Kennenlernen
Kennenlernen
Kuzan und Borsalino sahen zu, wie der bewusstlose Sakazuki hinausgetragen wurde. Hoffentlich ist nicht zuviel passiert. dachte Borsalino. Er drehte sich zu der Gruppe und sah zu Kuzan. Der zuckte nur die Schultern und bemerkte dann: "Wir sollten hier raus. Sonnst bricht der Rest auch noch zusammen." Die Kinder und die meisten Erwachsenen folgten. Nur die zwei Vizeadmiräle, sowie Sonja, Sina und Sarah blieben. Sarah sah immernoch zu der Stelle, an der Sakazuki gelegen hatte. Sie wirkte wie hypnotisiert. Plötzlich straffte sie ihren Körper und ging hinaus. Sie würde bei dem Mann bleiben!
Die vier Verbliebenen sahen leicht irritiert hinterher. Borsalino sah noch einmal kurz zu Kuzan, dann nahm er die Rothaarige in den Arm und führte sie hinaus. Kuzan und Sina lächelten sich kurz an. Dann traten sie ins Sonnenlicht hinaus. Oben war eine Feuerwüste zu sehen. Das Dorf existierte nur noch in der Erinnerung seiner Bewohner und das Herrenhaus war eine einzige Ruine. Sina sah zu ihrem ehemaligen Heim. Sie würde es nicht bereuen, mit dem hübschen Vizeadmiral diese Insel zu verlassen. Doch als sie sich dem Dorf zuwandte, erstarrte sie mit weit aufgerissenen Augen. Da lagen überall versenkte Leichen herum. Da allesamt Piraten waren, soweit sie erkennen konnte, vermutete sie, dass der Typ auf der Treppe, mit der roten Flüssigkeit dafür verantwortlich war. Kuzan nahm sie in den Arm. "War das der Typ auf der Treppe?" fragte sie ihn und erwiederte die Umarmung. Kuzan nickte, dann sagte er: "Ja. Für ihn sind diese Piraten weniger Wert als Dreck und er hat sie umgebracht!" Sina zu Kuzan auf. "Bereut er das nicht? Fühlt er sich nicht schuldig? Ich meine es sind immer noch Menschen!" Kuzan musste kurz lachen. "Sakazuki und Reue? Nicht doch! Ich sagte doch für ihn sind sie weniger Wert als Dreck. Er würde dich für diese Worte verachten!" sagte er sanft und schob sie durch die Leichen zum Strand. Dort warteten alle auf die zwei. Schnell teilten sie die Kinder in drei Gruppen ein. Eine ging auf Sakazukis Schiff. Sonja führte die zweite Gruppe auf Borsalinos Schiff, der ihnen folgte, obwohl er leicht überfordert war.
Kuzan und Sina führten die dritte Gruppe auf das letzte Schiff und wenig später legten die Schiffe ab. Kuzan baute seine Liege an Deck auf und ließ sich nieder. doch er schlief nicht wie üblich ein, sondern beobachtete seine Gäste. Die Kinder saßen an Deck und schauten verängstigt drein. Der Schiffsarzt untersuchte sie und die hübsche Blonde sah aufmerksam zu. Plötzlich stand sie auf und verschwand aus Kuzans Blickfeld. Er dachte sich nichts dabei und dämmerte leicht weg. Seine Ruhe dauerte nicht lang, denn plötzlich warf jemand etwas Nasses auf ihn. Er sprang auf und sah einen nassen Lappen vor sich liegen. Dann sah er auf und sah eine grinsende Sina an. "Du!" knurrte er und sprang sie an. Doch Sina wich aus und Kuzan legte sich aufs Deck. Fluchend rappelte er sich auf. Dann drehte er sich um und sah Sina, die es sich auf seiner Liege bequem gemacht hatte. Sie grinste ihn frech an. "Wieso hast du eine Liege, wenn du da liegst?"
Kuzan ging zu ihr, nahm die quieckende Sina auf die Arme und legte sich auf die Liege. Dann trapierte er Sina auf sich und grinste. "Sag mal. jetzt wo wir uns so nah sind, gehst du mit mir aus? Und sag mir deinen Namen." Der letzte Satz war keine Frage und das war Sina klar. "Sina. Und ich geh nicht mit dir aus! LASS MICH LOS!" brüllte sie und zappelte. Kuzan lachte nur.
Borsalino hatte gerade andere Probleme. Die Kinder wollten mit ihm spielen! Der Vizeadmiral wollte weg, doch eine zarte weibliche Hand hielt ihn auf. "Bitte, Vizeadmiral. Die Kinder mögen Sie!" "Dafür müssen Sie aber mit mir ausgehen!" flirtete Borsalino. Dafür erhielt er eine saftige Ohrfeige. "Wohl kaum. Ich kenn nicht mal Ihren Namen!" "ich heiße Borsalino." murrte er und rieb sich die Wange, auf der deutlich Sonjas Hand zu sehen war. "Ich heiße Sonja. Trotzdem geh ich nicht mit Ihnen aus!" Borsalino sah sie an. "Schade!" Dann drehte er sich um und wollte gehen. Doch die Kinder, die der Vizeadmiral vollkommen vergessen hatte, hielten ihn auf. "Ich spiel nicht mit euch!" brüllte Borsalino und stolzierte unter Deck. "Was war das denn?" fragte Sonja sich und beruhigte einige Kinder, die nach der heftigen Reaktion des Offiziers begannen, zu weinen.
Borsalino hatte sich in seiner Kajüte verschanzt. Diese Kinder gingen ihm auf die Nerven und es wurmte ihn, dass die Ablehnung dieser Frau ihm an die Niere ging. Ein Klopfen brachte nur ein missgelauntes "Ja." aus ihm heraus. Schon stürmte Sonja herein. "WAS GLAUBEN SIE EIGENTLICH, WER SIE SIND? DIE KINDER WEINEN IHRETWEGEN!" donnerte sie den Vizeadmiral an. "WISSEN SIE WIE EGAL MIR DAS IST? ICH WILL NICHT HIER SEIN. DIE KINDER NERVEN UND ICH BIN VIZEADMIRAL DER MARINE!" brüllte er die Frau an. "UND DAS GIBT IHNEN DAS RECHT DIESE KINDER ZU VERÄNGSTIGEN? SIND SIE VOLLKOMMEN DÄMLICH?" brüllte Sonja zurück. "GANZ BESTIMMT NICHT UND DAS HIER IST MEIN SCHIFF. DA KANN ICH TUN UND LASSEN WAS ICH WILL! UND WENN ICH KINDER ANSCHREIEN WILL, DANN TU ICH DAS!"
Der Streit ging noch einige Zeit so weiter. Da man das Geschrei nicht nur auf dem Deck hörte, sondern auch auf den Nachbarschiffen hörte, hatten alle was davon.
Auch Sakazuki, der gerade langsam aufwachte. "Wer brüllt da so? Können die das nicht woanders?" brummte er leise und öffnete kurz die Augen.
"Das sind Sonja und Ihr Kollege. Und wir sind auf einem Schiff!" stellte eine fremde Stimme fest. Sakazuki wollte sich aufsetzten doch eine Hand und diverse Schmerzen hielten ihn zurück. Er sah zu der Frau, die ihm Gesellschaft leistete. Sofort fand er die grauen Augen, die ihm bekannt vorkamen.
"Wer sind Sie und was wollen Sie? Was ist passiert?" fragte er recht unfreundlich. "Mein Name ist Sarah. Ich kümmere mich um Sie. Der Arzt hat es erlaubt. Und sie wollten uns aus einem Keller retten, als das Haus darüber zusammenbrach. Sie standen oben an der Kellertreppe und wurden hinuntergeworfen. Sie haben viele Verletzungen."
"Sarah? Hübscher Name." murmelte er. Eigentlich wollte er noch etwas sagen, doch ein leises Knurren ließ ihn innehalten. Er sah zu seinem Bauch, der dieses verdächtige Geräusch gemacht hatte. Dabei realisierte er, dass er bis auf seine Shorts nackt war. Unauffällig nahm er seine Decke und zog sie bis zum Kinn hoch.
Sarah, die ihn beobachtet hatte, lachte leise. "Ich hole etwas zu essen. Sie bleiben im Bett!" befahl sie sanft. Der Vizeadmiral sah sie nur an. Er war mittlerweile scharlachrot angelaufen.
Ist wohl schüchtern! Das ist süß. Augenblick, was denk ich denn? Sarah hätte sich fast geohrfeigt. In der Kombüse sagte sie dem Koch, er möge etwas für den Vizeadmiral vorbereiten. Dann setzte sie sich an den Tisch und dachte nach. Doch immer wieder schlich sich der Marineoffizier in ihre Gedanken. Sie war erleichtert, als der Koch das Essen fertig hatte. Sie brachte es zu Sakazuki. Der hatte sich mühsam aufgesetzt und nahm nun das Essen entgegen. Doch er konnte mit seiner Hand, die dick einbandagiert war, nicht essen. Sarah hatte Mitleid und nahm ihm Besteck und Teller ab. Dann setzte sie sich auf den Stuhl und wollte Sakazuki füttern. Der sah sie an. "Was wird das, wenns fertig ist?" knurrte er misstrauisch.
"Ich will sie füttern. Mit ihrem Arm können sie nicht essen." sagte sie und schob ihm eine Gabel mit Fleisch in den Mund, den er geöffnet hatte. Er war so überrumpelt, dass er nicht anders konnte und das Stück kaute. Sie lächelte sanft und sagte: "Sehen Sie! Es geht doch!"
