Kalte Wildnis
Vielen Dank an diejenigen die meine FF zum geilsten Game ever, lesen. Ich beantworte noch schnell ein paar Fragen dann geht's sofort los^^
@ -Venice Du hattest recht mit dem nacherzählen. Das hätte keinen Pepp reingebracht, also habe ich noch etwas hinzugedichtet ^^ Alistair mag ich auch sehr, er ist einfach goldig*gg* Aber Kallian hegt ersteinmal Antisympathie gegen jeden Menschen...aber sie wird sich noch ändern ;) (hoff ich)
So diesmal habe ich auf Schreibfehler geachtet und ach mehr abstände reingebracht...ließt sich auch gleich besser^^ Viel Spaß beim lesen
@Kuina-chan
*noch ein Keks geb* Danke für deinen klassen Kommi^^
Und es freudt mich das die leicht abgeänderte Version dir so gefällt :D Im großen und ganzen halte ich mich auch an das Game. Und die Schreibfehler wurden hoffentlich diesmal alle niedergestreckt *_*
Und keine sorge...Eine Romanze wird es hier definitiv geben*gg*
@Marryannshin
Danke das du mir wieder ein feinen Kommi geschrieben hast ^^ Und das es dir so gefällt.
Hoffentlich schreibst du mir weiter *gg*
So und nun viel spaß^^
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Verdutzt starrte ich in das Gesicht der fremden Frau. Als ich einen großes, alten Ast hinter ihren Rücken entdeckte, bekräftigte dies nur meine Vermutung, dass sie eine Hexe sein musste. Eine erwachsene Frau, würde schließlich keinen Gehstock benötigen.
Außer besagter Gehstock wäre durchdrängt mit Lyrium. Unsicher sah ich nochmal zu dem Monster.
Es war wirklich Schockgefroren und das geht nur durch Magie. Hoffentlich verwandelt sie mich nicht in einen Frosch. Kurz schluckte ich meine aufkeimende Angst hinunter. Ich sah sie wieder an und ihr Blick war immer noch eisig auf mich gerichtet.
Oder, hatte sie das Monster eher mit ihrem Blick eingefroren?
"Was ist, seid ihr Taub?" kam es genervt von der Brünetten und sie verschränkte ihre Arme vor der Brust.
Mein Blick wurde leicht trotzig. Taub?
"Und ihr Blind?" meinte ich spitz.
Schließlich liegt neben mir ein verdammtes Monster! Tee trinken wollten wir garantiert nicht.
Der Blick der Hexe wurde noch eisiger und ich zuckte merklich zusammen. Ich hatte das Gefühl, nun selbst eingefroren zu werden. Grazil ging sie auf mich zu und fixierte mich. Ich hatte das arge Bedürfnis wegzurutschen. Doch hinter mir war nur Sumpf, fliehen kann ich wegen meinem unbrauchbarem Bein eh nicht.
Ich starrte auf ihre schwarzen Lederstiefel und schluckte leicht. Wenn sie mich in einen Frosch verwandelt, ist mein zukünftiges Heim wenigstens gleich hinter mir.
"Eine ziemlich große Klappe, für eine kleine Elfin." kam es leicht amüsiert.
Verwirrt sah ich auf. Fand sie das etwas lustig? Schade, das mir gerade nicht zum Lachen war.
Kurz musterte sie mich aufmerksam und blieb diesmal an der offenen Wunde an meinem Bein hängen.
"Mutter kann euch heilen."
Oho, da gibt's doch noch eine alte Sumpfhexe. Ich grinste schief.
"Ihr helft mir?"
Die Hexe lachte freudlos, als hätte ich einen schlechten Witz erzählt.
"Ich helfe euch nicht, sondern meine Mutter." Sie drehte sich einfach um und ging los. Verdattert sah ich ihr nach. Also helfen würde sie mir wahrlich nicht, eventuell aber den Weg zeigen. Es bleib mir auch nichts anderes übrig, außer ihr zu folgen. Denn sonst verblute ich hier, oder eins dieser Monster kam wieder.
Ich krallte mich in die Rinde eines nahegelegenen Baumes fest und zog mich, schwer keuchend, daran hoch. Schweiß lief meinen Schläfen hinab. Leise fluchend sah ich zu der Sumpfhexe, die bereits mehrere Meter gelaufen war.
"Hexe, ich bin nicht so schnell!" rief ich wütend, ich war wirklich genervt von ihrer Gleichgültigkeit.
Ein Stock flog mir plötzlich ins Gesicht und ich fiel kreischend wieder um. Sterne tanzten vor meinen Augen und ich strich mir fluchend über meine schmerzende Nase.
"Stützt euch darauf ab und kommt jetzt endlich." drang wieder die sprechende Fröste in meine Ohren.
Erbauer!
Wütend funkelte ich das Hexenweib an und krallte mich erneut in die Rinde des Baumes fest. Mühsam zog ich mich erneut hoch und stützte mich nun auf den Stock, der mir so liebevoll zugeworfen wurden war, ab. Leicht humpelnd, folgte ich der Hexe und starte auf ihren Rücken.
Plötzlich kam mir ein erschreckender Gedanke. Was ist, wenn ihre Mutter ein gefährlicher Hochdrache ist, der mich verspeisen will? Mir wurde übel und schwindlig zugleich.
Mühsam stütze ich mich ab und sah zu hinab. Ich blutete immer noch und die Blutung wollte nicht stoppen. Verdammt...
"Wie weit...ist es bis zu eurer Hütte?" presste ich mühsam hervor und bemerkte wie sich alles um mich herum zu drehen begann. Wenn die Sumpfhexe jetzt erzählte wir müssten noch zwei, oder drei Stunden laufen, bin ich aufgeschmissen.
Das würde ich nicht mehr schaffen. Dann können mich die Wölfe fressen, oder die Barbaren. Wer weiß was hier sonst noch in der Korcari-Wildnis umherläuft.
Die junge Hexe lief mit schnellem Schritt weiter.
"Es liegt nicht am Ende der Welt." meinte sie spöttisch und schritt elegant über einen umgefallenen Baumstamm. Leise fluchend, folgte ich ihr nur mühsam.
Der Stock sank immer wieder leicht in die weiche Erde ein und es benötigte immer wieder Kraft ihn hinauszuziehen, nur um mich wieder abzustützen und erneut einzusinken. Inzwischen verzerrte sich mein Blickfeld immer drastischer und ich schloss, mühsam die Luft ausstoßend, die Augen.
Ein schwaches flüstern drang in mein Ohr und ich spürte erneut dieses leichte Kribbeln, welches sich von meiner Wirbelsäule aus, langsam in meinem gesamten Körper ausbreitete. Doch eh mir bewusst wurde, was dies zu bedeuteten hatte, verlor ich, wie zu oft an diesem Tag, das Bewusstsein.
Ein knistern drang schwach in meine Ohren und ein würziger Geruch drang in meine Nase. Sofort knurrte mein Magen.
Leicht krampfte ich mich zusammen und versuchte die Augen zu öffnen. Doch sie waren schwer wie Blei. Ich seufzte innerlich und versuchte stattdessen zu lauschen. Tatsächlich konnte ich Stimmen vernehmen.
"Woher willst du das wissen, Mutter? Sie war ganz allein im Wald. "sprach eine junge Frau und ich konnte die Stimme sofort zuordnen. Die verdammte Sumpfhexe aus der Wildnis.
"Sie ist ein grauer Wächter, ich spüre es." hörte ich nun eine deutlich ältere Stimme. Ist das die alte Sumpfhexe? Mir kam plötzlich wieder das Bild des Hochdrachen vor Augen und ich schluckte leicht.
Endlich gelang es mir die Augen zu öffnen und ich riskierte einen kurzen Blick. Ich lag in einem kleinen Bett, in einem kahlen Raum. Nicht weit von mir entfernt, tanzte ein kleines Feuer im Kamin. Es war kuschlig warm hier.
Nun entdeckte ich tatsächlich eine alte Frau. sie musterte mich aufmerksam und schritt zu meinem Bett. Ihr langes, graues Haar hing ihr wirr im Gesicht. sie hatte dieselben stechend, gelben Augen wie ihre Tochter, die hinter ihr stand. Ein mysteriöses lächeln stahl sich auf das faltige Gesicht der alten Frau.
"Ihr seid wach. Sehr gut."
Ich sah misstrauisch zwischen den Weibern hin- und her. Die jüngere hat mich doch zu ihrer Mutter gebracht. Ich richtete mich ätzend etwas auf und krallte mich leicht in die dünne Stoffdecke.
"Wer seid ihr?"
Die alte lachte plötzlich amüsiert auf.
"Das ist unwichtig Mädchen, aber ihr bleibt erst einmal hier, bis ihr euch erholt habt."
Dann drehte sie sich um und ging die Treppe hinauf. Ich knurrte fast schon. Hier bleiben? Das klingt nicht unbedingt nach einer Bitte.
Ich warf die Decke schwungvoll zur Seite und stutze kurz. Mein Bein und mein Brustkorb waren verbunden. Ich wurde verarztet. Die alte blieb stehen und schielte neugierig zu mir herunter. Ihre Hand ruhte auf dem knarrenden Treppengeländer.
"Schlaft jetzt, eurer Freund braucht auch Ruhe." damit stieg sie wieder die Treppen hinauf und verschwand schließlich im Dunkeln. Ich sah skeptisch zu der jüngeren, die mich aufmerksam musterte. Irgendwie ist mir das alles hier nicht ganz geheuer.
Vielleicht war sie nicht so verschleiert wie ihre Mutter.
"Wie heißt ihr?" wollte ich nun endlich wissen. Sie besah mich wieder leicht kühl.
"Nennt mir eurigen Namen, dann tue ich das nämliche."
Naja, auch gut.
"Kallian...Kallian Tabris."
Sie fixierte mich nochmals. Es schien kurz als zögerte sie, ihren Namen zu verraten.
"Morrigan." meinte sie knapp und stieg nun ebenfalls die Treppe hinauf.
Seltsames Weib. Seltsame Hexenweiber.
Ich überlegte kurz. Was hatte die alte zu mir gesagt? Mein Freund?
Ich sah verwirrt zur Seite und erblickte tatsächlich den jungen blonden Mann, den ich vor wenigen Stunden erst kennen gelernt hatte. Alistair.
Er lag in einem Bett neben mir und war ebenfalls von einer Decke bedeckt. Er sah so aus, als würde er schlafen.
Soll ich mich jetzt freuen, oder heulen? Er gehörte definitiv nicht zu den Leuten, die ich wiedersehen wollte. Dummer Shem.
Aber wie kam er hierher? Er musste doch verletzt sein, schließlich war er mit Duncan und den anderen auf dem Schlachtfeld gewesen.
Wie konnte er entkommen? Ich grübelte angestrengt nach. Er war vielleicht ein Dummkopf, aber kein Feigling. Soweit konnte ich ihn einschätzen. Ser Jory wäre wahrscheinlich weggelaufen.
"Ihr...seid also endlich wach." kam es plötzlich schwach aus seinen Aufgeschlagen Lippen. Vor Schreck rutschte ich schnell weg und starrte Alistair an. Von wegen er schläft.
Hätte er denn nicht eher sagen können, dass er wach ist??
Langsam öffnete der junge Graue Wächter die Augen und sah mich ebenso überrascht an, wie ich ihn.
Seine Augen waren gerötet, als hätte er geweint. Er starrte mich eine geraume Zeit an.
Wahrscheinlich konnte er wirklich nicht glauben, dass ich noch lebte. Nicht nachdem sie mich auf den Scheiterhaufen gelegt haben. Shems...
Langsam wurde es mir zu dumm und ich legte mich genervt zurück. Das alte Bett knarrte kurz. Erinnerte mich irgendwie an zuhause.
"Wenn ihr mit Gaffen fertig seid, sagt Bescheid." kam es nur genervt von mir und ich deckte mich wieder zu.
"Ihr lebt." kam es plötzlich zittrig von ihm. Ich zog eine Augenbraue nach oben und sah ihn stumm an. Das klang gar nicht so bedauerlich wie ich gedacht hatte, eher erstaunt und zum Teil auch...erleichtert und verwirrt.
Seltsamer Mensch.
"So schnell bin ich nicht Tod zu kriegen." sprach ich ruhig und sah ihn weiterhin an.
Alistair sah zu der Stoffdecke die auf ihn lag.
"Duncan ist Tod, der König ist Tod...alle sind Tod." sprach er mit gebrochener Stimme.
Ich nickte bedächtig. Das hatte ich mir fast schon gedacht...bei diesem Anblick, der sich mir geboten hatte.
"Wenn die alte Hexe nicht gewesen wäre, wäre ich auf der Turmspitze gestorben."
Überrascht riss ich die Augen auf. Moment! Alistair war derjenige, der das Feuersignal auf der turmspitze entzündet hatte und er war derjenige, den dieser übergroße Vogel in seinen Klauen getragen hatte?
Ich starrte nachdenklich in das knisternde Feuer im Kamin.
Verstehe...
"Dieser Loghain...er hat das Signal gesehen und ist einfach mit seinem Heer abgezogen."
Kurz lachte ich abfällig, als ich mich zurückerinnerte.
"Ich wollte ihn aufhalten , stellte mich ihm in den Weg. Aber er stieß mich nur zu Boden und ließ mich liegen. Es wundert mich, dass er mich nicht einfach mit seinem Schwert niedergestreckt hat. Erstaunlich das er eine kleine Elfin verschonte, aber den König und die vielen anderen hundert Menschen, einfach sterben ließ."
Ich schloss kurz die Augen und seufzte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, gleich von diesem Albtraum aufzuwachen. Aber es geschah natürlich nicht...
Ich spürte Alistairs Blick auf mir ruhen und sah ihn schließlich an.
Er schien aufgelöst.
"Warum sollte Loghain das tun? Warum sollte er den König verraten? König Maric, der Vater von König Cailan, und Loghain waren eng befreundet. Cailan war doch wie sein Sohn. Außerdem ist...war seine Tochter Anora, mit dem König verheiratet!"Alistair wurde mit jedem Satz lauter und auch wütender. Ich konnte ihm deutlich seinen Zorn und Trauer ansehen.
Verstehen konnte ich ihn, aber mittrauern ging definitiv nicht.
Dafür kannte ich die ganzen Leute nicht lange genug.
Das einzige was mir im Moment sorgen bereitete, abgesehen von einem verräterischen Feldherren, war die Zukunft von Ferelden.
Wenn der König Tod ist, würde das Land erst mal in Aufruhr versinken. Der Tod eines Königs, war schließlich nichts alltägliches.
Auch diese Monster existieren nach wie vor. Die Schlacht gegen sie bei Ostagar, hatten wir verloren.
Sie werden wahrscheinlich die Dörfer angreifen und verderben. Duncan hatte erwähnt, das Ferelden vernichtet werden kann durch sie. Sie sammeln sich in großen Heeren und zerstören alles was sich ihn in den Weg stellt. Die einzigen die sich ihnen entgegenstellen können, sind die Grauen Wächter. Und so wie es aussah gab es nur noch zwei in ganz Ferelden. Mich mit eingerechnet.
Unruhig rutschte ich kurz hin- und her. Das sah ziemlich übel aus.
"Ich dachte ihr seid bei dem Ritual gestorben." platze es plötzlich aus Alistair raus.
Ich schmunzelte kurz und zog leicht an den Stoff der Decke.
"Habe ich bemerkt, als ich auf dem Scheiterhaufen aufgewacht bin." sagte ich trocken.
Das Gesicht des toten Daveth würde mich wahrscheinlich Jahrelang verfolgen.
"Es tut mir leid." sprach Alistair reumütig und starrte ins Feuer.
Ich sah kurz überrascht zu ihm. Ein Mensch, der sich ehrlich bei mir entschuldigt?
Es passieren noch Wunder.
Ich nickte nur knapp und sah hinauf zur Decke. Ich konnte leise knarrende Geräusche hören. Die beiden Hexenweiber, müssen direkt im Zimmer über uns sein. Was sie wohl besprechen?
"Warum haben die uns gerettet?" fragte ich leise.
Es war mir ein Rätsel. Ich war mir ziemlich sicher, dass die beiden sich wunderbar allein verteidigen konnten. Morrigans Eiszauber war schließlich unglaublich.
Alistair antwortete nicht, schien zu überlegen. "Ich weiß es nicht." kam es wenig später erschöpft von ihm.
Ich misstraute den beiden. Normalerweise misstraue ich jedem Mensch, aber diesen beiden noch mehr.
Waren Magier nicht normalerweise im Zirkel der Magi? Was bei Andraste, taten sie dann in der Korcari-Wildnis? Ich seufzte kurz laut auf und schloss die Augen.
Das passte alles vorne und hinten nicht zusammen. Vielleicht interpretiere ich aber auch zu viel hinein. Ich weiß es nicht.
Nette Sumpfhexen. Das wären die ersten und einzigen die mir je begegnet wären.
Langsam fielen mir die Augen zu und ich grübelte weiter. Warum sollte Loghain seinen König verraten. Warum...will er selbst König werden?
Ich wachte später auf. Obwohl ich nicht genau wusste, was wie viel später sein könnte. Vielleicht habe ich nur zwei Stunden geschlafen. Vielleicht auch einen Tag?
Ich sah verschlafen zur Seite und entdeckte Alistair, der gerade seine Rüstung angezogen hatte und sich sein Schwert und Schild nahm.
War er etwa wieder gesund? Ich beobachtete ihn genau und er drehte sich dann langsam zu mir um.
"Habe ich euch aufgeweckt?"
Ich zuckte nur leicht die Schultern und richtete mich langsam auf. "Keine Ahnung. Nun bin ich auf jeden Fall wach."
Leicht unsicher sah ich zu dem Stuhl, der neben meinem Bett stand. Dort lag eine Lederrüstung und zwei Dolche. War das etwa für mich?
Alistair schritt zu meinem Bett.
"Die alte Hexe hat das für euch hingelegt. Sie will uns draußen sprechen, sobald wir bereit sind."
Aha....
Ich sah ihn kurz verwirrt an, als er mich anstarrte und sich dann einfach höflich umdrehte. Stimmt etwas nicht?
Ich sah an mir herunter und bemerkte das ich fast vollständig nackt war. Lediglich die Verbände, verhüllten meinen Körper. Ich fluchte laut und zog mir eilig die Lederrüstung an.
Verdammt, warum ist mir das nicht eher aufgefallen?! Wehe der denkt jetzt etwas falsches von mir...
Als ich fertig war, lief ich schnell an ihm vorbei und stieß die einzige Tür im Raum auf. Erbauer...hoffentlich war ich nicht rot im Gesicht!
Ich kniff leicht die Augen zusammen. Draußen war bereits Tag und vor mir bot sich ein Bild totaler...Ödnis.
Direkt vor dem seltsam zusammengewürfelten Haus, befand sich ein kleiner Sumpf mit vielen hochgewachsenen Bäumen.
Die Sonne stand tief und wieder wehte mir ein kalter Wind entgegen.
"Die Grauen Wächter sind endlich erwacht." sprach die alte Frau und ich drehte mich skeptisch zu ihr. Sie lächelte geheimnisvoll. Morrigan die hinter ihr stand, verzog jedoch keine Miene.
Alistair blieben neben mir stehen.
Ohne noch lange Höflichkeiten auszutauschen, kam ich gleich auf den Punkt.
"Warum habt ihr uns gerettet?"
Gespannt und ungeduldig sah ich die beiden Frauen an. Ich will antworten!
Es herrschte unheimliche Stille. Ich starrte stur in die gelben Augen der alten Frau. Das läuft doch alles zu einfach!
"Eine Verderbnis bedroht das Land und nur die grauen Wächter können ihr Einhalt gebieten."
Verdutz sah ich sie an. Wie ich es mir gedacht hatte. Ich schüttelte ungläubig den Kopf.
"Alistair ist der wirkliche Graue Wächter, nicht ich."
Es grenzte sowieso schon an ein Wunder, das ich nicht bei diesem Ritual gestorben bin.
Es war ziemlich knapp. Außerdem habe ich keine...großartige Ausbildung.
Ich kann immer noch genauso viel, wie damals als ich das Gesindeviertel verlassen habe. Und war, beim Erbauer, nichts grandioses.
"Lasst mich nicht allein! Beim Erbauer, ich kann das nicht allein!" sprach Alistair entsetzt und sah mich dementsprechend an.
Überrascht sah ich den jungen Mann an. Ich...soll ihm helfen? Eine Elfin?
Die alte lachte plötzlich auf. "Das klang ziemlich verzweifelt. Aber ihr beiden seid nicht gänzlich auf euch allein gestellt."
Nicht? Wer sollte uns denn helfen? Duncan und die anderen Grauen Wächter liegen Tod auf dem Schlachtfeld. Genauso wie der dumme König.
Teyrn Loghain verschwört sich wahrscheinlich mit den anderen Adligen, gegen Ferelden.
Wir sind gänzlich allein.
"Wir haben keine Armee, alte Frau. "sprach ich gelassen. Wieder stahl sich ein grinsen auf ihrem faltigen Gesicht.
"Ihr habt die Verträge." Verträge? Was denn für Verträge?
Alistair, der neben mir stand, schreckte plötzlich hoch.
"Aber natürlich, die Verträge der Grauen Wächter!" sagte er aufgeregt. Verwirrt sah ich ihn an und er sprach schnell, an mich gewandt, weiter.
"Die grauen Wächter haben Verträge, die die Unterstützung der verschiedenen Völker in Ferelden dazu verpflichtet, uns bei einer Verderbnis beizustehen."
Oh, Völker? Neugierig sah ich zu Alistair auf.
"Was denn für Völker?" wollte ich nun wissen. Alistair sprach aufgeregt weiter.
"Die Menschen, die Zwerge, die Dalish-Elfen und der Zirkel der Magi."
Meine Augen wurden groß. Zwerge und Dalish-Elfen? Menschen und Magier? Die alte Frau nickte leicht.
"Also, junges Fräulein." sprach sie an mich gewandt. "Für mich klingt das nach einer Armee."
Da musste ich ihr recht geben und ich nickte leicht.
In Alistairs Augen war kurz ein Leuchten zu sehen. Er schien kurzzeitig euphorisch zu sein. Morrigan zog skeptisch eine Augenbraue nach oben. Sie war anscheinend auch nicht schnell zu begeistern und zu überzeugen. Die alte Frau sah mich neugierig an.
"Dann seid ihr also bereit? ihr seid bereit, Graue Wächter zu werden und gegen die Verderbnis zu kämpfen?"
Ich seufzte innerlich. Bereit?
"Ich wäre froh erst einmal am Leben zu bleiben. Wenn wir das schaffen...können wir darüber nachdenken."
Die alte Frau lachte amüsiert auf. "Am Leben bleiben ist ein guter Anfang."
Sie fixierte mich plötzlich. "Aber darüber nur nachzudenken solltet ihr nicht. Denkt nur daran, dass die Verderbnis uns alle bedroht...auch eure eigne Familie." wisperte sie.
Ich starrte die Alte an. Was zum....?
"Wir müssen die Verderbnis aufhalten!" sprach Alistair und sah mich fest an. Schön und gut.
Ich will meine Familie schließlich auch beschützen. Vater, Sorris und Shianni. Aber etwas machte mich stutzig. Ich schielte skeptisch zu der alten. Die weiß zu viel.
"Ich will jetzt endlich euren Namen wissen." beharrte ich.
"Namen sind hübsch, aber Wertlos. Das Volk der Chasind nennt mich Flemeth."
Alistair und mir stockte der Atem. Flemeth? Die Flemeth aus den Legenden?
"Dann seid ihr die mächtige und gefürchtete Hexe aus der Wildnis?" sprach Alistair meine Gedanken aus.
Flemeth sah uns einfach nur an. "Und? Im Gegensatz zu euch beiden, scheint dies zuzutreffen."
Ich schluckte innerlich. Die alte Hexe sah uns weiterhin an. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Schließlich soll Flemeth, laut den Legenden, grausam und unberechenbar sein.
"Warum Kämpft ihr dann nicht mit uns, Flemeth?" Gefragte lachte wieder auf.
2oh nein, aber ich habe etwas anderes nützliches für euch."
Sie sah zu ihrer Tochter Morrigan. "Du wirst die Grauen Wächter begleiten." Schweigen. Begeisterung sah anders aus.
"Morrigan will sich uns nicht anschließen ." sprach ich eilig.
Die jüngere Hexe drehte sich zu ihrer Mutter und sah sie verstimmt an.
"Mutter, ich bin noch gar nicht dafür bereit. Ich..." Doch ihre Mutter fiel ihr ins Wort.
"Du willst doch schon seit Jahren die Wildnis verlassen. Das ist deine Chance. Die Grauen Wächter brauchen deine Hilfe, sie nur zu zweit."
Morrigan verschränkte erneut die Arme vor der Brust und sah grimmig drein.
"Vergess den Eintopf nicht, Mutter. Ich will nicht, dass das gesamte Haus abgebrannt ist, wen ich zurückkomme."
Flemeth lachte kurz auf. "Es ist wahrscheinlicher das die gesamte Wildnis, mitsamt unserer Hütte, von der Verderbnis verschlungen und vernichtet wurden ist."
Die jüngere der beiden Hexen schreckte kurz hoch und sah verunsichert zu ihrer Mutter.
"Aber ich...meine doch nur..." fing Morrigan an und Flemeth winkte ab. "ich weiß. Passe gut auf dich auf."
Dann sich die Alte erneut Alistair und mich an.
"Ich gebe euch das kostbare was ich besitze. Beschützt sie mit euren Leben." Ich war kurz überrascht, über die plötzliche Besorgnis in Flemeths Stimme.
"Mit uns wird ihr nichts passieren." sprach ich ehrlich. Allerdings war ich mir ziemlich sicher, das Morrigan wunderbar auf sich selbst aufpassen konnte.
Alistair warf Morrigan einen misstrauischen Blick zu. Irgendetwas verstimmte ihn zusehends.
"Dann geht Graue Wächter und beendet diese Verderbnis."
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verschwand sie in die Hütte. Morrigan besah sich kurz das Haus, indem sie wohl seit ihrer Geburt gelebt hatte. Die junge Hexe drehte sich wortlos um und ging einfach los.
Ich folgte ihr schnell, Alistair jedoch zögerte erst. Ihre Schritte waren schnell, wie als wenn sie vor etwas wegrannte. Oder eher schnell wegging.
Ich hatte zunächst Probleme ihr zu folgen. Ihr Blick war stur nach vorn gerichtet.
"Wo gehen wir jetzt eigentlich hin?" wollte ich wissen. Ich konnte mir nicht vorstellen das , das Morrigan jetzt ziellos losschritt.
"Nach Lothering. Das einzige Dorf in der Nähe. Dort können wir Vorrate und andere Dinge besorgen. Danach..." Alistair fiel ihr plötzlich ins Wort.
"Gehen wir zu Arl Eamon. Den Arl von Redcliffe." Die Hexe sah ihn eisig von der Seite an.
"Oh, ihr gebt wohl die intelligenten und logischen Befehle." Der junge Graue Wächter sah verärgert zu der Hexe.
"Ich kenne den Arl sehr gut! Er hilft uns bestimmt!"
Ich achtete gerade nicht auf das Gezanke der beiden, denn etwas anderes erregte plötzlich meine Aufmerksamkeit. Dank meiner guten Ohren konnte ich ein leises Winseln vernehmen.
Schnell folgte ich dem Geräusch und entdeckte wenig später, hinter einen großen Busch versteckt, einen toten Soldaten und daneben einen Schweinegroßen Hund. Seine Statur war kräftig und muskulös. Eingetrocknetes Blut verklebte sein Fell und er hechelte laut. Wieder winselte er und sah mich an.
Das arme Tier.
"Shhh.." sprach ich beruhigend und ging langsam näher zu ihm. Alistair stand hinter mir und ich hörte seine überraschte Stimme. "Das ist ein Mabari!"
Diese Kriegshunde? Ich hatte noch nie einen gesehen, aber viel von ihnen gehört. Und dieser hier, schien schmerzen zu haben.
"Der Flohteppich wird sterben. Lasst uns endlich weitergehen." hörte ich Morrigan verärgert sprechen.
Ich blickte in die großen, vor Angst und Schmerz, sprechenden Augen des Mabari.
"Nein, wir werden ihm helfen!"
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Diesmal war's leider nicht so Actionreich...aber das kommt im nächsten Kapitel ;D