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Broken Hearts & Club

verdammt einfach [Hetero Pairings]
von

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Vier Mal Weltuntergang

Kapitel 1:
 

Ino-oder: Realityshow
 

Ungeduldig trommelte Ino mit dem PunkPeach farbig manikürten Fingernägeln auf den Tisch. Sie war so verdammt nervös. Während sie alle möglichen Szenarien durchging schwadronierte der Lehrer über irgendeinen Kerl für den sich heute (völlig zu Recht) kein Mensch mehr interessierte.

Sie schob eine lose Haarsträhne zurück hinters Ohr.

Wie sollte sie anfangen? Wie würde er reagieren? Warum hatte sie so lange gebraucht um zu erkennen, dass sie ewig dem Falschen hinterher gelaufen war?

Gut, eigentlich gab es keinen Grund, sich so verrückt zu machen. Sie wusste, dass er sie mochte. Das war vor drei Jahren so gewesen. Und würde auch heute noch so sein. Vermutlich würde er sie auf seine verkniffene Art angrinsen und dann irgendetwas unpassendes wie „Bei manchen dauert es halt etwas länger, bis der Groschen fällt, Kleines.“ sagen. Und dann würde Alles mit einem Ritt in den Sonnenuntergang enden. Am fünften Jahrestag würden sie eine Reise nach Paris machen. Nicht einmal eine Fernbeziehung würde ein Problem sein- wenn man sich nur genug liebte war schließlich Alles zu schaffen.

Wieder holte sie eine Haarsträhne hervor und begann sie geistesabwesend auf Spliss zu untersuchen. Ihr Blick suchte und fand Shikamaru. Er war einer der wenigen, die dem Lehrer wirklich zuhörten. Zwar mit geschlossenen Augen, aber die Lehrer hatten es längst aufgegeben, sich darüber zu beschweren oder zu wundern- da er wirklich zuhörte (oder die Antworten auch ohne das wusste).

Endlich erlöste das Klingeln sie- und nebenbei beendete es auch ihre Überlegung, ob ihre Haare nur noch durch einen radikalen Kurzhaarschnitt (Stichwort: Glatze) zu retten waren.

Sie sprang auf , stopfte ihre Sachen in ihre Umhängetasche und lief zu ihm hin. Seltsamerweise war er auch schon auf den Beinen- normalerweise döste er noch ein bisschen vor sich hin, bevor irgendjemand ihn rausscheuchte und er sich mühsam aufraffte. Noch seltsamer war, dass er sogar schon Draußen war und an einer Säule, gegenüber der Türe, lehnte. Als würde er auf jemanden warten. Was wahrscheinlich auch der Fall war. Auf Choji oder einen anderen seiner Kumpel.

Sie atmete tief durch und marschierte dann mit klackernden Absätzen auf ihn zu. Leider bemerkte er sie nicht, nicht einmal, als sie direkt vor ihm stand. Sein Blick war auf irgendeinen Punkt in der Ferne gerichtet. Entschlossen piekte sie ihm in die Rippen.

Er zuckte zusammen und sah auf sie herunter.

„Ah, Ino.“

Ah, Ino?! Was war das denn für eine Begrüßung?! Und dann dieses merkwürdige, angedeutete Grinsen. Nicht sein übliches, müdes, sondern ehr eins gequältes, das an eine Grimasse erinnerte.

„Ah, Shika.“ versuchte sie es mit einer Retourkutsche. Allmählich verließ sie der Mut. Nichts lief so, wie sie es wollte oder es sollte. Er benahm sich fast, als wäre ihm die Begegnung unangenehm. Schien kein guter Tag für einen Ritt in den Sonnenuntergang zu sein.

Unruhig nestelte sie an ihren Haaren herum.

„Ich...wollte mir dir reden.“

Er seufzte.

„Ja, ich fürchte, das müssen wir.“

Er trat einen Schritt zur Seite, so dass Inos Hand in der Luft hängen blieb. Nach ein paar Sekunden unbehaglichen Schweigens inmitten einer Halle voller lärmender Mitschüler zog sie ihre Hand mit einem dünnen Kichern zurück und versteckte sie hinter den Rücken. Offensichtlich konnte sie auch die Paris Reise in den Wind schreiben.

„Was...gibt es denn?“ brachte sie mühsam hervor. Es war, als könnte sie nicht mehr richtig atmen. Das schlechte Gefühl war fast greifbar.

„Ach, Ino. Lass es uns nicht unnötig in die Länge ziehen.“

Sein Blick hatte etwas mitleidiges. Später würde sie sich darüber ärgern können, aber jetzt war sie vollauf damit beschäftigt nicht sofort in Tränen auszubrechen.

Er kratzte sich am Hinterkopf.

„Ich habe...hatte dich sehr gern, Ino.“

Sie fühlte Erleichterung aufbranden und öffnete den Mund um etwas zu sagen, etwas wie „Ich hab dich auch gern- sehr sogar.“ , aber er schüttelte den Kopf und fuhr fort:

„Auch nach der...Sache damals.“

Die „Sache“ war der Grund für das Ende ihrer Beziehung gewesen. Nie sprachen sie (wenn sie es überhaupt taten) anders davon als von der „Sache“. Ja, sie hatte ihn betrogen. Mit dem einzigen Menschen, mit dem er es ihr absolut nicht verzeihen konnte. Aber das war doch...damals gewesen. Als sie noch jung, dumm und blind war.

„Aber das führt ja nirgendwohin. Du bist...“

Hier klang seine Stimme zum ersten Mal barsch

„...du hast halt einen lausigen Geschmack. Du ziehst mir einen eingebildeten, chronisch schlecht gelaunten Kerl, an dem wahrscheinlich ein ganzes Psychologie-Seminar seine helle Freude hätte, vor.“

Er winkte ab, entspannte sich wieder.

„Aber das ist schon okay so. Du hast deine Wahl getroffen, und ich hab mir das eine ganze Zeit lang gegeben, aber damit ist es jetzt genug.“

Ihr Hirn schien ausgesetzt zu haben. Das einzige, was ihr in diesem Moment durch den Kopf ging war die Frage, ob er überhaupt schon jemals so viele Worte am Stück zu ihr gesagt hatte. Oder jemals über seine Gefühle geredet hatte.

„Ich...“ er grinste verlegen „...habe beschlossen, es wie all die Langweiler zu machen und einfach einmal glücklich zu sein.“ Das Wort „glücklich“ hatte er fast widerwillig ausgesprochen, wie um ihr zu zeigen, dass er allein den Begriff für lächerlich hielt.

Ino schluckte mühsam und blinzelte, um die aufsteigenden Tränen zurückzudrängen. Wenn ihr schon sonst nichts übrig blieb (und sie in absehbarer Zeit auch nicht nach Paris kommen würde) , würde sie wenigstens einen stilvollen Abtritt von der Bühne hinlegen. Um sich danach gepflegt die Augen auszuheulen. Sie warf ihre langen, blonden Haare über die Schulter und setzte ihr strahlendstes Lächeln auf, bei dem ihre Gesichtsmuskeln auch nur ein ganz bisschen schmerzten.

„Das ist ja schön. Da wünsch ich ihr...äh dir viel Glück.“

Wie aufs verpatzte Stichwort tauchte in diesem Moment ein Mädchen auf und hängte sich an seinen Arm. Das war dann wohl die Dritte im Bunde, dachte Ino bitter. Bitterkeit bot einen gewissen Schutz. Und den brauchte sie auch, denn sie kannte die Andere. Ein Jahr über ihnen und für ihr Zöpfe war sie eindeutig zu alt. Ino hatte bis jetzt nichts gegen sie gehabt, aber das änderte sich spontan.

„Hey, Schatz. Hast du gewartet?“

Er erwiderte ihr Lächeln und legte den Arm unbeholfen um ihr Schulter.

„Ja, aber nur kurz. Ich verzeihe dir also.“

Ino hatte plötzlich das dringende Bedürfnis sich einen Finger in den Hals zu stecken um gepflegt abkotzen zu können.

Erst jetzt wurde sie bemerkt.

„Oh! Ich hoffe, ich habe bei nichts Wichtigem gestört?“

Shikamaru sah auf Ino herunter, als hätte er ihre Anwesenheit vergessen.

„Nein...nichts Wichtiges.“

Und während Ino ein „Ich werde sowieso noch erwart.“ hervorbrachte, erklärte er „Lass uns gehen, Tema.“

Temari grinste breit.

„Da sind wir uns wohl alle einig.“

Und während die beiden in den Sonnenuntergang ritten, wirbelte Ino herum und machte sich mit eingefrorenem Grinsen auf zum einzigen Ort, wo man in dieser Welt aus Klatsch und Tratsch in Ruhe heulen konnte:

Zum Klo.
 

Hinata -oder: Your best friend is not your girlfriend
 

„Hab dich.”

Hinata erschrak fast zu Tode, als sie plötzlich am Arm gepackt wurde. Sie fuhr herum und blickte direkt in Narutos lachendes Gesicht. Wie immer schlug ihr Herz bei seinem Anblick etwas schneller und schmerzhafter.

„Na-Naruto...Was ist das d-denn für eine Begrüßung?“

Hastig wandte sie den Blick von seinem Gesicht an und sprach nur noch mit seiner Brust. Vielleicht wurde sie dann auch nicht ganz so rot und geriet nicht ganz so sehr ins Schwitzen. Und nebenbei konnte sie sich immerhin vorstellen, dass er gar nicht lächelte.

„Ich habe dich gesucht!“

„W-wirklich?“

Dabei wusste sie leider zu genau, worauf das Ganze hinauslaufen würde. Gleich würde er wider anfangen, von ihr zu schwärmen. Ihr haarklein berichten, dass sich ihr Blick heute zufällig in seine Richtung verirrt hatte oder das sie tatsächlich etwas bahnbrechendes wie „Lass mich durch“ zu ihm gesagt hatte. Sie, dass war natürlich Sakura Haruno, ein beneidenswert hübsches und selbstbewusstes Mädchen. Und damit das genaue Gegenteil von ihr, der lächerlich schüchternen und sterbenslangweiligen Hinata.

Sie unterdrückte ein Seufzen. Manchmal hatte sie das Gefühl, alles wäre einfacher, wenn sie die Andere wenigstens hassen könnte. Aber nicht einmal das konnte sie. Dazu war sie ja viel zu vernünftig. Was für ein Trost: nicht schön, nicht schlagfertig, nicht auffällig -nicht glücklich: aber dafür vernünftig bis zum erbrechen.

„Hey! Träumst du etwa?“

An seiner Stimme konnte sie erkennen dass er sie jetzt mit einer Mischung aus Verwirrung und Besorgnis ansah. Ihren Arm hielt er immer noch fest.

Und das Schlimmste war: er dachte sich nichts dabei. Diese kleine Geste, die sie höchstwahrscheinlich heute Nacht um den Schlaf bringen würde, war für ihn eine Selbstverständlichkeit- oder noch schlimmer: ein Ausdruck seiner Freundschaft. Er hatte keine Ahnung, wie nahe er der Wahrheit mit den Worten „Hab dich.“ kam.

Manchmal hatte sie sogar ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn so hinterging. Sie wollte ja gar nicht, dass er und Sakura ein Paar wurden.

Aber wenigstens hier war es tröstlich, vernünftig zu sein. Denn sogar ein Blinder konnte sehen, dass das nicht passieren würde, weil Sakura einen anderen liebte.

Bloß ein Blinder konnte es nicht sehen.

„Nein, nein. Ich hab nur an was gedacht.“

Jetzt würde er mit sich ringen, ob er fragen sollte, aber dann würde doch der Wunsch, von Sakura zu erzählen überwiegen.

Weit weg von hier, in ihrem Zimmer, hatte sie sich schon so oft vorgestellt, wie es wäre, wenn sie mit ihm sprechen könnte. Nicht so, wie sie es jetzt tat, nicht dieses Gestammel und Gestotter. Wenn sie ihm einfach die Wahrheit sagen könnte: Sie liebt dich nicht, sie weiß wahrscheinlich nicht einmal das es dich gibt, geschweige denn, was für ein wundervoller Mensch du bist! Aber ich weiß es! Darum sieh mich endlich an! Lieb mich!

Aber immer, wenn sie ihn sah, verschwanden diese wohl überlegten Worte auf mysteriöse Weise. Und weil sie nicht reden konnte, blieb ihr nichts anderes als zuzuhören.

„Du weißt ja, wir hatten vorhin Informatik und...“

Natürlich wusste sie das. Sie kannte schließlich seinen kompletten Stundenplan auswendig und wusste damit auch, dass Informatik einer von drei Kursen war, den er mit Sakura zusammen hatte.

Er fing also an, irgendeinen Blick von ihr minutiös zu beschreiben (der garantiert nichts zu beinhaltet hatte außer vielleicht der Frage „Was starrst du mich so an?“) als seine Stimme plötzlich immer langsamer wurde und er schließlich ganz aufhörte, zu reden. Da sie sicher sein konnte, seinem Blick nicht zu begegnen wagte sie es, den Kopf zu hoben. Sein meist lachender Mund war zu einem grimmigen Strich verzogen. Sie folgte seinem Blick. Sakura, natürlich. Im Gespräch mit Sasuke Uchiha. Nach ein paar Sekunden wandte er sich ab und verschwand, während sie ihm traurig nachsah.

„N-Naruto?“

Der Griff um ihren Arm wurde fast schmerzhaft. Erste ihre Stimme schien ihn aufzuwecken. Er sah auf sie herunter, lächelte entschuldigend und ließ ihren Arm los.

„Tut mir leid, Hinata.“

„Macht nichts.“ beeilte sie sich zu versichern.

„Ich wollte dir nicht wehtun, aber das...“

‚Natürlich tust du mir weh!’ hätte sie ihm am liebsten entgegengeschrieen ‚aber du kannst nichts dafür.’

Vorsichtig berührte sie ihn am Arm, zog ihre Hand aber schnell wieder weg, wie aus Angst, sich zu verbrennen.

„Mach dir nichts draus, Naruto.“

Einen Moment lang sah er noch zu Sakura, dann schüttelte er den Kopf und stellte fest:

„Wenn der Kerl da ist, sieht sie mich einfach nicht.“

‚Sonst auch nicht’. Noch ein Gedanke, der nie ausgesprochen werden würde. Stattdessen nickte sie verständnisvoll. Irgendetwas beschäftigte ihn, er grübelte. Und egal, was er da plante: das schlechte Gefühl stellte sich sofort ein.

„Ich hab’s! Und du wirst mir dabei helfen!“ jetzt strahlte er wider.

„U-und wie? Ich kenne sie doch k-kaum.“

„Das musst du auch nicht! Sie soll bloß sehen, was sie verpasst!“

„Was?!“ sie konnte nicht verhindern, dass ihr Stimme bei diesen Worten scharf klang. ‚Bitte’ flehte sie stumm „Tu nichts dummes. Keine Oben-ohne Auftritte, keine Prügeleien, keine...’

„Ich weiß, es ist ganz schön viel verlangt aber du könntest doch meine Freundin spielen.“

‚Alles, nur das nicht. verlang das nicht von mir.’

„N-naruto i-ich...“

Aber er hörte sie gar nicht. War viel zu begeistert.

„Du hast ja auch niemanden- im Moment meine ich. Wir würden händchenhaltend und lachend an ihr vorbei laufen- das volle Programm halt!“

So musste es sich im Auge des Orkans anfühlen. Sie konnte ihm zur zuhören während er seine Plan in allen Details schilderte, während ihr Herz hämmerte. Aber sie war ganz ruhig. Wenigstens einen Moment lang.

„Und dann muss sie einfach eifersüchtig werden!“

Sie musst hier weg. Egal, wohin. Sie hob an, aber er hörte ihr gar nicht zu.

„Naruto! Es tut mir leid, aber ich muss weg! Mir ist total schlecht!“

Ihre Hand krampfte sich vor ihrem Bauch zusammen und sie rannte einfach los. Nur weg.
 

TenTen- oder: Just jokeing
 

Schritt vor, Sprung zurück, gerader Stoß.

Mechanisch bewegte TenTen sich über die Bahn. Der unschätzbare Vorteil, wenn man erst einmal so gut im Fechten war wie sie war, dass sie gleichzeitig kämpfen und ihren Gedanken nachhängen konnte. Eigentlich konnte sie das sogar nirgendwo so gut wie hier, wenn ihr die verschmitzte Weste auf der Haut klebte und der Brustschutz aus B-Jugend Zeiten (ein Geschenk zu ihrem dreizehnten Geburtstag) dummerweise kein bisschen eng saß.

Doppelausfall, Parade, Schritt vorwärts.

Sicher, sie war kein typisches Mädchen und sie hätte wahrscheinlich auch keine Ahnung gehabt, was sie mit riesigen Brüsten anfangen sollte (außer die Sport-BHs zukünftig ein paar Nummern größer zu kaufen) aber ein bisschen weiblicher wäre schon schön. Gewesen.

Vielleicht würde er sie dann endlich ein Mal zur Kenntnis nehmen. Obwohl...nein. Nicht mal Brüste die von hier bis zur Wand reichten, hätten ihre sonstigen Mängel ausgleichen können. Sie war nicht blond, nicht blöd, sie trug flache Schuhe, ihre Fingernägel waren kurz und unlackiert und Make-Up trug sie genauso selten wie ungern.

Sie war also ein Alien.

Sprung mit folgendem Ausfall, Parade, Gegenstoß.

Nichts, dass sie nicht versucht hätte, sich zu ändern. Aber da war immer dieser Wiederwillen. Sie war gut, in dem, was sie tat- warum musste sie sich also bis zur Unkenntlichkeit verbiegen? Warum würde sie erst mit Minirock und zentimeterdicker Schminke als Mädchen erkannt?!

Wütend funkelte sie sein hinter der Maske verborgenes Gesicht an. Er war Schuld, dass sie sich solche Gedanken überhaupt erst machte!

Leider hatte sie sich von ihrer Wut aus dem Tritt bringen lassen. Sie hatte den Stoß von links nicht kommen gesehen und reagierte zu spät. Nejis wuchtiger Schlag riss ihr das Florett aus der Hand.

Verdammt!

„Aus! Sieg für Nummer sieben!“

Verärgert riss TenTen sich die Maske herunter, während Neji sich Zeit nahm, bei seiner die Verschlüsse zu lösen. Das leise, siegesgewisse Lächeln das dabei um seine Lippen spielte war schon zu viel für sie.

„Werd jetzt nur nicht noch aufgeblasener, als du es ohnehin schon bist!“

Während ihr Gesicht garantiert wie eine Tomate mit verschmitzen Haaren drauf aussah, sah er aus wie immer. Weder hatte sein Gesicht die aristokratische Blässe verloren, noch schien überhaupt ein Haar in Unordnung geraten zu sein (wenn man davon absah, dass er Pferdeschwanz trug). Entweder hatte er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen-ewige Makellosigkeit im Tausch gegen die Seele- oder er hatte wenigstens einen persönlichen Stylisten in der Maske sitzen.

„Ich und eingebildet? Wie ungerecht von dir.“

Damit wandte er sich ab und ging zurück zu seinen Bewunderern. TenTen schnaubte angewidert und stapfte zurück in die Umkleide. Selber schuld, wenn sie sich von ihm immer so aus der Fassung bringen ließ. Und obwohl sie sich nie eingestanden hätte, warum ihm das Kunststück immer wieder gelang, wusste sie es doch insgeheim ganz genau.

Zu genau.
 

Ein paar Minuten und eine kalte Dusche später sah sie wenigstens wieder einigermaßen menschlich aus.

Sie warf sich die Tasche über die Schulter und beeilte sich, von hier wegzukommen. Sie war müde und wütend auf sich selbst- auf sich selbst und auf ihn. Außerdem würde jeden Moment der Rest seines Gefolges hier auftauchen (ursprünglich waren sie sogar mit reingekommen aber irgendwann war dem Trainer der Geduldsfaden gerissen und er hatte sie vor die Tür gesetzt) und auf die konnte sie wahnsinnig gut verzichten.

„TenTen.“ flüsterte ihr plötzlich jemand ins Ohr. Sie wusste natürlich sofort, was sie hätte tun müssen: lachen und sich wegdrehen. Aber die wusste auch, wessen Stimme es war. Also blieb sie stehen.

„So eilig?“

Er stand jetzt vor ihr. So nah, dass sie sein Aftershave riechen konnte. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Was war das jetzt? Gerade noch hatte er sich über sie lustig gemacht und sie bis zur Weißglut gereizt und jetzt...Zu spät erinnerte sie sich daran, dass er noch auf eine Antwort wartet.

„Ja.“ murmelte sie wenig originell.

Er trat noch einen Schritt näher.

„Aber für mich wirst du doch einen Moment haben?“

Am liebsten hätte sie die Flucht ergriffen. Mit ‚sowas’ kannte sie sich gar nicht aus. Sie kam sich einfach nur plump und ungeschickt. vor. Wenn sie doch nur ihre Maske und das Florett hätte...

Sie lachte gezwungen auf und versuchte vergeblich, unbeeindruckt zu wirken.

„Was soll das, Prinz? Du wirst deinen Charme doch nicht auf mich verschwenden, oder?“

„Und wenn ich es täte? Wäre das etwa...schlimm?“

Er beugte sich zu ihr herunter. Der heisere, sanfte Tonfall überlagerte das Schrillen ihrer inneren Alarmglocken.

„N-nein, ich...“

„Dann sei meine Prinzessin.“

Wie in Zeitlupe beugte er sich zu ihr herunter. TenTens Herz hämmerte. Sie hatte davon geträumt seit...ach, egal, sie konnte sich nicht erinnern. War es möglich, das er genauso fühlte?

Wenn er sie jetzt küssen würde...

Er tat es.

Seine Lippen berührten ihre. Sie öffnete den Mund, es geschah ganz automatisch.

Und dann war es auch schon vorbei.

Sie öffnete den Mund (diesmal um zu protestieren), aber sein selbstgefälliges Grinsen ließ sie innehalten. Es war zehn, nein, hundertmal arroganter als das Grinsen vorhin, als er sie auf der Bahn geschlagen hatte. Aber genauso siegesgewiss.

Und sie wusste, sie hatte einen Fehler gemacht.

Er klopfte ihr auf die Schulter.

„Danke, Ten. Du darfst mir zu einer Flasche Single Malt gratulieren.“

Und damit ließ er sie stehen. Wischte sich beiläufig über den Mund und ging zurück zu seinem wartenden Hofstaat. Ließ sich gratulieren. Sie konnte nur starren. Das Letzte, was sie hörte war Folgendes:

„Klasse, Alter! Du schaffst es echt bei jeder!“

„Sicher. Oder hattest du etwa Zweifel?“

In ohnmächtiger Wut wirbelte sie herum und ergriff die Flucht. Er hatte es gewusst- er hatte es gewusst und benutzt, um sie vor allen lächerlich zu machen. Nicht, dass ihr nur irgendetwas an der Meinung dieser Leute gelegene hätte aber...es tat verdammt weh. Dieses Geheimnis, dass sie nicht einmal vor sich selbst eingestanden hatte war öffentlich geworden. Noch nie hatte sie einen Mensch so sehr gehasst wie ihn in diesem Moment.

Tränen stiegen ihr in die Augen. TenTen kniff sie zusammen. Als sie wider sehen und denken konnte fand sie sich vor der Tür der Mädchen Toilette wider.
 

Sakura-oder: eine Ewigkeit
 

Eine Million für deine Gedanken, Sasuke.

Sehnsüchtig betrachtete Sakura sein Profil. Nicht, das es da etwas zu sehen gegeben hätte. Jedenfalls nichts, was sie nicht schon kannte.

Sein Blick war starr auf den Monitor gerichtet, seine schwarzen Haare hingen ihm nachlässig gekämmt ins Gesicht und seine Finger flogen über die Tastatur.

Sie seufzte leise. Wenn sie wenigsten wüsste, ob er mit seinen Gedanken noch auf diesem Planeten , oder schon viel weiter weg war.

Keine Chance. Aber sie war ja bescheiden, sie wäre schon froh gewesen, wenn sie wenigstens gewusst hätte, ob er noch bei der gestellten Aufgabe war, oder ob er schon etwas anderes machte.

Wie sie diesen Kurs hasste! Vor einer Ewigkeit (einer Ewigkeit die immerhin aus dreihundertsiebenundzwanzig Tagen und Nächten bestand) hatte sie es noch für eine gute Idee gehalten, den Informatikkurs zu belegen. Was hatte sie nicht für schöne Ideen gehabt: von Sasuke bemerkt werden, herausfinden, was ihn am programmieren faszinierte ihn dazu bringen, sich in sie zu verlieben- ah, und zu den Besten des Kurses hatte sie natürlich auch gehören wollen. Als Kakashi bestimmt hatte, dass sie sich einen Computer mit Sasuke teilen sollte, hätte sie am liebsten einen Freudentanz aufgeführt.

Und jetzt? Jetzt war sie am besten, sich den Notendurchschnitt zu ruinieren, falls Sasuke sie bemerkt hatte, dann nur, weil sie ihm auf die Nerven gegangen war- vom Rest gar nicht erst zu reden. Tatsache war, dass er auf ihre (immer seltener werdenden) Versuche herauszufinden, was er da machte entweder mit Ungeduld oder völliger Gleichgültigkeit reagierte.

Gelangweilt ließ sie ihren Blick schweifen. Es war Partnerarbeit. Überall wurde leise getuschelt. Nur an einem Tisch nicht. Zeit, sich die wöchentliche Abfuhr abzuholen- nicht auf Rezept, aber mit schönster regelmäßig zweimal die Woche.

„Sasuke?“

Sie verfluchte sich für diesen ängstlichen bitte-tu-mir-nichts Tonfall.

„Ja?“ knurrte er und drehte sich gar nicht erst um. Das machte wenigstens das fragen leichter.

„Was...machst du da?“ Sie versuchte es nach einem Witz klingen zu lassen.

Er hörte auf zu tippen und drehte sich sogar zu ihr um.

„Suchen.“ Und als hätte er sogar damit zu viel persönliches preisgegeben wandte er sich wider ab. „Und jetzt stör mich nicht weiter, ich hab zu tun“

Er nahm die Arbeit wieder auf. Derartig abgekanzelt schwieg sie und sah auf ihre Hände. Sollte das jetzt immer so weiter gehen? Langsam füllten sich ihre Augen mit Tränen. Es war weniger das, was er gesagt hatte- es war mehr die Endgültigkeit, mit der er es gesagt hatte.

‚Du erfrierst’. Eine einzelne Träne lief ihr die Wange und ruinierte garantiert ihr Make-Up. Sie würde es richten müssen. Sie wusste nicht einmal, ob ihr nach weinen war, weil ihr melodramatische Feststellung zutraf, oder weil er wider einmal gleichgültig gewesen war.

‚Und ich friere mit dir.’
 

Ein paar Minuten später war die Stunde endlich vorbei. Es war ihr gelungen, nicht in Tränen auszubrechen- man gewöhnte sich schließlich an alles. Sasuke war bereits an der Türe.

Wie immer hatte das Zusammensein mit ihm ein Wechselbad der Gefühle gewesen. Sie war mutlos, kraftlos, enttäuscht traurig und zum Schluss wütend gewesen. Dieser Zustand hielt noch an. Warum musste er so sein? Und warum war sie so dumm und lies sich das gefallen? Wer sich verlieben konnte, würde sich ja wohl auch entlieben können. Nicht, das sie auf diese Idee zum ersten mal gekommen wäre, aber trotzdem. Und wenn er sie schon nicht liebte, konnte er dann nicht wenigstens höflich zu ihr sein? Musste er sie so spüren lassen, dass sie ihm lästig war?

Sie sprang auf und rannte ihm nach. Sie wusste, dass das was sie da vorhatte bestenfalls hirnlos war, aber im Moment schien es ihr irgendwie mutig und richtig.

Sie holte ihn nach ein paar Metern ein und verstellte ihm den Weg.

„Sasuke?“

Er hob den Kopf.

„Du schon wieder.“ Resigniert.

„Ich will wissen...warum hasst du mich so, Sasuke?“

Er schwieg. So lange, dass sie schon davon ausgehen musste, keine Antwort zu bekommen. Was sie dem, was sie dann bekam bei Weitem vorgezogen hätte.

„Du hast offensichtlich keine Ahnung davon, was Hass ist – wie es ist, einen Menschen wirklich zu hassen- sonst würdest du das Wort nicht so leichtfertig gebrauchen.“

Er wirkte plötzlich erschöpft und wiederwillig.

„Und was dich betrifft: natürlich hasse ich dich nicht. Du bist mir völlig gleichgültig. Zufrieden?“

Mit diesen Worten schob er sie unsanft aus dem Weg und verschwand im Gewühl der Schüler. Sakura starrte ihm ein paar Sekunden lang wie betäubt nach. Dann drehte auch sie sich um und ging.

So genau hatte sie es gar nicht wissen wollen. Sie hätte auch ohne das heulen können.

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Outtakes Kapitel 1:

„Sein meist lachender Blick war zu einem grimmigen Strich verzogen“ (Den Blick will ich auch mal sehen)

„Dann sie meine Prinzessin.“ (Gutes Deutsch ist immer wichtig...)

„Während ihr Gesicht garantiert wie eine Tomate mit verschmitzen Haaren drauf aussah,“ (Eine lachede Tomate ist besser als nichts!)

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Na, konntet ihr es aushalten?

1 Mal Neustart

Vorwort: Vielen Dank für alle Reviews, ich entschuldige mich im Voraus, dass das hier eher eine Art Filler Kapitel ist. Soll heißen: keine Jungs, nur der Versuch Probleme zu lösen. Und was Neji angeht: der soll hier auf keinen Fall zur meiste gehasst Person werden. Er nutzt seine Intelligenz und Beobachtungsgabe halt auf die einzige Weise, die ihm in dieser Welt einfällt- auch wenns grausam ist.

Viel Spaß.
 

1 Mal Neuanfang
 

Ino –oder: weibliche Solidarität
 

„Was für ein Arschloch!“

Ino warf die Tür hinter sich zu und stützte sich am Waschbecken ab. Bei jedem Schritt hatte sie sich abwechselnd vorgestellt, Shikamaru oder seiner bescheuerten Freundin mit dem Pferdegesicht ihren Absatz ins Herz- oder ins Hirn zu rammen. Ein langsamer, quälender Tod. Alles andere wäre viel zu gnädig für diese...diese....

Und jetzt fing sie schon wider an loszuheulen.

Zornig wischte sie sich eine Träne von der Wange und fing dann tränenblind an, in ihrem Notfallkit zu kramen. Das ihr Herz in tausend Scherben zerschlagen worden war musste man ihr ja nun wirklich nicht ansehen können.

In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und sie bekam Gesellschaft. Auch das noch. Noch viel schöner konnte der Tag gar nicht mehr werden. Ihre Ex-beste Freundin.

Sakura gönnte ihr allerdings nur einen kurzen Blick, bevor sie sich ein Abtrockentuch griff und sich energisch schnäuzte. Ino kräuselte die Nase. Sie war traurig und müde, da brauchte sie nicht noch Akustikbelästigung durch ein männliches Schnäuzen.

Bevor sie ihr das sagen konnte, wurde die Tür aufgerissen und ein weiteres Mädchen stürmte herein. Ino kannte sie nur von sehen. Eine dieser Sportskanonen von der Schminken-ist-Sünde Front.

Sie bemerkte Ino und Sakura und fragte angriffslustig:

„Kann man denn nirgendwo alleine sein?!“

Gleichgültig bemerkte Sakura:

„Jedenfalls nicht hier und heute. Nicht am nationalen Heulsusen Tag.“

TenTen (der Name war Ino schließlich doch noch eingefallen) fuhr zu ihr herum.

„Schließ gefälligst nicht von dir auf andere! Ich wollte nur...“

„...mich ein bisschen frisch machen? Vielleicht den Lidstrich nachziehen oder gar den Lippenstift auffrischen? Und dabei hätte ich schwören können das du eine von der ‚an meine Haut lasse ich nur Kernseife’ Sorte bist.“ erwiderte Ino von oben herab, während sie Sakura wortlos ihr Täschchen rüberschob. Wenn jetzt jetzt, wann dann war der Moment für weibliche Solidarität gekommen? Aber nur echten Frauen gegenüber, die Solidarität schloss keine krebsroten Mannsweiber ein.

Falls überhaupt möglich wurde TenTen noch wütender.

„Nur weil ihr zwei meint, es wäre besser, sich bis zur Unkenntlichkeit zuzukleistern...“

Und wider kam sie mit ihrem Satz nicht zu Ende. Diesmal fuhr Sakura ihr in die Parade. Es war, als hätten sie und Ino stillschweigend abgemacht, sich diese Rolle schwesterlich zu teilen.

„Selbstverständlich ist es viel besser, jeden sehen zu lassen, dass du dir die Augen ausgeheult hast, da hast du natürlich recht.“

Ino wollte ihr gerade zustimmen (Stichwort: weibliche Solidarität) als mit einem jämmerlichen Quietschen eine Kabinentür aufschwang. Die vierte in der Runde hatte schlecht geschnittene, schwarze Haare und so helle Augen, dass sie fast weiß wirkten. Ino war sich ziemlich sicher, sie schon irgendwo gesehen zu haben (offensichtlich in der Schule) aber der Name dieses Mauerblümchens wollte ihr einfach nicht einfallen. Ihr Outfit war nicht der Rede wert, formlos traf es ziemlich gut, in der Hand hielt sie ein Stück von einer Rolle Toilettenpapier in das sie sich- immerhin fast geräuschlos- schnäuzte.

„Seid doch endlich still.“
 

Hinata-oder: Bestandsaufnahme
 

Hinata lief sofort rot an, als sich die Blick der drei Mitschülerinnen fragend auf sie richteten. Es waren Mädchen der Sorte schön stark und selbstbewusst- also ihr genaues Gegenteil. Sie konnten sicher sehr unangenehm werden, wenn man sie ärgerte. Sie wusste auch gar nicht mehr, wie sie den Mut aufgebracht hatte überhaupt etwas zu sagen- sie wusste nur, dass sie es nicht ausgehalten hätte, diesem Streit noch volle zwanzig Minuten zuzuhören.

Sie war selbst schon deprimiert genug.

„I-ich m-meine das b-bringt doch nichts.“

Sie schluckte schwer, brachte ihr Stimme aber wider unter Kontrolle.

„Nur weil jeder von euch verletzt worden ist, müsst ihr euch doch nicht gegenseitig fertig machen.“

Kurzes Schweigen.

„Amen.“

„Und was geht dich das an, Fräulein Friedensengel?!“

Sakuras und TenTens Antworten kamen wie aus der Pistole geschossen. Sakuras resigniert, TenTens aggressiv.

Nur Ino schwieg und wandte ihren Blick wider dem Spiegel zu. Hinata schwieg eingeschüchtert.

„Wo sie Recht hat.“

Während sie das sagte griff Ino nach einem Lippenstift, schüttelte dann aber den Kopf und lies in fallen.

„Er...hat eine Freundin. Und mir gesagt, dass nur sie ihn glücklich macht.“

Ihr Stimme kippte und sie brach ab. Hinata konnte es nicht glauben. Das sie nicht geliebt wurde- darüber brauchte sie sich nun wirklich nicht zu wundern. Sie war schließlich nichts besonders. Aber das es einem Mädchen wie Ino ähnlich ging...

Sakura fuhr sich mit der Hand durch die Haare.

„Ich kann nichts Neues anbieten.“

Ein dünnes Kichern folgte.

„Ich liebe ihn, er liebt mich nicht. Ich versuche auf ihn zuzugehen, er stößt mich möglichst weit weg. Und zur Krönung hat er mich gerade darüber informiert, dass ich ihm- Zitat: völlig gleichgültig bin.“

TenTen hatte die Beichten der beiden stumm verfolgt, schüttelte aber den Kopf.

„Das ist doch total bescheuert! Ich muss hier doch nicht mein Innenleben offen legen, bloß weil wir vier hier zufällig...“

Es war offensichtlich nicht in der Tag, denn jetzt fand sogar Hinata- sensationeller Weise zum zweiten Mal an diesem Tag- den Mut, jemanden zu unterbrechen.

„E-er liebt eine an-andere.“

Um auszuschließen, dass ich ihr Blick in Richtung Sakura verirrte begann sie die Toilettenrolle zu zerpflücken. Kleine Flöckchen regneten zu Boden.

„U-und hat mich gebeten seine F-Freundin zu spielen. Um sie eifersüchtig zu m-machen.“
 

TenTen-oder: Weiberkram
 

Jetzt starrten alle sie an. Offensichtlich durfte sie jetzt auch eine tränenreiche Enthüllungsstory abliefern. Aber nicht in diesem Leben!

TenTen verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die angenehm kühle Wand.

Schließlich ging es niemanden an, was in ihr vorging. Heute war eindeutig nicht ihr Tag. Zuerst verlor sie den Kampf und im Anschluss ihre Würde. Das waren doch genug Tiefschläge für einen Monat. Aber nein, jetzt fand sie sich in genau einem dieser Weibergespräche wieder, denen sie sonst so sorgfältig aus dem Weg ging. Dieses Gerede über Gefühle- das war genau der Grund, warum sie lieber mit Jungs rumhing. Die hatten zwar den Nachteil, testosterongesteuert zu sein, aber das verschwendeten sie nicht auf sie. Gleich würde eine der drei Grazien gleich die neueste Ausgabe der TeensLove auspacken und sie würden der Rest der Pause damit verbringen, ihren Element- und Liebestypen herauszufinden.

Aber selbst wenn sie gewollt hätte- sie hätte es nicht gekonnt. Mit diesem Gefühlsgedöns kannte sie sich halt nicht aus. Es fiel ihr so schon schwer genug, sich selbst zu verstehen- davon, es anderen zu erklären wollte sie lieber gar nicht anfangen. Sie wusste nur, dass sie wütend und blamiert war. Und das sie am liebsten sich für alle Ewigkeit auf diesem Klo verstecken wollte- selbst wenn das bedeutete, ihren Elementtyp herauszufinden.

„Wenn es denn hilft: ich war mir nicht sicher, ob ich ihn liebe. Ich war dumm genug, mir einzubilden, dass es keiner merkt. Aber er wusste es und hat es benutzt, um eine Wette zu gewinnen.“

„Was hat er denn gewonnen?“ erkundigte Sakura sich unhöflich neugierig. Falls das der für diesen Anlass passende Männer-sind-Schweine Schlachtruf sein sollte, dann musste sie aber noch üben.

„Eine Flasche Single Malt.“ murmelte TenTen in ihren leider nicht vorhandenen Bart und machte sich schon mal auf das Gelächter gefasst. Den anderen drei wäre so etwas sicher nie passiert.

„Was für ein Arsch!“

„W-wie gemein.“

„Eier ab!“

TenTen musste widerwillig grinsen. Vielleicht waren diese Weibergespräche doch nicht nur peinlich, sondern sogar ein ganz kleines bisschen tröstlich. Aber nur ein bisschen!

„Sieht aus, als wären wir alle einer Meinung.“ fasste Sakura die Situation zusammen.

„Und was fangen wir damit an?“

Ino schnipste mit den Fingern.

„Wir gründen einen Klub! Zur Kastration von Herzensbrechern und zur Vernichtung von Weibern, die die weibliche Solidarität verraten und sich mit diesen einlassen...“

Sie schien wirklich Feuer und Flamme für diese Idee.

„Oh, nein...d-das ist doch ein bisschen zu hart...“

Hinata schien ernsthaft besorgt.

In diesem Moment öffnete sich die Tür erneut.
 

Sakura-oder: Willkommen im Klub
 

Genau wie alle anderen ging Sakura schon fast davon aus, eine weitere (mehr oder weniger verheulte) Leidesgenossin zu sehen. Aber daneben. Diesmal war es eine Gruppe von acht oder neun quietschenden und quasselnden Unterstufenschülerinnen.

„Und dann sag ich...“

„Nee, echt? Voll krass.“

Normalerweise erinnerten solche Grüppchen sie an sich selbst, als sie noch jünger (und noch nicht an Sasuke gefesselt) gewesen war. Heute waren ihre Gefühle allerdings weniger nostalgisch, sondern eher...

„Haut ab, ihr kleinen Nervensägen!“

fauchte sie und knallte die Tür zu. Wenn Sasuke nicht wäre, wäre sie immer noch so unbeschwert und müsste nicht bloß vorgeben, es zu sein.

Ino grinste und hielt ihr die Hand zum abklatschen hin.

„Schöne Rede, wirklich.“

Sakura schlug zögerlich ein. TenTens abfälliger Blick entging ihr nicht, wahrscheinlich hatten sie die andere wieder in ihren Vorurteilen gegen „hirnlose Girlies“ bestätigt. Sakura wusste, dass sie eigentlich etwas sagen musste, um sich zu verteidigen, aber sie wusste nicht was. Oder warum.

In diesem Moment wurde die Türe wider aufgerissen.

„Du spinnst ja wohl!“

Der Blagenschwadron war zurück. Die Anführerin, ein Mädchen mit weißblonden Haaren und purpurroten Strähnen, sich nicht älter als bierzehn baute sich in der Tür und quäkte: „Das hier ist ein freies Land, indem...“

TenTen stieß sich von der Wand ab und trat ihr entgegen.

„...kleine Blagen wie ihr den Mund halten und nicht stören, wenn sich Erwachsene unterhalten.“

Und damit schob sie das Hindernis aus der Tür, schloss diese ganz langsam und hielt die Klinke heruntergedrückt. Kurze wurde gegen die Tür getrommelt und protestiert, aber dann war es plötzlich still.

TenTen sah zu Sakura und grinste verschämt.

„Ich hab versucht, wie du zu klingen...“

Sakura wollte lieber nicht darüber nachdenken, ob das jetzt ein Kompliment oder eine Beleidigung gewesen war.

„H-hast du uns gerade erwachsen genannt?“ Hinata kicherte.

„Sind wir das etwa nicht?“ Ino nahm ihren Worten die Schärfe, indem sie dazu grinste.

Erneut fuhr Sakura sich durch die Haare.

„Kommen wir zum eigentlichen Thema zurück: was fangen wir damit an?“

„Was fangen wir womit an?!“

„Na hiermit.“ Mit einer vagen Geste, die den ganze Raum einschloss, versuchte Sakura sich verständlich zu machen. „Dieser Zufall ist doch zu ungewöhnlich, um nichts zu bedeuten.“

„Oh, du meinst also, es ist unser Schicksal, eine Selbsthilfegruppe zu gründen und unsere BHs zu verbrennen?“

Wieder TenTen, wieder aggressiv. Langsam ging diese ständige Wut ihr auf die Nerven. Ino murmelte deutlich hörbar „Als ob du einen bräuchtest“, aber Hinata sah Sakura ernsthaft an und fragte:

„Warum eigentlich nicht? Aber o-ohne das mit den BHs.“

Sakura sah sie nachdenklich an. Hinata war schwer einzuschätzen- sie wusste nicht einmal, ob die andere sie mochte. Und mit Leuten, die etwas gegen sie hatten war sie schon immer schlecht klargekommen-wahrscheinlich, weil Streits hasste.

„Ich mag die Idee. Wie steht’s mit dir, Amazone? Was hast du einzuwenden?“ Ino drehte sich zu TenTen um. Diese schwieg, schien mit sich zu ringen. Dann öffnete sie die Augen.

„Nichts.“

Es gab kein Feuerwerk oder so- aber Sakura fühlte sich, als wäre sie auf einen Schlag ein paar hundert Kilo leichter geworden. Ihr war gar nicht klar gewesen, wie seht sie sich diesen Klub gewünscht hatte. Der Grund dafür war eben so einfach wie unangenehm einzugeschtehen : sie fühlte sich einsam. Sicher, sie hatte Freunde und Bekannte, aber die verstanden sie nicht. Sie konnte sie schließlich nicht auf die Dauer mit ihrer ewigen Sasuke Leidensgeschichte nerven. Also hatte sie gelernt, zu schweigen.

Aber vielleicht änderte sich das ja jetzt.

Es musste einfach.
 

Ino-oder: Schlachtplan
 

Ino dachte nach. Das kam keineswegs so selten vor, wie einige dachten (ganz besonders ein Kerl, an den sie keinen weiteren Gedanken verschwenden würde!). Sie hatte ganz einfach gelernt, dass es so leichter war. Keine Erwartungen konnte man schließlich nicht enttäuschen.

Aus den Augenwinkeln musterte sie die anderen Mädchen. Unterschiedlicher ging es ja kaum noch. Und doch blieb das Problem das gleiche. Wenn sie doch einfach- ja, so blöd es sich auch anhörte- tauschen könnten. Gestatten, Ino Blocksberg, die Amateurzauberin.

Einmal den magischen Lippenstift geschwenkt schon ging das fröhliche Eigenschaften tauschen los. Hinata wäre am besten Sakura- ein Hang zum dramatischen, aber selbstbewusst. Sakura könnte eine ordentliche Person TenTen vertragen- dann würde sie sich auch nicht mehr so herumschubsten lassen. TenTen wäre am besten wie Ino selbst. Warum, das erübrigte sich ja wohl- sie konnte ja kaum erwarten, selber einen auf Ritter zu machen (so das für die Kerle nur noch die Prinzessinnenrolle übrig bleib) und damit glücklich zu werden. Und sie...wie merkwürdig, dass zugeben zu müssen, aber sie war direkt etwas neidisch auf Hinata. Die hatte zwar weder Geschmack noch Selbstbewusstsein, aber dafür etwas anderes im Überfluss: sie wirkte hilfsbedürftig und unschuldig. Begriffe, die sicher nie jemand ihr zuschreiben würde. Niemand würde es wagen, Hinata etwas gemeines zu sagen. Wäre sie mehr wie Hinata gewesen, hätte dieser elende Shikamaru es sicher nicht übers Herz gebracht, ihr diese Predigt zu halten. Das hätte sein angeborenes „Rittergefühl“ verletzt. Aber nein, mit ihr konnte er es ja machen. Sie hatte ja keine Gefühle.

Aber wie...

Sie erinnerte sich an etwas, was ihre Mutter an ihrem siebten Geburtstag zu ihr gesagt hatte. Ihre Großeltern waren aus dem Ausland angereist und Ino hatte sich vorgenommen, ihnen zu gefallen- und zu zeigen, wie groß sie schon war. Deshalb hatte sie auch das schlichte, blaue Kleid angezogen, obwohl sie es langweilig fand und viel lieber das rosane mit den glitzernden Einhörnern drauf angezogen hätte (Heute konnte sie guten Gewissen sagen, dass sich ihr Geschmack eindeutig verbessert hatte). Kurz, bevor der Besuch kam, hatte ihre Mutter sie zur Seite genommen und ihr den wichtigsten Rat ihres Lebens mitgegeben: „Zieh nur an, worin du dich wohl fühlst. Verkleide dich nicht, denn das wird man dir sofort anmerken. Schäm dich nie, für das was dir gefällt- wenn dir nach glitzernden Pferden ist, und die anderen Lachen, dann sind sie halt die Dummen.“ Und dann, nach einer dramatischen Pause: „Kleidung spiegelt dein Inneres wider. Deine Stimmung, dein Wesen- deine Seele.“ Und so kam es, dass sie siebenjährige Ino auf allen Geburtstagsbildern dieses Jahres ein kitschiges Kleid mit kleinen Einhörnern trug. Unnötig zu erwähnen, dass sie dieses Fotos inzwischen unter dem Sofa versteckte. Aber es ging ja auch nicht darum, was sie damals mit diesem Rat angefangen hatte- sondern, was sie heute daraus machen würde.

Alles, was sie noch brauchten, war ein geeigneter Anlass.

Und jemand, der die Dinge in die richtigen Bahnen lenkte.

Wer das sein würde, war ja wohl klar. Sie hörte der zögerlichen Unterhaltung, die im Gange war, mit weniger als einem halben Ohr zu und fischte ihren Organzier- nur echt im Hello-Kitty Style- heraus. Ein paar Flyer fielen ihr entgegen. Ladys-Night im Edge, am nächsten Samstag. Wenn das kein Zeichen des Himmels war. Das Edge war riesig, aufgeteilt in verschiedene Areale, jeweils mit unterschiedlicher Musik- und es war total angesagt. Genau das Richtige also. Jeder, der Rang und Namen hatte (oder es gerne hätte) würde dort sein.

„Seit mal still!“ unterbrach sie die anderen. „Ich weiß, was wir machen!“

„Und was?“ Sakura sah sie zweifeln an- als würde ihr jetzt schön Böses schwanen. Wie schrecklich nachtragend von ihr!

„Wir feiern eine Party!“

„Genau das hab ich befürchtet.“ TenTen wirkte ebenfalls alles andere als begeistert, und auch Hinata sah eher ängstlich aus. Ino winkte ungeduldig ab.

„Doch nicht so. Es ist ja nicht, als würden wir selber eine ausrichten, um unsere gebrochenen Herzen zu feiern. Wir gehen auf eine.“

„U-und was machen wir da?“

„Das überlegen wir uns noch!“ wenn Ino erst einmal in Fahrt war, konnte sie so schnell nichts mehr bremsen. „Aber um dafür zu sorgen, dass diese Party etwas ganz besonderes für uns alle wird...“ wie ein General vor der Schlacht (nur ohne die scheußlichen Tarnfarben) ließ sie ihren Blick schweifen. „...werden wir uns gegenseitig stylen!“

Etwas mehr Begeisterung wäre schon nett gewesen. Aber nein, die drei warfen ihr Blicke zu, als wäre Ino in letzter Zeit häufiger gegen irgendwelche Wände gerannt, als es gut sein konnte.

Da stand ihr noch ein hartes Stück Arbeit bevor.

_______

Outtakes Kapitel 2::

„Falls das der für diesen Anlass passende Männer-sind-Scheine Schlachtruf sein sollte, dann musste sie aber noch üben.“ (Geld! Geld! Was für ein Schlachtruf...)

The longest Night (Part 1)

Hey, ich wieder. Vielen dank für eure Reviews (ich bin nicht sehr gut in sowas, aber es ist echt nett von euch). Falls ihr Fragen habt, warum irgendwer irgendwas macht: einfach fragen, bei den meisten Dingen hab ich mir sogar was gedacht (aber nicht bei allen ><)

Und was die Sakura Szene zu Anfang angeht: etwas in der Art wird für jedes der Mädchen kommen, also eine Szene, die nur aus ihrer Sicht stattfindet.

Viel Spaß!
 

Sakura-oder: Ein anderer Blickwinkel
 

Von Oben muss die Welt verdammt klein aussehen.

Der Gedanke kam nicht von ungefähr. Bewaffnet mit den Fashion-Seiten aus den neuesten Ausgaben ihrer Lieblingsmagazine (obwohl „Lieblings“ es nicht ganz traf- sie las die Dinger halt) hatte sie den ganzen Nachmittag Geschäfte abgeklappert. Mit Erfolg. Fünf Stunden später ging die Sonne unter, ihre Füße schmerzten höllisch aber dafür war sie um sieben Tops, eine Jacke, zwei Hosen, vier Cremes gegen Mischhaut, drei Lippenstifte und den angesagten Nagellack im Mokka Ton reicher. Oder kurz: sie hatte den Nachmittag erfolgreich verschwendet.

Aber wenigstens an das Outfit für Hinata hatte sie gedacht- Ino hatte sich schließlich doch noch durchgesetzt. Vielleicht würde die überhöhte Kreditkartenrechnung für diesen Monat ihre Eltern dazu zwingen, sich mal wider zu melden. Aber eher nicht- es war ja nicht das erste Mal, dass sie in einen solchen Kaufrausch verfallen war.

Sie seufzte und legte den Kopf in den Nacken. Manchmal war sie einfach müde. Wäre es nicht der krönende Abschluss eines sinnbefreiten Abends: von einem Hochhaus herunterstarren und sich klein fühlen? Vielleicht traf sie ja sogar jemanden.
 

Zehn Minuten später. Endlich war sie allein. Sie lies ihre Taschen fallen und beugte sich über die Brüstung. Wie weit es wohl nach unten war? Zweihundert, dreihundert Meter? Der Tag war ziemlich schwül gewesen, jetzt wurde es langsam angenehm kühl. Was für ein Ausblick...Sie sah sich um. An einer Stelle war das Geländer unterbrochen, rot-weißes Absperrband flatterte im Wind. Sie zuckte mit den Schulter und schob sich drunter durch. Zufrieden grinste sie. Das war bestimmt illegal.

Sie lies die Beine baumeln.

Jetzt lief ihr auch noch eine Träne über die Wange. Leider war auch das nichts ungewöhnliches. Ab und zu war ihr einfach danach. Und schließlich war ja keiner da, der sie sehen konnte.

Klack, klack.

Wieder lies sie die Beine vor und zurückschwingen. Und einmal war wohl eines zuviel gewesen, denn plötzlich löste sich auch noch der Riemen ihrer rechten Sandalette und fiel herunter. Erschrocken riss sie die Hände vor den Mund, um ihren Schrei zu ersticken. Wenn der jetzt jemanden traf- aus der Höhe wäre das garantiert tödlich. Zögerlich beugte sie sich vor- und atmete auf. Nein, niemand. Nicht einmal jemand in der Nähe. Wenigstens etwas. Niemand würde an ihrer Dummheit leiden müssen. Zu dumm, dass sie nicht noch ein Paar Schuhe gekauft hatte. Dabei hieß es doch, Frauen im Kaufrausch würden immer zu Schuhen greifen. Sie konnte auch nichts richtig machen.

Sie wusste nicht, wie lange sie so dagesessen und nach unten, auf die Stadt, geschaut hatte. Hier oben war es so still, und trotz der vielen erleuchteten Fenster und den Autos auf den Straßen konnte sie sich vorstellen, ganz allein auf der Welt zu sein.

Aber es half ja alles nichts. Sie musste zurück, nach Hause. Und ihr Magen meldete sich langsam auch. Sie stützte sich mit den Händen ab, um aufzustehen, als sie plötzlich unsanft an der Schulter gepackt und zurückgerissen wurde.

Erschrocken fuhr sie herum, einen zornigen Ausruf auf den Lippen (Stichwort: Grabscher). Der erstarb aber, als sie sah, mit wem sie es zu tun hatte.

Sasuke!

Gleichgültig, wie immer, sah er auf sie herunter.

„Lass den Scheiß.“

Nur seine Stimme klang anders als sonst. Sie hatte keine Zeit, nachzudenken, was es war, aber sie glaubte, unterdrückten Ärger herauszuhören.

Und nebenbei: von was für einem „scheiß“ redete er da?! Sie hatte Weltschmerz gehabt und sich deshalb hier hochgeflüchtet. Das war sicher albern, aber ihr Privatvergnügen. Und solange er nicht beim Sicherheitsdienst war, ging ihn das auch nichts an.

Betont langsam stand sie auf, widerstand aber der Versuchung, sich imaginären Staub von der Hose zu klopfen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, wie um sich (und ihr Herz) vor ihm zu schützen. Was für eine Ironie. Gerade, als sie sich damit abfinden wollte, dass sie ihm „völlig gleichgültig“ war, tauchte er hier auf. Aber er konnte ihr nichts. Sie war stark- das einzige, was dieses schöne Gesamtbild störte war die Tatsache, dass sie nur einen Schuh trug, auf einem Bein balancierte und deshalb leicht schwankte.

„Wovon redest du da?!“

Er schnaubte angewidert und erklärte dann barsch:

„Das ist ja wohl mehr als offensichtlich.“

Und dann, nach einer kurzen Pause fügte er ruhiger, fast schon sanft, hinzu:

„Das Leben ist halt scheiße. Aber meinst du, es wird besser, wenn du hier jetzt einen freiwilligen Abhang hinlegst?“
 

So musste es sein, wenn man im falschen Film gefangen war.

„Du...du hast wirklich gedacht, ich wollte...hier runterspringen?!“

Sakura konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme mehrfach kippte. Das konnte er nicht gedacht haben. Nicht, wenn er auch nur eine Sekunde, einen Gedanken an sie verschwendet hatte. Sicher, manchmal war sie traurig und müde (woran er nicht ganz unschuldig war) aber selbst dann...Niemals. Das könnte sie ihrer Familie und ihren Freunden nie antun. Und außerdem war sie kein Feigling.

Er zuckte mit den Schultern, als wäre es ihm unangenehm, die offensichtliche Wahrheit bestätigen zu müssen. Er sprach unwillig und abgehackt.

„Das passiert hier häufiger. Bestimmt zehn Mal, seit ich hier wohne. Verzweifelte wählen diesen Weg.“

„Ich. Bin. Nicht. Verzweifelt.“ fauchte Sakura. Die Demütigungen, die sie von ihm einzustecken hatte, nahmen wohl nie ein Ende.

Er erwiderte nichts darauf, sondern sah sie nur an. Dann holte er ihren Schuh hinter dem Rücken hervor und reichte ihn ihr. Falls es überhaupt möglich war, wünscht Sakura sich jetzt noch mehr, sich in Luft auflösen zu können. Er hatte ihn gefunden...darum also.

„Du irrst dich.“

Es fiel ihr überraschend leicht, ruhig zu sprechen.

„Ich bin erleichtert, das zu hören.“

Sie forschte in seinem Gesicht nach einem Anzeichen von Spott, in seiner Stimme nach dem Ansatz eines Lachens. Beides Fehlanzeige. Zögerlich nahm sie ihren Schuh. Die Szene erinnerte leicht an Aschenputtel- mit dem kleinen Unterschied, dass der Prinz kein Interesse an Aschenputtel hatte. Flüchtig berührten sich ihre Hände. Als hätte sie sich verbrannt zog Sakura die Hand zurück und ging in die Knie und sorgte dafür, dass sie wenigstens in einer Hinsicht sicher stand.

„Ich bring dich runter.“

Wie wahr.
 

Während der Fahrstuhlfahrt schwiegen beide. Es gab ja auch nichts zu sagen. Sasuke lehnte mit dem Rücken an der Wand und sie wühlte in ihrer Handtasche herum. Ein paar Mal fing sie aus den Augenwinkeln seinen nachdenklichen Blick auf- oder wenigstens das, was sie für einen nachdenklichen Blick hielt. Sie hatte es aufgegeben, ihn einschätzen zu wollen. Sie stieß auf den Flyer, den Ino ausgeteilt hatte.

Ping. Mit einem sanften Ruck kam der Lift zum stehen. Endlich!

Sasuke machte keine Anstalten auszusteigen. Sakura griff nach ihren Tragetaschen und schob sich an ihm vorbei, bleib aber in der Tür noch einmal stehen. Angriffslustig sah sie ihn an.

„Wenn du dir schon den Kopf zerbrichst- Samstag sind wir dort. Dann kannst du dich überzeugen, dass ich noch lebe.“

Mit diesen Worten warf sie ihm den zerknüllten Flyer vor die Füße. Wieder dieser Blick, den sie nicht deuten konnte. Zu ihrer Überraschung bückte er sich, schob die Kugel achtlos in seine Hosentasche und drückte auf den Knopf für den siebenundvierzigsten Stock. Sie wandte sich zum gehen. Als die Türen sich schon schlossen sagte er:

„Verlass dich nicht drauf, Sakura.“
 

TenTen-oder: ein wahr gewordner Albtraum
 

„Das zeih ich nicht an! Niemals“

anklagend fuchtelte TenTen mit dem türkis-schwarzen Hauch von Nichts, den die verdammte Ino ihr vorhin mit einem strahlenden Lächeln in die Hand gedrückt hatte, in der Luft herum. Angewidert zog sie es in die Länge- wenn man das denn Länge nennen konnte. Jedes Vorbeugen konnte ihr Tod sein...es bedeckte nämlich nur mit knapper Not ihren Hintern. Dazu gab es dann noch lächerlich unpraktische Ärmel, die zwar theoretisch lang waren- aber so geschlitzt, dass sie gerade bis zu den Schultern reichten.

Hätte sie es mit einem Wort beschreiben müssen, dann wäre es „unerträglich“.

„Ich weiß nicht, was du hast. Hochgeschlossen ist es doch.“

Ino steckte ihren Kopf zur Tür rein, wahrscheinlich, um sich an TenTens Leid zu erfreuen. Sie hatte sich noch nicht umgezogen.

Hochgeschlossen, in der Tat. Und wie nannte sie das da unten? Tiefabgesägt?!

„Da kann doch jeder meine Unterhose sehen!“

Wieder verfluchte TenTen sich. Warum hatte sie sich auf diesen dämlichen Klub eingelassen? Warum hatte sie zu diesem Klamottentausch eingelassen?

„Dann hoff ich für dich, dass du deine Liebestöter im Schrank gelassen hast.“ Ino verschränkte die Arme vor der Brust und grinste hinterhältig „Außerdem weißt du doch, was wir ausgemacht haben: das, oder nichts.“

Das Schlimme war, dass TenTen ihr das absolut zutraute.

„Schuhe sind dabei, und um den Rest kümmer’ ich mich gleich.“

„Wenn ich eine Lungenentzündung kriege und sterbe bist du schuld.“

Sie wusste, dass sie auf verlorenem Posten kämpfte, aber sie konnte nicht einfach klein bei geben.

„Das einzige, was du kriegen wirst ist männliche Aufmerksamkeit. Wahrscheinlich zum ersten Mal in deinem Leben. Und daran ist noch keine gestorben.“

Sie wandte sich zum gehen. TenTen hatte eine ziemlich genaue Vorstellung, wie das da auflaufen würde. Sie würden zu der Party gehen, Ino würde alle Männer um den Finger wickeln und sie würde bestenfalls ein paar Lacher ernten. Aber so leicht gab sie sich nicht geschlagen.

Ino wandte sich zum gehen.

„Hey, warte Mal!“

„Vergiss es. Ich bin nicht bestechlich.“

„Das weiß ich doch.“ TenTen schüttelte ungeduldig den Kopf. „Aber ich finde, wir sollten den Einsatz erhöhen. Nur die Klamottentauschen ist doch langweilig.“

„Heißt?“

„Jeder gibt dem anderen eine Mission mit.“

Falls sie gehofft hatte, Ino einen Schrecken einzujagen- Pech gehabt. Schon wider. Diese strahlte.

„Du bist ja gar nicht zu langweilig, wie du aussiehst! Genau das machen wir. Ich sag schnell den anderen bescheid!“

Und mit diesen Worten tänzelte sie davon. TenTen hatte das üble Gefühl, sich gerade selbst ins Bein geschossen zu haben.

Sie begann, sich in ihr Schicksal zu fügen- als sie plötzlich einen lauten Entsetzensschrei hörte. Inos Entsetzensschrei. Es gab also doch noch Gerechtigkeit.
 

Ino-oder: Marie Antoinette lässt grüßen
 

Hastig überlegte Ino, ob es nicht doch besser wäre, nackt zu gehen.

Sicher, für jemanden, der auf historische Kostüme abfuhr- oder der wenigstens einen Dienstmädchen Fetisch hatte, war es wohl ein Traum.

Dumm nur, dass sie weder das eine, noch das andere war.

Und das Kleid damit ihr stoffgewordener Albtraum war.

Nackt zu gehen, hatte bestimmt seine Vorteile.

Das Kleid war bodenlang, schwarz, mit weißen Spitzen und einem Reifrock. Einem Reifrock, verdammt! Ah, und um das Desaster komplett zu machen: eine Schürze und eine Jacke mit hohem Kragen gab es auch noch. Und einen Ausschnitt, der gerade einmal das Schlüsselbein zeigt.

Sie wollte Shikamaru (zurück-) erobern, indem sie ihm zeigte, was er verpasste. Und nicht als Schneewittchens (oder in diesem Fall: Schneemaris) böse Stiefmutter aufschlagen. War es Hinata irgendwie entgangen, dass das keine Kostümparty war und sie von allen ausgelacht werden würde?

Vor Inos innerem Augen lief ein Horrorfilm ab. Sie tauchte, in diesem lächerlichen Ding, auf, wurde von allen ausgelacht, und dann war da noch Temari, die ihrem Schatz gut vernehmlich ins Ohr flüsterte „Kennst du die?“ und Shikamaru, der in einem feierlichen Tonfall antwortete „Irrsinn ist vererblich- Geschmacklosigkeit auch. Ein wirklich interessanter Fall. Unser Mitleid sollte ihr und der Familie gelten.“. Und dann würde sich endlich der Boden auftun und sie verschlucken. Sie würde Stadt und Land verlassen, ihren Namen ändern uns ins Kloster gehen, wo sie dann irgendwann an der Schande starb. Auf ihrem Grabstein würde stehen ’Ihre Jugend und Schönheit wurden von einer großen Blamage überstrahlt, die ihr Ende...’

„Ino? Gefällt es dir?“

Hinatas sanfte Stimme unterbrach die Auswahl des richtigen Spruches für ihr Grab in der Fremde.

„Was?!“ fauchte sie.

Hinata trat erschrocken einen Schritt zurück und fing sofort wider an zu stottern.

„I-ich hab es m-mir mal gekauft u-und dann doch n-nicht getraut e-es anzuziehen.“

Kein Wunder. Immerhin hatte ihre Schüchternheit Hinata die Art Blamage erspart, die Ino noch bevorstand.

„A-aber dir s-steht es bestimmt.“

Dieses Zutrauen rührte Ino. Fast schämte sie sich, so schlecht von Hinata gedacht zu haben. Die meinte es ja wirklich nur gut. Auch wenn sie keinen Geschmack hatte. Sie quälte sich ein Grinsen ab. Shikamaru wäre sicher stolz (wenn das nicht vernünftig und erwachsen war, was dann?) auf sie gewesen- wenn er denn nicht damit beschäftigt gewesen wäre, mit einer anderen herumzumachen.

„Du hast recht, es wird bestimmt toll.“

Hinata strahlte.

„Und hier sind auch noch Zettel und Stift- wegen der anderen Sache.“ mit diesen Worten eilte sie davon.

Und Ino konnte ihren Namen ja immer noch ändern.
 

Sakura-oder: Große Erwartungen
 

Ein Hosenanzug sollte also ihr Schicksal sein. Es hätte schlimmer kommen können und da Sasuke sich eh nicht blicken lassen würde, war auch das egal.

Das er nicht da sein würde, war eine sichere Bank. Sie musste sich nicht einmal vor falschen Erwartungen schützen, es war einfach so. Schließlich hatte sie oft genug vergeblich nach ihm Ausschau gehalten. Dieses mal war sie fast froh, dass sie ihn nicht sehen musste. Nach der Sache auf dem Dach gingen ihre romantischen Gefühle stark gegen Null. Auch wenn sich das wider ändern würde.

Nachdenklich zupfte sie an dem Teil herum. Es würde locker sitzen und hatte die Farbe von ausgebleichtem Denim. Am linken Ärmel waren ein paar Farbspritzer. Scheiße, war sie denn eigentlich die einzige, die die Sache ernst genommen hatte? Oh, und dazu gab es noch eine Lederjacke, Marke Presswurst. Und das, wo sie Leder wie die Pest hasste.

Langsam verstand sie, warum Ino so geschrien hatte.

Hoffentlich ging der Abend schnell vorbei.
 

Hinata-oder: Aufbruch in eine neue Welt
 

Neugierig öffnete Hinata die Tasche, die Sakura ihr in die Hand gedrückt hatte. Was für eine Ironie, dass ausgerechnet Sakura für ihr Outfit zuständig war. Ob es sich wirklich anfühlen würde, wie sie zu sein, wenn sie ihr Kleid trug?

Hastig schob Hinata diesen Gedanken beiseite. Sie durfte sich keine falschen Hoffnungen machen. Ein Kleid, aus einem anderen Schrank würde sie leider noch lange nicht zu einer anderen Person machen. Es würde sie nicht hübscher, schlagfertiger oder interessanter machen.

Obwohl es schwer war, die Hoffnung auf ein Wunder so ganz aufzugeben. Sie war Naruto seit seinem Vorschlag so weit wie möglich aus dem Weg gegangen. Und vielleicht, wenn er sie jetzt in diesem Kleid sah...vielleicht würde ihm ja das die Augen öffnen?

Sie schüttelte den Kopf und wischte sich sorgfältig die Hände an der Hose ab. Sie war so nervös! Zwei Tage im Voraus hatte sie angefangen, sich Gedanken zu machen, alle eventuellen Unannehmlichkeiten durchzugehen, und jetzt war es soweit.

Vorsichtig holte sie das Kleid auf der Tasche. Es war so hübsch...Sicher nicht das, was sie sich freiwillig ausgesucht hätte. Dafür war es zu auffällig. Es war ein primelgelbes Sommerkleid, mit Blumenprint. Dazu gab es noch eine schokobraune Strickjacke.

Zufrieden drehte sie sich einmal im Kreis.

Es würde bestimmt ein schöner Abend werden.
 

Eine Stunde später stiegen sie vor der Disco aus dem Taxi.

Es hatte vor allem deshalb so lange gedauert, weil Ino erst TenTen mit der Nagelschere bedrohen musste („Ich mach dir einen Schlitz ins Kleid, dann zeigst du noch mehr Bein!“), bevor diese sich bereit erklärte, ihr Zöpfe aufzumachen. Weitere zehn Minuten (diesmal mit der Drohung, einen Ausschnitt beizusteuern) später fielen die schulterlangen, schwarzen Haare in sanften Wellen herab.

Aber jetzt war es endlich soweit. Sie waren geschminkt, mit Schmuck und Schuhen ausstaffiert, parfümiert...

Hinata konnte ohne Neid sagen, dass die drei wunderschön aussahen. Wenn auch auf eine eher ungewöhnliche Art und Weise.

Sie atmete tief durch.

Es war soweit.

Shwodown.



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  TigerNagato
2010-10-24T14:33:30+00:00 24.10.2010 16:33
Der Hamma. Ich bin schon gespannt, auf die reaktionen der anderen auf der Party. Du musst unbedingt schnell weiterschreiben. Ich frage mich, warum ich erst jetzt auf dieses kleine Juwel gestoßen bin?
lg shadowgate
Von: abgemeldet
2010-09-06T10:26:06+00:00 06.09.2010 12:26
uiuiui!!!! Bin ich gespannt!!! tolles kapi, ich habs dir glaub ich schon mal gesagt aber ich sags nochmal: Der aufbau deiner kapitel ist genial!

schreib schnell weiter!
Von:  PurplePassion
2010-09-01T17:00:29+00:00 01.09.2010 19:00
wie versprochen, hier dein kommi! und ich mach das doch nich nur, weil ich dir gesagt habe ich wuerde es machen, ich mach das, weil ich deine ff LIEBE!!! :D
ino tut mir am meisten leid, aber die war es ja die auf diese schnappsidee kam! xD karma ebn.. und von hinata ist es ja doch sehr suess gewesen.

ich find das toll, dass sich tenten so auftakeln musste. ich mag sexy tenten! :P

ansonsten war die szene mit sasuke und sakura voll niedlich. dieser junge verwirrt ja ganz schoen!!

und dein schreibstil! ich liebe es! die woerter wiederholen sich nicht und erscheint somit nicht monoton (finde ich) und du bringst witz mit rein! :) lieblingsstelle: ' "ich bring dich runter." wie wahr.'

hehehehe!kann's kaum erwarten bis es weitergeht!! freu mich schon!

mach's gut!
Von: abgemeldet
2010-08-17T15:01:09+00:00 17.08.2010 17:01
schönes kapitel ich mag deinen humor :P
nur das mit der party... mh bin gespannt wie das die situation der drei rettet :O
ziemlich gut find ich auch das du alle perspektiven darstellst :)
mach so weiter ich freu mich aufs nächste kapitel

liebe grüße Line
Von:  PurplePassion
2010-08-17T03:24:34+00:00 17.08.2010 05:24
yaaaaaaaaaaaaaaaay!! endlich ist es da!! :DD
du hast leine ahnung wie lange ich drauf gewartet habe! oO
und: null enttaeuschung! :)

ich will UNEBEDINGT wissen wie es weiter geht, kann's schon kaum erwarten. ich frage mich schon wie das alles laufen wird. und deine idee ist ja doch um einiges komplexer als man am anfang meinen wuerde! cool! aber hoffentlich brigt dich das schlussendlich nicht aus der bahn! oO

haaach!! ich bin verliebt mit deinen girls! du bringst sie zum grossen teil echt original getreu rueber, ohne dass sie in der modernen zeit fehl am platz wirken!!
bewundernsweeert!!! *_*

okee.. jednfalls: weiter sooo!!! (aber dallii!! ich fuehl mich wie auf entzung wenn ich auf den naechsten kap wratee!)
Von: abgemeldet
2010-07-30T12:48:56+00:00 30.07.2010 14:48
guter anfang, sehr gute idee weiter so !
bin gespannt wie das nächste kapi. wird.
und ein lob an deinen musik geschmack ;)

liebe grüße
Von:  xSnowPrincess
2010-07-30T10:38:30+00:00 30.07.2010 12:38
Hallöchen. :)

Also zuerst mal, ich finde deinen Schreibstil eigentlich ganz schön. Er beschränkt sich auf das Wesentliche und ist nicht zu ausgeschmückt. Wie du die Situationen darstellst gefällt mir übrigens sehr gut. :)

Dann will ich was zum Inhalt sagen. Die Geschichte ist ja eher realistisch gehalten, immerhin passiert es oft dass man unglücklich verliebt ist, und mir gefällt auch die Umgangssprache die du verwendest um die Situationen darzustellen. (z.B. „abkotzen“) Eine hochgestochene Redeart hätte hier absolut deplatziert gewirkt.

Aber die Aktion von Neji fand ich obermies. Eine Wette. o.o Für eine Flasche Single Malt spielt er mit Gefühlen? Typisch Player, huh? Aber auch die anderen Situationen hatten ihre Dramatik. Vor allem das Sasuke Sakura nicht hasst, sondern sie ihm nur völlig gleichgültig ist. Soso, Shikamaru hat jetzt also Temari und Hinatas Geschichte ist auch nicht unbedingt schön.

Nochmal was zum Schreibstil. Meistens lässt sich der Text flüssig lesen, aber es gibt auch ein paar Stellen über die man ein wenig stolpert. Das ist eigentlich nicht so tragisch, vielleicht kommt es auch nur mir so vor, das ist teilweise einfach Ansichtssache, ich hab dir hier mal zwei kleine Beispiele rausgeschrieben, damit du siehst was ich meine. ;)

Das war vor drei Jahren so gewesen. Und würde auch heute noch so sein.
Satzanfänge mit „und“ sind immer so eine Sache, aber davon mal komplett abgesehen (weil ich es auch mache^^) könnte man die beiden Sätze auch einfach miteinander verbinden. :P

Aber er hörte sie gar nicht. War viel zu begeistert.
Den oberen kann man noch so stehen lassen, aber hier ist der 2. Satz genau genommen eigentlich gar kein Satz, weil ihm das Subjekt fehlt. :D Würdest du schreiben Er war viel zu begeistert, dann würde es funktionieren. <3

Sodala, was deine Rechtschreibung angeht, an sich ist sie ganz okay, hier und dahaben sich ein paar kleine Fehler eingeschlichen, aber die macht fast jeder und sie fallen dem Rest des Kapitels auch nicht negativ zu Lasten. Außerdem waren es auch keine großen Fehler, sondern eher so Flüchtigkeitsfehlerchen wie ein kleingeschriebenes Wort, welches groß gehört oder so. Nicht der Rede wert eigentlich. ^^

Die Idee mit den Outakes find ich toll :D Wobei ich das erste beim erste Mal lesen gar nicht verstanden habe – soll heißen ich hab gar nicht gemerkt das da etwas nicht ganz richtig ist. :D

Die Charaktere fand ich jetzt auch nicht zu OOC ein wenig ist eigentlich immer da, weil es Alternatives Universum ist. Was wie ich finde gar nicht gepasst hat ist das Ino irgendwie denkt er würde sie Kleines nennen, das passt mal gar nicht zu Shikamaru, sorry. Das ist einfach nicht seine Art. Wen ich die Szene falsch verstanden habe, dann vergiss die letzten zwei Sätze einfach. ^^

Und nun zu deiner abschließenden Frage ob man es aushalten konnte. Meiner Meinung nach definitiv, ja. Du unterschätzt dich selbst ein bisschen. Und wie gesagt, dein Stil ist auch nicht schlecht. Vielleicht könntest du an manchen Stellen noch ein wenig mehr Beschreibungen einbringen, aber das ist letztendlich auch wieder Ansichtssache.

Jedenfalls finde ich das Kapitel auf seine Art und Weise süß und ich hoffe das du so weitermachst und ich dich jetzt nicht irgendwie verunsichert habe, weil du ja sagtest du würdest gerne ein wenig Kritik haben. :)

Liebe Grüße. ♥

Von:  coollime
2010-07-27T22:04:50+00:00 28.07.2010 00:04
also ih finde deine geschichte toll :3
dein schreibstyle is auch toll und wie ziyi sagte: du beschäftigst dich mit dem wesentlichen ^-^
gut so mach weiter =3

Von:  PurplePassion
2010-07-27T20:43:28+00:00 27.07.2010 22:43
omg! es ist echt gut geworden, finde ich. also, es wuerde mich auf jeden fall freuen weiterlesen zu koennen, also hoffe ich, dass es bald weitergeht. :)
Von:  Bananenschale
2010-07-27T19:47:53+00:00 27.07.2010 21:47
ich finde das Kapitel schon sehr gut. Die vier tun mir wirklich Leid, vor allem aber Tenten. Neji ist echt ein Vollidiot.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


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