Nicht schlecht :o
*Sie sind jetzt schön den halben Tag weg...
Ach, Sakura, hör auf!! Erstens, können die sehr gut auf sich selbst aufpassen und zweitens, solltest du dir verdammt noch mal keine Sorgen um diese Kerle machen. *
Wie sollte sie das aber nicht... Sie wusste keine Ahnung, wo sie hin sollte, wenn sie nicht wiederkamen.
Kontakt mit Pain oder Konan konnte sie nicht herstellen und, wenn sie einfach nach Konoha zurückging würden sie Naruto holen und sie wahrscheinlich töten und durch irgendjemand anderes ersetzen...
Die Rauchwolke, die vor geraumer Zeit an der rechten, hinteren Ecke des Dorfes erschienen war, tanzte fast schon spöttisch vor ihren Augen.
Sie könnte ja einfach gucken, wo die Beiden waren; vorausgesetzt, ihr Jutsu reichte so weit.
Im Schneidersitz auf dem Fels, schloss sie die Augen und streckte ihren Willen aus. Sie suchte das Gefühl, das sie empfunden hatte, als Itachi zu Übungszwecken sein Chakra nicht unterdrückt hatte.
*Unverwechselbar!* Sie fand es recht schnell. Ihm schien es einigermaßen gut zu gehen. Die Person neben ihm, identifizierte sie als Kisame. *Gewaltig...* Seine Chakramenge konkurrierte mitt der des Monsters, das sie ebenfalls spürte. Sie sog scharf die Luft ein; wie Kisame erwähnt hatte, spürte sie nur Hass; nichts anderes... und er drohte sie zu überwältigen.
Schnell öffnete sie die Augen und unterbrach die Verbindung.
Ihr Atem ging flach. *Gott, wenn Naruto das ständig fühlt, wenn er das Chakra des Kyuubis nutzt... * Sie vermisste ihn. Eine Träne lief ihr über die Wange. *Reiß dich zusammen, verdammt noch mal! Das sind bloß wieder zu viele Emotionen auf einmal... Kontrollier das.*
Es ging den Beiden aber schon mal gut. „Hoffentlich bleibt das auch so...“ Sie seufzte und schloss erneut die Augen.
Wieder suchte sie Itachi.
Ja, das musste er sein und er schien immer noch wohl auf zu sein, oder doch nicht... Irgendetwas war da. Sie spürte etwas Dunkeles.
Versuch es von links, Kisame. Aber denk dran, wir brauchen ihn lebend.
Sie zuckte zusammen. Das war er gewesen. Sie hatte ihn gehört. Wie ist das möglich?
Neugierig versuchte sie mehr zu hören. Vorsichtig, damit Itachi sie nicht bemerkte, versuchte sie tiefer zu suchen, plötzlich sah sie.
Aber auf eine Weise, auf die sie die Welt niemals zuvor gesehen hatte. Alles war voller Farben. Sie konnte Kisame als blauen Pfeil auf etwas großes Rotes einschlagen, aber da war noch mehr; sie konnte sehen, wo er als nächstes zuschlagen würde; als ob sie die Zukunft sah.
*Das Sharingan!! Dasselbe hat Zabuza Kakashi gefragt, als der seine Bewegungen vorausgesehen hat. Ich bin tatsächlich in seinem Kopf. Ha!*
Sakura?!!
*Ups... *
Nicht schlecht! Aber lass es sein!
*Nicht schlecht? Aber ihr... Ich wollte doch nur... *
Geh aus meinem Kopf!! Wir schaffen das hier schon.
„Das wird Ärger geben...“ *...aber er hat Nicht schlecht! Gesagt.*
Verärgert schüttelte sie den Kopf. *Warum bedeutet mir das denn schon wieder was?*
+++
„Sei ein bisschen vorsichtiger mit ihm! Wir sollten ihn nicht unnötig verletzen.“ Itachis Augen folgten aufmerksam jeder Bewegung Kisames.
Der zuckte nur die Schultern und wirbelte den Mann, den er auf der Spitze seines Schwertes trug, noch ein bisschen mehr umher.
„Du bist erschöpft“, stellte er fest.
„Ich hatte nicht erwartet, dass ich mein Sharingan in diesem Ausmaß benutzen musste.“
„Du brauchst Ruhe. Aber dahinten ist ja schon unsere kleine Heilerin. Sie sollte mal nach dir sehen.“
„Nein!“
Sakura saß noch auf dem Stein, auf den Kisame sie gesetzt hatte.
Sie wich Itachis Blick aus. War aber auch nicht sehr schwer, da ihr Blick von dem Mann, auf Kisames Schwert magisch angezogen wurde.
Sie zuckte zusammen, als Kisame ihn stöhnend mit einem lauten Plumpsen auf den Boden fallen ließ. „Mann, der ist bedeutend schwerer, als er aussieht.“
Besagter stöhnte.
Sakura sprang auf und lief zu ihm. Er atmete flach und sein Chakra war fast vollständig aufgebraucht. Sein Körper war zerschunden und ausgelaugt vom Kampf.
„Und?“, fragte Itachi.
Sie wurde rot. *Wie kann ich jetzt nur rot werden?!! Dem Mann geht es nicht gut... *
Sie zwang sich aufzusehen. „Er ist erschöpft. Wenn er noch länger in diesem Zustand bleibt, kann ich für nichts garantieren.“ Leise, doch präzise hatte sie ihm geantwortet, doch dabei eher zu seinen Füßen gesprochen, als ihm in die Augen zu sehen.
„Halt ihn stabil, bis wir unser Ziel erreicht haben.“
„WAS?“ Jetzt sprang sie aber auf. „Ich soll dafür sorgen, dass es ihm besser geht, damit ihr ihn hinterher wieder umbringen könnt. Auf keinen Fall!!“ Die letzten Worte schrie sie ihm ins Gesicht. Das konnte er doch unmöglich verlangen.
„Du sollst nur dafür sorgen, dass er überlebt...“
Hasserfüllt starrte sie ihm ins Gesicht, direkt in die kalten, leblosen Augen.
Schmerz durchfuhr sie. Sie keuchte auf und fand sich auf den Knien wieder. Hatte er das getan?
„Verdammt, was hast du mit ihr gemacht, Itachi?“ Kisame kniete sich neben sie.
„Nichts...“ Die Verblüffung war raus zu hören.
*Das war er, aber nicht absichtlich. Ich habe seine Schmerzen gefühlt. Er ist verletzt!* Sie musterte ihn und versuchte seine Verletzungen abzuschätzen.
Er bemerkte ihren Blick und wich ihm aus.
*Gut, dann eben keine Hilfe!*
„Sieh ihn dir nachher mal an, wenn du mit dem da fertig bist...“, flüsterte Kisame und deutete auf den bewusstlosen Jinchuuriki. „Ja, Kleines?“
„Tse. Sieht mir nicht danach aus, als ob er Hilfe bräuchte...“
Kisame antwortet nicht, sondern warf ihr nur einen bittenden Blick zu. „Schon gut. Ich werd's versuchen.“
Er grinste und stand auf.
Sakura drehte sich zu dem Mann um. *Es tut mir soo leid.*
Dann besah sie sich seine Verletzungen. Grünes Chakra umfloss ihre Hände.
Mit ihrem Geist und Chakra tastete sie seinen Körper ab und heilte die Wunden, die am lebensbedrohlichsten für ihn waren. Dabei spürte sie immer die Anwesenheit einer dritten Person: der Bijugeist.
Es war unheimlich. Sie konnte seine Wut und seinen Hass spüren, doch war er zu schwach um sie einzunehmen. Es regenerierte jedoch schnell. Schon jetzt bemerkte sie wie er heilte.
„Wie lange brauchen wir dorthin, wo auch immer ihr jetzt hin wollt?“
Kisame und Itachi drehten sich zu ihr um. „Wieso?“ *Er mag wohl wirklich keine Fragen.*
„Weil ich wissen muss, wie lange ich ihn am Leben halten muss und vor allem, inwiefern ich den Biju davon abhalten muss den Körper und das Chakra wieder herzustellen.“
„Zwei Tage.“
„Gut.“ Sie verschloss weitere tiefe, blutende Wunden und ließ ihren Geist nachdenklich um die Aura des Bijus kreisen.
Sie musste diesen Heilungsprozess irgendwie aufhalten, sonst wäre der Mann morgen schon wieder halb bei Kräften. Nur wie?
Sie könnte das Chakra des Bijus von dem Chakra des Mannes trennen, aber dafür bräuchte sie zu viel Chakra; hinterher wäre sie selber zu schwach, um weiterzulaufen und wenn sie außerdem noch nach Itachi sehen sollte.
Wie sollte sie das nur anstellen?
„Was ist los?“
Noch in Trance und fokussiertem Chakra sah sie hoch. Ihre grünen Augen sprühten Funken.
*Schon ein beeindruckendes Jutsu*, dachte Kisame.
„Ich muss die Fähigkeit des Bijus schnell zu heilen irgendwie stoppen, sonst ist der Mann schon fast wieder topfit, wenn wir wo-auch-immer ankommen. Ich weiß nur noch nicht wie...“
Sie kaute auf ihrer Unterlippe.
Dass er wieder geheilt wäre, wäre ja auch gar nicht so schlimm. Itachi und Kisame würden ihn schon im Zaum halten, denn so stark wäre er dann trotzdem noch nicht, aber das würde auch bedeuten, dass er die gesamte Extrahierung bei vollem Bewusstsein miterleben mussste und das wollte Sakura auf keinen Fall.
*Ich könnte noch... aber das geht doch nicht. Er würde dann aber in Frieden sterben... aber wäre das denn richtig?*
Ihr innerer Konflikt schien ihr ins Gesicht geschrieben. „Was hast du vor, Kleines?“
Sie zögerte. „Ich weiß es nicht. Ich habe eine Idee, aber es erscheint mir trotzdem grausam...“ Sie runzelte die Stirn. „Nein! Das kann ich doch nicht machen.“
„WAS DENN?“
„Ich könnte ihn töten.“