Spirited Away - The moving Castle von Jaywalker (Hauro x Haku) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Autor: Jaywalker Series: Spirited Away/Howl's Moving Castle Disclaimer: Weder die Charaktere von Spirited Away, noch die von Howl's Moving Castle gehören mir... Ich leihe sie mir lediglich von Ghibli aus! So hier nun das erste Kapitelchen... ~*~ Es war ein lauer Frühlingsmorgen. Die Sonne war gerade aufgegangen und strahlte auf die saftigen grünen Wiesen, die sich über das Land erstreckten. Das Licht spiegelte sich in den kleinen Tautropfen wider und ließ das Gras funkeln und glitzern. Die vielen Blumen, die nur auf die ersten Sonnenstrahlen gewartet hatten, entfalteten ihre Blüte in voller Pracht und glichen tausenden, bunten Juwelen. Die Seen, die sich über mehrere Kilometer erstreckten, erstrahlten in einem wunderschönen dunklen Blau und die Berge, die in weiter Ferne lagen, sahen aus als hätten sie einen frischen Zuckergussanstrich abbekommen. Scheinbar war in der Nacht neuer Schnee gefallen… Alles in Allem war es ein Anblick, den die junge Frau zurzeit öfter vor Augen hatte. Jedoch… selbst nach all den Wochen fand sie dieses Naturschauspiel immer wieder ergreifend schön! Sie wusste gar nicht, wie sie es so lange ausgehalten hatte in der Stadt zu leben. Überall Häuser, Maschinen und Rauch… Menschen… Hier herrschte eine gewisse Ruhe, die sie noch nie in ihrem Leben so empfunden hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken, streifte sich die Frau ihre braunen Stiefeletten von ihren Füßen, gefolgt von ihrem Strümpfen und trat schließlich in das feuchte Gras hinaus. Ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus, als sie ein Stück weit dem größten der Seen entgegen schlenderte. Das Gras kitzelte an ihren Füßen und war angenehm kühl. Sie konnte es nicht lassen ihre Schritte ein wenig zu beschleunigen, bis sie schließlich zu laufen anfing und die Arme grinsend von sich Streckte um möglichst viel von dem lauen Gegenwind abzubekommen. „Sophie…“ Augenblicklich stoppte sie ihren kleinen Sprint und spähte über ihre Schulter hinweg. Auf der kleinen Anhöhe, die sie eben noch herunter gelaufen war, stand das neue große Schloss, das sie seit kurzem gemeinsam mit ihrer kleinen ungewöhnlichen Familie bewohnte. Nun… ungewöhnlich war vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Ihre Familie war wohl eher etwas ganz besonderes! Zum einen war da der Zauberer Hauro. Ein junger Mann, vielleicht ein wenig zu cholerisch, als gut für ihn war, aber trotzdem nicht minder liebenswert! Er schaffte es Menschen in seinen Bann zu ziehen, sie für sich zu begeistern, ja gar sie zu verzaubern und dazu reichte manchmal schon ein einziger Blick in seine blauen Augen. Ihr selbst war es nicht anders ergangen… Hauro hatte sie verzaubert und sie war mehr als glücklich darüber! Sie verdankte es ihm, dass sie ihr altes, unzufriedenes Ich hinter sich lassen konnte um einer neuen, weitaus lebensfroheren, jungen Frau den Vortritt lassen zu können. Manchmal… wenn sie ganz für sich war und viel Zeit zum nachdenken gehabt hatte, da war sie fast schon versucht Hauro als ihren großen Retter in der Not zu betiteln. Ein Ritter auf einem weißen Ross… oder auch in ihrem Fall… ein Zauberer mit einem etwas grotesken Schloss inklusive Feuerdämon… Womit sie auch schon bei dem zweiten Familienmitglied angelangt wäre. Ein Feuerdämon… Sie hatte sich Dämonen immer anders vorgestellt! Groß… angsteinflößend… ungeheuer! Bis sie Calcifer begegnet war… Ein kleines Feuerchen, das zwar sprechen konnte, sich aber ansonsten auf den ersten Blick nicht sonderlich von anderen Feuern unterschied. Allerdings hatte das Mädchen damals schnelle einsehen müssen, dass sie sich bei weitem getäuscht hatte. Der Kleine entsprach vielleicht nicht unbedingt ihrem ursprünglichen Vorstellungsbild, aber das hieß noch lange nicht, dass er deswegen ein Schwächling war. Es war beeindruckend, was dieses Wesen alles anstellen konnte. Der Dämon sorgte nicht nur für eine wohlige Wärme im ganzen Schloss… Nein… Er war es, der dafür verantwortlich war, dass sich das riesige Gemäuer bewegen konnte. Alle Leute hatten immer angenommen, dass das berühmte Schloss einzige und alleine von Hauro gelenkt wurde! Wie falsch sie doch damit lagen! „Sophie!“ Durch die laute Stimme, wurde sie regelrecht aus ihren Gedanken gerissen. Ein kleiner Junge rannte mit beängstigender Geschwindigkeit auf sie zu, gefolgt von einem Hund, der allerdings bei weiten nicht Schritt halten konnte. Die junge Frau zog überrascht die Augenbrauen nach oben. Das war äußerst ungewöhnlich… sogar für ihre ungewöhnlichen Familienmitglieder. Normalerweise gehörte der Hund der gemütlichen Sorte an. Er würde durch das Gras schlendern, mal hier mal dort schnuppern, aber niemals keuchend versuchen zu rennen… Wobei rennen konnte man das nicht nennen. Es glich viel mehr einem Stolpern… Das Gras reichte dem Tier bis an den Bauch, da seine Beinchen nicht unbedingt zu den Längsten gehörten. Mitunter war dies wohl auch ein Grund, weshalb das Rennen nicht so klappen wollte… Jedoch war das nicht das Einzige, was ungewöhnlich war… Es war noch früher Morgen und eigentlich hatte sie gedacht, dass sie als Erste so früh aufgestanden war. Die Anderen zählten nicht unbedingt zu den sogenannten Morgenmenschen… Wieso aufstehen, wenn man auch im Bett liegen bleiben konnte? Allerdings schienen die beiden, der Junge und der Hund, schon vor ihr auf den Beinen gewesen zu sein. Sie kamen nämlich nicht direkt aus der Richtung des großen Schlosses, sondern vielmehr von den umliegenden Wäldern… Was hatten sie bloß so früh schon dort zu suchen? Sie musste wohl mal wieder ein ernstes Wörtchen mit dem Jungen reden. Er war schließlich noch ein Kind… Da konnte man doch nicht einfach in aller Herrgottsfrüh nur in der Begleitung eines alten Hundes raus gehen. Schließlich kam der kleine Zauberlehrling – um nichts anderes handelte es sich bei dem Rabauken – schliddernd vor der Frau zum stehen. Er setzte schon zum Reden an, brachte allerdings keinen anständigen Satz zu Stande, sondern musste sich erst einmal schwer atmend auf seine Knie aufstützen. Bei näherer Betrachtung sah er ziemlich verstört aus… Augenblicklich waren alle Pläne, den Kleinen dir Leviten zu lesen in Vergessenheit geraten. „Markl… was ist los? Ist irgendwas passiert?“ Besorgt betrachtete sie den Kleineren und legte ihm eine Hand auf die bebenden Schultern. „Sophie…. Du…. Im Wald…. Ich….“ Es war nur allzu deutlich, dass dem Jungen nach wie vor die Luft zum Sprechen fehlte. Wirklich schlau wurde sie aus dem Gestammel auf jeden Fall nicht. Jedoch steigerte es ihre Angst, dass irgendetwas Schlimmes passiert sein musste. „Beruhige dich!“ Ein Keuchen kündigte die Ankunft von Hien an, der sich einfach in das nasse Gras fallen ließ und genauso schwer schnaufte, wie der Junge. Sophie schenkte ihm einen mitleidigen Blick und wandte sich dann schließlich wieder Hauros Lehrjungen zu. „Komm erst einmal wieder zu Atem und erzähl mir dann in aller Ruhe was passiert ist.“ Ein verzweifeltes Kopfschütteln war die einzige Antwort die sie erhielt. Scheinbar hatte er es aufgegeben einen ordentlichen Satz zu formen und ließ nun Taten für sich sprechen… Er griff nach der Hand der jungen Frau und zerrte sie einfach hinter sich her, ohne auf ihre Proteste zu achten. „Markl… Warte! Ich…“ Die grauhaarige Frau stolperte hinter dem Jungen hinter her, der zielstrebig in Richtung Wälder zurück lief „Warte… ich kann doch nicht…“ Markl warf ihr nur einen kurzen Blick über die Schulter zu und führte sie erbarmungslos weiter. Die junge Frau seufzte lautlos. Sie trug doch nicht einmal ihre Schuhe… ~*~ In den Wäldern herrschte noch ein dämmriges Licht. Die Sonne stand noch nicht hoch am Himmel und hatte so auch nicht die Kraft den Waldboden zu erreichen. Markl hatte sie unentwegt weiter und weiter zwischen den hohen Bäumen hindurch geführt. Hien war zurück auf der Wiese geblieben, was nicht unbedingt verwunderlich war. „Markl… willst du mir nicht endlich sagen, was eigentlich los ist?“ Sie liefen nun schon seit mindestens einer viertel Stunde. Sophies Füße schmerzten. Der Waldboden war bei Weitem nicht so angenehm wie das saftige grüne Gras. „Ich hab mit Hien gespielt…“, sagte der Junge schließlich und blieb abrupt stehen. Sophie wäre beinahe in ihn hinein gelaufen. Abwartend starrte sie ihn an... Als der jedoch nichts weiter von sich gab, verdrehte sie kurz die Augen. „Das ist alles? Deswegen zerrst du mich hier in die Wälder?“ „Was?... Ähm nein… Ich hab nur gerade versucht mich an den Weg zu erinnern.“, murmelte er und ging weiter, allerdings hielt er sich jetzt östlich. „Wir haben verstecken gespielt… Im Wald…“ Bevor Sophie zu einer Moralpredigt ansetzte, wie gefährlich das doch sein konnte, kam ihr der Junge zuvor. „Ich weiß, dass das gefährlich ist, aber ich bin doch jetzt schon größer. Außerdem hab ich mittlerweile schon viel mehr von Meister Hauro gelernt! Ich kann auf mich selbst aufpassen…“ „Na da bin ich mir nicht so sicher…“ Markl überhörte den Zwischenkommentar der Grauhaarigen einfach und fuhr fort. „Ich war mit verstecken dran… und bin einen besonders hohen Baum hochgeklettert… und da hab ich ES gesehen…“ „Es?“ Sophie blinzelte den Hinterkopf des jungen verwirrt an. „Was… es?“ „Glaub mir… Sowas hast du noch nie gesehen, Sophie! Ich meine… Es gibt durchaus Magiewesen, so wie Calcifer, aber DAS… ER… Ich dachte sie wären wirklich nur eine Legende…“ Sophie blinzelte einmal mehr. „Pah… Legende… Ich hab ihn mit meinen eigenen Augen gesehen! Er ist total schön… Aber… ich glaube er ist verletzt. Schwer verletzt!“ Sophie zuckte leicht bei dem Wort verletzt zusammen. Allerdings verstand sie immer noch nicht, was der Kleine da vor sich hin faselte. „Markl… wovon redest du denn überhaupt?“ Kaum hatte sie ihren Satz beendet, traten die beiden auf eine große Lichtung. Die Sonne konnte hier ungehindert ihr Licht verbreiten und Sophie musste kurz die Augen zusammen kneifen, da die unerwartete Helligkeit ein wenig brannte. Als sie sich an das Licht gewöhnt hatte und einen ersten Blick wagte, blieb ihr schier der Atem weg. Vor ihnen… inmitten der Lichtung lag ein riesiges Geschöpf. Spitze Hörner zierten sein Haupt und eine grüne Mähne zog sich von dem mächtigen Kopf bis hin zur Schwanzspitze. Der Körper war von weißen und silbernen, glänzenden Schuppen bedeckt. Die Augen hatte es geschlossen, weshalb man im ersten Augenblick denken konnte, dass es schlafen würde, oder sich vielleicht ein wenig sonnen. Bei genauerer Betrachtung jedoch, konnte die junge Frau unzählige Wunden erkennen. Einfache Schürfwunden, bis hin zu tiefen Einschnitten aus denen nach wie vor eine verräterische rote Flüssigkeit hervor trat. Trotzdem nahmen diese Verletzungen nichts von der Schönheit dieses Wesens. „Aber das… das…. Ist…“ Sophie suchte nach den richtigen Worten, jedoch kam ihr Markl zuvor. „Ein echter Drache!“ ~*~ Ich hoffe es hat euch gefallen ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)