Eins plus eins macht drei! von Rabenkralle ================================================================================ Kapitel 4: Die Beobachtungsgabe einer Mutter -------------------------------------------- @ : Yeah, ich wurde durchschaut! Na, mal schauen, ob das auch wirklich so ist. ;) Na ja, das mit Kakashi ist wohl auch so ’ne Geschmacksfrage. Ich finde schon, dass er sich für den Posten eignet. Aber meine Meinung ist ja schließlich kein Gesetz. :D @ : Das „Zwischen den Zeilen“-Lesen bringt wirklich nur im ersten Kapitel was. Von daher hoffe ich, dass du deine Zeit nicht damit verschwendet hast, das Dritte noch öfters zu lesen. Und nein, Kakashi ist immer noch kein Hokage. Das war bloß eine künstlerische Freiheit meinerseits. :D @ : Ui, hoffentlich ärgerst du dich die nächste Zeit nicht zu sehr. Aber am besten lässt du dich wohl überraschen. ;D @ : Gar kein Problem. Das „echte“ Leben geht schließlich vor. :) Und endlich ist mal jemand auf meiner Seite, was Kakashi betrifft. :D @ all: Dankeschön für eure Kommentare! :) Heute hat das Rätselräten ja zum Glück ein Ende. Viel Spaß beim Lesen! ════════════════════════════════════════════════════ Kapitel 4: Die Beobachtungsgabe einer Mutter „Was machst du denn hier?“ Eine Frauenstimme riss sie aus ihren Gedanken. Sie schaute sich um und erkannte eine Frau mittleren Alters, die vollgepackt mit einigen Einkaufstüten war. Nara Yoshino … Da Temari während der Chuunin-Prüfung viel mit Shikamaru zu tun hatte, hatte sie irgendwann unweigerlich auch die Bekanntschaft mit seiner Mutter gemacht. Yoshino hatte zwar auf den ersten Blick sehr streng gewirkt, aber im Grunde war es nur ihre Art, ihre Fürsorge an den Tag zu bringen. „Hallo.“ Die Kunoichi sprang auf. „Soll ich Ihnen beim Tragen helfen?“ „Das wäre sehr nett von dir.“ Sie lächelte zustimmend. „Aber nenn mich doch Yoshino. So fremd sind wir uns schließlich nicht.“ „Ah, okay.“ Sie nahm der Frau zwei von den schweren Tüten ab und verstaute in einer von ihnen ihre restlichen Erdbeeren, die sie nur ungern zurücklassen wollte. --- Ein paar Minuten später lud Temari sie auf dem Küchentisch im Haus der Naras ab. Danach musste sie sich erst einmal setzen, da sich an ihrer linken Seite ein unangenehmes Ziehen ausgebreitet hatte. Wenn sie sich mit dem bisschen Tragen schon zu viel zugemutet hatte, konnten die nächsten Monate echt was werden … Yoshino räumte in der Zwischenzeit das Eingekaufte an ihren Platz. Dann suchte sie einige Zutaten zusammen. Anscheinend wollte sie etwas backen. Temari beobachtete sie eine Moment lang. Schließlich fing die Frau ihren fragenden Blick auf. „Ich mache einen Obstkuchen für Choujis Vater. Er hat morgen Geburtstag.“ Sie maß mit dem Messbecher Mehl ab. „Hast du heute noch etwas Wichtiges vor?“ „Nein. Ich streif nur sinnlos durch die Gegend“, entgegnete sie. „Gut. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du bis nach dem Abendessen bleiben würdest. Meine beiden Jungs sind meist unterwegs und da freue ich mich über Gesellschaft.“ „Gerne. Kann ich irgendwo helfen?“ „Wenn du möchtest, kannst du das Obst kleinschneiden. Dann kann ich mich schon um alles andere kümmern.“ Temari war ein wenig erleichtert. Äpfel und Birnen in kleine Stücke schneiden würde sie gerade noch so hinbekommen … Was Kochen und Backen betraf hatte sie nämlich zwei linke Hände. Während Yoshino den Teig anrührte und sie sich an das Obst machte, erkundigte die Frau sich über ihr allgemeines Befinden, das Wetter in Suna und alles andere, was zu einem Smalltalk so dazugehörte. Zuletzt mischte sie die Stücke in die Masse, füllte ihn in eine runde Backform und schob diese in den vorgeheizten Ofen. Yoshino ließ sich auf einen Stuhl nieder und sah auf die Uhr. Jetzt dauerte es eine Dreiviertelstunde … „Ach ja, Shikamaru ist mit Shikaku im Wald, um abgestoßene Hirschgeweihe für Medikamente zu sammeln“, meinte sie plötzlich. „Aber sie müssten bald wieder hier sein.“ „Aha …“ Tonlos nahm Temari es zur Kenntnis. Die Frau musste schmunzeln. „Meine Annahme, dass du wegen ihm hier bist, ist doch richtig oder?“ „Gaara hat mich beurlaubt und ich hab beschlossen, meine Zeit hier in Konoha zu verbringen“, lenkte sie vom Thema ab. „Das glaub ich dir auch …“ Ihr Schmunzeln wurde zu einem Grinsen. „Aber ich hab euch beide oft genug beobachtet, um es besser zu wissen.“ Temari spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Dabei hatte sie gedacht, sie wären überzeugend genug gewesen … Aber gegen die Intuition und Beobachtungsgabe einer Mutter war wohl kein Kraut gewachsen. „Ich hab also Recht“, schloss Yoshino aus ihrer Reaktion. „Und wie läuft es?“ Da sie nicht wusste, was sie auf diese unangenehme Frage antworten sollte, schwieg sie. Die Frau faltete ihre Hände und bettete ihren Kopf darauf. „Aus Shikamaru bekomme ich auch nie etwas heraus“, fuhr sie fort. „Aber du musst mir nichts erzählen, wenn du nicht möchtest.“ Ja, noch nicht … Eine baldige Aufklärung war unausweichlich. Dann konnte sie ihr genauso gut jetzt schon eine knappe Antwort geben. „Nein, schon okay“, sagte sie anschließend. „Alles ist, wie es sein soll. Wenn man mal davon absieht, dass ich nicht so oft hier bin.“ „Hast du schon über eine Versetzung nachgedacht?“ „Ja, Gaara hat das auch schon vorgeschlagen. Aber mal sehen …“ „Es ist sicher schwer, die Heimat einfach so aufzugeben.“ „Irgendwie schon. Es ist schließlich ja auch nicht so, dass man mal eben übers Wochenende verschwinden kann. Sunagakure liegt leider nicht gleich um die Ecke.“ Temari seufzte. Sie vermisste Gaara und Kankurou schon ein wenig … Trotzdem war es keine Sache, über die sie niemals hinwegkommen würde. Vor allem nicht, wenn sie an das dachte, was ihr noch bevorstand. Allein bei dem Gedanken daran wurde ihr … irgendwie schlecht. Sie hob ihre Hand vor ihren Mund. Na klasse, ging das schon wieder los. Dabei hatte sie gedacht, dass sie diese Phase endlich überstanden hatte … So schnell sie konnte lief sie in Richtung Bad und ließ eine verwirrte Yoshino zurück. Wunderbar … Jetzt hatte sich ihr leckeres Mittagessen wieder verabschiedet. Verdrießlich betätigte Temari die Klospülung. Dann spülte sie ihren Mund gründlich aus, um den widerlich-säuerlichen Geschmack zumindest ein bisschen zu reduzieren und ging letztendlich zurück in die Küche. „Alles in Ordnung?“, fragte Yoshino besorgt. „Ja. Mir ist nur ein wenig übel.“ Temari hielt sich den Magen. „Das Essen vorhin ist mir wohl nicht so gut bekommen.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Dann bin ich aber beruhigt.“ Die Frau atmete auf. „Du legst dich aber trotzdem besser eine Weile hin.“ Yoshino betrat das benachbarte Wohnzimmer und räumte ein paar Kissen von der Couch auf einen Sessel. Temari ließ sich kein zweites Mal bitten und machte es sich auf dem Sofa bequem. „Danke“, setzte sie schließlich noch nach. „Ach, was.“ Sie winkte ab. „Möchtest du vielleicht etwas zu trinken?“ „Ein Glas Wasser wäre nicht schlecht.“ Sie schloss die Augen und genoss den leichten Luftzug, der von draußen ins Haus wehte. Kurz streckte sie sich. Dabei merkte sie, wie ihre Brüste spannten. Noch so ein unangenehmer Nebeneffekt … Bisher überwogen die negativen Aspekte die Positiven bei weitem, doch sie war sich ziemlich sicher, dass es bald anders sein würde. Hoffentlich … Einen Moment lang dachte sie an Shikamaru. Sie hatte noch keinen blassen Schimmer, wie sie es ihm überhaupt sagen sollte. Außerdem hoffte sie, dass er nicht vorher Sakura oder Ino über den Weg lief und die sich dann verplapperten … Mist, warum hatte Kankurou mit seiner Überraschung für Sakura nicht wenigstens bis Morgen warten können? Das war wirklich ganz schlecht … --- Shikamaru lud die Hirschgeweihe ab, die er gesammelt hatte. Er sah auf die Uhr. Klar, dass sich sein alter Herr wieder extra viel Zeit ließ … Da er keine große Lust hatte zu warten, verließ er die Lagerhalle und schloss die Tür hinter sich ab, bevor er sich auf den Weg nach Hause machte. Den Feierabend hatte er sich heute redlich verdient und nun freute er sich lediglich auf eine kalte Dusche und ein bequemes Bett. Gemütlich schlenderte er in Richtung Konoha und erreichte nach wenigen Minuten das Haupttor. Izumo hielt auf seinem Posten ein kleines Nickerchen. Shikamaru musste bei diesem Anblick grinsen. Als Tsunade noch Hokage gewesen war, hatte sie ihn und Kotetsu immer ordentlich herumgescheucht. Wahrscheinlich holte Izumo seinen Schlaf aus dieser Zeit nach … Ja, vielleicht sollte er sich selbst mal zum Wachdienst melden. Unter Umständen konnte das bestimmt entspannend sein. Vor allem in Friedenszeiten wie diesen. Langsam setzte er seinen Weg fort. Die anstehende Ernennung der neuen Jounin kam ihm in den Sinn. Wie die letzten beiden Jahre stand er auch diesmal wieder in der engeren Auswahl. Doch auch wenn er inzwischen schon seit sieben Jahren Chuunin war, gefiel ihm das Leben als solcher ganz gut und es fiel ihm nicht im Traum ein, das in näherer Zukunft zu ändern. Er dachte an Temari. Sie war wohl die Einzige, die sich inzwischen damit abgefunden hatte, dass er womöglich für immer ein Chuunin bleiben würde. Und das, obwohl sie ihn früher am häufigsten dazu gedrängt hatte, ein Jounin zu werden. Sein Blick schweifte in den Himmel. Was sie wohl gerade machte? Warum musste die nächste Prüfung nur noch so verdammt lange hin sein …? --- „Ah, Shikamaru …“, begrüßte ihn seine Mutter. „Wo ist denn dein Vater?“ Shikamaru legte seine Chuunin-Weste ab. „Keine Ahnung. Vielleicht stiefelt er noch durch den Wald oder prostet sich an irgendeiner Bar mit Sake zu.“ „Immer dasselbe mit ihm …“ Yoshino stemmte die Hände in die Hüften und seufzte. „Ach, du hast übrigens Besuch.“ „Besuch?“ „Ja, im Wohnzimmer. Aber sie schläft. Sei also lieber leise.“ Shikamaru kratzte sich am Kopf. Er hatte keine Ahnung, wer das sein sollte … Also schlurfte er los, um nachzusehen. Sein Herz machte einen Sprung, als er Temari erblickte. Er rieb sich einen Moment die Augen, um sicherzugehen, dass es keine optische Täuschung war und musste feststellen, dass er sich tatsächlich nicht geirrt hatte. Mit ihr hatte er wirklich gar nicht gerechnet … Shikamaru stützte sich auf der Sofalehne ab und beobachtete sie kurz. Er hatte zwar keinen Schimmer, was sie hier machte, aber das war ihm gerade auch vollkommen egal. Einen Augenblick überlegte er, ob er sie wecken sollte, beschloss dann aber, sie schlafen zu lassen. Stattdessen sprang er rasch unter die Dusche und zog sich anschließend saubere Klamotten an. „Ich bin noch mal kurz weg!“, rief er Yoshino zu, die gerade mit der Zubereitung des Abendessens beschäftigt war. Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ er das Haus. Sein Weg führte ihn zu Yamanakas Blumenladen. Ino stand hinter der Theke und nahm gerade eine Bestellung von einem Kunden auf. „Wir liefern dann morgen früh pünktlich um zehn.“ Sie deutete eine Verbeugung an und verabschiedete die Person. Dann heftete sie den Zettel an eine Pinnwand. „Dich hab ich hier ja lange nicht gesehen.“ Ino lächelte. „Weißt du schon, was du möchtest?“ „Ja“, entgegnete Shikamaru. „Nur eine orange Gerbera mit ein bisschen Grünzeug.“ Sie wählte die schönste Blume aus und meinte: „Die ist doch ganz bestimmt für Temari.“ „Woher weißt du, dass sie hier ist?“ „Ich hab sie heute Mittag schon mit Sakura getroffen“, gab die junge Frau als Erklärung ab. „Sakura meinte, sie würde hier Urlaub machen.“ Sie kicherte seltsam mädchenhaft. Verständnislos sah Shikamaru sie an. „Was?“ „Ach, nichts weiter. Ich musste nur an was Schönes denken …“ Ihr Lächeln wurde nur noch breiter. „Du bist manchmal echt seltsam“, merkte er an. „Ach, was. Ich hab einfach nur gute Laune.“ Sie zwinkerte ihrem ehemaligen Teamkollegen zu und machte sich daran, die Blume mit ein wenig Grün zu schmücken. Shikamaru sagte erst einmal nichts mehr. Frauen waren für ihn immer noch wie ein geschlossenes Buch. Daran hatte auch Temari nichts geändert. Als Ino das Ganze fertig gebunden hatte, schnitt sie noch die Stängel an und reichte es ihm schließlich. „Hier, bitte!“ „Danke. Wie viel bekommst du?“ „Das macht dann genau dreißig Ryo. Aber wenn du willst, schreibe ich auch an.“ „Nicht nötig.“ Shikamaru zog einen Schein aus seiner Hosentasche. „Stimmt so.“ „Vielen Dank.“ Sie nahm das Geld entgegen und tat es in die Kasse. „Dann ein schönes Wochenende!“ Zum Abschied hob er die Hand. „Wünsch ich dir auch.“ ════════════════════════════════════════════════════ Mensch, ist der Vater nun eine Überraschung, oder was meint ihr? *lach* Nein, ich werd dieser Konstellation wohl nie abschwören, aber das Leser-Verwirren hat mir trotzdem Spaß gemacht. Trotzdem gut, dass ich mich von nun an dem Plot richtig widmen kann.^^ Ach ja, ihr werdet es übrigens nie erleben, dass ich Ino in irgendeiner Weise niedermachen werde. Ich mag sie nämlich und finde, dass sie es nicht verdient hat, wie sie von vielen ShikaTema-Fans dargestellt wird. Keine Macht dem Chara-Bashing! Thanks for reading! :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)