Todesengel von Lydra (Verliebt, Geliebt) ================================================================================ Nur fast Perfekt... ------------------- Was für eine zerbrechliche Rose. So leicht. So anmutig. So schön. Und doch ist sie nur eine Knospe. Mal sehen wie schön sie wird wenn ich sie pflege. Was für eine Pracht sie uns zeigt. Ob sie wirklich nur mit etwas Pflege ihre Knospe öffnet? Mein Wecker riss mich aus meinem Traum. Schade; wie gerne hätte ich weiter geschlafen. Dann machte ich mich fertig, wünschte meiner Mutter einen guten Morgen und aß meine Eier. Dann rannte ich schnell aus dem Haus. Mai und Kikyou waren noch nicht da. Gut! Ich rannte rüber zur grusligen Villa und klopfte gegen die Tür. Im Morgenmantel und mit Zahnbürste öffnete mir ein verschlafener Tsubasa die Tür. „Moin… koum rein…“ „Danke…“ Schnell holte ich mein Handy raus und simste Mai, dass ich heute alleine zur Schule gehen wollte. Kurz darauf kam die Antwort ‚OK! ‘. „Wo sind denn deine Eltern?“, fragte ich leicht verunsichert. „Die arbeiten.“, antwortete er gelangweilt. „Oh…“ „Sie fangen um 6 Uhr morgens an und kommen erst um 23 Uhr zurück… Na ja, sie lieben ihre Arbeit nun mal mehr als mich.“ „Was? Nein, bestimmt nicht. Aber mein Vater muss auch schon um 5 Uhr morgens aus dem Haus. Dafür ist er um 14 Uhr schon zu hause und bereitet das Mittagessen vor.“ „Ja aber dein Vater ist für dich da, wenn du ihn braust… Meiner… na ja…“ „Mh…“ Wie traurig. „Und meine Mutter arbeitet sich krank. Der Arzt gibt ihr gerade mal ein Jahr noch zu leben…“ Ein Jahr noch… Ich erstarrte. „Oh…“ „Alles ok?“, fragte Tsubasa der nun fertig in Schuluniform vor mir stand. „Ja…“ Wir gingen los. Hoffentlich sah meine Mutter uns nicht… Ich hatte ihr gesagt, ich würde mich mit Mai und Kikyou bei Bäcker treffen… Der Schulweg schien endlos lang, und Tsubasa und ich redeten über Gott und die Welt. Er war als kleiner Junge mal in einen Brunnen gefallen, und hat seit dem panische Angst vor Wasser. Als er mit 10 auf einem Bauernhof war hat ein Pferd ihn mal von oben bis unten ab geschlappert. Wir haben wirklich viel gelacht. Er schien ein so normaler Junge. Aber es überzeugte mich nicht. Alles was er von seiner Vergangenheit erzählte, kam wie eine Lüge rüber. „Das bilde ich mir sicherlich nur ein…“, dachte ich und schüttelte den Köpf. Als wir endlich an der Schule ankamen trennte er sich von mir. „Wo gehst du hin?“ „Wir haben doch jetzt Sport!“ „Verdammt, stimmt!“ „Sportzeugs vergessen?“ „Ja…“ „Willst du mein T-Shirt? – Ich kann auch ohne T-Shirt Sport machen…“ „Was? …“, ich lief rot an. Mist. Verdammter Mist! „Nein… Nein, danke…“, sagte ich verlegen und rannte los. Ich hörte noch wie Tsubasa mir nach rief: „Haru-chan! Was ist denn jetzt los?“, aber ich blieb nicht stehen. Meine Güte… warum bin ich so rot angelaufen…? Tsubasa ohne T-Shirt… „Hör auf! Hör auf! Du wirst doch nur noch roter im Gesicht!“, schimpfte ich mit mir selbst. Langsam ging ich auf den Sportplatz. „Hano! Zu Spät!“ „Es tut mir schrecklich Leid, Fr. Suzuki, aber… ich hab verschlafen und…“ „30 Liegestützen!“ „Aber ich hab doch keine-“ „Die braust du auch nicht.“ Ich murrte. Typisch… ich kann doch echt nichts dafür… Alle Mädchen aus meiner Klasse schauten mich an. Sie gafften und lachten. Ich schwoll noch roter an. Wie peinlich! Heute ist echt nicht mein Tag… und nach Sport habe ich auch noch Mathe. Und ich habe die Hausaufgaben nicht dabei! So ein Mist. Herr Oda wird mich vor der Klasse bloß stellen… „Wiedermal im Unterricht nicht aufgepasst, was Hano?“ „Ich…“ „Keine Entschuldigungen. Zwei Straf arbeiten!“ „Aber…“ „Du wiedersprichst mir?“ „Nein, aber…“ „Vor die Tür!“ „Ja…“ Genau so wird sich das ganze Abspielen. Und vor der Tür zu warten ist wirklich schlimm für mich. Ich bin in Mathe sowieso schon keine Leuchte, aber mich auch noch vom Unterricht zu verbannen und damit mir aufzwingen alles nachzuarbeiten… das ist wirklich nicht menschlich! Ding, Dong! Endlich! Endlich war die Schule vorbei… Der ganze Tag war einfach schrecklich! In Erdkunde wurde ich über ein neues Thema ausgefragt was wir zuhause lernen sollten. Aber mir wurde letzte Woche doch das Buch gestohlen! Wie sollte ich denn da lernen? Also stand ich vor der Klasse, die Jungs kicherten die Mädchen schauten mich hilflos an. So eine Demütigung!!! Und in Kunst hat Fr.Hinamori laut ihre Skulptur von einem Vogel kritisiert. „Das ist doch kein Vogel!“ „Doch! Sehen sie nicht? Hier ist der Schnabel und hier die Flügel…“ „Das sieht eher wie ein Mensch ohne Kopf, dafür aber mit langem Hals und platten Armen!“ „Aber das ist doch ein Vogel!“ „Und was ist das hier?“ „Das sind die Krallen.“ „Und warum sind die am Nacken des Vogels befestigt?“ „Aber das ist doch der Hintern!“ „Also wirklich… du hast eine blühende Fantasie…“ „Was?“ „Eine sehr skurrile Fantasie…“ „Skurril?!“ „Ja… hart an der Grenze zu Verrückt…“ „WAS?!“ „Du kriegst dafür eine 4-“ „Aber…“ „Kein Aber!“ Es war einfach nicht mein Tag. Der Tag hörte mit dem „RAUS!!!“ von Hr.Kito, der sich grün und blau geärgert hatte weil ich es einfach nicht geschafft habe das Englische „th“ auszusprechen… Und da musste er sich natürlich sofort beleidigt fühlen… Ich war so traurig und deprimiert wie an dem Freitag al ich von der Krankheit erfuhr… Diese Traurigkeit verflog aber, zu meiner Überraschung sehr schnell –Tsubasa hatte mich gefragt, ob wir nicht gemeinsam nach Hause gehen wollten. Ich sagte natürlich sofort zu und verabschiedete mich von Mai und Kikyou. Die blieben völlig verdutz an der Tür stehen und schauten mir nach. Wenn Tsubasa redete fühlte ich mich so… zuhause. So… als ob ich genau am richtigen Ort zur richtigen Zeit währe. „Haru? Haru-chan!“ „Oh, entschuldige Tsubasa-kun, ich habe geträumt…“ „Hei, du hast mich endlich Tsubasa-KUN genannt!“ „Na ja…“, ich wurde rot. „Und was machst du heute noch? Was vor?“ „Nein, eigentlich nicht…“ „Willst du dann nicht vielleicht mit mir in den Park? So gegen 17 Uhr?“ „Ich glaube kaum, dass meine Mutter mir das erlaubt…“ „Sag ihr doch einfach wir wollen etwas lernen!“ „Na gut… du musst dann aber auch wirklich kommen!“ „Klar!“, grinste er. Mittlerweile waren wir an unseren Häusern angekommen. „Jemanden wie dich lasse ich doch nicht sitzen!“ Dann zwinkerte er mir zu und rannte in sein Haus. Ich lief wieder rot an. Ich schaute rüber zu dem Anwesen der Ishins. „Hat er mir gerade ein Kompliment gemacht?!“ Dann ging ich in mein Haus rein, sagte schnell ich bin da, rannte hoch, suchte mir ein süßes Kleid aus und überlegte mir wie ich mir die Haare machen sollte. Ich schaute auf die Uhr. Noch eine Stunde. Nach einer Dusche, steckte ich mir meine Haare hoch und schaute in den Spiegel. Ich hatte mich wirklich raus geputzt! Ich rannte raus, schnappte mir im Vorbeigehen meine Tasche und rief: „Ich geh nochmal los!“ „Sei vorsichtig! Um 21 Uhr bist du wieder zuhause!“ „Alles klar!“ Ich war so glücklich. Vielleicht würde dieser Tag wenigstens nicht schlecht enden. Vielleicht würde er sogar sehr schön enden. Vielleicht wird er sogar perfekt enden… Ich würde jetzt mit Tsubasa in den Park gehen! Wie ein Date… Und dabei kannte ich ihn gerade mal seid zwei Tagen. Wie kam es nur, dass mein Herz immer so raste, wenn er bei mir ist? Es fühlt sich so an als ob… als ob er der Eine ist. Vor dem Tor wartete schon Tsubasa. „Gehen wir?“, fragte er und lächelte. „Ja.“, sagte ich und lächelte zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)