigentlich zu Weihnachten? Also...wen hast du überhaupt gezogen? Ich weiß irgendwie nicht so genau, was ich verschenken soll, worüber sich die Person auch freut."
 

Renge lächelte, doch beabsichtigte sie nicht ihrer Freundin jetzt schon zu erzählen, wem sie ihr Geschenk machen würde.
 

"Ich überleg mir noch was gutes. Aber vielleicht verrätst du mir für wen du ein Geschenk brauchst."
 

Anissa, die die ganze Zeit mit Renge auf dem Boden hockte, rollte sich nun zusammen und nuschelte etwas komplett unverständliches.
 

"Was hast du jetzt gesagt?"
 

"Ich sagte...Was schenkt man Kaoru?"
 

Und Anissa hob den Blick und ihre Wangen waren rot. Und das war neu für Renge. Noch nie hatte Renge Anissa verlegen gesehen. Es sei denn man sprach sie auf intime Themen wie Sex an. Wahrscheinlich musste Renge deswegen auch lachen.
 

"Haha...Tut mir Leid, Ani-chan...aber...sagmal...ihr seid doch Freunde, oder? Solltest du dann nicht wissen, was du ihm schenkst?", fragte sie grinsend. Natürlich hatte die selbsternannte Managerin ihre Hintergedanken. Wären die beiden bloß Freunde, dann hätte Anissa nicht solche Probleme ein Geschenk zu finden. Doch Renge war sich sicher, dass Anissa das selber herausfinden sollte.
 

"Naja...eigentlich schon. Aber ich weiß einfach nichts."
 

Da spürte sie die Hand ihrer Freundin auf ihrer Schulter, hob den Blick und sah direkt in Renges strahlende Augen.
 

"Du machst das schon. Hör einfach drauf, was dein Herz Dir sagt und verschenke etwas, was wirklich auch von deinem Herzen kommt."
 

Ja, da hatte Renge recht. Normalerweise war Anissa nicht so nachdenklich und besorgt über sowas. Und somit entschloss sie sich, dass sie das richtige Geschenk finden würde. Sie würde das perfekte Geschenk finden. Sie würde sich das Hirn beim vielen nachdenken wahrscheinlich zermatschen, aber das war es wert. Schließlich war es für Kaoru.
 

20.Dezember
 

Die folgenden Tage verflogen und verschwanden in der Endlosschleife der Zeit.

Es waren nur noch drei Tage bis zu der großen Aufführung. Dementsprechend wuchs auch Ayames Nervosität, obwohl sie eigentlich Auftritte gewohnt war. Schließlich brachte ihre Mutter sie seit Kindertagen zu Ballett und anderen Tanzaufführungen. Und sie hatte auch schon oft Aufführungen mit dem Theaterclub gehabt. Doch diesmal war das Publikum für sie selber viel toller. Ihre besten Freunde würden da sein und ihr zujubeln. Und Tamaki würde da sein.
 

Auf einmal wurde Ayame rot und sie schüttelte einige male den Kopf. Was dachte sie in letzter Zeit so häufig an Tamaki? Sicher, er hatte Qualitäten zum Prinzen, aber war er deshalb auch IHR Prinz? Irgendwie war er manchmal dämlich.

Und schließlich war da noch Haruhi.
 

Aber darüber wollte Ayame jetzt erstmal nicht nachdenken. Sie hatte noch eine Menge zu tun und während die meisten anderen sich auf ihre letzten Prüfungen vorbereiteten, war sie Nachmittags komplett alleine in der neuen Aula und arbeitete an der Aufstellung der Kulissen. Alles musste einfach perfekt sein. Zwar hatten ihr die anderen Theaterclubmitglieder geholfen, doch es war schon ziemlich spät und darum waren sie alle bereits gegangen. Irgendwie ärgerte es sie. Sie hatte seit Tagen keine Möglichkeit mehr für den Maid Club gehabt. Sie glaubte sogar, dass Elisabeth ein wenig wütend auf sie war, aber Ayame war sich sicher, dass sie es noch verstehen würde.
 

Die Oberschülerin war so versunken in ihrer Arbeit an der neuen Mondkulisse, dass sie nicht einmal bemerkte, wie jemand die Tür öffnete und leise eintrat. Sie bemerkte die Person nicht einmal, als diese langsam auf sie zu schritt und nur wenige Meter von ihr entfernt zum stehen kam.
 

"Aya-chan...dachte mir, dass du hier bist."
 

Sofort war Ayame zusammengezuckt und aufgesprungen. Gleichzeitig hatte sie sich zu ihrem Beobachter panisch umgedreht und blickte diesem nun erschrocken in die Augen. Doch bei seinem Anblick fiel die Panik von ihr ab und sie atmete einige male tief durch, während sie sich eine Hand auf das kräftig schlagende Herz legte.
 

"Hikaru...du meine Güte, du hast mich erschreckt. Was tust du denn noch hier?"
 

"Hm...tut mir Leid, das war nicht meine Absicht. Was ich hier mache? Nunja...ich hab dich schon lange nicht gesehen, da dachte ich, dass ich dich mal suche."
 

"Oh, das ist ja lieb. Aber solltest du nicht lieber lernen für die Prüfungen?", fragte sie und drehte sich wieder um. Zum Glück war nichts mit der Kulissa passiert, als sie sich so erschrocken hatte. Noch eine ruinierte Kulisse konnte sie sich nicht leisten so kurz vor der Aufführung.
 

"Nein, das geht schon in Ordnung. Und was ist mit Dir? Du bist ja nur noch hier am arbeiten. Warum lässt du das nicht irgendein Personal machen?"
 

Kurz drehte sie sich um und grinste ihn an. "Es heißt doch: Wenn du willst, dass etwas richtig gemacht wird, mach es selber. Und das tu ich. Dann habe ich einfach ein besseres Gefühl."
 

Mit diesen Worten drehte sie sich wieder um und sah noch, ob alle Kulissen nun auch wirklich dieal auf der Bühne positioniert waren.
 

"Verstehe.", hatte er gemurmelt und dann geschwiegen. Eine Weile lang hatte er ihr einfach stumm zugesehen. Wusste sie, dass auf ihrer Schuluniform Farbkleckse waren? Wahrscheinlich war es ihr egal, sie würde sie einfach in die Reinigung geben oder eine neue Uniform anfordern.
 

"Aya-chan...weißt du...es gibt da was, was ich dir schon lange sagen wollte.", sagte Hikaru auf einmal und ging auf sie zu. Wieder bemerkte sie es nicht, weil sie wieder versunken in ihre Arbeit war.
 

"Erinnerst du dich an den Abend in Kyoto? Als wir alleine in dem Zimmer waren?"
 

Erst hatte sie nicht ganz registriert, was er da gesagt hatte. Sie dachte kurz darüber nach, ehe sie stutzte und sich zu ihm drehte. Dabei sah sie ihn fragend an.
 

"Natürlich erinnere ich mich daran. Warum? Gibt es wieder ein Problem mit Rika?"
 

Er schüttelte den Kopf. Was war dann los? Sie hatten doch an dem Abend über Frederica geredet, oder lag sie da falsch? Ihr wurde etwas mulmig, als sie bemerkte, dass Hikaru immer noch näher kam. Hinter ihr standen direkt die Kulissen und sie konnte nicht zurückweichen. Es war ja nicht so, dass sie ihn nicht mochte, aber das ging ihr jetzt zu weit. Sie waren doch einfache Freunde. Doch schließlich stand er unmittelbar vor ihr.
 

"Damals habe ich dich auf den Mundwinkel geküsst.", flüsterte er. Warum flüsterte er nur, fragte sie sich. Sie spürte seinen warmen Atem direkt auf ihrem Gesicht. Und er hatte sie geküsst? Achja...genau! Sie hatte an dem Abend einiges getrunken und hatte es dabei irgendwie vergessen.

Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch schon spürte sie seine Hand auf ihrer Wange.
 

"An diesem Tag habe ich das eigentliche verfehlt. Das passiert mir nicht nochmal...", hauchte er nun nur noch, als er sich nach vorne beugte und seine Lippen ganz begutsam auf die ihren legte.
 

Sie riss die Augen auf. Es war falsch! Es war falsch! Es war so verdammt falsch!
 

"Hikaru, NEIN!", schrie sie, riss den Kopf zur Seite und wollte von ihm weg, doch schon hatte er ihre Arme gepackt und zog sie wieder zu sich.
 

"Nein. Du hast mich damals auch nicht abgewiesen. Dann tu es jetzt auch nicht!"

Und da küsste er sie erneut. Diesmal mit mehr Gewalt, da er Schwierigkeiten hatte sie festzuhalten. Er wollte ihr wirklich nicht wehtun, doch er hatte keine Wahl. Er wusste einfach nicht mehr was er tat.
 

"HÖR ENDLICH AUF!", schrie sie nun und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht.

Hikaru wich einen Schritt zurück und hielt sich die Wange.
 

"Was soll das, Ayame? Damals..."
 

"NEIN! Hikaru, NEIN! Damals ist länger her, als du denkst. In Kyoto war es nichts. Das zwischen UNS war nichts. Und ich will das hier nicht. Ich will es nicht so und ich will es nicht von Dir. Und wenn du ehrlich wärst, dann wüsstest du, dass du es auch nicht von mir willst!"
 

Sie hatte ihn tatsächlich angeschrien. Und er stand da und starrte sie an. Der Atem stockte, während sein Herz auch so langsam schlug, dass er befürchtete es würde niemals mehr schlagen.
 

"Ich will Dich."
 

"Nein, hör auf das zu behaupten. Denk nach. Du weißt, wen du in Wahrheit willst."
 

Er wusste, wen sie meinte. Und er hasste es, dass sie soetwas behauptete. Es stimmte nicht.
 

"Ich will NICHTS von diesem Mädchen. Sie ist mir egal.", schrie er.
 

Doch sie schüttelte nur den Kopf. "Und woher weißt du dann ganz genau von wem ich rede?", sagte sie leise und sah ihn mit einem Blick an, der Mitleid und Bedauern in sich trug.

Doch auf diese Worte konnte er nichts erwidern. Darum stand er einfach da, sprachlos und entgeistert.
 

"Damals...vor geraumer Zeit...da hättest du alles von mir haben können, Hitachiin Hikaru. Doch nun haben sich die Dinge geändert."
 

Das war das letzte, das sie sagte, als sie an ihm vorbeiging, ihre Sachen nahm und die Aula verließ. Er blieb zurück. Und sie begann zu rennen. Was würde Rika dazu sagen? Nein, sie konnte es ihr nicht einmal erzählen.
 

"Au...", murmelte sie, als merkte, dass ihr anscheinend etwas ins Auge geflogen war. Doch sie blieb nicht stehen, obwohl ihre Augen schon tränten. Sie versuchte einfach sich die immer neu kommenden Tränen aus dem Gesicht zu wischen, während sie durch den Gang eilte.
 

Manchmal geschehen Wunder. Wunder geschehen oft durch Zufälle. Zufälle, die banal sind. Und nicht immer sind Wunder etwas gutes.

In diesem Moment gab es einen Zufall. An einer Abzweigung hatte sie ihn übersehen. Hätte sie in diesem Moment klar sehen können und wäre sie nicht so schnell gelaufen, dann hätte sie Tamaki bemerkt.

Und das einzige, was Tamaki wahrnahm waren die Tränen. Er konnte ihr nicht einmal so schnell hinterher. Sie hörte es nicht einmal, als er ihren Namen sagte.
 

Zitternd stand er da. Geschockt und entsetzt. Was war passiert? War es vielleicht einfach der Druck oder war etwas passiert? Tamaki drehte den Kopf und blickte zu der Tür zur Aula. Mit Sicherheit war sie dort gewesen. Und so lief er hinüber, willens rauszufinden, was geschehen war.

Tamaki hätte bestimmt einiges erwartet. Riesige Kampfroboter, eine Clownsarmee oder einen leeren Saal. Doch Tamaki hatte nicht damit gerechnet einen äußerst wütenden Hikaru vorzufinden. Ohne zu wissen, was geschehen war, kochte bereits das Blut in Tamakis Adern.
 

"Hikaru...was machst du hier? Was ist passiert? Ayame...weißt du was mit ihr ist?"
 

Er wollte sich beherrschen, doch er hatte ihn angebrüllt.
 

Hikaru war mittlerweile von der Bphne runtergekommen und bewegte sich jetzt in Richtung Tür. Er wollte einfach nur noch weg von diesem Ort.
 

"Keine Ahnung. Aber hey, küss sie bloß nicht! Da reagiert sie momentan ganz empfindlich drauf."
 

Tamaki war, als ob etwas in ihm zerbrach. Und mit einem Mal fühlte er sich leer. Und in der nächsten Sekunde war die Leere durch Wut ersetzt worden. Tamaki lief auf Hikaru zu und packte diesen bei der Schulter.
 

"Was meinst du damit? Was hast du getan?"
 

"Beruhig Dich, Chef. Frag sie doch selber. Ich muss los."
 

Und so verschwand er einfach. Und nun war es Tamaki, der alleine war. Und wieder war es leer in ihm.
 

23. Dezember - 17:48 Uhr
 

Der große Tag war gekommen. Nachdem die drei involvierten Person des Fiaskos kein Wort miteinander gewechselt hatten, saßen sie alle nun schön aufgereiht auf ihren Plätzen. Die Jungs trugen teilweise Anzüge. Manche weiße, so wie Mori und Kaoru. Andere gingen in dunkleren Farben, so der Rest des HostClubs.

Auch die Mädchen hatten sich schick gemacht. Anissa in einem kurzen blau-grünem Kleid mit Rüschen über einer Schulter.

Katzuragi in einem pfirsichfarbenen Kleid, welches an einer Seite schulterfrei war.

Renge in einem rot-weißen Kleid mit Rüschen vor der Brust.

Elisabeth in einem engen weiß-schwarzen Kleid. Frederica in einem traditionell wirkendem blau-weißen Kleid mit Puff-ärmelchen und Sion in einem zarten rose-schwarzem Kleid mit einer Blume an dem schwarzen Band um ihrer Hüfte.
 

Jeder von ihnen fühlte die Spannung, die vorallem zwischen Tamaki und Hikaru herrschte und absolut keiner konnte sich erklären, wodurch diese Konflikte plötzlich entstanden waren.
 

"Ich bin schon ganz aufgeregt. Gleich fängt's an. Das wird toll.", murmelte Anissa ihrer besten Freundin zu, die sich mit einem Fächer Luft zuwedelte.
 

Recht von Anissa saß Kaoru, der sich nun zu dem Blondschopf rüberlehnte und flüsterte: "Wie sieht's mit dem 24. aus? Ich hab ein paar neue Filme, die du mal sehen wolltest. Hast du Lust vorbei zu kommen."
 

Sie errötete. Zum Teufel, warum errötete sie? War wahrscheinlich die warme, stickige Luft.
 

Sie nickte und lächelte ihn an: "Klar. Warum nicht?"
 

Renge sah sich das Szenario von der Seite an. Sie wusste, dass es lange dauern würde. Anissa war immer so schwer von Begriff, wenn es um reale Jungs ging.
 

"Noch böse wegen den CDs?", sagte Kyouya, der nun grinsend zwischen Elisabeth und Sion platzgenommen hatte.
 

Elisabeth zischte erst einmal. "Das werde ich dir lange, lange, lange übelnehmen, da sei Dir sicher."
 

Doch ihr Grinsen verriet ihm, dass es halb so wild war. Er hatte von Anfang an gewusst, dass es nicht zwischen ihnen stehen würde.
 

Kleinigkeiten wurden geklärt. Große Probleme standen noch an. Doch jetzt ging erst einmal das Licht aus und Scheinwerfer leuchteten den sich langsam öffnenden Vorhang an.
 

Much Ado about Nothing - Viel Lärm um Nichts.

Ein Stück, um Liebe, Freundschaft, Vertrauen und Intrigen.

Während Beatrice und Benedick ausgetrickst wurden und sich schließlich ihre Gefühle gestanden, zerbrach die Beziehung von Claudio und Hero.

Hero angeklagt der Untreue. Trotz ihrer Unschuld, hatte der Bösewicht Claudio davon überzeugen können, dass sie es nicht wert sei seine Frau zu sein.

Doch schließlich fanden sie einander. Und sie heirateten. Und beide Paare lebten in Glück und mit Liebe in allen Bereichen ihres Lebens.
 

Sie war großartig. Hero. Ayame. Sie war großartig.

Die Menge stand auf und applaudierte den Schauspielern, als diese auf der Bühne standen und sich verbeugten. Der Vorweihnachtsabend war jetzt bereits ein gelungener Abend und jeder war von der Darstellung der Personen emotional berührt worden.
 

Die Leute strömten bald hinaus in das kalte Wetter. Der Schnee hatte eingesetzt und die Erde war wie in Watte gepackt.
 

"Woooow, guck mal rüber, Kaoru!", rief Hikaru, als dieser jedoch schon einen Schneeball in die Richtung von Kaoru geworfen hatte. Natürlich traf ihn dieser genau im Gesicht.
 

"Na, warte, Hikaru!", schrie dann Kaoru und machte sich zum Gegenangriff bereit. Es dauerte nicht lange, da hatte sich eine reine Schneeballschlacht entwickelt mit zwei Fronten.

Kaoru, Anissa, Katzuragi, Honey und Mori gegen Elisabeth, Haruhi, Renge, Hikaru und Tamaki.
 

Ja. Denn in diesem friedlichen Moment kurz vor Weihnachten, wussten Hikaru und Tamaki, dass sie Freunde waren. Niemals würde etwas oder jemand zwischen ihnen stehen. Und Tamaki betete immer noch, dass es ein Missverständnis war, während Hikaru versuchte seine Zurückweisung runterzuschlucken und alles zu ignorieren.
 

Sion, Kyouya und Rika standen währenddessen am Rand und blickten den lachenden Maids und Host zu. Bis Ayame schließlich in einem traumhaften Kleid vor ihnen stand, welches obenrum weiß und untenrum schwarz war. Sie zog sich den dunklen Mantel noch an und verdeckte anschließend das Kleid, als sie nach draußen geeilt kam.

Und kaum war sie da, da standen auch schon zwei riesige Limosinen vor ihnen und die Reise zum Hause Azakura konnte beginnen.
 

Und Ayame war auf alles perfekt vorbereitet. Bereits während der Fahrt gab es für alle genügens Sekt und die Musik wurde voll aufgedreht, sodass alle Ayames Erfolg auf der Bühne feiern konnte.
 

Kyouya hatte dafür gesorgt, dass mehrere Männer vor Ayames Tür standen und ihr ein Haufen von Blumen überreichten.
 

"Die sind von uns allen...ich hoffe sie gefallen Dir.", hatte er gesagt, als sie ihm daraufhin freudestrahlend in die Arme gefallen war, als wären sie schon seit Ewigkeiten befreundet. Es rührte sie einfach so sehr, dass sie alle da waren - sogar Katzu-chan. Da konnte Ayame sich eine winzig kleine Träne einfach nicht verkneifen.
 

"Vielen Dank, Leute. Ihr seid umwerfend. Kommt rein und bedient euch ruhig am Buffet. Um Mitternacht beginnen wir mit unserer Bescherung, alles klar?", hatte sie laut verkündet und alle ihre Gäste hineingebeten, wo diese sich in einem großen, prachtvoll geschmückten Saal niederließen. Auf der einen Seite gab es einen langen Esstisch, der schon gedeckt war, während an einer Wand ein riesiges Buffet stand.

Auf der anderen Seite stand ein wahnsinnig großer, geschmückter Weihnachtsbaum und vor ihm einige gemütlich aussehende Sofas.
 

Und an diesem Abend wurde gealbert und die Leute verstanden sich gut. Obwohl sie sich alle so unterschieden, waren sie mittlerweile zu Freunden geworden. Und Freunde tanzten schließlich miteinander - Rika und Mori.

Freunde sangen gemeinsam peinliche Lieder - Ayame und Kaoru.

Freunde spielten Trinkspiele - Anissa, Renge, Liz und Hikaru.

Freunde konnten sich sorgenfrei unterhalten - Tamaki, Sion, Katzuragi, Kyouya und Honey.

Und Freunde schenkten sich etwas zu Weihnachten.
 

Die Uhr schlug Mitternacht, als alle ihre Geschenk in der Mitte der Sofas platzierten und sich selber hinsetzten.
 

"Okay, passt auf. Nacheinander packt jetzt jeder sein Geschenk aus. Ich würde sagen in der Reihenfolge wie wir hier sitzen. Sion, fängst du an?", sagte Elisabeth nun, die schon ein wenig schwankte von dem vielen Alkohol. Dabei vermied sie Alkohol ansonsten. Doch es war Weihnachten und da konnte man schonmal eine Ausnahme machen.
 

"Das ist mir etwas unangenehm...aber okay.", murmelte Sion verlegen, als sie ihr Geschenk nahm und es öffnete. Sie lächelte, als eine Ausgabe von Wuthering Heights zum Vorschein kam.
 

"Vielen Dank. Das ist wirklich sehr aufmerksam.", sagte sie lächelnd. Sie hatte es bereits einmal gelesen, doch es sich immer nur ausgeliehen aus der Schulbibliothek. Sie liebte dieses Buch und konnte es nun so oft lesen, wie sie wollte.
 

"Keine Ursache.", sagte auf einmal Kyouya und sie hob ihren Blick und lächelte ihn an.
 

Als nächster war Honey an der Reihe. Wie ein Kleinkind riss er das Papier auf und zu Tage kam ein kleiner Hut. Ein Hut mit Hasenohren. Freudig bedankte er sich, als er erfuhr, dass Katzuragi ihm dieses Geschenk gemacht hatte.
 

Mori erhielt von Elisabeth ein Tagebuch mit der Aussage, dass - wenn er schon nicht viel redete - er seine Gedanken doch einfach niederschreiben sollte. Sie war sich sicher, dass es ihm gut tun würde und Morinozuka Takashi nahm das Geschenk auch freudig entgegen.
 

Kyouya freute sich nicht ganz so sehr über das Geschenk, das Renge ihm gemacht hatte. Sie hatte einen goldenen Bilderrahmen genommen und eine Collage mit lauter Bildern von sich selbst darin verewigt.
 

"Ich dachte mir du würdest Dich sehr freuen, Kyouya, mein Liebster.", hatte sie gesagt und ihn dabei mit Herzchenaugen angeschmachtet.
 

Wie Kyouya nunmal war, lächelte er charmant und bedankte sich. Den tag darauf hätte Renge es in einem Müllcontainer wiederfinden können.
 

Elizabeth bekam eine Sammlung von Musikstücken geschenkt, die Frederica auf einer CD hatte zusammenfassen lassen. Die Noten hatte sie ihr in einem selbstgebundenem Buch ebenfalls dazu gegeben.
 

Katzuragi war etwas überrascht, als sie von Tamaki einen Plüschbären bekam. Er mochte ja solche Kuscheltiere, aber eigentlich sah sie sich aus diesem alter raus. Dennoch erkannte sie die Freundlichkeit in seinen Augen und konnte es einfach nur glücklich akzeptieren.
 

Als Frederica nun ihr Geschenk öffnete, geschah etwas, womit Hikaru nicht gerechnet hatte. Sie bekam ein gerahmtes Foto. Und in diesem Rahmen war ein Gruppenfoto von allen, was sie in Kyoto geschossen hatten. Und Hikaru hatte den Rahmen schon einmal gesehen. Er lag auf Kaorus Bett. Und da erinnerte er sich.
 

"Was...was denkst du schenkt man einem Mädchen, das man gerne hat?"
 

"Mädchen mögen doch Fotos. Sion zum Beispiel...die hate viele Fotos gemacht. Vielleicht einen schönen Rahmen mit einem guten Foto drin. Was meinst du?"
 

Und Hikaru realisierte, dass Kaoru anscheinend Rika mochte. Es war falsch, doch wer sagte ihm das?
 

"Das ist wirklich sehr toll. Danke, äähm..."
 

"Hikaru. Das Geschenk kommt von Hikaru.", sagte Kaoru auf einmal und kniff seinem Bruder in die Seite.

Dieser war so überrumpelte damit, dass er nur nickte und erst dann anfangen konnte zu denken.
 

Okay, er hatte falsch gelegen. Anscheinend mochte Kaoru doch nicht Rika. Aber warum war das dann alles so gekommen?
 

Kaoru war klar, dass Hikaru es nicht verstand. Aber er hatte ganz bewusst gefragt, was HIKARU einem Mädchen schenken würde. So konnte er Rika ein Geschenk direkt von Hikaru machen und ließ es jetzt auch für sie so aussehen, als ob er das Geschenk besorgt hätte.
 

"Hmm...vielen Dank.", sagte sie dann und sah beschämt weg.
 

Als nächstes war Ayame dran. Aufgeregt packte sie ihr Geschenk aus und hob den Stoff im inneren des Päckchens hoch. Und im Nu war sie knallrot im Gesicht, als sie erkannte, dass es sich um Unterwäsche handelte.
 

"Wa-Wa-Wa...", stotterte sie nur und auch Tamaki, der neben ihr saß, hatte den Kopf nun abgewandt, da er sich nicht traute die Unterwäsche seiner >Tochter< zu sehen.
 

"Gomen, Aya-chan...ich wusste nicht, was ich Dir schenken sollte.", entschuldigte sich Haruhi daraufhin, doch Ayame winkte nur verlegen ab.
 

"Nein, nein, schon gut. Ich freue mich, wirklich.", sagte sie zwar, aber es war ihr schon peinlich, dass jeder nun ihre Unterwäsche kannte.
 

Tamaki war der nächste der sein Geschenk bekam. Und Ayame hatte sich etwas besonderes für ihn einfallen lassen. Sie hatte ebenfalls einen großen Rahmen geholt und selber eine modische Collage entworfen. Mit Bildern von all ihren gemeinsamen Freunden und Bildern von typischen französischen Sachen, wie dem Eifelturm.
 

"Wow...das ist wirklich toll."
 

"So hast du immer ein Stück von der Heimat auch Zuhause."
 

"Das ist großartig. Danke."
 

Folglich ging es weiter mit dem schenken und Haruhi erhielt ein Kuscheltier. Eigentlich eher was untypisches. Vorallem weil es ein Fischplüschtier war. Hm, irgendwie bekam sie davon wieder Hunger.
 

"Frohe Weihnachten.", hatte Mori ihr dabei gesagt und sie leicht angelächelt. Ja, er war wohl nicht so gut in Geschenke machen, doch das machte Haruhi nichts aus. Sie freute sich trotzdem darüber.
 

Nun waren die Zwillinge dran. Sion hatte es sich lange überlegt und die Kostengrenze damit überschritten, dass sie Hikaru ein schönes Lederarmband gekauft hatte, welches er sich gleich begeistert umbindete.
 

Niemand musste Kaoru sagen von wem sein Geschenk kam. Es war ein einfacher Schlüsselanhänger. Ein Schlüsselanhänger mit einem Pinguin dran. Und wenn er eines in letzter Zeit gelernt hatte, dann dass Anissa Pinguine vergötterte. Ohne, dass sie etwas sagte, drückte er sie an sich und wuschelte ihr durchs Haar, wodurch sie einfach nur quiekend zu lachen begann. Ihr plan war aufgegangen. Wie Renge es gesagt hatte, hatte sie Kaoru etwas gekauft, was von Herzen kam. Und er wusste sofort, dass sie es war.

Aus dieser Leidenschaft heraus hatte auch Kaoru Hikaru geholfen ein Geschenk für Anissa zu finden. Und sie kreischte Laut, als sie ihr Paket mit dem riesigen Pinguinplüschtier öffnete, der zudem noch sprechen konnte, wenn man an einer Schnur zog.
 

Zuletzt war Renge dran, die von Honey einfach ein neues Video-Otome-Spiel bekam, welches gerade erst auf den Markt gekommen war.
 

Alle bedankten sie sich noch ewig und probierten ihre neuen Sachen aus und freuten sich über die wundervollen Geschenke. Auch wenn nicht immer der Geschmack zu 100% getroffen war, so war doch jeder zufrieden mit dem, was er bekommen hatte.
 

Nachdem noch ausgiebig gefeiert wurde, begann sich die Gruppe immer mehr aufzuteilen.

Und Kaoru ging schließlich hinüber zum Sofa, wo Anissa - eingemümmelt wie ein kleines Kind - lag und bereits eingeschlafen war. Leise und vorsichtig setzte er sich neben sie, wobei sie wahrscheinlich selbst dann nicht aufgewacht wäre, wenn eine Bombe explodiert wäre.
 

Lächelnd blickte er das schlafende Mädchen an, während er zusätzlich von Renge dabei beobachtet wurde. Behutsam streckte er seine Hand aus und strich ihr eine Strähne hinters Ohr. Wie sie so da lag, so unschuldig und niedlich. Es berührte Kaoru irgendwie. Und schließlich schien er gar nicht wirklich zu bemerken, wie seine Hand immer wieder durch ihr Haar fuhr.
 

"Du bist wirklich...eigenartig, kleines Fräulein.", murmelte er dabei, lehnte sich schließlich zurück und schloss die Augen. Seine Hand glitt weiter durch ihr Haar, fast wie bei einer Katze, der man das Fell streichelt.

Er würde sie nachher nach Hause bringen. Doch das hatte noch Zeit.
 

Draußen auf Ayames Balkon saß in der Zwischenzeit Tamaki. Seelenruhig und alleine. Die Gedanke jedoch in alle Winde verstreut. Er nahm es erst gar nicht wahr, dass Ayame kam und sich neben ihn setzte.
 

"Was ist denn los? Dir wird hier draußen doch kalt, Tamaki.", hatte sie leise gemurmelt und seine eisigkalte Hand ergriffen.
 

Suoh Tamaki drehte langsam den Kopf und blickte sie traurig an. Es war für ihn - wie auch für jeden anderen - ein wundervoller Abend gewesen. Doch da gab es immer noch diese Sache, die ihm keine Ruhe ließ.
 

"Hat er Dir etwas getan? Oder...was war das zwischen Dir und Hikaru?"
 

Bei diesen Worten erschrack die Oberschülerin. Sie zog ihre Hand weg und blickte in eine andere Richtung. Sie fühlte sich nicht nur ertappt. Sie fürchtete sich. Sie wollte nicht, dass Tamaki es gesehen hatte. Aber hatte er es überhaupt gesehen? Wie Hikaru sie geküsst hatte? Was denn sonst...woher sollte er es denn sonst wissen? Hikaru würde es ihm wohl schlecht erzählen.
 

"Ich...da ist nichts, wirklich. Dieser Kuss kam einfach ziemlich überraschend für mich. Aber ich wollte es nicht.", murmelte sie leise und biss sich schließlich leicht in die Unterlippe.
 

"Dann hat er Dich also wirklich geküsst. Aber..."
 

Die Worte Tamakis begannen traurig. Doch dann nahm er Ayame vorsichtig an der Schulter und drehte ihren Oberkörper zu sich, sodass sie ihn nun wieder anblickte. Leicht lächelnd sprach er weiter:

"...das werde ich nicht mehr zulassen. Ich beschütze Dich. Und du wirst nie mehr jemanden küssen, den du nicht küssen willst.."
 

Sie hielt inne. Mit dieser Güte hatte sie nicht gerechnet. Anscheinend war er doch nicht Zeuge des Kusses geworden, doch jetzt ging er so erwachsen damit um, dass es ihr eine Gänsehaut verschaffte.
 

Ayame brauchte einige Sekunden ehe sie sein Lächeln erwidern konnte. Da rutschte sie ein winziges Stückchen näher zu ihm und lehnte sich rüber, um ihm einen kurzen Kuss auf die Wange zu geben.
 

"Ein Kuss macht mir nichts aus. Es ist nur wichtig von wem ich ihn bekomme."
 

Und während sie sich in die Augen blickten, verstand Tamaki nicht, warum sein Herz so feste schlug. Überkam ihn denn wieder die Grippe? Er saß schließlich dort draußen in der Kälte und da war es wahrscheinlich kein Wunder.
 

"Hey, ihr beiden! Kommt rein, es ist doch viel zu kalt.", rief Haruhi von der Terrassentür aus. Sie stand dort gemeinsam mit Kyouya und Elisabeth. Diese beiden hatten so ihre eigenen Gedanken von dem, was sich da vor ihren Augen abspielte.
 

"Kommen schon.", rief Ayame schließlich, als sie Tamakis Hand wieder nahm und mit ihm zu den anderen lief. Dort schnappte sie sich allerdings Haruhi und zwang diese mit ihr zu tanzen.
 

Schließlich bestand das Grüppchen aus Liz, Kyouya und Tamaki.
 

"Was ist denn los, Tamaki?", fragte Kyouya leicht grinsend, während sie zu Aya und Haruhi blickten.
 

"Ich...habe großartige Töchter.", antwortete Tamaki leise, als er wieder zu lächeln begann. Er registrierte nun nicht einmal, wie Kyouyas und Elisabeths Gesichtszüge sich veränderten und sie Ayame nun leicht traurig ansahen. Das Mädchen würde es mit diesem Schwachkopf nicht einfach haben.
 

Wenn man den Blick nun schweifen ließ, sah man zwei kleine Gestalten, die am Buffett standen.
 

"Magst du diese Sachen gerne, Honey-senpai? Ich könnte für morgen ein Lunchpaket vorbereiten."
 

"Waaah, Sion-chan, das ist süß und Ja, ich liebe diese Köstlichkeiten. Aber morgen bediene ICH dich mal und dann gehen wir gaaaanz toll essen, ich kenn da wirklich ein gutes Restaurant und die haben auch mega tollen Kuchen, ehrlich!"
 

Wie konnte Sion bei diesen strahlenden und glücklichen Augen nicht lachen? Es war seltsam, dass es in Honeys Nähe immer so einfach war sie selbst zu sein. Es war so unbekümmert und er riss einen einfach mit in einer Welle von Glückseligkeit, die sie vorher noch nie gekannt hatte.
 

"Ich freue mich wirklich auf morgen, Honey-senpai.", sagte sie leise und blickte verlegen auf den Teller mit Kavier vor ihr.
 

"Ich mich auch. Das wird großartig."
 

Während sich ein Pärchen bereits auf das weihnachtliche Date freute, war es nun an einem jungen Mann mutig zu sein. Morinozuka Takashi schritt zu Ju Katzuragi herüber, die sich gerade die aufgebaute Krippe vor dem Weihnachtsbaum ansah.
 

"Katzuragi...könnte ich kurz mit Dir reden?", fragte Takashi leise, als er hinter ihr stand. Sie seufzte einmal auf. Sie hatte schon darauf gewartet, dass der Moment kommen würde. Doch bisher war sie von ihm weggelaufen. Sie stand auf und sah ihn an.
 

"Ja, was gibt es denn?", fragte sie unwissend und brachte ein leichtes Lächeln hervor.
 

"Wegen morgen...", begann er nur, doch sprach nicht weiter. Sie wusste doch schließlich, worum es ihm ging. Sie hatte ihm immer noch keine konkrete Antwort zu ihrer Verabredung gegeben.
 

"Ja...also weißt du. Das ist nicht ganz so einfach. Ich könnte...vielleicht. Ich meine...man weiß nie, wann ich weg müsste und daher..."
 

"Sag einfach Ja."
 

Erschrocken hob sie den Blick und sah in seine dunklen aber dennoch glitzernden Augen.
 

"Sag einfach Ja."
 

Sie konnte nicht Nein sagen, aber sie musste. Sie wollte nicht Nein sagen, aber sie musste.
 

"Katzuragi, ich..."
 

"Ju."
 

Mori sah das gleichaltrige Mädchen verwirrt an.
 

"Nenn mich Ju...ich...ich mag den Namen und...ich mag es wenn man mich so nennt. Nenn mich Ju und...und ich gehe morgen mit Dir.", murmelte sie und brach den Augenkontakt ab. Sie traute sich nicht ihm in die Augen zu sehe. Zumal sie in diesem Moment verlegen war.
 

Er nickte lächelnd. Und wie er es schon oft getan hatte, hob er die Hand und tätschelte ihr liebevoll den Kopf.
 

Nun gab es noch zwei Menschen deren Welt in letzter Zeit oft Kopf gestanden hatte.

Hitachiin Hikaru und Kobayashi Frederica standen beide am Fenster. Standen sich gegenüber und blickten beide nach draußen.
 

"Ich...ich wollte mich bedanken. Du weißt schon...das Wichtelgeschenk.", murmelte sie leise. Es war ihr irgendwie unangenehm sich bei ihm zu bedanken. Doch irgendwie war es ja angebracht. Schließlich war sie im Glauben, dass er dieses Geschenk für sie besorgt hatte und das obwohl sie sich dauernd stritten.
 

"Keine Ursache.", erwiderte Hikaru und vermied es ihr die Wahrheit zu sagen. Doch warum tat er es nicht? das war etwas, das er selber nicht verstand.
 

"Es...tut mir Leid."
 

Und das war etwas, was Hikaru auch nicht verstand. Sofort hatte er die Augen weit aufgerissen und Rika angeblickt, die ihn nun auch schüchtern ansah. Hatte sie sich da gerade entschuldigt? Für was jetzt nur? Aber generell...die Frau hatte sich entschuldigt.
 

"W-Was genau...?"
 

"Das weißt du doch. Ich meine...ich war nicht gerade nett seit Kyoto. Und davor war ich auch nicht unbedingt nett. Und...ach, ich..."
 

Doch weiter kam sie nicht. Überraschenderweise hatte er sie zu sich gezogen und hielt sie nun in den Armen fest. Während sie ihre Situation langsam realisierte kamen ihr einige Tränchen, die ihr die Wange hinunter liefen. Sie wusste nicht einmal, warum sie weinte, doch sie tat es.
 

"Mir tut es auch leid...", murmelte er in ihr Ohr und drückte sie fester an sich. Beide verstanden nicht, was sie dort gerade taten. Vorallem vor den Augen aller anderen. Manche guckten bereits neugierig hinüber, da es wirklich das Weihnachtswunder des Jahrtausends zu sein schien.
 

Hikaru grübelte. War Magie Schwachsinn? Oder hatte er es falsch gemacht? Ayame hatte ihn geschlagen und nun hielt er Rika fest. Ob er die Seiten vertauscht hatte?

Das war nun auch egal. Sie würden sich sicher noch zwischendurch anzicken und ankeifen, doch für jetzt war es gut.
 

Jetzt war noch alles gut.
 

24. Dezember - Abends[ /b]
 

Sie hatte sich hübsch angezogen, doch aufgrund des Mantels, den sie trug, konnte Honey dies natürlich nicht sehen. Die beiden waren nun schon seit Stunden unterwegs und hatten sich an verschiedenen Ständen auf dem Markt in Tokyos Innenstadt die ganze Weihnachtsdekoration angesehen.

Sie hatten sich bei einer Tasse Kakao zwischendurch aufgewärmt und dabei mit Schokolade überzogenen Früchte gegessen.

Und sie hatten gelacht.

Honey brachte Sion immer zum lachen und sie konnte ihm so viel erzählen. Sie erzählte ihm von ihren Lieblingsbüchern und was sie im Leben faszinierte. Und Honey hörte ihr zu, wie noch nie jemand zuvor ihr zugehört hatte.

Erst als die beiden schließlich in das von Honey am Vortag erwähnten Restaurant ankamen und er ihr über ihr Aussehen komplimentierte, schwieg sie wieder. Wahrscheinlich aus Schamgefühl heraus, was dumm war. Schließlich wollte sie ja, dass er sie hübsch fand. Warum wollte sie das nochmal?
 

Die gemeinsame Zeit verflog und Sion hatte sich wirklich nicht vorgestellt, dass ihr Treffen mit dem älteren Schüler so sorgenfrei verlaufen würde. Sie dachte, dass sie sich irgendwie befangen fühlen würde und sich nicht trauen würde viel zu sagen. Doch es war mittlerweile genau das Gegenteil. Selbst als das Essen kam, hörten die beiden noch nicht auf zu reden, weshalb sie ewig brauchten bis sie fertig waren und wieder gehen konnte.

Natürlich übernahm ein Gentleman die Rechnung.
 

Der Tag neigte sich dem Ende. Honeys erstes Date neigte sich dem Ende.

Und Sion wollte es nicht, doch es gab nicht mehr viel, was sie nun noch tun konnten. Es war dunkel geworden und überall leuchteten die Weihnachtsfarben hell auf.

Die Straßen waren mittlerweile überfüllt von Pärchen, die auch gemeinsam das Fest der Liebe feierten. Als Sion die Pärchen doch nun beobachtete, fühlte sie sich etwas unwohl. Überall hielten die Leute Händchen und manche küssten sich auf offener Straße.

Honey und Sion liefen immer nur nebeneinander her.
 

"Ich fand es wirklich noch besser, als überhaupt erwartet, Sion-chan. Ich freue mich immer, wenn ich was mit Dir und den anderen machen kann. Schließlich...ist dafür nicht mehr lange Zeit."
 

Sion blieb auf einmal stehen. Was meinte Honey damit. Sie wollte ihn gerade fragen, als er sich zu ihr umdrehte und ihr traurig lächelnd sagte:

"Wenn ich in einigen Wochen von der Schule gehe, werde ich wohl ziemlich beschäftigt sein mit meinem Studium. Ich werde nicht mehr in der Schule und im Club sein...und wir werden uns wohl kaum mehr sehen."
 

Erneut drehte er sich um und ging weiter.
 

"Ah...Honey-senpai..", rief Sion und streckte einen Arm nach ihm aus, als sie jedoch von einem Mann umgeschubst wurde. Sie schloss aus Schreck die Augen und als sie sie wieder öffnete war Mitsukuni verschwunden.
 

"Honey-senpai!", rief sie erneut, diesmal etwas panisch. Sie war wieder in einer Menge ganz alleine. Es erinnerte sie irgendwie an die Situation in Kyoto. Doch da hatten Honey und Mori sie gerettet. Aber was war jetzt? Honey war verschwunden und sonst wusste sie nicht wohin.

Oft rief sie seinen Namen, doch der Kleine war nirgends zu entdecken.

Und wieder rempelte ein Pärchen Sion an und das junge Mädchen stürzte zu Boden und blieb auf den Knien.
 

Nun ging es nicht anders. Sie war alleine. Und sie würde alleine bleiben, weil Honey weggehen würde. Er würde viel zu tun haben und da war sie ihm im Weg. Mit einem heisernen Schluchzen liefen ihr nun auch die Tränen übers Gesicht.
 

"Sion-chan...sei nicht traurig. Lächel lieber. Ich bin doch immer für Dich da.", hörte sie auf einmal Honeys süße Stimme sagen und sie hob den Kopf.

Da stand er und blickte sie lächelnd an, während er ihr die Hand entgegen hielt.
 

"Honey-...senpai..", murmelte sie, als sie langsam nach seiner Hand griff und sich von ihm aufhelfen ließ.
 

"Hab Keine Sorge. Ich lass deine Hand nicht mehr los. Dann bleibst du auch immer bei mir."
 

24.Dezember - Abends - Hause Hitachiin
 

"Jaaa...und hab ein schönes Weihnachtsfest, Haruhiiii!", riefen Anissa und Kaoru gleichzeitig ins Telefon, als sie schließlich auflegten.

Die beiden Chaoten hatten in der letzten Stunde alle ihre Freunde angerufen, um ihnen gemeinsam frohe Weihnachten zu wünschen. Honey, Sion, Mori und Katzuragi hatten sie natürlich nicht erreichen können, da hatten sie ihnen einfach eine witzige SMS geschickt.
 

"Das war wirklich lustig, Kaoru.", giggelte Anissa vor sich hin, während auf Kaorus Bett saß und sich mit Chips vollstopfte.
 

"Ja...besonders der Chef, als er keine Ahnung hatte, wer da am Telefon war.", sagte Kaoru, der ebenfalls lachend auf seinem Bett saß.
 

"Sagmal...wo ist Hikaru eigentlich? Ist das okay, dass ich hier bin? Ich meine...wolltet ihr nicht gemeinsam feiern?"
 

Kaoru schüttelte daraufhin den Kopf. "Nein, das ist schon in Ordnung. Wir haben abgemacht nachher zu feiern, wenn du wieder Zuhause bist. Er meinte eh, dass er etwas zu erledigen habe und ist zurzeit gar nicht da."
 

"Achso, dann ist ja gut."
 

Die beiden hatten nun schon unzählige Filme geschaut, während sie dabei froh waren im warmen zu sein. Ein Date wie bei Sion und Honey wäre ihnen bei diesem Wetter eindeutig zu kalt gewesen.
 

"Ja...hey, siehst du das, Ani?", sagte Kaoru auf einmal.
 

"Hm? Was denn?", fragte sie neugierig, als sie den Kopf hoch und sie umblickte. Doch in diesem Moment spürte sie ein Kissen im Gesicht.
 

"Waaaah, Kaoru! Wie fies, wie fies! Na warte!", sagte sie mit einem angriffslustigen Grinsen im Gesicht, schnappte sie ein Kissen und prügelte auf ihn ein. Natürlich gab der Zwilling sich nicht geschlagen, sondern griff auch wieder zu einem Kissen und setzte zum Gegenschlag an.
 

Die beiden kreischten und lachten wieder laut, während keiner von beiden aufgeben wollten und sie beide durch das ganze Bett tobten und versuchten die Oberhand zu gewinnen. Zwar müsste man meinen, dass Kaoru überlegen sei aufgrund seines Geschlechts und der Körperkraft, doch Anissa konnte aufgrund ihrer Judo-Clubs gut mithalten.
 

Schließlich lagen beide außer Atem auf dem Bett und blickten an die Decke, während sie nach Luft ringen.
 

"Waffenstillstand?", fragte Kaoru.
 

"Waffenstillstand!", bestätigte Anissa.

Es war ein guter Tag gewesen. So konnten Tage ruhig öfter sein.
 

"Gut, puuuh...ich bin kaputt.", murmelte Kaoru und legte sich auf den Bauch. Dabei legte er einen Arm über Anissa, sodass der etwa an ihrem Hals lag.
 

Sie überlegte kurz und lachte dann.
 

"Du bist...mindestens so verrückt wie ich.", sagte sie, legte eine Hand auf seinen Arm und schloss wieder die Augen.
 

"Haha...jetzt übertreibst du aber..", erwiderte Kaoru müde.
 

Aber wahrscheinlich hatte sie Recht und sie waren beide verrückt.
 

24. Dezember - Abends - Tokyo Innenstadt
 

Sie waren sich nicht über den Weg gelaufen. Irgendwie hatte Mori gehofft auf seinen besten Freund und dessen Begleitung zu treffen, doch das war nicht der Fall. Naja, es war auch schon spät.

Die Kinovorstellung in der er mit Katzuragi gewesen war hatte auch zwei Stunden gedauert und sie hatten sich erst spät verabredet.

Es war auch nicht ganz so förmlich, wie die beiden es sich vorgestellt hatten.

Sie hatten über einige nette Themen plaudern können, als sie über den Weihnachtsmarkt schritten. Überall waren Pärchen zu sehen und ähnlich wie Sion und Honey liefen auch die beiden nebeneinander her. Auch Katzuragi hatte sich heute hübsch gemacht. Für ihre langen Zöpfe hatte sie allerdings kein gutes Accessoire gefunden, da hatte sie einfach Mistelzweife benutzt mit roten Schleifchen dran, damit sie auch schön weihnachtlich aussah.
 

"Es hat mich gefreut, dass du zugesagt hast."
 

"Es war auch ein schöner Tag, Mori."
 

Ja, das war nicht gerade gut. das klang schon danach, dass sie sich verabschiedeten. Doch eigentlich hatte Mori noch gehofft, dass sie sich eine kleine Aufführung eines Kindergartens ansehen konnten. Diese sollte in einigen Minuten auf dem Platz beginnen und es sollte sich um die Weihnachtsgeschichte drehen. Über Maria und Joseph und Jesus, den Messias.
 

Doch etwas durchkreuzte nun Takashis Pläne, als Katzuragi ihr Handy zückte und auf den Display blickte. Sie standen mittlerweile vor dem riesengroßen, schön geschmücktem und beleuchtetem Weihnachtsbaum, als sie stehen blieb und die eingegangene SMS lies.
 

"Mori...es tut mir Leid, aber...ich muss los...Es tut mir wirklich leid, bitte...", sagte Katzuragi und drehte sich bereits in eine andere Richtung, um einfach zu gehen.
 

"Warte...wo gehst du hin?", rief er ihr hinterher und sie blieb tatsächlich stehen und blickte ihn noch einmal an.
 

"Ich muss gehen. Ich habe etwas wichtiges zu erledigen.", sagte sie ihm traurig und drehte sich wieder um. Sie ging weiter und wollte nun schon schnell losrennen, weil sie es einfach nicht ertrug ihn dort alleine stehen zu lassen. Doch das musste sie tun.
 

"Ju, Warte!", schrie er dann plötzlich und machte einen Satz nach vorne, wodurch er ihr Handgelenk erreichte und sie zu sich in den Arm zog.
 

Währenddessen lockerte sich einer der Zöpfe und der Mistelzweig glitt aus ihrem Haar. Doch Mori fing diesen mit seiner freien Hand auf.

Als sie ihn ansah, stellte sie fest, dass ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.
 

"Nein...bitte, lass mich gehen...Takashi, bitte!"
 

Doch er ließ sie nicht los und sie wehrte sich auch gar nicht. Er sprach nicht und hob den Mistelzweig an, sodass sie beide einen Moment lang ihn ansahen. Dann wanderten ihre Augen wieder zu einander und sie blickten sich gegenseitig in ihre Seele.

Der Mistelzweig glitt zu Boden und fiel in den zertrampelten Schnee.

Moris Hand legte sich auf ihre Wange.
 

"Takashi...", hauchte sie leise, als sie ihre Augen schloss und spürte, wie sich seine Lippen langsam auf ihre legten.
 

Und für kurze Zeit stand die Welt still.

New Year's Adventures

25.Dezember - 10:30Uhr
 

Der Weihnachtsmorgen war frisch und klar. Die letzte Nacht hatte eine neue, umwerfende Schneedecke auf die Welt gezaubert und das Anwesen der Hitachiins glitzerte in der Morgensonne.

Hitachiin Kaoru hatte seinen Besuch, Anissa, gestern spät nach Hause bringen lassen mit der hauseigenen Limosine. Danach war er direkt in einen tiefen und glücklichen Schlaf gefallen.

Sein Wecker klingelte allerdings bereits um 10Uhr in der Früh, obwohl die Winterferien nun begonnen hatten. Der Grund dafür war simpel. Im Gegenteil zu seinem Bruder, wollte Kaoru sich ein Beispiel an Haruhi nehmen und in den Ferien etwas mehr lernen. Aus diesem Grund hatte er Azakura Ayame um ihre Aufzeichnungen des letzten Jahres gebeten.

Da sie diese vorbeibringen wollte, stand sie pünktlich um halb 11 - wie vereinbart - vor der Tür der Hitachiins, als Kaoru die Tür öffnete.
 

"Guten Morgen, Ayame.", begrüßte er sie und Ayame stellte fest, dass Kaoru sich bereits frisch gemacht hatte und seine Freizeitkleidung trug.
 

"Guten Morgen, Kaoru. Und Frohe Weihnachten nochmal.", sagte das junge Mädchen und trat ins Warme, als Kaoru zur Seite ging und sie hineinbat.
 

Während er die Tür schloss, kramte sie bereits in ihrer Tasche und zog die nötige Mappe heraus, die sie ihm anschließend übergab.
 

"Ich hoffe, dass es dir nützlich sein wird. Wenn du Hilfe brauchst, stehe ich Dir natürlich jederzeit zur Verfügung."
 

"Danke! Das ist wirklich sehr nett von Dir. Wenn ich mich irgendwie revanchieren kann, frag einfach. Ich werd alles tun!"
 

Sie lachte kurz, als sie auf einmal laut das Lied "Jingle Bell Rock" vernahm.
 

"Aaaaah. Wen haben wir denn dann. Fröhliche Weihnachten! Hikaru, Liebling, stell mir deine Freundin doch bitte vor!"
 

Aus einer Tür war auf einmal Hikarus und Kaorus Mutter gekommen. Die Modedesignerin trug ein Teil ihrer neusten Kollektion, welches zudem ziemlich weihnachtlich wirkte. Sie war diejenige gewesen, die das Liedchen vor sich hingeträllert hatte.
 

"Ich bin Kaoru, Mum.", begann er. Er nahm es jedoch humorvoll und lachte dabei.

"Das ist Azakura Ayame, eine Freundin von uns. Sie hat mir einige Lernhilfen vorbeigebracht."
 

"Waaah, wie aufmerksam von Dir, Ayame-chan. Ich darf Dich doch so nennen, oder?"
 

Ayame kicherte, als sie sich leicht verbeugte und sprach:

"Ja natürlich. Es freut mich sehr Sie auch mal kennen zu lernen. Ich versichere Ihnen...Ihre Jungs sind bei uns in guten Händen."
 

"Uns?", fragte die junge Mutter etwas verwirrt.
 

"Die Mädchen von denen wir erzählt haben, Mutter. Die Maids."
 

"Oh, natürlich natürlich! Die Maids, richtig? Es wäre mir eine Freude, wenn ihr alle mal einige Stücke aus meiner Kollektion tragen würdet."
 

Beide Frauen lachten nun gemeinsam und Kaoru war froh, dass seine Mutter so locker war.

Doch auf einmal starb die heitere Stimmung, als es urplötzlich laut vor der Eingangstür wurde. Man hörte eine Art Brüllen und dann klopfte jemand aggressiv gegen die Tür.
 

"Herrje...wer kann das nur sein?", murmelte Hitachiin Yuzuha, als sie hinüberging und öffnete.
 

In dem Moment in dem die Tür einen Spalt weit geöffnet war, stoß jemand sie auch schon ganz auf und Hikaru stolperte herein und wirkte, als ob ihn jemand geschubst habe.
 

"Hikaru! Was? Wo kommst du denn her?", rief Kaoru besorgt und lief zu seinem Zwilling hinüber. Dieser knirschte wütend mit den Zähnen, als er sich umdrehte und zu der Person im Türrahmen blickte.
 

Die Mutter der beiden war währenddessen ziemlich verwirrt. Sie hatte angenommen, dass Hikaru in seinem Bett lag und mal wieder ausschlief. Sie wusste, dass er am Abend weggegangen war, aber sie dachte er seie im Laufe der Zeit heimgekehrt.
 

Nun blickten auch Ayame, Yuzuha und Kaoru zu dem großgewachsenen Mann am Eingang.

Ayame klappte der Mund auf, als sie stotterte: "Da...Das ist..."
 

Kaoru sah sie kurz verwirrt an, als sein Blick jedoch wieder zu dem Mann schweifte, der nun anfing zu brüllen.
 

"SIE! Sind Sie die Mutter dieses Bengels? Dieser unverschämte Kerl! Hat die Nacht im Bette meiner Tochter verbracht, bis ich heute Morgen reingegangen bin und ihn hab neben ihr liegen sehen!"
 

"E-Einen Moment, Bitte.", begann die Angesprochene, Hitachiin Yuzuha.

"Ich vermute das ist ein Missverständnis. Mein junger Hikaru ist ein guter Junge."
 

"Dann bringen Sie ihm gefälligst Respekt bei. Bei uns im Haus ist er nicht willkommen!", schrie er wieder, drehte sich einfach weg und enthüllte die Person, die hinter ihm stand.
 

"O-tou-san! Bitte, das verstehst du falsch!"
 

"Frederica! Ich weiß besser, was gut für Dich ist und dieser Junge kommt mir nicht noch einmal ins Haus! Klär das und komm dann umgehend nach Hause!"
 

Fredericas Vater stieg zurück in seinen Sportwagen und düste davon. Frederica blickte nun zu den vier Personen vor sich. Wobei...Hikarus und Kaorus Mutter zog sich erstmal zurück und überließ ihren Söhnen das. Sie bemerkte schon, dass das in die Privatssphäre ihrer Söhne gehörte. Und sie konnte die Zwillinge auch später noch ausquetschen.
 

Kaoru und Ayame waren die Kinnladen mittlerweile komplett runtergeklappt.

Aya schluckte schwer als sie sprach: "Rika-chan? Habt ihr etwa..."
 

"Nichts! Gar nichts! Wir haben überhaupt nichts gemacht!", sagte plötzlich Hikaru, der sich nun neben Rika gestellt hatte und beide hoben abwehrend die Handflächen hoch, als wenn Ayame und Kaoru sie mit Pistolen bedrohen würde.
 

"Ganz genau! Wir haben weder...das...noch...das! Also gar nichts, rein gar nichts!"
 

Kaoru grinste mittlerweile.

"Achja? Und wobei hat Dein Vater euch dann erwischt?"
 

Beide erröteten ein wenig und wandten den Blick in unterschiedliche Richtungen.
 

"Nunja...ich war halt gestern bei ihr...und...naja...irgendwann sind wir einfach...eingeschlafen. Und dann kam Morgens halt ihr Vater rein."
 

Ayame und Kaoru blickten sich kurz an und nickten anschließend.

"Naja...wir gehen dann mal. Auf, auf! Bis dann!"

Mit diesen Worten packte sie Frederica am Arm und zog sie mit sich weg.
 

Kaoru grinste weiterhin seinen Bruder an, welcher diesem im Anschluss dafür noch eine Kopfnuss verpasste und schließlich die Tür hinter den Mädchen schloss.
 

Rika und Ayame stiegen in die Limosine ein, mit der Ayame gekommen war.

Dort drinnen atmete Frederica erst einmal tief ein und aus und zog den Gurt in aller Seelenruhe um sich. Anschließend bemerkte sie dann endlich den seltsamen Seitenblick ihrer Freundin.
 

"Pardon?", fragte Rika verwirrt und als würde sie überhaupt nicht wissen, was Aya habe.
 

"Jetzt raus mit der Wahrheit! Was ist da gestern Abend gelaufen? Und überhaupt...warum ging das auf einmal so schnell mit euch? Vor zwei Tagen habt ihr euch noch gehasst wie die Pest, erklär mir das mal bitte!", forderte Ayame schließlich, die dem Fahrer andeutete loszufahren und die Arme dann vor der Brust verschränkte, um gegenüber Frederica ernster zu wirken.
 

Die Angesprochene seufzte.

"Es war so wie wir bereits gesagt haben. Da war nichts. Wir haben seit deiner Party ein paar mal einander SMS geschickt."
 

"Dazwischen lagen maximal 24 Stunden. Da müsst ihr aber ne Menge SMS geschrieben haben."
 

Nun zuckte Rika verlegen mit den Schultern.
 

"Wir haben uns halt drüber unterhalten, dass Anissa bei Kaoru am Abend zu Besuch sein würde. Er hat gefragt, ob ich was mit Dir mache. Ich hab Nein gesagt, weil du ja schließlich den ganzen Abend mit deiner Familie zusammen warst. Naja...und dann kamen wir irgendwie darauf so laut dem Motto 'Zwei einfache Freunde verbringen freie Zeit miteinander'."
 

"Am Weihnachtsabend."
 

"Nunja..."
 

"Am Fest der Liebe."
 

"Ja, also..."
 

"An einem Tag, wo sich eigentlich nur Paare verabreden."
 

"Ist ja gut, ich hab verstanden! Wir wussten, dass alle so reagieren würden und darum ist er zu mir gekommen. So konnten wir verhindern, dass Kaoru etwas mitbekommt und eben genau SO reagiert, wie er es gerade getan hat."
 

"Wenn ich anmerken dürfte: Euer Plan ist gescheitert."
 

"Ach, sag bloß."
 

Nun grummelte Frederica etwas vor sich hin, während Ayame seufzte und aus dem Fenster blickte.

Jetzt verfing Ayame sich in ihren eigenen Gedanken. Es hatte sich jetzt schlagartig damit so viel ergeben.Es war noch keine Woche her, da hatte Hikaru sie geküsst.

Heckte Hikaru etwas aus? Ayame begann das Schlimmste zu befürchten. Wollte er es Ayame heimzahlen, dass sie ihn zurückgewiesen hatte? Würde er Rika vielleicht absichtlich verletzen?

Irgendwie war es eigenartig. Sie hatte ihn selber darauf hingewiesen, dass Rika ihm etwas bedeutete, aber Ayame zweifelte daran, dass Hikaru das einfach akzeptierte und sich auf einmal um sie kümmerte.
 

"Hältst du das für eine gute Idee?", murmelte Ayame plötzlich, vermied es allerdings Rika anzusehen. Natürlich hatte sie ihrer besten Freundin immer noch nichts von dem Kuss mit Hikaru erzählt. Und sie war sich sicher, dass sie es auch niemals erzählen wollte.
 

Frederica war auf diese Frage nicht vorbereitet und dementsprechend überrascht.

"Warum? Was meinst du? Hast du mir nicht gesagt, dass ich mich zusammenreißen soll? Dass ich netter sein soll?"
 

"Ja, schon...war nur so eine Anmerkung, vergiss es. Wir sind sofort schon bei Dir. Soll ich Dich nachher auch abholen?"
 

"Nein, schon in Ordnung. Ich gehe noch mit Mutter in die Stadt. Wir treffen uns dann dort."
 

Die Freundinnen nickten sich noch zu, als der Wagen zum stehen kam und Rika schon die Autotür öffnete, um auszusteigen.
 

"Rika-chan.", murmelte Ayame leise.
 

Fragend drehte Frederica sich wieder um und sah Ayame an.

"Was ist?"
 

Doch diese lächelte nun leicht.

"Du tust das Richtige. Ich vertraue Dir."
 

"Haha...Aya...ich vertraue Dir auch."
 

Und mit diesen letzten Worten war Rika ausgestiegen und hatte sich verabschiedet.

Und Ayas Geheimnis lastete noch schwerer auf ihr.
 

25.Dezember - 20:12 Uhr - Tokyo Innenstadt - Café Lyria
 

"Du hast WAS?!"
 

Einstimmig erklang die Ungläubigkeit von fünf jungen Damen.
 

"Ah, jetzt schreit doch nicht so. Ist schon peinlich genug.", murmelte Katzuragi leise, während sie sich hinter ihrem Glas Orangensaft klein machte und verlegen in eine andere Richtung blickte.

Es war auch kein angenehmes Gefühl, wenn man so von allen angestarrt wurde.
 

"Wow, also...ganz im ernst, damit hat glaub ich keiner von uns gerechnet.", gab Elisabeth etwas geschockt von sich.
 

"Da stimme ich Liz nur zu. Aber jetzt sag schon! Wie war's? Küsst er gut? Mit Zunge oder ohne? Komm schon, ich will Dir nicht alles aus der Nase ziehen müssen!", fragte Frederica schließlich grinsend.
 

Ganz offensichtlich drehte sich das Gespräch gerade um den Kuss zwischen Ju Katzuragi und ihrem Weihnachts-Date Morinozuka Takashi.
 

"Ähm..also...", begann Katzu und wurde erneut ganz rot im Gesicht, "..es war...schlicht? Keine Zunge. Und ziemlich intensiv, aber nicht zu stark...also eher sogar sanft und warm. Obwohl mir schon irgendwie kalt war. Aber ich meine es ist ja Winter, also vielleicht lag's auch einfach daran."
 

Ayame lachte leicht auf und tätschelte nun die Hand Katzuragis.

"Du mochtest es also?"
 

Sie schluckte schwer und schwieg. Schlussendlich nickte sie einfach nur.
 

"Aber, Katzu-chan...was ist mit...?"
 

Bevor Sion konkret wurde, seufzte Katzu einfach und sprach:

"Ich kann es nicht ändern. Ich denke also nicht, dass ich das mit Mori fortsetzen kann. Ich muss ihm sagen, dass daraus nichts wird. Ich hab nur keinen Schimmer, wie ich das anstelle."
 

Seufzend legte sie nun ihren Kopf auf die Tischplatte.

Das sah aber kein Gast. Die 5 Mädels waren nämlich alleine im Café, da dieses eigentlich schon geschlossen hatte. Doch da Elisabeth einen Schlüssel besaß, kamen sie öfters Abends gemeinsam her, um zu quatschen und zusammen zu sitzen. Wie eben auch an diesem Abend. Vorallem, da alle begierig darauf waren zu wissen, was Sion, Katzuragi und Anissa bei ihren 'Dates' erlebt hatten.
 

Katzuragi, die am Tischende saß, spürte nun Elisabeths Hand auf ihrem Kopf, wie diese sie leicht tätschelte.

"Du machst das alles schon. Wir stehen hinter Dir.", hatte ihre Freundin gemurmelt und sie angelächelt. Doch Katzuragi erkannte, dass Liz traurig war. Sie bemitleidete Katzu.
 

"Guuut, Sion und Katzu haben uns jetzt alles genau erzählt. Wie war dein Date, Ani-chan?", fragte Ayame äußerst interessiert und trank einen Schluck von ihrem Tee.

Anissa blickte verwirrt auf und blinzelte einige male, bevor sie fragte: "Welches Date?"
 

Fünf Mädels ließen bedröppelt die Köpfe fallen. War das wirklich zu fassen, wie sehr dieses Mächen manchmal auf dem Schlauch stand?
 

"Aya-chan meint dein Treffen mit Kaoru."
 

"Achso. War cool. Wir haben Filme geschaut und rumgealbert. Nichts besonderes. Wie immer.", sprach sie dann und spielte mit ihrem Handy rum.
 

"Und kein Küsschen oder Umarmen? Kein Kuscheln? Ach Ani!", sagte Liz grinsend und stach ihrer Sitznachbarin leicht in die Seite.
 

"W-Was reden wir jetzt überhaupt über mich? Hikaru hat bei RIka übernachtet und sie haben in einem Bett geschlafen!"
 

Zack, auf einmal drehten sich alle Köpfe und alle blickten Rika entsetzt an. Außer Ayame und Anissa natürlich, die schon darüber in Kenntnis gesetzt waren.
 

"Heyhey, moment mal! Woher weißt DU das schon wieder? Hast du es ihr erzählt?", sagte Rika mit leicht roten Wangen und richtete ihre Frage schließlich an Ayame.
 

"Ich hab nichts gesagt."
 

"Kaoru hat es mir erzählt. Also was war da?"
 

"Oh man, das hab ich Aya auch schon erklärt. Nichts. Wir sind Freunde, die den Abend miteinander verbracht haben.", erklärte Rika leicht genervt.
 

"Aber ihr hasst euch, oder nicht?", fragte Katzuragi, die auch eindeutig verwirrt über die altuellen Kentnisse war.
 

"Es ist wohl eher eine Hassliebe.", sagte Sion leise, die gerade einige Kekse probierte.
 

"Das Wort >Liebe< ist da definitiv Fehl am Platz.", kommentierte Rika nur noch und machte dann eine Gestik mit der Hand, die bedeuten sollte, dass das Thema damit für sie erledigt war und sie erstmal nichts mehr hören wollte.
 

"Gut, lassen wir das. Nächste Sache. Liz!"
 

Elisabeth sah Katzuragi fragend an, als diese ihren Namen laut aussprach.
 

"Ja? Was denn?", fragte sie nichtsahnend.
 

"Was ist das für ein Ring? Er sieht toll aus. Von wem hast du ihn bekommen?"
 

Katzuragis Grinsen wurde immer breiter und breiter und auch die anderen Maids sahen sich nun den silbernen Ring an. Elisabeth lächelte daraufhin.
 

"Das ist ein irischer Claddagh-Ring. Ein Symbol für Liebe und Freundschaft. Je nachdem wie man ihn trägt, gibt es eine besondere Bedeutung."
 

Erstaunt besahen die Mädchen den wunderschönen silbernen Ring, bei dem zwei Hände ein Herz mit einer Krone festhielten.

Elisabeth sprach weiter:

"Wird der Ring an der rechten Hand getragen mit dem Herz wegweisend, bedeutet es, dass man derzeit in keiner Beziehung steckt, aber eine sucht. Weist das Herz auf die Person dann hat man bereits einen Geliebten. An der linken Hand dient er üblicherweise als Trauring."
 

Wie ihre Freundinnen nun feststellten trug sie den Ring so, dass sie in keiner Liebesbeziehung war.
 

"Du suchst also? Uiuiui!", kommentierte Anissa grinsend.
 

"Gar nicht wahr. Das interessiert mich nicht. Aber der Ring ist schön."
 

"Und woher hast du ihn?", fragte Sion schließlich.
 

Elisabeth schwieg kurz und seufzte dann.

"Keine Ahnung. Er kam mit der Post, ohne Absender drauf. Eine Karte war dabei mit Weihnachtsgrüßen. Ich hab allerdings nicht die leiseste Ahnung, wer mir den hat schenken können. Monika wusste auch nichts, als ich mit ihr telefoniert habe."
 

"Ein geheimer Verehrer also?", murmelte Frederica.
 

"Vielleicht ein Clubgast.", vermutete Ayame. Liz zuckte nur mit den Schultern.
 

"Jetzt reicht es aber wirklich. Wollten wir nicht unser Silvester planen?"
 

Anissa sprang auf einmal auf.
 

"Nein, das brauchen wir gar nicht, meine Lieben! ICH, die großartige ANISSA, habe unsere Party bereits bis ins kleinste Detail geplant!", sagte sie stolz.
 

"Ohje.", murmelte Sion nur.
 

"Und wie sieht dein Plan aus?", fragte Katzuragi neugierig.
 

Anissa zwinkerte, als sie sagte: "Das ist mein Geheimnis. Aber es wird toll. Packt euch warme Klamotten ein, wir bleiben über Nacht weg! Für alles andere hab ich bereits gesorgt. Hehe...das wird echt ein Spaß."
 

"Wow...ich habe gerade einen kalten Schauer gespürt.", sagte Rika zu Ayame, die sich generell ein wenig vor Anissas grenzenlosen Plänen fürchtete.
 

Ayame lachte etwas.

"Wird Renge mitkommen?"
 

Anissa schüttelte den Kopf, als sie sich wieder setzte. Ihr Blick wurde traurig.

"Nein, leider nicht. Sie ist zur Jahreswende in Frankreich bei ihrer Familie. Aber es wird trotzdem klasse. Ihr müsst morgens um 10 Uhr bei mir sein."
 

"Ich denke das kriegen wir hin.", sagte Elisabeth lächelnd und war definitiv erleichtert. Dass Anissa etwas vorbereitete, bedeutete, dass die Arbeit nicht an Liz hängen blieb. Jetzt hoffte sie nur noch, dass auf Anissa und ihre Idee Verlass war.
 

Als sich die Gruppe nach einigen weiteren Plaudereien auflöste und alle Zuhause waren, wählte Higurashi Sion noch eine Telefonnummer.

Es klingelte.
 

"Fujioka, Guten Abend.", meldete sich eine seltsam klingende Stimme.
 

"Umm...hallo, hier ist Sion. Kann ich vielleicht mit Haruhi sprechen?"
 

"Aaaah, Sion-chan, aber natürlich. Es ist wirklich süß von Dir, dass du öfters anrufst."
 

"Oh, ich mag Haruhi gerne. Sie hat interessante Ansichten, die ich mir gerne anhöre."
 

"Natürlich, natürlich...warte, ich hole sie. HARUHIIII, Sion ist am Telefon....sie kommt. Bis demnächst, Süße. Komm doch mal zu Besuch."
 

Und mit diesen letzten Stimmen verstummte die Stimme Rankas und bald darauf wurde der Hörer an Haruhi übergeben.
 

"Hallo? Hier spricht Fujioka Haruhi."
 

"Hallo, Haruhi. Hier ist Sion. Ich wollte einfach mal kurz wieder anrufen."
 

"Ahaha..aber Sion, du hast doch gestern erst angerufen."
 

"Ja, umm...ich weiß. Aber wir hatten heute Maid-Club-Treffen. Naja und weil wir wohl Silvester planen hatte ich gedacht, dass du vielleicht Lust hättest mit uns mit zu kommen und zu feiern. Oder hast du schon was vor?"
 

"Oh, das ist wirklich nett. Aber ich glaube wir werden sowieso gemeinsam feiern."
 

"Wie bitte?"
 

"Na, weißt du es denn nicht? Der Host Club feiert gemeinsam mit eurem Club den Start in das neue Jahr. Da werde ich dann wohl auch sein."
 

Sion hörte, dass Haruhi sich anscheinend freute. Das an sich war schon irgendwie seltsam, wenn man bedachte, dass Haruhi sonst ungern in ihrer Freizeit den Hosts ausgesetzt war.
 

"D-Das ist ja wirklich toll. Das hat Anissa uns gar nicht erzählt...umm...dann sehen wir uns dann?"
 

"Ja, wir sehen uns dann, Sion."
 

"Okay, ich freue mich!"
 

Und schon war das Gespräch beendet. Sion lächelte glücklich.

In mehrfacher Weise war sie nun schon dankbar für die Existenz des Host Clubs.

Sie hatte eine wundervolle Freundin gefunden, nämlich Haruhi. Die beiden teilten unglaublich viele Interessen und sie hatten so ihre Parallelen zueinander. Sion genoß Haruhis ruhige Gesellschaft sehr.

Und dann war da natürlich noch Honey. Seit ihrem Date mit ihm dachte sie pausenlos nur noch an ihn. Er war so kindlich, doch in dem Moment in dem sie sich so alleine gefühlt hatte, war er da gewesen und hatte ihre Hand genommen. Jeder sah, dass Honey ein kindliches Benehmen an den Tag legte, doch Sion wusste, dass er sehr reif und erwachsen sein konnte. Und sie fühlte sich geborgen.
 

Jedenfalls wählte Sion jetzt erst einmal die Nummer von Katzuragi. Diese gab die Neuigkeiten an Ayame weiter, die es wiederum Rika erzählte, die schließlich Liz in Kenntnis setzte, die Kyouya anrief.
 

"Ja, bitte?"
 

"Kyo-chan!"
 

"Elisabeth. Es ist 2 Uhr in der Früh. Solltest du nicht schlafen?"
 

"Keine Zeit. Was habt ihr vor?"
 

"Was hat wer vor?"
 

"Anissa. Du weißt doch was und, Gott weiß, Anissa hatte noch nie brilliante Ideen. Darum musst du mir sagen, was sie für Silvester geplant hat."
 

"Mach Dir doch keinen Kopf. Ich persönlich finde Anissas Idee äußerst interessant."
 

"Und das bedeutet?"
 

"Das, was es nunmal bedeutet. Und das ist es dann auch. Gute Nacht, Elisabeth."
 

"Kyo-chan, warte, leg bloß nicht auf!"
 

Tut, tut, tut
 

Liz kochte nun vor Wut. Was war Kyouya so muffelig?

Naja, es gab wohl keine andere Möglichkeit, als das offensichtliche.

Sie musste das über sich ergehen lassen, was Anissa geplant hatte. Wahrscheinlich machte sie sowieso wieder aus einer Mücke einen Elefanten.
 

31.Dezember - 10Uhr
 

Um die abgemachte Zeit hatten sich alle Hosts und Maids auf dem Gelände der Familie Cho eingefunden. Bedienstete holten das Gepäck aus den Kofferräumen und brachten es hinüber zu einem Hubschrauber.
 

"Hey, Ani-chan, sag mal: Warum...?", sprach Hikaru.

"...kommt das Gepäck in den Hubschrauber...", setzte Kaoru fort und beide sagten zum Schluss synchron:

"...und wir müssen in diesen anderen Flieger da einsteigen?"
 

Anissa grinste beide an und hob einen Daumen.

"Unser Privatflieger ist einfach zu klein, also wird das Gepäck extra geliefert."
 

"Apropos Extralieferung. Wo steckt Kyouya? Kommt er denn nicht mit?", fragte Elisabeth genervt, die schon zum 20. Mal auf ihre Armbanduhr blickte. Dabei war es ja gerade erst 10 Uhr.
 

"Oh, hab ich es euch nicht gesagt? Kyouya ist schon gestern Abend abgefahren. Hatte noch was...zu erledigen."
 

"Ani? Warum grinst du denn so?", fragte Haruhi und schluckte schwer. Irgendwie hatte sie ein seltsames Gefühl.
 

"Ach nur so. Ich freue mich.", gab diese nur als Antwort und wartete noch darauf, dass alle Koffer ordnungsgemäß verstaut wurden.
 

"Hey, Leute, das wird spitze! Ein gemeinsames Silvesterfest mit der ganzen Familie. Papa freut sich schon!", verkündete Tamaki laut und sprang im Dreieck.
 

Noch bei den Limosinen standen Sion und Ayame und unterhielten sich über ihre geliebte Freundin Katzuragi, welche Tamakis Bewegungen nachahmte und sichtlich Spaß daran zeigte.
 

"Sie haben bisher nicht geredet."
 

"Hätte er sie denn ansprechen sollen? Oder sie? Was hättest du denn getan, Ayame?"
 

"Ich würde es machen wie Katzuragi. Ein Mann hat der Frau den Hof zu machen. Eine richtige Dame wagt nicht den ersten Schritt."
 

"Aber war der erste Schritt nicht der Kuss? Und der kam ja von ihm."
 

"Ja, das ist schon richtig. Aber es geht hier ums Prinzip."
 

"Versteh ich nicht."
 

"Ach, Sion-chan. Du bist knuffig. Nunja, aber jetzt...willst du dich nicht mal langsam zusammenreißen? Wir wollen doch gleich los."

Als Ayame diese letzten Worte sagte, blickte sie zu Boden. Frederica hockte dort und klammerte sich an die Beine ihrer besten Freundin.
 

"Nein! Niemals! Kyouya hätte mich mitnehmen sollen. Aber ich steige NIEMALS in diese Todesfalle da!", quiekte Rika hysterisch und zitterte am ganzen Körper.

Die Todesfalle war für sie das Flugzeug.

Honey, der neben Rika saß, pattete ihr leicht den Kopf und lachte immer wieder.
 

"Rika-chan ist richtig niedlich so, waaah. Total niedlich."
 

"Honey-senpai, das ist NICHT lustig! Ich hasse es. Ich hasse Flugzeuge und ich hasse hohe Orte. Und Menschen wurden einfach nicht fürs fliegen gemacht, warum versteht mich denn keiner?"
 

"Aber Rika...Anissa meinte, dass wir gar nicht lange fliegen werden. Du wirst schon sehen: Ehe wie in der Luft sind, sind wir schon wieder sicher gelandet.", versuchte Sion sie aufzumuntern, doch Rika schüttelte nur weiterhin den Kopf und hielt sich weiterhin an Ayame fest.
 

"Hey, wir wollen jetzt endlich los! Kommt, steigt ein!", rief Anissa nun endlich freudig herüber und Mori, Tamaki, Honey, Katzuragi und Elisabeth stiegen schonmal ein.
 

"NEEEEIIIIIIIN!", kreischte Frederica.
 

Währenddessen breitete sich das Grinzen in zwei identisch aussehenden Gesichtern aus.

Im Bruchteil einer Sekunde hatten Kaoru und Hikaru jeweils einen Arm Fredericas gepackt und zerrten diese jetzt in den Flieger.
 

"NEEEIIIIIN! NEIN, NEIN, NEIN! DAS KÖNNT IHR NICHT MACHEN! HIKARU, LASS MICH SOFORT LOS ODER ICH BRINGE DICH UM!!!"
 

Doch die beiden Zwillinge grinsten nur weiter und schließlich stieg auch der Rest der Clubs ins Flugzeug. Der Hubschrauber war bereits gestartet und das Flugzeug startete auf der Bahn der Familie Cho.

Haruhi blickte aus dem Fenster hinaus.

Diese verdammten Reichen. Haben sogar eigene Fluglandebahnen vor ihrem Anwesen,dachte sie sich und seufzte einmal.
 

Während Mori und Honey sich anscheinend zurücklehnten, um noch etwas Schlaf nachzuholen, schien Anissa ganz aufgeregt rumzuhampeln. Ihre Sitznachbarin Katzuragi war schon leicht besorgt.

"Hast du wieder Kaffee getrunken? Du weißt doch, dass du Koffein nicht verträgst."
 

"Nö, Katzu-chan. Mir gehts prächtig, muahahahaha."
 

Katzuragi zog scharf die Luft ein. Sie drehte sich um und blickte Elisabeth im Sitz hinter sich an.

"Liz...Anissa hat grad ihre Bösewichten-Lache rausgelassen."
 

Elisabeth schien auf einmal geschockt und biss sich kurz auf die Unterlippe.

"Hm...wahrscheinlich bringt sie uns an irgendeinen total dämlichen Ort. Ich hätte das mit ihr absprechen sollen.", flüsterte Elisabeth. Aber sie machte sich keine großen Sorgen. Anissa würde einfach irgendeiner Leidenschaft nachgehen. Vielleicht brachte sie die gesamte Mannschaft in einem Schloss unter oder in einem Leuchtturm oder so. Wenn es um Anissa ging, dann musste man auf alles gefasst sein.
 

Und genau das bewies sie jetzt auch, als der Co-pilot sie zu sich bat und etwas mit ihr besprach. Anschließend kam sie zurück zu den anderen und meinte, dass sie alle aufstehen sollten. Sie waren schließlich schon in der Luft und brauchten nicht mehr angeschnallt zu sein.
 

"Okay, Leute. Tut euch bitte zu zweit zusammen. Wir spielen jetzt was."
 

"Wir SPIELEN was? Anissa, vergiss es. Ich will einfach nur noch zurück auf die Erde."
 

"Keine Sorge, Rika-chan. Da kommst du schon hin. Kaoruuuu? Willst du mein Partner sein?", rief Anissa quiekend und rannte zu ihrem neuen besten Freund und drückte ihn.

"Wir müssen das hier anziehen."
 

Kaoru war verwirrt und Elisabeths Angst wuchs. Generell sahen alle Anissa und Kaoru leicht verängstigt an, als diese sich in einen orangenen Anzug zwangen und sich aneinanderschnallten. Außerdem mit einem seltsamen Rucksack auf dem Rücken.
 

"Ani...sag jetzt bitte nicht...", begann Katzuragi und konnte dann aber auch nicht weiterreden.

In diesem Moment kamen der Pilot und der Co-pilot ins Abteil, wo die anderen waren und der Pilot sprach:

"Bereit zum Absprung, Cho-sama?"
 

"Aber sicher doch!", rief Anissa nun voller Tatendrang und Kaoru, der hinter Anissa gechnallt war, wurde schon kreidebleich.
 

"Das ist ein Scherz oder?"
 

"Ich liebe Scherze. Aber Fallschirmspringen wollt ich auch schon immer machen. Ihr etwa nicht?"
 

"AAAH, NEIN! Ganz gewiss nicht!", kreischte nun Rika, die sich panisch an ihren Sitz klammerte.
 

"Ach kommt. Zieht die Sachen einfach mal an."
 

"Okay, aber ich springe ganz bestimmt nicht.", sagte Haruhi und bekam auch schon ein flaues Gefühl im Magen.
 

Tamaki währenddessen war in eine Starre verfallen. Er blickte ausdruckslos den Piloten an. Warum saß der nicht vorne und lenkte das Flugzeug?
 

Elisabeth wollte sich ebenfalls weigern. Sie war sich sicher, dass sie mit dem Piloten landen würde. Zumal man Rika das kaum antun konnte und auch Ayame sah aus, als müsse sie die Lady in sich gleich vergessen und sich übergeben.

Dennoch. Es war Anissas Spiel also sollten sie mitspielen, darum ordnete Liz alle an einen dieser Anzüge anzuziehen und sich zusammenzubinden.

Honey band sich vor Mori, Sion vor Katzuragi, Haruhi vor Liz, Ayame vor Tamaki.
 

"Auf gar keinen Fall. Niemals!", schrie Rike weiterhin, die nun schon enorm zitterte. Sie war sogar zu geschockt, um zu weinen.
 

"Jetzt komm schon. Wir springen ja nicht, okay? Wir tragen nur den Anzug.", sagte Hikaru, zog sie vom Sitz weg und bekam mit Hilfe vom Co-Piloten sie an sich gebunden. Anschließend legte er die Arme um sie und wiegte sie leicht hin und her.

"Beruhig dich einfach.", raunte er ihr ins Ohr und drückte sie an sich. Doch Rika zitterte immer noch wie verrückt, war jetzt aber ruhig.
 

Die anderen blickten die beiden nun verwirrt an.

"Hab...ich was verpasst?", fragte Tamaki verwirrt, der nun aus seiner Starre erwacht war. Ayame hatte sich einfach an ihn gebunden und er hatte es nicht mitgekriegt.
 

"Anscheinend sind sie wirklich Freunde geworden.", sagte Katzuragi grinsend.
 

Anissa zog Kaoru mit sich nun ins Vorderabteil, wo der Pilot kurz wieder hin verschwunden war.

In dieser kurzen Verschnaufpause trommelte Elisabeth alle zusammen.
 

"Okay. Es tut mir Leid für Kaoru, aber er wird mit ihr springen müssen. Hikaru, bald bist du vielleicht Einzelkind. Naja...mein Plan: Wir lassen sie springen und wir bleiben einfach hier oben. Einverstanden?"
 

"Einverstanden!", sagte sie alle synchron und dann kam Anissa auch schon. Im Schlepptau natürlich Kaoru und den Co-Piloten und den Piloten.

Diese trugen jetzt aber auch diese Anzüge.
 

Die beiden Männer öffneten nun eine spezielle Tür und alle hielten sich jetzt erstmal irgendwo im Innenraum fest. Der Wind blies sofort stark herein.
 

"W-Warte mal, Anissa...wollen wir das wirklich tun?", stotterte Kaoru unsicher, als er nach unten blickte.
 

"Ja, du wirst dich lebendig fühlen, ich versprech's dir, Kaoru!", schrie sie nun, da es enorm laut da oben in der Luft wurde.
 

"Cho-sama, sie sind jetzt richtig gesichert. Dann können sie jetzt springen. Wir sind genau an der richtigen Stelle."
 

Nun drehte Anissa sich mit Kaoru so, dass die beiden direkt am Rand der Tür standen. Der Rücken zur Tür hin und Anissas grinsendes und diabolisches Gesicht blickte die anderen an, welche schon schwer schluckten.
 

"Wir sehen uns unten, meine Lieben.", sagte sie und anschließend kam ihre Bösewichten-Lache wieder zum Vorschein.

Und da geschah das schrecklich. Anissa hielt auf einmal einen Schalter in der Hand und betätigte diesen. Es knallte laut und das Flugzeug ruckelte kurz, während die Mädchen und Tamaki laut schrien. Wie sie nun bemerken mussten, hatte Anissa mit einem Fernzünder das Getriebe des Flugzeugs in die Luft gejagt.
 

"Explosionsmeister Anissa verabschiedet sich.", waren ihre letzten Worte, als sie salutierte und sich nach hinten abdrückte. Kaoru hinter ihr begann schon zu schreien.
 

"SCHEIßE!!! SIE WILL UNS UMBRINGEN. OH MEIN GOTT!!!!", schrie Frederica nun noch hysterischer und krallte sich wieder in einen Sitz.
 

"Sie...ist verrückt geworden!", rief auch Haruhi laut, die sich auch festhielt, da das Flugzeug nun immer stärker ruckelte.
 

"WENN SIE HEIL UNTEN ANKOMMT, DANN WERDE ICH SIE UMBRINGEN!!", kam es dann lauthals von Elisabeth, der nun natürlich klar war, warum Kyouya nicht mitgeflogen war und warum das Gepäck extra mit dem Hubschrauber geflogen wurde.
 

"Dafür musst du auch erstmal heil unten ankommen, Liz!", sagte Ayame besorgt, welche nun Tamakis Hände drückte. Ihre Hände waren kalt und auch sie zitterte nun. Als Liz sie ansah, konnte sie erkennen, dass sie den Tränen nahe war und anscheinend nun wirklich Todesangst hatte.
 

"Wir haben keine Wahl.", sagte Mori jetzt und ging mit Honey zur offenen Tür. Die beiden waren am wenigsten besorgt von allen und schließlich blieb ihnen ja wirklich nicht die Wahl.
 

"Meine Herrschaften, bitte beeilen sie sich. In einigen Minuten wird der Rest des Sprengstoffs automatisch gezündet und das Flugzeug wird vollkommen explodieren.", sagte der Pilot jetzt und lachte anschließend.
 

"WAS LACHEN SIE, FINDEN SIE DAS WITZIG?!?!", sagte nun auch Tamaki und atmete einige Male tief ein und aus.
 

"Ayame...schaffst du das?", fragte er sie besorgt. Er spürte, dass sie nickte, konnte ihr Gesicht aber nicht sehen.

"Ich bin direkt bei dir, keine Angst."
 

Mori und Tamaki nickten nun beide dem Piloten zu und sprangen anschließend. Tamaki und Ayame schrien nun ebenfalls wie am Spieß, während Mori ruhig blieb und Haruhi meinte von Honey ein lautes "JUHUUUU" zu hören.
 

"Ich...hasse diese Reichen.", stammelte sie nun, als sie gemeinsam mit Elisabeth zum Rand tippelte.

"Bereit?"

"Eigentlich nicht."

"Okay."
 

Und so sprangen auch die Freundinnen beide hinab.

Anschließend folgte der Co-pilot und der Pilot winkte den restlichen beiden Paaren zu.
 

"Sion?"

"Ja, Katzu?"

"Ich hab dich lieb."

"Ich hab dich auch lieb."

Beide atmeten tief durch und sprangen widerwillig schließlich auch.

Und da waren es dann nur noch Hikaru und Frederica.
 

Rika klammerte sich immer noch an den Sitz.

"Rika...jetzt komm schon"

"Nein...ich kann das nicht, Hikaru. Ich explodiere lieber mit dieser blöden Maschine!"
 

"Kommen sie schon uns bleibt nicht mehr viel Zeit", forderte der Pilot nun wieder hastig auf.
 

"ICH KANN NICHT!!!", schrie Rika nur noch lauter.

Da packte Hikaru sie und riss sie rum.

"ICH PASS AUF DICH AUF, VERTRAU MIR EINMAL. ALLES WIRD GUT.", rief er laut, doch an seiner Stimme konnte Rika hören, dass auch er sich vor dem Abgrund fürchtete.

Und schließlich sprangen die beiden, gefolgt vom Piloten.
 

Die Luft wurde erfüllt von vielen lauten Schreien, die sich rasendschnell der Erde näherten.

Und die Erde kam näher und näher und die Leute schrien und schrien und zogen schließlich an der Schnurr. Und jeder Fallschirm öffnete sich planmäßig und sie landeten sicher.
 

Ayame, Haruhi, Sion, Tamaki, die Zwillinge und Rika kauerten schließlich am Boden und waren kaum in der Lage sich zu bewegen.

Katzuragi, Mori, Honey und Elisabeth hatten es einigermaßen gut überstanden.

Anissa war diejenige, die unglaublich selbstbewusst dastand und grinste wie ein Honigkuchenpferd.
 

"Wow, das war doch ein Spaß!"
 

Wütend kam Liz sofort rübergestapft und packte ihre junge blonde Freundin am Kragen.
 

"Sagmal, bist du irre geworden?! Das war verantwortungslos und unüberlegt, Anissa! Es hätte jemandem was passieren können!"
 

"Hat es aber doch nicht, Lizzy..."
 

"Komm mir jetzt nicht so...das ist doch...aaaargh!"
 

Langsam lockerte Liz ihren Griff und sah in Anissas riesige Kulleraugen. Anissa wusste es wahrscheinlich selbst nicht, aber immer wenn sie merkte, dass jemand wütend auf sie war, dann machte sie diesen "Ich bin so hilflos und dumm" - Blick, dem auch Liz nicht widerstehen konnte. Sie seufzte lediglich noch einmal und tätschelte dann kurz Anissas Kopf.
 

"Nun gut...vergessen wir das. Wie gehts weiter?"
 

Sofort begann Anissa wieder zu strahlen. Und genau in dem Moment erklang eine fremde Stimme.
 

"Ani ! Es ist schön zu sehen, dass ihr gut angekommen seid."
 

Alle Hosts und Maids drehten sich gleichzeitig um und blickten zu der Gestalt, die vor einigen Schneemobilen stand. Der junge Mann mit musste etwa so alt sein wie Honey und Mori. Er trug einen dunkelblauen Schneeanzug und unter seiner Mütze lugten kurze blonde Haare hervor.
 

"Dimitri!", rief Anissa begeistert und lief zu dem Jungen hinüber. Sofort nahm er diese in seine Arme und wirbelte das kleine Mädchen einmal im Kreis.
 

"Waaaah, du bist da, das freut mich! Leute, hört man zu. Das hier ist mein Cousin, Dimitri. Er ist ein echtes Wintersport-Ass und wird uns über das Neujahrsfest begleiten!", verkündete das Blondchen ihren Freunden.
 

"Soso...ein weiteres Familienmitglied." merkte Tamaki sofort, welcher sich bereits von dem Sprung in die Tiefe erholt hatte und Dimitri nun die Hand schüttelte.

"Es freut mich immer wieder, wenn ich ein neues Lamm in meinem Garten willkommen heißen darf."
 

Dimitri schluckte schwer und nickte. Er blickte hilfesuchend zu Anissa, die ihrem Cousin jedoch nur auf die Schulter klopfte und ihm dann etwas ins Ohr flüsterte.
 

Anschließend kam auch der Rest des Trupps an und hieß den Neuen in der Runde Willkommen.
 

"Wow...ihr seht euch aber wirklich zum verwechseln ähnlich. Die gleichen Augen...die Haare...ihr seid wirklich keine Geschwister oder Zwillinge oder so?", bemerkte Honey freudestrahlend, während er auf Moris Schultern hockte.
 

Die beiden schüttelten dann den Kopf. "Nein, wir sind wirklich Cousin und Cousine. Naja...aber unterhalten wir uns doch einfach später. Jetzt fahren wir erst einmal.", bemerkte Dimitri und deutete auf die Schneemobile.
 

"Sie sind nicht schwer zu betätigen. Ihr könnt zu zweit mit einem fahren. Der Lenker ist allerdings schwer umzureißen, daher sollten die Männer vielleicht eher das Steuer übernehmen. Kriegt ihr das hin?"
 

Natürlich bekamen sie das. Besonders, als Dimitri noch begann einen kleinen Einführungskurs darüber zu geben.

Wie sich die Pärchen bildeten, ist wohl relativ klar.
 

Lediglich eine Ausnahme gab es. Da Kyouya noch nicht da war - und sich für solche Fahrzeuge vielleicht eh nicht eignete - musste Liz schließlich selber ein Schneemobil fahren und Haruhi hinten drauf nehmen.
 

"Bei dir alles in Ordnung?", fragte Liz, als sie sich die Schneebrillen aufzogen und alle langsam aber sicher den Motor starteten.
 

"Ja, kann losgehen."
 

Dimitri war derjenige, der den Weg vorgab. In den Köpfen aller begann es währenddessen zu brodeln. Wo brachte der junge Mann sie jetzt eigentlich hin? Und wann würden sie endlich auf Kyouya treffen? Und was zur Hölle würde Anissa noch geplant haben?
 

Doch bereits nach wenigen Minuten bot sich auf vieles eine Antwort, als die Schneemobile langsamer wurden und sie vor einem riesigen Tor hielten.

Liz stieg seufzend ab und blickte auf das ultimativ riesige Schild, welches über dem Tor angebracht war.
 

"Ootori Winter Resort. Das ist doch jetzt nicht ernst gemeint oder?"
 

"Wow...also kommen wir ja bei Kyouya unter.", murmelte Sion leise.
 

"Diese Familie macht tatsächlich überall und mit allem Geld.", grummelte Haruhi vor sich hin, während sie durch den Schnee stapfte.
 

Anissa lachte freudig auf. "Hey, das wird total toll. Wir haben eine übergroße Hütte mit genug Zimmern und das Essen müsste gleich sogar serviert werden.", sagte sie mit einem Blick auf ihre Armbanduhr.
 

Wie auf Knopfdruck öffnete sich auf einmal das Tor und den Jungs und Mädchen bot sich ein unglaublicher Blick. Vor ihnen lag eine riesige Landschaft mit vielen großen Hütten und auch mehreren kleinen. Überall war es noch weihnachtlich geschmückt und im Zentrum befand sich ein riesiger gefrorener See auf dem einige Menschen Schlittschuh fuhren.
 

"Das gibts ja nicht.", sagten Hikaru und Kaoru synchron und liefen sofort durch das Tor.

Im Eingangsbereich wartete bereits ein Mann in Schneekluft. Er saß in einem Schlitten, der ideal für den Weihnachtsmann gewesen wäre. Dort wo allerdings dann die Geschenke sein sollten, befand sich das Gepäck der Hosts und Maids. Er winkte die anderen kurz zu einem großen Schlitten, in dem alle Platz zum sitzen hatten. Die Schneehunde, die vor die Wagen gesponnen wagen liefen auf Kommando los und brachten das Gepäch und die Gäste zu einer unglaublich riesigen und prachtvoll beleuchteten Hütte, die auf einem Hügel stand.

Zwei Männer in schwarzen Uniformen warteten schon und nahmen das Gepäck entgegen. Sie trugen es in die Hütte und warteten nur noch auf das Kommando, um zu wissen, welcher Koffer in welches Zimmer kam.
 

"Das ist wirklich unglaublich...", murmelte Katzuragi fasziniert und betrachtete alle bunten Lichter die noch eine herrliche Winter-Weihnachts-Stimmung erzeugten.
 

"Auf jeden Fall sparen die Ootoris nicht, wenns um Strom geht.", mopperte Liz leise und verschränkte die Arme. Sie war die erste die neben Tamaki die Hütte betrat und die auch sofort die Person erblickte, mit der sie schon gerechnet hatte.
 

"Du hast uns ahnungslos in den Tod springen lassen, Kyo-chan!"
 

Kyouya lachte auf. Er saß auf einem großen Sofa, von dem drei Stück um einen kleinen Wohnzimmertisch standen. Auf der vierten Seite, gegenüber von Kyouya, befand sich ein Kamin in dem ein schönes Feuerchen loderte.
 

"In den Tod? Dafür scheinst du mir doch sehr lebendig."
 

"Tzzzz..."
 

"Ah, Ootori-sama...ich hoffe, dass alles soweit auch bei Ihnen nach Plan verlaufen ist.", sagte Dimitri, der mit den anderen nun ebenfalls in die Hütte gekommen war.
 

Kyouya winkte ab. "Es ist alles in bester Ordnung. Es freut mich sehr, dass du meine Freunde abgeholt hast. Und bitte nenn mich Kyouya. Wir verbringen schließlich den Silvesterabend zusammen."
 

"Vielen Dank, Kyouya!"
 

Beide Männer lächelten sich an.
 

"Kyouuuya! Ja, Mensch, du hast einfach nichts gesagt! Hat Papa denn etwas falsch gemacht? Du hast deine Familie ganz allein gelassen.", beklagte sich nun Tamaki, der neben Kyouya aufs Sofa gesprungen war.
 

"Tut mir leid, mein Vater. Aber das hat einfach nicht ganz meinem Stil entsprochen."
 

"Tzz..nicht ganz seinem Stil.", knirschte Liz wütend, während sie die Arme vor der Brust verschränkte.
 

Die Zwillinge waren indessen schon durch die ganze Hütte gerannt und hatten sich ein Zimmer ausgesucht. Jedes Zimmer enthielt entweder ein Doppelbett oder zwei Einzelbetten. Die Aufteilung Honey&Mori, Kyouya&Tamaki, Liz&Katzuragi, Ayame&Rika, Hikaru&Kaoru, Sion&Haruhi war daher sehr klar. Anissa würde die nacht gemeinsam in einem Zimmer mit ihrem Cousin verbringen.
 

Die beiden uniformierten Männer verteilten daher das Gepäck auf die Zimmer, so wie die Gäste es wünschten.

Währenddessen fanden sich alle in der Wohnzimmerecke der Hütte und hatten sich einen Platz auf den Sofas gesucht.
 

"Das ist hier alles wirklich sehr beeindruckend, Kyouya.", sagte Kaoru begeistert, während er den Blick schweifen ließ.
 

"Unser Familienunternehmen gibt sich eben nur mit dem Besten zufrieden.", sagte Kyouya leicht stolz und schob mit dem Finger geübt die Brille hoch.
 

Gerade da erklang auf einmal das leise Klingeln eines Glöckchens.
 

"Ah, wunderbar. Ihr ward doch einige Minuten früher hier, als ursprünglioch geplant. Aber unsere Köche haben uns bereits ein kleines Mittagessen zubereitet.", sprach Kyouya, als plötzlich 4 Köche mit riesen großen Geschirrwagen zur Wohnzimmerecke kamen.

Als sie die großen Decken von ihnen rissen und das Essen präsentierten, staunten die anderen nicht schlecht.
 

"Kleines Mittagessen also?", fragte Rika und hob eine Augenbraue. "Sowas gibts bei uns als Sonntagsessen."
 

Haruhi war indessen in einer Traumwelt abgesunken. Sie sah vor sich nur noch die wundervollen Köstlichkeiten, die sie sich sonst zuhause nicht leisten konnte. Darum war sie manchmal froh mit dem Host Club befreundet zu sein.
 

"Langt ruhig zu.", sagte Kyouya und schon sprangen die Hungrigen auf und bedienten sich an dem kleinen Buffet, was auf den Wagen aufgebaut war. Jeder nahm sich einen Teller und setzte sich wieder gemütlich auf seinen Platz. In dieser kurzen Pause wurde es dann sehr gesprächig. Natürlich war Kyouya bereits über alle Weihnachtsvorkommnisse in Kenntnis gesetzt worden.
 

"Hey...du bist doch Fujioka Haruhi, nicht wahr?", vernahm Haruhi auf einmal.

Sie dreht den Kopf und blickte in ein Paar wunderschöner großer Augen.
 

"Äh...ja, richtig. Dimitri, nicht wahr? Woher weißt du deinen Namen?"
 

Anissas Cousin lachte verlegen auf und kratzte sich am Kopf. "Naja, Ani schreibt mir öfters Briefe in denen sie von ihrem Club und so erzählt. Und dann hat sie auch von eurem Club erzählt. Du verkleidest dich wirklich als Junge?"
 

Haruhi nickte leicht und lächelte sanft.
 

"Wow...wie kann das denn? Ich mein...du bist doch ein sehr hübsches Mädchen...äähm.."
 

Als Dimitri bewusst war, was er gesagt hatte, wurde er knallrot und auch auf Haruhis Wangen legte sich deutlich ein Rotschimmer.
 

"Ähm...danke...also ich meine...das sind sozusagen Schulden, die ich abzuarbeiten habe. Lange und komplizierte Geschichte.", stammelte Haruhi und stopfte sich hastig noch ein paar Stücke Fisch in den Mund.
 

3 Augenpaare hatten dieses Szenario währenddessen beobachtet.

"Das ist wirklich süß, nicht wahr?", sagte Rika leise kichernd.
 

Darauf entgegnete Ayame: "Das stimmt schon. Und irgendwie passt das. Bisher war Haruhi die einzige ohne..."
 

"Ohne was?"
 

Die beiden besten Freundinnen blickten sich kurz verständnislos an, bis Ayame leicht lächelnd den Kopf abwandt.
 

"Ach, vergiss es."
 

"Waaaaah, Kyouya! Gibt es auch etwas Kuchen zum Nachtisch?? Ich LIEBE Kuchen!!"
 

"Ja, Honey, das weiß jeder und extra für dich gibt es Kuchen, aber beende bitte erst einmal das Mittagessen."
 

"Ich will aber keinen Fisch mehr! Und auch nichts anderes außer Kuchen!", begann Honey lauthals zu meckern, als er wütend seinen Teller auf den Tisch stellte und die Arme so verschränkte, dass er andeutete, dass er garantiert nichts mehr davon essen wolle.
 

"Mitsukuni...", begann Mori, als er Honeys Teller wieder nahm und ihm diesen vors Gesicht hielt. Er sagte nicht mehr, denn er wusste, dass sein kleiner Freund ihn auch so verstand. Doch dieser wollte darauf nicht eingehen.
 

"Nein, Takashi!! Ich will das nicht mehr essen, ich will jetzt meinen Kuchen!!"

Und mit diesen Worten schob Honey grimmig den Teller weg, sodass er beinah aus Moris and geglitten wär und die Reste auf dem Teppich verteilt worden wären.

Doch da gab es ja ein paar zarte Hände, die den Teller vor dem Fall schützten.
 

"Honey, du musst den Teller erst aufessen, sonst gibt es keinen Nachtisch!", ermante Sion ihn nun mit einer außergewöhnlich strengen Stimme, die sonst so gar nicht ihre Art war.
 

Honey war für einen Moment selbst erstaunt, ehe er wieder wütend den Kopf schüttelte.
 

"Nein, ich will das nicht essen!", motzte er weiterhin und weigerte sich den Teller entgegenzunehmen oder ihn auch nur anzusehen.
 

"Gut...ganz wie du willst.", begann Sion, stellte den Teller ab und drehte sich zu Kyouya, "Ich denke wir können den Kuchen wegschmeißen Kyouya. Wir brauchen ihn hier nicht."
 

"WAAAS? Nein, halt, warte!! Ihr dürft den Kuchen nicht wegwerfen! Bitte, bitte, ich ess auch brav meinen Teller leer!"
 

"Und eine extra Portion Gemüse?"
 

"Waaa...?? Hmm...na schön, Sion-chan...aber danach krieg ich ganz viel Kuchen, versprochen?"
 

"Versprochen, Honey.", beendete Sion nun lächelnd die Diskussion und reichte Honey schließlich seinen Teller, der sich an die Arbeit machte, um sich anschließend seinem liebsten Vergnügen hinzugeben.
 

"Das hat sie gut gemacht, nicht wahr?", murmelte Katzuragi und das eher zu sich selbst, als zu ihrem Sitznachbarn Mori. Dieser blickte sie nun leicht ausdruckslos an und als sie diesen Blick bemerkte, errötete sie und blickte zur Seite.

Es war wahr. Seit dem Kuss waren die beiden nicht mehr alleine gewesen und sie hatten auch noch nicht drüber geredet. Doch gewisse Dinge, das wusste Ju, mussten klargestellt werden. Doch jetzt vor den Augen aller, war dies nicht möglich. Sie mussten den richtigen Zeitpunkt abwarten.
 

Das Essen neigte sich so dann langsam den Ende.

Die Köche nahmen das Geschirr wieder mit und verschwanden komplett aus der Hütte, sodass Maids und Hosts nun alleine waren. Mitsamt Dimitri, versteht sich.
 

"Gut, also was steht jetzt an? Was machen wir noch bis heute Abend?", sagte Hikaru, der sich zurücklehnte und in die Runde blickte.
 

Das war dann wieder Anissas Stichwort. Die kleine Blondine stand auf und kramte einen Zettel aus ihrer Hosentasche, den sie ganz gemütlich aufklappte, sich dann räusperte und anfing: "Ich hab da mal ein kleines Programm ausgetüfftelt. Da ich weiß, dass die meisten von euch Sportmuffel sind, braucht ihr auch nicht alles mitmachen. Wir können uns aufteilen. Find ich nicht so gut, aber heute Abend verbringen wir ja schon alle Zeit miteinander. Darum hab ich jetzt mehrere Optionen zur Freizeitgestaltung. Zuerst einmal können wir rodeln gehen. Am Ende des Parks befindet sich ein Berg. Nicht ganz so hoch, aber doch recht steil. Dabei kann man auch gleichzeitig Snowboarden und Ski fahren. Darauf freuen Dimitri und ich uns schon sehr. Ansonsteb habt ihr den See bestimmt schon gesehen, der unten im Resort liegt. Dort können wir auch noch Schlittschuhlaufen gehen. Es gibt auch noch eine kleine Einkaufspassage, aber wer von euch dahin geht, stinkt!"
 

Stolz faltete Anissa wieder den Zettel zusammen und packte ihn an den Ort, aus dem sie ihn hervorgekramt hatte.
 

Dann erhob sich auch Dimitri. "Ich hoffe wirklich, dass manche von euch uns begleiten. Ich helfe euch gerne bei eventuellen Schwierigkeiten. Keiner von euch muss alleine den Abhang hinunter."
 

"Also ich wär dabei. Kaoru und ich sind Asse auf den Snowboards!", verkündete Hikaru und zwinkerte einmal.
 

"Ja, ich freu mich auch schon. Was ist mir dir, Chef? Bist du dabei?", richtete Kaoru sich nun an Tamaki.
 

"Aber selbstverständlich, mein lieber Kaoru! Es gibt keinen Berg, den Suoh Tamaki nicht erklimmen kann."
 

"Also das war ja gar nicht die Frage...", murmelte Haruhi leicht genervt und zog mit diesen Worten die Aufmerksamkeit des Host Club Chefs auf sich.
 

"Haruhi, meine süße, süße, süße Tochter. Du wirst Vater doch sicher begleiten, nicht wahr?"
 

"Nicht mal in deinen Träumen."
 

"HARUHIII, Papa macht das traurig, komm schon mit, komm schon!!"
 

"Njaaa...also...aaargh...", knartschte Haruhi und versuchte sich von einem herumzappelnden Tamaki etwas zu distanzieren. Ihr Blick glitt nun zu Anissa und Dimitri, welche beide leicht lächelten. Seltsamerweise musste Haruhi wieder leicht erröten und traf in jedem Moment eine Entscheidung: "Nagut...ausnahmsweise."
 

"JUUUUHUUUUUUUUUUU !!! Papa und Tochter gehen gemeinsam rodeln!!!"
 

Sion lachte leicht und gesellte sich hinüber zu Ayame und Frederica. Sie wusste bereits vorher, dass die beiden sich für Schlittschuhlaufen entscheiden würden. Ayame konnte gut Schlittschuhlaufen und schließlich brachte man jede weibliche Sportart, die mit Kunst zu tun hatte mit Ayame in Verbindung. Rika währenddessen fürchtete sich einfach vor hohen Orten und daher würde sie mit Sicherheit in keine Gondel einsteigen, um auf einen Berg hochzufahren.

Die Freundinnen wussten bereits, dass auch Sion den Tag ruhig angehen lassen wollten und mit einem stummen Nicken waren sie sich einig, dass sie zum See gehen würden.
 

Schließlich trennte sich die Gruppe dann also doch. Den drei Mädchen gesellte sich nur noch Kyouya hinzu. Und das auch nicht direkt. Als die vier sich auf den Weg machten, begab sich Kyouya in das kleine Lokal, das direkt am See war, setzte sich dort mit seinem Laptop an einen Tisch und war froh auch dort seine Ruhe zu haben.
 

Bei den 3 Maids verlief der Nachmittag daher sehr ruhig. Es wurde gequatscht und gewitzelt, wie Mädchen das nunmal untereinander taten.
 

Spannender hingegen verlief es bei den Action-Stars des Tages.
 

In dicken Schneeklamotten hatten sich die restlichen Hosts und Maids am Fuße eines Berges versammelt und warteten nun, dass sie in ihre Gondel einsteigen konnten, um zur Spitze zu fahren.
 

"Wirklich ein guter Ort für ein Resort. Haben die sogar 'nen ganzen Berg mit in diesem Park eingeschlossen.", sagte Katzuragi beeindruckt, die zur Spitze hochblickte.
 

"Den Berg mit eingeschlossen? Nein, nein...die Ootori Familie hat diesen Berg extra errichten lassen.", sagte Dimitri, als er Katzuragi gehört hatte und lief anschließend hinüber zu den Jungs.
 

"Was??? Hat der das eben ernst gemeint?", sagte Katzuragi und blickte dem Blonden geschockt hinterher.
 

"Diese verdammten Reichen. Bauen sich in die Landschaft einfach ihre eigenen Berge...", grummelte Haruhi und schüttelte verzweifelt den Kopf.
 

"Also das zieht ja selbst mir den Boden unter den Füßen weg.", sagte Liz wütend und ballte die Fäuste. Kyouyas Familie übertrieb ja wirklich maßlos. Er war maßlos!
 

"Und sowas geht wirklich, Kaoru?"
 

"Was fragst du mich das, Hikaru?"
 

Sobald alle dies erst einmal weggesteckt hatten, stiegen sie in 5er Gruppen in die Gondeln ein und ließen sich langsam den Berg hinaufbringen.
 

Hikaru, Kaoru, Mori, Honey und Liz waren die ersten die an der Spitze ankamen.

Gefolgt von Tamaki, Haruhi, Anissa, Katzuragi und Dimitri.
 

Gespannt bereiteten sich die 4 Jungs aus der ersten Gondel schonmal für den Abstieg vor. Alle 4 entschieden sich dazu mit dem Snowboard hinunter zu fahren.
 

Liz hingegen wartete vorerst auf ihre Freundinnen.
 

"Ohje...das ist doch ganz schön steil hier.", sagte Haruhi leicht besorgt, wärend sie hinab blickte.
 

"Das wird schon. Wir fahren einfach gemeinsam, dann passiert schon nichts.", antwortete Elisabeth und lächelte dem Host Mädchen freundlich zu.
 

"HIER GEHT DIE ACTIOOOON!", schrie Anissa auf einmal laut und bereitete sich ebenfalls vor, um mit den Jungs mit dem Snowboard hinunter zu fahren.
 

"Ani! Bitte sei etwas leiser hier oben.", schimpfte ihr Cousin daraufhin etwas mit ihr, woraufhin Anissa nur breit grinste und einen Reißverschluss-Mund zog.
 

"Juuhuuu, also wollen wir dann jetzt los? TamaTama, was ist mit dir?", rief Honey erfreut und sah hinüber zu seinem Clubchef.
 

Tamaki, der genau wie seine Freunde mit dem Snowboard fahren wollte, hatte sich dieses schon an die Füße geschnallt und stand jetzt auf diesem. Gerade als alle zu ihm hinüberblickten und er etwas nach vorne rutschen wollte, kippte er einfach wie ein nasser Sack um und landete mit dem Gesicht im Schnee.
 

Sofort begannen die Zwillinge lauthals zu lachen und machten sich drüber lustig, dass Tamaki sich nicht einmal auf dem Board halten konnten.
 

"IHR ZWEI TEUFELSBRATEN!!!", schrie der Franzose daraufhin, erhob sich aus dem Schnee und flog direkt noch einmal mit dem Kopf voraus ins kühle Nass.
 

Dies wiederum brachte auch alle anderen heftig zum lachen.
 

"Haruhiiiii, warum lachst du Papa denn aus?", sagte Tamaki traurig und mit dicken Kullertränen in den Augen, während er seinen Oberkörper nach oben stützte, aber immer noch im Schnee lag.
 

"Das...hahahah...Das sah einfach zu komisch aus, Tamaki-senpai."
 

"Njaaa...nenn mich doch nicht Senpai! Nenn mich Otou-san!"
 

Das war das Stichwort für Haruhi aufzuhören mit dem lachen und sie sagte nur trocken: "Nein."
 

Nun flossen die Kullertränchen über Tamakis ganzes Gesicht, während Dimitri ihm nun aufhalf und das Board von seinen Füßen entfernte.
 

"Vielleicht solltest du es anfangs einfach mal mit Ski fahren probieren, Tamaki. Ich glaube dazu hast du Talent."
 

"Waaaah? Meinst du wirklich? Äh...ich mein...Ja, natürlich habe ich das. Ich, als strahlender Prinz und Held dieser Geschichte, besitze natürlich das Talent meine schönen Töchter den Abhang hinunter zu geleiten.", antwortete Tamaki und zwinkerte Liz, Katzuragi und Haruhi zu.
 

"Uuuh...ich spüre einen kalten Schauer. Ich geh wohl doch lieber mit dem Snowboard runter, anstelle mich von dem Idioten da begleiten zu lassen.", grummelte Katzuragi und schnappte sich das Snowboard, das vorher Tamaki genommen hatte.
 

Der Blonde blickte Katzuragi nur noch verdattert hinterher, die sich zu Anissa und den anderen Jungs stellte.
 

"Hihi...nimm's nicht so ernst, Tamaki. Haruhi und ich freuen uns sicher über deine Begleitung.", sprach Elisabeth mit einem strahlenden Lächeln.
 

"Ach...tun wir das?", kam es dann von Haruhi, woraufhin sie einen leichten Hieb von Elisabeths Ellenbogen an ihrer Seite merkte.
 

"Autsch...", sagte sie daraufhin nur und sie alle ließen sich daraufhin von Dimitri helfen, der beschlossen hatte den dreien zur Seite zu stehen. Die anderen schienen auf ihren Snowboards schon sehr geübt und würden daher keine Hilfe benötigen.
 

"Okay, alles klar bei euch?", rief Kaoru und erntete ein Nicken von Mori und ein "JAWOLL!" von Honey und Hikaru als Antwort.
 

"Dann kann's ja losgehen.", sagte Katzuragi dann mit einem vorfreudigen Grinsen im Gesicht. Als Mori dies erblickte, musste er leicht schmunzeln. Er liebte es sie so lebhaft zu sehen.
 

"Gut, wir gehen dann schon runter.", rief Hikaru Dimitri zu und startete mit den anderen 5 den Abhang hinunter.
 

Dimitri, der ihnen hinterher blickte, murmelte leise: "Wow...die sind gut."

Anschließend wandte er sich seinen Problemkindern zu. Damit waren jedoch eher Haruhi und Tamaki gemeint, denn wie sich zeigte, war Liz eindeutig geübter im Ski fahren, wollte jedoch mit Haruhi überfahren.
 

"Du musst das wirklich nicht machen. Ich verderb dir doch den ganzen Spaß", hatte Haruhi leise gesagt, während sie sich von Dimitri die Basics zeigen ließ.
 

Liz winkte jedoch einfach ab: Ach, nicht doch. Ich bin lieber bei dir, als einmal da mit Turbo runterzufahren. Und ich glaube das könnte noch lustig anzusehen werden."

Der zweite Teil bezog sich eindeutig auf Tamaki, der immer noch fast ständig umkippte.
 

Haruhi und Liz kicherten leise, als sie sich alle in Position brachten.
 

"Gut, also wir werden den nicht ganz so steilen weg nehmen. Wir fahren einfach etwas langsamer runter und wenn es euch zu schnell geht, dann bremst ihr so, wie ich es euch gerade gezeigt habe."
 

"Jawoll!", sagten Tamaki und Haruhi einstimmig, als Dimitri sich nun bereit machte.
 

"Na dann...Los!", rief Liz und fuhr neben Haruhi friedlich und langsam hinunter. Man konnte Haruhis Anspannung gut merken, doch irgendwie schien es doch ganz gut zu laufen.
 

Tamaki war, wie erwartet, viel schwieriger in den Griff zu bekommen. Er wackelte bei dem leichten Abstieg hin und her und konnte sich kaum auf den Beinen halten, wobei er öfters mal mit den Armen zu wedeln begann.
 

"Ganz ruhig, Tamaki. Nicht verkrampfen und nicht zu viel drüber nachdenken. Einfach locker lassen. Dann klappt das schon. Tief durchatmen."
 

Daraufhin begann Tamaki jedoch nur wie ein Irrer heftig und schnell ein und auszuatmen.
 

Dimitri seufzte leicht genervt und gesellte sich hinüber zu Haruhi und Liz.
 

"Wie läuft es bei dir?", fragte er Haruhi und betrachtete sie ganz genau.
 

"Umm...ganz gut, denke ich...", murmelte Haruhi und schien wieder leicht ins Wackeln zu kommen.
 

"Vorsicht...schön das Gleichgewicht halten. Ansonsten machst du das wirklich gut."
 

"D-Danke.."
 

"UUUAAAAAAAAHHHHH!"
 

Dimitri, Haruhi und Liz wandten den Blick hinüber zu Tamaki, der nun eindeutig ins schleudern geriet und wieder im Schnee landete, diesmal jedoch einige Meter weiter den Berg hinunter kullerte.
 

DImitri fuhr sofort schnell hinterher und war froh, dass Tamaki nicht weiter hinunterrollte.
 

"Alles okay bei dir?"
 

"Pffff...", kam es von Tamaki, der Schnee spuckte und sich einmal wie ein nasser Hund schüttelte.
 

"Äh ja."
 

Liz und Haruhi bremsten dann langsam vorsichtig ab und fuhren hinüber zu den beiden jungen Männern. Doch wieder versicherte Tamaki, dass es ihm gut ginge und schnurstracks stand er wieder.
 

"Ich glaub jetzt hab ich's drauf! Haruhi, Papa zeigt dir jetzt wie das so läuft!", sagte Tamaki protzig und wollte damit die Scham überdecken. Irgendwie war es ihm doch recht peinlich, dass man ihn so gesehen hatte.
 

Mit einem Affenzahn stürzte Tamaki sich daher wieder den Abhang hinunter.
 

"Das gibt heute mindestens noch ein gebrochenes Bein.", sagte Liz seufzend und fasste sich leicht genervt an die Stirn.
 

"Ich sollte lieber hinterher und aufpassen, dass das nicht wirklich passiert. Kommt ihr klar?", sagte Dimitri und stellte seine Frage eher an Haruhi.
 

"Ähm...ja, sicher doch."
 

"Gut. Wir sehen uns dann später.", sagte er noch zwinkernd, bevor er Tamaki folgte, den man von weitem schon hin und her wackeln sah. Es war klar, dass er bald wieder hinfallen würde.
 

Die beiden Mädchen standen nun wenige Sekunden einfach schweigend da bis Haruhi den Kopf zu Liz drehte:
 

"Tja...sollen wir dann auch mal wei-...was soll dieses Grinsen?"
 

"Welches Grinsen?", fragte LIz unschuldig. Ja, sie grinste.
 

"Na, das da! Was soll das?"
 

"Hihi...ach nichts weiter."
 

"Komm schon. Sag! Was ist los?"
 

"Hmm..ich verrat's dir, wenn...du mich in einem Rennen sclägst."
 

Und Liz gab Haruhi da keine Wahl, denn sofort fuhr sie weiter den Berg hinunter. Jedoch nicht so schnell wie Tamaki und Dimitri, denn sie wollte ja nicht, dass etwas schlimmes passierte.
 

"Wa...WARTE!", schrie Haruhi und fuhr der Maid unsicher hinterher.
 

Natürlich war klar, wer im Endeffekt das Rennen machen würde. Liz zahllose Ski-Ausflüge mit der Familie hatten sich natürlich bewährt.
 

Unten warteten bereits alle. Sie hatten die Skiier abgelegt und warteten nur noch auf den Rest der Gruppe, damit sie in eine der Gastronomie Hütten gehen konnten um etwas warmes in ihre abgekühlten Körper zu bekommen und neue Energie für die abendliche Party zu danken.
 

"Liz! Das war total unfair...einfach so loszufahren."
 

"Haha...aber Haruhi, das hat doch super geklappt. Anscheinend bist du doch ein Naturtalent."
 

"Das seh ich ganz genau so.", hörten die beiden Dimitri sagen, welcher sich nun wieder zu ihnen gesellte.
 

"Ähm...ach wirklich? Also...danke.", stammelte Haruhi leicht verlegen und diesmal bemerkte sie nicht Liz' leichtes Grinsen, als sie sich abwandte und zum Rest der Gruppe ging.
 

Dort stritten Kaoru und Hikaru sich gerade darüber, wer von ihnen beiden denn nun der bessere Snowboarder war. Und irgendwie endete dieser Streit damit, dass sie sich in den Armen lagen und sich sagten, dass der andere ja doch viel besser sei.

Bei soviel geballter Dummheit konnte Liz wieder nur den Kopf schütteln, während Katzuragi und Anissa sich vor Lachen krümmten.
 

Honey und Mori saßen etwas abseits mit Tamaki auf einer Bank.
 

"TamaTama, Kopf hoch! Du bist immer noch der König hier!", sagte Honey mit Kulleraugen und piekste dem Franzosen in die Seite, der daraufhin nur ein leises Winseln von sich gab.
 

"Ja, Tamaki.", war das einzige, was Mori dazu hinzuzufügen hatte.
 

"Wie konnte das nur passieren...", heulte Tamaki und vergrub das Gesicht in seinen Handflächen.
 

"Meine geliebten Töchter halten mich nun für einen Idioten. Ich habe ihren Respekt und ihre Liebe sicher einbüßen müssen. Er...er wäre ein viel viel vieeeeel besserer Vater für meine Töchter als iiihiiihiiiich."
 

"TamaTama! Das ist doch gar nicht wahr. Nur weil Dimitri besser Ski fahren kann also du, bedeutet das doch nichts für die anderen."
 

Und natürlich hatte Honey Recht. Mori blickte sich um und natürlich kümmerte es keinen, dass Tamaki mal in etwas nicht glänzte. In diesem Moment versuchten die meisten Tamaki wahrscheinlich wieder zu meiden, da er mal wieder eine lächerliche Szene machte.
 

Doch Tamaki war jetzt erstmal in mieser Laune. Zum Glück war Mori da und auch wenn er eher seltener seine Kommentare gab, so hatten sie oft doch eine große Wirkung:
 

"Gewinn sie zurück."
 

"JAAAAAAAAAAAA!! Mori, das ist es, mein großer, kluger Freund!"
 

Tamakis Traurigkeit war auf einmal wie weggeblasen und er erhob sich, stellte sich auf die Bank und rief:
 

"Meine Verehrtesten!! Dies wird die Nacht der Nächte, denn euer wunderschöner KING und geliebter VATER wird - "
 

Doch in diesem Moment wurde Tamakis Rede von den Schreien unterbrochen.
 

Sie waren einfach hin und her gefahren. Ayame hatte Drehungen gemacht wie ein Profi, der sie wahrscheinlich auch war, während Sion und Rika ihr nur hinterhergefahren waren.

Doch sie waren müde geworden. Kyouya hatte schon am Rand gestanden mit seinem zugeklappten Laptop in den Händen und hatte auf sie gewartet. Rika und Ayame waren daraufhin zum Rand des Sees gefahren und wollten den Schlittschuhlauf-Nachmittag beenden. Sion jedoch bemerkte gerade, dass sich eine kleine Haarspange aus ihrem Haar gelöst hatte.
 

"Ich geh sie kurz holen.", hatte sie noch gesagt und den Mädchen den Rücken zugekehrt.
 

Die ganze Zeit war der See in Ordnung gewesen. Er war heiter befahren worden und wahrscheinlich war das Eis bis dato einfach doch nicht dick genug. Es hatte Gewichte gehalten und war an seine Grenzen gestoßen. Und gerade an dieser Stelle war es so brücckig, dass es selbt das Leichtgewicht der Kleinen Sion nicht länger halten konnte.
 

Ayame und Rika zogen sich bereits die Schlittschuhe aus, als sie das laute Krachen des auseinanderbrechenden Eises hörten und den schrillen Schrei, der damit verbunden war. Als die Maids den Kopf drehten, sahen sie nur noch wie das zarte Händchen im Wasser verschwand, während das Wasser an der gebrochenen Stelle tobte.
 

Es ging alles viel zu schnell und doch schien es in Zeitlupe zu laufen.

Rika und Aya merkten kaum, wie sich ihre verkrampften Körper drehten und schrien. Würde man sie heute fragen, sie wüssten nicht mehr, dass sie schrien und was genau, denn in ihren Ohren rauschte es nur noch. Das Geräusch des Blutes, welches viel schneller jetzt durch ihre Adern floss, als ihr Herzschlag zunahm und sie Angst und Verzweiflung spürten, selbst als sie ab und zu wieder Sions Händchen strampelnd an der Wasseroberfläche erblickten.
 

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Sie hatte TITANIC oft gesehen. Sie hatte Jack oft sagen hören, dass das kalte Wasser wie Nadelstiche auf der Haut war.

Sie konnte es sich damals nie vorstellen. In diesem Moment jedoch schon. Der unendliche Schmerz, der das kalte Wasser mit sich brachte, machte es Sion unmöglich die Luft einfach anzuhalten. Ihr Körper brannte, als stünde er unter Feuer, obwohl sie die eisigste Kälte umgab, die sie je kennen gelernt hatte.
 

Sie hatte Jack im eisigen Wasser gesehen. Seine letzten Worten sagen hören und ihn schließlich gesehen, wie er erfror und die Liebe in der Welt der Lebenden zurückließ.

Sion war sich sicher, dass Jack damals wusste, dass er sterben würde. Genau so sicher, wie sie sich jetzt war, dass sie das gleiche Schicksal ereilen würde.

Und was waren ihren letzten Worte gewesen? Sie waren ohne Belang gewesen. Sie hatten in dieser Welt keine Bedeutung. Und sie wünschte sich nichts mehr, als nun die Wärme zu spüren. Die Wärme der Personen, die sie jetzt sehen wollte.

Ihre Freunde.

Ihre Familie.

Ihn.
 

Und dann war alles schwarz.
 

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Der gepflasterte Weg auf dem der Laptop in eintausend Teile zerbrach, war von Schnee komplett freigeschaufelt worden.
 

Die Überreste des vorher noch funktionstüchtigen Geräts lagen einsam auf diesem Weg.
 

Kyouya hatte ihn fallen lassen. Er war gerannt und fast wäre er beim betreten der eisigen und rutschigen Fläche hingefallen, doch hatte sich halten können. Ihm durfte jetzt kein Fehler unterlaufen. Und falls doch, würde es ihn mindestens ein Menschenleben kosten, welches er nun mit seinen eigenen Händen bereit war zu retten.
 

Angekommen an der Bruchstelle ließ er sich niedersinken und streckte seinen rechten Arm ins Wasser. Er konnte diese Schmerzen, die sich von seinem Arm in sein Gehirn fraßen kaum ertragen und wollte nicht wissen, was Sion dort gerade durchmachte. Er konnte sie nicht sehen. Alles war pechschwarz und er versuchte sie nur zu ertasten. Er war blitzschnell dagewesen. Sie war kaum abgesunken und er bekam ihre Schulter zu packen. Er zog dran, änderte seinen Griff und packte ihren Arm und zog nun mit beiden Armen das kleine durchnässte Wesen an die Oberfläche.
 

Er schloss Sion in die Arme und versuchte ihr etwas Wärme zu geben.

Ihre Lippen waren bereits blau. Ihre Augenlider geschlossen.

Ihr Atem. Es gab keinen.
 

Er schüttelte sie. Rief ihren Namen. Und es reichte aus.
 

Sie hustete. Keuchte und spuckte das Wasser, welches sich in ihren Lungen breitgemacht hatte wieder würgend aus. Anschließend rang sie nach Luft. Herrliche Luft, die sie am Leben erhielt und nun doch so schrecklich in ihren Lungenflügeln brannte.
 

Rika und Aya waren bereits auf halbem Weg.
 

"STOPP! Kommt nicht näher...das Eis kann noch weiter aufbrechen.", rief Kyouya und versuchte sich vorsichtig zu erheben. Bislang hatte das Eis nicht mehr nachgegeben, doch vielleicht war dies nur eine Frage der Zeit.
 

Sions Körper war unbeschreiblich kalt, doch sie atmete nun wieder. Wenn auch sie ihre Augen noch geschlossen hielt und nicht ganz bei Bewusstsein schien.

Kyouya hob Sion hoch und ging vorsichtig hinüber zum Rand der Eisfläche. Die Sanitäter warteten bereits da mit Wärmedecken und anderem Schnickschnack, als Kyouya ihnen endlich den kleinen Körper übergab und sie sie einwickelten und in eine Sanitäterhütte schafften, damit sie sich dort aufwärmen konnte. Kyouya wurde geben ebenfalls mitzugehen.
 

Rika und Ayame hielten einander ihre Hand. Sie zitterten am ganzen Leib und standen vor der Hütte. Sprachlos und mit den Tränen in den Augen.
 

"HEEEY! IHR DA!", hörten sie nun von weitem den Ruf der Hitachiin Zwillinge.
 

Mit immernoch schnell schlagendem Herzen drehten die beiden sich zur Gruppe, welche so schnell angelaufen kam, wie sie nur konnte.
 

"Was ist passiert? Wir haben Schreie gehört.", sagte Katzuragi besorgt.
 

Tamaki machte einen Satz nach vorne und packte Ayame an den Schultern.

"Ist dir was passiert? Geht es dir gut?", fragte er ernst und sah ihr tief in die Augen.
 

Die Hände lösten sich voneinander.
 

"Ja..Ja, mir ist nichts passiert...aber..."
 

Rika sah sich die beiden an. Erkannte die Gefühle, die sich dort abspielten. Spürte sie da gerade Neid?
 

Sie drehte den Kopf und blickte in Hikarus Augen. Sie wartete. Sie sprachen nicht und niemand von den beiden rührte sich.

Rika seufzte leicht, als sie sich Katzuragi zuwandte und die Situation schilderte.
 

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Die Tür sprang auf und es sah aus als stünde ein kleiner Junge in der Tür.
 

"Sion-chan!", rief Honey aufgeregt und lief hinüber zu dem Bett in dem Sion lag.
 

"H...Honey..?", sagte Sion leicht mit immer noch blassblauen Lippen.
 

"Wie geht es dir? Tut es weh?", fragte Honey besorgt und nahm vorsichtig Sions Hand. Sie war wirklich eiskalt.
 

"Es ist...noch sehr kalt.", antwortete Sion mit einer kratzigen Stimme, die so gar nicht mehr wie das Original klang.
 

"Bald geht's dir wieder besser.", murmelte Honey leise und strich ihr mit seiner freien Hand lächelnd die Haare von ihrer Stirn.
 

In diesem Moment vernahm Honey das Geräusch eines Stuhls, der weggeschoben wurde.

Kyouya hatte auf diesem gesessen und war nun aufgestanden, um die beiden alleine zu lassen.
 

"Kyou-chan...", sprach Honey leise und dreht Kyouya das Gesicht zu. Sion schlief bereits friedlich.
 

"Vielen Dank.", hauchte Honey nur leise und schien den Tränen nahe. Kyouya nickte, schob mit einem Finger seine Brille wieder richtig und verließ die Hütte.
 

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Knapp zwei Stunden waren alle angespannt. Die Gruppe hatte sich zurückgezogen in ihre Hütte und hatte sich die Zeit irgendwie vertrieben. Manche hatten zu Büchern gegriffen, wie Kaoru und Haruhi. Andere hatten sich stumm vor den Kamin mit einer heißen Tasse Kakao gesetzt, wie Ayame, Liz und Rika. Mori und Kyouya spielten schweigend eine Partie Schach. Anissa und Hikaru hielten einen unruhigen Mittagsschlaf. Tamaki und Katzuragi hatten gemeinsam versucht ein Kreuzworträtsel zu lösen. Und Dimitri hatte ihr beim lesen zugesehen.
 

Erst als sich die Gruppe dann doch aufmachte in die Gastronomiehütte und sich zum Essen niederließen, besserte sich die Stimmung. Denn zwei Gäste gesellten sich zur Gruppe hinzu.
 

"SION-CHAN!", rief Liz erfreut, als Sion in einem dicken Mantel durch die Tür kam und Honey an ihrer Seite hatte.
 

"Hey, Leute...tut mir Leid, dass ich euch Sorgen gemacht habe.", murmelte sie noch immer mit recht angeschlagener Stimme und ließ sich am Tisch mit Honey nieder.
 

"Bevor ihr mich ausfragt: Es ist alles wieder in Ordnung, also bitte habt heute Abend einfach Spaß.", fügte sie dann noch lächelnd hinzu und nun war der Zeitpunkt gekommen, an dem sich die Stimmung lockerte.

Es wurden wieder Witze gemacht - meistens auf Tamakis Kosten. Es wurde geredet und schließlich ausreichend gespeist. Besonders Haruhi fühlte sich wie im siebten Himmel mit all diesen Köstlichkeiten, die Kyouya extra besorgt hatte.
 

Nach dem gemütlichen Abend, kehrten die Maids und Hosts und Dimitri zurück in ihre eigene Hütten und zogen sich Clubweise zurück, um sich für den Abend zurecht zu machen.
 

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21:56 Uhr
 

"Ich, KING TAMAKI, freue mich mit euch allen gemeinsam in ein neues Jahr zu feiern!", verkündete Tamaki in seinem weißen Anzug und hob sein Glas Champagner.
 

"Jaja, Tamaki-senpai, sei ruhig.", grummelte Haruhi, die an ihrem Cocktail nippte und gemeinsam mit Dimitri, Kaoru und Anissa ein Brettspiel spielte.

"Waaaah, Haruhiiii...du bist wirklich immer so gemein zu Papaaa.."
 

"Maaaan, das kann doch nicht sein. Kaoru du schummelst doch!", rief Anissa aufgebraucht, als sie erneut zu verlieren schien.

Kaoru lachte und antwortete: "Ich kann da doch nichts für, dass du so schlecht in dem Spiel bist."

"Pfffff..."
 

"Das ist verrückt. Und absolut keine gute Idee. Ihr macht das sauber, wenn was passiert.", sagte Kyouya, der vor dem Tisch stand, an dem Hikaru und Rika sich gegenüber des anderen niedergelassen hatten. Vor den beiden standen jeweils 5 Kleine Gläser.
 

"Okay, die Regeln sind wie folgt. Der erste Kurze wird angesetzt und runtergekippt. Er gilt erst als runter, wenn er auch wirklich runter ist! Erst dann darf zum nächsten angesetzt werden. Wer sich übergibt hat automatisch verloren. Der Gewinner ist der, der zuerst alle 5 Shots runtergekippt hat.", erklärte Katzuragi den beiden.
 

"Wer ist eigentlich auf diese hirnrissige Idee gekommen?", murmelte Liz, die nun neben Kyouya stand und die Arme vor der Brust verschränkte.

"Ich schätze Hikaru. Sein Erbsengehirn scheint für Rika irgendwie ansteckend zu sein und darum wird sie sich darauf eingelassen haben."
 

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich das mit ansehen will.", hatte Sion leise gesagt, die etwa einen Meter entfernt vom Tisch saß.

"Vielleicht sollten wir etwas anderes machen, Sion-chan?", hatte Honey vorgeschlagen, doch Sion schüttelte den Kopf.

"Nein ist schon okay. Das wird wie ein Unfall. Es ist schrecklich, aber man muss doch hinsehen...genau wie bei diesen schrecklichen Nachmittagssendungen im Fernsehen."
 

"Bist du bereit, Kobayashi?"

"Darauf kannst du wetten, Hitachiin."
 

"Alles klar. Zur Erklärung: Shot 1 - Wodka, Shot 2 - Korn, Shot 3 - Rum, Shot 4 - Kräuterlikör, Shot 5 - Tequila. Seid ihr bereit? Auf mein Signal: 3 ... 2 ... 1 ... TRINKT!", gab Katzuragi an und schon begann das lächerliche Spiel.
 

1 Minute später reichte Ayame ihrer besten Freundin ein Glas Wasser und streichelte ihren Rücken, während Mori Hikaru zum offenen Fenster geleitet hatte, um frische Luft zu schnappen.
 

Tamaki blickte verwirrt von einem zum anderen. "Ja, aber wer hat denn jetzt gewonnen?"
 

"Ich.", kam es beinah gleichzeitig aus dem Mund von Hikaru und Rika, welche dann zornige Blicke austauschten.
 

"Oh man...nicht schon wieder die Leier...", grummelte Kyouya und alle wandten sich von den beiden Streithähnen ab, die sich nun wieder einander näherten und sich gegenseitig anzickten. Das war jetzt Grund genug für Kyouya die Musik lauter zu drehen, damit die anderen sich davon nicht die Stimmung vermiesen ließen.
 

Die Brettspielgruppe hatte ihre Spielrunde nun auch beendet und gemeinsam setzten sie sich alle auf die Sofas, um dort weiter zu reden und zu trinken, egal ob Wein, Bier oder andere Spirituosen.
 

22:43 Uhr
 

Die Vorfreude wuchs weiterhin an. Tamaki und Kyouya waren nach draußen gegangen, um sich um das bevorstehende Feuerwerk zu kümmern.

Die große Gruppe hatte sich daraufhin in kleine Gruppen aufgeteilt. Und so saß Haruhi mit einem neuen Cocktail alleine vorm Kamin, bis Dimitri sich direkt neben sie setzte.

"Das ist ein wirklich schöner Abend.", hatte Dimitri gesagt, als er mit Haruhi kurz anstoß und dann ein Schluck von seinem Bier nahm.

"Ja, das ist wahr. Es ist schon immer recht lustig mit allen zusammen.", antwortete Haruhi und blickte in das lodernde Feuer.

"Und? Willst du mir erzählen, wie du im Host Club anstelle des Maid Clubs gelandet bist?", fragte Dimitr leicht grinsend und Haruhi ließ daraufhin den Kopf nach vorne sinken.

"Oh Gott, darauf würde ich lieber verzichten. Es ist doch eine recht komplizierte und lange Geschichte."

Der Blonde lachte auf: "Ich hab Zeit. Bis Mitternacht mindestens."

"Na ob die Zeit reicht."
 

In der Küche stand währenddessen Katzuragi und füllte einige Chips in eine Schüssel. Sie bemerkte natürlich wie Mori sich näherte und hinter ihr stehen blieb.

"Sollten wir nicht reden?", sprach er leise, als er direkt hinter ihr stand.

Die ließ die Chipspackung sinken und seufzte. "Du bist kein Mann vieler Worte."

"Ich kann zuhören.", antwortete er ihr.

"Lass uns für heute einfach schweigen. Ich will manche Dinge nicht verkomplizieren."

Sie sah sein Nicken nicht, spürte dann aber, wie sich seine Hand auf ihre legte und sich sein großer Körper von hinten näher an sie randrückte. Langsam schloss Katzuragi die Augen und lehnte sich leicht nach hinten. Die Zeit hätte still stehen bleiben sollen.
 

"Es wird großartig! Die Convention ist in 2 Wochen. Renge wird bis dahin wohl aus Frankreich zurück sein und wir könnten als Powerpuff-Girls-Trio gehen!", schlug Anissa begeistert vor.

"P..Powerpuff-Girls...ich weiß nicht so recht, Ani.", hatte Kaoru geantwortet und sich den Nacken gekratzt.

"Na schön, wir überlegen da noch. Wir müssen uns aber sputen, schließlich müssen wir dann noch Zeit finden die Kostüme zu besorgen."

"Wie du willst, ich bin einfach dabei. Wir könnten allerdings auch so gehen, dass ich einen Kerl cosplaye."

"Wo liegt da der Witz?"

Kaoru seufzte und griff nach ihrer Hand. Beide saßen an dem Tisch, an dem vorher Rika und Hikaru ihr kleines Trinkspiel gespielt hatten. "Sieh dir das genau an, Ani. Was erkennst du?"

"Ähm...Hände."

"Genauer?"

"Naja...deine ist größer...meine Fingernägel sind länger. Und meine Finger dünner, als deine."

"Das ist richtig. Ani...weißt du, was das bedeutet?", hatte Kaoru mit sanfter und ernster timme gefragt, als sie ihm nichtsahnend in die Augen blickte. Sein Blick war starr und er sah sie mit einer solch umwerfenden Intensität an, dass Anissa glatt das atmen vergaß. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf und der Druck an ihrer Hand nahm schlagartig zu.

"Es bedeutet, dass ich nur ein Mann bin...und du eine Frau."

Und plötzlich stand die Welt Kopf.
 

Sion war immer noch erschöpft, daher hatte sie sich kurz zurückgezogen in ihr Zimmer und sich hingelegt. Notfalls hatte sie den Wecker gestellt, der sie um 23:50 wecken sollte, falls sie einnickte. Sie wollte das gemeinsame Spektakel, das sie alle erwartete nicht verpassen, aber sie brauchte kurz einfach eine Pause. Sie hatte sich komplett vom Alkohol entfernt, doch der Geruch dessen, der überall in dem Wohnraum der hütte lagerte, machte sie schlapp.

Die Tür quietschte leise, doch Sion hielt die Augen weiterhin geschlossen. Erst, als sie bemerkte, dass das Bett etwas tiefersank an einer Stelle, öffnete sie die Lider und blickte in Honeys trauriges Gesicht. Er lehnte sich zu ihr hinüber.

"Du hättest mir sagen sollen, dass es dir noch nicht so gut geht.", hauchte er.

"Du solltest dir doch keine Sorgen machen. Alles ist gut. Ich wollte mich nur kurz hinlegen. Es ist schließlich schon sehr spät. Ich werde Mitternacht schon nicht verschlafen."

Es entstand eine Pause, die anscheinend endlos war.

"Ich hatte Angst.", murmelte Mitsukuni leise und strich dem jungen Mädchen vorsichtig über die Wange. Da konnte Sion nicht mehr und eine Träne fand den Weg aus ihrem Auge hinab. Es kullerte ihre Wange hinunter und prallte aus Honeys kleine Hand.

"Ich auch.", schluchzte sie und es folgte eine zweite Träne.

"Von jetzt an, weiche ich nicht mehr von deiner Seite. Ich beschütze dich.", sagte er, lehnte sich weiter nach vorne und küsste sanft ihre Stirn.

23:29 Uhr

Sie hatte am Fenster gesessen, als Kyouya und Tamaki wieder in die Hütte kamen. Sie hatte nach draußen geblickt und gesehen, wie der Schnee nun langsam wieder aus den Wolken hinabfiel und die Erde mit noch mehr Schnee bedeckte. Die letzten Wochen und Monate waren wirklich einzigartig gewesen. Aufregend und wundervoll. Am Ende eines Jahres versuchte Elisabeth sich immer an die schönen Momente des Jahres zu erinnern und besonders in diesem Jahr fiel ihr das nicht schwer. Sie blickte auf ihre Handy und auf den Ring, den sie nach Weihnachten bekommen hatte. Der anonyme Absender hatte nicht einmal eine Nachricht hinterlassen.

"Ich hab mich gefragt, wie du ihn tragen würdest."

Liz drehte den Kopf und blickte verwirrt zu Kyouya, der nun vor sie trat und die Hand mit dem Ring nahm. Er sah sie sich genau an.

"Was...was meinst du damit?", stotterte sie verwirrt, als sich ein Funke Ahnung in ihr breit machte.

"Etwas so schönes, sollte von jemandem getragen werden, der seiner Schönheit wert ist.", sagte Kyouya, nahm den Ring von ihrem Finger ab und drehte ihn so, dass das Herz auf sie zeigte.

Sie blickte ihn fragend an. Dabei kannte sie die Antwort nun.

"Du...du hast den Ring.."

"Psst.", machte er und legte einen Finger auf ihre Lippen.

"Du kannst ihn wieder drehen. Oder ihn irgendwann an der anderen Hand tragen. Wir...sollten sehen.", sprach er, als er sie losließ und wieder abwandte.

Mit leicht geröteten Wangen blickte Liz erneut auf ihre Hand. Auf den Ring, der nun symbolisierte, dass sie in einer Liebesbeziehung war.
 

Tamaki war direkt auf ein Problem zugesteuert, das er erkannte, als er zurück in die Hütte kehrte. Er sah Ayame, wie sie schwankte, während sie vor ein paar Gemälden an der Wand stand.

"Das ist..alles so buuunt.", hatte Ayame quietschend gesagt, als sie wieder zum Schluck ansetzte. "Puuuh...der Drink ist so lecker...und so buuuunt!"

Bei ihren eigenen Worten, musste Ayame sofort kichern und kippte den Rest mit einem Schluck hinunter. Anschließend taumelte sie zur Bar und griff nach einem neuen Drink, der knall pink strahlte.

"Und du mein kleiner Freund bist der bunteste...ste..ste..", sagte sie grinsend, während ihr Kopf hin und her wackelte.

"Aya-chan...", sagte Tamaki besorgt, als er von hinten kam und sie an den Armen festhielt. Sie zuckte kurz zusammen und lächelte ihn dann an.

"Oh...Tamaki. Schön dich zu sehen...hihi.."

Tamaki seufzte leicht. "Verstehe. Ich glaub du solltest dich ein wenig zurückhalten.", murmelte er und griff nach dem Glas in ihrer Hand und stellte es zurück auf den Tisch.

"Heeey!", quengelte Ayame und drehte sich zu Tamaki. Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn wütend an. Das wirkte jedoch eher lächerlich, wenn man bedachte, in welchem Zustand sie sich befand.

"Komm schon, Aya. Du schwankst schon total. Du bist komplett betrunken. Der ganze Alkohol tut dir nicht gut.", sagte er und wollte ihr über die Wange streichen. Doch Ayame schlug seine Hand weg und griff wieder nach ihrem Drink.

"Oh doch...er bewirkt wunder!", antwortete sie grinsend und nahm einen Schluck.

Daraufhin nahm Tamaki ihr wieder das Glas ab und stellte es ab.

"Nein, wirklich nicht. Bedenk doch nur mal deine Leber. Das ist nicht gut für dich. Nicht für Körper und Geist.", sagt er belehrend. Auch teilweise eine Ironie, bedachte man den letzten Ausflug.

"Komm, wir gehen eben an die frische Luft.", sagte er dann bestimmend, nahm ihr Handgelenk und zog sie nach draußen. Natürlich nicht, ohne vorher ihren Mantel zu schnappen und ihn ihr anzuziehen.

Draußen auf der Terrasse setzte er sich mit ihr hin.

"Das ist Unfug, Tamaki! Ich bin kerngesund, fühlst du das?", mopperte das Mädchen und griff nun nach seiner Hand und legte diese auf ihre Brust an der Stelle, an der ihr Herz schlug.

"Waa-..Aya...Aya!", stammelte Tamaki nun mit hochrotem Kopf. So verhielt sich doch nicht eine Tochter, oder?"

"Tamaki! Fühlst du es schlagen? Das ist ein junges, gesundes Herz, welches noch lange schlagen wird. Ein bisschen Alkohol wird es davon nicht abhalten."

Sie sah ihm nun genau ins Gesicht. Es war etwas verschwommen durch ihre Augen, aber doch erkannte sie bald seinen Starren Blick und die Röte auf seinen Wangen. Da lachte sie auf und ließ seine Hand los.

"Oh Tamaki, Tamaki...Du sollst doch nicht rot werden. ICH sollte rot werden, wenn ich bedenke, wie schnell es immer in deiner Gegenwart schlägt."
 

Sie stand etwas weiter weg und beobachtete ihre beste Freundin, wie sie mit dem Mann ihrer Träume flirtete. Das würde ihr bald jedoch sehr peinlich sein. Rika lächelte nun leicht und war sich jetzt sicher. Sie beneidete Ayame. Sie und Tamaki hatten DAS.

Was auch immer DAS war.

"Versteckst du dich, weil du dich wegen deiner Niederlage schämst?", hörte sie plötzlich Hikaru hinter sich. Sie seufzte.

"Ich habe keine Lust auf Spielchen mehr.", murmelte sie leise und drehte sich dann zu Hikaru um. Dieser hob fragend eine Augenbraue.

"Was meinst du damit?"

"Meinetwegen. Du hast das Spielchen vorhin gewonnen."

Sofort grinste Hikaru wieder siegessicher. "Natürlich hab ich das. Ich bin der Beste."

"Wenn du das meinst, wird es wohl stimmen."

Und mit diesen Worten wandte sich Rika wieder ab und blickte zu Tamaki und Ayame, die nun wieder in die Hütte gingen.

Hikaru stellte sich nun neben sie und blickte auch dem Pärchen hinterher.

"Du beobachtest sie?"

"Ich passe auf sie auf. Obwohl...ich das vielleicht nich mehr brauche."

Hikaru nickte leicht: "Tamaki macht das schon. Er hat zwar ein paar mentale Probleme, aber er ist ein super Kerl."

"Das weiß ich.", sagte Rika schnippisch und lief einige Schritte von ihm weg.

"H-Hey...was soll das jetzt wieder? Musst du immer rumzicken? Ich hab doch überhaupt nichts gesagt? Du bist echt das merkwürdigste Mädchen, das mir je untergekommen ist!", rief er hinüber und folgte ihr.

"Das weiß ich auch. Folg mir nicht. Du nervst."

"Oh man, FREDERICA!", sagte er nun genervt und packte sie am Handgelenk. Als er sie herumriss, erkannte er, dass sie den Tränen nahe war, doch sie versuchte das Gesicht zu drehen, damit er dies nicht genau erkannte.

"Lass mich..", nuschelte sie und versuchte sich aus seinem Blick zu befreien.

Doch Hikaru veränderte seinen Griff und hielt nun ihr Gesicht in seinen Händen, sodass sie ihn gezwungenerweise ansehen musste. Sie spürten den warmen Atem des anderen, so nahe waren sie sich.

"Du bist nervig, durchgeknallt und kannst deinen Mund nicht halten. Das macht mich verrückt...total...verrückt..."

"...Ja,...ich weiß, Hikaru..."

Und langsam schlossen sich ihre Augen, als ihre Lippen aufeinander trafen.
 

23:53 Uhr

Tamaki und Ayame hatten nun alle zusammen getrommelt, die noch im inneren der Hütte waren. Auch Sions Wecker hatte pünktlich geschellt und so packten sie sich alle in ihre Wintermäntel, zogen Stiefel und Handschuhe an und gingen nach draußen. Mit hochroten Gesichtern kamen ihnen dort Hikaru und Rika entgegen. Als wenn nicht jeder wüsste, was da gelaufen wäre, schienen sie wieder zu streiten.
 

23:57
 

"Es ist gleich soweit!", rief Anissa aufgeregt, als Liz und Katzuragi rumgingen und alle Champagnergläser nachfüllten.
 

"Das kommende Jahr wird noch besser, als dieses, nicht wahr?", sagte Honey und hielt Sions Hand. Diese nickte leicht.
 

23:59 Uhr
 

"Nur noch wenige Sekunden!", erklang es wieder von Anissa und Kaoru packte sie an den Schultern und zog sie in seine Arme. Beide lachten aufgeregt.
 

"Achtung es geht los...10....9...", begann Katzuragi und alle stimmten nun ein.

"8...7...6..."

Sie sahen alle lächelnd einander an. Sahen Liebe, Freude und Glück. Denn jetzt zählte nicht mehr, als die gemeinsame Zeit für jeden einzelnen. Sie waren alle zusammen und sie waren glücklich.

"5...4...3..."

Was würde das neue Jahr bringen?

"2...1..."

Warten wir es ab!

"FROHES NEUES JAHR!!!!"

Klirrende Gläser, umarmende Menschen und jeder mit einem Wunsch im Herzen, für den sie bei ihrem folgenden Tempelbesuch beten würden.

Oh, Dear Valentine

Vor nicht allzu langer Zeit in einem weit entfernten Land, errichteten die Reichen und Schönen eine Schule. Eine Schule für die ganz besonderen Nachfahren, die sie hatten. Einzigartig in ihrer Eleganz, ebenso wie die Schüler. Und in genau dieser Schule gab es einst einen Raum, unbenutzt schon seit Jahren. Doch locken uns sechs fröhliche Stimmen ein, dieser alten Aula neue Farbe zu verleihen.
 

Als Fujioka Haruhi die Tür zur alten Aula öffnete, offenbarte sich vor ihr ein Märchenwald. Die Decke war ausgestattet mit Laub und es schien als würde pures Sonnenlicht durch die Blätter sickern. Alles schien zu Leuchten, was wahrscheinlich auch an den vielen bunten Laternen lag, die der Umgebung etwas verspieltes gaben. In der Mitte des Raumes befand sich eine gewaltige Eiche, deren Stamm erschreckend dick war. Still wunderte sich Haruhi, wie man so ein Prachtstück der Natur A) fällen konnte und der Natur entreißen konnte und B) es überhaupt in den Saal bekommen hatte.

Rund um die Eiche herum waren Picknickdecken ausgebreitet auf denen die Maids mit ihren Kunden Platz genommen hatten und sich mit ihnen unterhalten. Die heutigen Outfits waren alle dem Thema "Märchen" entsprechend angepasst.
 

"Wooooow, das ist ja total schöööön!", brachte Haninozuka hervor, der - zusammen mit Mori - Haruhi zum MaidClub begleitet hatte.

Sein stiller Freund nickte nur stumm, während Haruhi den Blick schweifen ließ und die Maids eine nach dem anderen beobachtete.

Am nächsten zum EIngang befand sich Cho Anissa, die in einem süßen Tinkerbellkostüm vor ein paar Kunden tänzelte und so tat, als würde sie mit Feenstaub um sich werfen.

Etwas weiter rechts von ihr befand sich die Clubchefin Elisabeth, welche wirklich prinzessinnenhaft wirkte, da sie ein langes, glitzerndes Kleid trug. Haruhi erinnerte sich an den Disney-Film, den sie einst als Kind gesehen hatte. Aschenputte. Nein, Cinderella. Wahrlich eine Prinzessin.

Auf einer Bank, die rund um die Eiche stand, saß die junge Ayame. Ihr Kostüm glich keinesfalls dem aus dem Disney-Film, doch war die Rolle, die sie verkörperte, unschwer zu erkennen. Sie trug ein knielanges weißes Kleid, umringt von grünen, dornigen Ranken, die sich an ihrem schlanken Körper hochschlängelten. An ihrem Hals befand sich eine einzige, blutrote Rose und auf ihrem Haupt ein winziges, goldenes Krönchen. Dornröschen! Auch zu erkennen an der Spindel, die vor ihr stand. Es war eindeutig zu erkennen, dass sie ihren Kunden anscheinend gerade das Märchen erklärte und die Bedeutung der Spindel. Insgeheim fragte Haruhi sich jedoch nur ob die ganzen Dornen ihr nicht einfach wehtaten. Sie hoffte, dass dies nicht der Fall war, denn das konnte sie unmöglich akzeptieren, dass hier jemand während der Clubaktivitäten verletzt wurde.

Überraschenderweise war Frederica gar nicht mit ihrer besten Freundin zusammen. Dabei bedienten sie die Kunden doch meist zusammen, ähnlich wie die Hitachiin-Zwillinge.

Haruhi entdeckte die Schwarzhaarige an einem kleinen Tischchen, von dem sie gerade einige Tassen abräumte. Anscheinend bediente sie gerade niemanden und kümmerte sich eher um die Ordnung im Saal. Ziemlich ungewöhnlich für sie! Umso passender war jedoch ihre Verkleidung. Ein typisches Schneewittchenkleid. Ihre dunklen Haare passten dort einfach perfekt zu und der knallige rote Lippenstift unterstrich nur ihre Verkleidung. Erst jetzt bemerkte Haruhi wirklich, wie blass Frederica wirklich war. Oder war das nur Make-up? Also das interessierte sie nicht sonderlich.

Higurashi Sion saß ruhig auf ihrer Picknickdecke und las einigen Jungs aus einem Märchenbuch vor. Ihre Wangen waren stark gerötet und sie wirkte äußerst lebhaft, wenn sie doch normal eher eine ruhige Person war. Obwohl sie saß, konnte Haruhi erkennen dass sie ein schwarz-weißes Kleid trug. An und für sie nichtssagend, doch ausschlaggebend war der rote Umhang mit der Kapuze, der ihr um die Schultern lag.

Das weibliche HostClub-Mitglied drehte den Kopf zu Honey und sah diesen fragend an. Als dieser den Blick bemerkte, lächelte er nur leicht, bevor er den Blick wieder zu Sion schweifen ließ.

"Sie liebt Bücher. Aber vorallem liebt sie Märchen. Man sieht es ihr an, nicht wahr? Sie hat mir schon einige male welche vorgelesen. Ich sehe ihr gerne dabei zu.", begann Honey und seufzte dann. "Ich warte einfach eben, bis sie fertig ist. Ich will sie jetzt nicht unterbrechen...also...ich seh mal, ob Rika-chan noch Kuchen für mich übrig hat!"

Und mit diesen letzten Worten eilte der kleine Host hinüber zu Schneewittchen.
 

"Haha...scheint Schneewittchen hat nur noch einen Zwerg.", murmelte Haruhi und kicherte leicht über ihren Witz, bis sie bemerkte, dass sie ja keiner gehört hatte - außer Mori, der nicht lachte - und somit machte sich ein leichtes Schamgefühl in mir breit. Sie hustete einmal auffällig und sprach: "Ich muss eben mit Anissa reden..."

Eigentlich wollte Haruhi sich deswegen abwenden und zur Maid gehen, doch dann bemerkte sie, wie verkrampft und angespannt Mori war.

"Ähm...ist alles in Ordnung mit dir, Mori-senpai?" fragte sie vorsichtig, doch es verlangte keine Antwort, als sie bemerkte, worauf sein Blick gerichtet war.

Sie befand sich hinter der Eiche und war daher kaum zu sehen, doch ab und zu blitzte sie eben auf.

Katzuragi stand dort und ließ sich von ihren Kunden bewundern. Ihre Haare waren lang und offen, leicht gewellt und sie trug ein einfaches weißes Kleid, vergleichbar mit dem von Ayame. Doch das besondere an ihrem Outfit war das Gold. Sie war über und über mit goldenem Staub bedeckt. Ihr Kleid, ihre Arme, ihr Haar, einfach alles an ihr leuchtete golden und wirkte märchenhaft in dieser atemberaubenden und einzigartigen Atmosphäre. Haruhi stockte der Atem. Ganz offenbar hatte Katzu an diesem Tag alle anderen Maids übertroffen. Dies war wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass sie heute die meisten Kunden hatte. Mori und Haruhi sahen sie lachen und mit den Jungs tanzen.

"Goldmarie." sagte Mori knapp und nun bemerkte Haruhi etwas in seinem Blick. Schmerz. Sehnsucht. Sie wusste nicht, was genau zwischen den beiden vorgegangen war, doch sie wollte nicht einfach fragen, da es ihr unhöflich erschien.

Zögerlich wandte sie sich dann ab und schritt in Richtung Anissa, von der sie sofort stürmisch umarmt wurde.

"Haru-chan, schön dich zu sehen. Willst du heute etwa...mein Kunde sein?", kicherte die Blondine und zwinkerte kurz.

"Ähm..nein...ich wollte dir nur...das hier geben...", murmelte Haruhi verlegen und versuchte Anissa heimlich einen Briefumschlag zuzustecken. Diese verstand sofort, packte Haruhi am Arm und zerrte sie kurz einige Meter von den Kunden weg. Sie seufzte einmal.

"Also wirklich, Haruhi. Genug mit diesem Briefkram. Das ist ja vielleicht schön und gut, aber warum benutzt du nicht das Handy, was wir dir gegeben haben?"

"Das kann ich nicht! Ich meine...ich komm ja noch nicht einmal damit klar und ich will nichts falsch machen. Ich denke durch Briefe kann ich mich gut ausdrücken."

Kurz grübelte Anissa über die Worte, ehe sie den Umschlag in ihrem Ausschnitt versteckte.

"Nagut, ich werd dafür sorgen, dass er den Brief kriegt. Aber du und Dimitri müsst mal damit aufhören mich als Mittelsmann zu benutzen. Ich komm mir vor wie euer Objekt.", sagte Anissa und musste dann leicht lachen, ehe sie zu ihren Kunden zurückkehrte.
 

Währenddessen war er auf sie zugegangen. Dieses pure Gold. Für ihn strahlte sie immer so hell, leuchtete sie immer so klar. Sie brauchte nicht in Gold gehüllt zu sein, um für ihn von unschätzbarem Wert zu sein.

Er ließ sich auf der Bank nieder und beobachtete sie. Insgeheim fragte er sich, warum er es nicht war, der sie so zum lachen bringen konnte. Vor einigen Monaten noch hatte er es gekonnt, doch dann war sie in seiner Gegenwart zu Eis erstarrt. Es hatte nur wenige Momente gegeben, in denen er merkte, dass sie noch immer die seine sein wollte, doch lange war es her. Das letzte mal hatte er an Neujahr einen Anflug von Hoffnung verspürt.

Für eine Millisekunde trafen sich ihre Blicke und er sah das Entsetzen und die Panik in ihren kristallklaren, wunderschönen Augen. Doch sie war professionell und ließ es sich im nächsten Moment nicht mehr anmerken, als sie sich weiter um ihre Kunden kümmerte.

Doch er war froh, hier konnte sie ihn nicht wegschicken. Hier war er einer von vielen, der sie beobachten durfte. Allein ihr Anblick war Glück und Schmerz zugleich.
 

"Bitte zuhören, alle mal zuhören, ihr Lieben!", rief irgendwann Clubchefin Liz, die nun direkt unter der Eiche stand und alle auf sich aufmerksam machte. Die Menge wandte ihr den Kopf zu, während die Maids alle zusammen zu ihr eilten.

"Als unser spezielles Event wählen wir heute welche von euch aus, die eine Besonderheit mit einer Maid erleben dürfen. Abgestimmt auf unser heutiges Thema natürlich. Dementsprechend werdet ihr mit Tinkerbell fliegen, mit mir - Cinderella - tanzen und mir meinen gläsernen Schuh bringen, mit Rotkäppchen Blumen im Schulgarten pflücken, neben Dornröschen und Schneewittchen in einen tausendjährigen Schlaf fallen und mit Goldmarie unter dem Goldregen stehen."

Großer Beifall rührte vom heutigen Publikum her, während das Zufallslos die Jungs bekanntmachte, denen die Ehre zuteil wurde.
 

Anissa hatte natürlich wieder das aufwändigste bekommen - wie sie es sich auch gewünscht hatte. Zusammen mit ihrem Partner wurde sie an Seilen festgemacht und unter strenger Bewachung hochgezogen, sodass es schien als würden sie durch den Raum fliegen. Anissa nahm die Hände ihres Begleiters lachend in die Hand.

Es bedeutet, dass ich nur ein Mann bin...und du eine Frau.

Die Erinnerung an diese Worte durchzuckte Anissa, als sie an Kaorus warme und kräftige Hände dachte, die ihr in diesem Moment fehlten.
 

Für die nun beginnende Kooperation von Rika und Ayame wurde ein samtiger Vorhang geöffnet, hinter dem sich ein riesiges Himmelbett auftat. Die beiden Mädchen legten sich nah beieinander in die Mitte des Bettes und zogen anschließend die Jungs neben sich, welche völlig erröteten, als sich die Maids an ihre Schultern lehnten und die Augen schlossen, beinah als würden sie einschlafen. Nach knapp 2 Minuten kicherte Ayame jedoch und sagte sie könne bei so einem lauten Herzschlag niemals einschlafen. Für die Jungs schien es jedoch ein Traum gewesen zu sein.
 

Der Tanz mit Liz war klassisch wenn sich auch ihr Tanzpartner sehr ungeschickt angestellt hatte, was wahrscheinlich an seiner Nervosität lag. Es war ein junger aus dem ersten Jahr der Oberstufe, der locker einen Kopf kleiner war als sie und eine Brille mit starken Gläsern auf der Nase sitzen hatte, die ihm während des Tanzes immer wieder hinunterrutschte. Nach dem Tanz war sie es, die sich auf der Bank unter der Eiche niederließ und ihren nackten Knöchel präsentierte. Den gläsernen Schuh hatte sie mit Absicht auf der Tanzfläche "verloren". Doch immer noch nervös zitterte er und außerdem schien es, als würde ihm die Brille fast komplett hinunterrutschen. Da legte Liz ihren mittleren Finger auf der Gestell an seiner Nase und schob die Brille vorsichtig hoch. Und sie hatte diese Bewegung doch schonmal gesehn, dachte sie sich, doch legte den Gedanken beiseite, als sie in zwei riesige, erstaunte Augen blickte, denen einfach die Gefährlichkeit fehlte, nach der es ihr so verlangte.
 

Sions spezielles Event hatte sich draußen abgespielt und sie war während der anderen Events mit ihrem Kunden allein gewesen. Dies war eine Besonderheit an ihrem Event. Ganz und gar nicht gefiel das jedoch dem kleinen Honey, der währenddessen unruhig auf einem Stuhl gesessen hatte und und hin und her gewippt war. Er war sichtlich erleichtert, als Sion zurückkam und sich direkt von ihrem Kunden abwandte und zu ihm hinüberschritt. Schweigend strich sie ihm durchs Haar und da wusste er, dass er sich keine Sorgen machen musste.
 

Zuletzt stand der Goldregen aus. Mori hatte sich extra weit vom Szenario platziert. Liz und Anissa präsentierten eine Art Bogen, der voll mit Efeu war und an eine Art Gartentor erinnerte.

Einzelne blätter im Efeu-gewirr waren golden gefärbt und das Bild, das der Rahmen mit Katzuragi abgab, war einfach perfekt. Sie und ihr Kunde reichten sich die Hände und Schritten auf den Goldregen zu. Wie durch einen Zauberspruch rieselte der Goldstaub auf die beiden nieder, während sie sich lachend unter dem Bogen drehten. Um sie herum applaudierten alle vor Begeisterung und Bewunderung.
 

"Vielen Dank. Obwohl es sowas simples war...es war unvergesslich.", sprach der Junge, drückte noch einmal fest Katzuragis Hand und wandte sich vom Bogen ab. Doch während er sich aus dem Schatten des Bogens herausbewegte, spürte er einen leichten Druck an seinem Knöchel. Er war schon außer Reichweite, als die schwarze Masse auf Katzuragi hinabregnete und ihr Gold übertönte. Sie gab lediglich ein heiseres Keuchen von sich, als sie von der schwarzen Farbe überrascht wurde.

Ein Raunen ging durch die Menge und Morinozuka war erschrocken aufgesprungen. Der gesamte Saal schien die Luft anzuhalten, während sie auf die schwarze Katzuragi starrten, welche doch eine Sekunde vorher noch in Gold geglänzt hatte.
 

Pechmarie! Pechmarie!
 

Im nächsten Augenblick hatte Liz sich gefangen und sie rief laut "ALLE RAUS HIER! DER CLUB IST FÜR HEUTE GESCHLOSSEN!".

Langsam bewegten sich die Kunden zum Eingang. Mori, Honey und Haruhi blieben jedoch still stehen, während die anderen Herren sich hinaus bewegten. Als schließlich dich Tür ins Schloss fiel, machte Mori einen Satz nach vorne und lief direkt auf Katzu zu, die er am Arm packte.

"Ist alle-", doch weiter kam er nicht, als sie ihren Arm wegriss und sich von ihm abwandte.
 

"Lass mich...einfach in Ruhe.", sprach sie leise, jedoch bestimmend und verschränkte die Arme vor dem Körper.

Da kam Sion angelaufen, blickte Mori an und schüttelte nur leicht den Kopf, als sie Katzuragi bei der Hand nahm und sie in den Nebenraum zog.

Währenddessen lösten sich auch die meisten anderen aus ihrer Starre und setzten sich zusammen an einen recht großen Tisch.
 

"Wie kann sowas passieren?", fragte Ayame besorgt in die Runde.

"Ist das nicht glasklar? Ich sags euch, das war Sabotage! Ne ganz dreckige Masche!", antwortete Anissa ziemlich wütend und aufgewühlt.

"Aber wer sollte denn so etwas tun, Ani-chan? Ich kann mir das nicht vorstellen, Katzu-chan ist so ein liebes Mädchen!", quiekte Honey und drückte traurig seinen Stoffhasen an sich.

Doch auf einmal blickten alle Maids bedrückt zu Boden und schwiegen.

"Was ist hier los?", fragte Mori dann, welcher sich als einziger nicht hingesetzt hatte. Wahrscheinlich war es in seinem inneren gerade sehr chaotisch und er schien nur äußerlich - wie immer - die Ruhe zu bewahren.

Liz seufzte und hielt sich die Stirn, als ob sie Kopfschmerzen bekam.

"Wir haben...in letzter Zeit diverse Briefe von einem anonymen Absender erhalten. Jedes mal geht es darum, dass etwas passieren wird, wenn wir Katzu nicht gehen lassen. Bisher war es jedoch immer so ausgelegt, dass uns anderen etwas passieren würde. Es sind meistens Kleinigkeiten...irgendwelche Sachen verschwinden...letztens waren unsere Kostüme über und über mit blauer Tinte beschmiert...einmal wurden sogar die Reifen an den Limosinen, die uns immer nach Hause bringen, zerstochen. Das war bisher das beängstigende."

"Was? Das ist doch kriminell! Das könnt ihr nicht auf euch ruhen lassen, ihr müsst das sofort dem Schulleiter melden! Ich wette Tamaki wü-"

"Nein, Haruhi! Tut mir leid, aber wir können damit nicht an die Öffentlichkeit treten. DU verstehst doch...Katzuragi soll sich keine Sorgen machen. Daher haben wir ihr bisher nichts von den Drohungen erzählt."

"Aber wie soll das denn weitergehen, Liz-chan? Ich will nicht, dass jemandem von euch etwas passiert!", schluchzte Honey und sehnte sich gerade nach Sions tröstenden Armen.

"Wir kriegen das schon in den Griff. Ich reiß dem Arsch seinen Arsch auf, wenn ich ihn erwische.", grummelte Rika.
 

In diesem Moment öffnete sich die Tür zum Saal und die restlichen Hosts traten ein.

"Meine lieben Kinder, euer geliebter Vater ist nun endlich zu euch gekehrt...Ha, ihr habt mich vermisst, nicht wahr? Seid nicht traurig, ich KING TAMAKI, bin hier um EUCH, MEINE SCHÄFCHEN -"

"Jetzt mach aber mal halblang, Chef!", sprachen die Zwillinge synchron und stießen ihren Clubchef zur Seite, der daraufhin wieder deprimiert damit anfing Pilze in einer Ecke zu züchten.
 

"Bitte behaltet das für euch!", zischte Liz noch leise den anderen zu ehe sie sich umdrehte und zu den anderen lief, Tamaki am Arm hochzog und ihn ermahnte. Also langsam hatte sie es satt, diese Pilz-beseitigung war immer verdammt nervig.
 

Während Kaoru sich dann auf einen Stuhl setzte, lief Hikaru hinüber zu Rika, welche schon aufstand und seinen anschließenden Begrüßungskuss erwiderte.

"Wie war Club heute?", fragte er, als er sich mit ihr auf der Bank niederließ.

"Ach...okay, wie immer halt.", sagte sie so und tat, als wäre nichts vorgefallen.

Kaoru beobachtete, wie Hikaru seinen Arm um die schwarzhaarige legte und dabei schmunzelte er leicht. Seit die beiden ein - wie sie es nannten - offiziell inoffizieles Paar waren, hatte er diese Geste schon oft bei Hikaru gesehn. Sie schien schon ganz von allein zu kommen und war völlig natürlich für ihn geworden. Natürlich freute sich der jüngere Zwilling über das Glück des anderen. Doch er konnte eben nicht umher zu denken, dass Rika Hikaru seiner Welt entriss. Gleichzeitig konnte er ihr dafür natürlich nicht böse sein, denn sie machte ja nichts falsch.
 

"Hikaru, bitte...wir haben euch doch um Diskretion gebeten.", sprach Kyouya und schob sich mit einem Finger die Brille hoch.
 

"Blaaablaaaa, Kyouya! Es ist doch keiner hier, der uns sehen kann!", beschwerte sich Hikaru.

Bei diesen Worten klappte Kyouya eine Mappe auf.

"Artikel 4 der Beziehungsvereinbarung von Hitachiin Hikaru und Kobayashi Frederica: Turteleien, Berührungen, Küsse und derartige Liebkosungen sind auf dem Schulgelände untersagt. Ihr wisst doch, dass ihr euer Gesicht als Host und Maid wahren sollt. Ihr ward beide einverstanden."

Grummelnd zog Hikaru daher seinen Arm von Rika weg und verschränkte diese vor der Brust.
 

"Gut so. Nun denn...jetzt zu etwas wichtigerem. Elisabeth, wärest du eventuell dazu bereit mir am kommenden Freitag etwas von deiner kostbaren Zeit zu schenken? Es gibt einige geschäftliche Sachen, die ich gerne klären würde. Finanzen, bevorstehende gemeinsame Clubaktivitäten und so weiter. Ich denke es bedarf einer genauen Planung."
 

Verwirrt blickte Liz den inoffiziellen König des Hostclubs an.

"F-Freitag...? Am...Valentinstag?", fragte sie vorsichtig.

Scheinbar erstaunt hob Kyouya den Kopf und blickte sie fragend an: "Ist das ein Problem für dich?"

Sofort schüttelte sie den Kopf, wirkte jedoch leicht irritiert. "Nein, nein, natürlich nicht."

"Gut", sprach er und klappte seine Mappe zu. "Ich melde mich diesbezüglich dann noch bei dir."
 

"V-V-V...VALENTINSTAG? WAS? Ist es schon wieder soweit? Mutter, warum hast du mir das nicht früher gesagt? Es gibt so viel zu tun!!", rief Tamaki plötzlich aufgeregt und sprang durch den Raum.

"Das ist DER Tag des Jahres, um unsere Mädchen glücklich zu machen! Wir müssen uns etwas ganz besonderes ausdenken!"
 

"Wir haben keine Zeit!", sprachen Hikaru und Frederica synchron, grinsten sich an und gaben sich einen lässigen High-Five.
 

"Sion-chan und ich wollten uns einen Film ansehen. Ich bin also auch nicht da.", rief Honey.
 

"Ja und wie gesagt: Liz und ich haben etwas zu erledigen.", erwähnte Kyouya nochmal, der sich schon zum gehen wandte.
 

"Ja und ich werde mit Renge unterwegs sein.", warf dann auch noch Anissa ein. Bildete sie es sich ein oder sah Kaoru für einen Moment sehr traurig aus.

"Sofern ich weiß ist Katzuragi auch mit irgendeinem Sportclub oder so unterwegs.", fügte sie dann noch hinzu.
 

Traurig blickte Tamaki nun zu Haruhi und Mori.
 

"Hmm...also...", murmelte Haruhi und versuchte den Blick abzuwenden, doch Tamakis riesengroße, traurige Hundeaugen ließen sie nicht los.

"...also ich...naja...eigentlich..."

Selbst Mori kam bei diesem Blick ins schwitzen, während Haruhi weiterstammelte. Da sprang der kleine Honey an seinem großen Freund hoch und hielt ihm die Augen zu.

"Tut mir leid.", murmelte Mori daraufhin und somit war es nur noch Haruhi. Hilflos blickte diese hinüber zu Ayame. Wollte diese denn nicht den Valentinstag mit Tamaki verbringen? Warum half sie ihr dann nicht aus dieser Lage. Doch Ayame schaute nicht einmal in die Richtung der beiden.

"...ich werd...es mir überlegen."

"OOOOH, HARUHIIII...PAPA IST SO GLÜCKLICH, WIR WERDEN BESTIMMT ETWAS GANZ GANZ GANZ TOLLES MACHEN! Vater und Tochter vereint!"
 

"Gutgut, es reicht dann jetzt aber auch. Verschwindet, los! Ich hab noch was zu erledigen und will endlich abschließen!", schimpfte Liz dann endgültig und warf alle Hosts aus dem Raum und schloss hinter ihnen ab.
 

Nun begann die Krisensitzung.

"Was sollen wir wegen Katzu machen?", fragte Ayame besorgt.

"Nichts!", entschied Liz, "Wir tun es als Unfall ab. Weiterhin gilt Geheimhaltung bezüglich der Briefe. Ich kümmer mich schon darum, dass ich diesem Wicht auf die Schliche komme."

Alle nickten im Sinne der Einverständnis und machten sich anschließend daran ihren Clubraum aufzuräumen. Bald schon kam dann auch Sion aus dem Nebenraum herausspaziert.

"Sie hat sich umgezogen und ist durch den Hinterausgang heraus. Sie sagte es tut ihr Leid, dass wir wegen ihr früher schließen musste. Habe ihr natürlich gesagt, dass es nicht ihre Schuld war.", sprach sie leise und half Anissa dann einige Requisiten beiseite zu räumen.

"Sie soll sich einfach ausruhen und dann ist die Sache morgen vergessen...apropos, Liz...", sagte Rika, doch ihre Freundin verstand auch so.

"Ich habe bereits dafür gesorgt, dass alle Anwesenden von heute Mittag eine Nachricht von mir bekommen. Ihr Stillschweigen wird uns garantiert sein. Diesen Unfall heute hat es nie gegeben und wir werden vor Katzuragi auch gar nicht mehr davon anfangen."

Und damit war das Thema beendet.
 

Am selben Abend saß Lyria Elisabeth in ihrem Apartment und nippte an ihrem Glas Orangensaft.

"Du bist schon wieder gedankenverloren.", sprach ihre Zwillingsschwester Monika, die zu Besuch war und ihr gegenüber saß. Liz räusperte sich kurz.

"Es ist momentan alles ein wenig chaotisch."

"Und ich kann dir nicht helfen? Ich dachte wir erzählen uns alles.", antwortete Monika und zwinkerte ihrer Schwester zu. Doch Elisabeth antwortete nicht. Und nach einer Sekunde des schweigens, fragte Monika: "Es ist wegen des Rings, nicht wahr?"

Erstaunt blickte Elisabeth auf. Ja, der Ring den sie zu Weihnachten von Kyouya bekommen hatte, spukte ihr tatsächlich oft im Kopf herum. Daher hatte sie ihn nun seit Wochen in ihre Schreibtischschublade verbannt.

"Ich finde es ehrlich gesagt äußerst unhöflich von dir ihn nicht zu tragen! Das war ein sehr teures Geschenk. Von einem Mann! Und nicht von irgendeinem Mann! Ich meine...Ootori Kyouya! Das ist DIE Partie schlechthin! Einen besseren Fang kannst du gar nicht machen, das sehen Mum und Dad auch so."

Elisabeth zuckte leicht zusammen. Monika hatte kein Problem damit ihre Stiefeltern als "Mum" und "Dad" zu bezeichnen, doch selbst nach diesen langen Jahren konnte Liz ihr dies nicht gleichtun. Keine Frage…sie mochte ihre Stiefeltern, doch auf eine andere Weise als ihre richtigen Eltern. Als sie noch lebten. Liz schüttelte leicht den Kopf, um ihre Gedanken so irgendwie zu ordnen. Doch natürlich brachte es nichts und es war weiterhin alles chaotisch. Wo war sie stehen geblieben...? Kyouya! Genau...

"Das kann ja sein, aber..."

"Aber?"

"Keine Ahnung, Moni! Muss ich denn auf alles eine Antwort wissen?", genervt verschränkte Liz die Arme vor den Brust und biss sich kurz auf die Unterlippe. Doch bald schon schmeckte sie das Blut, welches hervortrat.

"Weißt du, Liz...ich glaube du solltest ihm eine Chance geben. Ich habe dich viel von ihm reden hören. Ihr habt doch ein Date am Valentinstag...?"

"Das ist kein Date, das ist etwas rein geschäftliches.", sagte sie und dachte sich: Das hat er ja mehrfach betont.

"Wie auch immer ihr es nennt...wenn ein Junge und ein Mädchen die Zeit am Valentinstag gemeinsam verbringen, dann bedeutet das etwas. Also kümmer dich schön um dein Outfit!"
 

_
 

„Unsere abendlichen Telefonate werden so langsam aber sicher zur Gewohnheit.“

„Oh…ähm…entschuldige, Sion. Ich dachte nur, dass ich dich vielleicht auch mal anrufen sollte, nachdem du dich doch so oft bei mir meldest.“

Haruhi vernahm ein Kichern .

„Nein, nein! Ich freue mich, dass ich das Mädchen bin, das du anrufst. Also…was gibt es neues bei dir? Hat er sich wieder gemeldet?“

Auf diese Frage hin konnte Haruhi nur seufzen. Diese Sache mit diesem Dimitri war wirklich eigenartig. Noch nie zuvor war es Haruhi in irgendeiner Sache so ergangen. Sie hatte ihn doch nur kurz kennen gelernt, doch bereits jetzt dachte sie häufig an ihn. Sie war sich unsicher auf welche Weise sie ihn mochte, aber sie mochte ihn. Er erschien ihr einfach sehr zuverlässig und ruhig. Das genaue Gegenteil von dem, was der Host Club ihr oft bat.

„Ich habe Anissa heute einen Brief mitgegeben. Sie wird ihm den dann schicken.“

Erneut vernahm Haruhi ein Geräusch am anderen Ende der Leitung. „Ähm, Sion? Hast du gerade die Luft scharf eingezogen?“

„Du hast den Brief Anissa mitgegeben?“

„Ja, schon zum 4. Mal. Warum?“

„Oh, Haruhi…sie wird ihn lesen.“

„Sie wird ihn ni-…oh mein Gott, ja, sie wird ihn lesen.“

Sofort spürte Haruhi wie ihre Kehle staubtrocken wurde. Ihr Körper spannte sich an und sie versuchte sich krampfhaft an jedes einzelne Wort zu erinnern, welches sie niedergeschrieben hatte. Es waren keine Liebesgeständnisse oder irgendetwas in dieser Richtung dabei gewesen, doch die ein oder andere Peinlichkeit war bestimmt dort herauszulesen.

„Oh, verdammt…ich hab einfach nicht nachgedacht.“

„Beruhig dich. Sie hat keine Andeutungen oder so gemacht? Vielleicht irre ich mich auch nur. Oder sie kann sich eben doch zusammenreißen oder…nein, wirklich, erwarte das Schlimmste.“

„Oh, Danke, Sion.“

„Warum es sich schön reden? Es ist Anissa und in den meisten Fällen bedeutet das eine Katastrophe. Du erinnerst dich an einen Fallschirmsprung?“

Diese Worte versetzten Haruhi zurück in die Vergangenheit, in den Flieger, der sie in ihren Silvesterurlaub bringen sollte. Sicher hinbringen sollte. Stattdessen hatte Anissa das Flugzeug in die Luft fliegen lassen und hatte alle dazu gezwungen aus dem Flieger zu springen.

„Ich sollte mit ihr reden.“

„Tu das, Haruhi. Wie sieht dein Valentinstag denn sonst eigentlich aus? Du verbringst den Tag wirklich mit Tamaki? Viel Erfolg.“

„Oh, nein, nein. Ja, er hatte ja gewollt, dass es so wird, aber Rika schrieb mir vorhin eine SMS und bat mich, dass ich ihr Tamaki für den Tag überlasse. Ich schätze das ist so eine Ayame-Tamaki Verkupplungsaktion.“

„Ja, das wird’s wahrscheinlich sein. Was machst du dann? Willst du mit Honey und mir weggehen?“

„Nein, Unsinn! Ihr wolltet doch was zu zweit machen. Das ist wirklich okay. Ich bin schließlich Stipendiat, ich sollte mal wieder etwas mehr lernen.“

„Nagut…aber wenn du es dir anders überlegst…“

„Ja, ich hab deine Nummer. Danke, Sion.“

„Okay, gut…dann bis bald!“

„Ja, bis dann!“

Tut…tut…tut

Sollen wir ehrlich sein? Haruhi gefiel die Vorstellung von einem ruhigen Tag am Schreibtisch.

Sollen wir noch ehrlicher sein? Haruhi liebte die Vorstellung.
 

_
 

Die Woche ging schnell vorbei. Tatsächlich gab es niemanden, der auch nur noch ein Wort über den Vorfall im MaidClub verlor. Doch obwohl alle lachten wie gewöhnlich, gab es eine Person, die ihren Kummer nicht einfach hinunterschlucken konnte. Dies war natürlich Katzuragi selbst. Sie bemerkte, dass die Leute um sie herum ihr noch ständig Blicke zuwarfen. Zumindest jene, die am Tag des „Attentats“ anwesend waren. Besonders aber merkte sie die Angespanntheit ihrer Freundinnen. Ständig kam eine der Maids zu ihr und versuchte sie mit irgendetwas zum Lachen zu bringen. Doch meist vergeblich. Sie wusste der Tag ihres Schulabschlusses kam bald näher und es gab sowieso reichlich Gründe sich langsam aber sicher vom Club und dessen Aktivitäten zu entfernen. Gleiches galt auch bezüglich der Mädchen. Sie hatte sie alle furchtbar gerne, jedoch kam mit einem Abschied immer auch der Schmerz. Und sie war einfach nicht mehr bereit noch mehr Schmerz in Kauf zu nehmen. Sie musste sich doch schon von so vielem verabschieden. Es gab nichts, das ihr noch bleiben würde.
 

Doch vor dieser bevorstehenden Katastrophe, kam der Valentinstag. Das Fest für Verliebte und jene, die es werden wollen. Oder?
 

Ganz bestimmt jedoch nicht in jenem kleinen Café in dem Cho Anissa sich mit ihrer besten Freundin, Renge, gerade niedergelassen hatte. Wie üblich steckten die beiden Mädchen wieder in einem Cosplay. Wenn sie Mittags miteinander ausgingen, trugen sie meist irgendwelche Schuluniformen, welche sie aus ihren Lieblingsserien kopierten.

Da keiner der beiden an jenem Tag ein ernsthaftes Date hatte, verbrachten sie die Zeit so, wie sie es auch sonst taten. Für sie war es kein spezieller Tag und das einzige Date, das sie sonst hatten, war das mit ihrer Spielekonsole.

Dennoch war heute etwas anderes, denn an so einem Tag liegt Liebe nunmal in der Luft.

Während Renge in einem neuen Cosplay-Magazin blätterte und vor sich hin quasselte, saß Anissa gedankenverloren dort und betrachtete ihren Cupcake. Er war schokoladig, wie es sein musste. Und überzogen mit lauter süßen Herzchen. Sie erkannte ihn wieder. Anscheinend hatte einer ihrer Verehrer diese hier gekauft, zumindest hatte sie ein dutzend von diesen schon bekommen. Und sie hatte alle von ihnen bereits gegessen. Vielleicht war das der Grund dafür, dass sie nun keinen Appetit darauf hatte.

Normalerweise musste ihr eh schlecht sein. Alle Maids hatten so viele Süßigkeiten an diesem Tag bekommen und keiner von ihnen wollte alles mit sich schleppen. Also hatte Anissa die Aufgabe übernommen einfach alles sofort aufzuessen. Anfangs wollte sie zum Host Club eilen, um ihre Süßigkeiten mit den anderen – vorrangig Honey – zu teilen. Doch natürlich würden auch die Jungs mehr als genug Süßigkeiten bekommen. Und aus irgendeinem Grund konnte sie die Tür zum Musiksaal Nummer 3 an diesem Tag nicht öffnen. Sie hatte Angst Kaoru zu begegnen. Dabei wusste sie selbst nicht wieso. Sie hatte doch keine Angst vor ihm und war normalerweise gern in seiner Nähe. Doch etwas hatte sich nun einmal verändert und sie wusste nicht, was es war.

„Was ist mit dir los, Tiger? Heute gar nicht so gut drauf, hm?“, fragte Renge ihre beste Freundin und legte die Zeitschrift beiseite.

„Ach…ich weiß auch nicht.“, murmelte Anissa und kramte anschließend einen Manga aus ihrer Tasche, den sie durchblätterte.

Renge sah Anissa einige Sekunden schweigend an.

„Du liest diesen Manga nun seit so vielen Tagen. Man müsste meinen du kennst ihn auswendig.“

„Ich kenne ihn auswendig.“

„Warum liest du ihn dann immer noch?“, fragte Renge leicht grinsend und hob eine Augenbraue. Nun druckste Anissa etwas herum und schien sich leicht zu sträuben eine Antwort zu geben.

„Ich kenne ihn auswendig, aber das bedeutet nicht, dass ich ihn verstehe.“

Nun blickte Renge erstaunt drein. Sie sah sich noch einmal genau das Cover an. Es war ein Mädchenmanga. Über Liebe. Sofort grinste Renge erneut und streckte die Hand nach Anissa aus. Sie legte ihre Hand auf die der Maid und streichelte diese leicht.

„Ich meine…ich hab es jetzt so oft gelesen und dennoch ergibt das doch alles keinen Sinn…Ich glaube ich weiß einfach nicht, was es mit dieser Liebe auf sich hat. Ich bin nicht das kleine, süße, naive Mädchen wie in einem dieser Mangas.“, sagte Anissa verzweifelt.

„Naja…du bist eigentlich doch recht klein. Und süß bist du auch. Naja und naiv sowieso, das dürfte klar sein.“, entgegnete Renge lachend, bis sie den stechenden Blick ihrer Freundin bemerkte und daraufhin ein leises „Tschuldigung“ murmelte.

„Was ich meine ist, dass…tja, was mein ich eigentlich..aaaaahhh!“, sagte Ani nun wieder und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, als ob sie versuchen würde den Kopf irgendwie frei zu kriegen.

Renge zog dadurch wieder ihre Hand zurück und lächelte sanft.

„Weißt du, was mir der Host Club beigebracht hat?“

Erstaunt blickte der Blondschopf auf. „Der…Host Club? Warum der Host Club?“

„Nun…geht es nicht gerade um den?“, sagte Renge und zwinkerte, woraufhin Anissa errötete.

„Was er mir beigebracht hat ist folgendes: Das Leben verläuft nie so wie in Mangas oder in Spielen. DAS hier…das ist die Realität, das wahre Leben. Und jeder Mensch macht seine eigenen Erfahrungen. Auch was die Liebe angeht.“

Anissa ließ die Worte Renges auf sich wirken und starrte einige Sekunden lang einfach auf den Boden. Doch mit einem mal sprang sie von ihrem Stuhl auf, wodurch sich Renge wahnsinnig erschreckte.

„Renge! Tut mir leid…aber ich hab noch was vor.“

„W-Wie? Aber was denn jetzt?“

„Ich lern die Liebe kennen!“, schrie sie nur noch, während sie schon lange losgerannt war.

Verdutzt blieb Renge an ihrem Tisch sitzen und blickte dem naiven Mädchen lächelnd und kopfschüttelnd hinterher.
 

Es dauerte eine Weile bis Anissa endlich ein Taxi abgegriffen hatte, doch es hatte funktioniert und ihre Zieladresse war eindeutig. Die ganze Fahrzeit über zitterte sie vor Aufregung und konnte kaum still sitzen. Als der Wagen endlich hielt und sie dem Fahrer das Geld praktisch zuschmiss, hetzte sie aus dem Wagen und drückte im Eiltempo die Klingel. Sie rechnete mit einem Bediensteten oder mit einem Elternteil, jedoch nicht damit, dass Kaoru selbst die Tür öffnen würde.

Als die beiden sich ansahen, stand Anissas Mund einfach offen und plötzlich war sie nicht im Stande dazu ein Wort heraus zu bringen.

„Ani-chan…was machst du hier?“

Anissa holte einmal tief Luft.

„Ichhabnachgedachtundbinzudemschlussgekommendasswirdiesentagvielleichtgemeinsamverbringensolltenauchwennichnichtweißalsfreundeoderalsgottweißwasnajaduwirstdasvielleichtnichtverstehenaberichhabvielgelesenundnachgedachtundichdenke-„

„Woah…stop mal, nicht so schnell! Was genau willst du mir sagen?“, fragte Kaoru und lächelte leicht, während er sich lässig an den Türrahmen lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte.

„Verbring mit mir den Valentinstag! Mit ganz kitschigem Kram!“

Kaoru lachte auf und drehte sich mit dem Oberkörper ins Hausinnere. Anissa meinte zu hören, wie jemand sagte „Hab ichs dir nicht gesagt?“.

Und als Kaoru sich wieder zu ihr umdrehte, hielt er eine rote Rose in der Hand.

„Nagut…so kitschig wie ich kann. Essen und dann Kino?“

Sie lächelte als sich ihre Wangen leicht färbten, sie die Rose entgegennahm und er die Tür schloss.

„Das klingt perfekt.“
 

Kurze Zeit zuvor

Hitachiin Kaoru hatte auf seinem Bett gelegen und an die Decke gestarrt. Es war bislang kein guter Tag für ihn gewesen. In der Schule und besonders im Club war er wie immer charmant gewesen und hatte seine Valentinstags Geschenke dankbar angenommen. Dennoch war es für ihn ein schrecklich einsamer Tag. Alle Hosts und Maids hatten irgendwie eine andere Beschäftigung oder ein Date oder so. Und das einzige Mädchen für das er so langsam Gefühle entwickelte, sah ihn nicht auf diese Weise an. Außerdem war da noch etwas anderes.

„Hey, Kaoru! Ich muss dich was dringendes fragen.“, hörte Kaoru seinen Zwillingsbruder rufen, kam einfach ins Zimmer rein und schlug die Tür hinter sich zu. Anschließend schmiss er sich aufs Bett und sah seinen Bruder mit einem Blick an, den dieser noch nie bei ihm gesehen hatte. Er wusste nicht mal, dass sein Gesicht dazu imstande war. Er sollte diesen Ausdruck auch mal probieren.

„Was gibt’s denn?“, fragte der Jüngere Zwilling und setzte sich leicht auf.

Hikaru atmete einmal tief durch. Er schien sehr angespannt zu sein.

„Ich…naja weißt du ich hab mir da so ein paar Gedanken gemacht. Rika und ich sind ja nun schon einige Wochen zusammen und da heute ja Valentinstag ist…“

Hikaru wurde immer leiser und schien auf einmal auffällig rot im Gesicht zu werden. Nun schwieg er allerdings und blickte auf die Bettdecke unter ihm. Kaoru brauchte einige Sekunden bis er verstand.

„Was?? Ist das dein ernst?“, fragte er ungläubig und sofort zuckte sein Bruder zusammen und versuchte dem Blick des jüngeren Zwillings auszuweichen.

„Naja…also keine Ahnung, ich…was weiß ich denn? Vergiss einfach, dass ich was gesagt hab…hätte ich wohl nicht erwähnen sollen.“

Hikaru wollte gerade aufstehen, da sprang sein Bruder bereits vom Bett und bäumte sich vor ihm auf.

„Du hättest es nicht erwähnen sollen? Ach wirklich, Hikaru? Es wäre doch nicht das erste mal, dass du du was nicht erzählst. Wir sind Zwillinge! Wir haben uns immer alles gesagt und auf einmal erzählst du mir nichts mehr! Und jetzt darf ich mir auch noch sowas anhören? Du lässt es klingen, als wäre ICH daran Schuld? Wer ist denn derjenige, der nun ständig alleine zuhause rumrennt, weil du in jeder freien Minute bei Freddy bist.“

„Ähm…hast du sie gerade Freddy genannt?“

„HIKARU!“

„Ok, tut mir leid, war nur verwirrend…aber…ich meine…warum genau maulst du mich jetzt an? Sollte ich nicht derjenige sein, der sich ärgert? Als du ständig mit Anissa unterwegs warst, hatte ich auch nichts zu tun und zu der Zeit hab ich mich nicht sonderlich mit Rika verstanden!“

„Jetzt ist es doch wieder meine Schuld! Ich sag ja nicht, dass ich es dir nicht gönne, aber hör auf dich so zu verändern!“

Mit einem mal bemerkte Hikaru die Tränen in den Augen seines Bruders.

„Aber, Kaoru…“

Dieser schnüfte nun leise und wischte sich die Tränen schnell weg. Doch sie flossen so schnell, dass er es nie schaffte sie alle aus seinem Gesicht zu verbannen.

„Du bist doch mein großer Bruder…ich will nicht, dass sich etwas zwischen uns ändert…wir gehören doch zusammen.“

Hikaru lächelte leicht, als er auf Kaoru zuschritt und diesen in die Arme nahm.

„Es tut mir leid. Du hast recht…wir werden für immer Brüder sein. Ich schätze ich hab dich…momentan ein wenig vernachlässigt. Willst du-…“

Hikarus Mund wurde trocken.

„Willst du, dass ich mit ihr Schluss machen?“

Mit einem Satz hatte sich Kaoru aus den Armen des großen Bruders befreit, diesen bei den Schultern gepackt und ihm mit klarer Stimme geantwortet: „Auf keinen Fall! So meinte ich das nicht! Sie ist super, Hikaru! Du wirst viel umgänglicher mit ihr…viel ruhiger. Ich möchte nur nicht, dass…dass wir jemals vergessen, dass wir uns auch nah stehen.“

„Das werden wir nicht, Kaoru.“

Nun lächelten sich beide glücklich an und legten sich beide nebeneinander ins Bett. Sie hielten einander die Hand und starrten eine Weile einfach nur an die Decke. Beide immer noch leicht Tränen in den Augen.

„Du…Hikaru?“

„Hm?“

„Ich glaube du solltest es nicht mit ihr überstürzen. Anissa hat mir mal erzählt, dass Freddy zwar immer leicht mit sowas öffentlich umgeht, ihr sowas aber sehr viel bedeutet. Vielleicht solltet ihr mal darüber reden.“

Mit diesen Worten Kaorus drehte sich Hikaru auf die Seite und sah seinen Zwilling genau an. Sein Blick war fragend.

„Okay…ich hab jetzt genau drei Fragen!“

„Schieß los, Big Bro!“

„Okay…im ernst mal: Warum nennst du sie Freddy?“, fragte Hikaru lachend und Kaoru stimmte ein. Als Antwort bekam Hikaru jedoch nur ein Schulterzucken.

„Gut. Dann…worüber redet ihr eigentlich da? Du und Anissa. Über die intimen Auffassungen der anderen?“, mit einem Mal klang Hikaru sehr neugierig. Doch wieder konnte Kaoru nur etwas lachen.

„Keine Ahnung, es kam einfach mal auf, als wir Freddy bei ihrer Arbeit im Club beobachtet haben und sie teilweise sehr anzügliche Sachen gemacht hat.“

„Was für Sachen?“

„Haha…nichts großes…nur ein vielsagender Blick oder ein Zwinkern. Aber das war auch bevor ihr zusammen gekommen seid. Seitdem ist auch sie viel vorsichtiger und ruhiger. Du scheinst ihr wichtig zu sein.“

Nun lächelte Hikaru leicht, rollte sich wieder auf den Rücken und starrte an die Decke.

„Dritte Frage?“, kam nun von Kaoru.

„Hmm…du und Anissa?“

Da spürte Hikaru, wie sich der Griff um seine Hand etwas festigte.

„Darauf hab ich leider auch keine Antwort.“, entgegnete Kaoru leise und setzte sich anschließend auf. Hikaru tat es ihm gleich, ließ seine Hand los und strich ihm dafür über den Rücken.

„Na komm…ich hab noch Zeit bis Rika kommt…lass uns irgendwo in der Stadt ein Eis essen gehen.“

Zögerlich nickte Kaoru und beide standen nun auf.

„Weißt du…ich bin sicher sie mag dich. Und sie wär bestimmt gerne heute mit dir zusammen, hat sich nur nicht getraut es zu sagen.“

„Nja…so ist sie eigentlich nicht.“, kommentierte Kaoru.

Als sie schon fast an der Eingangstür angekommen waren, ertönte die Klingel. Da Kaoru eh fast an der Tür stand, öffnete er diese und blickte zu seinem Erstaunen in die Augen des kleinen Blondschopfs, über das er eben noch mit seinem Bruder geredet hatte.

Hinter ihm vernahm er wie Kaoru ein leises, aber durchaus überraschtes „oh“ von sich gab, während vor ihm Anissa anscheinend keinen Ton heraus brachte.

„Ani-chan…was machst du hier?“, fragte er und erntete dafür eine viel zu unverständliche Antwort:

„Ichhabnachgedachtundbinzudemschlussgekommendasswirdiesentagvielleichtgemeinsamverbringensolltenauchwennichnichtweißalsfreundeoderalsgottweißwasnajaduwirstdasvielleichtnichtverstehenaberichhabvielgelesenundnachgedachtundichdenke-„
 

„Woah…stop mal, nicht so schnell! Was genau willst du mir sagen?“, fragte Kaoru und lächelte leicht, während er sich lässig an den Türrahmen lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte.

„Verbring mit mir den Valentinstag! Mit ganz kitschigem Kram!“, fragte sie ihn auf einmal.

Kaoru lachte auf und drehte sich mit dem Oberkörper ins Hausinnere. Dort sah er Hikaru stehen, der das alles mitbekommen hatte und nun sagte: „Hab ichs dir nicht gesagt?“

Hikaru zog aus einer Vase eine rote Rose und reichte diesem Seinem Bruder mit einem Zwinkern. Dieser lächelte nun dankbar und drehte sich wieder zu Anissa um und übergab ihr dann die Rose.

„Nagut…so kitschig wie ich kann. Essen und dann Kino?“

Sie sah wie sich ihre Wangen färbten und er konnte es kaum erwarten mit ihr den Tag zu verbringen.

„Das klingt perfekt.“

Nun schloss sich die Tür vor Hikaru, als er seinen Bruder noch weggehen sah. Doch er war glücklich. Sie beide waren nun glücklich. Sie hatten nicht länger nur sich selbst, ihre Welt erweiterte sich. Und dennoch würden sie immer verbunden bleiben, so wie es kein anderer tat.
 

Ein wenig später…

…wurde es auch Zeit für Hikaru sich dann endgültig für sein Date fertig zu machen. Er zog sich die neusten Designerklamotten an, die seine Mutter mitentworfen hatte. Als er gerade fertig war, klingelte es schon an der Tür und Frederica wurde eingelassen und schritt sofort in sein Zimmer.

„Na, mich vermisst?“, fragte sie mit einem Augenzwinkern und gab ihm einen kleinen Begrüßungskuss.

„Hmm…natürlich.“, nuschelte Hikaru in den Kuss hinein, nahm sie in den Arm und hielt sie ganz nah an sich dran, sodass sie ihm nicht entwischen konnte.

„Hihi…lass los, nicht vor seinen Augen.“, kicherte Frederica dann.

Hikaru sah sie nun verwirrt an und fragte: „Vor wessen Augen?“

Da sah er auf einmal wie Tamaki mit einem absoluten Dackelblick-Lächeln im Türrahmen stand. Er besaß einfach nur noch diese Knopfaugen, wie bei kleinen Welpen, unwiderstehlich.

„Ähm…hey, Chef.“

„HIKARUUUUUU…“, rief Tamaki auf einmal laut und war mit einem Satz bei Hikaru und Rika und schloss beide in seine Arme.

„Aaaaach, Papa ist so glücklich, dass seine Kinder sich so lieben uuuund sie mit ihm den Valentinstag verbringen wollen!“

„Ähm, wir…was…äh..?“

Höchst verwirrt blickte Hikaru nun seine Freundin an, welche versuchte unschuldig drein zu gucken. Hikaru seufzte und rollte die Augen.

„Natürlich, Chef…“, grummelte er leicht, traurig darüber, dass er den Tag nicht wie geplant handhaben konnte. Das intime Gespräch würde also wann anders stattfinden müssen.

„Tamaki-senpai…würdest du vielleicht schonmal eben gucken, dass wir bald Tee serviert bekommen?“

„Schon unterwegs, Prinzessin!“, sagte Tamaki und salutierte vor Frederica, ehe er auf dem Flur verschwand.

Hikaru verschränkte die Arme und sah Rika mit hochgezogener Augenbraue an.

„Ich weiß, dass du davon nicht begeistert bist…aber ich hab da einen Plan. Und sobald der durch ist, haben wir den ganzen Tag für uns. Einverstanden?“

Hikaru nickte kurz. „Was für ein Plan soll das sein?“

Frederica kicherte kurz, ehe sie antwortete: „Ich will Tamaki nur auf den richtigen Pfad schicken…du weißt schon…wegen Aya-chan.“

Hikaru wurde ein wenig nervös. Er hatte Rika nicht erzählt, dass er noch vor einer Zeit Ayame eine Liebeserklärung gemacht hatte und sie gegen seinen Willen geküsst hatte. Und er bezweifelte auch, dass Aya es ihr gesagt hatte. Er wollte auch gar nicht wissen, was passierte, wenn Rika es herausfand. Er wünschte sich, dass es niemals raus kam.

„Nagut…muss ich irgendwas machen?“

„Nein. Überlass das einfach mir…es wird eh nicht lange dauern.“

Nun gingen beide nach unten und suchten nach Tamaki, welcher zusammen mit den Zwillings-Bediensteten der Hitachiins den Tisch im Tee-Salon eindeckte. Hikaru bedankte sich bei den beiden Mädchen und sie ließen die drei Oberschüler alleine.

„Ooooh…ihr zwei, es ist so schön…ein ganz ganz ganz kleines Familientreffen nicht wahr? Nur Papa und die Prinzessin und der Teufel…“, sprach Tamaki gedankenverloren und träumte einfach nur so vor sich hin. Frederica empfand es als Startpunkt.

„Ja, du hast Recht. Nur schade, dass die anderen nicht hier sein können…so wie Kyouya…“

„Ohja, Mutter ist nicht hier…“, murmelte Tamaki und sackte auf seinem Stuhl leicht zusammen und konzentrierte sich augenscheinlich nur auf seine Finger.

„Ja…und Kaoru ist nicht da…und Katzu…alle deine ‚Kinder‘…Honey…Liz…“, sagte Rika nun wieder.

Tamaki setzte fort: „Mori-senpai…Anissa...alle meine Kinder…Sion…Ayame…“

Leicht grinste Rika und schüttelte dann den Kopf.

„Ayame…“, murmelte sie leise und daraufhin blickte Tamaki sie fragend an.

„Tamaki, das ist nur so eine Idee, aber…vielleicht vertauschst du da ein wenig die Rollen.“

Wieder sah Tamaki sehr verwirrt aus und blickte Rika nur mit seinen Hunde-Knopfaugen an. Selbst Hikaru blickte Rika nun neugierig an und war gespannt auf das, was sie Tamaki sagen würde.

„Möglicherweise…ist ja Aya-chan gar keine Tochter in deinem Spiel…“, sprach sie und grinste nur noch mehr und knabberte danach an einem kleinen Gebäckstück.

„..keine…keine Tochter?“, murmelte er nur wieder und versuchte zu verstehen, was Rika ihm da gerade sagen wollte. Wenn sie keine Tochter war, was war sie denn dann?

„Naja, ich meine…Kyouya als eine typische Mutterfigur, ja…aber…was ist mit einer Frau?“

„Frau?“

„Ja…einer Ehefrau zum Beispiel..“, gab Rika ihm kichernd zu denken und sie und Hikaru tauschten einige Blicke aus.

„Aya-chan…als meine…Frau?“

Rika nickte kurz und wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, da sprang Tamaki energisch von seinem Stuhl auf.

„NATÜRLICH! Oh mein Gott, wie konnte ich nur so blind sein? Oh Gott, Rika, vielen Dank! Ich muss jetzt los!“, rief er aufgeregt und rannte aus dem Raum heraus. Rika und Hikaru drehten sich zur Tür um und sahen ihm geschockt hinterher.

„Was war denn nun los? Wo will er denn jetzt hin?“, fragte Hikaru und sah seine Freundin an. Diese konnte noch immer nicht den Blick von der Tür nehmen, auch nicht, als sie schon die Reifen von draußen quietschen hörten.

„Ähm…ich hab ein ungutes Gefühl.“, gestand Frederica nun, nahm Hikarus Hand und beide standen zusammen von ihren Plätzen auf und eilten nach draußen, um selbst in einen Wagen zu steigen.

„Hey, können Sie dem Wagen von gerade folgen?“

„Natürlich, Hitachiin-sama. Allerdings ist der Wagen schon reichlich voraus.“

Hikaru und Rika saßen angespannt im Auto und versuchten beide telefonisch jemanden zu erreichen. Hikaru hatte jedoch kein Glück dabei Tamaki an sein Handy zu bekommen.

Rika hingegegen erreichte Ayame.

„Aya-chan? Hör zu, wo bist du? Bist du zuhause? Ist Tamaki bei dir?“

„Ähm…Rika-chan…nein, Tamaki ist nicht hier…warum auch?“

Frederica hörte die Traurigkeit in der Stimme ihrer Freundin.

„Okay, ähm..also…weißt du…wie sag ich das jetzt?“, begann Frederica und überlegte, WAS genau sie ihrer Freundin denn nun eigentlich sagen wollte. Dass ihr Traumprinz auf dem Weg zu ihr war? Ja, was war denn eigentlich falsch daran? Eigentlich nichts, aber trotzdem konnte Rika den Gedanken nicht abschütteln, dass irgendetwas im Gange war, seit Tamaki so überstürzt aufgebrochen war.

„Hey, sieh mal!“, sagte Hikaru auf einmal und deutete auf den Wagen, der in etwas weiterer Entfernung vor ihnen auf der Straße war.

„Das ist Tamaki!“, stellte er daraufhin fest und sah, wie das Auto nach rechts abbog.

„Aber moment mal…liegt Aya-chans Zuhause nicht in der anderen Richtung?“

„Ja, du hast recht.“, antwortete Frederica und ließ das Handy eben sinken. Beide sahen sich für einen Moment fragend an. Wo wollte Tamaki denn nun hin? Beide nickten einverständlich und Hikaru befohl dem Fahrer: „Fahren Sie bitte links.“

Und so fuhren sie nicht länger Tamaki hinterher, sondern beschlossen, dass es am besten war, wenn sie bei Ayame waren und kurz guckten, dass dort alles in Ordnung war. Rika kündigte sich kurz an und legte anschließend auf. Es dauerte auch nicht lange, da kamen sie bereits an und Ayame nahm sie an der Eingangstür in Empfang.
 

„Was ist denn los mit euch? Habe ich irgendwas verpasst?“, fragte sie und begleitete die beiden hinein und in den Salon.

„Nein, nein, schon gut, wir wollten nur einmal vorbeischauen.“, sagte Rika und setzte sich. Ayame jedoch hob nur fragend eine Augenbraue. Sie glaubte nicht, dass die beiden frisch Verliebten am Valentinstag nichts besseres zu tun hatten, als sie zu besuchen.

Sie hatte eigentlich geplant den ganzen Tag für ihre bevorstehende Tanzaufführung zu proben. Dann hatte sie auch etwas zu tun und musste nicht den ganzen Tag an Tamaki denken. Und an den Valentinstag. Sie schämte sich heimlich ja immer noch wegen der Dinge, die sie an Silvester zu ihm gesagt hatte. Jedenfalls für die, an die sie sich erinnerte.

Die drei unterhielten sich eine Weile lang und für Ayame wurde die Situation immer komischer. Versuchten die beiden gerade krampfhaft sie am Valentinstag nicht einsam wirken zu lassen oder was war los? Jedenfalls würde das nichts bringen. Zumal da immer noch die unausgesprochene Sache zwischen ihr und Hikaru war.

Nach einiger Zeit jedoch unterbrach das Klingeln der Haustür die recht angespannten Gespräche.

„Noch mehr Besuch? Ich schau mal nach…“

„WIR KOMMEN MIT!“, riefen Hikaru und Frederica gleichzeitig und sprangen praktisch auf und begleiteten Ayame wieder zur Eingangstür. Ayame öffnete die Tür und Rika und Hikaru standen einige Meter hinter ihr. Zuerst erkannten sie nur Blumen. Blumen, Blumen, Blumen. Vor ihnen bäumte sich ein riesiger Strauss roter Rosen auf.

„Ayame-hime!“, erklang es auf einmal von Tamaki, der der Träger der Blumen war. Hikaru und Rika zuckten zusammen. Er war also Blumen holen gewesen. Beide atmeten recht erleichtert aus, da ja nichts schlimmes im Gange war.

„Oh, Tamaki…bist du das?“, fragte Ayame und suchte hinter den Blumen kichernd nach ihm. Man sah einen leichten Rotschleier auf ihren Wangen. Es machte sie anscheinend doch sehr glücklich, dass er gekommen war. Sie hatte nicht mehr damit gerechnet. Darum hatte sie sich ja versucht abzulenken. Doch jetzt war er da. Und er brachte Rosen!

„Die hier sind für dich, zum Valentinstag!“, sagte Tamaki und nun hielt er den Strauss so, dass man sein Gesicht erkennen konnte. Er lächelte sie charmant an und sie schmolz nur so dahin.

„V-Vielen Dank, Tamaki.“, murmelte sie verlegen und nahm die Blumen entgegen.

„Komm doch rein, Rika und Hikaru sind auch zu Besuch!“, sagte sie ihm und drehte ihm den Rücken zu, dabei präsentierte sie ihrer Freundin den schönsten Strauss Rosen, den sie je gesehen hatte. Alle waren wunderschön und perfekt aufgeblüht. Rika nickte anerkennend und warf dann wieder Tamaki einen Blick zu. Und da geschah das, was sie irgendwie schon vorausgesagt hatte.

In aller Seelenruhe beobachteten Hikaru und Rika, wie Tamaki etwas aus seiner Jackett-Tasche kramte. Es war eine kleine Schatulle und in seinem vollen Prinzen-dasein kniete er sich nieder und nun war es fast, als wären die Rosen überall und würden sein Erscheinungsbild unterstützen.

Hikarus und Rikas Augen weiteten sich vor Schreck. Er wollte ihr doch nicht tatsächlich schon einen Antrag machen, dieser Idiot? Anscheinend wohl, denn er öffnete die Schatulle und zum Vorschein kam ein unglaublich protziger Diamantring, den Ayame allerdings noch nicht sah, da sie ihm ja immer noch den Rücken zudrehte.

Tamaki hatte wirklich nichts verstanden. Musste er denn direkt so übertreiben? Das konnte nichts gutes bedeuten. Natürlich wollten alle heimlich im Club, dass das zwischen Ayame und Tamaki was wurde, aber ein Antrag ging zu weit und sie hatten sich nicht einmal geküsst oder dergleichen. Bis lang war sie seine Tochter gewesen und Rika befürchtete, dass es eine Kurzschlussaktion war, die er aufgrund seines ‚Familienbewusstseins‘ ausführte.

Alles geschah einfach furchtbar schnell. Tamaki kniete ja gerade erst und Ayame wollte sich schon wieder zu ihm drehen, da packte Rika sie bei ihren Schultern und schrie beinah: „Ja, lass uns schnell eine Vase besorgen!“ und Hikaru war mit einem Satz nach vorne gehechtet, hatte Tamaki gepackt und war mit ihm durch eine offenstehende Tür gesprungen und hatte diese gleichzeitig hinter ihnen zuschlagen können. Nun lagen beide in einer Besenkammer.

„Ähm…ja, du hast Recht!“, stellet Ayame fest und wandte danach nur noch den Kopf herum. Doch es waren kein Tamaki und kein Hikaru zu sehen. „Nanu? Wo sind denn die beiden hin?“

„Aaaach, nur eben nach draußen, nach draußen, frische Luft schnappen! Ha, Männer, immer Unsinn im Kopf“, antwortete Rika und lachte dabei gezwungen, unterdessen sie ihre beste Freundin wegdirigierte und eine Vase für die Blumen besorgte.
 

„HHtsch…hmmm..nnttt!“

Tamaki versuchte verzweifelt etwas zu sagen, zu schreien oder generell Luft zu bekommen, doch Hikaru hatte in der Panik sofort seine Handfläche auf den Mund des Clubchefs gedrückt.

„Beruhig dich, Chef!“

„MNNNNN!!!“

„Ich lass dich jetzt los, aber du bleibst bitte still und wir überdenken die Situation einmal“

Hikaru sah den Franzosen fragend an, der daraufhin nickte. Hikaru ließ ihn langsam los.

„Wofür war das denn, Hikaru? Lass mich nun – ich muss eine bezaubernde Dame glücklich machen, indem sie meine Frau wird!“, sprach Tamaki und stand auf, doch Hikaru packte ihn nur und versuchte ihn wieder zurückzuhalte.

„Denk nach, Chef!! Soweit ist es noch nicht. Ihr könnt noch nicht heiraten!“

„Warum nicht?“, entgegnete Tamaki und versuchte sich immer mehr loszureißen.

„DARUM!“

Und mit einem mal war Tamaki stärker und sprang aus der Besenkammer heraus. Hikaru, der sich an ihm festgehalten hatte, wurde dabei mitgezogen. Als sie wieder in der Eingangshalle waren standen nun direkt wieder Rika und Ayame vor ihnen. Rika mit einem panischen Blick, Ayame mit einem sehr verwirrten. Aya hielt nun eine goldene Vase in der Hand, in der sich bereits die Rosen befanden.

Wieder sah Tamaki seine Chance und wollte etwas machen, da sprang Rika hysterisch vor Ayame, packte sie bei den Schultern, wirbelte sie einmal um 180° herum und rief „Da vorne machen sich die Rosen bestimmt gut!“ Da erkannte Rika jedoch, dass sie genau auf einen Spiegel zeigte, in dem Tamaki zu sehen war. Doch bevor Ayame irgendetwas erkennen konnte, wurde sie erneut herumgerissen und sie hörte nur „Oder doch lieber da vorne!“

Schließlich platzierte Ayame die Blumenvase auf einem kleinen Tischchen. In den wenigen Sekunden, die sie dafür brauchte, versuchte Hikaru immer wieder Tamaki den Ring aus der Hand zu reißen, doch dieser versuchte immer wieder auszuweichen. Die Schatulle war irgendwie abhanden gekommen, sodass er nur noch den bloßen Ring festhielt. Als Ayame sich gerade umdrehte, blickte Tamaki schon freudig drein. Alles schien wieder in Zeitlupe abzulaufen und gleichzeitig raste es.

Und bevor Ayame den Ring erblickte, hatte Hikaru ihn schnell gepackt und in seinen Mund gesteckt.
 

„Hö?“, gab Tamaki verwirrt von sich und blickte auf seine leeren Hände.

Rika seufzte erleichtert aus, bis sie Hikarus panischen Blick sah.
 

„Hikaru-kun, warum hältst du dir denn so krampfhaft den Hals?“, fragte Ayame.

Und als Tamaki sich da zu Hikaru drehte, verstand er auch sofort und ihm fiel die Kinnlade runter.
 

„Ach….nichts…“, brachte Hikaru nur hervor und sah seine Freundin an, die seinen Blick ratlos erwiderte.
 

„Nun denn…wie wäre es, wenn ihr euch etwas zu essen bestellt und…Hikaru und ich gehen dann?“, schlug Rika vor und blickte in die Runde. Sie war leicht am zittern, diese ganze Situation ging so schnell und sie wusste überhaupt nicht, was sie da tat. Jedenfalls wusste sie aber, dass sie Tamaki das nicht machen lassen würde. Ayame war so naiv. Sie würde sofort Ja sagen, doch für eine so ewige Bindung war sie doch noch nicht weit genug.
 

„Ähm…in Ordnung.“, murmelte Ayame scheu und blickte zur Seite.

Hikaru stolperte währenddessen schon nach draußen und Frederica schnappte sich kurz Tamaki und zischte ihm so zu, dass Ayame es unmöglich hören konnte: „Tamaki! Wenn du das durchziehst, dann gnade dir Gott! Kein Antrag mehr heute! Du hast jetzt eh erstmal keinen Ring! Ich will, dass du dich heute um sie kümmerst und siehst, was wirklich in DIR vorgeht, Tamaki.“

„Was meinst du?“

„Argh…denk einfach mal nach.“

Zum Abschied winkte sie Ayame nur noch eben zu und lief dann mit Hikaru zum Wagen.

„Diese abenteuerliche Tour haben wir nur dir zu verdanken.“, knurrte Hikaru leicht genervt.

„Tut mir ja leid…fahren wir zu mir?“

„Lieber nicht. Dein Dad hasst mich.“

„Quatsch! Er hasst dich nicht. Er kann dich…naja…nur nicht besonders gut leiden?“

„Toll.“

Kichernd stieg sie mit ihm ins Auto ein.

„Was mach ich jetzt mit dem Klunker in meinem Inneren? Ist das überhaupt gesund?“

„Gib dem ganzen etwas Zeit. Der kommt schon noch raus.“

„Urgs…“
 

Kommen wir nun zu einem offiziellen Date, das ausnahmsweise mal nicht drunter und drüber geht!

„Siooon-chaaaan…“

„Oh, Mitsukuni, du brauchst nicht weinen. Das war doch nur ein Film und du weinst nun schon seit 20 Minuten.“

„Aber…aber das war so traurig!“

Sion lächelte leicht. Er war wirklich wie ein kleines Kind. Er war einfach überflutet mit Emotionen und wahrscheinlich war es das, was sie so mitreißend an ihm empfand. Sie hielt an und strich ihm die Tränen weg.

„Mach dir bitte keine Sorgen. Ich werde doch auch traurig, wenn du weinst.“

Auf einmal durchzuckte es Honey und es kam ihm vor wie ein schwerwiegendes Verbrechen, sollte er Sion verletzen. Er schüttelte den Kopf, wischte sich einmal durchs Gesicht und lächelte seine Begleitung liebevoll an.

„So ist schon viel besser.“

„Sion-chan…machen wir jetzt noch was oder wolltest du nur ins Kino?“

„Ich weiß nicht…mö-möchtest du denn noch was machen?“

„NA KLAR!“

Da strahlten sie beide übers ganze Gesicht und entschieden sich dafür sich erst noch ein Eis zu holen und dann zu Honey zu gehen. Sion war mittlerweile öfter dort und man kannte ihr Gesicht bereits. Sie wurde stets freundlich begrüßt, auch wenn keiner im Hause wirklich wusste in welcher Beziehung die beiden Oberschüler zueinander standen. Beide betraten Honeys Zimmer und Honey warf sich sofort auf sein gemütliches Bett. Als er da schon so lag, setzte Sion sich daneben und strich ihm einige Male über den Kopf.

„Liest du mir heute wieder was vor?“

Sion stockte kurz. Sie hatte tatsächlich ein Buch dabei.

„Naja…es ist keine sehr schöne Geschichte.“

„Hmmm…erzähl sie mir bitte trotzdem. Solange die Worte aus deinem Mund kommen, finde ich sie eh schön!“

Sion lächelte leicht. Honey konnte einfach so Komplimente machen, ohne dass es ihm etwas ausmachte. Auch das bewunderte sie sehr an ihm. Natürlich konnte sie ihm den Wunsch nicht abschlagen, also kramte sie in ihrer Tasche nach dem Buch, welches sie dabei hatte.

Prinzessin Miramada stand auf dem Cover.

Und schon begann Sion darauf vorzulesen.

Es war einmal in einem weit entfernten Land eine wunderschöne Prinzessin. Sie war für ihre Offenheit und ihre Schönheit im ganzen Land bekannt und jeder liebte sie.

„Also ich finde das klingt sehr schön!“, sagte Honey grinsend.

Der Name dieser Prinzessin lautete Miramada. Sie war das einzige Kind des Königs. Als sie 18 Jahre alt war, erkrankte ihr Vater jedoch und hatte nur noch den Wunsch seine Tochter an der Seite eines Mannes zu sehen und ihre Krönung zur Königin mitzuerleben. Da sie ihren Vater, der ein sehr gutmütiger Mann war, sehr liebte, ließ sie viele junge Edelmänner ins Haus kommen und entschied sich einen von ihnen zu ehelichen.

„Aber...hat Miramada-hime sich denn so leicht verlieben können?“

Sion lächelte nur leicht und zwinkerte ihm zu. Er sollte die Geschichte zu Ende hören.

Doch viele der Männer, die kamen, waren Betrüger, wovon die naive Prinzessin jedoch keine Kenntnis nahm. Da zog sie jedoch den Berater ihres Vaters zur Seite, der ein erfahrener und junger Hexenmeister war. Er entlarvte einen Mann nach dem anderen als Betrüger und Hochstapler, sodass die Prinzessin viele Männer wieder aus dem Schloss schickte. Eines Tages jedoch kam ein edler Prinz von weither in ihr Schloss. Und als sich ihre Blicke trafen, da war es bereits um die junge Prinzessin geschehen. Noch am selben Tag rief die Prinzessin die Hochzeit aus...

Sion hob den Blick. Honey lauschte gespannt ihren Worten und schien die Geschichte bisher sehr schön zu finden.

…doch da wurde der Berater der Prinzessin wütend, denn er liebte die Prinzessin seit dem Tag ihrer Geburt und hatte jeden Mann in seiner Verzweiflung aus dem Schloss gejagt, um zu verhindern, dass sie sich in einen anderen als ihn verliebte. Seine Emotionen zwangen ihn dazu die Königstochter zu entführen und weit weg zu bringen, in ein fernes und fremdes Land, wo niemals Gras wuchs und keine Vögel sangen. Der arme Prinz blieb traurig und allein im Schloss der Prinzessin zurück und wusste sich nicht zu helfen.

Nun sah Sion, wie Honeys Gesichtsausdruck sich veränderte. Er begann die Traurigkeit der Geschichte wahrzunehmen.

An dem Tag ihrer eigentlichen Hochzeit saß sie eingepfercht in einer dunklen Kammer und träumte von ihrem geliebten Prinzen, den sie nur noch wiedersehen wollte. Sie ertrug es nicht einen Moment von ihm getrennt zu sein und sehnte sich nach seiner Berührung, seiner Nähe. Doch sie konnte auch nicht fliehen, denn der Hexenmeister schwor, dass er den Prinzen – sollte sie versuchen sich ihm zu widersetzen – mit einem tödlichen Zauber belegen würde. Da ergriff die Prinzessin nur noch mehr die Verzweiflung und sie willigte ein die Frau des Hexenmeisters zu werden.

„Dieser Hexenmeister ist so gemein!“

Und auch der Prinz war von unendlicher Trauer befallen und mit ihm das ganze Königreich. Kurz nach der Entführung der Prinzessin verstarb auch der geliebte König. Nun besaß das einst so prächtige Königreich nichts mehr und das ganze Land verwandelte sich in einen Ort von Trauer und Armut. Der Prinz selbst sperrte sich selbst in den Gemäuern des Schlosses ein und vermied jegliches Tageslicht. Im Schein der Kerzen suchte er nach Hinweisen, um herauszufinden, wo er die Prinzessin verschleppt haben konnte, doch er fand nie auch nur eine Spur von seiner Geliebten. Sie Jahre gingen ins Land und noch immer war der Prinz besessen von seiner Suche. Da erschien ihm eines Tages eine Fee, so rein und unschuldig, wie es in diesem Land lange nichts mehr gab und wie er auch seine geliebte Miramada in Erinnerung hatte. Die Fee sprach zu ihm und sagte, dass sie sein ewiges Leid gesehen habe und seine unzerstörbare Liebe und sie wolle ihm helfen, denn sie wüsste, wo sich der Hexenmeister verstecken würde, denn sie kannte ihn schon lange. Erfüllt von Hoffnung trat er an Seite der Fee zu einer Reise an und nach abermals langer Zeit gelang er an ein weit abgelegenes Schloss, an dem sich der Efeu hochschlängelte und wo es keine Sonne gab. Der Prinz, der mittlerweile ein alter Mann geworden war, kniete vor dem Schloss nieder und bat um Einlass, um endlich seine Geliebte zu sehen. Doch als niemand das Tor öffnete, erfüllte die Fee ihm den Wunsch und ließ das Tor aufschwingen. Als er den Innenhof des Schlosses betrat, erblickte er nur noch mehr Verfall und Trostlosigkeit. Bis er vor sich ein weißes und reines Marmorkreuz aufbaute, welches im Zentrum des Hofs verankert war. In unmittelbarer Nähe dieses Kreuzes befanden sich strahlende Blumen in aller Farben und all ihrer Pracht. Und als der Prinz sich in seiner Erschöpfung und sterbend vor das Kreuz niederließ, erkannte er, dass er seine Geliebte – so rein und schön und unschuldig – endlich widergefunden hatte.

Sion klappte das Buch zu und blickte wieder in das Gesicht des weinenden Honeys.

„Sie…sie sterben beide…“

„Ja…aber sie sind schlussendlich vereint, oder?“

Honey schniefte.

„Nein…sind sie nicht! Dieser Hexenmeister hat sie auseinander gerissen.“

Sion seufzte leise und strich Honey abermals durchs Haar.

„Es ist nur eine Geschichte. Schließ die Augen.“

Und Honey schloss die Augen und ließ sich von Sion berühren. Das alles entspannte ihn und nach einigen Minuten waren seine Tränen versiegt und einen Augenblick später war der kleine Blondschopf eingeschlafen. Und in Sions unendlicher Liebe zu ihm, beugte sie sich vor und küsste ihn.

_
 

Sie hatte sich hübsch gemacht. Sie wusste ja, dass es kein Date war, sondern etwas rein geschäftliches, aber dennoch wollte sie sich hübsch machen. Nicht für ihn oder sonst jemanden, nur für sich selbst.

Und nun stand Liz bereit, 10 Minuten bevor Kyouya sie abholen wollte. Sie war sich sicher, er würde pünktlich sein, aber nun war sie es selber Schuld, dass sie aufgeregt da stand und wartete. Natürlich behielt sie recht und Kyouyas Wagen erschien pünktlich um die vereinbarte Zeit vor ihrem Haus.

„Hallo.“, sagte sie nur knapp, als sie in den Wagen stieg und bemerkte, dass er auch nur kurz nickte und seine Brille gerade richtig rückte. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln fuhr der Wagen wieder los und auch während der gesamten Fahrt sprachen die beiden nicht miteinander. Erst als der Wagen wieder hielt und beide vor einem großen vergläsertem Wolkenkratzer standen, fragte Liz, wo genau sie eigentlich hingingen.

„Das hier ist eine große Druck-Firma. Ich will, dass wir uns auf einige Fotos einige, die wir in einem gemeinsamen Sammelband von unseren Clubmitgliedern machen. Den absoluten Entwurf werden wir hier mit den obersten Leitern bearbeiten“, antwortete er ihr und reichte ihr eine Mappe, in der sich alle in Frage stehenden Fotos befanden. Die beiden betraten das Gebäude und stiegen in einen Fahrstuhl, der sie bis in die Chef-Etage hinaufbrachte. Kyouya bemerkte nun, wie Liz leicht hin und her wackelte.

„Alles in Ordnung? So zappelig…“, fragte er und grinste dabei leicht.

„Was? Ähm…oh ach nichts, das ist nur mein absoluter Lieblingssong meiner Lieblingsband.“, erklärte Liz und meinte damit das Lied, das gerade im Fahrstuhl lief.

„Verstehe.“

Die Fahrstuhltüren öffneten sich und beide wurden herzlichst in Empfang genommen. Direkt begannen die Leiter mit der Arbeit und auf einem riesigen Tisch wurden alle Fotos ausgebreitet. Es dauerte nicht lange und Elizabeth wunderte sich, dass man sich so schnell auf die Fotos einigte.

„Ja, Lyria-sama, sie haben wirklich einen guten Geschmack. Nehmen wir diese Fotos mit rein.“

Kyouya schien dagegen eher ruhig und hielt sich im Hintergrund, dabei war er – wenn es um geschäftliches ging – eher ein Tier.

Plötzlich kam eine junge Frau herein, ihrem Outfit nach zu urteilen eine Sekretärin der Leiter.

„Entschuldigung, die Herrschaften. Ich bringe den Kaffee, um den sie mich vorhin gebeten hatten. Im nu verteilte sie ihre Kaffeebecher an die Leiter und hatte schließlich einen übrig.

„Oh…oh nein, ich habe einen Vanille Café Latte zu viel geholt…oh nein.“, bemerkte sie.

„Vanille Café Latte?“, fragte Liz neugierig.

„Ja, ähm…möchten…möchten Sie ihn vielleicht trinken?“, fragte die Sekretärin.

„Ja, aber gerne doch.“, sagte Liz auf einmal mit strahlenden Augen.

„Das ist mein liebstes Heißgetränk!“

„Oh da bin ich aber erleichtert!“, sagte die Sekretärin noch und verschwand dann. Liz drehte sich zu Kyouya um und fragte, ob er ihn vielleicht lieber haben wollte, aber er lehnte dankend ab.

Überglücklich über diesen Zufall fiel Elisabeth die Arbeit nun noch leichter und bereits nach kurzer Zeit hatten sie das Konzept für die ganze Zeitschrift ausgearbeitet. Kyouya und Liz verabschiedeten sich und verließen das Gebäude wieder.

„Das hat wirklich gut geklappt. Es freut mich, dass sie alle so nett waren und uns so sehr unterstützt haben.“

„Tja, wenn man Geld hat, stehen die Leute einem leicht für so etwas zur Verfügung.“, sagte Kyouya leise und blickte auf seine Armbanduhr.

„So…wir sind sogar gut in der Zeit. Wir haben noch einen Termin bei Hikarus und Kaorus Mutter in ihrer Design-Firma. Sie soll uns noch bei neuen Kostümen helfen. Die Sache ständig Renge zu überlassen gefällt dir doch auch nicht immer, oder?“, fragte er leicht grinsend. Liz nickte nur. Sie konnte das verstehen. Renge hatte immer so außergewöhnliche Ideen für Clubkostüme.

„Also fahren wir hin?“, fragte Liz und ging schon in Richtung des Wagend, da packte Kyouya sie jedoch am Handgelenk.

„Nicht nötig. Von hier ist es nur ein Katzensprung, lass uns eben hinlaufen. Mit dem Auto wäre es ein unendlich langes umherfahren. Lass uns durch die Passage dahinten gehen, dann sind wir direkt da.“

Und Liz spürte, wie Kyouyas Hand wanderte und ihre fest umschlung. Und er spürte noch etwas. Etwas festes. Er musste erneut grinsen. Sie trug seinen Ring.

Gemeinsam schritten sie nun durch die Passage, wo anlässlich des Tages viele Stände aufgebaut waren. Alle schienen in guter Laune zu sein und anderen mit Freude zu begegnen.

„Für Sie, Miss! Weil sich heute jeder liebt!“, rief auf einmal ein kostümierter junger Mann, der an Liz und Kyouya vorbei sauste und Liz dabei etwas in die Hand drückte. Sie hielt einen Stiel an dessen Ende ein Herz aus Schokolade war.

„Oh…wie süß.“, murmelte sie und musste kurz nachdenken, doch dann probierte sie das Herz und stellte fest, dass es einfach köstlich war. Sie drehte sich um und wollte dem Jungen noch danken, doch der war bereits verschwunden.

„Freut mich für dich…wollen wir dann weiter?“, fragte Kyouya und sie waren erst einige Schritte gegangen, da hörte sie durch den ganzen Trubel, wie ihr einige etwas zurufen. Sie blieb stehen und blickte zu einer etwas pummeligen, älteren Dame, die ihr zulächelte: „Sie sehen wunderschön aus, junges Fräulein! Ich wünsche Ihnen einen fröhlichen Valentinstag.“

Und da bemerkte Liz, dass viele Leute ihr zuriefen und ihr Alles Gute wünschten. Sie konnte nicht anders und musste lächeln. Alle waren so fröhlich und auch sie war glücklich über die vielen Komplimente, die sie bekam. Also hatte es sich anscheinend doch gelohnt sich hübsch zu machen.

„LADIES and GENTLEMEN ! Geben sie Acht und erblicken sie…den FEUERSPUCKER!“, rief auf einmal wieder jemand und in einiger Entfernung stand ein Mann, der in einem Mal eine riesige Flamme auspustete. Die Leute, die um ihn einen Kreis gebildet hatten, applaudierten, so wie auch Liz und Kyouya. Doch die Show war keinesfalls vorbei. Der Feuerspucker trat zurück und ein Magier mit einem Kasten trat in den Kreis. Er ließ eine Taube verschwinden und aus seinem Ärmel flogen plötzlich ein dutzend Tauben. Es war wie wahre Zauberei diese Atmosphäre. Alle hatten so viel Spaß und applaudierten und Lachten bei den Tricks, die der Magier vorführte. Und auf einmal öffnete sich ein kleiner Karton und ein Mädchen stieg heraus. Sie war so biegsam und hatte sich einfach in den kleinen Karton zwängen können, als wäre es nichts. Liz hatte schon viel von diesen Tricks gehört, die man in einem Zirkus sehen konnte. Doch selbst war sie noch nie in einem gewesen und hatte noch nie solche wunderbaren Sachen beobachten können wie jetzt.

Mit einem mal trat ein Mann mit einer Geige hervor und spielte ein freudiges Lied, woraufhin die Leute begannen zu tanzen. Der junge Zauberer von vorher kam auf Liz zu, nahm sie bei der Hand und zog sie in den Kreis, um mit ihr einige runden umher zu wirbeln. Sie konnte nicht anders als zu lachen, bis er sie zurück neben Kyouya brachte und sie sich nicht mehr halten konnte vor Lachen. Sie lehnte sich an seine Schulter und hielt sich an ihm fest, da sie glaubte jederzeit das Gleichgewicht verlieren zu können, da der Zauberer sie so viel gedreht hatte.

„Nun, jetzt sollten wir uns aber wirklich beeilen.“, sprach Kyouya noch zog sie wieder mit sich durch die Passage. Währenddessen entdeckte sie noch einige Kuriositäten. War das da eben ein Affe gewesen?

Schlussendlich aber verließen sie die Passage und Liz lächelte noch immer ganz verträumt und tänzelte, da ihr die Musik nicht aus dem Kopf ging.

„Das war einfach wunderbar. Unglaublich!“

„Ja, scheint heute viel los zu sein an so einem Tag…“, murmelte Kyouya.

Als sie das Gebäude erreichten, hatte Liz sich schon wieder etwas gefangen und war nicht mehr ganz so hibbelig. Erneut stiegen sie mit einem Aufzug empor und trafen dort die Mutter von Hikaru und Kaoru, welche Liz freudig umarmte und sogar Kyouya drückte sie kurz an sich.

„Es freut mich so, dass ihr hier seid. Gehen wir es an!“

Und in der folgenden Stunde betrachteten die drei viele Entwürfe von unglaublichen Kostümen. Sie nahmen teilweise Verbesserungen dran vor, aber insgesamt – so stellte Liz fest – hatte Mrs. Hitachiin einen wundervollen Geschmack. Aber das musste man in ihrer Branche wohl auch haben.

„So…ein paar Entwürfe haben wir sogar schon einmal fertiggestellt.“, bemerkte sie und führte Liz und Kyouya in einen Raum, wo tausend Kleider hingen. Alle Farben und alle Schnitte waren einfach vertreten. Und ganz in der Mitte auf einem Podest pragte ein kurzes, rotes Kleid, welches mit Glitzersteinen verziert war und wirklich atemberaubend aussah.

„Oh Gott, Liebes, das ist es…würdest du es einmal für mich anprobieren?“

„Was?“, fragte Liz verwirrt. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie etwas anziehen sollte. Jedoch war das Kleid so schön und die Frau vor ihr so nett, dass sie niemals hätte Nein sagen können.

Und tatsächlich. Das Kleid war ihr wie auf den Leib geschnitten. Hikarus und Kaorus Mutter zog scharf die Luft ein und war beinahe den Tränen nah, so überwältigt war sie von dem Anblick, der sich ihr bot. Und auch Kyouya sah anders aus. Liz blickte fragend in seine Richtung und ihm schien der Mund aufzustehen. Liz errötete leicht. Sollte das etwa heißen, dass auch Kyouya der Anblick gefiel?

„Das ist DEIN Kleid, Elisabeth. Das ist es…behalt es!“

„Wie bitte? Nein, das kann ich doch nicht!“, sagte Liz sofort, als sie das Kleid angeboten bekam.

„Nein, ich bestehe darauf, wirklich!“, sagte die Geschäftsführerin freudestrahlend und nahm Liz noch eben zur Seite, um ihre Haare und ihr Make Up etwas aufzupeppeln. Und als Liz in den Spiegel blickte, konnte sie kaum glauben, dass sie es war. Dabei war sie es definitiv. Sie trug nicht viel Make Up, sodass man sie immer noch als sie selbst erkannte, aber sie sah einfach noch viel unglaublicher aus als sonst.

„So…dann haben wir alles soweit und i-…“, begann sie wieder, als das Telefon klingelte. Nach einigen Sekunde legte Mrs. Hitachiin wieder auf und sah nun leicht traurig aus.

„Oh, nein, was tu ich jetzt nur?“, murmelte sie leise und Liz fragte sie, ob alles okay sei.

„Ja, schon. Keine Sorge. Ich habe nur einen Tisch in meinem Lieblingsrestaurant reservieren lassen, wo es immer so voll ist. Ich kenne den Chefkoch, daher bekomme ich leicht einen Tisch. Doch ich habe noch so viel zu erledigen, ich werde es kaum noch schaffen. Er wird mir bestimmt sauer sein.“

„Wenn Sie erlauben…“, begann Kyouya auf einmal, „dann würden Liz und ich den Tisch nehmen. Wir haben noch gar nichts gegessen.“

Freudig klatschte die Dame in die Hände und nickte. „Ja, genau, das ist eine gute Idee! Sagt dort einfach, dass ich euch geschickt habe und lasst es euch schmecken!“

„Vielen Dank für alles.“, sagte Kyouya dann noch und machte eine leichte Verbeugung, die Liz ihm nachmachte. Und es kam ihr so wenig vor. Diese Frau hatte ihr dieses Kleid geschenkt, sie wunderschön aussehen lassen und gab ihr jetzt auch noch ihren Tisch in einem angesehenen Restaurant? Es war einfach unglaublich.

Sie verabschiedeten sich voneinander und schlussendlich befanden Kyouya und Liz sich wieder im Fahrstuhl. Sie waren allein im Fahrstuhl. Und auf halber Strecke machte es einen Ruck.

„Oh nein, was ist jetzt los?“, sagte Liz panisch und quietschte einmal laut auf, als sie merkte, dass der Fahrstuhl stehen geblieben war und die Lichter auf einmal ausgingen.

„Oh Gott, wo ist denn der Notrufschalter?“, rief sie und griff nach vorne, doch da bemerkte sie wieder den Griff um ihr Handgelenk. Alles war dunkel und sie konnte nichts sehen, doch sie spürte wie sie weggestoßen wurde und mit dem Rücken gegen die Wand knallte. Sie blieb regungslos stehen. Nichts hielt sie mehr fest, doch sie wusste, dass Kyouya direkt vor ihr stand. In der Dunkelheit. Sie spürte seinen Atem in ihrem Gesicht und wusste, dass seine Arme links und rechts neben ihrem Kopf waren und er sich so abstützte.

„Kyouya…“, hauchte sie leise in die Dunkelheit hinein.

„Ja…?“, entgegnete er nur.

„Vielen Dank für heute.“

Sie wusste wieder, dass er grinste. Sie hatte natürlich Recht behalten.

„Das warst alles du, nicht wahr? Nichts davon war Zufall.“

„Absolut gar nichts!“, stimmte er ihr zu und machte einen Schritt auf sie zu. Sie spürte wie sich sein Körper an den ihren presste und ihr stockte der Atem.

„Heute ist Valentinstag, Lyria Elisabeth. Deine Wünsche erfüllen sich heute. Gibt es noch irgendetwas, das du dir herbeisehnst?“

Seine Stimme war so leise und doch hallte sie in ihrem Ohr wider. Sein Körper war so nah und sie wusste, dass auch seine Lippen in unmittelbarer Nähe waren. Und sie sehnte es sich so herbei. Sie wollte seine Lippen endlich auf ihren spüren. War das nicht schon lange ihr Wunsch gewesen? Warum brachte sie es dann jetzt nicht über ihre Lippen?

„…ich“…stotterte sie nur.

„…sag es…“, entgegnete er hauchend.

„…ich will…ich…“

Und da ging das Licht wieder an und sie blickte direkt in Kyouyas dunkle Augen, die sich hinter den Brillengläsern befanden. Er gab ein leises Knurren von sich und schlug leicht mit einer Faust gegen die Fahrstuhlwand.

„Zu früh…diese Idioten.“, grummelte er und wandte sich von Liz ab. Sie war seltsamerweise außer Atem und konnte sich keinen Millimeter bewegen, als der Fahrstuhl schon wieder in Gang geriet. Als sie im Erdgeschoss ankamen und die Türen aufschwangen, schritt Kyouya heraus und blickte sie kurz über die Schulter guckend an.

„Na komm schon…ich erfülle dir deine Wünsche und kann dir deine Kopfschmerzen vertreiben. Dann sollteste du wohl mindestens meine Begleitung beim Essen sein.“

Liz grinste. Das lockerte sie wieder auf und sie ging ihm nach.

„So jetzt bist du also auch ein Wunderheiler. Kopfschmerzen vertreiben? Ich habe doch noch nicht einmal Kopfschmerzen.“, sagte sie lachen und ging schritt mit ihm durch die riesige Eingangshalle bis zur Tür.

„Wirklich nicht? Dabei kenne ich doch sicher den Grund für diese.“

Verwirrt blieb Liz stehen und sah sie an.

„Was meinst du?“

Da grinste er sie nur an, ehe er wieder weiterging.

„Na, ich weiß, wer versucht euren Club zu sabotieren.“
 

To be continued

Scenario: Breakdown

Völlig verwirrt saß Lyria Elisabeth an ihrem Schreibtisch. Vor über einer Stunde hatte Kyouya sie daheim abgesetzt und war gegangen. Zu einer erneuten Annäherung war es zwischen den beiden nicht gekommen. Er hatte gesagt er würde ihre Kopfschmerzen beseitigen, doch nun schien es ihr, als ob ihr Kopf explodierte, dank seiner Informationen.

Beim Abendessen hatte er ihr alles erklärt. Ihr erzählt wer hintern den Drohungen und den Briefen stand. Wer hinter der Sabotage des Maid Clubs stand. Doch es machte keinen Sinn für sie. Sie hatte sich ständig eingebildet, dass irgendein eifersüchtiges Mädchen zickig wurde und für all das verantwortlich war. Ehrlich gesagt hatte sie ein Mädchen aus Katzuragis Klasse bereits im Verdacht gehabt. Doch Kyouya konnte ihr diesen Verdacht nehmen. Und nun saß Liz da und wusste nicht, was sie nun tun sollte. Eigentlich dachte sie sie könnte handeln, sobald sie den Täter kannte. Doch dem war nun nicht mehr so. Sie fühlte sich als stünde sie vor einer nicht durchdringbaren Wand.

Vielleicht war es besser Katzuragi gehen zu lassen.
 

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„Oh gooooott…oh mein…goooooooooooott!“, stöhnte es aus dem Badezimmer.

Frederica stand seufzend vor der Tür.

„Hikaru? Ist bei dir wirklich alles okay?“

„Oh gooooooooooooooooott.“

„Ich nehme das mal als ein Nein. Hör zu, ich lasse den Chauffeur rufen und wir fahren ins Krankenhaus. Die müssen Tamakis Ring irgendwie aus dir rausholen, das geht doch so nicht weiter. Du bist seit einer Stunde auf dem Klo.“

„aaaaaaaaaah…verdammt…“

„Und das nehme ich dann mal als ein Ja!“, rief Frederica noch gegen die geschlossene Badezimmertür und wandte sich ab. Sie ließ die Limo vorfahren und klopfte danach wieder an die Zimmertür.

„Der Wagen steht bereit.“

Langsam kroch Hikaru heraus und hielt sich verkrampft den Bauch.

„Was muss der Arsch auch direkt so nen riesigen Klunker kaufen? Das zahl ich ihm heim…“

Frederica musste leicht lächeln. Ihr Freund hatte sicher Schmerzen, aber naja…es war schon eine ziemliche komische Situation. Sie stütze ihn und begleitete ihn zum Wagen.

„Rik…tut mir leid. Hast dir den Valentinstag sicher anders vorgestellt.“, entschuldigte sich der Rotschopf.

„Ist halb so wild. Im Grunde ist es meine Schuld, dass es soweit gekommen ist. Ich hab das mit Tamaki erst angezettelt.“

„Stimmt. Du bist der Teufel!“, antwortete Hikaru ihr grinsend. Sie beugte sich zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die schweißgebadete Stirn.

„Ich kümmer mich darum, dass deine Eltern und Kaoru erfahren was los ist. Dann pack ich dir ein paar Sachen zusammen und komme so schnell es geht zu dir.“

Wieder lächelte Hikaru und ohne es zu merken, begann er zu sagen „Rika, ich liebe D-…“

Doch ehe er es aussprechen konnte, hatte sie schon die Autotür geschlossen. Sie hatte die Worte nicht einmal mitbekommen. Doch Hikaru sackte in sich zusammen und sagte sich, dass der Zeitpunkt auch später noch gut war, um ihr zu sagen, wie sehr er sie in Wirklichkeit mochte.

Im Krankenhaus angekommen nahm man ihn sofort unter Behandlung. Kein Wunder, wenn man den sozialen Hintergrund und die jährlichen Spenden an das Krankenhaus betrachtete, die von seinen Eltern unternommen wurden. Sein Bauch wurde geröntgt und man verpasste ihm mehrere abführende Medikamente, sowie zur Schmerzlinderung. Dann hieß es einmal abwarten und ständig auf die Toilette rennen.

Hikarus Mutter war die erste, die sein Krankenzimmer betrat und nach seiner Hand griff. Kurz darauf erschien auch Kaoru, der Anissa im Schlepptau hatte.

„Hikaru…was ist passiert? Rika-chan hat mich angerufen und gesagt du bist im Krankenhaus. Geht es dir gut?“

Kaoru schien mit den Nerven total am Ende zu sein. Aufgelöst kniete er sich vor das Krankenbett und ergriff Hikarus freie Hand.

„Es geht mir gut, Kaoru. Es ist eine lange Geschichte. Ich erzähl sie dir, wenn das alles hier vorbei ist.“

Lächelnd stand Hikarus und Kaorus Mutter auf und schritt auf Anissa zu.

„Anissa! Wie schön dich wiederzusehen! Sag bloß ihr beide hattet gerade ein Date am Valentinstag!“, sagte die Mutter lachend und nahm Anissa freundlich in die Arme. Deren Wangen leuchteten auf einmal knallrot auf und sie schien das erste mal wirklich verlegen zu sein. Zudem traute sie sich kaum ein Wort zu sagen.

„Mutter, kannst du mir vielleicht etwas zu trinken besorgen? Bin hier völlig dehydriert!“

„Schon unterwegs, Hikaru, mein Lieber! Ani-chan, begleite mich doch!“

Stammelnd blickte Anissa rüber zu Kaoru, doch schon hatte die Mutter das junge Mädchen mit sich auf den Flur gezogen und war verschwunden.

„Kaoru, es tut mir leid…ich hab dein Date völlig ruiniert!“

„Unsinn, Hikaru! Wenn es um dich geht, würde ich alles stehen und liegen lassen. Das macht mir nichts. Ich bin mir sicher, das gleiche würdest du auch für mich tun.“

Da lächelte Hikaru, denn es war wahr. Nichts hatte sich so bei den beiden geändert. Noch immer waren sie ein Herz und eine Seele und wenn er wüsste, dass es Kaoru nicht gut ginge, dann würde er zu ihm kommen, komme was wolle.

„Wo steckt eigentlich Rika? Wollte sie nicht mitkommen?“

„Naja, sie wollte erst einmal ein paar Sachen zusammensuchen für meinen Aufenthalt hier und euch allen Bescheid geben. Dann wollte sie eigentlich nachkommen.“

„Oh. Naja, ich bin mir sicher, dass sie in Kürze hier auftauchen wird.“, versicherte Kaoru seinem Bruder.

Doch Frederica tauchte nicht auf.
 

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Der nächste Tag versprach hektisch zu werden.

In aller Frühe hatte Liz schon mit Sion und Haruhi telefoniert und beide bei sich zuhause versammelt.

„Ich habe beschlossen mit Katzu zu reden, was die Drohbriefe angeht. Zuerst dachte ich darüber nach auch Morinozuka und Haninozuka mitzunehmen. Doch ich denke wir drei sind die vernünftigsten Freundinnen, die Katzuragi hat und uns wird sie sich anvertrauen können.“

„Anvertrauen? Wieso meinst du? Ist etwas nicht in Ordnung mit ihr?“, fragte Haruhi neugierig.

„Ich hatte gestern ein Gespräch mit Kyouya. Er hat herausgefunden, wer für die Sabotageaktion im Clubraum letzte Tage verantwortlich ist. Ebenso für die Drohbriefe.“

„Was? Wer ist es?“, wollte Sion sofort erfahren.

„Alles mit der Ruhe. Es ist eine lange Geschichte. Der Wagen steht bereit. Wir fahren zu Katzuragi!“

Die drei jungen Damen machten sich somit auf den Weg. Kurz bevor sie am Anwesen der Familie ankamen, begann Liz einige Sachen endlich zu erklären.

„Sie mag Morinozuka. Das weiß ich so gut wie ihr es wisst. Was jedoch bisher keiner wusste…seit vielen Jahren ist es wohl so, dass Katzuragis Eltern sie bereits früh verheiratet sehen wollen.“

„Oh, warte mal. Ich meine…natürlich die beiden mögen sich. Aber sie sollen wirklich schon heiraten, ist das dein ernst? Hat Mori ihr denn einen Antrag gemacht? Ich dachte das Verhältnis der beiden war in letzter Zeit eher unterkühlt.“

„Darum geht es nicht, Haruhi. Es handelt sich um eine Zwangsehe. Katzu-chan wird nicht Morinozuka heiraten.“

Sion und Haruhi hielten erschrocken den Atem an. Die Vorstellung bereits nach der Schule zu heiraten war für beide erstmal unverständlich. Doch der Gedanke mit einem Fremden verheiratet zu sein schien einfach absurd. Und nicht Katzuragi. Sie war so liebevoll, so voller Energie. Die Mädchen waren sich sicher, dass eine Ehe ihr diese großartige Persönlichkeit zerstören würde.

„Aber wen dann?“

„Das weiß ich nicht, Sion. Allem Anschein nach hat sie sich in letzter Zeit so distanziert, weil sie häufig Treffen mit Potenziellen Verlobten hat.“

„Nagut. Aber du hast uns noch immer nicht erzählt, was dies mit der Clubsabotage zu tun hat und wer hinter dem ganzen steckt.“

„Okay. Passt auf. Allem Anschein nach war Katzuragi damals…oh mein Gott, was ist da los?“

Die drei sahen aus dem Fenster und erblickten von weitem schon das blaue Licht. Als sie in die Einfuhrt fuhren, konnten sie kaum ein Blick auf das Haus werfen, weil es überall von Leuten und Blaulichtwagen wimmelte. Hektisch sprangen Liz, Haruhi und Sion aus dem Auto, sobald dieses zum Stillstand gekommen war. Um den Eingang herum wurde gerade ein Absperrband gezogen von einem Polizisten. Eilig rannten sie zu diesem hin.

„Entschuldigung. Was ist denn hier vorgefallen?“

Kritisch sah der Polizist die drei Mädchen an und schien kurz zu überlegen.

„Das darf ich euch leider nicht sagen, tut mir leid.“, murmelte er doch sein Blick fiel in eine bestimmte Richtung und die drei folgten diesem Blick. Alle erschraken. Sie beobachteten so eben, wie zwei Männer eine Trage hochhoben und in einen Krankenwagen schoben. Auf der Trage schien jemand zu liegen, doch das Leichentuch verhüllte seine Identität.

Die drei begannen zu zittern und keiner traute sich die Vermutung auszusprechen.

Was war hier nur vorgefallen?

„Das ist…das ist unmöglich.“, murmelte Liz und drehte sich wieder zum Hauseingang, der mittlerweile komplett abgesperrt war.

„Ich will sofort wissen, was hier passiert ist! Wo ist meine Freundin?“, schrie Liz nun wütend, während Sion und Haruhi versuchten sie zurückzuhalten.

„Beruhig dich, Liz. Bitte, mach keinen Aufstand.“, sprach Sion.

„Miss Lyria!“, ertönte auf einmal eine tiefe Stimme. Alle sahen sie hoch zum Eingang des Anwesens. In der offen stehenden Tür stand ein Mann von gewaltiger Größe. Er trug einen Vollbart, der jedoch sehr gepflegt wirkte. Sein maßgeschneiderter Anzug ließ nicht einen Makel verkennen. Ju’s Vater, Katzuragi Hitame, war es der die drei Mädchen nun mit bösen Blicken strafte.

„Sehen sie nicht, dass sie sich anmaßend verhalten, Miss Lyria? Beruhigen Sie sich, Sie befinden sich auf meinem Grundstück!“

„Vater, nicht!“

Erleichtert blickten Sion, Haruhi und Liz drein, als hinter Herrn Katzuragi auf einmal seine Tochter erschien. Sie hielt sich selbst die Arme um die Brust geschlungen und schien geweint zu haben. Jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.

„Ju!“ , „Katzu-chan!“ ertönte es von den dreien und sie ignorierten das Absperrband und liefen auf ihre Freundin zu, um diese in die Arme zu nehmen. Ihr Vater schnaubte nur und verschwand wieder im Inneren.

„Was ist hier passiert? Wer war das unter dem Leichentuch?“, fragte Liz.

Katzuragi hielt sich die Hand vor den Mund, fast als müsse sie sich übergeben. Zudem zitterte sie am ganzen Körper.

„Es…es ging alles furchtbar schnell…“, stotterte sie und blickte in den Eingangsbereich des Hauses.

Der Anblick war einfach fürchterlich und Sion verlor sofort den Halt und stürzte auf ihre Knie.

Der riesige Kronleuchter lag auf dem Boden. Scherben lagen durch die ganze Halle verteilt. Das schlimmste war jedoch das Blut. Es reichte noch viel weiter als die Scherben und schien die ganze Halle einzuhüllen. Jemand musste direkt unter dem Kronleuchter gestanden haben, als dieser sich von der Decke gelöst hatten.

„Um Himmels willen…wie ist das passiert?“, fragte Liz unglaublich, die Katzuragi ganz fest in ihre Arme nahm.

„Ich…ich- weiß es nicht. Ich stand gerade auf der Treppe, da seh ich im Augenwinkel den Leuchter hinabstürzen…und…und im nächsten Moment..“, schluchzte Katzuragi.

„Aber Katzu…wer…wen hat der Leuchter getroffen?“

Ein erneutes Schluchzen war zu vernehmen.

„Yamada Shouta. Er ist in der gleichen Stufe, aber in einer anderen Klasse. Er war hier, weil…weil…“

„Ist schon gut. Wir wissen Bescheid, Katzu.“, sprach Haruhi leise und tätschelte ihrer Freundin den Rücken. Sofort wussten die drei, dass Shouta ein Heiratskandidat gewesen war. Liz erinnerte sich an ihn. Er war Kapitän der Basketballmannschaft und sehr engagiert. Er kam manchmal mit seinen Freunden in den Club. Anfangs hatten sie sich alle nur umgesehen, doch es war nicht zu verkennen, dass Shouta sich ziemlich früh zu Katzuragi hingezogen fühlte.

„Er…er war so ein guter Kerl. Wie konnte sowas nur passieren?“

Auf diese Frage gab es einfach keine Antwort. Noch einige Zeit versuchten die Mädchen ihre Freundin zu beruhigen, doch der Schock saß tief. So brachten sie das Mädchen irgendwann zu Bett und die Tränen wiegten sie in den Schlaf. Haruhi und Sion waren daraufhin die ersten die wieder gingen, da sie auch nicht zu lange zur Last fallen wollten. Liz blieb noch einige Zeit am Bett von Katzuragi sitzen und grübelte. Doch irgendwann vibrierte ihr Handy. Sie schaute aufs Display.

Triff mich draußen.

Elisabeth blickte noch einmal zu Katzuragi Ju, seufzte und stand auf, um das Anwesen zu verlassen. Draußen angekommen waren bereits die Blaulichter alle verschwunden. Alle Polizisten waren ebenfalls weg und es stand nur ein Mann auf dem riesigen Hof.

„Kyouya…was tust du hier?“, sprach Liz, während sie die Treppen zu ihm hinunterschritt, unter das Absperrband hindurchkletterte.

„Wie du sicher weißt, hat meine Familie eine eigene Privatpolizei. Durch diese war es sehr leicht herauszufinden, was hier heute vorgefallen ist.“

„Ein trauriges Spektakel. So ein Unglück…“, murmelte Liz und wand sich wieder dem Anwesen zu. Das Wetter schien die Trauer des Tages widerzuspiegeln. Zwar war es erst Nachmittag, doch die Sonne hatte sich hinter einer dichten Wolkendecke versteckt.

„Ein Unglück. In der Tat.“

„Wieso bist du hergekommen?“

„Mir war klar, dass du hier sein würdest. Bist du denn nicht froh mich zu sehen?“, grinste Kyouya.

Liz biss sich leicht auf die Lippe und schaute verlegen zur Seite. „Sollte ich?“

„Ich bin doch immer dein Retter in der Not, nicht wahr?“

„Siehst du dich so selbst? Unser Gespräch von gestern war mir keine Rettung. Ich konnte sie heute unmöglich darauf ansprechen.“

„Wahrscheinlich wirst du das in nächster Zeit auch erstmal vergessen können. Sie wird es jetzt hart haben. Ich glaube kaum, dass ihr Vater die Vermählungsgeschichte auf Eis legen wird.“

„Da wirst du Recht haben. Wie unsensibel und egoistisch! So weiterzumachen nach so einem tragischen Unfall!“

Kyouya schnaubte verächtlich.

„Was ist?“, fragte Liz.

Kyouya machte einen Schritt nach hinten und stellte sich hinter Elisabeth. Er schlang seine Arme um sie. Mit dem einen hielt er ihre Schulter und mit der anderen ihr Kinn. Er hielt dieses in Richtung des Hauses, sodass sie gezwungen war wieder auf die Eingangstür zu blicken.

„Ist es nicht seltsam?“, sprach er leise und beugte sich zu ihrem Ohr hinunter.

„Was…was tust du? Lass mich los.“, brachte sie hervor, konnte sich jedoch nicht aus seinem Griff befreien. Zumal sie es gar nicht wirklich versuchte.

„Das Absperrband. Die ganzen Polizisten. Wenn dies ein Unfall ist. Wieso, meine Liebe, sieht mir das hier nach eine Tatort aus?“
 

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Es vergingen einige Tage. In der Schule gab es einen Aufruf und die ganze Oberstufe wurde zur Beerdigung von Shouta eingeladen. Dafür entfiel an einem Tag vollständig der Unterricht.

An jenem Donnerstagmorgen ließ sich die Sonne immer noch nicht blicken.

Honey, Mori, Tamaki, Ayame, Hikaru, Kaoru, Sion, Haruhi und Kyouya waren alle in schwarz gekleidet, wie der Rest der Versammlung. Überall auf dem Gelände war es geschmückt und an verschiedenen Säulen hingen Fotos von Shouta, die sein Leben dokumentierten. Die Einschulung, seine erste Trophäe beim Marathon, ein Bild seiner Basketballmanschaft, eins seiner Familie. Keiner von den Hosts und Maids hatte ihn besonders gut gekannt, aber diese Fotos zu sehen, die seine Lebenslust widerspiegelten war einfach schmerzhaft.

In der Nähe des Blumenbedeckten Sargs stand Katzuragi. Neben ihr befanden sich Liz und Anissa, die sie beide am Arm festhielten. Katzuragi stand kerzengerade und schien keinerlei Emotionen mehr zu besitzen. Ihr ausdrucksloses Gesicht betrachtete nur ständig das Foto von Shouta, was neben seinem Sarg aufgestellt war.

„Ich kann nicht fassen, dass so einem lieben Kerl so etwas schreckliches passieren konnte.“, sprach Tamaki leise und ballte die Hände zu Fäusten. Ayame streckte ihre Hand aus und berührte leicht seine recht Hand, welche sich nun nicht mehr verkrampfte.

„Du bist sehr gutmütig, Tamaki. Das schätze ich an dir.“, murmelte sie leicht lächelnd. Seit ihrem Date am Valentinstag hatte sich einiges und doch nichts getan. Zwar war bisher nichts konkretes zwischen den beiden geschehen, doch das offensichtliche Knistern konnte niemand übersehen.

„Ich bin beeindruckt wie viele Schüler wirklich gekommen sind.“, staunte Kaoru, der den Blick schweifen ließ.

„Er war in der Oberstufe tatsächlich sehr bekannt.“, begann Kyouya. „Er war ein Sport-Ass. Zwar war er offiziell nur im Basketballclub der Schule, jedoch luden viele andere Clubs ihn immer wieder zum Training ein, um ihn zu überzeugen ihnen beizutreten.“

„Er war auch häufiger in der Zeitung. Hat ständig an irgendwelchen Wettbewerben teilgenommen. Ich bin mir sicher er hätte mehrere Goldmedaillen in den olympischen Spielen holen können.“, fügte Honey hinzu. Alle gemeinsam liefen sie langsam über das Gelände, den Sarg im Blickfeld. Als sie bei zwei anderen Schülern vorbeikamen, ließ es sich nicht vermeiden, dass sie deren Getuschel vernahmen.

„Ich hab gehört es ist im Haus von Katzuragi geschehen! Und angeblich soll die Polizei immer noch regelmäßige Besuche machen.“

„Davon habe ich auch gehört. Angeblich hat Shoutas Vater sogar gedroht die Familie zu verklagen, weil er glaubt, dass das alles kein Unfall war.“

„Wirklich? Jemand hat mir erzählt, dass Shouta geplant hat Katzuragi zu heiraten und deswegen bei ihr war.“

„Vielleicht hat sie ihn umgebracht, weil sie seinen Antrag nicht annehmen wollte.“

„Das reicht!“, knurrte Mori und packte einen der Jungs am Kragen. „Hört auf solche Lügengeschichten zu verbreiten!“

„Mori, hör auf!“, sprach Honey und die anderen Jungs drängten Mori von dem Jungen weg, welcher sich sofort mit seinem Kumpel aus dem Staub machte.

„Das hier ist immer noch eine Beerdigung. Bitte beruhig dich!“, sprach Haruhi auf ihn ein.

Langsam begann Mori sich zu beruhigen. Niemand hatte ihn jemals so reagieren sehen, nicht einmal Honey. Es zeigte einfach wie viel Katzu ihm bedeutet. Er wollte nicht, dass jemand irgendwelche Gerüchte in die Welt setzte, die ihr Schaden könnten.

„Erweisen wir ihm jetzt die letzte Ehre.“, sagte Sion leise und alle stellten sich vor den Sarg, falteten die Hände, schlossen die Augen und beteten.

Nach einigen Minuten wandten sie sich alle nacheinander ab. Anissa und Liz hatten Katzuragi in ein Auto gesetzt und sie nach Hause fahren lassen. Das Ganze war einfach zu viel für sie. Natürlich hatte sie das Getratsche der Leute bereits mitbekommen.

„Sie wird sich ausruhen. Ich weiß allerdings nicht, ob sie ihre Clubaktivität wieder aufnehmen wird. Aber was soll ich sagen. Ich denke das kann jeder nachvollziehen.“, sagte Liz.

Alle nickten nur stillschweigend und wandten dem Sarg den Rücken zu.

„Hikaru, wo ist eigentlich Rika?“, fragte Tamaki schließlich. Allen war schon aufgefallen, dass sie sich der Gruppe nicht angeschlossen hatte.

„Ja, wo ist sie eigentlich? Ich habe seit Tagen versucht sie zu erreichen, aber ans Telefon geht sie auch nicht.“, murmelte Ayame traurig, da sie ihre beste Freundin vermisste.

„Clubaktivitäten sind diese Woche ja ausgefallen, daher hab ich sie auch nicht gesehen.“, fügte Liz hinzu.

„Im Unterricht war sie die ganze Woche auch nicht. Ich hab angenommen, dass sie krank ist.“, sagte Haruhi. Mittlerweile blickten alle zu Hikaru, welcher bereits schnell aus dem Krankenhaus entlassen worden war und sich wieder fit fühlte.

„Ehrlich gesagt…“, grummelte Hikaru, „habe auch ich nichts mehr von ihr gehört. Sie wollte eigentlich ins Krankenhaus kommen, aber sie ist nie aufgetaucht. Ich weiß auch nicht was los ist. Alles war bestens.“

Hikaru hielt sich die Stirn. Ihm schien das alles keinen Sinn zu machen, warum sie auf einmal jeglichen Kontakt mit ihm und jedem anderen verweigerte. Auch er hatte versucht sie anzurufen, doch am Telefon wimmelte ihr Vater, der ihn sowieso nicht gut leiden konnte, ständig ab. Selbst als er mehrer male vor ihrer Haustüre gestanden hatte, hatte man ihn nur weggeschickt.

„Die junge Lady ist grad bei ihrer Geigenstunde.“

„Die junge Lady ist bei ihrer Fechtstunde.“

„Miss Kobayashi ist in ihre Lernaufgaben vertieft und wünscht nicht gestört zu werden.“

Ihm war sofort klar, dass alles nur Ausreden waren. Doch er kam einfach nicht mehr an seine Freundin heran.

„Naja. Ich glaube wir sollten jetzt gehen.“, murmelte Kaoru und winkte ihrem Fahrer rüber.

„Ähm...wartet mal. Wenn man vom Teufel spricht, heißt es doch. Oder? Seht nur!“, sagte Haruhi auf einmal und deutete mit dem Finger in eine Richtung. Alle anderen folgten Haruhis Blick und sahen eine junge Dame in einem schwarzen Kleid. Sie trug einen großen, schwarzen Hut, doch als sie kurz den Kopf drehte, erkannten alle, dass es sich um Frederica handelte.

„Also gesund scheint sie mir zu sein.“, sagte Anissa und stemmte die Hände in die Hüfte. Sie war etwas entsetzt darüber, dass ihre Freundin sich der Gruppe nicht angeschlossen hatte. Liz hatte ihr definitiv eine Nachricht hinterlassen und sie vom genauen Treffen wissen lassen.

„Ich werde mit ihr reden!“, kam es von Ayame, welche schon einen Schritt in die Richtung ihrer Freundin machte. Jedoch hielt Tamaki sie fest und schüttelte nur leicht den Kopf. Währenddessen war Hikaru bereits losgelaufen.

„Sollen wir warten?“, fragte Honey.

„Ich hab ein ungutes Gefühl.“, antwortete Liz. „Ich glaube das ist nicht unsere Angelegenheit. Gehen wir.“

Somit stieg jeder in den eigenen Wagen und brauste davon.

Hikaru kam gerade noch rechtzeitig bei Frederica an, bevor sie selber im Auto Platz nehmen konnte. Sofort ergriff er ihr Handgelenk und drehte sie zu sich um.

„Rika!“

„…Hikaru!“, antwortete sie nur geschockt und starrte ihn mit großen Augen an.

„Du…Du bist hier…“, sagte er, fast ungläubig, als wäre sie nur eine Illusion, die jede Sekunde vor seinen Augen verschwinden konnte.

„N..Natürlich bin ich hier. Shoutas und meine Familie waren Businesspartner. Es ist nur selbstverständlich, dass ich ihm die letzte Ehre erweise.“, grummelte sie und entzog ihm gewaltvoll ihr Handgelenk und wandte sich wieder dem Wagen zu.

„Jetzt warte doch! Was ist denn los mit dir? Ich hab im Krankenhaus auf dich gewartet und du bist nicht gekommen! Du…Du fehlst mir, Rika!“

Rika hielt inne, atmete tief ein und aus und sah über ihre Schulter zu ihm hinüber. Es schien als müsse sie die Tränen zurückhalten. „Was willst du, Hikaru?“

„Mit dir reden. Erfahren was los ist. Ich bin dein Freund, Rika!“

„Nein, Hikaru. Nein, das bist du nicht mehr.“
 

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Die meisten der Hosts und Maids waren ihren eigenen Weg gegangen. Honey hatte Sion jedoch begleitet und so waren sie bei Sion zuhause.

„Möchtest du etwas trinken? Ich glaube Tee wäre gut.“

„Tee ist super.“, murmelte Honey, während er schon rauf in ihr Zimmer ging.

Einige Minuten später kam sie mit einem Tablett hinein auf dem zwei Tassen und eine Kanne platziert waren. Zudem ein Teller mit einem Stück Erdbeertorte. Honey saß auf Sions Bett und lächelte leicht, als Sion hineinkam.

„Kuchen?“, sagte Sion freundlich. „Ich dachte mir das ist jetzt genau das richtige für dich.“

Manchmal sah Honey Sion an und es brach ihm das Herz. Einfach weil er wusste, dass ihre Zeit gemeinsam begrenzt war. Auch er stand kurz vor dem Schulabschluss und würde dann weggehen und sie nicht wiedersehen. Zwar war er sich sicher, dass er sie wiedersehen wollte, aber wer wusste schon, wo es sie hin verschlagen würde. Vielleicht würde sie jemand anderen Treffen, der besser zu ihr passte. Jemand der vielleicht größer war und erwachsener. Er wusste, dass er sich oft kindisch benahm, aber so war er. Und er konnte sich nicht einfach so ändern, zumal er wusste, dass sie diese Seite an ihm mochte.

„Du bist wirklich einzigartig, Sion-chan.“

Dieser Satz erwärmte ihr Herz und die kalte Trauer wich aus ihr. Sie setzte sich zu ihm auf das Bett. Beide ergriffen automatisch die Hand des anderen und eine Weile lang sprach keiner ein Wort. Wie selbstverständlich setzte Honey sich irgendwann ans Kopfende und lehnte sich gegen die Wand. Er zog Sion zu sich, welche sich hinlegte und den Kopf auf seinem Schoß ruhen ließ. Sie schloss die Augen und Honey strich ihr immer wieder sanft durchs Haar.

„Ich will nicht, dass du fortgehst.“, hauchte sie irgendwann leise. Honey seufzte. Anscheinend teilte sie mittlerweile jeden seiner Gedanken.

„Sion-chan…bitte, sei nicht traurig. Ich will auch nicht, aber…ich muss.“

Honey vernahm ein leises Schluchzen. Dass er musste war gelogen. Aber er wollte die Welt sehen, wollte neue Erfahrungen machen. Er war sich sicher, dass sie ihn durchschaut hatte. Doch es war nicht ihre Art ihm Dinge übel zu nehmen. Sie war gutmütig und eine hervorragende Lady.

„Wirst du wiederkommen?“

„So schnell ich kann.“

„Ich werde einfach hier warten.“

„Sion-chan, auch du solltest deine Erfahrungen machen. Ich weiß, dass du mehr willst vom Leben. Haben wir nicht übers Reisen gesprochen? Wolltest du nicht all die antiken Ruinen und wunderbaren Plätze der Welt sehen, die du aus deinen Büchern kennst?“

„Ja…schon…“

„Aber?“

Mit einem Mal hatte sich Sion wieder aufgerichtet. Nun kniete sie direkt vor ihm und beide waren auf Augenhöhe. Ihr Blick war ernst und voller Trauer und Verzweiflung. So wollte er sie nicht sehen. Nicht sie. Sie war so liebevoll und fürsorglich und hatte es verdient immer zu lächeln.

„Ich will die Welt sehen. Und ich will sie mit dir sehen.“

Beide blickten sich einen Moment lang tief in die Augen, als Sion sich vorbeugte und Honey zum zweiten Mal nun schon küsste.
 

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Auch Ayame war inzwischen Zuhause angekommen. Sie hatte den weitesten Heimweg und irgendwann hatte es angefangen stark zu regnen. Auf dem kurzen Weg bis hin ins Anwesen war sie bereits vollkommen durchnässt.

„Ich bin Zuhause!“, rief sie, doch es antwortete ihr niemand. Wahrscheinlich waren wieder alle irgendwo unterwegs. Die meisten Bediensteten hatten heute ebenfalls frei. Sofort streifte sie sich den nassen Mantel und die durchweichten Schuhe vom Körper. Jedoch hatte sie bereits eine riesige Pfütze im Eingangsbereich hinterlassen. Sie grummelte kurz und entschied sich dann die Sauerei einfach schnell zu beseitigen.

Ihr Blick fiel kurz auf den riesigen Strauß Rosen, der noch immer in voller Pracht erblühte. Sie lächelte sanft, als sie sich an das Date mit Tamaki erinnerte. Er war zauberhaft gewesen. Sie hatten lange geredet und er hatte ihr wieder viel über seine Familie erzählt und über seine Träume und Wünsche. Noch nie zuvor hatten sie so intensive und private Gespräche miteinander geführt. Doch es tat den beiden gut, das wusste sie. Er war wirklich ein Traumprinz, wie er im Buche stand. Charmant und zuvorkommend, ein echter Gentleman.

Jetzt jedoch stapfte sie erstmal barfuß in die Besenkammer. Verzweifelt suchte sie nach dem Lichtschalter und fand ihn einfach nicht. Ja, so oft griff Ayame nicht selber nach Putzmitteln. Wozu auch? Das hatte keiner der Hosts und Maids nötig. Naja…von Haruhi einmal abgesehen. Mit einem Krachen lag Ayame dann plötzlich auf dem Boden.

„Autschi…“

Bei dem Versuch einen Schritt in die Kammer hineinzuwagen, war ihr etwas unter die nackten Füße gekommen und sie war gestolpert. Blind tastete sie nun nach dem Objekt, das ihren Sturz herbeigeführt hatte. Sie spürte etwas kaltes, Schachtelartiges in ihrer Hand, konnte jedoch in der Dunkelheit nichts erkennen. Langsam und vorsichtig robbte sie aus der Kammer raus und schloss die Tür. Während sie noch immer auf dem Boden hockte, lehnte sie sich gegen eine Wand und betrachtete das kleine Objekt in ihrer Hand. Es war eine kleine Schachtel mit blauem Samtstoff überzogen. „Nanu? Was tust du denn hier, kleines Schächtelchen?“, murmelte sie und klappte die Schachtel auf, doch sie war leer. Ein Schlitz im inneren verriet, dass es für einen Ring gemacht war. Es dauerte mehrere Sekunden bis sich jedes Puzzleteil gefügt hatte. Vor Erstaunen weitete Ayame die Augen und ihr Arm wurde schwach und glitt ihr zu Boden. Die Schatulle kullerte einige Meter von ihr weg und landete in der Wasserpfütze. Sie hörte noch immer Kaorus Stimme im Kopf, der ihr sagte Hikaru sei im Krankenhaus. Er habe wohl ein Schmuckstück ausversehen verschluckt und keiner wusste wieso und auch Hikaru verriet kein Wort. Frederica und Hikaru waren zu ihr gekommen wegen Tamaki. Doch weshalb eigentlich genau…weil sie ihn von etwas abbringen wollten, was er zu tun pflegte.

„Tamaki wollte mir einen Antrag machen.“, stammelte sie nur noch.

Mittlerweile hatten sich Frederica und Hikaru einen Platz gesucht an dem sie ungestört sein konnten und fernab von der Trauergemeinde waren. Rika verschränkte nur die Arme und weigerte sich zuerst etwas zu sagen.

„Rik…ich hab mir Sorgen gemacht. Du hast auf keinen meiner Anrufe reagiert oder Nachrichten!“

„Ich wollte nicht.“

„Wieso nicht? Was hab ich falsch gemacht?“

Langsam überkam Hikaru die Wut. Wie konnte sie nur so sturr sein? Konnte sie ihm nicht einfach sagen, was sie störte. Aber nein, direkt erklärte sie ihre Beziehung für nichtig. Aber das würde Hikaru sich nicht gefallen lassen. Er hatte genug durchgemacht und dafür gekämpft, dass es mit den beiden was wurde und es war eine schöne Zeit gewesen. Hikaru konnte nicht glauben, dass sie da anderer Meinung war. Sie schwieg immer noch.

„Bitte, Rik!“, flehte er nun.

Sie seufzte noch einmal. „Ich hab alle angerufen. Deine Eltern und Kaoru, damit alle Bescheid wussten. Mit dem Anruf an Tamaki wollte ich warten. Also ging ich in dein Zimmer. Hab deinen Rucksack genommen, deinen Kleiderschrank durchwühlt und einige Sachen eingepackt.“

„Ja, Kaoru hat gesagt, dass die Tasche in meinem Zimmer stand.“

„Ich hab dann nach deinem Handyladekabel gesucht, da ich mir dachte, dass du es brauchen wirst. Damit ich dich jederzeit erreichen kann. Ich hab also deine Nachttischschublade aufgemacht. Und darin war das hier.“

Rika griff in ihre Handtasche und zog ein kleines Objekt aus diesem heraus. Hikaru stockte der Atem, als der den kleinen Talisman wiedererkannte, den Nekozawa ihm überlassen hatte. Der Liebeszauber, der damals bewirken sollte, dass Ayame sich in ihn verlieben sollte.

„Ich wusste zuerst nicht, was es bedeutet. Mein Name auf der einen Seite. Ayames auf der anderen. Ich wusste direkt, wen ich kontaktieren musste, um die Wahrheit herauszufinden. Schreib auf die eine Seite den Namen deines Geliebten, der dir daraufhin verfallen wird. Auf die andere Seite demjenigen, dem du ewiges Leid wünschst. So hat Nekozawa es mir erklärt. Zuerst war ich sehr verwirrt. Ich hab nicht verstanden, wieso du Ayame so etwas grausames wünschst. Doch dann hab ich es mir genauer angesehen und es hat Klick gemacht.“

„Nein, Rika…warte, du verstehst das falsch!“

„WAS? Was verstehe ich falsch, Hikaru?“, begann Frederica nun zu schreien. „Du wolltest Sie! Es ging nie um mich bei dem Ganzen. Ich war nur der Trostpreis, der am Ende für dich rausgesprungen ist!“

„Es …Ja, am Anfang war es so! Wir haben uns gehasst wie die Pest, Rika, das weißt du! Aber ich-..“

„Nein! Egal wie schrecklich wir uns Gegenseitig behandelt haben, ich hätte dir NIEMALS so etwas gewünscht und so einen miesen Trick angewandt. Du bist das letzte, Hitachiin, das LETZTE!“

„Rika, warte!“, rief Hikaru noch einmal und packte sie am Arm. Aber sofort riss sie sich los und brüllte ihn an: „Ich will dich nie mehr sehen, Hitachiin! NIE MEHR!“ Und mit einem Satz war sie davon geeilt und Hikaru blickte ihr nur noch hinterher. Langsam sank er auf die Knie.

„VERDAMMT!“, schrie er wütend. Wütend auf sie. Wütend auf sich, auf Nekozawa und auf die Welt. Mit all seiner Kraft hämmerte er seine rechte Faust auf den Boden. Blut trat hervor, doch es kümmerte ihn nicht. Selbst nicht mehr, als der strömende Regen einsetzte und er still an seinem Platz blieb.
 

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Er wusste mittlerweile schon, dass sie heiraten würde. Und auf einmal machte es Sinn, weshalb Katzuragi sich so von ihm entfernt hatte. Er hatte sich in sie verliebt und sie wusste es. So wie sie wusste, dass sie bereits zur Ehe versprochen war, selbst wenn der Bräutigam noch ausstand. So oder so hätte sie ihm das Herz gebrochen und Mori nahm es ihr nicht übel, dass sie sich für den Weg entschlossen hatte, der ihrer Meinung nach am einfachsten für ihn war. Seinem besten Freund Honey hatte er gesagt, dass er allein sein wolle. In Wirklichkeit wollte er diesen aber nicht von Sion fern halten. Wenn er selber schon kein Recht auf die Liebe hatte, so hatte Mitsukuni es allemal verdient glücklich zu sein. Allerdings war er auch jetzt nicht allein. Tamaki und Kyouya hatten ihn nach Hause begleitet. Ihm einige tröstende Worte zugesprochen und dafür gesorgt, dass er sich beruhigte. Er war dankbar für ihre kurze Gesellschaft gewesen. Tamaki war nicht nur ein großartiger Clubchef, er war ein unglaublich wichtiger Mensch in Moris Leben geworden, ein treuer Freund. Für Kyouya galt das ebenso. Zwar war er eher kühl und selbstverliebt, aber wenn es um seine Freunde ging, würde auch er alles nur erdenkliche in Bewegung setzen, um zu helfen.

Morinozuka Takashi beobachtete jetzt jedoch allein den fallenden Regen. Die beiden waren gegangen, obwohl sie es nicht wirklich wollten. Er hatte sie irgendwann weggeschickt. Er mochte sie einfach nicht die ganze Zeit über aufhalten. Das war nicht seine Art.

Für einen Moment war es still, da griff er zu seinem Handy. Er benutzte es eher selten, aber die heutige Zeit setzte es eben voraus und daher besaß er eins. Er ging seine Anrufliste durch. Vor Monaten hatte er mehrfach versucht Katzuragi zu erreichen. Doch jedes mal vergebens. Sein Anruf wurde blockiert. Schon seit Wochen hatte er es aufgegeben. Ihm wurde irgendwann klar, dass sie nicht auf seine Anrufe reagieren würde. Ein letztes Mal drückte er auf den Anrufknopf und das kleine gerät stellte langsam die Verbindung her. Mori fragte sich nicht einmal, was er sagen sollte. Er rechnete nicht einmal damit, dass sie drangehen würde.

Es tutete mehrfach und als Mori endlich auflegen wollte, machte es klick.

„…Hallo…?“

Mori zuckte zusammen. Ihre einst lebhafte Stimme wirkte nun so zart, beinah schwach.

„..Ju…“, sprach er lediglich, zu mehr war er gerade nicht im Stande. Er wusste nicht ob er traurig sein sollte aufgrund ihrer Stimmlage oder glücklich, weil sie seinen Anruf entgegen genommen hatte.

„Takashi. Bist du das?“, erklang es aus der Leitung.

„Ja.“

Eine Weile lang sagte keiner von den beiden ein Wort. Niemand schien so richtig zu wissen in welche Richtung das Gespräch laufen sollte. Schließlich fasste Mori jedoch den Mut ihr zu sagen, was er auf dem Herzen hatte.

„Ich weiß es ist eine schwere Zeit für dich. Ich kann dir helfen, Ju.“

„Nein, Takashi. Nein, das kannst du nicht.“

„Dein Vater sucht noch immer einen Verlobten für dich…“

Er vernahm ein verzweifeltes Seufzen am anderen Ende.

„Er hat wenig Taktgefühl, aber Ja. Jedoch…naja, wer will schon so eine Frau heiraten, Takashi? Die halbe Schule denkt ich wäre eine Mörderin.“

Ihre Stimme brach. Mori wusste, dass sie wieder zu weinen begonnen hatte. Er konnte es nicht ertragen, wollte nicht, dass sie noch tiefer in ihrer Trauer versank.

„Du bist keine Mörderin.“

„Takashi. Ich war nie eine Goldmarie. Das ist wahrscheinlich die größte Lüge. Ich bin Pechmarie.“

„Das ist Unsinn, Ju!“

„Ich habe nicht mehr die Wahl. Der nächste Heiratskandidat könnte der letzte sein, Takashi. Der nächste wird mein Mann.“

Mori hielt kurz den Atem an. Dann nickte er und sprach mit starker Stimme.

„Ja, das wird er! Ich werde deinen Vater um deine Hand anhalten.“

Erneut trat stille ein. Mori vernahm nur noch das leise Atmen und gelegentlichen Schluchzen.

„Bitte, tu das nicht…“, stammelte Katzuragi.

„Ju, ich will das, ich werde-..“

„Nein! Nein, Takashi, Nein! Das wirst du nicht! Ich…ich will dich nicht heiraten, Takashi. Jeden, nur nicht dich!“

Ihre Worte stachen in seinem Herzen, durchspießten ihn regelrecht. Er hatte gedacht, dass sie ihre Probleme hatte, die sie voneinander trennten, aber die Ehe schien doch ihr gemeinsamer Ausweg. Seltsamerweise hatte Mori nicht damit gerechnet, dass sie ihn gar nicht mehr wollte. Vielleicht hatte sie ihn nie wirklich gewollt.

„Bitte ruf mich nicht mehr an. Bitte, pass auf dich auf. Ich will nicht, dass dir was passiert.“, waren ihre letzten Worte, die er vernahm. Dann tutete es am anderen Ende nur noch und die Leitung war tot.
 

_______________
 

„Ob es richtig war ihn allein zu lassen?“

„Er muss selber damit fertig werden, Tamaki. Mori ist schon erwachsen.“

„Ja, aber Kyouya…wir sind doch eine Famiiiilie!“, quietschte Tamaki, der gerade aus dem Wagen stieg und Richtung Eingangstür des Italieners lief. Nachdem die beiden Hosts Mori zuhause abgesetzt hatten, hatten sie beschlossen noch einen Happen Essen zu gehen. Kyouya folgte Tamaki sofort und betrat den kleinen Laden. Es war kein reiches Luxusetablissement, aber einer der Maids hatte ihnen den Italiener mal als Geheimtipp empfohlen. Tamaki grübelte, konnte sich aber nicht dran erinnern von wem er diese Information hatte.

„Jo, Chef!“

Tamaki und Kyouya wandten sich um und erblickten Kaoru an einem Tisch mit Anissa, welche sich gerade den Mund mit Spaghetti vollstopfte. Aber natürlich! Da fiel es Tamaki ein. Anissa war es, die ihm davon erzählt hatte.

„Kaoru, was macht ihr denn hier?“, fragte Kyouya.

„Eschen!“, nuschelte Anissa, während sie sich den nächsten Bissen in den Mund schob. Kyouya fragte sich, wie überhaupt so viel in ihren kleinen Mund passen konnte. Kaoru musste grinsen und nickte.

„Ani-chan hat Hunger bekommen, also sind wir direkt hierhin. Setzt euch!“

So schoben sich die beiden einen Stuhl an den kleinen Tisch und setzten sich.

„Isch kriech imma appetitt wenn wasch traurisches paschiert!“, nuschelte Anissa erneut und futterte munter weiter.

„Essen heitert sie auf.“, erklärte Kaoru kichernd. Anscheinend zügelte sich der Hunger bei Kaoru, denn seinen Teller hatte er rüber zu Anissa geschoben, damit sie davon auch noch alles verschlingen konnte.

„Aber, Anissa-chaaaaaaan!“, begann Tamaki und schien sich bald die Haare raufen zu müssen.

„So isst doch keine junge Dame!“

Sofort war Tamaki nochmal aufgesprungen und hatte sie von hinten an den Schultern gepackt und sie zu sich gezogen, damit sie gerade saß.

„Zuerst einmal sollte eine junge Dame die Haltung waren!“, sprach er in seiner höflichsten Stimme und gab sich selbst wieder den Lehrer für Manieren.

„Und bitte schling nicht so, ja?“ Mit diesen Worten nahm er ihr die Gabel aus der Hand und reduzierte die Portion, indem er etwas zurück auf den Teller gab. Anschließend gab er Anissa die Gabel zurück und sah sie mit seinem Hundeblick an, in Erwartung, dass sie jetzt ordentlich essen würde. Eine Sekunde lang blinzelte sie ihn nur unverständlich an.

„Ich hab Hunger!“, knurrte sie, beugte sich nach vorne, füllte ihre Gabel wieder komplett und stopfte sich die riesige Portion in den Mund. Tamaki knickte zusammen.

„Aaaaah…Aber, Anissaaaa…“, schniefte er, als er am Boden lag und eine Hand zu ihr herausstreckte.

Grinsend blickte sie zu ihm hinab und griff langsam zu ihrem Wasserglas. Sie hob dieses und setzte es an ihre Lippen an, während sie Tamaki noch immer im Blick hatte. Wieder kehrte ein Moment der Stille ein, als sie laut zu schlürfen begann. Tamakis Haare standen vor Schock zu Berge und für ihn war es, als ob jemand mit bloßen Fingernägeln über eine Tafel kratzt.

„Nooohooohooiiiiin…“, schlurfte der Host Club King nur noch und lag nun vollständig kaputt am Boden.

Kaoru musste lachen. „Haha, gar nicht schlecht, Ani, gar nicht schlecht.“

Kyouya nippte kurz an seinem gerade bestellten Getränk und ließ den anderen ihren Spaß. Liz hatte wahrscheinlich Recht. Fürs erste war genug passiert. Mit allem was noch kommen würde, könnte er seinen Freundin auch noch ein anderes mal den Tag vermiesen.
 

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Da Frederica anscheinend zurzeit nichts mit ihr zu tun haben wollte, hatte Ayame sofort Haruhi angerufen und diese vorbeikommen lassen. Nicht länger konnte sie das Geheimnis der Schatulle für sich bewahren, sie musste sich jemandem anvertrauen und Haruhi schien da wirklich die vertrauenswürdigste Person zu sein.

„Ayame…was ist denn los, warum sollte ich so plötzlich vorbeikommen?“, sprach Haruhi als sie eintritt und ihren Regenschirm vor der Haustür stehen ließ. Noch immer war es draußen am schütten, aber Haruhi war dafür bestens ausgerüstet. So trug sie mittlerweile zusätzlich einen Regenmantel und Gummistiefel. Bei dem Anblick drehte sich Ayame jedoch etwas der Magen um. Also eine gelungene Outfitkombination war definitiv was anderes. Aber so war wahrscheinlich das Leben der Armen. Immer drum bemüht das Leben praktisch zu halten.

„Ich habe etwas gefunden und habe eine Vermutung angestellt, Haruhi! Es geht um Tamaki!“

Sie hielt auf einmal die kleine Schatulle in den Händen und blickte leicht lächelnd und mit geröteten Wangen auf diese. Haruhi verstand aber nicht so ganz, was die Schatulle nun mit Tamaki zu tun hatte. Haruhi wollte gerade etwas fragen, als es an der Tür klingelt. Die beiden Mädchen drehten sich zur Tür um und sahen diese für einen Moment fragend an.

„Erwartest du noch wen?“, fragte Haruhi.

„Nein, eigentlich nicht.“, antwortete Ayame ihr und schritt auf die Tür zu, um diese zu öffnen.

„Grundgütiger! Rika-chan!“

Frederica stand völlig durchnässt vor der Haustür. Ihre Haare hingen hier klatschnass im Gesicht.

„Oh Gott, komm rein. Du erkältest dich ja noch!“

Doch Rika wagte keinen Schritt in das Haus hinein.

„Es ging immer um dich.“, murmelte sie nur leise, ohne den Blick anzuheben. Ständig starrte sie nur auf den Boden. Vollkommen gedankenverloren als wüsste sie nicht einmal wo sie war. Haruhi schritt nun auch auf die beiden zu und wollte Rika dazu bewegen endlich reinzukommen. Draußen wehte es stark und so würde sie definitiv krank werden.

„Rika, nun komm schon rein. Was ist denn los mit dir? Komm rein!“, bat Ayame erneut ihre beste Freundin und griff nach ihrer Hand, um sie an dieser ins warme Innere zu ziehen. Doch mit Gewalt entzog sich Rika dieser, hob den Blick und sah Ayame wütend an.

„Du wusstes es, nicht wahr?? Du wusstest, dass Hikaru eigentlich dich mag! Nicht mich!“

Haruhi sah sie geschockt an. „Warte mal…aber du bist doch mit Hikaru zusammen. Warum sollte er das tun, wenn er Ayame mag?“

„Was weiß ich!“, schnauzte sie jetzt auch Haruhi an. „Feststeht ist, dass die liebe Aya es mal wieder geschafft hat, dass sich alles nur um sie dreht!“

„Rika-chan, das ist doch gar nicht wahr! Das mit Hikaru…das war nicht meine Absicht!“

In Ayame stieg die Panik hoch. Sie hatte eigentlich vorgehabt Rika davon zu erzählen, wollte aber ihr Verhältnis mit Hikaru nicht unnötig belasten. Sie hatte zwischendurch angenommen, dass es vielleicht besser war, wenn manche Dinge unausgesprochen blieben. Doch was war nun vorgefallen? Hikaru musste ihr die Wahrheit geschildert haben, anders konnte sie es sich nicht erklären.

„Es war deine Absicht, Ayame! Du hast ihn doch damals schon gemocht! Und als sich jetzt endlich die Möglichkeit ergab, da war Tamaki dir wohl trotzdem nicht genug und du musstest mehr haben!“

Ayame war schockiert. Noch nie hatte Frederica so offensichtlich mit Worten attackiert, noch nie hatte sie Rika solche Dinge zu ihr sagen hören. Unglaubwürdig schüttelte sie nur den Kopf, während die Tränen ihr in die Augen schossen.

„Glaub mir doch! Ich wollte das alles nicht! Wirklich! Hikaru hat mich geküsst, aber ich wusste, dass er dich eigentlich mehr mag! Ich hab ihn abgewiesen, verstehst du?“

Doch mit einem Mal zuckte Rika zusammen und sah ihre Freundin mit weit aufgerissenen Augen an.

„Äh, warte mal…wie war das jetzt?“, fragte Haruhi erstaunt Ayame.

„W…was für ein Kuss?“, stotterte Frederica nun leise. Sie verstand die Welt nicht mehr. Ayame hielt sich die Hand erschrocken vor den Mund. Anscheinend wusste Frederica gar nichts von dem Kuss, den ihr Hikaru vor einigen Monaten aufgezwungen hatte. Ayame war unfähig zu antworten.

„Was. Für. Ein. Kuss?“, fragte Rika nun mit mehr Nachdruck und ging einen Schritt auf Ayame zu, die jetzt jedoch zurückwich.

„Ich…es war doch nur ein Versehen. Er dachte er mag mich und darum hat er das getan. Aber…Aber das ist alles ganz anders!“

„Du widerst mich an!“, schrie Frederica nun aus Leibeskräften, machte einen Satz nach vorne und stieß Ayame um, sodass diese zu Boden fiel.

„Hey, ihr beiden!! Das reicht, hört sofort auf!“, rief Haruhi und versuchte dazwischen zu gehen. Frederica blickte zu Boden. Im Fall hatte Ayame die Schatulle fallen gelassen, die jetzt genau vor Rikas Füßen lag. Langsam beugte sie sich runter und hob das kleine Kästchen auf.

„Du hast Tamaki gar nicht verdient. Du hast mich angelogen.“

„Nein. Nein, Rika-chan, das-..“

„Du und Hikaru. Ihr seid vom gleichen Schlag! Ich hätte es wissen müssen. Wie konnte ich nur jahrelang so blind sein! Ihr beide seid das letzte! Ihr passt zueinander!“, schrie Rika noch einmal voller Wut und wandte sich dann zum gehen. Als sie draußen war, schmiss sie die Schatulle weg, die direkt im Dreck landete. Haruhi und Ayame sahen Rika nach, ehe diese vollkommen aus ihrem Blickfeld verschwand.
 

_______________
 

Elisabeth hatte sich spät am Abend ins Schulgebäude geschlichen. Alles war dunkel. Die Gänge waren alle leer. Die Schule wirkte auf einmal wie tot. Sie hatte sich überlegt jemanden mitzunehmen. Aber sie wusste nicht wen. Zurzeit konnte sie niemanden mit den Informationen belasten, die ihr vorlagen. Und Kyouya wollte sie ungern um diesen Gefallen bitten.

Sie hatte IHM eine Nachricht zukommen lassen. Dem Saboteur. Und sie wusste, dass er aufkreuzen würde, am vereinbarten Treffpunkt. Elisabeth zog ihre Schlüssel heraus und öffnete die Tür zum Clubraum, der alten Aula. Auch hier war alles still, niemand war da. Die Schule kam ihr auf einmal etwas beängstigend vor. Doch sie wusste, dass sie vor dem, was ihr bevorstand keine Angst haben durfte. Sie musste stark und mutig sein, damit sie Katzuragi und alle anderen Maids beschützen konnte. Sie sah auf ihre Uhr. 23:59 . Eine Minute vor der Zeit, die sie ihm mitgeteilt hatte. Langsam schritt sie in die Mitte des Saals. Sie wusste nicht einmal genau, was sie ihm heute Abend sagen wollte. Dass er sich zurückhalten sollte oder sie würde es der Polizei erzählen? Ein Vorteil der Superreichen war es, dass sie jederzeit die Möglichkeit hatten andere Leute zu bestechen. Die Polizei würde ihm daher keine Angst machen. Doch vor was würde er zurückschrecken?

Plötzlich fühlte sie es. Sie war nicht mehr alleine. Sie biss sich kurz auf die Lippe, wie sie es in solch unangenehmen Situationen häufiger tat.

„Du bist wirklich gekommen.“

„Ja. Diese Einladung konnte ich nicht ausschlagen.“
 

To be continued

Midchapter: The day we met

Er hatte sie schon lange gekannt. Und er hatte sie ebenso lange geliebt. In seiner dunklen und kalten Welt gab es diesen einen Lichtschein und jener war sie. Auch noch sechzehn Jahre später erinnert er sich ganz genau an ihre erste Begegnung. Es war noch die erste Schulwoche seines Lebens und es fiel ihm immer schwer Freunde zu machen. Bis dato hatte er keine gehabt. Alle waren vielmehr damit beschäftigt sich gegenseitig zu fangen und sich zu verstecken. Oder sie spielten mit irgendwelchen Spielzeugen. Auch er besaß ein Spielzeug. Doch als er es den anderen zeigte, da begannen sie zu weinen, weil sie sich so davor fürchteten. Doch es änderte nichts an seiner Liebe zu diesem Objekt. Er verbrachte die Pausen ständig im Schulgebäude, obwohl man ihm verboten hatte während der Pausenzeiten drinnen zu sein. Die Besenkammer war jedoch nie abgeschlossen und dort verkroch er sich immer sobald die Schulglocke zur Pause ertönte. Hier war er geschützt. Er hörte nicht das klirrende Lachen der anderen Kinder und sah auch nicht ihre fröhlichen Gesichter, die ihn daran erinnerten, dass er keiner von ihnen war. Doch an jenem Tag vor sechzehn Jahren, als er wieder zwischen den Besen hockte, öffnete sich die Tür und ein Mädchen betrat die Kammer. Er erkannte sie. Sie saß in seiner Klasse, in der zweiten Reihe. Sie war beliebt. Sie war fröhlich. Ständig tümmelten sich die anderen Klassenkameradin um sie.

„Oh, was tust du denn hier?“

Der Junge antwortete nicht. Was sollte er auch sagen. Stattdessen zog er nur den Kopf weiter ein und richtete den Blick wieder zu Boden.

„Du bist doch in meiner Klasse, nicht wahr? Du sitzt immer ganz hinten. Hey, sag mal gibt’s hier irgendwo einen Eimer und einen Lappen. Ich hab mit meinem Trinkpäckchen ´ne riesige Pfütze im Klassenzimmer hinterlassen und die muss ich schnell beseitigen, bevor ich Ärger von unserem Klassenlehrer bekomme.“

Zuerst schien der Junge wieder nicht zu reagieren. Doch ganz leicht richtete er sich auf und zog einen Putzeimer hervor. Mittlerweile kannte er das Inventar der Besenkammer bestens. Er schob den Eimer mit dem Lappen langsam zu ihr rüber.

„Super, danke. Also dann…viel Spaß noch? Hihi…hey, warte mal! Ist das dein Kuscheltier??“

Er zuckte zusammen und blickte dann fragend auf seine rechte Hand in der sich sein Spielzeug befand. Er nickte schüchtern.

„Das sieht wirklich süß aus! Ich habe einen kleinen Plüschhund. Wollen wir die beiden nicht mal gemeinsam Tee trinken lassen?“, fragte das kleine Mädchen aufgeregt und schien ihr Dilemma mit dem Trinkpäckchen schon hinter sich gelassen zu haben.

Nun traute sich der kleine Kerl ihr langsam ins Gesicht zu blicken. Er war scheu und es viel ihm oft schwer den Leuten direkt in die Augen zuschauen. Doch als er es tat, verstand er weshalb sie so beliebt unter den anderen Kindern war. Ihre Augen leuchteten wie Sterne und ihr Lächeln war heller als die Sonne. Ihre Haare glänzten und die ganze Atmosphäre um sie herum schien prickelnd. Sie verbreitete gute Laune unter den anderen. Sie spielte mit allen Kindern und behandelte alle gleich. Alle wollten mit ihr befreundet sein und er wusste sie wollte auch mit allen befreundet sein. Nicht weil sie sich davon etwas versprach. Sie wollte die Menschen glücklich sehen. Denn erst das machte sie glücklich.

Wieder nickte der Junge langsam und noch heller wurde ihr Lächeln. Da streckte sie ihm ihre kleine Hand entgegen. Zögernd hob er seinen Arm und legte seine Hand in ihre. Mit einem Ruck half sie ihm auf die Füße zu kommen. Es war der Beginn einer Freundschaft, die dazu bestimmt war, mehr zu sein. Er wusste es von dem Tage an. Sie sollte seine Frau werden. Nie wieder würde er ein Geschöpf auf Erden finden, welches die gleiche Anmut und Hingabe besaß wie sie.

Jahrelang hatten sie sich nahe gestanden. Hatten sich in den jungen Jahren zum Spielen verabredet. In den späteren Jahren hatten sie sich zum Lernen getroffen. Und immer wieder bekam er das Gefühl mit ihr der freieste Mensch auf Erden zu sein. Doch dann schien sie ihm zu entgleiten.

Er brachte ihr an jenem Nachmittag wieder Mathematik bei. Das war alles andere als ihre Stärke. Er liebte es an ihr. Wie sie sich verzweifelt durch die Haare fuhr, weil sie die Gleichungen auf dem Papier nicht verstand. Wie sie immer wieder so tat als würde sie einschlafen, weil sie dem „langweiligen Quatsch“ nicht länger zuhören wollte. Ihre Unperfektheit war es, die sie für ihn perfekt machte. Sie war das Mädchen aus Fleisch und Blut, was alle verzaubern konnte. Doch er kannte sie mittlerweile auch hinter den Kulissen. Kannte ihre Schwächen, ihre Sorgen, ihre Ängste und er liebte alles an ihr.

„Ich wurde gebeten einem neuen Club beizutreten.“

„Ein neuer Club? Hast du nicht schon einen überfüllten Stundenplan? Wie soll das mit Mathe dann je was werden?“

„Nun sei doch nicht so streng. Mathe braucht später keiner mehr.“

„Das sieht dein Vater sicher anders. Aber nagut…was für ein Club ist es?“

„Kennst du den Host Club?“

„Ähm…ja, aber…der ist doch nur für männliche Mitglieder.“

„Ja, schon. Aber ein Mädchen aus der ersten Oberstufe kam auf mich zu. Sie will einen Club erstellen, der genauso ist wie der vom Host Club. Allerdings werden wir Mädchen dann die männlichen Schüler bedienen. Klingt das nicht aufregend? Ich habe schon eine Liste der anderen Teilnehmer gesehn. Du glaubst nicht wer da alles mitmacht, das sind alles so wunderschöne Mädchen und ich mitten drin. Pass auf…kennst du…“

Sie begann die Namen der anderen Mädchen hinunter zu rasseln, doch in seinem Kopf rauschte es nur. War das ihr ernst? Sie wollte ihre feine, wundervolle Art nun für so etwas hergeben? In seiner Brust tobte es. Er wollte nicht, dass sie sich dazu bereit erklärte. Sie gehörte ihm, er wollte sie nicht teilen.

„Warte doch! Willst du diesen Quatsch wirklich mitmachen? Das ist doch einfach irrsinnig. Zeitverschwendung, für sowas bist du viel zu gut, mach das nicht!“, versuchte er sie zu überreden.

Sie zog fragend eine Augenbraue hoch und ihre Begeisterung schien nun gelindert.

„Warum sagst du sowas? So gemein bist du sonst nicht. Es klingt doch nach Spaß. Und außerdem sage ich doch auch nichts gegen deine Clubaktivitäten.“

„Mein Club ist ganz anders.“

„Weshalb? Ich habe dir gesagt, dass du diesen Club nicht nötig hast und du wolltest, dass ich dir diesen Club lasse und ich habe es so akzeptiert. Warum tust du nicht dasselbe für mich?“

„Es ist ekelhaft. Du bist ein Mädchen. Wenn du es machst bist du nichts anderes als eine Hure!“

Mit einem Satz sprang das Mädchen auf und packte ihre Sachen zusammen.

„Jetzt warte doch…so hab ich das nicht gemeint.“

„Doch, das hast du!“

„Bitte bleib doch hier. Es tut mir leid, ich – ..“

„Nein. Schluss jetzt. Wir kennen uns nun schon so lange und du kennst mich. Du weißt, dass es bald soweit ist. Ich habe Spaß verdient, solange ich noch die Zeit dazu habe. Doch die hab ich nicht mehr. Mein Vater meint Anfang nächsten Jahres werde ich die ersten Treffen haben und dann wird bald eine Entscheidung gefällt.“

„Du lügst!“

Er kannte die Geschichte. Schon in der Mittelstufe hatte sie ihm erzählt, dass ihr Vater sie früh verheiraten wollte. Doch wer der Glückliche sein sollte, war noch nicht bekannt. Doch es hieß immer sobald sie 18 sein würde, würden die ersten Treffen mit jungen Männern stattfinden. Ihre Eltern waren sehr traditionell und wollten einen geeigneten Ehemann für sie finden und ihr Leben sichern. Daher sollte auch ein Mann herreichen, der den gleichen Stand wie sie hatte.

Er selbst wusste, dass er nie der geeignete Mann sein würde, den ihre Eltern für sie auswählen würden. Doch tief im inneren hatte er immer gehofft, dass es anders kommen würde. Sie würde sich in ihn verlieben und ihre Eltern davon überzeugen können, dass sie zueinander gehörten. Schließlich war auch er wohlhabend. Doch ergab er nicht unbedingt den ersten besten Eindruck als Ehemann. Außerdem kannten ihre Eltern ihn schon seit seinen Kindertagen und schienen ihm gegenüber immer schon vorsichtig. Als er älter wurde, verstand er auch wieso.

„Ich lüge nicht. Und ich werde jetzt gehen! Und außerdem habe ich dem Club schon zugesagt!“

Mit diesen letzten Worten verschwand sie völlig. Es gab keine Treffen mehr zwischen den beiden. Sie redeten kaum noch miteinander. Doch es gab keinen Tag an dem er sie nicht aus der Ferne beobachtete. Und in einem inneren keimte ein Plan auf. Ein Plan, der sie zu ihm zurückbringen würde.

Between Love and Hatred

Nach all den Strapazen der vergangenen Tage und Wochen stand Elisabeth Lyria wohl endlich dem wahren Feind gegenüber. Sie hatte sich dazu entschlossen ihn selber zu kontaktieren, da sie aufgrund der vielen Konflikte nun zurzeit kaum einen Draht zu irgendjemandem aufbauen konnte. Und nun befanden sie sich beide in der alten Aula und nur das Mondlicht erleuchtete den Raum.

„Warum bin ich hier?“, fragte ihr gegenüber.

„Damit ich die Wahrheit erfahre.“, antwortete die Blondine kühl. Dennoch wurde ihr langsam unwohl bei dem Gedanken ihn mitten in der Nacht in die menschenleere Schule gelotst zu haben. Immerhin gab es die Möglichkeit, dass er ein Mörder war.

„Die Wahrheit…Wer weiß schon, was die Wahrheit ist?“

„Nekozawa, ich werde nicht zulassen, dass du dieses kleine Spielchen hier irgendwie fortführen kannst. Ein Schüler ist deinetwegen tot! Glaubst du wirklich, dass du damit davonkommen wirst?“

Umehito Nekozawa ließ seine Kapuze hinunter und man sah nun einmal vollständig sein Gesicht und seine goldblonden Haare, die einen häufig an Tamaki erinnerten.

„Was weißt du schon? Du hast keine Ahnung!“

Elisabeth wich einen Schritt zurück. Jeder an der Schule kannte Nekozawa, wenn auch nur flüchtig und aus Erzählungen. Er war der Leiter des Clubs für die dunkle Magie, eine Person, die man nie im hellen Licht antraf und die sich ständig verhüllte. Viele an der Schule fürchteten ihn und seine Leute. Dennoch war auch er einfach ein Junge aus reichem Hause, der auf eine gute Schule geschickt wurde. Doch Elisabeth überkam mehr und mehr die Angst. Er war ein ruhiger Schüler gewesen, der zwar oft gruselig wirkte, aber bisher niemandem etwas zuleide getan zu haben schien. Bis es dann zu Shouta’s Tod kam und nun mehr und mehr für Liz klar wurde, dass Nekozawa nicht unbeteiligt daran war.

„Alles was ich getan habe in den vergangenen Wochen…das geschah aus Liebe.“, murmelte er, doch Liz sah wie sich seine Hände ballten. Innerlich schien er vor Wut zu kochen.

„Du wolltest, dass Katzu den Club verlässt, nicht wahr?“, sprach Elisabeth und versuchte klar und deutlich zu sprechen. Sie wollte sich ihre Angst nicht anmerken lassen.

„Mit der Existenz des Host Clubs habe ich kein Problem. Sie sind tolle Menschen. Sie haben mir schon oft geholfen, dafür danke ich ihnen. Doch dein Club, Elisabeth…warum musstest du sie damit hineinziehen?“

Elisabeth schwieg. Jeden Grund, dem sie ihn hätte nennen können, hätte ihn nur noch mehr verärgert. Er machte einen Schritt auf sie zu.

„Sie hat einen besseren Umgang verdient. Aber stattdessen sollte sie mit Männern spielen. Die Hosts sollen gerne mit Gefühlen spielen und meinetwegen auch ihr anderen Maids. Aber nicht Sie ! Nicht Ju !“

Er machte einen weiteren Schritt auf Elisabeth zu und nun wich sie einen Schritt zurück. Die Angst kochte nun wirklich bemerklich in ihr auf und sie spürte wie sich Übelkeit in ihrem Inneren breit machte. Ihre Muskeln spannten sich an, als ob sie bereit war jederzeit davonzulaufen.

„Nekozawa, das alles wird dein Verhalten nicht entschuldigen. Du hast-…“

„Ich habe was? Ich habe sie immer nur beschützt. Seit Jahren habe ich dafür gesorgt, dass niemand ihr etwas tun kann, dass niemand ihr zu nahe kommt.“

Ein weiterer Schritt rückwärts und Elisabeth spürte in ihrem Rücken einen Pfosten. Um genau zu sein einen Bettpfosten. Das Bett war noch von der letzten Maid-Märchen-Show, die sich im Club hatten, dageblieben.

„Ich war immer da. Wer glaubst du war dafür verantwortlich, dass bei eurem Ausflug in den Freizeitpark das Licht in der Geisterbahn ausging und Katzu auf einmal verschwand?“

In Elisabeths Kopf machte es klick. Sie hatte gar nicht mehr an diesen seltsamen Vorfall gedacht und nun erschien es ihr auch erst logisch, dass er daran beteiligt war.

„Du hast ihr Angst gemacht.“, murmelte Liz.

„Und ich wollte es nicht!“, schrie Nekozawa nun beinahe verzweifelt. „Ich wollte nur, dass sie merkt, dass es nichts Gutes mit sich bringt, wenn sie mit euch allen unterwegs ist. Sie sollte beginnen Angst vor eurer Gegenwart zu bekommen. Dasselbe galt für die Briefe, die ich eurem Club anonym geschickt habe. Doch du hast ihr diese oftmals verweigert und ihr nichts von diesen erzählt, was mir alles etwas schwieriger gemacht hat.“

„Du warst es auch, der für das Pechmarie-Debakel im Club verantwortlich war, richtig?“

Nekozawa nickte leicht und seufzte. „Ich wollte sie nicht demütigen. Doch ab diesem Moment wusste sie auch, dass ich es war. Du musst wissen, Liz. Die Pechmarie hat eine ganz besondere Bedeutung für Ju Katzuragi. Und das ist größtenteils meine Schuld.“

Langsam schienen sich in Nekozawas Augen Tränen zu bilden, doch er wandte den Kopf etwas ab und es fiel Elisabeth generell schwer bei dem schwachen Licht etwas zu sehen.

„Viele Kinder haben angefangen sie zu meiden, als sie sich mit mir anfreundete. Sie nannten sie Pechmarie, weil ich sie mit meiner Anwesenheit ins dunkle gezogen habe. Sie hätte es mir nie gesagt, doch das alles hat sie als Kind wirklich verletzt. Wo sie vorher immer schon sehr beliebt gewesen war…das alles kam erst wieder, als du sie mir weggenommen hast und in deinen Club aufgenommen hast. Vorher…da hatte sie mir gehört und nur mir.“

Nekozawa kam nun ständig näher und Elisabeth konnte nicht mehr einfach ausweichen.

„Und dann war da noch Morinozuka.“, murmelte Nekozawa leise.

„Er ist ein guter Kerl, das weiß ich. Und ich habe mich wirklich beherrschen müssen. Vorallem, als die beiden sich Weihnachten getroffen haben. Zum Glück hat Katzuragi sich dann zurückgenommen. Morinozuka etwas anzutun wäre mir schwer gefallen.“

„Und bei Shouta war es einfach?!“, platzte es nun aus Elisabeth hinaus und mit einem Satz war Nekozawa direkt vor ihr und ergriff ihre Handgelenke. Ein kurzes Kreischen entfuhr Elisabeth’s Kehle, als sie sich erschrak und dem festen Griff Nekozawas spürte, der ihr sofort schmerzte.

„Du verstehst das alles nicht! Nichts ist so gewesen! Nichts! DU solltest schweigen!“, schrie Nekozawa sie an. Doch mit einem Mal erhellte der komplette Saal, wie ein Blitz. Alle Lampen war schlagartig angegangen und man hörte nur noch Nekozawas schmerzhaftes Schreien, als er sich die Kapuze wieder überwarf und in sekundenschnell aus dem lichtdurchfluteten Raum stürmte. Nach einigen Sekunden erlosch das Licht wieder. Elisabeth stützte sich schwer atmend am Bettpfosten ab und griff mit einer Hand an ihrer Brust, wo sie ihr schrecklich schnell pochendes Herz fühlen konnte. Als nächstes öffnete sich mit einem großen Knall die Tür zum Nebenraum der Aula und Liz kreischte vor Schrecken wieder auf und zuckte heftig zusammen. Ihr Blick eilte sofort hinüber zur Tür.

„K..Kyouya!“, keuchte sie, immer noch außer Atem.

„Was hast du dir dabei gedacht?“, sagte Kyouya wütend und stürmte auf die junge Maid zu. Sein Blick war fast zornig, welches sich noch besser dadurch erkennen ließ, dass er keine Brille trug.

„Hast du nur eine bloße Ahnung wie das hier hätte ausgehen können, wenn ich nicht dagewesen wäre? Weißt du überhaupt in welche Gefahren du dich gerade gebracht hast? Ein Mensch ist schon tot, willst du was riskieren und der nächste sein?“

Ebenso wie Nekozawa griff auch Kyouya nach ihren Handgelenken, doch war sein Griff um einiges sanfter. Er zog Elisabeth näher zu sich und blickte ihr direkt in die Augen.

„Was hast du dir dabei gedacht?“, sagte er nun um einiges ruhiger. Ein kurzer Moment des Schweigens kehrte ein.

„Sag…Sag mir nicht du hättest es nicht auch getan. Für einen deiner Freunde.“, murmelte Liz, als sich ihre Wangen etwas röteten. Sie versuchte seinem Blick zu entgehen, doch eine Hand ließ ihr Handgelenk los und ergriff ihr Kinn, womit ihr Gesicht wieder dem seinen zugewandt wurde.

„Ich wäre nicht so unvorsichtig dabei gewesen. Ich hätte jemanden dabei gehabt, der mir den Rücken deckt!“, schnauzte er sie nun an, ohne sie jedoch loszulassen.

„Tz...fein! Ich habe aber eben keine Privatarmee zuhause rumstehen, die mal eben anmarschiert kommt, wenn es grad brenzlig wird!“, maulte sie nun zurück. Scheinbar war der Schreck vergangen und sie war wieder ihr normales Ich. Allerdings machte ihre störrische Art auch Kyouya noch wütender.

„Du musst lernen mehr Verantwortung zu übernehmen! Ständig schlenderst du herum und erweckst den Eindruck du hättest alles im Griff, doch das hast du nicht!“

Die zweite Hand löste sich von ihrem Handgelenk und er legte sie in ihren Nacken.

„Warum kannst du nicht einfach auf mich hören?“

„Kyouya, lass das. Lass mich jetzt los!“

„Antworte!“

„Was willst du hören, Kyouya?!“

„Warum zur Hölle du mir das Leben schwer machst!“

Kyouya zog sie noch näher an sich heran und ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Liz vernahm den süßen Duft seines Atems, doch konnte nicht einfach klein beigeben.

„L..Lass es, Kyouya! Lass mich jetzt los!“, schrie sie, anstatt auf seine Frage irgendwie einzugehen und machte nun Gebrauch von ihren beiden freien Händen, um Kyouya möglichst von sich wegzustoßen. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, dass Kyouya um so vieles stärker war als sie.

„H..Hör auf! Kyouya! Hör auf!“, schrie sie immer mehr, als sich Kyouya ihr immer weiter näherte und schließlich fast mit Gewalt seine Lippen auf die ihren presste. Elisabeth wehrte sich weiter und versuchte noch ihn von sich wegzudrücken, doch nichts gelang. Und von Sekunde zu Sekunde wurden ihre Arme schwächer und drückten Kyouya nicht mehr weg, sondern zogen ihn an seinem Jackett festkrallend näher heran. Einer seiner Arme legte sich um ihre Taille. Es schienen Minuten zu vergehen, ehe sich ihre Lippen voneinander lösten. Liz wagte es nicht ihm direkt in die Augen zu blicken und ließ den Kopf etwas sinken. Doch Kyouyas Gesicht kam ihr wieder näher und sie war erneut in einem Kuss gefangen. Ein Kuss, der dieses mal sanfter war. Liz‘ Herz pochte nun noch schneller und sie spürte wie ihr warm wurde und das Blut heiß durch ihre Adern floss. Der sanfte Kuss gefiel ihr, doch mit einem Mal war er nicht befriedigend genug. Auch sie legte nun eine Hand in seinen Nacken und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm noch näher zu kommen. Sie lösten sich, doch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Und so machte Kyouya einen Schritt nach vorne und beide fielen gemeinsam auf das praktisch platzierte Bett.
 

Der nächste Tag
 

Ayame hatte kaum ein Auge zugetan. Noch immer schwirrten Rika’s Worte in ihrem Kopf herum und verursachten heftige Kopfschmerzen. Stundelang war Haruhi noch an ihrer Seite gewesen und hatte sie versucht zu trösten, während sie einfach zur geweint hatte. Zuerst hatte sie überlegt Tamaki zu rufen, doch wollte sie gerade einfach nicht zu gesehen werden. Irgendwann spät nachts hatte sie Haruhi nach Hause fahren lassen. Zu dem Zeitpunkt waren ihre Tränen doch noch lange nicht aufgebraucht gewesen und so hatte sie sich irgendwann in den Morgenstunden erst vor Erschöpfung in den Schlaf geweint. Als ein Bediensteter Morgens in ihr Zimmer kam, um sie für die Schule zu wecken, täuschte sie eine Erkältung vor und blieb im Bett liegen. Wie hätte sie aufstehen und in die Schule gehen können?

Sie hatte recht früh eine Nachricht von Tamaki erhalten, der sich wunderte, wo sie steckte. Sie überlegte, ob sie antworten sollte, doch sie konnte nicht. Sie wollte ihn nicht anlügen, konnte ihm aber auch nicht einfach irgendwie die Wahrheit in einer Kurzmitteilung senden. Als sie wieder komplett in Gedanken versunken war, fielen ihre Augen erneut zu und erst gegen 13 Uhr erwachte sie wieder. Sie blickte erneut auf ihr Handy und setzte sich schnell auf. 36 neue Nachrichten und 14 verpasste Anrufe. 17 Nachrichten kamen von dem mehr als besorgten Tamaki, der sich wünschte sie würde antworten. Die restlichen kamen von Anissa und Liz, welche darum baten schnellstmöglich zurückgerufen zu werden. Die Anrufe kamen alle ausschließlich von Anissa‘s Telefon. Noch ehe Aya die Nummer wählen konnte, ging ein erneuter Anruf von Anissa ein, den sie nun entgegennahm.

„Hallo?“, murmelte Ayame nur leicht.

„Aya-chan! Endlich, ich versuche seit Stunden dich zu erreichen, wo steckst du?“

„Ich bin Zuhause, mir…mir geht es nicht sonderlich gut.“

„Ja, Haruhi hat es uns gerade erzählt. Du musst aber sofort in die Schule in die Aula kommen! Bitte, es gibt einige Ereignisse und wir müssen uns alle beraten. Bitte, es ist wichtig!“

„Ich bin krankgemeldet, Ani…ich kann nicht einfach zur Schule kommen, ich…“

„Ayame, bitte!“, hörte man nur Liz, die nun anscheinend den Hörer übernommen hatte.

„Wir brauchen jede Hilfe, die wir erhalten können. Bitte, es ist dringend.“

Ayame seufzte leicht. Doch wenn Liz und Anissa so drauf drängelten, dann musste tatsächlich etwas nicht stimmen. Doch was konnte denn noch alles passieren? War der ganze Stress denn nicht langsam genug?

„Ich beeile mich.“, sagte sie nun und legte den Hörer auf. So schnell es ging kleidete sie sich an und machte sich fertig. Es brauchte eine Menge Schminke, um die Augenringe zu verdecken, doch die geröteten Augen konnte sie nicht vertuschen. Zwar baten die Bediensteten sie das Haus nicht zu verlassen, da sie doch krank seie, doch im Endeffekt ließ sie sich nicht abbringen und machte sich auf den Weg.
 

Etwas später. Maid-Clubraum: Alte Aula

„Aya-chan, da bist du ja endlich!“, erklang es von Anissa, als Ayame des Clubraum betrat. Die Maids wie Hosts waren in der Mitte des Raumes versammelt. Sion, Honey und Mori saßen auf einem der Sofas, während die anderen drum herum standen.

„Was ist passiert?“, murmelte sie, als sie zuerst auf Tamaki zuschritt und sich dafür entschuldigte, nicht geantwortet zu haben. Er schien einfach erleichtert, dass sie nun da war und legte einen Arm um ihre Schulter. Sie sah so verletzt aus und er wollte sie doch einfach nur glücklich sehen.

„Ließ das.“, sprach Kaoru und hielt ihr einen weißen Briefumschlag entgegen. Verwirrt blickte Ayame in die Runde und stellte fest, dass Katzuragi und Rika fehlten.

Langsam öffnete Ayame den Briefumschlag und ihr stockte der Atem, als sie die Karte hinausnahm und diese las.

„Hiermit laden Ju Katzuragi und Umehito Nekozawa herzlich zu ihrer bevorstehenden Hochzeit ein…“ stammelte sie.

„Was zur Hölle hat das zu bedeuten?“, fragte sie nun unglaubwürdig in die Runde.

„Es scheint, dass seit dem Todesfall von Shouta alle möglichen Hochzeitskandidaten für Katzuragi abgesprungen sind. Heute Morgen wurde dann bekanntgegeben, dass es noch einen Interessenten gab und das Angebot wurde so schnell wie möglich angenommen. Die ganze Schule ist bereits informiert, die Leute sprechen von nichts anderem mehr.“, antwortete Kyouya.

„Das hier ist also ernst gemeint? Aber…Ju und Nekozawa? Das ist unmöglich.“

„Das haben wir auch erst gedacht.“, sprach Tamaki mit sanfter und beruhigender Stimme. „Doch Liz und Kyouya konnten uns da aufklären.“

Fragend blickte Ayame die beiden an und so begannen sie erneut ihre Geschichte vom Vorabend zu erzählen und wie sie herausgefunden hatten, welches Spiel Nekozawa schon seit Wochen mit ihnen am spielen war.

„Aber bedeutet das nicht, dass Nekozawa an Shoutas Tod beteiligt ist?“, fragte Ayame.

„Momentan können wir das nicht ausschließen“, murmelte Honey leise, der Mori den Rücken zu streicheln schien. Erst jetzt bemerkte Ayame, dass Mori wie ein Häufchen Elend auf dem Sofa saß. Keiner konnte so verletzt sein, wie er es gerade war. Ju sollte verheiratet werden und das bereits in wenigen Tagen. Und das mit Nekozawa.

„Und…was tun wir jetzt?“

Kaoru war es der antwortete: „Wir haben bereits alle versucht irgendwie an Katzuragi zu kommen. Allerdings war sie heute auch nicht in der Schule und Gerüchten zufolge ist sie bis zur Hochzeit vom Unterricht freigestellt worden.“

„Kaoru und ich sind vorhin an ihrem Anwesen gewesen, doch es gibt keinen Weg irgendwie an sie heranzukommen.“, fügte Hikaru hinzu.

„Allerdings haben wir einen Plan!“, begann Liz, „Kyouya hat herausgefunden, dass es heute Abend ein Verlobungsessen geben wird. Im Restaurant Belle Reve.“

„Wir wollen einfach mit Katzu-chan reden, darum haben wir selbst einen Tisch reservieren lassen.“, fügte Honey hinzu.

„Das Belle Reve. Es gehört Rika’s Familie.“, murmelte Aya und Liz nickte daraufhin.

„Ja, allerdings werden wir auf ihre Hilfe dabei wohl verzichten können. Sie hat ihren Dienst im Club heute Morgen offiziell quittiert.“

Erschrocken hob Aya den Blick, doch eigentlich wunderte es sie nicht. Natürlich versuchte Rika jetzt jeglichen Kontakt mit ihr und Hikaru zu vermeiden. Im folgenden wurden nur noch die nötigen Schritte für den Abend besprochen. 20Uhr am Eingang des Nobelrestaurants. Danach löste sich die Gruppe größtenteils auf. Tamaki nahm Ayame an der Hand und hielt sie jedoch vom gehen ab. Der Halbfranzose trat nah an sie heran und sah ihr mit einem traurigen Lächeln in die Augen.

„Hey…wie geht es dir?“´

Sie seufzte einmal. „Um ehrlich zu sein…ich weiß es nicht. Zurzeit schwirrt mir soviel im Kopf herum. Ich kann kaum klar denken.“

Tamaki strich ihr einmal sanft über die Wange.

„Ich bin mir sicher, dass sich das mit dir und Rika-chan bald wieder beruhigt.“

Doch da konnte Ayame nur mit den Schultern zucken. Noch nie hatte sie ihre Freundin so wütend gesehen. Wütend und verletzt.

„Ich weiß einfach nicht wie das weitergehen soll. Rika ist mir der wichtigste Mensch auf der Welt, Tamaki“, sprach die junge Dame und konnte es kaum unterdrücken, dass sich ihre Augen langsam mit Tränen füllten.

„Hey…jetzt wein doch nicht…“, murmelte Tamaki leise und schloss sie in seine Arme. Ayame lehnte den Kopf gegen seine Brust und schluchzte einige Male, während ihr mehrere Tränen die Wangen hinab liefen.

„Wir finden einen Weg! Das verspreche ich dir. Ich würde dir alles versprechen.“

Nun kehrte auf einmal die Erinnerung an die Ringschatulle zurück. Ayame hatte das kleine Döschen ganz vergessen, welches sie gefunden hatte. Es schien aber jetzt erstmal nicht so, dass Tamaki ihr einen Antrag machen wollte. Nun es konnte wohl auch kaum einen schlechteren Zeitpunkt geben.

„Ähm…Chef? Ayame?“, ertönte auf einmal Hikarus Stimme hinter den beiden.

Beide wandten den Kopf zu ihm und und Aya wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Auch Hikarus Blick wirkte traurig und er schien kaum geschlafen zu haben.

„Ich…ich wollte mich entschuldigen. Das alles ist meine Schuld. Ich werde dafür sorgen, dass sie dir verzeiht, Aya! Das wird sie, Dir wird sie verzeihen.“

Hinter Hikaru kam nun Kaoru hervor, der die Sachen der beiden zusammengepackt hatte und zum Aufbruch bereit war. Er sagte nichts, sondern legte mit einem mitfühlenden Blick eine Hand auf die Schulter seines Bruders.

„Aber…was ist mit dir?“, fragte Aya und löste sich langsam aus Tamakis Umarmung. Jedoch blieb sie weiterhin nah bei ihm stehen und unbewusst ließ der Blonde einen Arm um ihre Taille gelegt.

„Tja…dass sie mich hasst und wohl hassen wird, hat sie mir sehr deutlich gemacht. Daran wird sich anscheinend auch nichts ändern.“

Mit einem Mal löste sich Tamaki’s Arm von Aya und er trat nah an Hikaru heran und packte ihn grob an den Schultern.

„Was zur Hölle redest du da, Hikaru?!“

„Ähm…äh..Chef…was…“

Selbst Kaoru war vor Schreck einen Schritt zurück gewichen und blickte seine beiden Host Kameraden nun verblüfft an, ebenso wie Aya es tat.

„Ich dachte du magst dieses Mädchen! Was ist denn nun? War das nur Gerede? Ich habe dich die letzten Wochen doch gesehen Hikaru. Warst du nicht glücklich?“

Etwas ratlos blickte Hikaru hinüber zu seinem Bruder, der ihm einen sanften Blick zuwarf und einmal leicht nickte. Sein Blick glitt wieder hinüber zu seine, Clubchef und nun war es Hikaru, der nickte.

„Ja, das war ich.“

„Dann darfst du sie nicht aufgeben. Hörst du, Hikaru? Ein richtiger Mann, der kämpft für das, was er will!“

Genau dies war einer dieser Momente in denen Tamaki alle berühren konnte. Er wusste es manchmal einfach genau die richtigen Worte zu finden und seinen Freunden die Augen zu öffnen. Hikaru wollte Rika. Zwar hatte er es schon fast aufgegeben, doch nun schöpfte er erstmals neuen Mut. Kurz blickte er hinüber zu Ayame, während Kaoru wohl unbemerkt aus dem Raum eilte.

„Ich glaube, dass Tamaki vollkommen Recht hat. Momentan ist alles etwas schwierig, aber…ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles so bleiben soll. Ihr beide seid ein wundervolles Paar und ich bin mir sicher, dass du Rika mindestens genauso liebst wie ich.“, sprach sie mit einem engelsgleichen Lächeln. Hikaru errötete leicht.

„Liebe, hm?“, murmelte er nur, sah dann wieder Tamaki an und flüsterte: „Danke, Chef.“

„Dafür sind Freunde da.“, antwortete ihm dieser und ließ ihn nun gehen.
 

Währenddessen war Kaoru bereits so schnell es ging aus dem Schulgebäude geeilt und rannte auf den Hof, wo die meisten Schüler und Schülerinnen von Chauffeuren abgeholt wurden. Auch auf ihn hatte Tamaki’s Ansprache eine Wirkung gemacht und nun verstand auch er, dass es etwas gab, was er um jeden Preis haben wollte. Und dies konnte er nur erreichen, wenn er dafür kämpfte.

„Anissa!“, rief er laut und erreichte es gerade noch, dass sie sich noch einmal umdrehte, ehe sie in einen schwarzen Wagen stieg.

„Kaoru…was ist denn?“

Leicht außer Atem erreichte er die junge Blondine und musste erst einmal nach Luft schnappen, ehe er etwas sagen konnte.

„Ich muss dir etwas sagen! Etwas, dass ich schon lange sagen wollte.“

„Ähm…na dann schieß mal los.“, antwortete Anissa ohne sich groß etwas dabei zu denken.

„Zuerst musst du wissen, dass sich viel geändert hat in den letzten Monaten. Um ehrlich zu sein…seitdem Hikaru und ich Hosts wurden…früher da war alles anders. Da ging es mir nicht darum andere Leute kennen zu lernen. Solange Hikaru da war, war meine Welt okay. Aber…obwohl Hikaru noch immer ein wichtiger Teil in meinem Leben ist…ich will, dass es jemanden gibt, der mir für meine Zukunft noch wichtiger sein wird!“

Leicht verwirrt blickte Anissa Kaoru an. So richtig verstand sie es wohl immer noch nicht.

„Kaoru, was meinst..“

„Was ich dir sagen will, Ani…Ich mag…“

„Was ist denn da los? Wir stehen hier mega im Halteverbot!“, erklang auf einmal eine helle Stimme und hinter Anissa, lugte auf einmal ein Kopf aus der offenen Autotür.

„Renge..“, murmelte Kaoru und war auf einmal völlig irritiert. Anissa. Halteverbot. Geständnis. Renge. Auf einmal prasselte alles noch einmal auf ihn ein und er wurde selbst nervös, als er bemerkte, was er da gerade tat. Seine Hände begannen leicht zu zittern und er spürte einen dicken Kloß in seinem Hals, der es ihm schwer machte weiterzusprechen.

„Ähm…also…ich…“, begann er zu stottert, atmete dann einmal tief durch und sagt: „Anissa! Heute Abend reden wir einfach okay? Wir sehen uns dann!“

Und schwupp drehte Kaoru sich um und schritt selber davon und ließ Anissa nur noch verdatterter stehen. Renge begann zu kichern.

„Nun komm schon in den Wagen, Dummchen!“

„…Ja!“

Renge war es auf einmal klar, doch Anissa wusste immer noch nicht, dass ihr ein Liebesgeständnis bevorstand.
 

Stunden Später am Belle Reve
 

Die Gruppe der Hosts und Maids hatte sich schick gekleidet vor dem Belle Reve versammelt. Anissa, welche ein enges, blaues und bis zu den Knien reichendes Kleid trug, welches für ihre Verhältnisse doch äußerst seriös wirkte, versuchte durch die Fensterfronten des Restaurants einen Blick auf die Gesellschaft zu werfen, der Katzuragi beiwohnte. Jedoch konnte sie diese nicht erblicken.

„Ich weiß ja nicht so genau, ob ich sauer sein soll. Ju heiratet und wir werden nicht mal eingeladen zur Verlobungsfeier.“, motzte sie leicht rum.

„Du musst gut reden! Ihr habt mich nicht einmal gefragt, ob ich mit euch mitgehe!“, entgegnete ihr Renge patzig und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie hatte sich einfach der Gruppe angeschlossen, als sie alles von Anissa erfahren hatte. Zum einen mochte sie Katzuragi und wollte auch irgendwie behilflich sein. Zum anderen war sie wirklich neugierig auf Kaorus Verhalten und was er nun tun würde.

Renge lehnte sich gegen die Wand und zupfte ihr extravagantes lila/türkises Kleid zurecht,welches vorne kurz und hinten lang war. Ausnahmsweise hatte sie sich kein Cosplay übergeworfen, wenn auch ihr Outfit wirklich das auffälligste war.

„Du bist kein offizielles Mitglied in irgendeinem unserer Clubs…“, begann Hikaru.

„…wieso sollten wir dich also Fragen, wenn du einfach immer aus heiterem Himmel auftauchst?“, beendete Kaoru.

ZAPP! Sofort kniff Renge beiden Jungs kräftig in die Wange und beide winselten vor Schmerz.

„Wir sind doch FREUNDE! Und Freunde nimmt man bei sowas mit, ihr frechen Rotschöpfe!“, grummelte sie.

„Reiß dich bitte zusammen, Renge.“, murmelte Kyouya nur und blickte genervt auf die Uhr. Renge ließ die beiden los und begann unschuldig zu pfeiffen. Die beiden Hosts richteten sich auf und sorgten dafür, dass ihre Anzüge und Krawatten richtig saßen.

„Normalerweise ist sie pünktlich.“, bemerkte Liz nur, die nervös mit dem Fuß immer wieder auf den Boden tippte. Sie trug ein knielanges, schwarzes Kleid, das über eine Schulter ging. Irgendwie ließ dieses Kleid sie mächtig wirken, aber das lag häufig einfach an der Aura, die sie versprühte.

„Da hinten sind sie doch!“, sagte Ayame plötzlich, die sich wieder prinzessinnenhaft gekleidet hatte und märchenhaft in ihrem Champagner-farbenen Kleid aussah, welches in Trompetenform geschnitten war.

Hastig eilten Sion und Honey herbei, die bisher die einzigen waren, die fehlten. Sion trug ein kurzes, schimmerndes Kleid, welches einen farblich irgendwie an den Regenbogenfisch aus den Kinderbüchern erinnerte.

„Tut uns Leid, wir haben wohl etwas die Zeit vergessen.“, sagte Honey und wurde dabei etwas rot, ebenso wie Sion, welche den Kopf wandte und versuchte ihre Röte zu verbergen. Die anderen dachten sich jedoch nichts dabei.

„Gut, wir sind vollzählig. Wie genau lautet jetzt der Plan?“, fragte Haruhi, die auch in einen schicken Anzug gesteckt wurde und eine knallrote Fliege trug. Sie sah schon ziemlich unwiderstehlich aus und man sah ihr nicht im geringsten an, dass sie eigentlich ein Mädchen war.

„Nun gut, hört zu, meine Freunde!“, sprach Tamaki und winkte alle näher zu sich heran.

„Sobald wir drinnen sind, werden wir wohl erst einmal zu unserem Platz gebracht. Wir wissen leider überhaupt nicht, wo dieser ist, hoffen aber, dass wir gute Sicht auf Katzu und die Familien haben. Wir verhalten uns unauffällig und lassen uns erst einmal wie ganz normale Gäste bedienen. Ich empfehle euch jetzt schon die Muschelsuppe, die ist hier wirklich fantastisch. Als Hauptgang würde ich vorschlagen probieren wir es mit…“

„Schluss damit, Chef!“, sagten die Zwillinge synchron, drückten ihm von jeder Seite jeweils eine Faust leicht ins Gesicht und brachten ihn somit zum schweigen.

„Er hat eigentlich Recht. Wir werden uns möglichst normal verhalten, das erwarten wir von euch allen. Mehr können wir erst einmal nicht planen, denn keiner weiß genau was und da drinnen erwartet. Wir können nur hoffen, dass wir ein privates Gespräch mit Katzuragi arrangieren können, aber sie wird sehr isoliert sein.“, erklärte Kyouya.

„Wir bleiben wachsam…“, murmelte Mori, der noch abwesender wirkte, als sonst. Er war immer noch ein Häufchen elend. Die Tatsache, dass er wohl in wenigen Minuten seine Geliebte mit ihrem zukünftigen Ehemann sehen sollte, brachte ihn fast um.

„Wagen wir es!“, kam es von Liz und sie und Kyouya schritten voran. Die beiden hatten für die Reservierung gesorgt und so marschierte die Gruppe schweigend durch das Restaurant bis hin zu ihrem Tisch. Alle hielten die Augen und Ohren offen und versuchten Katzuragi zu entdecken, doch nirgendwo war auch nur eine Spur von ihr zu sehen.

Ruhig ließen sie sich alle nieder und bekamen die Speisekarten.

„Ich versteh das nicht…wo steckt sie? Sie sollten doch hier sein oder irre ich mich?“, flüsterte Ayame Tamaki zu, der direkt neben ihr Platz genommen hatte.

„Vielleicht waren unsere Infos falsch…“, murmelte er, während er die Speisekarte sehr hoch vor seinem Gesicht hielt, welches wohl unauffällig wirken sollte, tatsächlich aber das Gegenteil bewirkte.

Selbst Elisabeth und Kyouya wurde mittlerweile Unwohl. Die beiden waren sich sicher gewesen, was den Treffpunkt und die Uhrzeit anging, doch trotzdem war niemand der bevorstehenden Verlobungsfeiergesellschaft da.

Keiner traute sich jedoch etwas laut über den Tisch zu den anderen zu sagen, da niemand die angenehme und noble Atmosphäre stören wollte. Sanfte Geigen und Klaviermusik drang hervor und eine Zeit lang waren alle still, bis der Kellner zurück kam, jedem die Getränke einschenkte und die Bestellung für die Vorspeise entgegen nahm.

„Was machen wir denn jetzt?“, fragte Renge Anissa, doch diese zuckte nur mit den Schultern. Alle blickten sich im Kreise an und keiner wusste genau, was der nächste Schritt sein würde. Während sie untereinander zu tuscheln begannen und rätselten an welchem Ort in der Stadt Katzuragi dann sein konnte, kam die Vorspeise und alle begannen ruhig zu Essen. Zwar war das Restaurant ein Ambiente, welches alle – außer Haruhi – gewohnt waren, jedoch wirkten alle so angespannt und benommen, als würden sie alle nicht dazu gehören.

„Ugh, Haruhi…was ist das da in deinem Salat? Lass das zurückgeben.“, sagte Anissa plötzlich und blickte auf Haruhi’s Teller. Tamaki war nun drauf und dran aufzuspringen und Haruhi vor dem Ekel zu bewahren, den er auf ihrem Teller vermutete.

„Hmm…aber das ist…ein Stück Papier?“, murmelte Haruhi fragwürdig und zog es aus ihrem Salat.

„Da steht doch was.“, bemerkte Liz.

Séparée“, las Haruhi laut vor und da machte es bei den meisten Klick und die Blicke wanderten zu einer geschlossenen Tür, die wohl zu einem abgeschotteten Bereich führen musste. Daran hatte bisher keiner gedacht, obwohl es im Endeffekt nur logisch erschien, dass eine Feiergesellschaft sich zurückzog.

„Wo kommt diese Nachricht her?“, fragte Sion.

„Bestimmt von Katzu! Sie muss wissen, dass wir hier sind und will, dass wir sie daraus holen!“, antwortete Anissa ihr.

Mori’s Blick richtete sich nun die ganze Zeit auf die geschlossene Tür, voller Sehnsucht. Es war alles, was ihn nun von ihr trennte. Und doch war da noch so vieles mehr. Sie war unerreichbar für ihn geworden. In den vergangenen Stunden hatte er nachgedacht und nachgedacht und war sich mittlerweile nicht mehr sicher, ob es richtig war, was die Hosts und Maids heute Abend planten. Vielleicht – so begann er zu glauben – war es an der Zeit sie gehen zu lassen. Sie musste doch eingewilligt haben die Frau Nekozawas zu werden. Und sie kannten sich seit Jahren. Vielleicht liebte sie Nekozawa ja auch schon und bemerkte dies erst jetzt. Die Zweifel in Mori tobten, wenn er es auch alles nicht wahr haben wollte, so begann er die Hoffnung langsam aber sicher aufzugeben. Selbst als sein kleiner Freund Honey seine Hand nahm und diese kurz aber bestimmend drückte, konnte er kein Licht in seinem Inneren erkennen. Dennoch war er seinem Cousin und besten Freund, wie auch allen anderen seiner Freunde, dankbar.

„Nun gut…die Frage ist wohl…wie kommen wir da jetzt rein?“, fragte Hikaru in die Runde. Mittlerweile redeten alle wieder normal miteinander und sie schienen auch nicht sonderlich aufzufallen.

„Gar nicht. Sieh doch mal daneben.“, sprach Kyouya und deutete auf den Muskelprotzen, der neben der Tür positioniert war und offenbar als Türstehen für das Séparée diente.

„Okay…ich habe nicht damit gerechnet, dass wir noch an so einem Kerl vorbei müssen. Renge, hast du zufällig auch hier irgendwelche Untergrundkanäle?“

„Ach, Lizzy…ich wünschte es, aber die Bauarbeiten dafür sind wohl erst nächstes Jahr abgeschlossen.“

Verdutzt blickte Elisabeth Renge an. Sie hatte das eigentlich als Scherz gemeint, nahm Renge aber nun durchaus beim Wort.

„Okay, verrückt, das lasse ich so stehen. Wenn wir da nicht reinkommen, dann müssen wir Katzuragi eben nach draußen bekommen.“

„Und wie sollen wir das machen, Liz?“, erkundigte sich Ayame.

„Naja, irgendwann wird sie doch mal pinkeln müssen, oder?“, bemerkte Hikaru.

„Wann soll das denn sein? Vielleicht muss sie den ganzen Abend lang nicht.“, kam es von Honey.

Liz: „Hat denn niemand einen Plan?“

Als nächstes war Tamaki es, der sich äußerte: „Schicken wir ein ferngesteuertes Auto hinein mit einer geheimen Botschaft, die ihr sagt sie soll nicht heiraten, sie soll sich das überlegen und wir warten hier draußen und nehmen sie dann mit. Papa ist für sie da!“

„Abgelehnt. Nächster Vorschlag?“

Auf Elisabeth’s Ablehnung reagiert Tamaki mit seinem üblichen traurigen Hundeblick.

„Wir haben kein ferngesteuertes Auto hier, Chef!“, erklärte Kaoru es ihm, da ihm das wohl vorher nicht klar gewesen war.

„Leute, seht mal!“, kam es von Sion, die wieder auf die Tür deutete. Eine Kellnerin schritt auf diese Tür zu, der Mann ließ sie ohne einen weiteren Blick passieren und während sich die Tür öffnete, konnten alle für wenige Sekunden ins Innere sehen. Jedoch erhaschten sie lediglich einen Blick auf einige gut gekleidete ältere Herren. Katzuragi konnten sie nicht ausfindig machen.

„Da drinnen war zweifelsohne ihr Vater. Sie muss dort drinnen sein.“, erklärte Kyouya.

„Ich habe eine Idee!“

Erneut kam dies von Tamaki und er stand auf und hob einen Arm empor. Erneut machte seine Art mehrere andere Gäste auf sich aufmerksam, wenn auch gleich sie schnell das Interesse verloren und sich wieder ihrem eigenen kulinarischen Genuss hingaben.

„Wir brauchen Tabletts! Wir marschieren verkleidet hinein.“

„Gar keine üble Idee, Tamaki. Allerdings können wir nicht alle hinein.“

„Richtig, Kyouya. Ich schlage vor ICH – als Host Club KING – übernehme die Verantwortung und…“

„Das kommt gar nicht in Frage, du ruinierst das nur!“, sagte Liz leicht patzig und versetzte Tamaki erneut in traurige Hündchen-Stimmung.

„Kyouya und ich übernehmen das. Wir sind wahrscheinlich am diszipliniertesten und am geeignetsten für diese Aufgabe.“

„Aber, Liz…ihr Vater würde dich doch erkennen!“, sprach Ayame.

Da kam auch Liz ins Grübeln und biss sich leicht auf die Unterlippe. Sie wollte es nicht zugeben, aber sie wollte dringend in das Innere dieses Raumes. In der vergangenen Zeit war Katzuragi eine ihrer besten Freundinnen geworden und sie musste sie sehen.

„Nein, das kriegen wir hin. Katzuragi’s Vater hatte gerötete Wangen und ein Weinglas in der Hand. Das ist mit Sicherheit nicht das erste Glas für ihn heute Abend. Zudem bezweifle ich es, dass er den Kellnern überhaupt ins Gesicht blickt. Wir dürften also sicher sein, was ihn angeht.“

Verblüfft blickte Elisabeth Kyouya an. Er hatte wahrscheinlich recht. Kaum einer aus der gehobenen Schicht beachtete für gewöhnlich die Kellner, so traurig das auch sein konnte.

„Nagut. Ihr macht das schon.“, sagte Tamaki.

Kyouya und Elisabeth erhoben sich und wandten sich von dem Tisch ab.

Liz: „Gehen wir in Richtung der Toiletten. Dort muss irgendwo ein Pausenraum für die Bediensteten sein. Wir schleichen uns dort hinein, schauen ob wir eine Uniform erhaschen können und schnappen uns auf dem Rückweg ein paar Tabletts.“

„Einverstanden.“

Relativ unbemerkt schritten die beiden durch das Restaurant und wirkten eher wie ein Pärchen. Was zusätzlich dran liegen mag, dass beide wohl unterbewusst nach der Hand des jeweils anderen gegriffen hatten. Elisabeth behielt Recht und nah bei den Toiletten befand sich eine Tür auf der „Nur für Personal“ stand. Die Küche konnte es nicht sein, da in diesem Restaurant die Küche vom Restaurant von einer Glasfront getrennt war, wodurch es Gästen möglich war die gute Arbeit der Meisterköche zu bestaunen. Während Kyouya sich etwas abseits positionierte und darauf achtete, dass niemand vorbei kam, öffnete Elisabeth die Tür einen klitzekleinen Spalt weit und blickte ins Innere.

„Die Luft ist rein, keiner drin. Los, schnell!“, sagte sie zu Kyouya und verschwand im Inneren, dicht gefolgt vom Host.

„Perfekt!“, jubelte Liz nun, als sie direkt einige Uniformen entdeckte und nach diesen Griff. Verlegen blickte sie hinüber zu Kyouya.

„An…An getrennte Kabinen haben sie hier wohl nicht gedacht.“, murmelte sie und scheute sich leicht sich vor ihm umzuziehen. Ehe sie sich versah wurde sie jedoch gegen die Schränke gedrückt, die an einer Wand positioniert waren. Mit geröteten Wange blickte sie Kyouya durch seine Brillengläser in die Augen. Sie waren so klar und bestimmend und sofort zitterten ihre Knie.

„Willst du, dass ich dir dabei helfe?“

„Kyouya…dafür…dafür ist keine Zeit.“, murmelte Liz schüchtern.

Kyouya zog scharf die Luft ein und legte seinen Kopf an ihre Schulter.

„Ich will mir Zeit dafür machen.“

„K…Kyouya, bitte.“, hauchte Liz, brachte es jedoch nicht über sich ihn von sich wegzustoßen.

„Nur ein Augenblick.“, murmelte er und machte ihr klar, dass er nur für wenige Sekunden noch so nah bei ihr sein wollte. Ihre Wärme und ihr Geruch…alles an ihr zog ihn an, doch konnte er dies unmöglich vor den anderen tun. Und jetzt gerade hatte er sie für sich, welches er ausnutzen musste.

Liz blieb stumm bis sich Kyouya nach einer Minute wieder von ihr abwandte und einen Schritt zurück wich.

„Hey! Was macht ihr hier?!“, ertönte auf einmal eine Männerstimme hinter den beiden und sie drehten sich schlagartig um. Vor ihnen stand einer der Kellner, welcher erschrocken über die Anwesenheit der beiden Jugendlichen war.

„Ihr habt hier nichts zu suchen! Wer seid ihr? Ich rufe den Sicherheitsdienst und…ugghh..“

Plötzlich kippte der Mann zur Seite und fiel auf den Boden. Offensichtlich hatte er einen Schlag auf den Hinterkopf abbekommen.

„Sorry, Francois.“, murmelte die Kellnerin, die hinter ihrem Kollegen auftauchte. Die junge Frau mit der blonden Kurzhaarfrisur trat in den Raum und schloss die Tür hinter sich.

„Aber mit einem hat er Recht…was zur Hölle glaubt ihr wird das wenn ihr fertig seid?“ motzte sie rum. Es war die gleiche Kellnerin, die vorher in das Séparée marschiert war.

„Wir…wir…“, suchte Liz verdattert nach Worten war aber mit der momentanen Situation überfordert. Da begann Kyouya neben ihr zu Lachen.

„W..Was zur Hölle lachst du jetzt, Kyouya!?“

„Hahaha…aber Liz…ach Liz…niemand…niemand achtet je auf die Kellner, nicht wahr?“, antwortete er ihr und deutete auf die junge Kellnerin ihm gegenüber, welche sich in die Haare griff und die blonde Perücke von ihrem Kopf entfernte.

„Aber…Rika!“, sagte Liz erstaunt, die bisher gar nicht auf das stark geschminkte Gesicht der Dame geachtet hatte.

„Der Plan war, dass ihr einfach auf eurem Platz sitzen bleibt. Ich hätte euch Katzuragi schon nach draußen gebracht!“

„Aber…aber wie..“

„Glaubst ihr wirklich so spontan kriegt man bei uns noch einen freien Tisch? Wir sind Monate im vorraus ausgebucht. Ihr habt eine Reservierung direkt beim Séparée wegen mir bekommen. Genau so wie ich dafür gesorgt habe, dass Katzuragi das Dinner heute hier stattfinden lässt.“

„Okay…aber warum bist du als Kellnerin verkleidet, wenn deiner Familie das Restaurant gehört?“, fragte Kyouya stutzig und Rika seufzte genervt.

„Ich wollte nicht, dass ihr mich seht. Ist in meiner Lage glaube sehr verständlich.“, entgegnete sie ihm trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Nagut, aber wie geht es jetzt weiter?“

„Ich war gerade schon bei Katzu. Aber – wie zu erwarten – hat sie mich kaum eines Blickes gewürdigt. Ich gehe gleich noch einmal hinein und versuche ihr einen Zettel unterzuschieben, wie ich es auch vorhin bei Haruhi getan habe.“

„Das warst du?“

„Euch war anzusehen, dass ihr keine Ahnung hattet, wo ihr suchen solltet.“

Kyouya und Elisabeth blickten sich kurz an und dann wieder zurück zu Rika. Dem konnten sie kaum etwas entgegnen.

„Alles klar…den Plan kennt ihr jetzt. Geht zurück auf eure Plätze, ich erledige das und den Rest überlasse ich dann euch.“, sprach Frederica nun wieder, setzte sich ihre Perücke auf und drehte den beiden den Rücken zu. Während sie aus der Tür schritt, blieb sie kurz stehen, warf einen Blick über die Schulter und sagte „Ach und…was immer das da zwischen euch ist…Viel Glück!“ und verließ den Raum.

Kyouya grinste leicht und Liz wagte es wieder nicht ihn anzusehen.

„Nun…was machen wir mit ihm da?“, fragte sie schließlich und deutete auf den am Boden liegenden Francois.

„Nicht unser Problem.“, sprach Kyouya, nahm wieder ihre Hand und ging mit ihr zurück zum Tisch.

Alle anderen blickten erstaunt drein, als die beiden zurück kehrten.

„Was ist passiert?“, fragte Kaoru nervös, der davon ausging, dass die beiden ertappt worden waren.

„Rika kümmert sich darum.“, war das einzige was Liz sagte, als sie sich wieder setzte.

„Warte, warte…Rik…Rik ist hier?“, fragte Hikaru nun sichtlich angespannt.

Kyouya nickte: „Sie ist als Kellnerin dort drinnen und holt Katzu raus.“

„Scheint sie ist ebenso besorgt wie wir.“, fügte Liz hinzu.

Sowohl Hikaru als auch Ayame schienen nun sehr nervös. Sie wussten, dass sie im Restaurant von Rika’s Familie sein würden, hatten aber wirklich nicht damit gerechnet ihr am Abend zu begegnen.

„Dann…warten wir jetzt wohl.“, kam es von Tamaki, der die Anspannung bemerkt hatte und Ayame’s Hand genommen hatte. Sanft lächelnd blickte sie ihn an. Auf ihn war einfach Verlass. Niemand war ein solcher Gentleman wie Tamaki. Leider konnte Ayame sich darauf nun nicht konzentrieren. Die Angelegenheiten mit Tamaki würde sie bald angehen, doch nun gab es wichtigeres.

Einige Minuten vergingen und alle bestellten den nächsten Gang. (Haruhi’s Essen wurde übrigens gemeinschaftlich gesponsort)

Plötzlich öffnete sich erneut die Tür und die als Kellnerin getarnte Rika kam aus dem Séparée. Sie nickte Elisabeth zu und konnte es nicht vermeiden, dass ihr Blick kurz zu Ayame und Hikaru schweifte. Wütend auf sich selbst, biss sie sich auf die Lippen und wandte sich dann komplett ab und verschwand. Nur wenige Sekunden nach ihr, öffnete sich erneut die Tür und Katzuragi kam hinaus. Sie trug ein langes weiß/graues Kleid und wirkte jetzt schon wie eine Braut. Völlig aufgelöst blickte sie zur Gruppe, folgte Rika jedoch wortlos in Richtung der Toiletten.

Sofort standen Liz und Sion auf und folgten den beiden anderen Maids.

Mori selbst zitterte und ballte die Hände zu Fäusten. Er hatte es nicht über sich gebracht aufzusehen und sie anzusehen.

Währenddessen betraten Sion und Liz die Damentoilette. Katzuragi stand zitternd vor dem Waschbecken und schien Tränen zu unterdrücken.

„Ihr hättet nicht kommen sollen!“, sprach sie mit wackeliger Stimme und schien wirklich kurz davor zu sein in Tränen auszubrechen.

„Ju…“, murmelte Sion und ging einen Schritt auf ihre Freundin zu, doch diese zuckte nur zusammen und wich der anderen Maid aus.

„Bitte…ihr müsst gehen! Das alles hat keinen Sinn. Egal, was ihr gehört habt…macht euch keine Sorgen. Umehito ist ein guter Kerl. Er wird ein guter Ehemann sein und…“

„Was zur Hölle redest du denn da? Das kann nicht dein Ernst sein, Ju!“

Die Tür zur Damentoilette öffnete sich und Rika trat ein. Nun in einem kurzen, funkelndem Kleid.

„Ladies, ewig haben wir nicht Zeit!“, tadelte sie.

„Rika hat Recht. Die anderen werden schon sehr bald auf mich warten und sich fragen wo ich bleibe. Ich will euch nur sagen, dass alles in Ordnung ist…aber ihr müsst gehen!“, begann Katzuragi nun zu flehen.

Die drei anderen Damen wirkten nun sprachlos.

„Ju, nein…“, war das einzige was Sion diesmal wieder rausbrachte.

„Bitte, ich…oh nein…“

Katzuragi blickte hinter Rika durch das Bullsauge in der Tür. Die anderen drehten sich um. Im Gang vor den Toiletten war bereits Katzuragi’s Vater.

„Verdammt..“, zischte Liz, als sein Blick auch durchs Bullsauge fiel und er die Mädchen sah.

„JU!“, schrie er sofort, stoß die Tür auf und zog seine Tochter aus dem Raum. Er drückte sie in die Arme eines seiner privaten Angestellten und orderte diesen an sie zum Wagen zu bringen und die Festlichkeit aufzulösen.

„Miss Lyria…von Ihnen habe ich nichts anderes erwartet…so eine Dreistigkeit meiner Tochter so aufzulauern…aber von Ihnen, Miss Kobayashi…Miss Higurashi..hätte ich das nicht erwartet. Das wird ein Nachspiel haben!“, drohte er den jungen Damen und stürmte ebenfalls hinaus und ging schnellen Schrittes zurück zum Séparée. Wohl um den Anwesenden die Lage zu erklären oder zumindest eine Ausrede zu finden, weshalb seine Tochter plötzlich aufbrechen musste.

Während die drei ebenfalls aus der Toilette eilten, kamen ihnen die anderen schon entgegen.

„Wir haben die Rechnung schon gezahlt. Wir haben einiges schon mitbekommen. Katzuragi muss bereits draußen sein.“, erklärte Tamaki.

„Hinterher!“, sagte Honey und alle liefen nun äußergewöhnlich schnell aus dem Lokal hinaus auf die Straße, wobei sie von vielen Gästen missbilligt beäugelt wurden.

„Da! Auf der anderen Straßenseite!“, rief Haruhi aufgeregt und deutete auf einen Wagen auf den Katzuragi und der Bedienstete zusteuerten. Alle versuchten schnell hinterher zu kommen, doch war die Straße, die sie trennten, stark befahren und keiner von ihnen kam so schnell hinüber. Alle versuchten laut hinüber zu rufen, sodass Katzuragi noch einmal zu ihnen blickte, doch anscheinend nahm sie sie nicht wahr.

„JU!“, rief nun Mori instinktiv, obwohl er es nicht vor hatte.

Kurz bevor sie gezwungenermaßen in den Wagen gesetzt wurde, drehte sie den Kopf und blickte in Mori’s Augen.

Und jetzt erkannte er wie falsch er gelegen hatte. Er sah den Schmerz in ihrem Inneren. Die Qualen und die Angst, die in ihr tobten und er wollte dies vernichten. Er liebte sie und er sah, dass sie ihn liebte. Nicht Nekozawa, niemand anderen, sondern Ihn. Und das Licht der Hoffnung blitzte erneut in Mori auf und der Entschluss um die Frau, die er liebte, zu kämpfen, keimte in ihm auf und wuchs und wuchs von Augenblick zu Augenblick.

Innerhalb kürzester Zeit war Katzuragi jedoch verschwunden.

„Na…das lief ja super…“, grummelte Hikaru.

„Das hat ja jetzt gar nichts gebracht. Gar nichts außer wahrscheinlich ne Menge Ärger.“, fügte Kaoru hinzu.

„Falsch.“

Alle blickten erstaunt zu Honey.

„Falsch. Jetzt…jetzt beginnt das Spiel erst.“, sagte Honey dann grinsend und alle folgten seinem Blick, welcher auf den nun entschlossen wirkenden Mori gerichtet war.

Alle Hosts und Maids begannen zu lächeln. Es war das erste mal, dass Mori wieder lebendig wirkte. Lebendig und voller Energie. Und mit seiner Hoffnung, wuchs auf die der anderen.

„Tja, ich schätze…Liebe kann einiges bewirken. Dann lasst uns mal sehen wozu sie wirklich im Stande ist!“, erklärte Tamaki und zwinkerte seinem riesigen, dunkelhaarigen Freund zu, welcher ihm zustimmend zunickte.

„Nagut dann…wird es wohl Zeit für einen Plan B.“, sprach Liz.

„Wir überlegen uns was und treffen uns morgen um 11 Uhr in der Aula.“, ergänzte Kyouya und schließlich nahm der Abend ein abruptes Ende. Für den heutigen Abend gab es wohl genug Aufregung, weshalb sich die Wege nun trennten. Die meisten jedenfalls.

Während sich alle voneinander verabschiedet hatten, hatte Rika sich bereits zurückgezogen. Sie war nicht bereit dazu jetzt mit irgendwem zu reden. Sie verzog sich leicht in eine dunkle Gasse und wartete darauf, dass alle nach Hause fuhren.

„Es ist nicht ihre Schuld.“

Rika schrak zusammen. Sie war zwischenzeitlich gedankenverloren gewesen und hatte nicht bemerkt, dass Hikaru sich ihr genähert hatte.

„Was willst du?“, fragte sie patzig und mit grimmigem Blick.

„Eine Entschuldigung wird dir kaum reichen, das weiß ich. Ich will einfach, dass du weißt, dass das alles meine Schuld ist. Ayame-chan hat damit nichts zu tun. Ich weiß, dass es dir schwer fällt, dass ihr euch gestritten habt.“

„Nichts weißt du, Hitachiin.“

Die Tatsache, dass sie ihn wieder mit seinem Nachnamen ansprach schmerzte ihn. Er schwieg kurz, doch wusste, dass er den Mut aufbringen musste ihr zu sagen, wie es wirklich war.

„Doch. Doch ich weiß wie es ist. Ayame ist…ist deine zweite Hälfte, so wie Kaoru meine ist. Bitte hör auf sturr zu sein. Sie hat nichts getan. Sie wollte wirklich nur das Beste für dich und manchmal…manchmal ist es schwer sowas anzuerkennen, das weiß ich.“

Rika blickte ihn vorsichtig an.

„…Was willst du mir jetzt damit sagen?“

„Ich will, dass du ihr alles vergibst. Geh zurück zu deinen Freundinnen, denn die lieben dich. Du brauchst nicht mir zu verzeihen, das würde ich nie verlangen. Aber…gib Aya eine Chance. Ihr braucht euch.“, murmelte er noch und wandte sich zum gehen ab. Rika sah ihm noch hinterher, verlor ihn aber bald aus dem Blickfeld. Seine Worte würden jedoch noch die ganze Nacht bei ihr bleiben.
 

„Wo genau ist Hikaru hin?“, fragte Anissa verwirrt.

„Scheinbar will er nochmal versuchen mit Rika zu reden. Er sagte er nimmt sich gleich ein Taxi und kommt später nach Hause.“

„Achso, verstehe…“

Alle hatten sich mittlerweile verabschiedet und Renge war auf Kaoru zugegangen und hatte ihm zugeflüstert, dass er Anissa nach Hause bringen sollte. Mit hochroten Wangen hatte er genickt und war dann zu dem flippigen Mädchen gegangen. Kaoru und Anissa liefen nun den Bürgersteig entlang und suchten nach einer Limousine, die sie auch hergebracht hatte. Wahrscheinlich rechnete der Fahrer noch nicht damit, dass sie schon mit ihrem Besuch im Restaurant fertig waren. Kaoru überlegte hin und her wie er das Gespräch nun beginnen sollte, doch es war Anissa, die wieder zu reden begann, während sie beim gehen nur auf ihre Schuhe blickte.

„Das ist also Liebe, hm? Die Art wie Morinozuka und Katzu-chan sich angesehen haben…da hab ich es gespürt. Du nicht auch?“

„J…Ja…“

„Es muss wundervoll sein.“

„Anissa, ich…“, begann Kaoru und blieb stehen.

Auch Anissa stoppte und blickte Kaoru verwirrt an.

„Was ist denn, Kaoru? Worauf wartest -..“

„Ich will es auch!“

Anissa zuckte zusammen. Noch nie hatte sie Kaoru mit so einem ernsten Blick gesehen. So ernst und doch so unglaublich sanft. Die Art wie er sie anblickte. Genau diesen Blick hatte sie doch kurz zuvor schon gesehen.

„Ich will diese Emotionen, Anissa. Ich will das Gefühl am richtigen Platz zu sein. Dass jemand für mich da ist und dass ich für jemanden da sein kann. Jemand, der mir alles bedeutet.“

„Kaoru, was…“

„Ich will, dass du meine Freundin bist, Anissa.“

Schlagartig errötete die junge Blondine, als Kaoru auf sie zumarschierte und sie in seine Arme zog und stark an sich drückte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (68)
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Von: abgemeldet
2014-04-16T10:39:22+00:00 16.04.2014 12:39
Hey,
Ich liebe deine Fanfic und hoffe das es bald ein neues Kapitel gibt :)
Es ist sehr schön und mitreißend geschrieben und vorallem sehr liebevoll. :)
Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, als ich angefangen habe.
Ich finde es gut, dass du die Paare nicht sofort zusammenkommen hast lassen.
LG Lele
Von:  IgelCheen
2014-03-30T12:53:46+00:00 30.03.2014 14:53
Uuuuuh woooow ich habe schon Tage vor der release gefiebert, unruhig geschlafen :D
Ich war sooo aufgeregt. Und wie sich zeigte, zurecht.
Alina du hast so ein Potenzial und du bist einfach so GUT. Genial, eigentlich kenne ich kein Wort, dass deine Schreibkunst bezeichnen könnte <3
Genug Süßholz, los gehts :3

Die erste Szene mit Liz und Neko :D Ich habe mittlerweile eine scheiss Angst vor Nekozawa, gleichsetzbar mit Tamas Phobie was ihn betrifft :D like hopping on the nopetrain to fuckthatville :D
dein Genie zeigt sich wenn die beiden ausholen und quasi für den Leser (moi) aufgedeckt wird, wie weitreichend seine Intrigen sind (soviel zu I´m the crazy bitch around here, jaaaa die bist du neko), und trotzdem .... hat man diese merkwürdige sympathie für ihn als anti anti helden. Ich zum Beispiel kann ihn nachvollziehen weil Du ihn so toll dargestellt hast. Toll im sinne von gut beleuchtet, nachvollziehbar. Sie war seine Welt, ist es immernoch. Und seine Liebe ist krankhaft geworden, er ist quasi darin gefangen ohne es zu merken. Das tat mir Leid. Er ist dennoch ein Freak.
Dann wurde die tension ja immer greifbarer und ich habe mich unmerklich ins Bettuch gekrallt und die Luft angehalten (I SHIT YOU NOT) und dann sweet jesus in heaven, thank you omg bless you kam Kyouya :D ich hätte nie gedacht, dass ich mich jemals soooo freuen könnte, ihn zu sehen :D Er ist schon so der knight in shiny armour, auch wenn seine armour sehr dark shiny ist :D Shiny Kyouya :D Neue Karte :D jajajaja .... mh
Dann ich so : goooooooooooosh als es immer ..... aufregender wurde :D das war wie aus nem mofukkin film, ich schwöööre es dir :D ich war so ... jesus jesus jesus .... <3 :D ich war komplett hinweg von dem Dialog und haaach und oooh und ja. .... fielen gemeinsam aufs Bett ... ich so : siojdivdfhuddbuhvofghfduivbfuzbfdghfdughfdughdfidpi ja bitte :D

Dann das von Ayamefand ich soo traurig, ich kann mir das genau vorstellen. Du hast sie perfekt getroffen. In der Art wie sie reagiert. Ich ... mochte den Teil voll. Traurig schön.
Dann im Maid club hier Hochzeitseinladung, ich wieder direkt wach, Umehitowhaaaaaaat
Ich so : Was? Nein. Was ? Nein. Aber.. aber... das geht doch niiiicht :D
UND dann direkt in mein eh schon geschwächtes eaky breaky heart die Tamayame szene T.T
Das war sooo Perfektion "Ich würde dir alles versprechen. " Jesuuuuus Alina why ? I´m gonna die alone :D ... ich liebe das ich liebe ich lieb ich bin voll fertig deswegen JA ? :DABER STELL DIR MAL VOR!!! STELL DIR VOR ER HÄTTE ES GEWAGT IHR DA EINEN ANTRAG ZU MACHEN ..... ich würde dir alles versprechen.... VORALLEM DASS WIR HEIRATEN UND ZUSAMMEN LEBEN BIS DAS DU TOT BIST !!!!!! :D:D:D:D:D:D:D
inappropriate tamaki alert.
Und dann legst du meine Meßlatte aber zum glück nochmal höher mit Tamas Ansprache auf Hika. Ich hätte ca mit fangirl Augen neben dem gestanden und jeden gefaucht der ihn angeschaut hätte. MEINS. 4 evaaaa.
Dann die Kaonissa Szene war soooo lieblich. WIE machst du nur diese ganzen filmreifen Herzevents, ich meine.... WIE ?!
So die Szene im Belle Reve muss ich zusammenfassen weil die so lebhaft geschrieben ist, dass ich die garnicht richtig überblicke, daher einfach meine persönlichen Highlights.
.
.
.
Sie sehen, Sabrinas persönliche Highlights Applause*

Die Kyouzabeth (HAHA :O) Szene :
Goddammn. :D:D:D das war so sinnlich und schön und oh goooott. Ich wollte unbedingt mehr davon lesen aber auch nicht die Mission gefährden und haaach~
Dann die Tatsache wie BADASS Rica ist :D Dafuq wie cool eigl???? SO COOL
ich war echt ganz geplättet und einfach nur fasziniert von ihrem Charakter. Egal wie scheisse es ihr geht, dass sie trotzdem dabei ist, zu 100%. Das ist nicht so selbstverständlich. Ich liebe es, wie stark Rica ist. Hachja *-*
der Blickkontakt von Motzuragi (okay der pairing name ist nicht so toll.)
das war sooooooooo ausdrucksstark. Man kann quasi lesen wie sich der Entschluss in Mori festigt, für Katzu zu kämpfen. Das ist mein persönlicher romantischster Moment des kapitels <3

Dann die Hikerica Szene fand ich toll, wie Hika sich zurücknimmt, weil er weiß, dass Rica Aya braucht. Dass es ihr wehtut ihr böse zu sein. Obwohl das zu recht ist. Ich fand das voll traurig :(

Dann der süße Moment zwischen Kaonissa :D Unserem offiziellen Pair nummer 2 ? ;)

Was als nächstes passiert? Ich darf wohl sehr gespannt bleiben <3

Liebst,
Aya
Von:  Lissekatze
2013-09-14T06:27:04+00:00 14.09.2013 08:27
Neko? ôO Nein, der ist viel zu lieb für sowas ... oder? O___o
Oder doch ... gott, ich bin verwirrt.

Schönes kurzes Kapitel und ähm ... WAITAA
Bei dem Kapi vorher ging es schlag auf schlag und jetzt hier, so ein kleines Durchatmecher und verwirrung und omg. Nein, nicht Neko o____o
Lass mich täuschen.

*umkipp*

Von:  Lissekatze
2013-09-14T06:19:15+00:00 14.09.2013 08:19
WAkslfjaksdfhsa Oh mein gott. Dieses Kapitel war so traurig und so dramatisch. Zwar mit gelegentlichen Aufheiterungen, aber dennoch. Einfach zu viel.

Ich hatte zwar nach dem ich es zu lesen begonnen hatte, erstmal das letzte Kapitel überfliegen müssen und so ein Stimmungsumschwung. Solch ein krasser Umschwung vom letzten zu diesem Kapitel, das es einem Gänsehaut bereitet.

Das mit Frederica und Hikaru und mit Katsu und Mori. Da geht ja alles drunter und drüber und nichts passt mehr und gosh. Ich will endlich wissen wer das ist, der für das verantwortlich ist.
Und mit Honey und Sion sieht es auch nicht all zu besser aus.
So viel ist in diesem Kapitel passiert. Aber ein Mord. Das war doch etwas sehr krass. Ziemlich.

Ich liebe es diese FF zu lesen, aber das ist echt traurig und trotzdem will ichs weiter lesen. Über alle. Irgendwie sind mir die Charaktere während der Zeit wo du regelmässig was hochgeladen hast so sehr ans Herz gewachsen. Jede einzelne der Maids.
Und dann sowas. Sie streiten sich. Nicht nur mit dem Hostclub, sondern auch untereinander.
Das mit Rica und Ayame, die ja die besten Freundinnen waren, das bricht einem das Herz.
Gott. Ich muss das nächste Kapitel lesen und hoffen das es ein bischen weniger Drama ist ^^"

Lol, Ju ist awesome seh ich grad. Schande über deine Kuh? xD

Und IgelCheens Komment. Ich stimme ihr zu. In so ziemlich jedem Punkt.

Sprich du bist brilliant und das ist einfach zu viel Drama.
Meine Augen sind noch immer feucht. T___T

*nächstes Kapitel les*
Von:  JuKatzuragi
2013-09-13T20:03:53+00:00 13.09.2013 22:03
weiter ,weiter weiter!!! *.*
so langsam glaub ich auch was heir abgeht
und das ist nich einfach

ach ich freu mich wie es weiter geht

p.s ich heule immer noch wegen dem kapi vorher

Lg Ju/yumiko
Von:  JuKatzuragi
2013-09-13T19:58:10+00:00 13.09.2013 21:58
oh mein gott!!! ICh heule !
so ein trauriges kapi habe ich nich erwartet
ich meine ...alles nur nich so was
Die stimmung hat mich richtig rutner gezogen und das passiert nich oft ,meine mutter!
ich habe eine träne vergossen ,als Ju so fertig war und mori troztdem abblitzen lassen hat! wie kannst du nur!
schande! schande über dich ,schande über deine familie ,schande über deine kuh....

ah.... du schreibst doch trozdem weiter?

Ju/Yumiko
Von:  IgelCheen
2013-09-13T19:57:23+00:00 13.09.2013 21:57
Ooooh my goodness !!! Ich weiß es ich weiß es oh Gott Du bistso ein gGenie ... Ich glaube es nicht wie sich langsam alles fügt .... Ooooh junge junge junge ich kann es kaum erwarten *_*
Von:  IgelCheen
2013-09-13T14:42:07+00:00 13.09.2013 16:42
ABER DAS HIER LASSE ICH MIR DENNOCH !!! NICHT NEHMEN

ES FOLGT.... die aufzählung der von mir benannte Pairings.
Für den Inhalt bin nur ich verantwortlich.

Tamayame
Hikerica
Matzu
Siney
Ani...orou (klingt seehr verwegen)
Kyoubeth !!


<3
Aya-Chan
Von:  IgelCheen
2013-09-13T14:31:43+00:00 13.09.2013 16:31
OOOOOOH MEEEEEEIN GOOOOOOOTT !!!!
Erstmal beim ersten Abschnitt, voll keinen Peil von nichts, nur im Hinterkopf "Da war doch was... jaa dein Fangirlkopf erinnert sich an eine prickelnde Endszene :D das Kapi davor nochmal gegeben und wieder an dieses hier gesetzt. Achja, richtig, so wars ! :D Nochmal mit Liz in Erinnerungen an Kyou geschwelgt *haach du schlimmer bad boy *:D:D:D:D
Dann der brilliante Übergang :D Genau SO hab ich mir das vorgestellt, ich habe so hart gelacht :D es ist quasi mehr niveauvolles Fernsehen als Lesen: Fantasy-TV xDDD
Dann dumdumdum ins KH und dann OH DEAR, Rica taucht nicht auf :O mir schwahnt BÖSES :D
Doch zum langen Grübeln blieb keine Zeit denn BAM BAM BAAAAAm, Mord ist Aki´s Hobby T.T
Voll dramatisch und bildlich eine 1, habe halb das CSI Vegas Team erwartet oder zumindest Horatio, der seine Sonnebrille aufsetzt "Leute... wir haben hier einen Mord"... statt Horatio bekam ich jedoch Kyou (was jetzt nicht sooooo enttäuschend war)... wie schaffst du es btw in diese grausige Angelegenheit Romantik zwischen Liz und selbigem einzubauen, und es dabei wirken zu lassen, als wäre es just natural :D xDD?! fand ich muuuy bien!! :D

Dann die Beerdigung, fand ich voll traurig :(
Und voll schön beschrieben :D TOP wäre es gewesen wenn du wieder die Traueroutfits bei dir on gestellt hättest ? Boah ne, ich hätte Aya so ein mega Schönes Traueroutfit ausgesucht, just sayin :D Also den Spaß unbedingt das nächste mal wieder ? :D I just love that- well... maybe that´s just me :D Dann kann ich mich wieder auf meine imaginäre Frage von vorhin konzentrieren und ich fühle Horatio Cane quasi neben mir, wie er meine Hand nimmt und wir uns gemeinsam fragen "WO IST RICA ?" :D
Spaß beiseite, ich fand das sehr gut geschrieben auch aus Ayas Sicht, wie sich jeder eingesteht, dass er im Grunde genommen von Rica nichts gehört hat :O ... sehr gut umgesetzt :) ohne das es wie ne dumme Aufzählung oder eine Folge von Blues Clues wirkt :D x)
Und dann ist sie da ... habe mir das bildlich vorgestellt, i wie Blair Waldorf style, wie sie da sitzt mit dem Hut... oder Audrey Hepburn ? keine ahnugn warum jedenfalls wie so eine Lady nach dem Motto : Hallo?! Klar bin ich da, ihr Idioten. Nur.nicht.mit.euch :D yolo^^
Und die darauffolgende Hikerica (Pairing Name alert :D:D:D:D) szene war so Blair/Chuck style, da hat der Teil meines Hirns, der voll auf gossip girl ist, direkt ausgeschlagen. Bree-illiant :D
Die darauf folgende Siney (Paaaaariiiiing - bitte sprich das aus wie das Peeeerry bei Phineas und FerbD::DD:D::) Szene hat mir fangirlmäßig den Rest gegeben weil ich einfach voll meinen Hut ziehn muss : Ich weiß, wie schwierig das ist, da Romantik und son Adultkram reinzubringen weil Honey so kindlich ist, aber das hast du 1A mit Käsesahne gemeistert und ich bin mega happy über die Szene ... voll schön :) hoffentlich reisen die echt !!
Dann die Aya@home szene fand ich voll gut, Aya super umgesetzt und wie sie dann die Schatulle findet... mega die gute Idee, gerade nicht mehr sicher ob das auch in meinem irren Köpfchen war, aber ich glaube nicht :P jedenfalls voll gut und bringt das ganze definitiv ins Rollen ... dass du danach zu einer Hikerica szene übergehst, ist quasi der nächste Gedankengang... weil sie erwähnt die beiden und dann formte sich eine Idee in meinem Kopf und dann geht es halt da weiter ... Das kenne ich aus Serien und liiiebe diesen Effekt voll :D Keine ahnung ob das gewollt war oder ob du jetzt denkst : wtf for life get over it :D xDDD buuuuuuullshit :D!
weiter im text.
Die darauffolgende Szene hätte eine Altersbegrenzung haben müssen oder zumindest den Hinweis , dass sie mein aichy breaky heart brechen kann ..... in zwei teile :D
die beiden SIND chuck und blair :D sie SIND es einfach :D classy und sassy :D:D:
naja irgendwann hatte auch mich dann wieder zusammen, mein kleines fangirlherzchen wieder zusammengeflickt und las weiter .... ein fehler.
Denn mein herz zersprang in tausend kleine Teile und mir war danach Pilze züchten zu gehn. ._.
waaaaaaarum? Ich weiß nicht, wer hier mehr gelitten hat... Mori oder ich?
defintiv ich.
MATZU :D Paaaaaaairing :D
Danach erholte ich mich bei einer lockeren Szene mit Tamaki und Anissa:D voll witzig, musste ich mega lachen xDD kann mir das sooo vorstellen "Isch kriesch imma appetit" xDD
story of my life, anissa... shit just got real :D

Und dann .... dann hattest du dir wohl in den kopf gesetzt mich fertig zu machen ... :D
die Freyame (OHJA WIR SIND EIN PAAAAAIRING) war mehr als ich ertragen konnte, oder nein , mehr als jedes halbwegs normale Menschenherz ertragen KANN...
oh gott ich war echt nur so : nein...nein...NEIN...NEEEEEEEEEEEEIN *echo*
Ich war quasi Ayame und sehr verletzt und quasi verbal zu Boden geschubst und niemand hilft mir auf und ich liege da wie ein Marinenkäfer und niemand tut was, aber ich lese trotzdem weiter und gebe mir das letzte bisschen, bis meine Seele sich quasi auflöst und ich nur ein Schatten meiner selbst bin. :D ich hoffe ich konnte dir damit ein sehr schlechtes Gewissen machen !!

Und gerade wenn ich denke es kann mich nicht mehr mehr treffen, da haust du mireinen Cliffhanger um die Ohren !!!! Schande über dein brilliantes Haupt...
ich habe das hier in Rekordzeit geschrieben was auch an der Überdosis Koffeein heute liegen kann... aber mich hat das Kapi ganz rasend und hibbelig gemacht sodass ich jetzt fast echt ins Fitnesstudio gehen würde (so wie ich es mir vorgenommen habe) udn dort Runden laufe bis ichnicht mehr weiß wo diese MMFF aufhört und mein Leben beginnt :D xDD - wie gesagt fast ... :D

also echt, DRAMA ist das Wort dass ich zur Beschreibung wählen würde und mir tun die Finger weh und desshalb höre ich auf. - und weil ich mich jetzt seltsam leer fühle und seltsam aufgeregt und ÜBER DIE MA?EN NEUGIERIG AUF DAS NÄCHSTE KAPITEL!!! UND MIT NEUGIERIG MEINE ICH DASS ICH HEUTE UND MORGEN UND ÜBERMORGEN AN NICHTS ANDERES DENKE!!! VIELLEICHT ESSE ICH SOGAR MEHR ALS ICH SOLLTE BIS BEI FREYAME WIEDER ALLES TUTTI IST :(!!!!











Von:  Princess_of_the_east
2013-07-08T18:15:30+00:00 08.07.2013 20:15
Mori!Mori!Mori! Mensch war das Ende toll! Und Tamakis Wunsch.Träum ruhig weiter Tamaki~


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