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Respect Me

A John Winchester Fic
von

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Bobby Singer

Prolog: Bobby Singer
 

Der zweite November 1983 war der Tag, der alles veränderte, ein Haus in Lawrence Kansas brannte nieder. John Winchester verlor bei diesem Brand seine Frau, Mary Winchester. Doch er verlor nicht nur seine Frau, seine beiden Söhne Samuel und Dean verloren ihre Mutter. Die Beiden waren jedoch noch viel zu klein, um zu verstehen, was wirklich passiert war.

Seitdem waren 4 Jahre vergangen. John wusste, dass er sich die Vorfälle nicht alle nur eingebildet hatte, und wurde durch die Tatsache bestätigt, dass er die Wahrheit herausgefunden hatte. Marys Körper hing brennend, kurz vor Ihrem Tod, und auch während sie starb, von der Decke des Kinderzimmers, Ihres jüngsten Sohnes. Von dort war das Feuer aus gegangen. Diese Erkenntnis war ihm aber erst gekommen, als er zu Missouri, einer in der Stadt bekannten Hellseherin, am 17 Dezember kurz vor Weihnachten, kam. Das alles lag nun schon fast 4 Jahre zurück und John verbrachte immer noch die Zeit damit alles in Erfahrung zu bringen, was ihm weiterhelfen konnte, seine Frau zu rächen.
 

Nun stand der 33 jährige in South Dakota, es hatte zu regnen angefangen und seine Sachen waren in den nächsten 2 Minuten vollkommen durchweicht gewesen. Doch sein Blick richtete sich stur auf den kleinen Zettel den Missouri ihm gegeben hatte. Hier war er richtig. Bevor er sich von seinem nachtschwarzen Impala trennte, blickte er noch einmal auf die Rückbank, wo seine beiden Söhne eng aneinander gekuschelt schliefen. Leicht musste ihr Vater lächeln, seine Söhne waren das Einzige, was ihm noch geblieben war und diese würde er sicherlich nicht auch noch verlieren.

Er zog die Lederjacke enger um sich, stellte den Kragen seiner Lederjacke auf und stakste zur Tür, vorbei an einigen Haufen Schrottautos, die dort vor sich hin rosteten. Nun auch nicht verwunderlich auf einem Schrottplatz. Er klopfte an der Tür und schaute auf das Türschild, worauf in langsam verblassten Lettern der Namenzug von Bobby Singer stand. Hier war er laut Missi´s Zettel goldrichtig. Doch vielleicht sollte er ihn nicht mit seinen Problemen belasten, aber Sie hätte ihn sicherlich nicht hergeschickt, wenn er ihm nicht helfen könnte.

Er klopfte und wartete auf ein Zeichen des Mannes, der hier wohnte, warf noch einen kurzen Blick zum Wagen und hörte, wie jemand die Tür öffnete.

Es erschien ein um die Mitte 40 jähriger Mann mit einem Basecap, die er tief ins Gesicht gezogen hatte. Sein Bart färbte sich langsam ins Gräuliche, doch John hatte nicht genug Zeit sein Gegenüber genaustens abzuchecken. „Ja?“, seine Stimme klang Rau und auch etwas angegriffen.

„Sind Sie Robert Singer?“

„Wer will das wissen?“

Leise seufzte John und holte den Zettel aus der Tasche. „Ich bin John Winchester und eine Frau, die uns wohl beiden bekannt ist, hat mich zu ihnen geschickt. ­Missouri Mosley.“

Man konnte sehen, wie sich seine Ohren bei dem Namen spitzten, er trat zur Seite, seine dunklen Augen musterte John mit einem schnellen und gezieltem Blick.

„Kommen Sie rein, John.“

Noch einmal blickte der Winchester kurz zu seinem Wagen, bevor er ins Haus trat, als dieser ihn herein lies.

„Warum genau hat Missi, Sie zu mir geschickt ...?“

Der ältere Mann ging in seine Küche und kam mit zwei Bieren wieder. Eigentlich wollte John abwinken, doch bevor er überhaupt eine Geste machen konnte, wurde ihm das Bier in die Hand gedrückt. Er nippte erst mal am Bier und bemerkte den Blick, als ob dieser auf etwas warten würde. Aber sicherlich wartet er darauf, dass er auf das Weihwasser in dem Getränk reagierte. Missi hatte ihn schon vorgewarnt, dass dieser so etwas gerne tat, doch bei ihm würde nichts passieren. Er sah, wie sich der Ältere auch sofort entspannte. Etwas angespannt der Gute.

Robert, oder auch bei ­allen Bobby genannt, hatte schon einmal von John gehört. Missi hatte ihm erzählt, was mit Johns Familie passiert war, und was genau los war.

„Sie suchen also einen bestimmten Dämon.“ John nickte. Der Ältere fuhr sich mit der Hand durch den Bart. „Erzählen Sie alles und lassen Sie nichts aus.“ Zwar hatte er schon von Missi so einiges erfahren, doch dies war ja nicht alles. Außerdem hatte er das Gefühl, es brannte diesem John immer noch auf der Seele, also lies er den Winchester reden und sah, wie er nach den 4 Jahren immer noch litt, wenn er von seiner Frau erzählte. Bobbys Blick streifte schon durchs Wohnzimmer um eine Packung Taschentücher zu organisieren, doch bevor John überhaupt dieser unmännlichen Tat nach gehen konnte, wurden sie von einem markerschütterndem Schrei, der ­beide aufschrecken lies, unterbrochen.

Es kam von draußen, und vor allem drang den Beiden langsam das Piepen der Alarm Anlage von Johns Impala an die Ohren. John wurde bleich und sprang von der Couch auf, so schnell hatte Bobby noch nie jemanden rennen sehen. Bobby folgte ihm sofort, blieb aber an der Tür stehen, schnappte sich seine Waffe, die hinter der Tür stand, und lief ebenfalls nach draußen, um zu sehen, was los war.

Die Wagentüren waren weit aufgerissen, noch etwas mehr und die Türen wären aus den Angeln gerissen worden. Johns Herz schlug schneller, seine Atmung wurde unregelmäßiger.

„Sam! Dean!“

Doch als er die Tür zur Rückbank erreicht hatte, wurde seine Innere Befürchtung wahr.

Die Rückbank war leer, die Jungs waren weg.

„Verdammt!“, Laut fluchend, warf der Winchester rabiat die Tür zu, sodass diese ein lautes Geräusch von sich gab, als sie im Schloss einharkte.

Bobby machte sich daran, die Gegend zu sichern, er ging um den Wagen herum und entdeckte auf der anderen Seite zwei riesige Krallenabdrücke im Schlamm. Er suchte nach weiteren Spuren, bis er eine gelbliche Substanz an dem Türgriff entdeckte.

„War das ein Geist?“, erklang mit einem Mal die ­leiser gewordene Stimme von John. Er sah Elend aus, wie er wieder durchnässt und verzweifelt, weil seine Söhne verschwunden waren, dastand. Und zudem wusste er nicht genau, wer ihm seine Jungs genommen hatte und aus welchem Grund. Bobby schüttelte den Kopf.

„Nein, Dämon.“

Roadhouse

Kapitel 1: Roadhouse
 

„Ein Dämon?“, wiederholte John. „Etwa der ...“

Bobby unterbrach ihn mit einem Kopfschütteln.

„Sicherlich nicht der Dämon, der deine Frau getötet hat. Dieser hatte Krallen, wie bei einem Tier.“

Er deutete auf die Krallenspuren zu seinen Füßen. John biss sich auf die Unterlippe, wer wusste schon, was dieses Ding mit seinen Söhnen machte. Wenn dieses Biest ihnen auch nur ein Haar krümmte, würde er ... Ja was würde er? Er wusste doch nicht einmal, was das für ein Ding gewesen war.

„Ich werde mich mit einem alten Bekannten beraten. Es wäre besser, wenn du hier bleibst und ...“ „Nein ich komme mit!“, unterbrach er ihn.

John unterbrach sonst nie einen Anderen, das hatte er von den Marine´s mitgenommen, man hatte kein Recht das Oberhaupt zu unterbrechen, doch jetzt vergaß er einfach all seine Regeln. Er hatte einen Fehler gemacht und diesen musste er jetzt wieder gut machen, für seine Söhne.

„Okay, dann komm.“

Damit ging Bobby wieder in sein Haus, um dort alles vorzubereiten.
 

„Wohin fahren wir?“

„Das erfährst du, wenn du mir hinterher fährst.“

Damit stieg Bobby in seinen bläulich gesprühten Ford, der zu dieser Zeit noch recht Modern war, auch wenn nicht gerade der Beliebteste. John tat es ihm nach, nur dass er sich in seinen schwarzen Impala setzte und darauf wartete, dass der Ältere losfuhr.

Über die Fahrt, von South Dakota nach sonst wo hin, krallten sich Johns Hände in sein Lenkrad. Die Stille hatte ihn in diesen Stunden immer wieder erinnert, wie klein und schutzlos seine beiden Kleinen waren. Er hätte sie mit ins Haus nehmen sollen. Dabei hatte er diese Gegend als sicher empfunden, war es nicht so bei einem Jäger? Sicherlich, doch hier wurde ihm gezeigt, das er sich nicht immer auf so etwas verlassen sollte. Der Regen hatte aufgehört gegen die Windschutzscheibe zu prasseln. Johns Blick war dennoch weiterhin stur auf die Rücklichter von Bobbys Wagen gerichtet. Sie hatten seid gut 2 Stunden South Dakota verlassen und waren seiner Meinung nach nun in der Nahe von Nebraska, wenn nicht sogar schon dort. Er wusste nur, was er mit diesem Ding machen würde, wenn er dieses Viech in die Finger bekommen würde.

Die Rücklampen von Bobbys Ford leuchteten auf und musste John sich schnell auf etwas anderes konzentrieren als auf seine Rache, denn sonst würde er, wenn er nicht bremsen würde, völlig mit der Motorhaube gegen das Hinterteil, des Ford krachen.

Das wäre es dann mit seiner Rache und der Rettung der beiden gewesen.

Der Ford fuhr auf einen sandigen Parkplatz, ohne wirkliche Markierungen oder Hinweisschilder. John folgte ihm, parkte neben Bobby und stieg aus. Hinter dem Parkplatz sah er eine Hütte oder mehr eine Bar. Große, rote Buchstaben die den Namen ‚Harvelle´s Roadhouse trugen flackerten ihm entgegen. John runzelte die Stirn. Was immer sie hier jetzt zu suchen hatten, würde ihnen bei der Suche nach Sam und Dean sicherlich nicht weiter helfen. Dort würde es doch nur von besoffenen Pennern wimmeln. Doch er sagte nichts, sondern blickte den Älteren Jäger einfach nur an, wartete darauf das dieser ihm sagte, was er hier zu finden gesuchte.
 

„Dean ...?“, eine zittrige Stimme ertönte leise, fast flüsternd in einem Zimmer. Sam Winchester war eben aus einer Art Schlaf erwacht. In einem großen Bett, nicht im Impala und vor allem nicht bei seinem großen Bruder, wo er doch eingeschlafen war. Er bekam es mit der Angst zu tun. Sein Bruder würde ihn doch niemals alleine lassen. Vorsichtige stand der 4 Jährige auf, der Boden war kalt, das spürte er, als seine kleinen nackten Füße auf diesen kellerähnlichen Boden aufkamen. Leise wimmernd setzte er sich auf den Boden, ihm war klar, er wollte seinen Bruder wieder haben und nicht mehr alleine sein. Seine Gedanken überschlugen sich, jedenfalls für einen kleinen Jungen. Kauernd auf dem Boden, fing Sam zu schluchzten und langsam zu weinen an.

Er bekam nicht mit, wie jemand in den Raum kam, er wimmerte auf dem kalten Boden immer wieder den Namen seines Bruders, wollte das er wieder da war und ihn in den Arm nahm. Wo war er hier bloß, doch mit einem Mal sah er verschwommen ein Paar Füße mit dazugehörigen Beinen. Sofort rappelte sich klein Winchester auf, völlig verheult, versuchte er mit seinen kleinen Händen, die Tränen weg zu wischen, doch es gelang ihm nicht. Er kannte diesen Mann nicht, der dort auf einmal stand. Dieser Mann machte ihm Angst. Doch dann fasste er seinen Mut zusammen, so wie Dean das immer getan hatte, auch wenn dieser nicht geweint hatte. Er stand dann dem Mann gegen über. „Dean!“, hickste er und merkte erst nun, wie groß der Mann war. Er ging ihm nicht einmal bis zur Hüfte, gerade einmal bis zum Oberschenkel und das er scheinbar noch größer war, als sein Dad, verursachte dann doch wieder etwas mehr Angst als Mut. Seine braunen, blutunterlaufenen Augen blickten in ein männliches Gesicht, was zu ihm herunter sah. Die dunkelbraunen Haare, die ihm leicht verwuschelt ins Gesicht hingen und diese stechenden hellbraunen Augen ließen ihn doch gleich sympathischer herüberkommen, jedenfalls fand es Sam so. Dieser Mann konnte nicht böse sein.

Sam sah zu, wie dieser Mann in die Hocke ging, ihm mit einer leichten und sanften Geste durchs braune Haar fuhr. „Deinem Bruder geht es gut“, sagte der Mann und lies damit den Kleinen, noch einmal aufschniefen. Dean war also doch nicht weggegangen. Sam versuchte sich an einem Lächeln, was jedoch nur in einem Gähnen endete. „Ihn ... sehen“, versuchte Sam dem unbekannten Kerl zu erklären, doch dieser schüttelte nur mit dem Kopf. „Nein, nicht jetzt.“

„Doch ...“, widersprach er ihm. Dies hatte er von klein auf gelernt, keiner wiedersetzte sich einer Autoritätsperson nur er, wo auch immer er das herhatte.

Man hörte den großen Mann aufseufzen, „Wie ist dein Name, Kleiner?“

Sam zögerte erst, bis er dann aber dennoch antwortete, „Sam ...“

„Gut Sam, ich bin Nathan.“

„Nadan.“, Sam versuchte ihm nachzusprechen, was ihm aber eindeutig nicht gelang und aus Protest, gähnte Sam wieder einmal.

„Dean ...“, murmelte der Kleine wieder und rieb sich die Augen, er war müde geworden von dem ganzen Geheule, aber vorher wollte er zu Dean.

„Du sollest erst einmal ausschlafen, Morgen darfst du vielleicht zu ihm, aber nur wenn du brav bist“, sagte Nathan, nahm den kleinen Jungen hoch und legte ihn wieder ins Bett, unter die Decke. Der kleine Junge gehorchte, kuschelte sich in die Decke. Brav sein, das konnte er und für die Belohnung Dean zu sehen, würde er wohl so einiges tun.

Nathan streichelte dem kleinen noch über den Kopf.

„Aber dein Vater ... er hat euch verlassen, er kommt nicht zurück.“, diese Worte waren zwar nicht gerade die Wahrheit aber es war auch nicht sein Plan ihm nette Dinge zu erzählen. Er würde die Kinder für immer behalten und sie niemals zu ihren Familien zurück lassen. Also warum nicht ein wenig quälen?

„Oki...“, nuschelte Sam, bevor er die Augen völlig geschlossen hatte und einschlief. Kurz hatten Nathans Augen einen Ausdruck der Verwirrtheit, doch im Augenblick hatte er sich um andere Dinge zu kümmern. Er musste sich nun erst einmal und eine kleine Dame kümmern, die noch darauf wartete, hier her zukommen. Er hatte es vorgezogen, die kleinen Kinder von Jägern zu holen, die der Meinung waren Sie würden von dem Übernatürlichen Respekt bekommen, nur weil sie zwei oder drei Vampire getötet hatten. Doch da täuschten sie sich gewaltig, nur weil sie Dämonen zurück in die Hölle schickten, hieß nicht das man sie fürchtete. Das würde wohl niemals passieren und deswegen würde er sich wohl ewig ihre kleinen Schätze holen.

Um den anderen Winchester machte er sich keine Sorgen, dieser schlief noch, wenn es auch etwas länger gedauert hätte, diesen ruhig zu stellen.
 

John schlug die Tür des Impalas wieder zu.

„Was genau suchen wir jetzt hier?“

Er bekam ja durch seine Blicke keine Antwort, was seine Laune auch nicht gerade gehoben hatte.

„Dies ist eine Bar für Jäger. Ein Paar meiner Freunde leiten sie. Sie können uns helfen, also benehme dich oder warte hier.“

John knurrte ein paar kleine Wörter vor sich her, bevor er dem Älteren einfach in die Bar folgte. Kaum hatten sie die Tür geöffnet, kam ihnen ein Dunst aus Rauch, Alkohol und Schweiß entgegen. John konnte nur das Gesicht verziehen, in der Bar tummelten sich vielleicht 2 bis 3 Dutzend Jäger, wenn Sie wirklich welche waren. Beide wurden von diesen sogenannten Jägern gemustert, es gab wenig Frauen hier vielleicht 2-3, aber fast alle besaßen Narben, im Gesicht oder anderswo, wo die abgewetzten und abgetragenen Klamotten nicht mehr hinkamen, um ihre Haut zu bedecken. Ihre Blicke waren forschend, jedenfalls bei ihm, Bobby wurde mit ein paar Zurufen begrüßt, doch dieser reagierte kaum auf diese und steuerte gleich auf die Bar zu. John folgte ihm und entdeckte nun hinter dem Tresen eine Frau. Sie war nicht älter als 30 und hatte rotblondes Haar, das ihr locker über die Schulter fiel.

„Hey Ellen.“ Die Frau reagierte auf Bobbys zurufen und drehte sich um. Sie belächelte Bobby freundlich, bevor ihr Blick auf John fiel. Ihre braunen Augen musterten John eingehend und Johns Augen taten es ihr gleich. John musste zu geben, dass Sie ihm gefiel, doch er hatte sich seid Marys tot geschworen sich nie wieder auf eine Frau einzulassen, da diese vielleicht dasselbe Schicksal wie Mary ereilen könnte. Nein darauf würde er sich sicherlich nicht wieder einlassen.

„Wer ist denn das Frischfleisch da, Bobby?“

John schnaufte etwas genervt, scheinbar hielten sie ihn alle für einen Anfänger, okay im Grunde war er es auch, aber dennoch lies er sich hier doch nicht von Fremden vorführen.

„Das ist John Winchester, wir sind hier, um mit Bill zu sprechen. Wir hätten da ein kleines Problem.“ Ellen nickte, wenn schon Bobby kam, musste das doch ein ziemlich großes Problem sein, denn der Ältere würde nie hierher kommen, wenn es nicht dringend wäre.

„Bill hat Jo gerade ins Bett gebracht, also er wird oben sein, geht einfach durch.“

Bobby bedankte sich und ging voran, John folgte ihm und spürte Ellens Blick, der ihn von hinten musterte.

„Wer ist Bill?“, fragte John, als die beiden die Treppen nach oben stiegen.

„Der Mann von Ellen und einer der besten Jäger hier.“

Ein kurzes Nicken von John, „Dann ist Jo ihr Kind?“

„Richtig erraten“, erklang mit einem Mal eine tiefe und männliche Stimme. Johns Blick glitt nach oben, dort gegen Ende der Treppe stand ein Mann, hochgewachsen, dunkel braune Haare und ebenso braune Augen. Der Mann machte von dort oben einen verdammt bewundernswerten Eindruck auf John, das musste dieser einfach zu geben.

Bobby sah ihn an, hatte zum ersten Mal, seitdem er den Winchester getroffen hatte, ein kleines Lächeln im Mundwinkel.

„Was führt dich denn hier her, Bobby?“

„Wir brauchen deine Hilfe, Bill.“

John sagte nichts, lies die beiden Freunde lieber unter sich reden, man musste ja nicht immer etwas sagen. Bill nickte nur, „Dann kommt mal mit.“

Sie stiegen die Treppe nach oben zu Ende, gingen an ein paar Türen vorbei, wobei eine Tür ihm besonders auffiel, diese Tür hatte ein Schild, auf welchem der Namenszug Joanna Beth stand.

Bill führte sie in sein offensichtliches Arbeitszimmer. Es war voller Bücher, Zeichnungen und dazwischen stand ein Schreibtisch, welcher so mit Zetteln und Zeitungen überhäuft war, das man fast meinen könnte, dieser würde jeden Moment überlaufen.

„Also, worum geht es genau, Bobby. Muss ja nun wirklich ziemlich wichtig sein das Du aus deinem Fuchsbau heraus kommst.“

Bobby sagte darauf nichts, setzte sich erst einmal auf einen Stuhl, welcher unter ein paar Zeitungen begraben war, die Zeitungen warf er einfach auf den Boden.

„Kindesentführung. Ich will wissen, ob du noch ein paar solcher Fälle hast. Könnte vielleicht dasselbe sein.“

John blieb stehen, obwohl dort, vermutete er einfach mal, noch einer von solchen Stühlen stand. Er sah sich um, musterte den Raum, jedoch bedacht, keines der Worte des Gespräches zu verpassen.

„Okay, aber vorher will ich wissen, wer ist das? Seid wann nimmst gerade Du Schüler? Wäre ja mal was ganz Neues.“

Johns Blick strich Bill, „Ich bin kein Schüler. Mein Name ist John Winchester.“

Bill hob sofort beide Hände, „Spring mir deswegen nicht gleich ins Gesicht.“

Er seufzte. „Okay, okay, aber du bist nun zu einem Opfer geworden, Mädchen oder Junge?“

Wieso interessierten sich immer alle dafür, was seine Jungs waren?

„Zwei Jungs.“ Und danach verschwand Bill hinter seinen Zetteln, wühlte in dieser Wirtschaft herum, wobei Bobby ein Glucksen entwich. „Du solltest dir wirklich mal eine neue Wirtschaftsordnung anlegen.“

„Fass dir an deine eigene Nase“, erklang es aus dem Haufen.

„Junge. Das ist Chaos mit Struktur, bei dir ist es alles auf einen Haufen geschmissen.“

Wo der Ältere recht hatte, hatte er recht.

Die beiden schienen ihre Neckerei wohl selbst in so einer Situation machen zu können, was John leise mit den Zähnen knirschen lies. Immerhin hatten sie sich auch etwas mehr beeilen können, wer wusste schon, wo dieses Ding die Jungs hingebracht hatte.

„Hier haben wir es. Also … ja, hier hab ich noch ein paar Dutzend verschwundene Kinder. Aber es sind nur die Kinder von anderen Jägern. Bei den Entführungen von anderen Kindern gab es nicht die gleichen Anzeichen. Keine Krallenspuren. Die gab es bei euch oder? Gut, dann kann ich hier nun die Opferzahl von 29 Kindern vermerken. Wenn ich wüsste, was dieses Biest ist, wäre es schon längst in der Hölle.“

John biss sich auf die Unterlippe, 27 weitere Kinder, verschwunden und bislang nicht wieder aufgefunden, das war doch ein tolles Fazit. Das half ihnen auch nicht weiter. Warum in Gottes Namen hatte er nicht besser auf seine Kleinen aufgepasst?

„Es macht ihm wohl spaß, nur die Kinder von Jägern zu holen. Bis jetzt gelang es ihm immer seine Kinder in einem Abstand von vier Monaten zu holen. Es gibt keine genaue Anzahl, die er sich holt, und niemand hat es bislang gesehen, sonst wüssten wir auch, worum es sich handelte.“

Bill fuhr sich durch das braune Haar, sein Blick ruhte auf John, der von dieser Antwort nicht gerade begeistert war. Er konnte es verstehen, er war auch Vater, und wenn er sich vorstellte, wie jemand seiner Tochter etwas antat, das machte ihn einfach wahnsinnig.

Bobby hatte sich eins der Bücher vom Schreibtisch gegriffen um dieses durchzublättern. In diesem waren einige Kreaturen abgebildet, doch wenn es hier lag musste es Bill schon durchgehabt haben und das hieß, das es nichts Brauchbares dort drinnen finden würde.

Es herrschte eine bedrückende Stille, nur das Blättern von Bobby, in dem Buch und die Geräusche aus dem Roadhouse drangen zu ihnen nach oben.

Das Schweigen blieb, bis mit einem Mal ein Klirren von Glas und ein schriller Kinderschrei vermischt mit dem Gebrüll einer Bestie, erklang.

„Jo!“

Bill sprang von seinem Schreibtisch auf und rannte aus dem Arbeitszimmer, in das Zimmer seiner Tochter. John und Bobby liefen ihm über den Flur hinterher. Bill stieß die Tür zu dem Zimmer auf, das Schild was nur mit einem Nagel befestigt war, flog zu Boden und zerbrach in seine Einzelteile.

Doch Bill interessierte das nicht, sein Blick war auf diese ekelerregende Kreatur gerichtet. Ihre gelbe Haut, dieses Gesicht mit diesen stechenden Augen, wie der mit seinen Pranken, seine 4 jährige Tochter im Arm hielt, die nach dieser Attacke ohnmächtig geworden war.

Hinter diesem Viech, sah man, dass die ganze Wand herausgeschlagen worden war, woraufhin das Monster einen perfekten Einstieg erhalten hatte. Niemals hätte Bill geglaubt das sich so ein Viech in ihre Bar traut.

„Lass meine Tochter los!“, knurrte der Jäger und zog aus dem Hosenbund eine kleine Waffe, die er immer bei sich trug, egal wo er war. Doch schießen konnte er nicht, schließlich könnte das Monster seine Tochter als Schutzschild benutzen.

„Ich war dann doch nicht schnell genug, wie ich das sehe“, erklang die kalte Stimme, an der man diese Bosheit nur zu gut erahnen konnte.

„Wo sind die Kinder, die Du entführt hast!“, erklang die Stimme hinter Bill. Doch auf dem Gesicht des Monsters legte sich eine Grimasse, die wohl ein Grinsen ergeben sollte.

„Sammy war so ein braver Junge und vor allem so unschuldig und so zerbrechlich.“ Wut stieg in dem Winchester auf, noch mehr als zuvor, er wollte an Bobby und Bill vorbei, doch der Ältere hielt ihn fest und lies ihn nicht durch,

„Er versucht dich zu reizen! Glaub ihm seine Lügen nicht.“ Das Monster lachte nur auf, sein Lachen war kratzig und kalt, das es einem das Blut in den Adern gefrieren konnte. Johns Blut rauschte nur noch so in seinen Ohren, seine geballten Fäuste, ließen seine Knöchel weiß hervor treten.

„Ihr glaubt doch allen Ernstes, dass ich Angst vor euch habe oder? Wie lachhaft, eure kleinen Fantasien sind.“

Er warf den bewusstlosen Körper zurück zu den drei Männern, bevor er aus seinem Körper Flügel entstehen lies, mit denen er aus seinem selbst gemachten Eingang sprang und davon flog. Vielleicht war er auch nur deswegen geflohen, weil von unten die ganzen Jäger auf ihn aufmerksam geworden waren und gegen ein paar Dutzend hatte er sicherlich nicht die Chance als wie gegen drei. Bill stand an dem großen Loch, während Bobby, Bills Tochter in die Arme ihrer völlig hysterischen und am Rande er Tränen nahen Mutter gab.

„Was war das verdammt.“

Er sah diesem gelben Vieh nach, bevor Bobby das Wort ergriff.

„Dieser Dämon nennt sich meines Wissens nach Aulak.“

Gefängnis

Kapitel Zwei: Gefängnis
 

Als Dean seine grünen Augen öffnete, spürte er einen kalten Steinboden unter sich. Wo war er? Wo waren Sam und ihr Dad? Kurz blickte er sich um, er entdeckte nichts, es war zu Dunkel. An das Letzte, woran er sich erinnern konnte, war das Er mit seinem kleinen Bruder im Impala gesessen hatte, danach waren sie nacheinander eingeschlafen. Aber wo war er denn nun? Das war kein Motelzimmer sonst wäre er in einem Bett und sein Bruder würde neben ihm liegen.

Dies hier erinnerte ihn eher an ein Gefängnis oder an ein altes Burgverlies, die er immer in diesen komischen Serien oder Filmen im Fernsehen gesehen hatte. Langsam setzte er sich auf, zum Glück war er nicht an irgendeine Kette oder so was gefesselt, so wie in diesen Filmen, aber ihm war verdammt kalt, er hatte keine Schuhe an, war einfach barfuß und er fühlte nur noch seine kurze Hose und sein T-Shirt. Und hier war es immernoch verdammt kalt. Er bekam immer wieder die kalte Luft zu spüren, die um seinen Körper glitt.

„Hallo..?“

Vielleicht war ja einer hier, dann war er nicht ganz so alleine, dennoch hatte er nicht wirklich die Hoffnung darauf.

Mit einem Mal hörte er noch jemanden, jemanden atmen, wenn auch nur schwach und unterdrückt.

„Wer ist da..?“

Wieder ein Schweigen, doch dann leise und fast schwach erklang eine Stimme.

„Josh.“

Dean stand auf, auch wenn er jeden Moment damit rechnete, vielleicht gegen eine Decke oder Wand zuknallen, er sah ja nichts. Langsam und mit ausgestreckten Händen tastete sich sicher Ältere der Winchestersprösslinge vorran, bis er gegen einen Kopf tastete. Etwas flauschiges Haar konnte er erfühlen.

„Bis du Josh?“, fragte Dean leise, hockte sich dann vor den Körper, den er nach dem Kopf ertastet hatte. Langsam gewöhnten sich seine Augen an diese Dunkelheit. „Ja..“, die Stimme klang vom Nahen viel kräftiger, vielleicht weil dieser Josh nun wusste mit wem er es zu tun hatte.

„Wer bist du ...?“, langsam erkannte Dean die Konturen seines Gegenübers. Er würde den Jungen auf vielleicht 13 schätzen, also älter als er. Seine Kleidung konnte er nicht erkennen, aber beim fühlen, hatte sie sich ziemlich zerrissen und rau angefühlt. Seine Haare und seine Augenfarbe konnte er durch die Dunkelheit schwer erkennen, doch tippte er einfach auf Braun.

„Ich heiße Dean ... Bist du schon lange hier?“

Dean hatte eigentlich Angst gehabt, er hatte sie auch immer noch, doch nun war er mit Josh hier und damit nicht mehr alleine und das minderte seine Angst doch um einiges. „Ich kann mich nicht erinnern ... aber ich glaube so um die 4 Monate. Man vergisst nach dieser Zeit schon etwas die Tage mitzuzählen, man wacht irgendwann auf und schläft irgendwann wieder ein. Mann verliert selbst das Gefühl Sekunden oder Minuten bestimmen zukönnen.“

Josh hatte es völlig verloren, das Gefühl dafür, wie spät es sein könnte, ob es morgens, nachts oder hellster Tag war. „Wo ist mein Bruder ...?“

„Du hast einen Bruder? Dann wird er bei ihm sein.“

Dean gefiel das ganz und gar nicht.

„Ich will meinen Bruder!“ Josh schüttelte erkennbar mit seinem Kopf. „Nein das kannst du nicht, du kannst nur warten, bis er ihn zu uns bringt. Wenn ihm der Spaß mit ihm vergangen ist. Wie Alt seid ihr beiden?“ Dean schluckte, er wusste nicht, was das bedeuten sollte. Wenn ihm langweilig mit Sam geworden war?

„Sam ist 4 und ich bin 8.“

Der andere seufzte auf.

„Könnte sich um Tage handeln, bis ihm die Lust vergeht.“ Dean schüttelte den Kopf.

„Was soll das heißen!“, er musste seinen Bruder beschützen, damit John stolz auf ihn sein konnte.

Josh wollte ihm das nicht erzählen und da kam es ihm doch fast recht, als ein Klirren erklang und scheinbar eine Tür aufgeschlossen wurde. Dean drehte sich zur Tür, wollte zu ihr hinlaufen, vielleicht den Überraschungseffekt nutzen, um aus diesem Gefängnis zu fliehen. Doch Josh schlang einen Arm um seinen Bauch und hielt ihn dabei an sich gedrückt. „Nicht“, zischte er dem Kleinen ins Ohr. Josh hatte sich aufgestellt, den Blick aber gesenkt und auf Dean gerichtet, als die Tür sich öffnete und ein noch größerer dunkelhaariger Mann eintrat.

„Ah, Dean aus dem Dornröschenschlaf erwacht?“

Woher kannte dieser Typ seinen Namen? War das der Kerl der Sam hatte?

„Wo ist Sam!“, er konnte sich nicht aus Josh´s festem Griff befreien, und musste diesen Kerl von hier aus ansehen. „Nicht hier wie du siehst, aber sei ein braver Junge, dann wirst du ihn sicherlich schnell sehen.“

Der Mann grinste, das konnte Dean selbst von hier aus sehen.

„Reg dich ab, er hat ihm nichts getan ... Wenn du ihn jetzt ärgerst, gibt es nur Ärger“, flüsterte Josh ruhig, und versuchte Dean nicht loszulassen, damit er nicht noch ein heikle Lage provozierte.

„Was willst du hier, Nathan?“, richtete Josh jetzt seine Frage an den, für Dean, fremden Mann. „Josh, so langsam müsstest du doch verstehen, was ich will, wenn ich hier bin.“

Josh seufzte leise auf. „Aber nicht vor ihm ...“

Dean blickte zu dem Älteren auf, was sollte das heißen? Wieso lachte der andere auf? Was hatte das zu bedeuten?

„Ach, du willst ihn also völlig ahnungslos ins Verderben schicken, wie großzügig von dir. Komm mit.“

Wollte Josh ihn jetzt hier alleine lassen? Er spürte, wie sich seine Hand um seinen Bauch lockerte und ihm dann über den Kopf streichelte.

„Keine Angst, ich komm gleich wieder“, sagte er und schritt dann an Dean vorbei und auf Nathan zu, dieser lächelte zufrieden.

„Keine Sorge Dean, du wirst auch noch früh genug dran kommen.“

Damit verlies er dieses Gefängnis, Josh lief vor ihm her und er schloss die Tür.

Dean blieb zurück, setzte sich in die Ecke, in der er bis eben noch mit Josh gesessen hatte. Er musste hier herauskommen. Wie lange saß er eigentlich schon hier?

Hatte John sich schon auf die Suche gemacht? Dean hoffte es einfach und überlegte sich, wie er hier herauskam, mit seinem Bruder und mit Josh.
 

John und Bill hatten sich in das Büro des Roadhouse Besitzers zurückgezogen und versuchten herauszufinden, welche Bestie es beabsichtigt hatte, Jo hier heraus zu entführen. Dieses Monster hatte auch Sam und Dean entführt, da waren sich alle sicher. Schon alleine deswegen, weil er zugab, es gewesen zu sein und auch die Krallenspuren, die er in Jo´s Zimmer hinterlassen hatte, dieselben waren, wie die im Schlammboden auf Bobbys Hof. Die beiden Väter blätterten alle Bücher durch, die Bill auf die Schnelle auftreiben konnte, die vielleicht etwas über dieses Monster preisgeben könnten. Sicherlich war etwas dabei, da sie nun wussten, wonach sie zu suchen hatten, weil Bobby die Art des Monsters erkannt hatte.. Der Älteste von ihnen war runter zu Ellen gegangen, die nicht von ihrer ohnmächtigen Tochter wich. Die Bar war nun leer, sie hatten sich alle auf die Suche nach diesem Vieh gemacht um es zutöten, aus spaß, vielleicht auch als Rache. Bobby war es gerade egal, denn sie wussten nicht, was sie wussten und die anderen würden es sicherlich nicht vor ihnen finden. Mit drei Tassen Kaffee schritt er wieder den Weg nach oben, auch wenn ihm gerade ein Whiskey lieber gewesen wäre, aber er hatte die Befürchtung, dass sie noch eine ganze Weile dort sitzen würden und deswegen brauchten sie etwas zum wach werden.

Bobby stellte die Tassen auf den Schreibtisch, vorher musste er sich etwas platz schaffen, aber bis dato hatte er auch nicht gewusst, dass sobald er die Tassen abgestellt hatte, der Winchester aufsprang, dabei den Tisch anstieß, weil er diesen verdammten Dämon in einem der Bücher gefunden hatte. Die Kaffeetassen wackelten, kippten aber nicht um. Erst als Bill aufsprang, um sich das Buch von John zuholen, damit er dies lesen konnte, entleerten sich die Tassen auf den Dokumenten und Büchern. Doch dies Interessierte ihn nicht im geringsten. Bevor Bill jedoch das Buch nehmen konnte, hatte sich Bobby das Buch schon genommen und sich durchgelesen, was über den Aulak vermerkt war.

Bobby nickte leicht, die Aussagen im Buch stimmten mit seinen Erinnerungen überein, er hatte doch nicht den falschen Namen angegeben, sein Kopf lies ihn wohl noch nicht im Stich.

„Aulak. Es stammt aus dem Arabischem und bedeutet ‚Blutegel’ furchtbarer Vampirdämon, der sich gerne an Frauen und Kindern vergreift. Lebt an dunklen, feuchten und kühlen Orten ...“ Während des Vorlesens hatte John sich von seinem Platz entfernt und hatte seine Hände wieder zu Fäusten geschlossen.

„John.. Vielleicht ist es noch nicht zu spät ... Wir müssen einen Ort finden, der groß genug ist, das Viech zu verstecken und dabei die Kinder ebenfalls. Deinen Jungs geht es sicherlich gut.“

Bill fühlte sich mit dem Winchester verbunden, was daran lag, dass sie beide Väter waren, wie wäre es wohl, wenn seine Tochter, nun ebenfalls in den Händen dieses Monsters wäre? Das wäre nicht auszudenken, wie Bill ausrasten würde.

Während Bill sich so den anderen Jäger ansah, und ihn innerlich bemitleidete, hatte Bobby sich eine von den Karten geschnappt, die hier herumlagen, schließlich musste man so etwas als Jäger immer besitzen. Seine Augen flitzten schnell über die Karte. Er suchte etwas ganz bestimmtes und da fand er es.

„New Mexico.“ Die beiden sahen ihn verwirrt an. „Was?“

„Wir müssen nach New Mexico. Dort ist eine Tropfsteinhöhle, in der Größe die wir brauchen.“ Die anderen beiden hoben nur die Augenbrauen und sahen nicht gerade überzeugt aus.

„Warum gerade die?“

Bobby seufzte auf, rückte sein Cap wieder zurecht, „Weil sie die Nächste ist, die anderen sind zu weit weg, als das Er von einem Fleck zum anderen kommt. In dieser Zeit? Denkt doch mal nach, die in Kalifornien liegt einfach zu weit weg, ebenso die anderen. Außerdem sind die meisten zu klein um die ganzen Kinder unterzubringen, er würde auffliegen. Die in New Mexico, besteht aus einigen Kleineren und Größeren, dort kann er sich besser verstecken. Wer weiß, wie lange er da schon herumstromert.“

John sah vom Fenster auf die Karte, konnte zwar nichts lesen, aber von hier bis New Mexico, das war nun auch kein Katzensprung.

„Das sind über 15 Stunden fahrt, wenn es keinen Stau gibt oder wir nirgends anhalten.“

Bill blickte John unverständlich an, „Wenn du deine Söhne einfach aufgeben willst. Bitte, aber ich werde dort hinfahren, dann bleib doch hier. Wir brauchen dich dafür nicht.“

Er stand auf und verlies den Raum, Bobby packte die Karte und verlies den Raum ebenfalls.

John blieb zurück, doch hatte er eigentlich nie daran gedacht, seine Jungs im Stich zulassen. Er war nicht wirklich überzeugt, dass sie es noch schaffen würden dorthin zu gelangen, bevor er sich neue Kinder schnappen konnte. Sie würden fast 15 Stunden brauchen, 15 Stunden nur mit den Gedanken beschäftigt, ob die Kinder noch lebten und wie sie ihn töten können. Wussten die Beiden denn überhaupt wie man das Wesen tötete? John hörte auf nachzudenken und er musste nach unten gehen, bevor die beiden noch ohne ihn fuhren.

Er verlies das Arbeitszimmer und ging nach unten, dort an einem Tisch saß Ellen, auf ihrem Schoß, ihre Tochter, fest umschlungen, als wollte ihr jemand Jo aus den Armen reißen.

Bill hockte neben den beiden, streichelte seiner blonden Tochter leicht durchs Haar und gab seiner Frau einen Kuss.

„Wir sind bald wieder da, mach dir keine Sorgen.“ Ellen standen die Tränen in den Augen, wie jedes Mal, wenn ihr Mann ihr kleines Heim und seine Familie verlies, um zu jagen. Sie verstand nie, warum er das tat, wenn es ihnen doch gut ging. Und nun hatte sogar eines solcher Wesen sie hier angegriffen, dabei hatte Bill immer gesagt, sie seien hier am sichersten. Wo waren sie denn noch sicher, wenn ihnen jede Nacht vielleicht ihre Tochter genommen werden könnte? Darauf wollte sie sich nicht wieder einlassen, eines Tages würde er getötet werden und was würden sie dann machen? Ellen würde daran verzweifeln, da war sie sich sicher. Sie wollte nicht, dass ihre Tochter ohne ihren Vater aufwachsen müsste und ihn vielleicht rächen würde wollen, oder ein Jäger werden würde, damit sie ihm Nahe sein konnte. Sie war sich sicher, dass es dann nur eine Frage der Zeit war, bis sie Jo auch noch verlieren würde. John senkte den Blick und verlies das Roadhouse, er wollte sie nicht belauschen, es gehörte sich nicht. Er ging zu seinem Wagen, während Bobby schon anfing, auf den Lader einige Sachen zu verladen. John sah mehrere Macheten und ein paar Flaschen Brandbeschleuniger.

„Wie genau sollen wir ihn töten? Ich meine, Exorzieren geht mit diesem vampirischen Wesen schlecht.“

„Wir werden ihm erst den Kopf abschlagen und dann wird er verbrannt.“ Bobby wirkte so sicher, dass John gar nicht weiter nachfragen wollte und nickte einfach nur.

„Können wir?“, erklang auf einmal die Stimme von Bill hinter John und dieser zuckte unbemerkt zusammen. War er bis eben nicht noch dort drinnen gewesen? Aber es war ihm gerade egal. Bobby nickte, bedeckte seinen Lader mit einer Plane und stieg ein.

„Mein Auto hat einen Motorschaden, würde es etwas ausmachen, das ich bei dir mitfahre?“, John schüttelte den Kopf. Wenigstens fuhr er diesmal nicht alleine, 15 Stunden, waren doch etwas länger als die Stunden zum Roadhouse. Die beiden stiegen in den Impala, warteten, bis der Ford vor ihnen wegfuhr.

„Nun wie wäre es mit ein wenig Small Talk?“, kurz blickte John zur Seite, Bill lächelte ihn etwas an. Während John nun mit seinem Wagen hinter dem Ford herfuhr, musste er wohl oder übel etwas sagen, sonst würden das nur noch mehr gefühlte Stunden.
 

Sam war nach einiger Zeit aufgewacht. Als er die Augen geöffnet hatte, stand ein Tablett mit etwas zu Essen vor ihm. Sam hatte Hunger, doch traute er sich nicht etwas davon zu essen, schließlich hatte man ihm gesagt, man sollte nichts von Fremden annehmen, aber er hatte so einen Hunger. Vorsichtig, als könnte ihm jemand auf die Finger schlagen, wenn man ihn erwischte, griff er nach einer Apfelspalte. Er liebte Äpfel. Vorsichtig knabberte er an einem Teil der Spalte, der Apfel schmeckte lecker, schnell verdrückte der kleine Winchester diese, gefolgt von ein paar weiteren. Er wollte wieder zu Dean, er sollte auch ein paar dieser leckeren Apfelspalten probieren. Jedenfalls, wenn es nach Sam ging. Er fühlte sich allein und am liebsten wäre er einfach aufgestanden und abgehauen, sich auf die Suche nach Dean gemacht, aber er traute sich nicht, er wollte Nathan nicht verärgern.

Mit einem Mal ging eine Tür auf.

Er blickte sich um und mit einem Mal betrat ein Junge den Raum, sein schwarzes Haar, hing ihm ins Gesicht. „Hallo?“

Der Junge schaute auf, seine Unterlippe war aufgeplatzt und getrocknetes Blut klebte an dieser, wie auch ein feines Rinnsal an seinem Kinn. Der Junge sah verdammt mitgenommen aus. Jetzt mit dem gedämpften Licht, in dem Raum, war es vielleicht für einen Kleinen Jungen nicht zu erkennen, oder zu verstehen, warum er gerade so aussah. Der Junge kam langsam auf ihn zu, sein Gang fand Sam etwas eigenartig, woran das wohl lag?

„Du.. gesund?“, der Junge machte auf Sam einen nicht sehr gesunden Eindruck, doch dieser schüttelte nur mit dem Kopf, versuchte sich an einem Lächeln.

„Ist alles Okay, Sammy.“

Woher kannte er seinen Namen?

Scheinbar war er für die Leute hier wie ein offenes Buch, wo man seine Fragen auf der Stirn lesen konnte. „Dein Bruder, Dean hat ihn mir gesagt. Mein Name ist Josh.“ Sofort wurde Sam hellhöriger, „Dean. Wo ...?“

Josh schüttelte mit dem Kopf, spürte dann, wie sich Sams kleine Finger in sein zerrissenes Oberteil krallten und er leise anfing zu wimmern. „Sht. Hey ihm geht gut. Keine Sorge.“Sam versuchte sich zusammen zureißen, aber er war ja auch nur ein kleines Kind, was es einfach hasste, von seinem großen Bruder getrennt zu sein.

“Bleibst du“, nuschelte der kleine und Josh schüttelte mit dem Kopf. „Nur so lange, bis Nathan mich wieder wegbringt. Aber keine Sorge, ich bleib so lange hier.“

Sam löste sich etwas von Josh´s Kleidung und legte sich wieder zurück in das große Bett, er wirkte dort drinnen nur noch kleiner und zerbrechlicher, als er jetzt noch als kleiner Junge war. Josh deckte ihn zu. „Erzähl mir ... eine Geschichte“, sagte Sam leise, der Ältere musste leicht lächeln, egal was mit ihm geschah, dieser Junge war einfach nicht dafür bestimmt, das Schicksal hier mit ihnen zu teilen. „Was möchtest du denn hören ...? “Der kleine Sammy gähnte. „Einhörner.“

Während ihm Josh einige Geschichten über Einhörner und andere Fabelwesen erzählte, schlummerte der Kleine wieder ins Land der Träume, ohne zu wissen, was um ihn herum passierte.

Zusammen stark und zusammen siegen?

Kapitel Drei: Zusammen stark und zusammen siegen?
 

Nachdem der kleine Winchester eingeschlafen war, kam Nathan und führte Josh zurück zu seinem eigenen Gefängnis, zurück zu Dean. Als er dieses betrat, fiel sein Blick in die Ecke, in der sie vorhin noch gesessen hatten, dort schlief Dean zusammengerollt jedenfalls sah es so aus. Aber als der kurzhaarige Winchester die Geräusche hörte, drehte er sich um. Josh´s Blick fiel sofort auf Deans aufgeplatzte Unterlippe. Sein Atem stockte, was war passiert, als er bei Sam gewesen war?

Er kannte Nathans Vorliebe, seine Opfer zuschlagen und sie wer weiß schon wie zu demütigen. Aber er hatte ihn doch nicht etwas hier … ?

„Was ist passiert?“ Er ging so schnell es eben ging auf den Winchester zu und kniete sich zu ihm. „Naja er hat mich geschlagen, weil ich nicht mit im gehen wollte und er wollte mich nicht zu Sam bringen also hab ich mich wiedersetzt.“ Dean wischte sich tapfer über seine Lippe, zuckte dennoch bei dem leichten ziependen Schmerz zusammen. Er wurde noch nie von jemanden geschlagen, schon gar nicht von Fremden. Wiederum bemerkte nun auch Dean die neuen Verletzungen an Josh. „Hat er dich auch geschlagen? Wenn ja, mein Dad kommt und macht ihn fertig, darauf kannst du dich verlassen ...!“Deans grüne Augen funkelten vor Vorfreude und Stolz, wenn er von seinem Vater redete. Sein Vater war sein großes Vorbild. Josh hatte vor ein paar Monaten auch noch so gedacht, dass sein Vater ihn retten würde, Nathan dafür, was er getan hatte so richtig in den Arsch treten würde, so wie es sein Vater ihm immer gesagt hatte, falls ihm mal etwas passieren würde, doch er wurde enttäuscht und er hatte die Hoffnung hier noch einmal herauszukommen aufgegeben. Er würde hier sicherlich nicht mehr herauskommen, er wusste ja nicht einmal, wo er war, ob sein Vater ihn überhaupt noch haben wollte, wenn er wusste, was mit ihm passiert war? Sicherlich nicht.

Aber Dean wollte er die Hoffnung noch nicht nehmen, er würde sehen, wie der Glanz in seinen grünen Augen erlosch und das konnte er nicht mit sich vereinbaren. Niemals.

„Ich war eben bei Sam. Er vermisst dich, weiß du das..?“ Sofort wurde Dean wieder ernst und wirkte schon gar erwachsen. „Sicherlich. Sam geht es gut oder?“ Josh nickte, „Ja. Er wollte, dass ich ihm Geschichten über Einhörner erzähle..“ Er hatte sich irgendetwas zusammen gesponnen, er kannte keine Märchen über Einhörner, aber als Sam ihn völlig schlaftrunken gefragt habe, ob es denn wirklich welche gab, hat er es ihm einfach bestätigt. Dean musste leise lachen. „Sammy liebt Einhörner...“, er wusste nicht, wieso er diese Viecher liebte, es gab sie doch nicht einmal, jedenfalls hatte Dad das gesagt.

Josh zuckte mit den Schultern. „Naja, jeder braucht etwas, woran man glauben kann, du glaubst daran, dass dein Dad kommt und er eben an Einhörner.“ Dean blickte den Jungen ernst an, „Ja, ich glaube daran, und wenn du es auch tust, kommt er sicherlich bald.“ Er konnte wirklich sagen, dass der Kleine ihn so ziemlich beeindruckte, dass sein Glaube so stark war, hätte er nicht gedacht.

„Ja ... er kommt sicherlich.“
 

Gerade hatten die Drei Jäger die Grenze nach New Mexico überfahren und waren nun an einer Tanke angekommen, denn sie konnten diese 1000 Meilen nicht einfach mit einem Tank durchfahren. Sie hatten die Karte auf der Motorhaube ausgebreitet und besprachen die letzten Meilen, die sie fahren mussten. „Wenn wir uns beeilen, sind wir ungefähr in 2 Stunden da..“ John schüttelte mit dem Kopf. „Ich schaff das auch in einer.“ Etwas ungläubig zog der Harvelle die Augenbrauen in die Höhe, dass sie unter seinem Pony verschwanden. „Wenn du auch nur einen Unfall deswegen baust, kannst du etwas erleben, das ist dir klar oder?“

Leise lachte John, auch wenn es nicht gerade so klang als wäre etwas lustig gewesen. „Ich fahre doch nicht mein eigenes Auto zu Schrott und wenn, dann repariere ich das eben.“

„Ach das kannst du?“ Der Winchester nickte, bevor Bobby die Karte wieder einpackte und sich in seinen Wagen setzte. Ihre kleine Tankpause war vorbei und sie hatten keine Zeit zu verlieren, wenn sie dort ankamen, würde es mitten in der Nacht sein und sie mussten sich beeilen, mit dem durchsuchen und vernichten.

Im Impala lief leise Rock Musik, es entspannte die beiden, die sich die knapp 15 Stunden immer wieder über ihre Familie und dessen Geschichten ausgetauscht hatten. Bill konnte sagen, dass ihm der Winchester um einiges sympathischer geworden war, seitdem er etwas mehr über ihn wusste, warum er so dachte, wie er dachte. Das seine Familie ganz oben stand hatte er gemerkt, seitdem John immer etwas angespannter war, wenn man von dieser sprach und vor allem, weil er hier saß, bereit alles für seine beiden Söhne zu tun. Das gefiel ihm, schließlich würde er für Ellen und Jo genau dasselbe tun, und vielleicht war das auch ein Grund, warum er sich hier mit John und Bobby wieder fand. Er wollte, dass seine Familie sicher war, auch wenn er irgendwann das Zeitliche gesegnet hatte und sie zurückließ.

„Wenn wir wieder am Roadhouse sind ... könnte ich mir ja mal deinen Wagen anschauen, damit man dich nicht immer als Beifahrer ertragen muss“, sprach John, mit dem Blick aus der Frontscheibe und ohne nur eine Miene zu verziehen. Bill grinste leicht, blickte wiederum aus dem Seitenfenster. „Wäre wirklich nett von dir, wenn du das tun könntest.“
 

„Da vorne ist der Haupteingang“,bemerkte Bill. Sie standen gut eine Stunde später vor ihrem Ziel, dem Eingang der Tropfsteinhöhlen, wo wie es schien Führungen vorgenommen wurden. Die Schilder der Öffnungszeiten hingen an der Pförtnerhütte, die hier nicht besetzt war. „Wie sollen wir das in einer Nacht schaffen? Diese Höhlen erstrecken sich auf einige Meilen.“ Bobby warf gerade die Tür seines Fords zu, und schüttelte den Kopf. „Jungs, ihr solltet eure Umgebung immer im Auge behalten und aufmerksamer sein.“ Kurz griff Bobby in seine Jackentasche und zog ein Art Prospektheft aus der Tasche. „Woher hast du dieses Flatterding?!“ Bill sah zu John, der nur mit den Schultern zuckte, er hatte nicht gesehen, wo es diese Hefte gab oder wo Bobby die herhaben könnte. „Wenn ihr an der Tanke aufgepasst hättet, hättet ihr gesehen, woher ich das habe.“ John konnte sich den Gedanken nicht verkneifen, dass Bobby fast so redete, wie Meister Yoda bloß redete er nicht in verqueren Sätzen, aber der Inhalt war derselbe. John musste daran zurückdenken, als er mit Mary in dem ersten Star Wars Film war, knapp 2 Jahre vor Deans Geburt. Sie hatte ihm doch glatt gesagt, das er wie dieser Yoda schreiben würde, völlig verdreht. Das war einer der letzten Filme, die sie alleine gesehen hatten, bevor sie …

„John?“, erklang mit einem Mal Bills Stimme. „Ja?“

„Na komm, es gibt 5 Höhlen, wobei wir drei ausschließen können, da diese jeden Tag durch viele Touristen besucht werden. Und auf jedem ein Ein - und Ausgang Schild hängt. Eine andere Höhle ist eine Art Notfallhaus, also können wir 10 und 6 ausschließen, da diese täglich benutzt werden. Bleiben also nur noch 4 Hütten. Das wird in der restlichen Nacht zuschaffen sein oder?!“

John nickte, auch wenn die 3 Jäger alle über 24 Stunden auf den Beinen gewesen waren, ihr Blutbahnen bestanden nur noch aus Koffein, um sich vorzubewegen. Sie hatten eigentlich schon längst eine Schlafpause gebraucht, doch sahen die 3 gerade nicht ein, eine Pause einzulegen, wo sie doch so nahe an ihrem Ziel waren. Das schickte ihnen wohl nur noch mehr Adrenalin durch die Blutlaufbahn. Bobby war, der erste der sich wieder bewegte. „Na kommt, wir haben nicht ewig Zeit, bis die Sonne aufgeht, müssen wir verschwunden sein, also haben wir noch knapp 7 Stunden, also steht da nicht rum wie festgewachsen.“

Er faltete die Plane von seinem Ford und holte die Macheten und auch den Brandbeschleuniger hervor, das Feuerzeug, was man braucht, hat er schon von beginn an in seiner Jackentasche. Für einen erfahrenen Jäger ein muss. Jeder der anderen beiden bekamen je eine Flasche vom Brandbeschleuniger und eine Machete in die Hand.

„Dann zeig uns mal den Weg, alter Mann“, grinste Bill seinen alten Freund an und bekam eine über den Hinterkopf gezogen. „Alt kannst du werden, aber nicht frech, Freundchen. Dort lang, seht zu.“

Die drei Jäger brachen auf um die erste Höhle zu durchsuchen.
 

„Du.. Nadan..?“

Der Angesprochene blinzelte, blickte dann aber zu dem kleinen Winchester nach unten, der gerade aufgewacht war. Dieser Junge schlief verdammt viel und dann hatte er gerade jetzt einen so leichten Schlaf. Das passte dem Brünetten gerade gar nicht. Aber was sein musste, das musste sein. „Ja Sammy?“, unwillkürlich quietschte der Kleine auf, eigentlich nannte ihn nur sein Dad und sein Bruder so, aber das ein Wildfremder ihn so nannte, gefiel ihm irgendwie. Nathan fand er nett, wenn auch sehr eigenartig. Aber er fand es schön, wie er seinen Namen aussprach, so männlich und einfach toll, für Sam.

„Wann ... Dean ... sehen ...“, innerlich verdrehte Nathan die Augen, dass Kinder immer so viel fragen mussten. Aber das bestätigte nur noch mehr ihre süße Unschuld, wer fragt, der war neugierig und wer neugierig war, wollte neues Erleben. Nathan würde dem kleinen Sammy, mit viel vergnügen Neues beibringen, er konnte sich kaum noch beherrschen, bei diesem herrlich zierlichen Körper. Aber noch war es nicht an der Zeit, sich den süßen kleinen Sam gefügig zu machen, vielleicht sollte er sich ja zuerst Dean vorknöpfen. Dieser Junge war viel zu sturköpfig, seinen Willen musste er erst brechen, denn dieser Junge glaubte wirklich das ihr Vater sie retten kommt. Wie lachhaft, der brachte doch gar nichts zustande. Auf einmal wurde Nathan am Saum seines Ärmels gepackt, Sam wollte eine Antwort haben und das sofort und nicht erst in ein paar Stunden.

Kinder waren so ungeduldig in so einer Hinsicht.

„Nun, Dean möchte dich nicht mehr sehen.. sonst hätte ich dich schon längst zu ihm gebracht.“ Er versuchte sich an einem mitleidigem und ehrlichen Blick, doch Sam schüttelte nur den Kopf, “Nein.. das.. ist... eine Lüge!“

Nathan strich ihm durch das braune leicht gekringelte Haar. Konnten Kinder nicht einfach gehorchen, wenn man ihn etwas sagte? Das war schon immer so ein kleiner Nachteil an kleinen Kindern, sie wussten beim ersten Mal nicht, wann sie sich zu fügen hatten. Doch Sam würde dies alles noch lernen. Vorfreudig leckte sich der große Mann über die Unterlippe. „Es tut mir Leid Sam, aber dies ist nun mal die Wahrheit, Dean wollte lieber wieder mit John alleine sein..“

Sam schüttelte den Kopf, die Tränen stiegen ihm wieder in die kleinen braunen Augen. Das war gelogen, sein Bruder würde niemals ohne ihn gehen. „Er braucht dich nicht mehr, hat er gesagt, du seist ihm zu lästig.“ Seine große Hand glitt durch das Haar, doch Sam versuchte seine Hand los zu werden, er glaubte ihm kein Wort. „Nein!“

Manchmal konnten kleine Kinder auch nur nerven, er lies mit der Hand von Sams Haar ab, doch packte er die kleinen Schultern und drückte den kleinen Körper ins Bett zurück, was nicht gerade schwer war. Sam war erst 4 Jahre, dieser Junge würde noch nicht wissen, was er mit ihm vorhatte. Dieser Körper war noch völlig unberührt und damit so unschuldig, dass Nathan sich Zeit lassen konnte, er würde Johns kleinen Liebling von Grund auf zerstören, seine kleine Seele brechen und das mit einem Lächeln.

Sam versuchte sich unter dem festen Druck von Nathans Händen zu befreien, er wand sich und er mochte das nicht, das er ihn so berührte. Langsam stieg Panik in ihm hoch, er wusste nicht, wie er hier wegkommen sollte, er war doch nur ein kleiner Junge, ihm blieb nichts anderes als nach seinem Bruder zu rufen, er würde sicherlich nicht zu lassen, dass er ihm wehtat, nein ganz sicher nicht. „Dean!“

Nathan biss sich auf die Unterlippe, er wollte gerade ausholen, Sam zum Schweigen bringen, mit Gewalt, als er ein Poltern hörte. Hier war doch sonst niemand, die im Keller würden sicherlich nicht ausgebrochen sein, aber wer sollte das sein? Er lies von Sam ab, verlies mit schnellen Schritten den Raum, während der kleine sich zusammen kauerte und leise Deans Namen ausweinte.

Nathan ging den Flur des Gebäudes entlang, das Haus war in einem alten, fast morschen Zustand, es sollte bald renoviert werden, spätestens dann würde er hier verschwinden müssen. Vielleicht sollte er die Kinder vorher verstecken, aber er könnte sie hier auch auffinden lassen, er würde schon schnell neue Spielgefährten finden, da war er sich sicher. Auf einmal stand er vor einem umgefallenen Stuhl. Sofort blickte der Brünette von links nach rechts, er lauschte, versuchte Geräusche wahrzunehmen, denn hier war eindeutig wer, der hier nicht hingehörte.
 

„Verdammt, seid wann bist du unter die Tollpatsche gegangen, pass auf das er uns das nächste Mal nicht gleich findet. Sonst hängen wir uns demnächst nur noch Zielscheiben um. Verstanden“, fuhr der Ältere den Harvelle an. Sie konnten es einfach nicht riskieren, nun erwischt zu werden. Sie waren in der letzten Höhle angekommen, die wie sich herausstellte, alle möbliert waren, weil sie ausgebaut wurden. In 2 Stunden würde die Sonne aufgehen, so schätzte Bobby und sie konnten sich nun wirklich keine Fehler mehr erlauben, die Kinder waren hier irgendwo, und wenn sie jetzt entdeckt würden, wären diese die perfekten Schutzschilde für dieses Biest.

„Tut mir leid.. Ich versuch das nächste Mal, drauf zu achten, aber der Stand mit einem Mal da..“, auch wenn es nicht ganz die Wahrheit war, denn ihm war es lieber, das das Wesen nun wusste, dass sie da waren, als ihm in ungewissen zu lassen und damit noch zu riskieren, dass er sich an den Kindern vergriff. Das war ihm das Risiko wert. John lehnte sich gegen die Tür, versuchte Schritte zu erlauschen, doch er hörte nur die Tür, durch die sie gekommen waren, den Wind und mit einem Mal etwas anderes. „Er ist nach draußen. Ich hab die Treppen knacken hören.“

Die beiden anderen Jäger nickten. „Wir sollten in den Keller, in den anderen haben wir ja gesehen, das diese keine guten Verstecke bieten“, Bobby nickte und lies den Winchester zuerst aus dem Raum treten, die Machete immer bereit zu zuschlagen, falls er ihm plötzlich gegenüberstehen würde. Bill ging nach ihm und Bobby sicherte ihren Rücken. Diese Räume waren alle gleich aufgebaut, niemals war etwas unterschiedlich, also fanden sie schnell die Treppe zum Keller, doch als John den ersten Fuß auf die Treppe setzte, knarrte sie. Allen Dreien rutschte das Herz in die Hose. Es war wirklich überall dasselbe. John fühlte sich wie in einem dieser schrecklichen Horrorfilme und nun war er sich gar nicht mehr so sicher, ob er wirklich das Knarren der Tür gehört hatte oder das der Kellertreppe.

Was wäre wenn, auf einmal dieses Viech da unten am Ende der Treppe stehen würde, es war dunkel und dort würden sie ihm schutzlos ausgeliefert sein.

Kurz zögerte der Winchester, bevor er die Treppe weiter nach unten ging, im Dunkeln. Es war einfacher nicht darüber nachzudenken, aber er hätte die Treppe vom Keller dann deutlicher und länger hören müssen, wenn es diese gewesen wäre, da war er sich sicher. Er spürte, wie es etwas heller wurde, er erkannte Kerzen, die in einige Nischen gestellt wurden. Sie waren wirklich richtig.

Es kam eine kleine gerade Fläche, bis die nächsten Stufen herunter führten, diese würden nicht knarren, denn diese Stufen bestanden aus Stein. Diese wollte John einfach weiter gehen, bis Bobby ihn aufhielt. „Hier ist eine Tür.“ Die anderen beiden hatten diese nicht gesehen, nur der Älteste hatte wieder einmal drauf geachtet. Beide kamen sofort zurück zu dem Kappenträger, hielten ihre Macheten immer noch bereit. Bobby gab ihnen ein Zeichen, das er die Tür öffnen wollte.

Es dauerte für John Stunden, bis Bobby die Kellertür aufgeschlossen hatte, der Schlüssel hing an einem Harken daneben, wer ahnte schon das hier Fremde Hereinplatzen würde und seine kleinen Spielgefährten mitzunehmen?

Das Schloss knackte, als Bobby den Schlüssel umdrehte und die Tür langsam öffnete. In diesem kleinen Raum oder könnte man es auch Gefängnis bezeichnen, war es finster wie die Nacht, nur das Licht, was die Kerzen von draußen hereinwarfen gaben einen leicht hellen Schimmer ab. Innerlich hoffte er hier auf seine beiden Jungs zu stoßen, doch auch hatte er Angst, dass Sie wirklich schon viel zu spät waren, um sie zu retten.

Beinahe hätten er diesen Raum als leer abgestempelt, bis sein Blick in eine Ecke wanderte, wo ein kleiner Junge zusammengekauert saß. „Hey.. Junge alles Okay?“

Bobby betrat den Raum und der Junge fing an zu schreien, dass er ihn in Ruhe lassen sollte und schließlich wimmerte er. Bobby ging so schnell wie möglich auf ihn zu und versuchte ihn zu beruhigen, immerhin mussten sie den Aulak nicht noch mehr auf ihre Spur bringen. Bill und John sicherten die Tür. John hatte sofort gesehen, dass dieser Junge nicht sein Sohn war, aber bei diesem kamen sie eindeutig zu spät. Dieser Junge war schon zum Opfer geworden, jetzt konnten sie ihn nur noch hier herausholen und dafür sorgen, dass er zu seinen Eltern zurückkam. Die beiden Männer schenkten sich einen kurzen Blick, man sah ihnen an, dass sie es nichtgerade beruhigend fanden, das sie für diesen Jungen zu spät kamen, aber sie mussten sich zusammenreißen. Sie sahen noch einmal zu Bobby, der den kleinen Jungen langsam beruhigt bekam. Die beiden entschlossen sich den Raum gegenüber zu nehmen, den sie nun auch gesehen hatten, in diesem befanden sich 2 kleine Mädchen, ihr Zustand war ähnlich wie bei dem Jungen, doch diese zwei Mädchen fingen nicht an zu schreien, starrten einfach nur leer in eine Ecke und zuckten zusammen, als Bill sie vorsichtig an den Schultern berührte.

Bobby hatte währenddessen den Jungen so beruhigt, dass dieser mit ihm kam, wenn auch noch immer verängstigt und etwas zögernd. Er brachte ihn zu den beiden Mädchen. „Deine Jungs waren nicht dabei?“ John schüttelte den Kopf, sie mussten einfach weiter suchen. „Ein paar Stufen weiter sind die nächsten Türen, ich wird sie herholen und dann sollten wir uns beeilen und das Vieh endlich erledigen“, sagte Bobby, verschwand schon aus dem Gang die Treppen weiter nach unten. Bill versuchte den drei Kindern zu erklären was passieren würde, das sie, sie hier noch einmal einsperren mussten, aber zusammen und niemand würde ihnen mehr etwas antun. Zwar schienen die Kinder ihnen zu vertrauen, doch sie hatten immer noch angst, dass Nathan einfach wieder auftauchte und ihnen wieder wehtun würde. Sie wollten nur noch nach Hause.

Bobby hatte inzwischen den nächsten Treppenabsatz erreicht und öffnete die nächste Tür, er hoffte natürlich keine Kinder mehr zu finden, denen so etwas Schlimmes angetan wurde, aber hier entdeckte er wieder zwei Jungen. Doch sie schrien nicht, sie blinzelten einfach nur dem schwachen Licht entgegen. „Kommt wir holen euch hier raus.“

Bei dieser Stimme zuckten beide zusammen, sie klang so anders als Nathans, die beiden standen wortlos auf, gingen aber zu Bobby. Dieser musterte die beiden. Der Größere sah ziemlich mitgenommen aus, so als wären seine Wunden erst frisch oder wieder neu aufgeplatzt. Wären Sie doch schon früher hier gewesen. Doch dann fiel sein Blick auf den kleineren, mit seinen grünen Augen, wie sie stur dem Licht entgegen funkelten, bis sich ein Lächeln auf seine aufgeplatzte Unterlippe schlich. „Siehst du Josh.. ich hab doch gesagt.. wir werden gerettet.“

Josh konnte es immer noch nicht glauben, das Dean recht behalten würde, aber dies schien nicht wirklich sein Vater zu sein, denn sonst wäre das Wiedersehen anders, aber nun waren die beiden doch froh hier herauszukommen und in Josh blühte langsam wieder eine Hoffnung auf, seine Familie wieder zu sehen, wieder aus dieser Hölle heraus zu kommen. Er führte die beiden Jungs nach oben in den Raum, wo auch schon die anderen Kinder saßen mit John und Bill als Aufpasser.

„Ich habe noch zwei gefunden“, sagte Bobby und die beiden Jäger drehten sich zu ihm herum, „Dean!“

Dean konnte gar nicht so schnell reagieren, wie John zu ihm gekommen war und ihn fest an sich gedrückt hatte, wann war das letzte Mal gewesen, das er ihn so an sich gedrückt hatte? Dean konnte sich nicht erinnern. Aber diese Umarmung tat einfach nur gut. „Dad..“

John war auf die Knie gesunken, löste die Umarmung aber dann und musterte ihn besorgt, nach dem er das Blut an seiner Unterlippe entdeckt hatte. „Alles Okay, hat er dir was getan?“ Dean schüttelte mit dem Kopf, senkte aber den Blick. „Aber.. ich weiß nicht.. wo Sammy ist..“ John biss sich auf die Unterlippe. „Das werden wir schon herausfinden, keine Sorge.“

Josh, der sich bis jetzt so ruhig verhalten hatte, sah zu, wie sich Deans Vater um ihn sorgte, man sah es ihm an, wie sehr es ihn gequält hatte nicht zu wissen, wo seine Söhne waren. „Aber ich weiß, wo er ist..“ De Drei Männer sahen ihn an, Bill hatte zuerst das Wort ergriffen. „Dann sag es uns!“

Josh zögerte, „Er ist oben im Schlafzimmer von ihm … Es ist die zweite Tür, vor der Treppe.“

John lies seinen Jungen los. „Okay, du wartest hier mit den anderen, es wird euch nichts mehr passieren.“ John gab seinem Jungen seine Machete, auch wenn er den Jungen beigebracht hatte, wie man mit Messern und Dolchen umzugehen hatte, waren sie noch lange nicht bei den Macheten angekommen, doch einer musste dies doch zum Schutz dabei haben. Dean nickte und hielt die Machete so gut es ging, auch wenn sie ihm verdammt schwer erschien, er würde seinen Vater nicht noch einmal enttäuschen.

„Sollten wir nicht den Aulak auslöschen, bevor wir den Jungen holen, das wäre doch viel zu umständlich!“ Bill schaute sich um, es wäre viel leichter, ihm erst den gar auszumachen, doch Bobby schüttelte den Kopf. „Wenn er den Jungen hat und mit ihm verschwindet, geben wir ihm doch nur noch mehr Fluchtzeit. Nein wir werden erst den Jungen aus dem Zimmer holen, verstanden.“

Bill wollte dem Älteren Jäger widersprechen, wollte ihm seine Meinung dazu sagen, doch er hatte den Blick auf John gerichtet, der schon auf der Treppe zurück nach oben war. Bill wusste wirklich nicht, ob es gut war als Eltern noch zu jagen, denn er hätte wohl wie John gehandelt, einfach das Beste für seine Tochter zu tun. Also nickte er und folgte John, der so leise wie möglich die Treppen nach oben schlich, das Knarren ignorierte sie schon fast, sie mussten einfach ruhig bleiben.
 

Vor der Tür angekommen, blickten sich die Drei kurz an, bevor sie die Tür aufstießen und in einem völlig menschenleeren Zimmer standen. Das Bett, was dort stand, war zerwühlt als hätte man in einer Hektik etwas daraus gegriffen. „Er ist weg und er hat Sam mitgenommen.“ Bobby und Bill hatten den Raum verlassen und die anderen Räume durchsucht, doch auch in diesen befand sich nichts. John war auf den Flur gekommen, als mit einem Mal ein Windstoß durch den Flur stieß, der Bill und Bobby in ihrem durchsuchten Zimmern einsperrte. John, der auf dem Flur völlig schutzlos stand, spürte, wie der Wind ihm scharf in die Schulter schnitt und wie seine Jacke an dieser Stelle zeriss.

Er knurrte ungehalten auf, doch die beiden Stimmen in den jeweiligen Räumen lenkten ihn ab. „John!“ Er musste die Beiden erst einmal aus dem Zimmer holen. “Alles in Ordnung bei dir?”

„Ja … alles bestens aber der Aulak ist hier, er war es der hier gewütet und die Zimmer verschlossen hat.“ John war sich dessen sicher, auch wenn er ihn nicht direkt gesehen hatte, doch das der Windstoß von ihm kam, daran gab es keinen Zweifel. „Bekommt ihr die Tür auf?“

John erhielt darauf keine Antwort. Die Tür erzitterte vor ihm doch blieb sie verschlossen. Sie versuchten also von innen die Tür aufzubrechen doch konnte John nicht wirklich von der anderen Seite aus helfen.

Es dauerte einige Zeit, bis sie die Tür aufbekamen, dabei ging die Ausstattung, wenn eine vorhanden war, doch so ziemlich in die Brüche, das Treten und Drücken gegen die Tür half, das Bill und Bobby sich wieder bei John auf dem Flur versammeln konnten. „Wie geht’s du, bist du verletzt?“ Bill war der zerrissene Ärmel aufgefallen, doch John schüttelte nur den Kopf. „Er ist Richtung Keller, er wird ganz nach unten in die Höhlen sein. Kommt schon wir, haben nicht ewig Zeit.“ Die beiden anderen konnten ihm nur noch nachsehen, wie dieser schon die ersten Treppen nach unten lief, sie sahen sich kurz an, hatten aber wieder denselben Gedanken. „John du tapst doch genau in die Falle ... “

“Das ist mir egal, es geht schließlich um meinen Sohn!“, damit war der Winchester völlig aus dem Sichtfeld der beiden Jäger verschwunden. „Er bringt sich noch um, komm.“ Bobby schüttelte den Kopf. „Ich hab eine andere Idee ... geh mit ihm, ich komme nach.“ Was hatte der Ältere nur wieder vor? Doch Bill sagte nichts mehr, er folgte John einfach die Treppen herunter.
 

John war die Treppen herunter gesprintet, egal ob diese knarrend nachgaben oder auch nur knackten. Er spürte mit jeder Etage, die er tiefer gelang, wie die Luft feuchter und kälter wurde. Ihm kam das Geräusch von aufplatschenden Tropfen in die Ohren. Es begann zu hallen und je mehr es in seinen Ohren hallte, desto langsamer wurde er, er wollte sich nicht noch mehr ankündigen, als er es wahrscheinlich schon getan hatte. Er spürte, wie sein Herz stark gegen seine Brust schlug, wie sein Atem rang genug Luft in seine Lungen zu bekommen, dennoch versuchte John krampfhaft nicht zu schnell oder zu hektisch zu atmen. Es war für einen Soldaten immer an erster Stelle, wachsam zu sein.

„Ich.. will zu Dean!“, bei der Stimme blieb John nichts anderes übrig als sich hinter einen nahe gelegenen Fels zu verstecken. Er hatte Sam wirklich hier heruntergebracht, diese Stimme und gerade dieser störrische Satz konnte nur von seinem Jungen sein. John presste sich mit dem Rücken gegen den Fels, sein Blick war auf die Treppe gerichtet, wo er nach einigen Sekunden erst Bills Schuhe und dann den Rest des dazu gehörenden Körpers sah. Bill war alleine heruntergekommen, was John etwas irritierte, wo war Bobby? Aber Bill gab ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen, das dieser wohl etwas plante, wohl so etwas wie Plan B.

Mit einem Handzeichen wollte er ihm sagen, das er zu ihm kommen sollte, aber kein Geräusch von sich geben sollte, als würde er es nicht selbst wissen. Aber John dachte gerade nur noch daran, das er seinen Sohn wieder bekommen wollte. Bill hatte sich hinter dem nächsten Felsen versteckt, der nicht weit von Johns Versteck lag. Jetzt mussten sie nur noch ...

„Jungs. Ich hätte von euch etwas mehr Professionalität erwartet, ich kann euch atmen hören, Eure Herzen, wie sie wild gegen eure Rippen schlagen, ach kommt schon, so ist das doch langweilig.“

John erstarrte, verdammt damit hatten sie nicht gerechnet, sie hätten wirklich besser vorbereitet sein sollen, aber sie konnten ja nicht ahnen, das der Aulak über diese Fähigkeiten beherrschte, immerhin stand es nicht in diesem Buch. John blickte zu seinem Partner, der auch fieberhaft überlegte, was sie nun tun konnten. John fasste einen Entschluss und trat hinter dem Felsen hervor. Es war das einzig Sinnvolle, was ihm einfiel, ohne Sams Leben in Gefahr zu bringen.

Nun da er offen der Stimme folgen konnte, kam er schnell auf sein Ziel zu. „Ah, Johnny-boy. Das letzte Mal hatten wir ja nicht wirklich Zeit zu plaudern, aber jetzt haben wir ja alle Zeit der Welt, und keiner wird und stören.“ John achtete nicht wirklich auf die Stimme, denn sein Blick war auf Sam gerichtet, der zu Füßen des Mannes saß, mit einer Eisenkette um den Fuß. Seine Wangen waren rötlich und er sah sofort das sein Sohn geweint hatte.

Seine Hände schlossen sich wieder zu Fäusten, er knurrte. Als Sam ihn entdeckte, hickste er und rieb sich die Augen. „Daddy..!“ Johns Knurren wurde Lauter. „Lass meinen Jungen frei und ich schwör dir, wenn du ihm auch nur ein Haar gekrümmt hast, werde ich die deine Eingeweide herausreißen und dir damit dein Maul stopfen!“ Der Mann lächelte nur bis Sam versuchte aufzustehen und in Richtung von John zu laufen. Die Fußkette verbot es ihm, er fiel nach vorne auf den Bauch und schlug sich seine kleinen Knie auf dem Steinboden auf.

John konnte nur zusehen und zuhören, wie Sam herzzerreißende Laute von sich gab. Er wollte von seinem Vater in den Arm genommen und getröstet werden, doch dieser konnte ohne Waffen nicht riskieren auf diesen Mann zu zugehen. Das konnte nur Gefahr bedeuten und so musste er mit ansehen, wie dieser Kerl seinem Sohn den Kopf tätschelte. „Lass deine Dreckpfoten von ihm!“

Nathan wackelte nur mit einem Grinsen mit dem Zeigefinger. „Na Na, nicht solche Ausdrücke vor unserem kleinen Sammy.“ John blickte sich um und entdeckte hinter dem unvermeidlichen Feind, ihren eigentlichen, diese Bestie, die auch im Roadhouse gewesen war, doch sie rührte sich nicht, es war wie tot. Aber das konnte nicht sein.

John machte einen Schritt auf Nathan zu, doch dieser packte Sams Haarschopf und zwang ihn zu ihm hochzuschauen, seine kleinen braunen Rehaugen funkelten ihn nur an. „Ganz der Papa, aber geht schön wieder zurück, sonst muss ich unserem kleinen Sammy hier wehtun und das willst du doch nicht oder?“

„Son of a Bitch!“ Nathan macht einen gespielt geschockten Eindruck. „Na wer nimmt denn solche Worte vor einem Kind in den Mund? Dass Du dich nicht schämst.“

John funkelte ihn nur an, konnte aber nichts weiter ausrichten, er brauchte eine Waffe!

„Ach Johnny-boy, was willst du schon ohne eine Waffe ausrichten? Das schaffst du nicht ...“

Doch mit einem Mal knackte es neben Nathan und er drehte den Kopf in Richtung des Geräusches. Dort stand Bobby, mit der geschwungenen Machete, sein Kopf schnellte zurück und das Letzte, was Nathan sah, war das Grinsen auf Johns Gesicht, dieser Scheißkerl hatte ihn abgelenkt. Er schaffte es nicht mehr, einen Fluch oder eine Drohung gegen John auszusprechen, denn vorher spürte er wie die Machete seinen Kopf von seinem Hals trennte. Nathan konnte sich nicht mehr fragen wieso er den Herzschlag des dritten Jägers nicht wahrgenommen hatte oder wenigstens seinen Geruch, diese Fragen würden ihm wohl verwehrt bleiben.

Nathans Kopf landete auf dem Steinboden, wie auch wenige Sekunden später der Rest des Körpers.

Sam blieb der Anblick erspart, Bill hatte diese Situation ausgenutzt und war von der letzten möglichen Seite angeschlichen, war zu Sam hingesprintet, als Bobby aus geholt hatte und Sams Gesicht schützend in sein Hemd gedrückt. Sam war zuerst völlig streif und verkrampft gewesen, doch hatten seine Hände sich schnell in Bills Hemd gekrallt und Deans Namen gewimmert.
 

Stille herrschte jetzt in der Höhle, bis auf das Fallen der Tropfen. Das Wimmern von Sam war verstummt, er war eingeschlafen. Nachdem Bill nachgesehen hatte, stellte sich heraus das er wohl eher ohnmächtig geworden war, aber das war erst einmal egal, sie mussten ihn erst einmal aus diesen Ketten befreien.

„John, schau mal in seinen Taschen..!“ John war fast in eine Art starre verfallen, denn er konnte es wirklich nicht glauben, das Bobby so einfach kurzen Prozess mit ihm gemacht hatte, immerhin wollte er es sein, der dies tat, aber nun ging es erstmal wieder um seinen Sohn. Er durchsuchte den toten Körper, fand einen Schlüssel in der einen Brusttasche und reichte ihn Bill, der Sam noch immer im Arm hielt. Bill öffnete rasch das alte Schloss um Sams Bein. „Du solltest ihn zu Dean bringen, wir kümmern uns um das Ding hier.“ Bobby hatte sich den Aulak genaustens angesehen und ihn für seelenlos bezeichnet, okay klang irgendwie unverständlich, aber Bobby glaubte, dass der Aulak eine Technik gefunden hatte wie er seine Seele in einen menschlichen Körper bannen konnte und sein Körper als seelenlose Hülle zurückblieb. John schüttelte mit dem Kopf. „Nein ich will das tun.“

Bill stand auf, nachdem er die Ketten gelöst hatte, und übergab Sam seinem Vater. „Es ist dein Sohn, du willst Rache, ich versteh dich. Wir warten hier auf dich, aber bring ihn hoch zu Dean, wenn es ein anderer tut, wird er sich nur noch mehr Sorgen machen.“

John nickte und ging mit dem bewusstlosen kleinen Sammy nach oben, in die Zelle, wo die anderen Kinder auf sie warteten.

Er öffnete die Tür mit Leichtigkeit, was ihn nicht daran hinderte von Dean beinahe, umgerannt zu werden. „Dad! Sam! Geht es Sammy gut? Ist etwas passiert?“ Er wollte am liebsten alles wissen, doch er bekam nur seinen Bruder in die Arme gedrückt, der sich fast automatisch in sein Oberteil krallte. „Es ist alles Okay, aber ich brauche meine Waffe, ihr seid sicher, er ist tot.“

Er blickte Josh an, der seine Waffe fest in den Händen hielt. Als er dies hörte, entspannte sich sein Körper und auch seine Hände, John konnte ihm seine Waffe schnell abnehmen.

Gerade als John die Waffe zwischen seinen Fingern spürte, erbebte die Erde und ein markerschüttender Schrei durchklang die Stille. Die Kinder fingen an zu schreien.

„Verdammt was ...“

Wie war das möglich? „Bleibt hier!“

Damit rannte John aus der Zelle und wieder nach unten.
 

Wieder in der Höhle angekommen sah er Bill und Bobby, wie sie jeweils an einer Wand der Höhlen hingen, außer Gefecht gesetzt, sagte man so schön. Es hatten zwei Prankenhiebe gereicht, um beide ohnmächtig zu bekommen, wie mächtig kann dieses Biest nur sein? Und wo war es jetzt? Er folgte den Spuren und konnte nur noch zusehen, wie sich das Monster in die Nacht erhob und mit ein paar kräftigen Flügelschlägen verschwand.

Mit einem Mal hörte er das Stöhnen von Bobby und kurz danach von Bill, sie schienen zurück ins Leben gekommen zu sein.

John kniete sich neben Bobby. „Wo ist.. er?“

„Entkommen, aber wie konnte das passieren?“

Bill, der sich an der Wand abstütze, sah die beinen an. „Der menschliche Körper hat seine Seele nicht mehr gehalten ... deswegen ist er ... wieder in seinen Körper zurück ... Das wäre die einzige mögliche Erklärung ...“

John seufzte auf, jetzt war ihm diese Rache auch noch genommen worden. „Keine Sorge John, denn, wenn er wieder versucht Kinder zu entführen, werden wir wissen, was es ist und dann wird er endgültig ins Gras beißen.“ Bill lächelte ihn aufmunternd an, bevor er sich die Seite hielt. „Boah ich glaub der hat mir ne Rippe gebrochen ...“ Bobby nickte. „Ich brauch jetzt eine heiße Dusche ... und ein paar Kopfschmerztabletten wären nicht schlecht ...“ John nickte gedankenverloren, er würde den Aulak noch finden und sich rächen, darauf konnten sie alle Gift nehmen.
 

Sie waren alle wieder aus diesem Haus raus, die Kinder reagierten alle verschieden auf diese frische Nachtluft, einige weinten, andere taten gar nichts. Nur standen die 3 Erwachsenen wieder vor einem unvorhersehbaren Problem. „Wie kriegen wir die alle in unsere Wagen? Das sind eindeutig zu viele Kinder.“ Bobby sah zu John, der den Harvelle stützte. „Ich werde mit den Kindern zur Information gehen, die werden die Polizei rufen und dann bringen sie die Kinder wieder zu ihren Familien.“

Bill und John schauten sich an, bevor sie nickten. „Und wir fahren am besten wieder nach Hause, bevor Ellen wieder auf die Idee kommt, mir nachzureisen ...“ John lächelte etwas, bevor die beiden sich von Bobby verabschiedeten, die Kinder machten alle bei der Trennung ein Gesicht, als würde das wirklich nur ein Traum sein. Josh, der bei Dean geblieben war, sah die beiden nur an bevor er aber mit Bobby und den anderen Kindern ging. Dean und Josh verabschiedeten sich nie, denn Dean hegte die Hoffnung, dass er ihn vielleicht eines Tages wiedersehen würden, denn Auf Wiedersehen sagen, hieß für immer Abschied zu nehmen und das wollte er nicht.

Dean hatte seinen Bruder weiterhin auf seinen Armen bis zu ihrem Wagen getragen und wollte ihn auf der Rückbank nicht eine Sekunde loslassen. John gab sich damit zufrieden, verfrachtete den Anderen auf seine Beifahrerseite und brach wieder Richtung Lincoln, Nebraska auf.

Neue Wege

Epilog: Neue Wege
 

Fast zwei Tage später hatten die 4 das Roadhouse erreicht, sie hatten vorher einen Stopp im Krankenhaus gemacht, wo man Bills Rippe für nur gestaucht diagnostizierte und ihm eine Bandage umlegte. Ellen hatte natürlich ein Theater gemacht, wie Bill es vorausgesagt hatte. Sie war in voller Sorge gewesen, war ihrem Mann aber am Ende nur frohen Herzens um den Hals gefallen.

Danach hatten sie erst mal Betten aufgesucht, die Müdigkeit war nur eine Frage von Zeit gewesen, obwohl sie schon fast 3 Tage durchgemacht hatten. Wie lange sie geschlafen hatten, wussten sie nicht, aber als John den Wagen von Bill repariert hatte, war es Mittag gewesen.

Ellen hatte sich zu ihm gesetzt, mit einem Glas Limonade.

„Bobby hat vorhin angerufen. Die Kinder wurden alle in Pflegefamilie untergebracht und sie fahnden jetzt nach einem John Doe.“

Wahrscheinlich konnten sie keine der Familien ausfindig machen, da jeder dieser Familien ruhelos durch das ganze Land zogen, auf der Suche nach ihren Kindern und dem Monster der sie dies zu verdanken hatten.
 

„Willst du wirklich schon aufbrechen? John bleib doch noch ein wenig, die Kinder hatten doch keine Zeit sich kennenzulernen. Und Bill liegt auch noch im Bett, er konnte sich noch nicht einmal für das reparierte Auto bedanken.“ John winkte ab. „Er hat mir geholfen meine Jungs wieder zu bekommen, das war mein Dank dafür. Es werden sicherlich noch Tage kommen, an denen wir uns wieder sehen werden. Ich hab ja eure Nummer, ich melde mich keine Sorge.“ John lächelte ihr aus dem Impala zu, seine Jungs schliefen mal wieder hinten eng aneinander gekuschelt und sicher. Diesmal würde es niemand mehr wagen ihm seine Jungs wegzunehmen.

Er würde sich jetzt erst einmal auf die Suche nach dem Aulak machen, er wusste ja nicht, dass er 8 Jahre später am 16 Mai 1995 in Kalifornien auf ihn treffen würde. Er war mit Bill dort hin, sie jagten sonst alleine, es war ihre zweite Jagd zusammen, sie wollten das beenden, was sie vor 8 Jahren nicht beenden konnten, doch würde aus diesem Kampf nur einer lebend herauskommen.

Wenn John wüsste, dass er diesen Fehler begehen würde, würde er sich das noch einmal überlegen, doch das Schicksal war für den Winchester unklar und er hatte sich seinen Respekt zu erarbeiten.

Die Dämonen würden erzittern, wenn sie nur den Namen Winchester hörten.

„Wir sehen uns.“, damit startete John den Motor, das Radio sprang an und es ertönte der Klassiker ‚Highway to hell’, damit fuhr der Impala auf den Highway, in eine für John noch unvorhergesehene Zukunft.



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  TheWinchesterGospel
2010-08-02T14:39:44+00:00 02.08.2010 16:39
uhi ist ja schon hochgeladen.
*seufz*
Ja alle Beschwerden bitte an mich xD
Aber nur von der Grammatik der Rechtschreibung oder ähnliches. Denn mit der Story habe ich nichts zu tun da müsst ihr euch weiterhin bei der Autorin beschweren xDD
*knuff*
Ja auch wenn ich sie schon sehr oft gelesen habe mag ich sie trotzdem noch. ^^
Hab mich damals sehr gefreut als du eine FF für mich geschrieben hast. Vielen Dank nochmal ^-^
Hoffe habe alle Fehler ausgemerzt, obowohl ich bestimmt ein Paar übersehen o.O
Nobody is perfect xD
Ich mag Bobby auch sehr gerne, obwohl er ein wenig den john Charakter hat XD Jedenfalls empfinde ich das so.
*fähnchen schwenk*
Schreibt mal schön alle hier Kommis rein ^^


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