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Wenn die Würfel gefallen sind

von

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Jagd 2

Wenn die Würfel gefallen sind

Jagd 2.
 

Den Rest des Tages schienen es die Brüder vor zu ziehen, sich gegenseitig an zu schweigen. Keiner schien so recht zu wissen, was er dem anderen sagen sollte, ohne diesem nicht gleich wieder auf den Schlips zu treten. So ließen sie es einfach bleiben eine Konversation zu führen. Sam hatte seinen Kaffee bekommen, Dean ein ordentliches Frühstück und dann hatten sie sich wieder in den Verkehr gestürzt.

Einen ganzen Tag waren sie nun ausschließlich Auto gefahren und alle beide waren hundemüde. Zudem drückte dieses unangenehme Schweigen deutlich auf ihrer Gemüt.

"In ca. 50 Kilometern kommt eine Kleinstadt. Wollen wir da erst einmal übernachten? ... Ich bin hundemüde.", brach Dean dann endlich am Abend die Stille, wenn auch nur nervös stammelnd und mit einem ebenso nervösen Grinsen im Gesicht, das er in Sammys Richtung warf.

"Hm?", machte dieser bloß und sah sich fragend um, war er soeben doch noch in seinem inneren Monolog vertieft gewesen. Es war immer noch ein und das selbe Thema gewesen, das ihn beschäftigte. Wieso fühlte er so? Was konnte nur der Auslöser für besagtes Gefühl gewesen seien? Er war doch nicht etwa wirklich schwul? Und wenn ja, liebte der Dean wirklich, oder ...?

War das Moralisch vertretbar, wenn er seinen eigenen Bruder begehrte? Und... Was würde Dean wohl dazu sagen, geschweige denn ihr Vater?

Es bestand immer noch die Gefahr der Ablehnung, auch wenn der Brünette sicher war, das Dean ihn nicht dafür hassen würde, das Sam ihn liebte. Aber ihr Verhältnis zueinander würde sich dadurch für immer verändern.

Es war einfach alles andere als einfach!

"Ja... Das wird sicher das Beste sein. Ich hab´ auch keine sonderlich große Lust mehr weiter zu fahren.", antwortete er Dean monoton und widmete sich sogleich wieder der verschwimmenden Langschaft hinter dem Fenster.

Die Finsternis begann das Land zu verschlucken und gemeinsam mit jeglichem Licht schien auch das Leben zu erlöschen.

Leise atmete Dean tief durch. Irgendetwas beschäftigte seinen Bruder, das war ihm nicht entgangen. Vielleicht irrte er sich auch und es war die alleinige Müdigkeit, die an Sammy zerrte, so wie an dem Fahrer des Wagens selbst. Er ließ es drauf an kommen.

"Sammy! Irgendwann musst du mit mir darüber reden... sonst macht dich das kaputt, verstehst du?", murmelte er, war er nicht in der Verfassung lauter zu sprechen. Auch sein Blick war, während er sprach, weiter stur auf die Fahrbahn gerichtete. Er kämpfte bereits mit seinen Augenlieder, die drohten ihm zu zufallen. Seit dem Mittagessen hatten sie keine Pause mehr eingelegt und das war inzwischen gute zehn Stunden her.

Auch hatte Dean auf die Musik verzichtet, wollte er Sam einfach seine Ruhe gönnen, war dies schließlich der Grund für ihren Streit gewesen.

Erschrocken hatte sich der jüngere der beiden Brüder zu dem Älteren umgedreht und starrte ihn geschockt an. Bisher hatte er es FAST immer geschafft solche Dinge vor Dean geheim zu halten, aber nach diesem Tag war es wohl kein Wunder gewesen, das seine Maske begann zu bröckeln.

Er wusste genau das Dean recht hatte. Auf Dauer würde es ihn zerstören, fräße er seine Gedanken, seine Ängste und seine Verzweiflung weiter in sich hinein, aber heute würde er Dean ganz sicher nicht mehr davon erzählen.

Endlich erschienen in der Ferne die Lichter der Kleinstadt, die sie aufsuchen wollten, um dort zu übernachten. Dean fuhr auf den Parkplatz des kleinen, heruntergekommenen Motels, das am Stadtrand mit seiner Leuchtreklame erschöpfte Autofahrer zu sich lockte.

Dean war schon übel vor Müdigkeit. Es hatte ihm seine ganze Kraft gekostet, nicht während der Fahrt ein zu schlafen. An der Tür musste er sich fest halten, um nicht vom Fahrersitz zu kippen.

Schmunzelnd beobachtete Sam das Geschehen und stieg aus dem Impala aus. "Warte hier, bevor du mir noch umkippst. Ich hol uns ein Zimmer!", befahl er Dean regelrecht, der gerade dabei war sich an der offenen Fahrertür hochzuhangeln und wackelig auf seinen Beinen zum stehen kam. Fassungslos sah er zu seinem Mitfahrer, der davon stolzierte. "Aber...", protestierte er noch, doch Sam war längst in der Rezeption verschwunden. Murrend überließ er also ausnahmsweise mal dem jüngeren die Zügel, auch wenn es ihm gar nicht gefiel so auf Sam angewiesen zu sein.

Als dieser nun wieder heraus kam und schnurstracks auf ihn zugestampft kam, sah Dean ihn bloß verwirrt an. Was war denn jetzt wieder kaputt?

"Hm?"

Wahrscheinlich war nur der Motel Besitzer wieder einmal unfreundlich gewesen und angesichts Sams, ohnehin schon gereizten Gemüts, war er nun wieder mehr als nur leicht reizbar. Also entschied sich Dean lieber dazu nicht nach zu hacken.

Sam kam genau vor ihm zum stehen, griff nach Deans Arm, um diesen über seine Schulter zu legen und ihn somit zu stützen.

"Lass das! ich kann doch wohl noch allein...", protestierte Dean und riss sich los.

"Dean."

Schwups! Da lag er auch schon am Boden.

"Auaaa..."

Sammy legte den Kopf in den Nacken, stemmte die Arme in die Hüfte und seufzte. Womit hatte diesen Kerl nur verdient?

Er schüttelte sachte den Kopf und half Dean nun wieder auf, der sich nach dieser Pleite artig von Sam stützen ließ. So schlurften sie gemeinsam zu der Zimmernummer, die auf ihrem Schlüssel stand.
 

"Ich warn dich lieber vor. ... Sie... hatten keine Doppelzimmer mehr!", sagte er verlegen lächelnd und zog schon mal den Kopf ein. Die Tür schwang auf und vor ihnen, mitten im Raum stand ein großes Ehebett.

Eigentlich hatte Sam damit gerechnet, das Dean nun vollkommen ausrasten würde, doch dieser grinste nur.

"Ganz ehrlich? Das ist mir Momentan sowas von egal. ... Ich könnte gerade in der Badewanne schlafen und du könntest auf mir liegen, es wäre mir schnurz! Hauptsache schlafen.", seufzte er, worauf hin Sammy doch lachen musste.

"In der Badewanne?", gab er belustigt von sich und verfrachtete Dean auf das Bett.

"Gott! ...Wie geil!", gab dieser begeistert darüber, endlich auf einer schönen weichen Matratze zu liegen, von sich. Er spürte wie seine Glieder immer schwerer wurden. Jetzt noch ausziehen? Unmöglich!

Sam ging zum Fußende des Bettes und sah Dean mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Wenigstens die Schuhe könntest du ja noch ausziehen. ... Echt! Wie ein Kleinkind!", neckte er nun mal zur Abwechslung seinen großen Bruder und musste darüber schmunzeln, wie dieser halb tot da lag. Eigentlich war ihm in diesem Zustand sogar viel lieber. Wenn er mal nicht eine, vor Energie strotzende Nervensäge war.

"Ich bin viel zu erledigt, um mich noch aus zu ziehen.", murmelte Dean schmunzelnd, die Augen bereits geschlossen. Kurz stutzig, dann aber entnervt seufzend, griff der junge Mann am Ende des Bettes nach einen von Deans Füßen und zog ihm nun die Schuhe aus.

"Um den Rest musst du dich selbst kümmern.", schmunzelte er und setzte sich nun auf die andere Seite des Bettes, genau gegenüber von Dean. Grübelnd sah er zu diesem herüber, der sich gerade aufrichtete, um sich seiner restlichen Kleidungsstücke zu entledigen.

Sollte er wirklich? Sollte er sich zu ihm legen? Was wenn er sich nicht beherrschen konnte und irgendetwas dummes tat, das ihn verriet?

Er war doch bereits viele Nächste ohne Schlaf ausgekommen, wieso dann nicht auch diese?

"Was ist?", fragte Dean nun mit misstrauischem Blick, da Sam schon wieder in seine Gedanken abdriftete. "Komm schon. Die Matratze wird dich nicht beißen, Sammy und ich auch nicht. Versprochen! ... Es ist nur für diese eine Nacht, das werden wir schon überleben und wir brauchen BEIDE dringend Schlaf.", redete er ihm gut zu und lächelte ihn aufmunternd an, während er nun bereits nur noch in Shorts auf dem Bett saß und es sich soeben wieder darin bequem machte.

Ja als Kinder, da hatten sie sich, auf langen Reisen durch alle Staaten Amerikas, häufig ein Bett teilen müssen, vor allem, wenn ihr Vater dabei gewesen war. Aber inzwischen war es doch leicht etwas anderes, wenn sie gemeinsam in einem Bett lagen, dazu noch fast nackt und dann waren da ja auch noch Sams aufkeimende Gefühle für seinen älteren Bruder.

"Ich glaube, ich geh vorher lieber noch duschen.", wandte er sich aus dieser unangenehmen Situation heraus, sprang vom Bett und verbarrikadierte sich im angrenzenden Badezimmer.

Verdattert sah Dean ihm nach, zuckte aber lediglich mit den Schultern und bemühte sich um etwas Schlaf.

Sammys Plan war es, so lang wie eben möglich unter der Dusche zu bleiben und erst wieder heraus zu kommen, wenn Dean bereits fest und tief schlief, damit dieser nicht mit bekam, wie sich sein jüngerer Bruder neben ihm im Bett quälen würde.

Sam kam es vor, als hätte er Stunden unter dem Wasserstrahl der Dusche verbracht, nur um Fragen von Deans Seite aus, ausweichen zu können und sich auf andere Gedanken zu bringen. Zweites hatte nicht so recht klappen wollen.

Der Schlaf blieb bei dieser Methode natürlich mal wieder auf der Strecke und so richtig hautfreundlich war es mit Sicherheit auch nicht, wenn man sich so lang aufweichen ließ. Dafür war die Erleichterung um so größer, als er wieder ins Schlafzimmer trat und Dean, tief und fest schlafend vorfand.

Der Brünette setzte sich zu Dean auf das Bett, den Rücken an die Wand hinter sich gelehnt und die Beine angezogen. Sein Blick ruhte auf dem schlafenden Dean, nach dem er nun eine Hand ausstreckte, um ihn behutsam über die Wange zu streicheln.

"Wenn du wüstest..."

Noch eine Weile verharrte er so, doch irgendwann siegte die Müdigkeit und er erklärte sich dazu bereit, es mit dem Schlafen doch noch einmal zu versuchen. Die wenigen Stunden, die ihm dieser nun gegönnt war, waren traumlos gewesen. Das erste Mal seit langer Zeit plagten ihn weder Visionen noch irgendwelche Alpträume. Dennoch war nicht wirklich von Erholung zu sprechen! Noch vor Dean wurde er wieder wach und sah schlimmer aus als am Tag zuvor.

Geduldig beobachtete Sammy seinen Bruder beim Schlafen und schmiegte sich an diesen. Die Nähe zu ihm tat so erschreckend gut, das er fast wieder eingeschlafen währe, doch allmählich wurde Dean nun wach, womit Sam wieder Abstand suchte, um nicht ertappt zu werden.

Irgendetwas unverständliches murmelnd drehte sich Dean wieder zu ihm herum und öffnete die Augen. Augenblicklich zuckte er erschrocken zusammen als er in Sammys müdes Gesicht sah.

"Gott! Sam... Du siehst ja vielleicht beschissen aus!"

"Danke gleichfalls!", murrte Sam und sah schmollend drein.

"Nein. Im Ernst!", warf Dean ein, was Sam jedoch nicht sonderlich beruhigte. Er rückte Näher an seinen kleinen Bruder heran und fühlte dessen Stirn. Besorgt legte sich seine Stirn in Falten. "Du siehst krank aus... aber Fieber scheinst du keines zu haben."

"Ja . Zum Glück!", musste Sam kontern, da Dean fast klang, als sei er über die Tatsache endtäuscht gewesen. Erst jetzt äußerte Dean seine eigentliche Sorge.

"Hast du wieder... einen Alptraum gehabt, ...Sammy?"

Verdutzt blinzelnd sah dieser nun den Blondschopf vor sich an, ehe sich ein Lächeln auf seine Lippen legte. In der Hinsicht konnte er ihn wohl beruhigen.

"Nein. Kein Alptraum!", versicherte er ihm.
 

Krank? Ja! So fühlte er sich tatsächlich, aber auf andere Art und Weise, wie Dean es vielleicht vermutete. Liebeskrank!

Er musste es ihm sagen! Aber jetzt? Nein! Das war kein günstiger Zeitpunkt.

Diese Tatsache, diese Last auf seinen Schultern, sie brachte ihn immer wieder zur Verzweiflung. Es war kaum noch aus zu halten, denn es quälte ihn schrecklich.

Mit einem gequälten Seufzen schmiegte er sich an Dean, fest an seine Brust, wie ein verängstigtes Kind. Leicht zuckte der Ältere dabei zusammen.

"Es ist alles in Ordnung. ... Mach dir keine Sorgen, ok?", murmelte Sam, doch Dean wollte ihm das nicht so recht abkaufen. Leicht überfordert mit der entstandenen Situation sah er drein und legte erst dann einen Arm um seinen kleinen Bruder. Sam schien es wirklich alles andere als gut zu gehen und das war alles andere als in Ordnung!

Behutsam strich Dean über Sams Rücken.

"Du solltest noch etwas schlafen. Ich will ja nicht, das du auf unserer nächsten Jagt wegen Übermüdung aus den Latschen kippst!", schmunzelte er, seufzte aber anschließend wieder.

"Du Sam? Sag mal, wenn dir wirklich was auf der Seele brennt, dann kannst du immer mit mir darüber reden! Das weißt du doch, oder? ... Auch wenn du vielleicht manchmal das Gefühl haben solltest, das es mich nicht interessiert... Das tut es, okay?", stammelte er nervös. Er machte sich wirklich Sorgen um Sam, aber er durfte ihn auch nicht zum Reden zwingen, denn damit erreichte er ja meist gar nichts, außer dass sie sich wieder fetzen würden. Es war schon nicht immer ganz einfach mit Sammy.

"Ja ich weiß!", erwiderte dieser ganz ruhig. Er genoss gerade Deans Streicheleinheiten.

"Es gibt aber einfach Dinge, die ich nicht einmal dir anvertrauen kann...", fügte er unbewusst hinzu. Es war ihm einfach so heraus gerutscht und als er dies bemerkte, hätte er sich am liebsten selbst geohrfeigt.

Gekränkt verzog Dean das Gesicht. Etwas, das er nicht einmal ihm anvertrauen konnte? Nun machte er sich erst recht Sorgen!

Wo vor hatte Sammy Angst? Er konnte Dean doch alles erzählen? War es so schrecklich?

Noch einmal strich Dean seinem Brüderchen durch Haar, ehe er sich von diesem löste. "Dann schlaf noch etwas. Ich besorge uns erst einmal Frühstück!", gab er bitter von sich und verließ fluchtartig das Zimmer.

Besorgt sah nun auch Sam drein. Jetzt hatte er ihm auch noch unter die Nase gerieben, das er ihm nicht bedingungslos vertraute und Geheimnisse vor ihm hatte. Große Klasse!

Schlafen konnte er jetzt erst recht nicht mehr. Also zog er sich an und begann zu packen.

Dean war während dessen im Diner angelangt und ließ es sich nicht nähmen nach diesem Rückschlag erst einmal mit der hübschen Kassiererin zu flirten.

Kauend und mit einer großen Papiertüte in der einen Hand, kam er wieder in das Motel Zimmer und blieb verblüfft in der Tür stehen. Sogar das Kauen stellte er kurz ein.

"Du willst schon los?", deutete er Sams plötzlichen Tatendrang.

"Ja! ... Hier gibt es doch eh nichts zu tun für uns und selbst im Auto lässt es sich besser schlafen, als in diesem Bett!", knurrte Sam, doch sein eigentliches Problem lag ganz wo anders.

"Oder... brauchst du noch eine Pause?", fragte Sammy und ließ seinen Blick kurz besorgt auf seinem Bruder ruhen. Dieser schien zu überlegen zuckte dann aber, Kopf schüttelnd mit den Schultern und schmunzelte. Er stellte das Essen auf dem Tisch ab und sah zu seinem kleinem Bruder auf. "Bis auf die Tatsache, dass mein Magen eindeutig zu leer ist, geht es mir gut, danke der Nachfrage.", grinste er ihn frech an und nahm sich eines der Sandwiches, die er besorgt hatte.

Kaum war Dean fertig mit essen, waren auch all ihre Habseligkeiten verstaut. Er drückte Sammy das restliche Essen in die Hand und schleppte selbst die Taschen ins Auto.

Erneut ließen sie einen Ort und somit auch ihren Streit hinter sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taigana
2010-08-15T14:03:15+00:00 15.08.2010 16:03
Ein Doppelbett haha xD
Sam tut mir leid ma gucken ob er es bald schafft es Dean zu erzählen o,o
tolles Pitel
lg Eruruu


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