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Ein philosophisch-moralisches Paradoxon

oder wieviele Züge braucht man, um Seto Kaibas Herz zu gewinnen?
von

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Überlastung

Ich wette, dass du augenblicklich ziemlich durch den Wind bist. Ich hoffe es, denn ich bin es auch. Und wie. Ich habe mir unzählige Mal vorgestellt, wie es sein würde, dich zu küssen. Mir ausgemalt wie es sich anfühlen würde. Deine Lippen auf meinen. Ich mag mich gefragt ob sie kalt oder warm sind, überlegt wie sich dein Atem auf meiner Haut anfühlen würde.
 

Glaub mir, ich bin diesen Kuss auf tausend verschiedenen Variationen durchgegangen, seit ich dieses Gefühl für dich entdeckt habe. Wieder und wieder und jedes Mal habe ich ihn mir etwas intensiver und länger ausgemalt.
 

Letztendlich waren es jetzt nur Sekunden. Leider. Aber mehr Zeit durfte ich auch nicht riskieren, denn ich weiß, dass du dich schnell wieder gefasst hättest und das war nicht Sinn der Übung. Aber immerhin hat es genauso funktioniert wie ich es mir vorgestellt habe. Ich habe dich vollkommen überrumpelt. Ich wüsste zu gern, was du in dem Moment gedacht hast, sofern du noch hast denken können. Und danach?
 

Oh, ich habe deine Blick gespürt, den ganzen Tag lang. Du hast immer wieder zu mir rüber geblickt und ich konnte die Fassungslosigkeit in deinen schönen Augen sehen. In deinem Kopf war ein Fragzeichen und ich weiß auch, dass du mich zu gerne zur Rede gestellt hättest, aber nun, noch ist der Zeitpunkt dafür nicht gekommen. Du wirst dich noch ein wenig gedulden müssen, aber das muss ich auch.
 

Soll ich dir etwas verraten?
 

Ich hatte unzählige Ideen im Kopf, wie ich dir näher kommen könnte. Eine verrückter als die andere. Teilweise wirklich haarsträubende Einfälle. Ich habe ernsthaft überlegt ob ich mich vor deine Limousine werfen soll. Warum? Nun, weil ich mir vorgestellt habe, dass du mich dann mit zu dir nimmst und mich verarztet und wir uns tief in die Augen blicken würden... Dann kam mir der Gedanke unseren Lehrer dazu zu überreden, uns ein gemeinsames Projekt zu geben. Oder dich zur Nachhilfe für mich abzustellen. Gut, wahrscheinlich wäre die Umsetzung sogar noch möglich gewesen, aber was hätte es gebracht? Ich glaube kaum, dass ein tiefer inniger Blick in meine Augen genügen würde, um dein Herz zum schmelzen zu bringen. Nein, so leicht ist das nicht. Da bedarf es mehr als dieser Klischees. Die mögen bei Yugi und Tea greifen, aber bei uns? Ich denke, in dem Punkt würdest du mir sofort Recht geben. Hach! Das wäre dann unser erster gemeinsamer Konsens.
 

Aber ernsthaft... all diese Methoden, ja, auch die Idee, dich zum Duell zu fordern oder um einen Job zu bitten oder wer weiß was ich noch alles in meinem kranken Kopf vor hatte, die würden nichts ändern. Es wäre einfach nicht so wie in einem Liebesfilm. Man sieht sich nicht in die Augen und die Feindschaft ist vergessen. So funktioniert das leider nicht in der Realität.
 

Doch zu guter Letzt habe ich jetzt ja einen Weg gefunden. Und ich weiß, der Weg ist das Ziel. Klingt verrückt, was? Aber genauso stellt es sich da. Wenn ich tatsächlich dein Herz gewinnen will, dann muss ich den unbequemen Weg wählen. Und bislang läuft ja auch alles nach Plan. Ich weiß, dass du jetzt noch mehr über mich nachdenkst. Gut, du wirst, dich fragen was in mich gefahren ist, du wirst dir vielleicht auch ein paar Todesarten für mich überlegen, weil ich es gewagt habe, den großen Seto Kaiba zu überrumpeln und auch noch zu küssen. Vermutlich hast du sogar ein paar Theorien darüber angestellt, was mit mir los sein könnte. Aber eins weiß ich. Nichts davon befriedigt dich. Du magst Theorien haben, aber die Antwort hast du nicht. Auf die Wahrheit würdest du vermutlich auch nie kommen. Wie solltest du auch? Ich an deiner Stelle könnte das Rätsel auch nicht lösen. Und ich weiß, dass das mit ein Knackpunkt bei dir ist. Du willst es lösen. Du musst es lösen, weil es dich nicht los lassen wird und dafür werde ich schon sorgen.
 

Die nächsten Züge habe ich mir auch schon überlegt. Ich werde dir keine Gelegenheit geben, mich zur Rede zu stellen. Gleichgültig was ich dafür tun muss, aber ehrlich gesagt, mache ich mir da wenig Sorgen, denn meine Freunde sind praktisch wie ein Schutzschild und ich bezweifle, dass du bei mir zuhause auftauchen wirst. Klar, du könntest sicher in Erfahrung bringen, wo ich wohne, aber das hieße dir eine Blöße zu geben, die du dir nicht geben kannst. Nein, nein... du wirst warten und dich wahrscheinlich sogar fragen was ich als nächstes verrücktes tun werde. Ich hoffe, das Grübeln hält dich nicht zu sehr vom arbeiten ab und du wirst deinen Angestellten dagegenüber dadurch nicht noch ungemütlicher.
 

Manchmal wünschte ich, die Dinge würden einfacher zwischen uns liegen. Wir wären uns einfach so begegnet, ohne DuelMonsters, ohne Yugi und all das andere und hätten uns kennen lernen können. Ja, das wäre definitiv leichter. Und dann wünschte ich mir, dass du deine Gefühle für mich entdecken würdest und in die Offensive gehst. Letzte Sportstunde habe ich mir vorgestellt, dass du mich in der Kabine an die Wand drückst und genau das tust, was ich heute mit dir gemacht habe. Ich glaube, dieser Part passt auch eigentlich besser zu dir. Du bist natürlich der Dominante von uns beiden, nur dass ich augenblicklich gezwungen bin "toping from the bottom" zu betreiben. Zugegeben, es gefällt mir momentan, aber langfristig möchte ich schon, dass du die Zügel übernimmst. Ich glaube, anders wird es ohnehin nicht gehen, oder?
 

Und weißt du was? Manchmal bin ich froh, dass es genauso ist, zwischen uns. Weil ich der festen Überzeugung bin, dass es ein Teil der Wirkung ausmacht. Ich meine, wärst du irgendein netter, gut aussehender Kerl, dann wäre etwas von dem Flair weg. Ich kann es nicht erklären, aber gerade die Tatsache, dass du du bist, macht einen Teil des Zaubers aus. Du bist eben mein Gegenstück, wenn man so will. Aber ich gebe natürlich zu, dass ich auch den wahren Seto Kaiba entdecken möchte. Ich weiß, dass Mokuba dein eigentliches Ich sehr liebt und er dich deshalb so verehrt. Wahrscheinlich hauptsächlich deshalb. Und ich weiß, dass etwas dieses Ich dazu gezwungen hat, sich zu verstecken, sich in den hintersten Winkel deiner Seele zurück zu ziehen.
 

Ja, ich wusste immer, dass es einen Grund gibt, warum du so bist und dass es nur ein Teil dessen ist was dich ausmacht. Aber ich habe mir bis dato nie die Mühe gemacht, den Grund in Erfahrung zu bringen. Er war mir auch egal. Doch wie gesagt, nach dem Gespräch mit Mokuba...
 

Der Kleine stand so verloren neben der großen Limousine und wartet und ich habe ihm gleich angesehen, dass er traurig ist. Traurig und auch enttäuscht und als ich näher zu ihm ging, wurde diese Vermutung durch den Ausdruck in seinen Augen nur bestätigt. Er hat mir dann erzählt, dass er auf dich warten würde, weil ihr ins Kino wolltet und ich meinte darauf, dass ich mich dann wohl besser schnell verabschieden sollte, weil ich dir nicht begegnen will. Tja, und er meinte ganz schlicht: "Er kommt sowieso nicht." Das klang so herzzerreißend, so enttäuscht, dass es mir weh tat. Und irgendwie wusste ich, dass er jemanden zum reden brauchte. Keine Ahnung warum. Wie gesagt, es war reiner Zufall, dass es mich traf. Also haben wir geredet.
 

Wenn ich dich jetzt ansehe, dann fallen mir unweigerlich seine Worte wieder ein. Ok, er hat nur Andeutungen gemacht, was eure Vergangenheit anbelangt, aber das hat eigentlich schon genügt, um Vermutungen anzustellen, was mit dir los ist. Aber denk jetzt nicht, dass meine Gefühle auf Mitleid basieren! No way! Ich hab´s selbst nicht gerade leicht. Meine familäre Situation ist auch nicht unbedingt rosig, auch wenn ich mich nicht wirklich beschweren kann. Klar, ich weiß, dass die wildesten Gerüchte über meinen alten Herrn in Umlauf sind, aber das ist Unsinn. Wir kommen zwar nicht wirklich gut miteinander aus, aber er hat mir nie was getan und er würde es auch nicht wagen. Oder denkst du ernsthaft, dass Joey Wheeler sich vermöbeln ließe? Aber sollen die Leute doch denken was sie wollen. Hey, darin sind wir uns eigentlich auch ähnlich. Mich kümmert es genauso wenig wie dich.
 

Schon seltsam, wir sind so verschieden und doch fühle ich mich dir verbunden. Du, der einsame Firmenchef und ich, der Junge, von dem alle vermuten, dass er in der Gosse enden wird als Raufbold oder gar Stricher. Ich frage mich wie die Leute auf letzteres immer wieder kommen? Immerhin wusste ich bis vor kurzem nicht einmal, dass mich mein eigenes Geschlecht anmacht. Ich bin mir auch jetzt noch nicht sicher ob ich tatsächlich homosexuell bin. Ich meine, ich blicke nicht irgendwelchen Typen hinterher, ich bekomme auch keine komischen Gefühle bei Yugi oder Tristan und Duke, den alle Mädchen anhimmeln, die dich nicht anhimmeln, lässt mich vollkommen kalt. Ich bin wohl auf dich fixiert. Was weiß ich.
 

Ich wüsste gerade zu gern, was in deinem klugen Köpfchen vorgeht. Immerhin werde ich gleich von Mokuba erfahren ob du dich in der letzten Zeit anders verhältst. Und bevor du mir etwas unterstellen willst, nein, ich treff den Kleinen echt nicht um ihn auszuhorchen. Ich werde mit ihm ins Kino gehen. Weil du sicher mal wieder in der Firma fest sitzt und dich nicht losreißen kannst.
 

By the way dich auch nur für ein paar Sekunden zu küssen, war schon ein wirklich tolles Gefühl. So toll, dass ich mir meiner Sache nun noch sicherer bin.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2013-04-07T08:04:09+00:00 07.04.2013 10:04
Hey ^_^

das sind schöne Gedanken die Joey da hat. Ein logisches, erklärendes Selbstgespräch von Wheeler … und ich find es süß, das Joey und Mokuba sich angefreundet haben.

CuCu Jyorie

Von:  Shimizu-chan
2010-10-15T20:54:43+00:00 15.10.2010 22:54
ich find joeys gedanken immer sooo was von geil
worüber der immer nachdenkt xDDDDDDD
und der is echt so was von durch trieben, der verführt seto ja richtig :D
aber joey hat schon recht, manche leute denken echt voll den quatsch
das joey sich jemals von sinem vater zusammengeschlagen würde oder sich zum stricher erniedrigen lassen wrüde ne also echt nich
so was is total unlogisch... naja aber das joey so schnell einsieht, dass seto der dominantere is xDDDDD *knuff*


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