crossed the line von cherrylime (ZoRo, NaRu) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Nami hatte schon lange keine Probleme mehr einzuschlafen. Seit sie hier bei den Strohhüten, bei Ruffy und Zoro, Sanji, Lysopp und Chopper war, waren ihre Ängste erledigt. Ruffy hatte dafür gesorgt dass sie frei war. Wirklich frei. Keine Lasten mehr die zu schwer wären um sie allein zu tragen, keine unsichtbaren Fesseln mehr. Hier auf der Flying Lamb konnte sie endlich sie selbst sein. Ohne Wenn und Aber. Doch heute Abend war etwas anders, anders als sonst. Der Seegang war es nicht, natürlich wurde der Wind stärker und die Wellen prallten härter gegen die Außenwand. Sie konnte die Überreste einer Briese spüren, die sich durch die Eigenheiten des Holzes zwängte. Die Navigatorin sog die salzige Seeluft ein. Ihr zweites Zuhause war so viel besser als ihr Erstes. Nur Nojiko fehlte ihr – manchmal. Es war Ruffys Schuld, dieser Holzkopf brachte sie um ihren Schönheitsschlaf. Dieser Bruchteil einer Millisekunde in dem er ihr das Essen von ihrer Gabel geklaut hatte und sie angesehen hatte als ginge es gar nichts um das Essen gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Ruffy hatte ihre persönlichen Grenzen sonst immer respektiert. Aber was beschäftigte sie sich überhaupt damit? Es war Ruffy, der gedankenloseste Mensch auf der Grand Line! Wenn er also ein Spiel spielen wollte, dann würden sie spielen… ---------------------- Wenn er jetzt stehen blieb war es ganz klar ein Zeichen von Schwäche. Und sie würde es ihm ansehen, ihn lesen wie eines ihrer zahlreichen Bücher, das wusste der Schwertkämpfer genau. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde diesen Entschluss zu fassen, sich nicht von ihrer Anwesenheit aus dem eigenen Gang vergraulen zu lassen. Immerhin war er der zweite Mann unter dem Käpt’n, das kleine Schiff, die Flying Lamb, war sein Zuhause. Er war schon zu lange hier um sich von einer schwarzhaarigen Verräterin zurückdrängen zu lassen. Ohne ein merkliches Zögern schritt Zoro den Flur entlang, zu dem Schlafraum den er sich mit Ruffy und Sanji teilte, ganz am Ende des schmalen Holzganges. Der schattenhafte Umriss ihres Körpers bewegte sich nicht und ihre schier endlos langen Beine verharrten ruhig. Es war als würde sie mit der Dunkelheit verschmilzen während er langsam auf sie zukam. Sie wich weder zurück, noch kam sie auf ihn zu. Er hatte sofort gewusst dass sie es war. Nami war ein paar cm kleiner, außerdem unterschied sich der Umriss ihrer Haare und ihrer Oberkörper… Die undurchdringliche Schwärze die sie zu Beginn umhüllt hatte war inzwischen zu einem fahlen Grau geworden durch dass er ihre Augen erkennen konnte. Der schimmernde Azurton heftete sich an ihn und liess ihn seinen Blick nicht mehr abwenden. Es war heller als der Ton des Meeres vor den meisten Inseln und doch erinnerte der Farbton ihn irgendwie an unendliche Tiefen und rauschendes Wasser. Er war gefangen, wie ein Insekt im Netz einer Spinne. Er fixierte sie als er auf ihrer Höhe war noch immer, Zoro wollte sich gerade dazu zwingen sich abzuwenden als eine heftige Erschütterung den Rumpf des Bootes erfasste. Eine starke Welle, die wie aus dem Nichts gekommen war, prallte gegen die Wände des Schiffes und ließ es seine Balance für einen Moment einbüßen. Und damit war die Flying Lamb nicht allein, auch Zoro verlor kurz die Bodenhaftung unter seinen Füßen, unfreiwillig taumelte er. Bei der ungelenken Suche nach Halt überschlugen sich die Ereignisse. Eine Sekunde lang wurde Robin von dem starken Aufprall gegen die Wand des Flures gepresst und kurz darauf, als sie ihre Augen das nächste Mal aufschlug spürte sie unter und über sich nur den harten Widerstand des Holzes und Zoros Oberkörpers. Irgendwie waren sie beide zu Boden gegangen, sie unter ihm. Innerhalb von nicht einmal 24 Stunden waren sie sich zum zweiten Mal so nah, viel zu nah. Robin konnte seinen Atem auf ihrem Hals spüren, die Sehnen seiner Muskeln als er sich auf seinen Unterarmen abstützte und die Muskeln seines Oberkörpers die schwer gegen ihre Brüste gepresst waren. Unfähig sich durch die verfängliche Position zu bewegen starrte sie geradewegs in die unergründlichen Augen des anderen Crewmitglieds. Keiner der beiden blinzelte oder regte sich für eine gefühlte Ewigkeit. In diesem Augenblick erfasste Zoro mehr als ihm lieb war, ihre vollen geschwungenen Lippen die leicht geöffnet waren, die feinen Züge ihrer geraden Nase, das leichte Rot ihrer Wangen, ihre Augen die ihm schon zuvor so oft aufgefallen waren. Und da war er wieder, ja, ihr Duft. Dieser unverwechselbare frische Geruch der sich mit einem Kirschbaum in voller Blüte zu vermischen schien. Noch Stunden zuvor hatte er wie ein Besessener versucht all diese Details zu vergessen und gerade, als er glaubte es sei ihm gelungen, stieß die See ihn zurück. Gerade zu in ihren Schoß. Neben all diesen Details ihrer überraschten Mimik, die ungewöhnlicher weise entgleist zu sein schien, waren auch all die winzigen Besonderheiten ihres Körpers deutlicher wahr zu nehmen. Die Wärme ihrer Haut überall dort wo sie sich berührten, die Rundung ihrer Brüste, die sich bei jedem Atemzug noch ein bisschen näher an ihn drückten, die Knochen ihrer Lenden die sich gegen ihn drückten, ihr Bein zwischen seinen Beinen… Das alles brachte die Erinnerung so deutlich zurück dass es ihn überflutet... Nein! Nein!! Das durfte nicht passieren, er durfte sich nicht so davon vereinnahmen lassen. Er würde sie vergessen, wie er es mit jeder frau zuvor getan hatte. Zoro durfte nicht vergessen wer sie war, eine Verräterin, die alle um sie herum nur dazu nutzte sich einen Vorteil zu verschaffen. Diese Erkenntnis wiederholte er immer wieder in seinem Kopf. Mit einem Ruck erhob sich der Jüngere, stapfte an ihr vorbei und ließ die reglose Robin auf dem Flur zurück. Es dauerte eine Minute, vielleicht zwei, dann hatte die Archäologin sich wieder gefasst. Diese Begegnung war äußerst merkwürdig. Sie hatte damit gerechnet dass er irgendeine feindselige Bemerkung machen würde, und sie einfach stehen lassen würde. Aber davor hatte die Flying Lamb Robin wohl oder übel bewahrt. Doch war das was gerade geschehen war wirklich eine gute Alternative? Er war ihr so nah gekommen wie in der vergangenen Nacht, möglicherweise sogar noch näher. Sie hatte ihn, seine Blicke, an ihrem Körper gespürt wie den Stoff ihrer eigenen Kleidung. Doch diese intensive… Zusammenkunft hatte nichts zu bedeuten, gar nichts. Sie war noch immer allein. Das musste Robin sich auf dem Weg zum Bad der Strohhüte immer wieder selbst klar machen. Sie durfte sich nicht ablenken lassen, sich austricksen lassen. Zoro konnte sie noch immer nicht ausstehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)