Ein viel zu kleines Bett   von MaikelFist
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                                  Kapitel 1: 
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"Dad? Warum hassen uns die anderen Menschen so doll?"

Draco war gerade dabei Scorpius zuzudecken, hielt jedoch in seiner Bewegung inne
und hob seinen Blick an. Er fühlte sich, als hätte man ihm gerade in den Magen
geschlagen. Jedesmal wenn Draco mit seiner Familie durch die Straßen ging,
warfen ihnen einige Leute böse Blicke zu. Ab und an mussten sie auch einige
Beleidigungen ertragen. Natürlich wusste er, dass er das verdient hatte, aber
dass sein Sohn leiden musste, nur weil er den falschen Vater hatte brach ihm das
Herz.

Niedergeschlagen setze er sich neben Scorpius aufs Bett und nahm ihn in den Arm.
Er wusste das dieses Gespräch irgendwann kommen musste, brauchte jedoch
trotzdem einige Minuten bis er leise antworten konnte.

"Weil dein Vater als Kind viele Fehler begangen hat."

Scorpius hob die Augenbrauen. "Wirklich? Was für welche?"

"Ich will darüber nicht so gerne reden."

"Okay."

Eine Weile saßen die beiden still da und Draco wollte gerade aufstehen bis er
eine neugierige Stimme hörte.

"Bereust du sie?"

Überrascht schaute er in graue Augen. Nach einigen Momenten nickte er.

"Ja. Sehr."

"Wurdest du bestraft?"

Jetzt war Draco wirklich sprachlos. Er hatte immer gedacht, dass sein Sohn sich
sofort von ihm abwenden würde, sobald er herausfand, dass sein Vater nicht das
Vorbild war, welches ein heranwachsender Junge brauchte. Dass ihm diese Fragen
gestellt werden, hätte er nicht gedacht. 

"Ich... denke schon."

Zugegeben, er war mit sehr viel Glück davon gekommen. Aber jede Nacht mit dem
Wissen einschlafen zu müssen, ein schlechter Mensch zu sein, ist Qual genug.

"Dann sollte man dir aber langsam verzeihen."

"Eeh... wie bitte?"

Scorpius schaute seinen Vater mit großen Augen an. "Na, wenn man seine Fehler
bereut und dafür bestraft worden ist, sollte einem doch vergeben werden, oder
nicht? Sonst würden alle Menschen doch ständig böse auf andere sein."

Draco lachte auf. Wie hatte er es eigentlich hingekriegt, dass sein Sohn so
schlau ist? "So läuft das nicht. Man kann Gefühle nicht einfach so
abstellen."

Er beobachtete, wie sein Sohn beleidigt die Arme vor der Brust verschrenkte.
"Das finde ich dumm."

Lächelnd kuschelte er sich näher an Scorpius. Er liebte ihn so sehr.

Arm in Arm lagen Vater und Sohn auf dem viel zu kleinen Bett. Draco hörte wie
Scorpius' Atem immer ruhiger wurde und dachte er wäre eingeschlafen. Langsam
und leise versuchte er sich vom Bett zu bewegen, bis eine ruhige Stimme ihn
erneut aufhielt.

"Daddy? Ich verzeihe dir."

Fassungslos sah Draco seinen Sohn an. Er spürte ein leichtes Kribbeln in seinen
Augen und ein warmes Gefühl, welches durch seinen gesamten Körper floss. Er
schob es auf seine Müdigkeit und er wusste, dass er heute Nacht ausnahmsweise
mal gut träumen würde.

"Dankeschön."

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