Away von Quiana (Und ich bringe dir das Leben bei | Sasuke x Sakura) ================================================================================ Kapitel sechs ------------- Irreal Sakura drohte zu fallen. Ihr Herz schlug wie verrückt gegen ihre Brust, es raubte ihr fast den Atem. Seit sie in die roten Augen Sasukes geschaut hatte, wuchs ihre Panik stätig. Sie hatte kein Überblick über das Geschehen mehr, verstand kein Wort von dem, was gesagt wurde. Wieder wollte sie sich einfach umdrehen und zurücklaufen, aber das war nicht mehr möglich. Die Geschehnisse würden nie mehr aus ihrem Kopf verschwinden, so etwas konnte nicht von dem einen Moment zu dem anderen vergessen werden. Und dann die Nachricht über das Verschwinden von Mikoto und Fugaku Uchiha. "Sasuke …", wimmerte Sakura leise. Die Angst, entdeckt zu werden, war stärker denn je, selbst wenn die Soldaten des Fürsten Itachi und nicht sie verfolgten. "Was geschiegt hier?" Sie wusste nicht, wie sie nun über Sasuke denken sollte. Auch er besaß diese bedrohlichen, roten Augen wie Madara. Einerseits hatte sie das Verlangen, vor ihm zu flüchten, andererseits sagte ihr eine innere Stimme, dass sie Sasuke vertrauen und sich keine Sorgen machen musste. Es schien, als zöge man sie an den Armen in zwei verschiedene Richtungen gleichzeitig. Der junge Uchiha atmete einmal geräuschvoll aus und verlagerte anschließend sein Gewicht. Es war sicher nicht sehr bequem, mit einer weiteren Person auf dem Arm auf dem Ast eines Baumes zu sitzen. Eine Weile lang schaute er sie lediglich an, ganz so, als müsse er überlegen, was und wie viel er ihr sagen sollte. Seine Augen leuchteten noch immer in dieser ungewöhnlichen Farbe, die Sakura schmerzhaft an frisches Blut erinnerte. Abermals seufzte Sasuke auf und schaute dann zu dem schmalen Pfad hinüber, auf dem vor wenigen Augenblicken Itachi, gefolgt von drei Soldaten, entlanggelaufen war und so seinem Bruder und Sakura einen kleinen Teil an Sicherheit gegen hatte. "So grotesk es auch klingen mag, Uchiha haben seit Generationen mehrere besondere Fähigkeiten, angefangen mit dem Augen. Jeder von uns ist von unterschiedlicher Stärke … Nur Madaras Kraft ist so enorm, dass viele Menschen aus Angst vor ihm das tun, was er ihnen befiehlt." Es schaute Sakura nicht an, während er redete, doch war es ihr möglich, seine Unruhe zu spüren, die er bis dato so sorgfältig verbergen konnte. "Auch Itachis Kraftpensum ist sehr groß, daher ist er es, der mir versucht alles beizubringen, was ich erlernen sollte." Unbehagen machte sich in Sakura breit. Was hatte dies alles zu bedeuten? Wollte Sasuke sagen, dass er und sein Bruder eine Art Zauberer waren? "Und dein Vater?", fragte sie zögerlich und hoffte, damit keinen verletzlichen Punkt in ihm zu treffen. "Er hat es nie geschafft seine Fähigkeiten weiter auszubauen", antwortete Sasuke kurz angebunden und schaute weg. Ob es ihm schwer fiel über seinen Vater zu sprechen? Sakura wusste nicht, wie sich ein Mensch fühlte, wenn die Personen, die er liebte, in Gefahr waren. Sie senkte ihr Haupt und hoffte, dass Sasuke verstand, dass es ihr Leid tat, denn irgendwo traf es auch ihr Herz. Zu wissen, dass Mikoto, dieser liebenswürdigen Frau, etwas geschehen könne, war nicht sehr angenehm. "Warum …?", fragte Sakura und bemerkte, dass ihre Augen zu brennen begonnen haben. Sollte sie tatsächlich weinen? "Wir haben keine Informationen über Madaras Vorhaben, doch war uns schon immer klar, dass er früher oder später einen von vielen Schachzügen täte. Er hasst Itachi und mich, doch gleichzeitig stiert er auf unsere Kräfte, die er für sich beanspruchen möchte, damit er", Sasukes Stimme erhielt einen eisigen Unterton, der nicht daran zweifeln ließ, wie stark er den Fürsten verabscheute, "alle Macht zu sich ziehen kann. Er widert mich an." Zögerlich ergriff Sakura seinen Arm und drückte diesen, da sie das Gefühl heimgesucht hatte, dass er momentan Unterstützung bräuchte. Hätte sie nicht mit eigenen Augen gesehen, was hier geschah, würde sie es für ein schlechtes Schauermärchen halten, welche die älteren Jungen, die auf der Straße lebten, immer so gerne erzählten, um die Jüngeren in Angst und Schrecken zu versetzen. "Wozu möchte er eure Kraft haben, wenn er selber", sie stockte, "so stark sein soll? Ich verstehe nicht richtig – und warum hat er mich holen lassen?" Murmelnd schloss sie für einen kurzen Moment die Augen und fragte sich, wie sie es schaffen konnte, nicht verrückt zu werden. So viele unbegreifliche und unwirkliche Dinge passierten um sie herum. Als sie wieder zu Sasuke schaute, hatten dessen Augen wieder ihr gewöhnliches Schwarz angenommen. "Dies zu wissen wäre ein guter Anfang", antwortete er. Auf welche ihrer Fragen wusste Sakura allerdings nicht. "Zudem meint Itachi, dass wir dich in Sicherheit bringen müssen und ich vertraue ihm und seinem Handeln. Madara muss in dir und uns etwas, seiner Meinung nach, Wertvolles entdeckt haben, was er für sich beanspruchen möchte." Es beunruhigte Sakura, Sasuke reden zu hören. Nicht nur, von was er sprach, sondern auch, dass er es tat, war ihr nicht ganz geheuer. Mit jedem neuen Wort prägte sich seine Stimme mehr und mehr in ihr Gedächtnis ein, sodass sie sich sicher war, Sasuke jederzeit wiedererkennen zu können. "Ich denke wir sollten weiter gehen. Sollten wir zu lange an einem Ort verweilen, werden die Soldaten leichtes Spiel haben, uns zu finden." Etwas ungeschickt löste Sasuke sich von ihr und sprang leichtfüßig von dem Ast hinab. Sakura allerdings wurde die Höhe erst jetzt bewusst, sodass sie sich abermals fragte, wie der junge Uchiha es geschafft hatte, sie beide auf den Baum zu befördern. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihrem Magen breit, als sie vorsichtig den Stamm hinunterkletterte und schließlich unsanft neben Sasuke landete. "Sollten wir diesem Weg folgen, werden wir ungefähr einen Tag Fußmarsch vor uns haben, ehe wir im nächsten Fürstenreich angelangen", sagte Sasuke und setzte sich ohne zu zögern in Bewegung. "Was ist mit Itachi?", fragte Sakura und musste sich beeilen, um mit ihm Schritt halten zu können. "Er wird schon zurechtkommen. Er ist einer der vernünftigsten Personen die ich kenne, er wird sicherlich nichts Unüberlegtes tun. Früher oder später werden wir wieder zu ihm stoßen." Sakura wusste nicht, ob sie ihm Glauben schenken sollte, sagte allerdings nichts. Sasuke hielt sie so abrupt zurück, dass sie beinahe stolperte. Im ersten Moment wusste sie nicht, wie ihr geschah. Ihre Beine schmerzten nach dem mehrstündigen Fußmarsch durch den Wald, da Sasuke nicht dazu bereit gewesen war, Rast zu machen. Grob wurde sie hinter seinen Rücken gezogen und Sasuke zischte ihr zu, dass sie ruhig sein solle. Sakura nickte lediglich und lugte über seine Schulter hervor. Unweit entfernt von ihnen lief eine Frau durch die Dunkelheit auf sie zu, ehe sie stehen blieb und die beiden musterte. "Ein Uchiha. Lasst mich einen Moment überlegen", sagte sie und strich sich durch das lange, zusammengebundene Haar. "Sasuke, habe ich Recht? Du scheinst jung zu sein und soweit ich informiert bin, gibt es nicht mehr sehr viele Nachfahren der Uchiha-Familie." "Woher …", begann Sasuke, wurde aber grob unterbrochen. "Und Sakura", flüsterte die unbekannte Frau beinahe ungläubig und trat einen Schritt auf sie zu um das Mädchen besser beobachten zu können. Der junge Uchiha allerdings versperrte ihr den Weg. "Wer sind Sie?", knurrte er. "Sie kennen mich?", fragte Sakura erstaunt und unterdrückte den Instinkt, von sich aus auf die Fremde zuzugehen. "Habe ich dir nicht gesagt, dass du leise sein sollst?", blaffte er sie an, sodass Sakura kurz zurückschreckte. "Bitte Sasuke", flehte sie. "Diese Frau scheint mich zu kennen und vielleicht ist sie ja in der Lage, etwas …" "Aber du kennst diese Frau nicht", fauchte Sasuke aufgebracht. "Was ist, wenn sie eine von Madaras Spitzeln wäre?" "Du wagst es mir zu unterstellen, ich gehöre zu einem dieser Widerlingen die wie ein lausiges Pack um euren verkümmerten Fürsten herumkriechen?", donnerte die Frau und schaute Sasuke erbost an, der sich davon allerdings wenig beeindrucken ließ und Haltung bewahrte. "Mikoto hat dir wahrlich nichts über mich berichtet. Ich bin die Heilerin dieses Waldes. Deine Mutter kam vor vielen Jahren mit deinem Bruder Itachi zu mir, da er schwer krank war. Ich habe ihn solange gehegt und gepflegt, bis er wieder gesund war. Solltest du schlau sein, lässt du zu, dass ihr mir folgt, bevor euch die Soldaten aufspüren können." "Woher wissen Sie von den Soldaten?", fragte Sasuke argwöhnisch. "Ich lebe in diesem Wald. Ich weiß alles, was hier geschieht." Sakura atmete einmal tief aus und legte Sasuke ihre Hand auf den Arm. Ein ihr unbekanntes, aber dennoch nicht unangenehmes Gefühl durchfuhr sie und schien in dem jungen Uchiha zu schwinden, dessen Muskulatur sich augenblicklich entspannte. In den Augen der fremden Frau blitze es wie bei einer Reflektion auf, obwohl es tiefste Nacht war und auch der Mond nicht zu sehen war, der etwas Licht hätte spenden können. "Lass uns mit ihr gehen", sagte Sakura leise. Diese Frau schien noch weitaus mehr als nur ihre Namen zu wissen, zudem kannte sie Mikoto. Sie war sich sicher, dass die Fremde nicht mit dem Fürsten zusammenarbeitete. Es war, als ob diese innere Stimme sie wieder dazu riet, mit ihr mitzugehen. Sasuke schien gespaltener Meinung zu sein, seufzte dann aber ergeben. Die Frau nickte einmal zufrieden und bedeutete mit einem Wink, dass sie ihr folgen sollten. Dankbar lächelnd schaute Sakura zu Sasuke, der sie, anders als erwartet, vorsichtig am Handgelenk festhielt und losging. Während ihrer ersten Schritte kam Sakura ein irrwitziger Gedanke, den sie schnell wieder verwarf. Was war, wenn die Frau wusste, wer ihre Eltern waren? "Achtet ja darauf, dass ihr bei mir bleibt. Es kann zu jeder Zeit passieren, dass wir fremden Menschen kreuzen werden, von denen wir nicht wissen, ob sie für den Fürsten arbeiten." Die Frau führte sie zielstrebig immer tiefer in den Wald hinein, die vorgeschriebenen Wege hatte sie schon längst verlassen und lief stattdessen über große Wurzeln und das Unterholz. Es dauerte nicht lange, ehe sich die Bäume wieder einen größeren Abstand zueinander hatten und der Wald sich somit lichtete. "Solltet ihr genau hinschauen, könnt ihr dort hinten mein kleines Häuschen sehen." Die Frau deutete auf einen dunklen Punkt in der Ferne. Durch die Nacht und die herum wachsenden Sträucher lag die Hütte gut verborgen, da sie sehr unscheinbar wirkte. Wahrscheinlich wäre Sakura daran vorbeigelaufen, hätte man es ihr nicht gesagt. Sasuke allerdings sah sich weiterhin argwöhnisch um. Er schien der Fremden immer noch nicht recht glauben zu wollen und beobachtete jeder ihrer Bewegungen achtsam. Je näher sie an das wirklich sehr kleine Haus herantraten, desto heruntergekommener sah es aus. Zwei der wenigen Fenster waren mit Brettern zugenagelt, die Tür saß schief in den Angeln und das Dach schien einige Lecke zu haben. Trotzdem fand sich in dem Innenraum, als die Frau sie hineinführte, all das, was man brauchte. Für Sakura war es eine Wohltat jemanden kennenzulernen, der ebenfalls nichts im Luxus, sondern eher bescheiden lebte und sich auf das Nötigste beschränken musste. Ein Tisch mit Stühlen, ein Feldbett, einer großen Truhe, eine winzige Küchenzeile sowie ein ausgesessenes Sofa, vor dem ein rostiger Ofen stand. Es gab lediglich noch ein längliches Regal an der Wand, in dem merkwürdig aussehende Bücher, gefüllte Einmachgläser und Kräuter standen, die Sakura nie zuvor gesehen oder gerochen hatte. Sie schaute zu dem jungen Uchiha, der sich misstrauisch umschaute. Insgeheim fragte sie sich, ob er dieses Haus mit seinem verglich, allerdings würde sie ihn das nicht fragen. Wer wusste schon, wie Sasuke daraufhin regierte? "Ihr könnt euch setzen", sagte die Frau und deutete auf das Sofa, während sie selbst ein kleines Feuer unter der Herdplatte entfachte und eine Kanne Wasser aufsetzte. Dann nahm sie sich einen Stuhl und ließ sich ihren Gästen Gegenüber nieder. Abschätzend musterte sie die beiden. "Was treibt euch in diesen Wald und das auch noch in der Nacht? Ich muss sagen, dass ihr weit fernab des Fürstenreichs seid. Wärt ihr noch einige Stunden mehr gelaufen, wärt ihr in dem nächsten Reich angekommen." Sasuke setzte sich aufrecht hin. "Ich denke nicht, dass es Sie etwas anginge, weshalb wir hier durch die Nacht laufen", antwortete er und schaute sein Gegenüber so unfreundlich an, dass es Sakura kalt den Rücken hinunter lief. Gleichzeitig schämte sie sich etwas für sein Verhalten, immerhin war diese Frau so gut, sie anscheinend für die Nacht aufzunehmen. "Du bist nicht wie dein Bruder", stellte die Frau fest, lächelte dennoch weiterhin. "Natürlich habe ich ihn seit einigen Jahren nicht mehr gesehen, doch als er sich in meiner Obhut befand, war er stets höflich und zuvorkommend. Deine Mutter war mir damals sehr dankbar. Wie geht es ihr?" Ihr Lächeln erfror, als sie die knappe Antwort Sasukes hörte. Stattdessen breitete sich Zorn auf ihrem Gesicht aus. Kurz ballte sie ihre Hand zu einer Faust, sodass ihr gesamter Arm zitterte, doch dann atmete sie einmal tief ein, entspannte sich und stand auf. Sie lief zu der alten Truhe und holte eine Decke heraus, die sie Sakura und Sasuke zuwarf. "Ruht euch aus. Es geht mich wahrlich nichts an, wohin eure Reise führt, aber es spräche gegen meine Prinzipien, wenn ich euch in der Nacht alleine ließe. Ich werde euch einen Tee machen." Dankbar breitete Sakura die Decke über sich und Sasuke aus. "Vielen Dank dafür, dass sie uns aufgelesen haben", sagte sie und hoffte, den richtigen Wortlaut gewählt zu haben. "Ich bin Tsunade, die Heilerin in diesem Wald. Und du, Sakura, du bist", sie hielt kurz inne, so, als hätte sie zu viel gesagt, " eine starke Persönlichkeit." Es war eng auf dem alten Sofa, so eng, dass Sakura sich dicht an Sasuke drücken musste, damit auch sie Platz zum Schlafen fand und nicht hinunterfiel. Deutlich konnte sie seine harte Brust an ihrem Rücken und seinen Atmen in ihrem Nacken spüren. Die kleine Decke, unter die sie grade so zusammen passten, spendete zwar etwas Wärme, dennoch war ihr kalt. Lieber hätte sie zwischen Lehne und dem jungen Uchiha gelegen, denn sicherlich wäre es so wärmer gewesen. Anders als erwartet hatte Sasuke nicht lange gebraucht, bis er eingeschlafen war. Auch wenn er sehr streng wirkte, schienen auch an ihm die Ereignisse der letzten Stunden nicht spurlos vorbeigegangen sein. Sakura konnte es ihm nicht verübeln. Auch er musste von den vielen plötzlichen Geschehnissen erschöpft sein. Ihr Körper fühlte sich zunehmend schwerer an. Die Müdigkeit zerrte auch an ihr … Als Sakura die Augen wieder aufschlug, fiel ihr Blick als erstes aus dem Fenster. Tsuandes Häuschen war nur spärlich beleuchtet, sodass das grelle Sonnenlicht von außen nur noch mehr blendete. Das Feldbett lag wie unberührt da, was bedeuten musste, dass die Heilerin bereits aufgestanden sein dürfte. Sie startete soeben den Versuch sich umzudrehen, als sie von draußen ein lautes Fluchen vernahm und vor lauter Schreck beinahe das Gleichgewicht verloren hätte, wenn Sasuke nicht wäre, der sie packte und so vor dem Fall bewahrte. Er zog sie an sich und drückte ihren Kopf an seine Brust. "Sage kein Wort", flüsterte er in ihr Ohr, dass sein Atem ihre Haut streifte. Seine Hand an ihrem Hinterkopf zitterte leicht. Sakura konnte spüren wie er sich bemühte, zu entspannen. Das Fluchen außerhalb des Hauses wurde durch lautes Stimmengewirr ersetzt. Sakura schluckte. Ob es Madaras Soldaten waren, die sie suchten und nun auch noch Tsuandes Heim entdeckt hatten? Schlagartig kroch die Angst ihre Knochen empor. War der freundlichen Frau etwas zugestoßen? Sie hatte sie so bereitwillig aufgenommen und nun … Sakura schloss die Augen und versuchte sich auf Sasuke zu konzentrieren. Sie versuchte sich einzureden, dass sie sicher war, solange sie bei ihm sein sollte, schließlich hatten sie es ohne Zwischenfälle bis zu dieser Hütte geschafft und Sasuke hatte bewiesen, dass er nicht schwach war. Sein Herz schlug schnell, beinahe ungleichmäßig und doch vermittelte es Sakura das Gefühl von Wärme und vielleicht Geborgenheit. Beschämt stellte sie fest, dass Hitze in ihrem Gesicht aufstieg und sie sich fragte wie sie fühlte, wenn sie sich an den jungen Uchiha schmiegte. Was für alberne Gedanken sie doch hatte. Sakura kicherte leise in seine Brust hinein. "Du sollst leise sein", zischte Sasuke, drückte sie noch näher an sich und wartete, bis die Stimmen der Männer verklungen waren. "Verstehst du nicht, wie ernst die Situation momentan ist?", fragte Sasuke wütend, wenn auch noch leise. Er schob sie von sich und funkelte sie erbost an. "Aber die Männer sind doch wieder fortgegangen, ohne dass sie hier hineingegangen sind." Natürlich wusste sie, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war, um sich über etwas lustig zu machen, dennoch verstand sie seine Aufregung nicht. "Das liegt auch daran", begann Sasuke und holte einmal tief Luft, um sich zu beruhigen, "dass sie dieses Haus auch nicht sehen können. Mir war klar, dass du es nicht bemerken würdest." Sakura kam sich dümmlich vor. Nicht so wie in den Situationen, als sie das Lesen, Schreiben und Rechnen hatte lernen müssen, nein, eher so wie damals, als sie noch ein junges Kind gewesen war. Immer, wenn die älteren Straßenkinder ihr erzählt hatten, dass um sie herum unsichtbares Obst liege und sie es nur finden müsse, hatte man sie ausgelacht – dennoch war sie mehrmals auf diesen Trick hineingefallen. Es war, als ob sie in alte Zeiten versetzt würde und Sasuke ihr versuchte klarzumachen, dass es sehr wohl Zauberer auf der Welt gab. Aber hatte er das nicht schon und es auch noch beweisen können? Rote Augen, Feuerspucker … "Dieses Haus ist also für andere Menschen nicht sichtbar?", fragte sie dennoch irritiert und schaute auf ihre eigenen Hände, die sie sehr wohl noch sehen konnte. Sasuke atmete ein weiteres Mal tief ein. "Richtig. Ich nehme an, dass du jetzt verstanden hast, dass es wahrhaftig Kräfte gibt, die man sich nicht erklären kann. Ich rate dir, dich nicht über sie lustig zu machen, wer weiß, welch einen Schaden sie dir eines Tages zufügen können." Sakura war sich sicher, dass sie ihm Glauben schenken konnte, allerdings war es einfach so unwirklich. Normalerweise kannte man all diese Zauber nur aus Märchen und Spukgeschichten und jetzt schwebten sie um Sakura herum, als sei es selbstverständlich. Sie wurde mit zu vielen, unglaubwürdigen Dingen konfrontiert, ob sie wollte oder nicht. "Das heißt, sie werden uns, egal was wir tun, Böses bringen?" "Nicht unbedingt", antwortete Sasuke leise und wich ihrem Blick kurz aus und schaute sie danach umso fester an. "Allerdings kann ich auch nicht das genaue Gegenteil behaupten. Die Männer dort draußen waren ein Suchtrupp von Madara, wenn auch nicht sehr stark. Sollte einer von ihnen uns sehen, weiß Madara wo wir sind. Seine Augen sind praktisch überall." Sasuke stand auf. "Wir sollten weiter. Tsuande ist schon lange im Wald verschwunden, ihr ist nichts zugestoßen, da bin ich mir sicher." Er reichte ihr die Hand, Sakura nahm sie an. Ein Schlag während der Berührung, die eine angenehme Wärme in ihr hinterließ. Trotz all der Verwirrtheit in ihr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)