Das Shakespeare-Experiment von abgemeldet (oder der Widerspenstigen Zähmung (Seto x Joey)) ================================================================================ Kapitel 17: Antonius und ... ---------------------------- Vierter Aufzug 6. Szene Es treten auf: Joey, Seto und Yugi "Wir teilen uns ein Zimmer." sage ich ruhig und sehe wie er sich augenblicklich verkrampft. Erst weicht alle Farbe aus seinem Gesicht, dann erscheint zarte Röte auf seinen Wangen. Mittlerweile bedauere ich doch, dass ich mich von Mokuba zu diesem Ausflug habe überreden lassen. Die Fahrt in die Herberge war schon grausam, die Tatsache, dass ich mir nun auch noch das Zimmer mit jemandem teilen muss und nicht meine Privatsphäre habe, ist noch schlimmer. Natürlich habe ich direkt protestiert, aber Fräulein Aino ließ sich nicht erweichen und auch nicht einschüchtern. Sie ging sogar so weit zu sagen, dass diese Übung, gut für mein Sozialverhalten wäre. Nach dieser impertinenten Äußerung wollte ich gerade dazu ansetzen ihr zu sagen, dass sie davon ausgehen darf, dass ihre Position an unserer Schule durch diese Aktion hier nicht nur ins Wanken geraten ist, sondern dass ich dafür sorgen werde, dass sie sich nach einer neuen umsehen muss. Doch dazu kam ich erst gar nicht, denn die Frau redete einfach ohne Punkt und Komma und zu meiner Verwunderung auch ohne klare Anzeichen von Aktivitäten der Atemwege weiter und obgleich ich mir keine Mühe machte, ihr zu folgen, drang die Grundaussage ihres Monologes doch zu mir durch. "Joey und du habt so gut zusammen gearbeitet, deshalb habe ich euch gemeinsam für ein Zimmer eingeteilt. Ihr werdet sicher Spaß haben, Seto." In dem Augenblick bin ich wohl leichenblass geworden. Jede Erwiderung, die mir auf der Zunge lag, wurde im Keim erstickt und ich stand einfach nur da. Sie deutete mein Schweigen wohl als Zustimmung, denn mit einem Lächeln ließ die Frau mich tatsächlich stehen. Meine erste Reaktion war, abzureisen. Ich wollte schon zu meinem Handy greifen und Roland anrufen, als ich die Blicke meiner Mitschüler auf mir spürte. Wahrscheinlich hatten sie mich die ganze Zeit angestarrt und folglich auch diese kleine Episode beobachtet. Die aufdringlichen Blicke sind es aber keineswegs gewesen, die mich dazu bewogen haben, meine Meinung zu ändern. Ehrlich gesagt weiß ich nach wie vor nicht, warum ich diesem ersten Impuls nicht gefolgt bin, aber in dem Moment hörte ich Wheelers dröhnende Stimme und augenblicklich kam mir der Gedanke, dass er es wohl als neue Beleidigung meinerseits auffassen könne, wenn ich mich weigern würde, mit ihm ein Zimmer zu teilen. Unter normalen Umständen wäre es mir mehr als egal was Wheeler denken würde oder wie er meine Handlungsweise interpretiert, aber in Hinblick auf seine emotionale Gemütslage, halte ich es für besser ihn nicht negativ zu provozieren. Nicht, dass das Hündchen tatsächlich auf dumme Ideen kommt und schließlich bin ich mitgefahren um ihn im Auge zu behalten. Was ich nun ja auch sehr gut werde tun können. Mit seiner Reaktion auf meine Offenbarung habe ich allerdings nicht gerechnet. Mir war zwar klar, dass er keine Freudensprünge machen würde, aber dass ihn der Gedanke mit mir in einem Zimmer so sein so dermaßen aus der Fassung bringt, hätte ich auch nicht erwartet. Noch immer sieht er mich an und seine Gesichtsfarbe hat sich keinen Deut verbessert. Ich weiß nicht wirklich was ich sagen soll, seltsamerweise verspüre ich aber das Bedürfnis ihn zu beruhigen und ihm zu versichern, dass er die Nacht überleben wird. Ein wenig unsicher wandern meine Blicke zu Muto und ich hoffe, dass er irgendetwas von sich gibt, dass dieser Situation die Spannung nimmt. Zum Glück enttäuscht der Zwerg mich nicht. "Welches Zimmer habt ihr denn?" will er von mir wissen. Ich muss nicht auf den Schlüssel blicken, den man mir in die Hand gedrückt hat. "103" erwidere ich knapp. Er nickt. "Bakura und ich haben 97." meint der Punk und sieht mich an als würde mich diese Information interessieren. Unschlüssig stehe ich da und blicke nach wie vor zu Wheeler. Er hat die Lippen fest aufeinander gepresst und den Blick gesenkt. Ich verdrehe leicht die Augen und beschließe, erst einmal meine Unterkunft für heute Nacht aufzusuche. "Ich werde jetzt nach oben gehen." teile ich ihm daher mit und warte gar nicht erst ob er etwas erwidert. Ich wende mich ab, nehme meinen Koffer und sehe mich nach dem Fahrstuhl um, der nicht vorhanden ist. Genervt seufze ich. Wer zur Hölle hat diese Unterkunft gebucht? Scheinbar darf ich meinen Koffer selbst nach oben tragen. Meine Motivation für diesen Ausflug sinkt unaufhörlich. Doch da alles nichts hilft, setze ich mich in Bewegung. Ich bin nicht wirklich überrascht als ich bemerke, dass Wheeler mir folgt. Er trottet mir schweigend nach, seine Reisetasche lässig über die Schulter geworfen und für einen surrealen Moment frage ich mich ob er mir auf den Hintern starrt. Ich schaffe es zum Glück diesen Gedanken rasch zu verwerfen, bin aber dennoch froh als wir vor unserer Zimmertür stehen. Ich schließe langsam auf und gebe der Tür einen Stoß. Schnell analysiere ich die Gegebenheiten in dem kleinen Raum und Wheeler tut es mir scheinbar gleich. Ich stöhne missbilligend auf und er klopft mir plötzlich auf die Schulter. "Könnte schlimmer sein, Kaiba, wenigstens keine Stockbetten." sagt er und klingt für einen Moment wieder ganz nach dem alten Wheeler. Ich schlucke unwillkürlich und werde mir seiner Nähe bewusst. Wir lehnen beide in der Tür, nur zwei, drei Zentimeter zwischen uns und die Stelle wo seine Hand mich berührt hat, beginnt seltsam zu prickeln. Ich nicke nur und betrete den kleinen Raum. Er folgt mir und wirft seine Tasche auf das Bett an der linken Wand. Ich zögere, dann stelle ich meinen Koffer auf das freie Bett und lasse mich auf die Matratze sinken. Ich fasse nicht, dass ich hier bin. In einer drittklassigen Herberge, zusammen mit Joey Wheeler. Eigentlich müsste das mein Alptraum sein. Komischerweise fühlt es sich nicht ganz so schrecklich an, auch wenn ich ein leichtes Unbehagen in der Magengegend nicht vollkommen auszublenden vermag. Wheeler wirft einen Blick aus dem Fenster, öffnet dann den baufälligen Schrank und wirft sich schließlich auf das Bett. Während ich aufrecht sitze und wie immer auf meine Haltung achte, lümmelt er sich bereits auf der Matratze. Ohne es zu wollen muss ich lächeln. Er ist und bleibt ein Chaot. "Wenigstens sind die Matratzen nicht so übel." befindet er und wirft mir einen scheuen Blick zu. Ich zucke mit den Schultern. "Fräulein Aino scheint uns als das neue Dream-Team zu betrachten." Wieder färben sich seine Wangen rot und meine tun es auch. "Die Frau ist vollkommen unfähig." sage ich nur. Wahrscheinlich wäre es ihm lieber er wäre mit Muto, Devlin oder Taylor in einem Zimmer. Ich mustere ihn unwillkürlich. Er wirkt genauso angespannt wie ich und aufgrund seiner Gefühle, muss dies tatsächlich die Hölle für ihn sein. Ausgerechnet er und ich. Wheeler und Kaiba. Seto Wieder höre ich ihn meinen Namen flüstern und wäre ich nicht sicher, dass er den Mund gerade nicht geöffnet hat, ich würde glauben, er habe es wieder getan. Ein Schauder läuft mir über den Rücken. Genau wie in dem Moment als er meinen Vornamen ausgesprochen hat. Wie kam er nur dazu? Mit einem Ruck richtet er sich wieder auf und setzt sich im Schneidersitz auf sein Bett und so verharren wir schweigend eine Weile bis ich die Spannung nicht mehr ertrage und mich erhebe. Wortlos öffne ich meinen Koffer und gerade als ich anfangen will, meine Sachen auszupacken, höre ich ihn knurren. "Dieser verfluchte Duke!" Augenblicklich erinnere ich mich an den Streit der Beiden im Foyer. Worum es gegangen ist, konnte ich nicht hören, aber dass es eine Auseinandersetzung war, war offensichtlich. Im Grunde interessiert es mich auch nicht, aber dennoch habe ich den Kopf leicht in Wheelers Richtung gedreht. Er hat das Kissen in der Hand und ist gerade dabei ihm einen Boxhieb zu verpassen. Es bedarf wohl kaum eines brillianten psychologischen Gespürs, um zu erkennen, dass das Kissen gerade stellvertretend für Devlin leiden muss. Meine Mundwinkel zucken leicht und er bemerkt, dass ich ihn beobachte. Ein schiefes Grinsen erscheint auf seinem Gesicht und er kratzt sich am Kopf. "Ähm.." Scheinbar hat er das Gefühl mir was erklären zu müssen. "Stress mit dem Kindergarten?" frage ich und weiß nicht einmal warum. Wieder klingt meine Stimme merkwürdig dabei. Er schüttelt den Kopf, dann nickt und ich bin überrascht, dass keine harsche Zurechtweisung folgt, seine Freunde nicht so zu bezeichnen. Und er scheint ebenso überrascht darüber, dass ich ihn scheinbar erwartungsvoll ansehe, anstatt mich wieder meinem Koffer zu zu wenden. "Sei froh, dass du nen Bruder hast." meint Wheeler und seine Augen funkeln wütend. Die Aussage überrascht mich und diese Überraschung scheint mir auch im Gesicht zu stehen, denn er fährt fort: "So musst du dich wenigstens nie mit den Verehrern einer Schwester herumschlagen." Ach, daher weht der Wind. Ich verstehe sofort. Devlin hat scheinbar Interesse an Wheelers Schwester. Ich kann verstehen, dass ihm das nicht passt. Hätte ich eine Schwester, ich würde auch nicht zu lassen, dass Devlin die Hand an sie legt. Ich weiß selbst nicht warum, wahrscheinlich weil mein Hirn augenblicklich zu wenig Sauerstoff bekommt oder diese ganze Situation mein Zentralnervensystem einfach überfordert, aber aus irgendeinem absurden Grund frage ich tatsächlich: "Was gedenkst du in der Angelegenheit zu unternehmen?" Das Hündchen wirkt plötzlich wie ein begossener Pudel. Und wieder verspüre ich dieses seltsame, undefinierbare Gefühl ihm gegenüber, von dem ich immer noch nicht weiß wie ich es katalogisieren soll, geschweige denn wie ich mit ihm umgehen kann. So geht es schon seit Tagen. Ich kann Wheeler einfach nicht mehr so betrachten wie früher. Gleichgültig wie sehr ich mich darum bemühe, in ihm wieder den Köter zu erkennen, es gelingt mir nicht. Immer wieder kommen mir diese großen, traurigen, braunen Augen in den Sinn und dann ist der laute, polternde, nervtötende Wheeler verschwunden. Insgeheim frage ich mich ob ich ihn je wieder so werde sehen können. Er zuckt schließlich mit den Schultern. "Ich hab ihm gedroht, aber das hat nichts gebracht." Ich verdrehe unwillkürlich die Augen. Typisch Wheeler. Dass diese Strategie zu nichts führen würde, hätte ich ihm auch sagen können. In Anbetracht seiner Lage, verkneife ich mir diesen Kommentar. Er hat aber augenblicklich auch eine Menge Sorgen, das arme Hündchen. "Also hab ich Dukes dämlichen Vorschlag angenommen, aber das hilft auch nichts. Da kann Yugi noch so sehr sagen ich soll an das Herz der Karten glauben." spricht er weiter und ich bin nicht sicher ob er tatsächlich mit mir redet oder ein Selbstgespräch führt. Augenblicklich traue ich ihm beides zu. Das Herz der Karten. Ich seufze genervt. Wie oft hat mir der kleine Freak schon damit in den Ohren gelegen? Fast so oft wie mit seiner Schicksalsgeschichte. Beides ist so ermüdend, dass es mich bereits nach einer Minute langweilt, leider kennt der Zwerg bei seinen Vorträgen keine Gnade und ist er erstmal in Fahrt, hält er seinen Monolog bis zum bitteren Ende. Allerdings erstaunt es mich etwas, dass Wheeler nun so missbilligend über Mutos kleine Weisheit redet. Bislang teilte er diese Ansicht doch immer. Und was hat das überhaupt mit Devlin zu tun? Scheinbar sieht er, dass ich ihn ratlos ansehe, denn er lächelt entschuldigend. "Duke hat vorgeschlagen, dass wir uns um Serenity duellieren." erklärt er und ich hebe augenblicklich eine Augenbraue. Dass Devlin nicht gerade mit Intelligenz gesegnet ist, war ja schon immer offensichtlich, aber dieser Vorschlag zeugt von solcher Dummheit, dass es alle Grenzen sprengt. Sich wegen einem Mädchen zu duellieren? Oder um ein Mädchen? Und mir unterstellen diese Kinder, dass ich mich asozial verhalte. Grundgütiger. "Ich muss dir wohl nicht sagen, dass dieser Vorschlag..." hebe ich an, doch er unterbricht mich sofort. "Natürlich ist er bescheuert. Musst du mir nicht sagen." entgegenet er. "Aber es ist wohl der einzige Weg Duke von Serenity fernzuhalten." Nun kann ich nicht anders, ich klappe meinen Koffer wieder zu und setze mich ihm gegenüber. "Wäre es nicht einfacher, mit deiner Schwester zu reden?" frage ich und bemühe mich den sarkastischen Unterton zu reduzieren. Er seufzt. "Die, die darf ich nicht fragen. Sie will ja mit Duke ausgehen, aber nur weil sie nicht weiß was er für ein Typ ist." entgegnet er sichtlich sauer. "Frauen." Die Situation ist so aberwitzig, dass ich mir ein Lächeln nicht verkneifen kann. Herrgott, ich sitze hier mit Joey Wheeler, unterhalte mich mit ihm über seine Probleme oder besser gesagt die vermeintlichen Probleme seiner Schwester und verspüre dabei weder den Wunsch seine Ausdrucksweise zu bemängeln noch ihm irgendeinen deformierenden Kosenamen zu verpassen. Das ist verrückt! "Hm." mache ich leise, denn ich habe keine Ahnung was ich sagen soll, aber schließlich frage ich doch. "Das ist die brilliante Lösung für euer Problem?" Er seufzt. "Er meint, wenn ich ihn bei einem Duell in vier Zügen schlage, wird er sich zukünftig von Serenity fernhalten." "Aha." Ich dachte mir schon, dass es irgendein solcher idtiotischer Plan sein muss. Ich bin tatsächlich im Kindergarten gelandet. Warum interessiere ich mich überhaupt für diesen Unsinn? Ich sollte meinen Laptop ausklappen und meine Mails abrufen, selbst die Aktienkurse erneut durchzugehen wäre sinnvoller als dieses Gespräch. "Ich weiß selbst, dass ich ihn nicht in vier Zügen schlagen kann." sagt er plötzlich und blickt mir direkt in die Augen. Ich zucke unwillkürlich ein wenig zurück. "Falls es dir entgangen sein sollte, ich habe überhaupt nichts dazu gesagt." erwidere ich ein wenig irritiert und er senkt wieder den Blick. "Aber ich kann mir denken, was..." Er beißt sich auf die Unterlippe und beendet den Satz nicht. Drittklassiger Duellant! Roland wird jetzt die Regeln erklären. Ich hab ihn extra gebeten für dich langsam zu sprechen. Wieso suchst du nicht mal jemanden den du in einem Duell schlagen kannst? Wie zum Beispiel ein Baby oder einen Affen? Schlagartig kommen mir meine eigenen Worte in den Sinn. Eine Weile starre ich ihn einfach nur an. Ich weiß nicht, was gerade mit mir passiert, ich will es auch nicht wirklich wissen. Irgendwie fühle ich mich... "Denkst du wirklich, dass du Devlin nicht schlagen kannst?" frage ich schließlich. "Schlagen ja, aber nicht in vier Zügen." erwidert er niedergeschlagen. Ich nicke. Unabhängig von meiner eigenen Meinung über seine Duellkünste, die Wahrscheinlichkeit, dass er mit seinem Deck Devlin in vier Zügen schlagen würde, ist so gering, dass keiner darauf wetten würde. Und Devlin weiß das sicher genauso gut wie Wheeler selbst. Wieder herrscht Schweigen und ich betrachte ihn eingehend. Das blonde Haar fällt ihm wirr ins Gesicht und seine Schultern hängen seltsam resignierend. Eine Pose, die ich von ihm nicht wirklich kenne. Selbst nach den Duellen mit mir hat er sich nie so hängen lassen. Schlagartig habe ich wieder einige seiner besten Konter-Highlights im Ohr: "Dich mach' ich so fertig, Kaiba, das du nicht mehr weißt, ob du Männchen oder Weibchen bist!" "Wir werden ja sehen, wer hier wessen Herrchen ist!" Und ich muss daran denken, wie wichtig ihm seine Schwester ist. Sie nimmt bei ihm den gleichen Rang ein wie Mokuba bei mir. "Was hat Muto dazu gesagt?" frage ich schließlich. Er seufzt. "Dass ich auf das Herz der Karten vertrauen soll." Ich weiß nicht ob es dieser Satz ist, der mein Denken lahm legt oder der Ausdruck seiner Augen in diesem Moment. Irgendetwas bringt mein Denken jedenfalls zum Stillstand. Anders kann ich mir das Folgende auch nicht erklären. Ich erhebe mich wie in Zeitlupe und richte mich kerzengerade auf. Plötzlich ist da wieder das gleiche absonderliche Gefühl, dass ich heute morgen schon hatte als wir uns gegenüberstanden. Mein Nervensystem spielt eindeutig verrückt, es empfängt unerklärliche Impulse und gibt zugleich noch fragwürdigere weiter. Wieder sieht mich Wheeler mit dieser Mischung aus Überraschung, Nervösität und Erwartung an. Ich seufze. "Ich kann Devlin in vier Zügen schlagen." sage ich klar und deutlich und mit der mir eigenen unerschütterlichen Gewissheit. Er erwidert nichts, sieht mich nur an und Sekunden vergehen in denen wir dem anderen nur in die Augen sehen. "Ich weiß." entgegnet er leise und seine Stimme ist genauso fremd wie meine. "Hast du die Herausforderung schon angenommen?" will ich wissen. Er nickt nur. Ich schlucke, den meine Kehle ist plötzlich unsagbar trocken. "Die Richtlinien besagen, dass man, nachdem man eine Herausforderung angenommen hat, auch einen anderen ernennen kann, der das Duell bestreitet." erkläre ich ihm ruhig. Ich bezweifle, dass Wheeler mit dem Regelwerk vertraut ist. An seinem Blick kann ich ablesen, dass er nicht versteht was ich ihm zu sagen versuche. "Wann soll das Duell stattfinden?" frage ich anstatt ihm eine nähere Erklärung zu liefern. "Morgen." entgegnet er. Ich nicke. "Dann wirst du Devlin morgen sagen, dass ich das Duell für dich bestreite." Ich sage es ruhig und nüchtern und doch schlägt mir das Herz gerade bis zum Hals. Wheeler starrt mich entgeistert an. Ich zucke nicht mit der Wimper, halte seinem Blick kühl stand und schließlich presst er ungläubig hervor: "Was?" Ich antworte nicht. Ich denke, er hat meine Worte verstanden. "Was?" wiederholt er und erhebt sich nun auch. "Warum?" fragt er ungläubig. Ich zucke mit den Schultern. Als ob ich wüsste, was ich gerade hier tue. "Ich kann ihn in vier Zügen besiegen." sage ich noch einmal als würde das meine Handlung gerade erklären. Noch immer sieht er mich ungläubig, ja vollkommen fassungslos an und ich verliere die Geduld. "Verdammt, ich bin Seto Kaiba, ich brauche mich nicht zu rechtfertigen, wenn ich ein Duell für dich bestreiten will." sprudelt es wütend aus mir hervor. "Betrachte es einfach als Zeichen meiner... " Ich komme nicht dazu den Satz zu beenden, denn Wheeler stürzt sich plötzlich auf mich und ehe ich weiß was passiert oder mich für diesen Angriff wappnen kann, packt er meinen Kragen und zieht mich ein Stück zu sich runter und dann... dann liegen seine Lippen auf meinen und ich realisiere gerade noch, dass das Hündchen mich küsst. Eine Sekunde starre ich fassungslos auf sein Gesicht, dann senken sich meine Lider und ich fühle nur noch. Ihr unterbracht mich eben zur guten Stunde, ich war im Begriff zu beteuern, ich liebte euch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)