It`s not easy to be human von Ironhide77 ================================================================================ Kapitel 34: White Wedding ------------------------- So endlich geht es auch hier weiter,aber meine Beta war leider längere Zeit erkrankt. Ich hoffe das Chap gefällt euch ? Viel Spaß beim lesen. ............................................................................... Will hatte in seinem Leben wahrlich schon vieles gesehen, aber der Anblick, der sich ihm jetzt gerade darbot, gehörte eindeutig zu den Highlights. Es fiel dem Major daher auch sehr schwer, sich wieder einigermaßen zu beruhigen, aber dass die Leute ihn anstarrten, war das Letzte, was er wollte. Daher riss er sich am Riemen und trat noch etwas näher an den Altmode seines Partners heran. Annabelle würde mehr als entzückt sein, wenn sie Ironhide in seinem jetzigen Zustand sehen könnte. Daher zuckte der Major schnell sein Handy und hielt diesen Augenblick für seine Tochter und natürlich auch für die Ewigkeit fest. Will hatte gerade sein Handy zurückgesteckt und überlegte fieberhaft, wie er den GMC Topkick von dieser, sagen wir mal doch eher etwas unpassenden Dekoration befreien konnte, als ein Mitarbeiter des Waschparks, den er noch nicht kannte, auf ihn zugeeilt kam. „Ich hoffe, sie sind einigermaßen zufrieden mit meiner Arbeit? Mehr saß in der Kürze der Zeit leider einfach nicht drin.“, versuchte er sich nervös klingend zu erklären und strich dabei vorsichtig über die auf Hochglanz polierte Motorhaube des schwarzen Fahrzeuges. „Also, ich finde die Dekoration ehrlich gesagt sogar mehr als gelungen und wenn meine Tochter irgendwann hoffentlich einmal heiraten wird, komme ich mit Sicherheit liebend gerne auf ihre Firma zurück.“, lächelte der Major freundlich, konnte aber die Ironie in seiner Stimme nicht gänzlich unterdrücken. „Aber ich muss ihnen leider die traurige Mitteilung machen, dass hier wohl eine Verwechslung vorliegen muss, denn ich selber bin bereits seit einigen Jahren mehr als glücklich verheiratet.“ Dem Mitarbeiter des Waschparks fiel innerhalb von Sekunden gut sichtbar die Kinnlade hinunter und er lief gleichzeitig kreidebleich an. „Sie... Sie wollen mir aber jetzt nicht allen Ernstes sagen, dass sie kein Hochzeitsplaner sind und ich das falsche Auto für den entsprechenden Auftrag geschmückt habe, oder?“, fragte er nach, weil er nicht glauben konnte, was er da gehört hatte. „Leider doch, und noch dazu habe ich es selber sehr eilig. Könnten Sie also mein Fahrzeug so schnell wie möglich wieder in seinen Normalzustand zurückversetzen?“, drängte der Major, denn ein Blick auf seine Uhr hatte nichts Gutes zu verhießen. „Darf ich ihnen einen Vorschlag machen? Sie leihen mir ihr Fahrzeug für ein paar Stunden aus und im Gegenzug erhalten sie von mir einen entsprechenden Leihwagen. Ich komme in Teufelsküche, wenn das Brautpaar in zwanzig Minuten nicht in einem entsprechend geschmückten fahrbaren Untersatz zum Altar vorfahren kann.“, flehte der Mann schon fast, denn das eigentlich Fahrzeug, welches ebenfalls ein GMC war, noch entsprechend zu schmücken war ein Ding der Unmöglichkeit. Der Mitarbeitet selbst hatte es von Anfang an für keine gute Idee gehalten zu dem normalen Tagesgeschäft auch noch Autos für Feierlichkeiten wie zum Beispiele Hochzeiten aufwändig zu dekorieren. Und jetzt war ihm zu allem Übel auch noch ein derartiges Missgeschick unterlaufen. Wenn er den Besitzer des schwarzen GMC nicht davon überzeugen konnte ihm den Wagen auszuleihen würde ihn der Chef mit Sicherheit kündigen. Und dabei war er auf das Geld angewiesen, denn seine Familie musste schließlich auch von irgendetwas leben. Will seufzte, ihm tat der Mann leid, dem vermutlich aus Zeitmangel ein derartiges Missgeschick passiert war und wollte ihm gerne helfen, sofern das überhaupt möglich war. „Lassen sie mich kurz telefonieren, ich kann das nicht alleine entscheiden, in Ordnung?“ Der Mann nickte sofort und auf seinem Gesicht war aber so etwas wie Hoffnung zu lesen. Der Major zog sein Handy hervor, aber noch bevor er wählen konnte klingelte dieses bereits. Als Will abnahm, war es Sally, die sich entschuldigte, weil sie es zu der Verabredung nicht rechtzeitig schaffte. Die junge Frau bat darum, das Treffen um zwei Stunden nach hinten zu verlegen und entschuldigte sich hörbar kleinlaut. Das Ganze war ihr natürlich sehr unangenehm, aber bei ihrem Auto war ein Reifen geplatzt und sie musste erst auf den Pannendienst warten, da sie dem neuerdings als Reserverad verwendeten sogenannten Notrad nicht über den Weg traute. Daraufhin musste Will leise lachen, sprach ein paar tröstende Worte und erzählte dann seinerseits von seinem ungewöhnlichem Zwischenfall in der Waschstraße. Sally konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und verkündete dann, dass es wohl doch so etwas wie Schicksal geben musste. Kurz darauf verabschiedete man sich voneinander. Der Major steckte das Handy zurück in seine Tasche und wandte sich dann wieder dem Mitarbeiter des Waschparkes zu, der das Gespräch natürlich unweigerlich mitbekommen hatte und sein Gesicht daher eine gewisse Erleichterung ausstrahlte. „Meine Verabredung hat sich ein wenig nach hinten verschoben. Daher kann ich ihnen den gewünschten Gefallen nun doch tun und stelle ihnen mein Fahrzeug zur Verfügung. Aber eine Bedingung hätte ich da noch.“, erklärte Will und ließ seinen Blick kurz zu dem GMC Topkick schweifen. „Alles was sie wollen, denn ich habe leider bereits eine Abmahnung erhalten und bei einer weiteren wäre ich meinen Job wahrscheinlich los...“, gab der Mann in seiner Not unverblümt zu. „Das tut mir Leid zu hören, aber wenn ich mein Fahrzeug selber fahren kann, denn ich bin, was das angeht, ehrlich gesagt etwas pingelig, dürfte ihr Job vorerst gesichert sein.“, lachte der Major und strich fast schon liebevoll über die Motorhaube seines Partners, der sich nur äußerst ungern von fremden Personen fahren ließ. Der Mann verkündete dem Major überfreundlich, dass dieser Wunsch keinerlei Problem darstellte und er dem Hochzeitsplaner dies umgehend erklären würde. Im Anschluss teilte Will dann noch mit, von wo aus er das Brautpaar abholen musste und an welcher Straße sich die Kirche befand. Zu guter Letzt bedankte und entschuldigte er sich noch einmal sehr ausführlich, dann stieg der Major in das schwarze Fahrzeug. Will saß noch nicht ganz richtig und war gerade dabei seinen Rucksack auf die Rückbank zu befördern, da meldet sich Ironhide auch schon zu Wort. „Sag mal, hast du eigentlich noch alle Schaltkreise beisammen? Ich bin doch kein Mietwagen oder so was in der Art! Das kannst du vergessen, ich spiele da nicht mit! Es war schon schlimm genug, dass die mich nach der Wäsche derart verunstaltet haben und ich mich nicht einmal dagegen wehren durfte.“, polterte die tiefe Stimme des Waffenexperten aus dem Radio. „Bleib ganz ruhig, mein Dicker. Ich finde der neue Look steht dir doch ausgesprochen gut und was hätte ich denn deine Meinung nach tun sollen? Der Mann hätte seinen Job verloren, wenn ich nicht zugestimmt hätte. Hättest du das mit deinem Gewissen vereinbaren können? Also ich nicht!“, konterte Will und sah dabei entschlossen auf das Autoradio. „Außerdem ist eine Hochzeit ein ganz besonderes Ereignis, an dem wir gleich mehr oder weniger teilnehmen dürfen. Und da Sally eh erst einige Stunden später eintrifft, bekommen wir diesbezüglich auch keinerlei Probleme. Also sei nicht beleidigt und mach den Spaß einfach mit, okay?“, bat Will seinen Partner und strich sanft über das Lenkrad. „Ich habe ja wohl eh keine andere Wahl.“, grummelte Ironhide.“ Aber wehe, irgendwer verschmutzt meinen Altmode, dann werde ich richtig sauer.“ „Keine Sorge, ich pass schon auf dich auf.“, zwinkerte Will in Richtung Radio, aus dem daraufhin nur noch ein „das will ich aber auch stark hoffen.“, zu vernehmen war. Na, warum nicht gleich so, dachte Will, aber er kannte Ironhide lange genug, um zu wissen, dass der Waffenexperte von Natur aus sehr misstrauisch und oft auch leicht reizbar war. Aber im Großen und Ganzen war der schwarze Mech eigentlich ein ganz lieber Kerl, den man nur zu nehmen wissen musste. Das war die ganze Kunst im Umgang mit ihm und wenn man die beherrschte, bekam man einen Kumpel, der mit einem durch dick und dünn ging. Ironhide startete den Motor und nur wenig später rollte der Wagen auch schon in Richtung Hauptstraße und schlug dort die entsprechende Richtung ein, um sich auf direktem Wege zu dem sicherlich schon nervösen Brautpaar zu begeben. Nach einer relativ kurzen Fahrzeit, während der nur wenig gesprochen worden war, trafen die zwei ungewöhnlichen Freunde an ihrem Zielort ein, wo sie bereits von zahlreichen Menschen erwartet wurden, die traubenartig angeordnet vor dem Haus warteten. Will parkte den GMC Topkick auf der Einfahrt, stieg aus und winkte das Brautpaar zu sich herüber. Die junge Frau raffte so gut es ging ihr Kleid hoch und eilte zusammen mit ihrem Zukünftigen in Richtung des aufwändig geschmückten Fahrzeuges. Dort angekommen begrüßte sie der Major freundlich und öffnete ihnen die hintere Tür. „Wow, der Wagen sieht toll aus! Aber sag mal Schatz, hatten wir uns nicht für einen weißen GMC Yukon entschieden?“, fragte die Braut und sah sowohl ihren zukünftigen Mann, sowie auch Will sichtlich irritiert an. „Ähm, das kann ich erklären.“, meldete sich der Major zu Wort.“ Bei dem Yukon ist leider ein technischer Defekt aufgetreten und außerdem wirkt auf einem schwarzen Wagen eine weiße Blumendekoration eh viel besser.“ Dem stimmte das Brautpaar einstimmig zu. Nacheinander bestiegen sie das Fahrzeug und machten es sich im Inneren so bequem wie möglich. Will tat so, als startete er den Motor und sah in den Rückspiegel, während Ironhide natürlich selbständig zurücksetzte. Das junge Paar hielt sichtlich verliebt Händchen und der Major musste unweigerlich an seine eigenen Hochzeit denken, die mittlerweile doch schon einige Jährchen zurücklag. Aber diesen besonderen Tag würde Will niemals vergessen und er war bisher auch nur noch von Annabelles Geburt übertrumpft worden. Der Major begann während dieser Gedanken automatisch zu lächeln. Will wunderte sich bereits kurz, nachdem die ungewöhnliche Truppe losgefahren war, über merkwürdig klingende Geräusche, die vom Heck des GMC herzurühren schienen. Sichtlich irritiert drehte er sich daher mehrmals kurz nach hinten um. „Sie wundern sich bestimmt über das merkwürdig Klappern, oder?“, fragte der Bräutigam, dem nicht entgangen war, dass der Major etwas nervös zu sein schien. Will bejahte die Frage und erhielt als Antwort die ungewöhnliche Erklärung, dass der kleine Bruder der Braut es vermutlich trotz eines Verbotes nicht hatte lassen können, einige lehre Blechdosen an der hinteren Stoßstange des Fahrzeuges zu befestigen. Daraufhin wurden die Augen des Majors kurz groß, dann aber musste der Familienvater laut lachen und erzählte dem Brautpaar und natürlich damit indirekt auch Ironhide, dass er diesen Brauch als Kind selber gerne und auch oft zelebriert hatte. Das Brautpaar lachte ebenfalls und war sichtlich erleichtert darüber, dass ihr Fahrer offensichtlich einen guten Sinn für Humor besaß. Kurz darauf tauchte endlich die Kirche auf und Will, beziehungsweise Ironhide, parkte unmittelbar vor dem Eingang des Gotteshauses. Der Major ließ die Gäste aussteigen, die durch ein Spalier aus geschmückten Bögen und einem Regen aus Reiskörnern der Eingangstür entgegen traten. Will schwelgte derweil selig vor sich hin grinsend in seinen eigenen Erinnerungen und wurde dann aber einige Zeit später mit Hilfe eines kräftigen Stoß, der seinen Rücken traf, in die Realität zurückgeholt. „Aua.“, stöhnte er und rieb sich die schmerzende Stelle. „Was soll das Ironhide?“ Da mittlerweile alle Gäste in der Kirche verschwunden waren, erlaubte es sich der Waffenexperte zu antworten. „Wenn du da wie ein Ölgötze herumstehst und noch dazu wie ein Honigkuchenpferd vor dich hin grinst, anstatt mich von diesen verdammten Dosen zu befreien, muss ich doch was tun, oder ?“ Der Major stöhnte kurz, während er sich zu dem Heck des Fahrzeuges begab und dort angekommen die Schnur löste, mit der die Dosen dort befestigt worden waren. Im Anschluss stieg er in den Altmode, legte die Dosen auf den Boden und sah auf das Radiodisplay. „Aber das geht doch mit Sicherheit auch etwas sanfter, oder?“ Jetzt war es Ironhide, der stöhnte und es klang mehr als nur genervt. „Sorry, euer Empfindlichkeit, aber mir geht das ganze Theater gelinde gesagt ein wenig auf die Leitungen und ich bin froh, wenn wir es endlich hinter uns haben und diese kitschige Dekoration wieder abkommt.“, konterte der Waffenexperte. Will beließ es dabei, denn er wollte Ironhide nicht unnötig noch weiter reizen und verstand auch, dass er als Autobot wenig Verständnis für irdische Bräuche hatte, zumal er nicht einmal liiert war. Die beiden ungewöhnlichen Freunde vertrieben sich die Wartezeit mit dem Hören von Rockmusik und als die Trauung zu Ende war, chauffierten sie das frisch vermählte Paar zurück nach Hause, wo Will ein saftiges Trinkgeld überreicht wurde. Im Anschluss ging es zurück zur Waschstraße, wo der besagte Mitarbeiter bereits ungeduldig auf sie wartete, weil er nicht wusste, wie alles verlaufen war. Als Will ihm Bericht erstattet hatte, atmete er erleichtert auf und begann sofort damit, die Dekoration von dem GMC Topkick zu entfernen. Im Anschluss durfte Ironhide dann noch einmal die Waschstraße durchfahren, aber zum Glück diesmal ohne Vorwäsche. Währenddessen bedankte sich der Mitarbeiter noch einmal sehr ausgiebig, wobei Will aber sofort abwinkte und erklärte, dass er gerne helfen würde, wenn Not am Mann wäre, und Chauffeur bei einer Hochzeit spielen zu dürfen schließlich auch ein einmaliges Erlebnis für ihn gewesen wäre. Das Trinkgeld teilten sie sich gerechterweise untereinander auf. Bald darauf war das Waschprogramm zu Ende und Will tat so, als würde er den Wagen am Ausgang abholen. Der Major hielt noch kurz bei dem besagten Mitarbeiter und verabschiedete sich durch das geöffnete Fenster, bevor sie endlich zu dem Treffen mit Sally aufbrechen konnten. Immerhin würden sie einander viel zu erzählen haben, was auch nicht unbedingt schlecht war, dachte der Major, während er das Steuer übernahm, weil Ironhide sein Hologramm im hinteren Teil des Fahrzeuges erscheinen ließ. Der Waffenexperte fluchte farbenfroh, weil er seine Kleidung nicht an Ort und Stelle vorfand, wo er sie zuvor abgelegt hatte. „Denken, Hide, denken. Ich konnte doch deine Klamotten da nicht einfach so mir nichts dir nichts herumliegen lassen, weil das Brautpaar doch hinten eingestiegen ist.“, entgegnete der Major und sah kurz darauf im Rückspiegel, wie Ironhide vor Wut knallrot anlief. Und nackt wie er war, sah er daher aus wie ein überdimensionales Streichholz. Aber diese Tatsache verkündete der Major seinem Partner aus Gründen des Eigenschutzes dann besser doch nicht und er erklärte dem Mech stattdessen, dass er doch bitte den Sitz nach oben klappen sollte und er dann auch fündig werden würde. Will wusste natürlich nur zu gut, dass die Sensoren des Waffenexperten auf menschliche Kleidung nicht reagierten und daher erlaubte er sich auch des Öfteren kleine Späße, um seinen Partner ein wenig zu foppen. Ironhide grummelte als Antwort nur leise und zog sich hastig an. Im Anschluss kletterte er zu dem Major nach vorne und setzte sich auf den Beifahrersitz, von wo aus er seinen Partner wütend anfunkelte. Aber immerhin war die Röte fast aus seinem Gesicht verschwunden. „Sei nicht sauer, ich habe doch nur Spaß gemacht.“, zwinkerte Will und lächelte dabei freundlich. „Außerdem kannst du stolz auf dich sein, denn diesmal hast du dich perfekt angezogen.“, lobte Will ihn und sah ihn musternd an. Jetzt begannen sich auch endlich die Gesichtszüge des Waffenexperten zu entspannen und man erkannte an seinem Lächeln, wie stolz er sich fühlte. Aber hätte Ironhide zu diesem Zeitpunkt bereits gewusst, wie das Treffen mit Sally verlaufen würde, wäre ihm die gute Laune sehr schnell wieder vergangen. Zum Glück waren auch Transformer nicht in der Lage, in die Zukunft zu sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)