Liebesengel Angst von Kitschiii ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Yume wollte sich gerade bücken um den Verbandskasten vom Boden aufzuheben, als sie einen flüchtigen Blick auf ihr Hosenbein warf. Wie erstarrt blieb sie regungslos stehen und beobachtete den Falter, der es sich auf ihrer Jeans bequem gemacht hatte. Sie rief: „Sora! Sora, Sora, Sora, Sora, … Komm schnell! Schnell, schnell, schnell, schnell,… “ „Yume? Was ist denn? Ich komme!“, Sora kam sofort angelaufen. „Los beeil dich! Rette mich!“ Ben wurde bei genau diesen Worten aufmerksam. //Hatte sie nicht eben diesen komischen Schlag ohne ein Zucken überstanden, sich furchtlos in die Prügelei gestürzt? Und jetzt muss sie gerettet werden?// Auch Tom wurde neugierig. „Schon gut, schon gut! Ich bin ja da. Wo ist es?“ „Auf meinem Bein…“ Mit einer schnellen Handbewegung hatte Sora diesmal Yume gerettet. Yume sprang Sora um den Hals: „Danke, danke, danke, danke, … Ich weiß nicht was ich ohne dich gemacht hätte…“ „Das war doch das Mindeste, was ich für dich tun konnte… Immerhin kamst du extra nur wegen mir her… Bist du eigentlich den ganzen Weg gerannt?“ „Ja, aber das ist doch nicht der Rede wert… Jetzt erzähl mir doch mal… Alles… am besten von Anfang an…“ „OK. Tom kam und hat gefragt, ob ich ihn nicht begleiten möchte… er hatte sich hier mit Ben verabredet. Ich hatte Streit mit meiner Mutter und so ging ich dann mit. Sie waren dann mal nur kurz nicht bei mir, als diese Typen dann kamen und mich doof von der Seite angequatscht hatten. Es ging dann alles so schnell, dass ich nicht mehr genau weiß, wie es zur Schlägerei kam… Irgendwann ist dann das Handy vom Ben auf den Boden gefallen. Ich hab es aufgehoben. Ich war so panisch und verzweifelt… Dann hab ich einfach bei dir angerufen…“ „Glaub mir, du hast dich absolut richtig verhalten. Du hättest nichts Besseres tun können, als wie noch jemanden ins Vertrauen zu ziehen. In diesem Fall mich. Ich habe damit kein Problem. Drum kam ich doch auch sofort.“ Yume warf einen Blick zu den noch übrig gebliebenen Jungs, bevor sie fortfuhr: „Jetzt werde ich mich um Tom kümmern, damit er dich heimbringen kann…“ Yume bückte sich und hob den Verbandskasten auf. Gemeinsam mit Sora ging sie zu den Jungs, die ihr Gespräch aufmerksam verfolgt hatten. Mittlerweile hatte Yume sich schon etwas besser an den Schmerz gewöhnt. Sie konnte aufrecht gehen und stehen. Darüber, dass sie nicht humpelte war sie höchst erfreut. Sora stand unter Schock. Da war sich Yume überaus sicher. Das war auch der Grund der Yume entscheiden ließ, dass sie zuerst Tom verarztete und ihn sofort danach zusammen mit Sora heimschicken würde. Was ihr nicht behagte, war die Tatsache, dass sie dann allein mit Ben hier war. Yume blickte träumerisch in den Himmel. Die Sonne begann schon unterzugehen. Der ganze Himmel war in Rot-, Orange- und in Lilafarbtöne gefärbt. Dass war eine ihrer Schwächen. Sie konnte ewig irgendwo stehen und sich die Landschaft oder den Himmel oder sonst irgendetwas ansehen. Doch gerade im letzten Moment, bevor sie sich in der Abenddämmerung verlor, riss sie sich von ihr los. Dazu habe ich jetzt keine Zeit. Sagte sie in Gedanken zu sich selbst. Einen letzten, fast trauernden Blick, warf sie an den Himmel. Gerne hätte sie ihn länger beobachtet, doch hatte sie jetzt andere Dinge zu erledigen. So seufzte das Mädchen mit den langen, leicht welligen, schokoladenbraunen Haaren einmal leise, bevor sie damit begann die Wunden von Tom zu reinigen und zu desinfizieren. Er hatte auch ein paar leichte Schürfwunden, einige blaue Flecken die etwas grünlich wirkten. Stauchungen hatte er auch ein paar. Seine schlimmsten Verletzungen, rein körperlich gesehen, waren jedoch die vielen Prellungen die er an Arm, Bein, Rücken und an den Rippen hatte. Außerdem hatte er eine kleine Platzwunde über dem rechten Auge, die jedoch nur mit einem Pflaster zu verschließen war. Tom, Ben und Sora beobachteten das Geschehen sehr genau, was Yume etwas unangenehm war. Sie gab sich deswegen viel Mühe, nichts verkehrt, zu langsam oder zu schnell zu machen. Es kam ihr sehr lang vor bis Tom nun endlich fertig war. Keiner hatte etwas gesagt. Jeder hatte das, was bisher geschehen war, auf sich wirken lassen. Und jeder versuchte, es für sich selbst zu verarbeiten. Nachdem Yume sich davon vergewissert hatte, dass es Sora einigermaßen gut ginge, und Tom sie dann Heim und ins Bett bringen würde und dass Tom auch in einem Zustand war, in dem sie ihn, auf seinem neuen Motorrad, zusammen mit Sora nach Hause fahren lassen konnte, verabschiedete sie sich von den beiden und riet Tom erneut, bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen. Nachdem er ihr zugestimmt hatte, verabschiedete sie sich von den beiden. Und jetzt beginnt der noch weniger angenehme Teil, dachte Yume. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)