Und der Morgen kam... von Akai-chan ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Eine leichte Brise weht durch das Fenster hinein, wirbelt die Vorhänge ein wenig auf und weckt mich sanft aus meinen Träumen. Blinzelnd schaue ich auf, nur um mich im nächsten Moment schon wieder in die Decke zu kuscheln. Warum nur ist diese Nacht schon wieder so schnell vorbei gegangen? Von mir aus hätte es keinen Morgen mehr geben müssen... vor allem nicht diesen Morgen. Mein Blick schweift ein wenig ab und ich sehe mir die Landschaft draußen weiter an. Dort steht ein großer und wahrscheinlich sehr alter Kirschbaum... Seine Blüten werden vom Wind davongetragen und scheinen zu tanzen. Es gibt so ein friedliches Bild ab, dass es kaum zu glauben ist, dass noch gestern an diesem Ort auf Leben und Tod gekämpft wurde. Es gibt so ein friedliches Bild ab, dass es kaum zu glauben ist, dass wir auch heute wieder weiterreisen und wieder auf Leben und Tod kämpfen werden. Ich mache mir Sorgen, große Sorgen. Und das nicht erst seit jetzt... Fei Wang ist niemand, den man unterschätzen sollte. Und vor allem müssen wir ihn auch erstmal aus der Reserve locken, um überhaupt an ihn heranzukommen. Wie oft habe ich mich nun schon gefragt, wie unsere Geschichte wohl ausgehen mag? Wer am Ende als Sieger dasteht? Und welche Opfer wir wohl noch bringen müssen? Mit einem leisen Seufzer drehe ich mich um. Das bringt doch alles nichts, ich mache mich nur unnötig verrückt. Doch ich bin sicher, ich bin da nicht der Einzige... Ich bin sicher, Kurogane, Shaolan und Mokona machen sich mindestens genauso viele Gedanken wie ich. A propos Kurogane... Er scheint schon aufgestanden zu sein, denn das Bett neben mir ist leer. Wenn ich so an den letzten Abend und die Nacht denke, macht mein Herz schon wieder einen kleinen Sprung. Ohne groß zu überlegen greife ich nach seinem Yukata, den er hat liegen lassen, ziehe ihn zu mir und drücke ihn an mich. Verträumt schließe ich die Augen wieder und überlege einen Moment. Wie hat unsere gemeinsame Nacht noch gleich angefangen? Ah, ja... Es war bereits dunkel und ich wollte in mein Zimmer zurück, nachdem ich mich ein wenig mit Shaolan auf dem Dach unterhalten hatte. Ich war noch immer in Gedanken, da ich bereits wusste, dass wir heute abreisen und wohl einem schweren Kampf entgegensehen würden. Auch gestern schon plagten mich meine Sorgen. Mir war klar, dass ich nicht zur Ruhe kommen würde, dass ich kaum würde schlafen können. Zu viel ging mir im Kopf herum, einfach viel zu viel... Ich fand es seltsam, dass mir alle so sehr ans Herz gewachsen waren. Prinzessin Sakura, Shaolan - und zwar alle beide - Mokona und Kurogane... Dabei wusste ich doch alles. Ich wusste es von Anfang an, noch bevor unsere gemeinsame Reise überhaupt begonnen hatte. Fei Wang hatte mir seinerzeit, als er mich und Fye vor die Wahl stellte, wer von uns beiden aus unserer Heimat entkommen würde, alles erzählt. Ich wollte mich nicht mit ihnen anfreunden, denn ich würde sie wieder verraten. Ich wollte mich nicht an sie binden. Ich wollte nicht, dass sie mir jemals auch nur irgend etwas bedeuteten... Sie würden herausfinden, dass ich Fei Wang's 'Spion' bin - oder inzwischen wohl eher 'war'. Sie würden wütend sein und mich hassen. Es war so logisch, dass eine Freundschaft mit diesen Menschen rein gar nichts bringen würde, und doch... Nach nur kurzer Zeit hatte ich bereits Zuneigung zu ihnen entwickelt. Und auch, wenn ich weiterhin versuchte, diese Bande wieder zu kappen und mich von ihnen zu distanzieren, ich war nicht dazu in der Lage. Ich sage es doch immer wieder: Ich bin nicht gutherzig, ich bin nur schwach. So schwach... Auf meinem Weg ins Zimmer zog ein leises Geräusch meine Aufmerksamkeit auf sich und riss mich aus den Gedanken. Früher hätte ich es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, doch seit das Vampirblut durch meine Adern fließt, hat sich unter anderem auch mein Gehör um einiges verbessert. Mein Blick wanderte zu der Ecke, aus der es gekommen war, und etwas überrascht hob ich die Augenbrauen an. "Kurogane...", stellte ich nüchtern fest, als er auf mich zu kam. Es schien, als könnten wir an diesem Abend alle nicht besonders gut schlafen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, bevor sich meine Stirn runzelte. Irgend etwas an ihm war anders... Kurz darauf standen wir uns gegenüber, schweigend, und sahen uns an. Wir wussten wohl beide nicht, was wir sagen sollten. Dann fiel mein Blick auf seinen linken Arm. Oder sollte ich lieber 'seinen neuen linken Arm' sagen? Allein bei dem Gedanken, dass er seinen Arm opferte um mich zu retten, zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen - ebenso, wie es das auch jetzt wieder tut. Dieser verdammte Idiot! Und ich sage ihm noch, er soll gehen... Aber nein, der Herr hat mal wieder seinen eigenen Kopf! Und die Ohrfeige hatte er wirklich verdient... Leider hatte er sowohl meine Blickrichtung als auch meinen Gemütsumschwung bemerkt, denn er hob seinen mechanischen Arm an und betrachtete die Hand, bevor er wieder zu mir sah. Ich konnte nichts weiter tun, als einmal hart zu schlucken und auf den Boden zu sehen. Diese verdammte Beklommenheit, ich hätte sie verfluchen können! Ich bin zwar nicht wirklich daran schuld, da es immer noch seine eigene Entscheidung war, aber... ich fühle mich schuldig. Ich fühle mich so verdammt schuldig. Verdammt, ich wollte nicht gerettet werden. Ich wollte sterben... Und schon gar nicht wollte ich so gerettet werden! Auf Kosten eines anderen... Auf Kosten eines Menschen, der mir doch etwas bedeutet... Aber das versteht er ja nicht. Oder er will es nicht verstehen, keine Ahnung. Trotzdem werde ich es ihm wahrscheinlich noch oft genug unter die Nase reiben. Das ist das Mindeste. Auf weitere Ohrfeigen kann er sich auch einstellen, wenn er wieder so eine Aktion bringt, das kann er wissen! Auch, nach dieser Nacht... Erst recht nach dieser Nacht! Dass man sich aber auch immer um diesen Jungen sorgen muss, schrecklich... Merkt er denn nicht, dass ich mir Sorgen mache? Oder kann ich es doch gut genug verbergen? Gestern Abend jedenfalls blieb mir kaum Zeit zum Nachdenken, denn er griff einfach nach meinem Arm und zog mich mit sich. Im ersten Moment wusste ich nicht recht, was ich davon halten sollte. Gut, Kurogane war noch nie ein Mensch der vielen Worte gewesen, aber er hätte mir doch wenigstens sagen können, wo er hinwollte. Oder was er vorhatte. Aber was sollte ich auch von ihm erwarten? Immerhin kenne ich ihn mittlerweile ganz gut. Außerdem vertraue ich ihm. Warum auch nicht? Er hat mir nun schon zweimal mein verdammtes Leben gerettet. Da sollte Vertrauen angebracht sein. Ich wehrte mich also nicht, als er mich in sein eigenes Zimmer brachte. Dort allerdings schwiegen wir uns eine Weile einfach nur an, während wir etwas Abstand zueinander hielten. Um überhaupt irgend etwas zu tun, lief ich zum Fenster, aus dem ich nun auch hinaus schaue. Wir schwiegen uns weiter an und das ging mir mit der Zeit ziemlich auf die Nerven. Es war, als stünde noch etwas zwischen uns, doch keiner von uns wollte den ersten Schritt machen. Keiner von uns beiden sagte auch nur ein einziges Wort. Schließlich ging mir diese Ruhe so auf die Nerven, dass ich doch etwas sagte. Dummerweise fiel mir nichts besseres ein, als: "Warum hast du das getan?" Eigentlich war mein Bedarf an vorwurfsvolles Fragen und tiefgründigen Gesprächen mehr als nur gedeckt und eine seichte, einfache Konversation über das Wetter wäre mir wahrscheinlich lieber gewesen, doch andererseits war ich mir sicher, dass Kurogane nicht sehr gern über das Wetter geredet hätte. Das konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, also musste es doch dieses Thema sein. Zunächst jedoch erhielt ich keine Antwort von ihm, nur einen leicht fragenden und abschätzenden Blick. "Wenn du mir sagst, was du meinst, kann ich dir das vielleicht sagen.", murmelte er schließlich und ich musste einen Moment tief Luft holen, nickte aber letztlich. "Warum hast du mich gerettet.", präzisierte ich meine Frage und sah ihn genau an. Wieder erwiderte er meinen Blick eine Weile nur, bis er damit herausrückte. "Ich wollte nicht, dass du stirbst." In diesem Moment hätte ich ihm am liebsten einen weiteren Kinnhaken verpasst, allein für die überragende Intelligenz seiner Antwort. Als wäre ich da nicht allein drauf gekommen! Warum sollte er mich retten, wenn er gewollt hätte, dass ich sterbe? Das wäre mir durchaus als etwas unlogisch erschienen, aber nun ja. Meine Meinung von seiner Antwort ließ ich schon gestern Abend heraushängen und legte eine Art Mörderblick auf, während ich die Arme vor der Brust verschränkte. "Ja, ganz offensichtlich...", murrte ich ihn an, "Aber warum wolltest du das nicht? Und dann opferst du auch noch deinen Arm dafür..." Wieder folgte Stille, doch diesmal hielt ich sie so absolut nicht aus. Jede Sekunde, die verging, zerrte an meinen Nerven. Genauso Kurogane selbst, seine scheinbare Ruhe, sein scheinbar ach so ungerührtes Gesicht, bis er sich endlich dazu durchgerungen hatte, mir auch auf diese Frage etwas zu antworten. Seine Antwort aber machte mich irgendwie doch sprachlos. Er sah mich weiterhin genau an und sagte: "Ich kann auch ohne meinen Arm leben." Ich widerum sah ihn sprachlos an. Was sollte mir das jetzt sagen? Wenn er sich zwischen mir und seinem Arm entscheiden müsste, würde er mich wählen? Weil er ohne seinen Arm leben konnte, aber...? Und eben dieser Gedanke platzte auch aus mir heraus. "Das klingt, als könntest du ohne mich nicht leben.", erwiderte ich mit einem leicht hysterischen Lachen in der Stimme und verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. Zeitgleich fing ich an, ungläubig den Kopf zu schütteln. Das war doch absurd. Doch auch diesmal kam zunächst keine Reaktion von ihm und in mir kam ein ungutes Gefühl auf. Ich hatte eigentlich erwartet, dass er zumindest auf diese Aussage gleich reagieren und es abstreiten würde. Gut, was heißt da abstreiten? Aber zumindest ablehnen, es als ein Missverständnis abtun, irgendwas! Aber doch nicht wieder einfach nur Schweigen... Verunsichert sah ich also wieder zu ihm und erkannte, dass er mich immer noch fest ansah. Seine Züge waren zwar noch immer ernst, doch irgendwie einen kleinen Deut weicher als gewohnt. "... nicht wirklich, oder!?", hakte ich leicht entsetzt nach. Er antwortete diesmal gar nicht, egal wie lange ich gewartet hätte. Er sah mich nur weiter mit diesem bestimmten Blick an, den ich nicht einmal richtig beschreiben kann. Doch ich weiß genau, dass in meinem Gesicht weiterhin Ungläubigkeit deutlich zu sehen war. "Aber... warum?", fragte ich leise, "Das versteh ich nicht. Ich bin dir doch immer nur auf die Nerven gegangen. Mit den Spitznamen. Mit meiner überdrehten Art... und allem." Diesmal war es Kurogane, der leicht frustriert seufzte und sich durch sein schwarzes Haar strich. "Frag mich doch nicht!", murrte er, "Ich weiß es doch selbst nicht. Klar ist es so gesehen sehr seltsam, dass du mir fehlen würdest. Vielleicht hab ich mich einfach schon zu sehr an deine nervige Art gewöhnt." Dabei zuckte er nur mit den Schultern. Mein erster Gedanke dazu? 'Na toll...' Das hieß also, je nerviger ich bin, desto weniger kann man ohne mich leben? Desto mehr würde man tun und opfern, nur damit ich den anderen weiter auf die Nerven gehen kann? Das war eine Logik, die ich nicht verstehen konnte. Doch ich sagte nichts. Kein einziges Wort kam über meine Lippen. Ich sah ihn nur weiterhin ernst und skeptisch an. Nein, das konnte ich beim besten Willen nicht glauben. Er hatte sich immer so über mich aufgeregt, das konnte er doch gar nicht vermissen! Doch ich wollte das Thema auch nicht weiter verfolgen, das war mir irgendwie zu viel. Vor allem war es zu viel auf einmal. Ich konnte ihm ja schon nicht verzeihen, als er mir das erste Mal das Leben rettete und nun? Nun stand ich praktisch noch mehr in seiner Schuld und das konnte ich nur schwer ertragen. Letztlich war sowieso alles sehr seltsam zwischen uns. Wie soll ich das erklären? Oder beschreiben? Dass er mir wichtiger war, als es hätte sein sollen, wusste ich ja schon lange. Doch auch von seiner Seite her kam auf einmal nicht mehr diese ablehnende Haltung. Nicht mehr diese Ausstrahlung eines Einzelkämpfers. Und in dem Moment, in dem ich etwas genauer darüber nachdachte, wurde mir bewusst, dass sein ganzes Auftreten, seine Züge, einfach alles ein wenig sanfter geworden war. Es fiel nicht groß auf, wenn man nicht genau hinsah. Doch es war da... Allerdings kam ich nicht mehr lange dazu, weiter darüber nachzudenken und Vermutungen anzustellen, denn er setzte sich aufs Bett und sah wieder in meine Richtung. Mein Gefühl sagte mir, er hatte irgend etwas vor, doch ich erkannte zu spät, was es war, sodass ich ihn nicht mehr aufhalten konnte. Er hatte sich eine kleine Klinge genommen - wo auch immer er sie plötzlich her hatte - und schnitt sich in Halsnähe leicht in die Schulter. Natürlich blutete er. An liebsten hätte ich ihm gleich wieder einen Kinnhaken oder etwas in der Art verpasst, doch letztlich stand ich nur mit offenem Mund da und ging langsam auf ihn zu, bis ich vor ihm stand. "Was soll das denn jetzt wieder!?", blaffte ich ihn nun doch wieder etwas angesäuert an. "Ich dachte, du hast vielleicht Durst.", entgegnete er und sah mich an, als wollte er mich verarschen. "Falsch gedacht!", murrte ich und setzte mich neben ihn, wobei er sich mir zuwandte. Langsam bekam ich den Eindruck, er wollte mich gar nicht mehr aus den Augen lassen. Während wir uns wieder so ansahen, lief ihm langsam das Blut von der Schulter auf die Brust und errang damit meine Aufmerksamkeit. Ich beobachtete es ein wenig dabei, wie es sich den Weg bahnte. Kurz bevor es Kuroganes Yukata erreicht hatte, griff ich ein und zog das Stück Stoff beiseite. So konnte sein Blut ein wenig weiter ungestört über seine Brust wandern und von mir dabei beobachtet werden. Doch als ich sein Blut so sah und vor allem auch überdeutlich riechen konnte, wurde mein Durst doch größer als gedacht. Ich fixierte den Tropfen ein paar Sekunden lang noch stärker und mein Herzschlag verschnellerte sich, während mein Mund richtig trocken wurde. Ohne groß darüber nachzudenken beugte ich mich über die Blutspur und leckte sie der Länge nach einfach auf, bis ich an der Wunde angekommen war. Ich löste mich wieder von ihm und sah auf den Schnitt. Frischen Blut trat aus und auch das leckte ich gleich wieder weg. Ich achtete darauf, ihm das Blut nicht auszusaugen. Warum auch immer; irgendwie hatte ich keine richtige Lust darauf. Ich leckte nur immer wieder ein paar Bluttropfen weg, bis sich der Schnitt wieder geschlossen hatte. "Es blutet nicht mehr.", stellte ich kurz darauf nüchtern fest und betrachtete die Wunde weiterhin. Kurogane, dieser hirnverbrannte Vollidiot zog schon wieder die kleine Klinge, die er noch vor wenigen Minuten bereits benutzt hatte, hervor und wollte den Schnitt erneuern. Diesmal aber war ich schneller und schlug sie ihm aus der Hand, sodass sie klirrend auf dem Boden landete. Wütend packte ich ihn am Kragen. "Was soll der Scheiß denn wieder!?", schrie ich ihn an. Doch er blieb wie so oft einfach nur ruhig und erwiderte meinen erboßten Blick gelassen. "Du hast doch gesagt, es hat aufgehört.", erklärte er, woraufhin ich aber nur verächtlich schnauben und den Kopf dabei schütteln konnte. "Das war keine Aufforderung, dich nochmal zu verletzen, du Blindfisch!" Oh, ich war so sauer... so aufgebracht. Ich sah mich ihn schon durchschütteln, bis ihm schwindlig geworden wäre. Ich konnte mich gerade noch so zusammen reißen. Ich wollte seinem scheinbar unterbelichteten Kopf doch etwas Ruhe gönnen. Aber gut, ich werde gerade ein wenig gemein. Ich weiß, nur weil er ständig nur mein Wohl im Sinn hat, ist er nicht automatisch dumm. Trotzdem hätte er ein wenig nachdenken können, finde ich. Ich steigerte mich noch ein wenig weiter in meine Wut hinein und zog ihn näher zu mir heran. "Ich warne dich, wenn du dir noch ein Mal wegen mir etwas antust, bring ich mich um! Dann hab ich die längste Zeit gelebt." Daraufhin sah er mich nur fragend an. "Ach, wirklich?", hakte er nach und ich bekam wieder den Eindruck, dass er mich auf den Arm nehmen wollte. "Ja.", bestätigte ich also noch einmal mit Nachdruck. "Und wenn wir dann deswegen draufgehen?", wollte er wissen und hatte dabei ein leichtes Grinsen auf den Lippen, "Weil wir deine Hilfe gebraucht hätten? Kannst du das verantworten?" Ich verstand, das sollte also auf eine Diskussion hinaus laufen. Daher verschränkte ich die Arme vor der Brust und musterte ihn genau. "Das tue ich doch gar nicht. Es wäre allein deine Schuld, weil du nicht auf mich gehört hättest. Und ich habe dich ja nun aufgeklärt, was passiert, wenn du das nicht tust." Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich ihn damit zum lächeln bringen konnte, wenn auch nur kurz. Aber ich meine... Kurogane und lächeln? Ich dachte, ich spinne. "Verstehe, so hast du dir das also gedacht.", nickte er und sah sofort wieder ernst aus. Ich aber starrte ihn noch eine kleine Weile ungläubig an, bis ich wieder dazu in der Lage war, etwas zu sagen. "Ja...", murmelte ich, "Du musst eben nichts weiter tun, als brav zu sein und dir nie wieder etwas anzutun." Er sah mich wieder schweigend an und ich konnte ihm schon an der Nasenspitze ansehen, dass er diesen Gedanken nicht gerade prickelnd fand. Wahrscheinlich würde er sich noch den zweiten Arm und beide Beine abhacken, nur damit ich in Sicherheit bin. So ein Knallkopf, echt. Als würde mich das glücklich machen! "Kurogane", sprach ich, "Ich mein das ernst. Ich will das nicht mehr. Was, wenn du dabei auch drauf gehst? Ich lebe doch eh nur noch, weil... Fye gestorben ist. Er hat sich auch geopfert, ohne mich überhaupt nach meiner Meinung zu fragen. Ein Leben, das ich auf dem Gewissen habe, reicht mir vollkommen. Nochmal ertrag ich das nicht..." Wieder sahen wir uns fest in die Augen, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Er schien über das, was ich gesagt hatte, nachzudenken. Ich weiß nicht, wie genau seine Gedankengänge verliefen. Letztlich nickte er nur leicht und murmelte: "Verstehe..." Wieder sah ich ihn etwas skeptisch an und blinzelte leicht. "Ah ja?", konnte ich mir die Frage auch irgendwie nicht verkneifen. Er nickte wieder. "Ich denke schon, ja." Darauf fiel mir nicht wirklich etwas geistreiches ein. Ich blickte nur an ihm vorbei in den Raum hinein, zu irgend einem Punkt. Hauptsache, ich sah ihn nicht an. Mein Schweigen hatte mich sicherlicher verraten, denn er hakte nach: "Glaubst du mir nicht?" Da musste ich wieder leise seufzen und schloss mein Auge für einen Moment. "Wie soll ich das sagen?", fing ich leise an, "Ich bezweifel einfach, dass du das verstehen und irgendwie nachvollziehen kannst." Wieder erhielt ich keine rechte Antwort, nur ein großes Schweigen, das meine Worte hinnahm. So sah ich ihn wieder an, um zumindest eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, was er darüber dachte. Kurogane hatte die Stirn noch mehr in Falten gelegt als gewöhnlich und irgend etwas hatte er an sich, das mir sagte, dass es ihn doch ein wenig verletzt hatte. Oder zumindest hatte es an seinem Stolz gekratzt, was wusste ich denn schon...? Irgendwie wollte ich mich bei ihm entschuldigen, doch ich brachte es nicht über die Lippen. Statt dessen stand ich vom Bett auf und wandte mich zum Gehen. "Ich sollte wohl besser gehen. Gute Nacht", murmelte ich und ging los. Wahrscheinlich sah er mir nach, das weiß ich nicht genau. Ich nehme es aber einfach mal an. Ich hatte angenommen, dass er mich aufhalten wollte, aber nichts dergleichen geschah. In Gedanken verspottete ich mich selbst. Solange ich nicht auf den Tod zurasen würde, würde er mich von gar nichts abhalten wollen. Ich erreichte die Schiebetür und hatte schon die Hand darangelegt, um sie zu öffnen, doch ich zögerte. Mir ist immer noch nicht so ganz klar, was genau mich davon abhielt, einfach zu gehen, doch ich verspürte vollkommen unerwartet diese Sehnsucht. Dieses Bedürfnis, nicht allein zu sein und zu wissen, dass da jemand an meiner Seite ist, auf den ich mich verlassen kann. Einfach ein bisschen Nähe, ein wenig Aufmerksamkeit vielleicht auch. "Fye?", sprach er mich schließlich an, da er wohl mein Zögern mitbekommen hatte. Er kam langsam auf mich zu, nur bemerkte ich es zu diesem Zeitpunkt noch nicht, da ich erst einmal nach einer Ausrede suchte, warum ich das Zimmer noch nicht verlassen hatte. Letztlich entschied ich mich aber für die Wahrheit. Ich hatte Kurogane schon genug belogen. Das konnte so nicht weiter gehen, dachte ich mir. Sicher würde ich viele Dinge weiterhin für mich behalten und nicht darüber reden wollen, doch ich wollte ihn nie wieder anlügen. Wenigstens ihn nicht, wenn er schon so viel für mich getan hatte. Auch, wenn er mich dabei beide Male übergangen hatte... "Ich...", begann ich also und drehte mich dabei aber noch nicht zu ihm und hielt den Blick jedoch gen Boden gerichtet. "Ich will nicht gehen." Er kam weiter auf mich zu, bis er direkt hinter mir stehen blieb. Ich konnte ihn ganz deutlich spüren. "Dann bleib.", riet er mir und ich musste schwach lächeln, bevor ich den Kopf anhob und die Tür vor mir ansah. "Geht das denn in Ordnung?", fragte ich und hoffte, dass er mir die Antwort gab, die ich hören wollte. Er machte ein Geräusch, das mir zeigte, dass er wieder ganz leicht und kaum erkennbar mit den Schultern zuckte. "Wen soll es denn stören?", argumentierte er. "Dich...?", fragte ich vorsichtig. "Nein.", murmelte er trocken. Ein einzelnes Wort, doch es reichte, um mir ein Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln. Ich weiß ja, er ist nicht unbedingt der gefühlsbelandenste Mensch und man blickt bei ihm nicht sofort durch, doch ich wage zu behaupten, dass ich sein Verhalten mittlerweile lesen und deuten kann. Ein solches Glücksgefühl war mir bisher unbekannt. Natürlich hatte ich auch früher schon Glücksmomente erlebt, doch nie so stark wie in diesem Augenblick. Ich will nicht sentimental wirken, aber irgendwie stand ich kurz vorm Heulen. Erleichtert und mit einem Lächeln im Gesicht lehnte ich mich vorsichtig nach hinten an ihn. Und wenn er mich hätte fallen lassen, das war mir egal. Es dauerte ein klein wenig, bis er den rechten, noch erhaltenen Arm um meine Hüfte legte. Allein dadurch wurde mir unheimlich warm ums Herz. Es war so eine untypische Geste von ihm. Es machte mich froh, dass ich es war, der sie erleben durfte. Es dauerte nicht lang, da legte ich meine eigene Hand auf seine und drückte sie etwas. Den Kopf legte ich auf seine Schulter und drehte ihm das Gesicht zu. Es war ein Augenblick, den ich nie vergessen werde. Diese Vertrautheit, dieses Vertrauen... Es war erfüllend. Schon allein der Gedanke, dass eine Person existierte, der ich nicht egal war. Die sich nicht daran störte, dass es mich gab. Immerhin bin ich mit einem ganz anderen Bild aufgewachsen. Der einzige, der mich in meiner Kindheit nicht hasste, war... und wieder zog sich mein Herz bei dem Gedanken an meinen Bruder zusammen. Mein Atem wurde schwerer, ich kämpfte gegen die Erinnerung an. Ich schätze, er hat das bemerkt, denn er festigte den Griff um mich ein wenig und drückte mich enger an sich. Ich seufzte daraufhin leise und schüttelte den Kopf über mich selbst. "Verzeih...", bat ich leise und drehte mich in der halben Umarmung zu ihm, um nun meinerseits beide Arme um ihn zu legen und das Gesicht an seiner Halsbeuge zu verstecken. Wahrscheinlich war er mit dieser Situation doch ein wenig überfordert, denn ich merkte, wie er seine Arme bewegte und wohl versuchte, irgendwie mit all dem umzugehen und eine Stelle zu finden, wo er die Hände ablegen konnte. Schließlich legte er die rechte Hand auf meinen Rücken und ließ die linke wieder sinken. Ich konnte nicht anders, als leicht vor mich hin zu lächeln. Irgendwie war er in seiner Art doch ganz niedlich. So überfordert, fast wie ein Kleinkind. Dann aber kam mir ein weiterer Gedanke, als er wieder meinen Namen nannte. Denn eigentlich war es nicht mein Name. Eigentlich war es immer noch der meines Bruders. Inzwischen war Fye selbst mit was weiß ich für genialen Plänen zu retten. Tot ist tot und tot bleibt auch tot. Inzwischen weiß ich, tot sollte auch tot bleiben, so schmerzhaft es auch sein sollte. Man muss einfach lernen, damit zu leben und das Beste daraus zu machen. Und ich gebe zu, ich habe seit seinem Tod sehr viel Zeit und Kraft darauf verwendet, wieder mit ihm zusammen leben zu können, doch nun war mir klar, dass er gestorben war, damit ich leben konnte. Und dieses Leben weiter so zu verschwenden, wäre dem nicht gerecht geworden. Es würde ihn nur beleidigen. "Yuui.", murmelte ich also und sah über seine Schulter etwas nervös in den Raum hinein, "Mein Name ist... Yuui." Ich konnte ihn nicht recht ansehen. Ich war überhaupt sehr aufgeregt, nur wegen dem Namen. Jahrelang hatte ich ihn nicht mehr verwendet und nun wollte ich ihn zumindest von Kurogane hören. Denn Yuui... das bin nun einmal ich, auch wenn mir das vielleicht nicht so recht gefällt. Und wie war das? Ich wollte ihn doch nicht mehr anlügen. Ich dachte einfach, da zählt auch der Name dazu. Kurogane nickte nur wieder leicht. "Yuui.", sprach er nun zum ersten Mal den Namen aus, den ich einst getragen hatte. Und da war es wieder, ein kleines Detail, das mir so unglaublich viel gab. Allein schon die Art, wie er ihn ausgesprochen hatte. Ruhig, freundlich und so gar nicht vorwurfsvoll... Ich merkte gar nicht, wie ich zu ihm auf sah, bis sich unsere Blicke wieder trafen. Und wir sahen uns an. Wir sahen uns lange an. Was in dieser Zeit mit uns geschah, kann ich nicht erklären. Auf einmal war da wieder etwas neues zwischen uns. Wie soll ich es beschreiben? Dieses leichte Knistern, dieses warme, wohlige Gefühl und vor allem diese Anziehungskraft. Irgend etwas war geschehen, das spürten wir beide. Unsicher sahen wir uns an, rührten uns kaum und sprachen kein Wort. Irgendwie müssen wir uns aber doch bewegt haben - eben ohne es wirklich zu realisieren - denn nach einer Weile waren unsere Gesichter sich so nah, dass wir den Atem des jeweils anderen auf der Wange spüren konnten. Mir schoss das Blut ins Gesicht und mein Herz machte ein paar Überstunden. Es schlug so stark gegen meine Brust, wie ich es noch nie erlebt hatte. Das wurde nur noch verstärkt, als Kurogane seine Hand in meinen Nacken lenkte und meinen Zopf löste. Er ließ das Band auf den Boden fallen und die Strähnen fielen mir auf die Schultern. Er vergrub die Hand ein wenig in meinem Haar und ich blinzelte ihn etwas irritiert an, als mir bewusst wurde, worauf wir da gerade zusteuerten: einen Kuss. Aber war ein Kuss denn überhaupt okay? Wir zögerten und überlegten beide, das merkte ich deutlich. So blieben wir noch eine gefühlte Ewigkeit so stehen; ich blickte zu ihm auf, er zu mir hinab. Ich glaube, wir entschieden uns gleichzeitig dazu, dass uns alles irgendwie egal war und wir die Fragen, die uns durch die Köpfe schossen, in irgend eine Ecke verbannen sollten. Keine Zehntelsekunde später war der Kuss bereits Realität geworden. Wir drückten unsere Lippen aneinander und wollten sie so schnell auch nicht wieder voneinander trennen. Ich glaube, mich zu erinnern, dass ich ab und zu leise seufzen musste. Wir küssten uns eine lange Zeit, doch genug war es noch immer nicht. Mit der Zeit fanden meine Hände den Weg an sein Gesicht und ich strich ihm leicht über die Wangen. Ich hatte nur noch Augen für ihn. Alles andere war unwichtig und wurde irgendwie ausgeblendet. So kam dann eines zum anderen und irgendwie brachten wir es fertig, zum Bett zurück zu gehen. Ich blieb die gesamte Nacht über bei ihm, doch wie wir die Nacht genau verbrachten, werde ich an dieser Stelle nicht im einzelnen erläutern. Doch als wir so beieinander lagen, musste ich wieder daran denken, wie ich das erste Mal von ihm erfahren hatte. Fei Wang hatte nur wage von ihm gesprochen und nicht einmal einen Namen erwähnt, doch er hatte von ihm gesprochen. Damals war Kurogane mir noch egal. Wieso auch nicht? Ich kannte ihn ja nicht einmal. Und ich war entschlossen, ihn auch zu töten, wenn er mich aufhalten wollte. Doch nun? Nun war alles anders. Und als ich diese beiden Situationen miteinander verglich, musste ich leise, aber schwer seufzen. Natürlich entging ihm das nicht und er sah mich fragend an. "Was hast du?", wollte er wissen und ich schüttelte nur mit einem leichten Schmunzeln den Kopf. "Nichts weiter...", antwortete ich, doch er sah mich weiterhin auf diese Weise an, dass ich ihm letztlich erzählte, woran ich hatte denken müssen. "Es ist nichts wichtiges...", erklärte ich ihm, "Ich musste nur gerade daran denken, dass ich... 'den Jungen aus Suwa töten sollte, wenn er meinem Wunsch im Wege steht'. Das ist alles so lange schon her. Selbst unser Aufeinandertreffen bei Yuuko scheint so lange her zu sein, als wären wir eine Ewigkeit durch die Welten gereist. Ich wusste damals schon, dass du dieser Junge warst, von dem Fei Wang gesprochen hatte. Ich wusste, du warst es, der mir im Weg stehen könnte." Ich erwiderte seinen ruhigen Blick und musste kurz darauf etwas lächeln. "Und doch kann ich diesen Jungen inzwischen nicht mehr töten, selbst wenn sonst was davon abhinge. Ich könnte ihm kein einziges Haar mehr krümmen." Kurogane blickte mich weiterhin an, nickte dann nur leicht. "Das möchte aber auch sein, oder?", murrte er leicht vor sich hin, sodass ich wieder schmunzeln musste. "... ja.", bestätigte ich noch einmal und gab ihm einen Kuss. Die letzte Nacht war die entspannteste und ruhigste, seit ich denken kann. Noch nie hatte ich so gut geschlafen. Noch nie hatte ich mir gewünscht, die Nacht hätte kein Morgen. Noch nie hatte ich mir gewünscht, es könnte alles so bleiben, wie es war. Und doch sah ich der Zukunft irgendwie gelassen entgegen. Sicher habe ich immer noch Bedenken, was unsere Weiterreise angeht, doch trotzdem habe ich keine richtige Angst davor, was ist, wenn ich all das überlebe. Nein, ich habe keine Angst. Ich habe keine Angst vor der Zukunft und ich habe auch nicht mehr das Bedürfnis zu sterben. Das wird mir erst jetzt so richtig bewusst und irgendwie kann ich es nicht recht glauben. Ja, ich habe mich verändert. Mit diesem Gedanken setze ich mich im Bett auf und kann nun etwas besser aus dem Fenster sehen. Den Yukata habe ich noch immer in der Hand und ziehe ihn mir einfach über. Er trägt noch immer Kuroganes Geruch und ich ziehe ihn fester um mich. Er ist mir etwas zu groß, doch das macht nichts. Das war auch zu erwarten, bei seinen breiten Schultern. Etwas verträumt und in Gedanken beobachte ich den Kirschbaum draußen, wie sich seine Ästchen im Wind bewegen. Es dauert nicht lange, da kann ich wohlbekannte Schritte hinter der Tür vernehmen und gleich darauf öffnet sich die Tür. Ich drehe mich zu ihm um und lächle sacht. "Du bist wach.", stellt er intelligenterweise fest und ich nicke nur. "Ja, wie du siehst..." Er kommt weiter auf mich zu und setzt sich zu mir. Kurz mustert er den Yukata, den ich trage, sagt aber nichts dazu. "Ist bei dir alles in Ordnung?", erkundigt er sich und ich kann mich wieder einmal nicht gegen ein Lächeln wehren. Es ist irgendwie wirklich niedlich, wenn er sich Sorgen macht, gleichzeitig aber versucht, immer noch den groben, uninteressierten Kerl heraushängen zu lassen. "Ja.", nicke ich wieder, "Mach dir keine Gedanken." Ein Nicken seinerseits folgt und wieder sehen wir uns eine Zeitlang einfach nur an. Ein paar Augenblicke denke ich, ich würde eine Art Guten-Morgen-Kuss erhalten, doch jedesmal trügt mich mein Eindruck. Vielleicht ist auch nur der Wunsch der Vater dieser Gedanken, wer weiß? Doch bevor ich selbst die Initiative ergreifen kann, wird es laut im Zimmer. "Oh, die beiden sind ja so verliebt!", tönt es vom Fenster her. Mokona sitzt auf dem Fensterbrett und hat uns scheinbar schon ein klein wenig beobachtet. Sie hüpft zu uns herein und landet auf meinem Schoß, kann aber auch dort nicht wirklich still halten und hibbelt vom einem Beinchen aufs andere. "Verliebt, verliebt, verliebt!", singt sie weiterhin und ich muss wieder ein wenig schmunzeln. Das hat sie schon einmal getan, nur war es, als sie Shaolan und Sakura zusammen gesehen hatte. Kurogane aber scheint das alles nicht so witzig zu finden, denn er sieht aus, als würde er gleich explodieren. "Verdammtes Wollknäuel!", knurrt er sie an und sie quiekt auf, versteckt sich bei mir. "Ganz ruhig...", versuche ich, Kurogane zu beschwichtigen und lege ihm eine Hand auf die Schulter, "Es ist doch nichts passiert." Er murrt nur weiter, setzt sich aber wieder richtig hin und schmollt scheinbar noch ein wenig vor sich hin. "Moko-chan?", wende ich mich schließlich an unsere kleine Freundin und halte ihr beide Hände hin, so dass sie sich darauf stellen kann. "Ja?", schaut sie mich neugierig an. "Tust du uns einen Gefallen und erzählst niemandem davon? Das würde uns viel bedeuten.", frage ich mit einem lieben Lächeln. Sie sieht aber eher verwirrt aus. "Aber warum?", will sie wissen, "Ist es denn nicht schön, wenn sich zwei Menschen so gern haben?" "Doch, sicher.", entgegne ich, "Aber im Moment gibt es wichtigere Dinge, um die wir uns kümmern müssen. Außerdem würden wir es den anderen gern selbst sagen, wenn es soweit ist. Verstehst du das?" Sie überlegt angestrengt. Ich vermute, es gefällt ihr nicht wirklich, ein Geheimnis vor den anderen zu haben, doch schließlich nickt sie. "Ist gut." Wieder lächle ich sie kurz an und gebe ihr ein Küsschen auf die Wange. "Danke." Hosted by Animexx e.V. 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