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Shinji's World

(wo-men 2)
von

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10. - Elterliche Diskussionen

10. - Elterliche Diskussionen
 

Zero glaubt sich verhört zu haben
 

„Wie…jetzt…?“, wollte ich etwas verwundert wissen und stellte mein Glas beiseite. „Shinji, ich versteh nicht. Ich frage dich nach deinem Gitarristen, da erzählst du was von Eis. Bin ich im falschen Film?! Erklär es mir bitte langsam, ich bin schon älter als du, weißt du?“

„Sonst verstehst du auch immer bildliche Metaphern…“, warf Karyu mit großen Augen ein. Ich schlug ihm nur genervt gegen den Arm und blickte wieder erwartungsvoll zu unserem Sohn. Der starrte mich an, ehe er zu lächeln begann.

„Weißt du noch…das Mädchen mit der Mütze?~“

„Was ist mit der?“, nun eher gelangweilt stützte ich meinen Kopf auf meinen Arm. Ich wollte nichts von irgendwelchen Tussis hören, die meinem Sohn den Kopf verdrehten. Das Thema war eh uninteressant für mich. Das konnte er mit Karyu führen, der verstand mehr als genug von Frauen. Leider.

„Naja...“, er löste sich aus dem Rahmen und kam langsam näher, „Wir hatten heute wieder unser Vorspielen…war genauso schlecht wie das erste. Okay, der eine Typ war ganz okay, aber naja. Wir wollten den schon nehmen, aber da kam noch jemand rein. Wir hielten nicht viel davon, waren jedoch still, als die Gitarrentöne durch den Raum hallten. Weißt du, wer da saß und spielte? Es war das Mädchen mit der Mütze, Mi-chan.“
 

Er strahlte mich an und ich war versucht zu fragen, ob ich im falschen Film war. Einige Sekunden hörte man in der Küche nichts weiter als das Ticken der Uhr. Dann konnte ich nicht mehr und stieß ein entsetztes „WAAAAAAAAAAAS?!“ aus. Große Hamsteräuglein blinzelten mich an. Dann wiederholte Shinji noch einmal zögerlich: „Das Mädchen, was…was mir immer so auffiel wegen ihrer lustigen Mütze und weil sie so gut gelaunt war…die hat bei uns vorgespielt…“

Mein Gehirn versuchte das gerade irgendwie zu verarbeiten. Ich starrte ihn eine Weile an, dann verengten sich meine Augen zu Schlitzen: „Ihr habt sie nicht ernsthaft genommen, oder?“

Der Blick meines Sohnes wurde immer irritierter. „Was, warum? Sie…hast du sie mal spielen hören?“

„Nein! Will ich auch gar nicht!“

„Ja aber dann versteh ich nicht-“

„Ihr habt die nicht ernsthaft genommen?!“

„Doch…“, er sah unsicher drein, wie damals, wenn er als Kleiner was ausgeheckt hatte. Ich wusste nicht warum, aber in mir stieg die Wut auf. „Seid ihr total verrückt?! Ihr könnt doch nicht irgend so eine da in eure Band nehmen! Ihr kennt die gar nicht!“

„Wow, als wenn wir die anderen Bewerber gekannt hätten!“, begann er nun ebenfalls erbost, „Sag mal was hast du so sehr gegen sie, Mapa?! Du kennst sie gar nicht!“

„Deine Erzählungen reichen mir! Shinji, überleg doch mal! Ihr wollt ernsthaft mit der Band rauskommen, nicht nur so als Hobby…da macht die Kleine eure Pläne alle zunichte! Zumal ich mir denken kann, dass sie vielleicht nicht nur dir versucht den Kopf zu verdrehen! Verdammt Shinji, Frauen können so böse sein!“

„Das musst du ja gerade wissen, du warst ja immerhin mal eine.“ - Oha, der Zynismus von ihm kam meinem immer näher, „Außerdem reicht es nicht nur dir ollen Zicke, sondern auch mir! Verdammt Mapa, es nervt mich, wenn du mich so bevormundest! Ich bin keine 10 mehr! Und ich weiß ja sehr wohl, was für meine Band das Beste ist! Nur weil du Angst darum hast, dass sie mir den Kopf verdreht?! Ich bitte dich! Ja, ich fand sie süß, aber das ist mir jetzt egal, sie ist jetzt ein Teil der Band! Ich habe noch nie jemanden so Gitarre spielen sehen und hören und da kannst du noch so viel dazu sagen! Ich hab vielleicht wenig Erfahrungen mit Frauen, aber immerhin noch mehr als du!“

Meine Augen weiteten sich. Hatte er das eben wirklich gesagt? Einen Moment starrte ich Shinji einfach nur an, dann ballten sich meine Hände zu Fäusten, „Wie kannst du es wagen…!“

„Ich wage mich eben jetzt mal mehr als sonst! Ich will dir auch mal meine Meinung sagen können!“

„Das durftest du schon immer Shinji, jetzt tu mal nicht so als ob, du drehst ja gerade total ab!“

„WER dreht hier denn ab?! Weil ich ein Mädchen in der Band habe?! Uh, ist ja auch so schlimm~ Verdammt, ich hab keine Lust mehr auf das Theater hier…“, er packte sich sein Zeug zusammen, während ich ihn weiter anstarrte, „Was hast du vor?!“

„Ich geh in mein Zimmer, lasst mich einfach in Ruhe!“,

„Du spinnst doch!“, rief ich ihm noch nach. Und ehe ich es mich versah, war er wütend davon gebraust.
 

In mir kämpften gerade die verschiedensten Gefühle. Ich war wütend, enttäuscht und fühlte mich schrecklich. Mein ganzer Körper begann zu zittern, meine Beine drohten nachzugeben. Ich konnte mich nicht mehr auf ihnen halten und knickte ein. Statt jedoch mit dem Kopf gegen den Tisch zu schlagen, umfingen mich zwei starke Arme, zogen mich auf die Couch.

Ich wusste wer es war und bäumte nun meine letzte Kraft auf, um mich gegen ihn zu stemmen. „Lass mich los Karyu!“

„Nein! Sonst schlägst du dir den Schädel auf oder anderes schlimmes…“

„Lass mich! Du hast mir eben nicht geholfen dann brauchst du es jetzt auch nicht!“

„Nun hör mal! Ihr seid beide alt genug um über eure Probleme zu reden. Warum soll ich mich da einmischen?“

„Du hättest verhindern können, dass er so ausrastet!“

„Bitte?! Also ich glaube, nicht nur Shinji ist ausgerastet. Schatz, nimm es mir nicht übel, ich liebe euch. Aber ihr habt beide überreagiert.“

„Ja aber…“, ich blickte Karyu zweifelnd an. Doch dessen Blick ließ meine Wut verfliegen, stattdessen wurde ich immer unsicherer. „Aber ich will ihn doch nur vor Enttäuschungen bewahren…“

Karyu seufzte und nahm mich fester in den Arm. Ich musste schlucken.

„Michio….hör mal, wie oft haben wir schon darüber geredet? Du musst dich daran gewöhnen… er ist kein kleines Kind mehr. Er kann auf eigenen Beinen stehen und will die Welt selbst erkunden. Er braucht uns und wird uns immer brauchen, aber nicht bei allem. Er muss auch die Erfahrung machen, enttäuscht zu werden, auch wenn du das nicht hören willst. Aber davor wirst du ihn nicht ewig bewahren können.“

„Aber…ich wollte es…wirklich..“, stammelte ich unsicher und kämpfte gegen den riesen Kloß in meinem Hals an. Ich wusste, wenn er weiter anschwoll, würde ich gleich ersticken.

„Ich weiß. Das zeichnet eine gute Mama auch aus, aber du musst ihn auch andere Erfahrungen machen lassen. Oder willst du, dass er mit fünfzig noch hier sitzt, weil du es so möchtest, er sich selbst aber unglücklich fühlt? Er weiß, was er tut.“

„Ja aber…es ging ihm immer um seine Band! Und jetzt kommt ein Mädchen, für das er schwärmt -die er zugegeben gar nicht kennt! Und spaziert einfach so in seine Band! Was soll ich davon halten? Sie wird ihm den Kopf verdrehen und das mit der Band wird alles schief gehen und-“

„Schhht.“, Yoshitaka legte mir einen Finger an die Lippen. „Sieh mich an.“, er hob mein Kinn an. „Hör endlich auf zu zweifeln, mein Hübscher.“, raunte er nur und küsste mich sanft. „Er wird sie nicht grundlos in die Band gelassen haben. Überleg mal, er liebt die Band. Das heißt, hätte das Mädchen schrecklich gespielt, wäre sie gar nicht so weit gekommen. Zumal nicht Shinji allein die Band ist. Nabu ist auch noch da und vor allem Satoru. Und bei dem weiß ich, dass er mindestens genauso misstrauisch war, erinnere ich mich doch nur an euer beider Gejammer letztens. Shinji weiß, was er tut. Und wenn nicht, wird er aus seinen Fehlern lernen. Klar magst du ihn vor Enttäuschungen bewahren wollen, aber das kannst du nicht. Das wirst du auch nie können. Aber was du tun kannst, ist ihn aufzufangen wenn er abstürzt, ihm erneut den Rücken stärken und ihn wieder auf seinen Weg zurück zu schieben. Und natürlich ihn weiter über alles lieben, denn du bist eine gute Mama.“
 

Kami-sama, unter normalen Umständen hätte ich Karyu für solchen Text eine reingewürgt, so schmalzig wie es war. Aber jetzt…ich hätte heulen können. Ich konnte es mir gerade so verkneifen. Langsam nickte ich, dann wanderte mein Blick erneut zu Karyus vertrauensvollen und unheimlich lieb dreinschauenden Augen. „Ich…ich sollte mich entschuldigen, oder…?“

„Ja, dass solltest du.“

„Und wie…? Ich habe keine Ahnung, Karyu, er hasst mich sicher, so sauer wie er war…“

„Ach was. Komm, du hast dich schon oft entschuldigt. Sag einfach, warum du so reagiert hast, wovor du Angst hast, was du fühlst…all das.“

„Karyu…ich kann nicht über Gefühle reden und das weißt du!“

„Quatsch. Das kannst du. Bei Shinji sogar noch besser als bei mir, also los jetzt!“, er schubste mich regelrecht von der Couch, weshalb ich verdattert blinzelte, schließlich jedoch nickte und aus dem Wohnzimmer lief. Einmal tief durchatmen, dann trat ich den steilen Weg zum Ziel an. Den Anfang bildete unsere Treppe, dann die Zimmertür, dann Shinji und dann hoffentlich das Ziel, die Versöhnung. Doch bereits an der Zimmertür scheiterte ich. Es vergingen gefühlte Ewigkeiten, in der ich die Tür einfach nur anstarrte. Das war das allererste Mal, dass mir auffiel, wie interessant sie eigentlich gemustert war…

Doch irgendwann kam die Zeit, da trat mein Mutterherz meinem inneren Schweinehund kräftig in den Allerwertesten und klopfte einfach an. Es geschah quasi wie von allein und als ich das Klopfgeräusch vernahm, erschrak ich heftig. Ich wollte schon wieder wegrennen, doch das verbot das Mutterherz. Und das war stärker als alles andere. Jedoch kam von drinnen keine Reaktion. Ich klopfte noch einmal. Und noch einmal. Immer wieder. Schließlich gab ich es auf und trat einfach ein.
 

Kurz blickte ich mich im Zimmer um, bis ich Shinji auf dem Bett ausmachte. Er hatte mir den Rücken zugedreht und klimperte langsame, schwerfällige Töne aus seiner Gitarre. Eine Weile musterte ich ihn einfach nur, bis mir auffiel, dass ein Zittern durch seinen Körper lief. Und da verstand ich. Erschrocken weiteten sich meine Augen.

Das hatte ich doch nicht gewollt!

Ich hatte mir doch geschworen, ihn nie wieder zum Weinen zu bringen, nie wieder…! Damals, als ich ihn einmal so schrecklich ausgeschimpft hatte. Er war bei rot auf eine Straße gerannt und ich konnte ihn gerade so wieder auf den Fußweg zurückziehen, bevor ein Auto kam. Ich war so voller Angst gewesen in dem Moment, dass ich ihn angeschrien hatte, dies nie wieder zu tun. Seine kleinen Kinderaugen hatten sich mit Tränen gefüllt und er war weggelaufen. Schließlich hatten wir ihn zum Glück auf seinem Lieblingsspielplatz wiedergefunden… Damals hatte ich es mir geschworen. Und nun?! Nun hatte ich diesen Schwur kläglich zerstört. Mein Sohn war traurig, wegen mir. Nur wegen mir.
 

Erneut spürte ich den dicken Kloß. Ich schluckte ihn schwerfällig hinab, dann ging ich langsam auf meinen Sohn zu.
 

„Shin…Shinji..?“, hauchte ich unsicher und streckte eine Hand nach ihm aus, ließ sie dann jedoch lieber wieder sinken.

„Was…willst du noch hier…? Mir weiter vorhalten…dass ich nichts kann…? Das du mir nicht vertraust..?“ Ich erschrak vor seiner Stimme. Sie klang so gebrochen, unsicher und unendlich traurig, dass sich mir im Inneren alles herum drehte. Was hatte ich nur angestellt?

„Shin…Shinji…ich bin hier, um mit dir zu reden…“

Er schob die Gitarre von sich und drehte sich um. Erneut stach es in mir, als ich seine Tränen erblickte. „Worüber? Du hast mir doch schon all das gesagt, was du denkst! Mapa…ich bin es leid, dass du mir nicht vertraust…geh, ich will das alles nicht mehr hören..!“, er biss sich auf die Unterlippe, jedoch brach ein kleines Schluchzen hervor. Das war der Auslöser, weshalb ich den letzten Abstand überwand. Ich setzte mich zu ihm und zog ihn in meine Arme.

Ich konnte seinen Wiederstand spüren, bis er sich schließlich doch an mich lehnte, jedoch ungehemmt zu weinen begann.

„Es tut mir leid, Schatz…Es tut mir so schrecklich leid…Ich wollte das alles nicht…“

„Du hast mir so weh getan, Mapa…! Ich wollte doch nur, dass du stolz bist..! Dass du mir vertraust, mehr nicht…! Natürlich fand ich das Mädchen toll, aber meine Band ist mir wichtiger, und das wollte ich, dass du das weißt…aber…“, er krallte sich in mein Oberteil und schluchzte erneut auf. Ich hielt ihn fest und streichelte beruhigend seinen Rücken. Er musste erst einmal wieder runterkommen, auch wenn jede Träne, jeder Schluchzer schrecklich schmerzte. Doch da war ich selbst schuld, dass musste ich nun aushalten. Wie hatte ich ihm nur so weh tun können? Ich hatte doch nicht gewusst, dass er das so ernst nahm! ‚Aber ich hätte es mir denken müssen.‘, schollt ich mich in Gedanken bitter. Ich war mit meinen Ziegenhufen auf dem armen kleinen Flauschhamster herumgetrampelt.
 

„Shinji…“, begann ich noch einmal, als er aufgehört hatte zu schluchzen und nur noch leise weinte. „Es tut mir wirklich leid, dass ich dich mit meinem Verhalten verletzt und enttäuscht habe…ich weiß, das kommt auch ein wenig spät, die Entschuldigung. Ich hab mich schon so oft daneben benommen…ich bin halt keine richtige Mutter.“

Er krallte sich in meine Arme und schüttelte den Kopf, blickte mich aber nicht an, „Sag…sag das doch nicht immer! Ich liebe dich verdammt nochmal so, wie du bist…ich will keine andere Mama.. Ich will nur, dass du mich auch einmal selbst was machen lässt…ich muss auch mal auf die Schnauze fallen können…“

„Das hat Karyu auch gesagt…“

„Hmm..ich möchte einfach, dass du mir vertraust. Nichts ist schlimmer, als wenn ich sehe, dass du mir nicht vertraust Mapa..“

„Ich weiß…ich tu dir immer wieder weh durch mein Verhalten, dabei will ich nur dein Bestes, das ist so schwer, Shinji…und ich will manchmal einfach wirklich nicht, dass du groß wirst und dich verliebst und naja…“, ich brach mit einem schiefen Lächeln ab. Mittlerweile blickte er mich an und lächelte nun auch wieder schwach, wischte sich die Tränen weg, nickte.

„Ich weiß doch…das haben wir schon oft besprochen. Aber wenn ich irgendwann mal heiraten, ausziehen oder was auch immer sollte…ich bin immer dein Shinji und werde immer für dich da sein, Mapa. Du wirst mich nicht verlieren, okay? Selbst wenn ich mich mal ernsthaft verliebe oder die Band groß rauskommt, ich bleibe immer dein Shinji. Nur etwas älter und reifer.“

„Das letzte bezweifle ich.“, grinste ich nur.

Er erwiderte es, „Stimmt auch wieder.“
 

„Lass es uns so machen…ich höre auf, dich so stark zu bevormunden und dafür bleibst du dir selbst immer treu.“

„Abgemacht.“

„Alkohol und Motorrad sind trotzdem weiterhin verboten.“

„Was?!“

„Ich hab gesagt, ich bevormunde dich nicht. Dass ich mich an das Gesetz halte, zählt da nicht rein.“

„Verdammt, du entdeckst aber auch alle Lücken!“

Ich musste lachen. Dann jedoch strich ich ihm sanft über den Rücken. „Wenn du 21 bist, feiern wir das ausgiebig, keine Sorge.“

„Danke.“, er küsste meine Wange und drückte sich fest an mich. In dem Moment hörte ich die Tür hinter mir aufgehen.

„Wieder alles in Ordnung..?“, fragte eine sanfte Stimme von dort aus schmunzelnd. Ich blickte zu Shinji, „Ich weiß nicht? Müssen wir ihm das sagen, mein Sohn?“

„Ich weiß nicht, Mapa…“

„Hey, jetzt haltet ihr wieder zusammen, wie fies!“

Lachend neigte ich den Kopf und streckte einen Arm nach Yoshi aus, „Komm schon her, du Giraffe.“

„Ich darf knuddeln?~“

„Und selbst wenn du’s nicht darfst, machst du es ja trotzdem.“

„Juhu!“, damit kam er schon angerannt, rutschte mit aufs Bett und drückte uns beide an sich.
 

~*~
 

Am nächsten Tag fanden wieder ganz gemütliche Bandproben statt. Ich atmete in einer Pause tief durch und trat zu Hizumi und Tsukasa. Karyu telefonierte eh gerade mit seiner Mutter.

„Hey ihr beiden. Habt ihr von dem Vorspiel gestern erfahren?“

„Das von den Jungs? Ja, Satoru meinte, es wäre total schräg gewesen.“

„Total schräg?“, ich hob eine Braue.

„Ja…erst nur wieder lauter Verrückte meinte er.“, Hizumi musste lachen. Tsukasa nickte schmunzelnd, sprach dann weiter, „Und dann, als schon gar keiner mehr da war, schneite da dieses Mädchen rein, was euer Shinji wohl immer mal beobachtet hatte. Sato meinte, er selbst war total sauer.“, erneut lachten die beiden. Ich fand es ziemlich absurd. Sie hatten sich gestern scheinbar super amüsiert, während ich mir mit meinem Sohn fast dein Schädel eingeschlagen hatte.

„Warum war er sauer?“

„Weil er nicht dieses Mädchen in der Band wollte… er hatte Angst, dass Shinji sie nehmen würde, weil er sie toll fand. Aber scheinbar muss sie umwerfend gespielt haben, er kam gestern Abend gar nicht mehr aus dem Staunen heraus.“

Ich im Moment auch nicht. Das war ja fast dieselbe Erzählung wie Shinji’s. Sprachlos schüttelte ich den Kopf, „Ich hab noch nie ein Mädchen erlebt, das super an Instrumenten ist.“

Hizumi prustete erneut los. „Zero~ es gibt so viele Frauen in unserem Geschäft, die das auch können, warum nicht? Es gibt reine Rockgruppen aus Frauen, reine Visual Kei Gruppen, wo man denkt, die Männer sehen echt aus wie Frauen, dabei sind es wirklich welche…“

„Ja aber das sind alles wie du sagst reine Gruppen!“

„Es gibt auch gemischte.“, schmunzelte Tsukasa und zog an seiner Zigarette.

„Ja aber dann meist mit zwei Frauen…oder aber die Frau ist die Sängerin…“

„Na und? Wo ist dein Problem, dann ist es halt die Gitarristin. Ich finde das cool. Und ich möchte die Kleine wirklich mal spielen hören, wenn sie so gut ist.“

„Naja, mein Problem ist halt nur…angenommen, sie bekommt einen Freund oder sucht sich irgendwann Mädchenhobbys oder irgend sowas…dann verlässt sie vielleicht die Band und Shinji und Co stehen wieder vor dem Problem.“

„Du hast viel zu viele Vorurteile gegenüber Frauen~“, amüsierte Hizumi sich weiter, ich wurde nur tiefrot, „Na und? Merkt man das so sehr?!“

„Zumindest merkt man, dass du da weniger Erfahrungen hast, scheinbar…“

„Na toll! Vielleicht sind mir auch nur solch Tussis begegnet?!“

„Kann auch sein. Aber nicht alle Frauen sind so uncool, wie du denkst, Zero. Vielleicht ist sie ja auch homosexuell.“

Mein Gesicht nahm einen seltsamen Ausdruck an, sodass Hizumi wieder lachen musste. Doofes, dauerfröhliches Goldkehlchen.

„Schau nicht so, sowas gibt’s nicht nur bei uns.“, er zwinkerte Tsukasa zu, „Aber dann müsstest du nicht einmal Angst haben, dass sie sich an die Jungs ranmacht…“

„Naja…stimmt auch wieder…“, gab ich murmelnd zu. Tsukasa lachte nun ebenfalls. „Eure Unterhaltungen müsste man aufnehmen, so grotesk ist das alles.“

„Du bist auch nicht besser!“

„Stimmt, ich bin keine Ausnahme. Aber wie dem auch sei, die Kinder wissen, was sie tun. Nabu ist ja auch noch da und der kennt sie wohl gar nicht. Und wenn sie unsere musikalischen Klein-Genies überzeugen konnte, muss sie ja was auf dem Kasten haben….Ah, Karyu ist fertig. Dann können wir ja weitermachen.“, mir wurde meine Kippe aus der Hand gezerrt und zu Boden geschmissen. Traurig sah ich ihr nach, dann wurde ich schon in Karyus Arme gedrückt, der verwirrt blinzelte, „Hab ich was verpasst?“

„Ja, den Weltuntergang. Und nun komm, Sklaventreiber Tsukasa will uns an den Instrumenten sehen.“
 


 

~~**~~
 


 

Das Kapitel sollte eigentlich schon eher kommen, aber mir geht es zurzeit alles andere als gut. Da ich nicht wusste, ob ich am Wochenende dazu komme, lad ich es eben jetzt hoch..
 

Danke an:
 

@Lucel: Stimmt :) Aber is ja langweilig, wenn nur Kerle vorkommen...ich hatte schon lange eine FF mit weiblichen Charas geplant, da kamen mir women und das hier nur recht :) Das Eis essen müsste bald kommen, wenn ich mich nicht irre..
 

@Sixty69Nine: *lach* Also ein Oberprofi würd ich sie nicht nennen...noch sind die "Kiddies" (wie ich sie liebevoll nenne) noch nicht so weit ;)
 

Bis bald.
 


 

~~**~~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-11-04T21:13:22+00:00 04.11.2010 22:13
weia... ^^

wenigstens is jetz alles wieder im grünen bereich und ausgesöhnt :)

... besonders schick fand ich die "knuddelerlaubnis" und den sklaventreiber xD
Von: abgemeldet
2010-11-04T20:38:44+00:00 04.11.2010 21:38
Sry bin schon wieder viel zu langsam mit lesen >,<
Das Kapi war toll ** Aber Zero hat ja schon ziemlich "krasse" Vorurteile xDD
Aber irgendwo versteh ich auch das er ihn beschützen will, ist ja klar als Mutter^^
Ich freu mich schon auf das nächste Kapi^^
Von:  Sixty69Nine
2010-11-04T20:21:11+00:00 04.11.2010 21:21
Oha Zero hat ja echt Probleme Frauen gegenüber aber ich versteh ihn schon wer will schon das sein kleiner Sohnmann enttäuscht wird =D
Zero ist echt süüess wenn er so bemutternd ist<3
Tsukasa, der Sklaventreiber xD



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