Kaze ni nare - Become a wind 2 von Nuriko (This love is a thrill, shock, suspense) ================================================================================ Kapitel 1: THRILL : Do you feel like I feel ? --------------------------------------------- Kaze ni nare  -  Become a wind  2                  This love is a thrill, shock, suspense       Autor : Nuriko/Kishuku   eMail : kishuku@gmx.net   Titel : Kaze ni nare - Become a wind  2 (This love is a thrill, shock, suspense)   Archiv :  Animexx (unter dem Nick Kishuku), im EMF ^^;; als Nuriko   Teile : 3 Abschnitte (Thrill, Shock, Suspense ) & unbestimmt viele Kapitel (hängt von euch lieben Lesern ab XD )   Genre : Anime GRAVITATION   Warnungen : shonen-ai (hehe, lässt sich ja bei Gravi net vermeiden *lol*), und natürlich darf zu einer "richtigen" Story violence, depri und viel viel sap nicht fehlen *g* !   Disclaimer : Alle Charaktere aus Gravitation gehören NICHT mir, sondern Maki Murakami ! Nur Fuu Jiraishin & ihre Familie sind frei von MIR erfunden !!!   Rating : PG 14   Pairings :  bleibt alles beim Alten, wie bei meiner ersten FanFiction KAZE NI NARE - BECOME A WIND 1 !   Kommentare : Was wäre wenn ?  Das habe ich mir gedacht, als ich mir meine erste FanFiction zu Gravitation ausgedacht habe XD und heraus kam Kaze ni nare  ! Ich habe eine weibliche Hauptperson dazu erfunden ^^;;  Fuu Jiraishin, die in der kurzen Zeit, in der ich sie geärgert habe *lol* ziemlich viel durchmachen musste... Es ist doch kein richtiges shonen ai, werden manche von euch sagen - ABER : es gibt ein paar Szenen, die shonen Elemente beinhalten und daher hab ich es vorgezogen, meine FanFiction in diesem Forum reinzustellen ^^;; Aber... ich werde ein paar shonen ai Sachen reinstreuen, ich beginne ja auch mit einer XD. Die folgenden kleinen Kapitelchen sind eine Fortsetzung der ersten FF, also lest euch die erste bitte vorher durch, falls ihr das nicht schon getan habt...     Für den zweiten Teil von Kaze ni nare - Become a wind  hab ich folgede Songs gehört : Koi wa thrill, shock, suspense , gesungen von Rina Aiuchi (Conan, 8.tes Opening), Puracina, gesungen von Maaya Sakamoto (CCS 3.tes TV Opening), Spiritualized, aus Weiss Kreuz, gesungen von Schuldigs Seiyuu und natürlich gaaaanz viel Gravi Sound !   Weitere Kritik, Komplimente, Heiratsanträge und Drohbriefe bitte an : kishuku@gmx.net  !!!  ^_~   Ich freue mich riesig auf alle eMails ! Ansonsten wünsche ich Euch viel Spass mit der FanFiction ! (Und seid bitte nicht so streng zu mir *g*)   Sonstiges :  Ich habe die Kapitel der zweiten FF von mir nach dem 8.ten Opening von Detective Conan benannt, weil das Lied absolut göttlich ist !!! Außerdem werden in dieser FF Ouka & Yuki aus dem EMF drin vorkommen XD weil sie die ersten war, die meine kleine Preisfrage beantwortet haben und somit eine Rolle in meiner FF bekommen ^^;; Solltet ihr noch eine Fortsetzung der Fortsetzung ^^ haben wollen, werd ich so eine Frage wieder stellen und noch jemanden von euch in meine Geschichte mit reinbauen ^^*     Widmung :  Tja, ich widme diese Fortsetzung meinen lieben Lesern, ganz besonders an Akane-chan, Yuki & Ouka aus dem EMF, die die ersten waren, die Kaze ni nare  gelesen und mir Mut gegeben haben, weiter zu posten XD Nicht zu vergessen (nya, ich vergesse doch niemanden, der mir einen lieben Comment schreibt ^^;;) chibilein, Black-cat und Jiebriel von Animexx !     Jetzt gehts aber los !!!                       Session : THRILL     1: Do you feel like I feel  ?        "Yuki...?" verschlafen hob der Rotschopf den Kopf und spürte, wie eine feste Hand sehr sanft und langsam seine nackte Rückseite entlang glitt und die Kurve seiner Wirbelsäule nachzeichnete.  "Hm ?" Wenn er eine Katze wäre, hätte Shuichi bestimmt geschnurrt, als er den warmen Atem an seinem Hals spürte und wurde endgültig wach.  "Yuki ?" Er bekam keine Antwort und statt dessen einen leichten Kuß auf die linke Schulter gedrückt, aber dann erinnerte er sich, was heute für ein Tag war.  "Oh nein, wie spät ist es ?" Shuichi konnte den Wecker nicht sehen, da er auf dem Bauch lag und Yukis halbes Gewicht ihn auf das Bett drückte. "Yuki, laß mich los ! Ich komme noch zu spät zum Meeting !"  "Warst du denn jemals pünktlich ?" fragte Yuki ohne sich zu rühren und Shuichi hörte das unterdrückte Lachen in seiner Stimme, als er noch fester umarmt wurde.  "Yuki..."   Zur gleichen Zeit, einige Kilometer entfernt.  "Fuu." Sie warf sich grummelnd auf die andere Seite, aber es hörte nicht auf zu kitzeln.  "Fuu." die Stimme wurde drängender und sie blinzelte.  "Hilfe !" kreischte sie und schlug wild um sich, ehe sie merkte, daß es nur Koumagoro vor ihrem Gesicht war und hielt inne.  "Du hast mich erschreckt." Ryuichi lugte hinter seinem Plüschtier hervor und schaute sie mit seinen unschuldig dreinblickenden Augen etwas vorwurfsvoll an.  "Du  hast Koumagoro erschreckt." meinte er und drückte diesen an sich. "Du solltest dich jetzt wirklich beeilen, anata, sonst kommst du noch zu spät."  "Zu spät ? Wozu ?" es war noch ein wenig verwirrend, neben Ryuichi aufzuwachen, als wäre es ganz normal, dachte Fuu und sah auf ihrem Ellenbogen gestützt zu, wie er sich neben ihr reckte.  "Eure Tourplanung," antwortete Ryuichi gähnend, "sag bloß, du hast das vergessen !"  "Shit !" mit einem Satz war sie aus dem Bett ins Badezimmer gestürmt, wo sie wegen dem kalten Wasser erneut einen Fluch ausstieß.  "Wie spät ist es ?" rief sie.  "Du hast noch eine halbe Stunde." Eine gute Viertelstunde später saß Fuu neben Ryuichi in seinem Auto und sah nervös durch die verdunkelten Scheiben auf den Stau vor ihnen.  "ich könnte auch zu Fuß gehen !" sagte sie und trommelte mit ihren Fingern gegen das Fenster, "Es ginge viel schneller."  "Kommt nicht in Frage, keine Anstrengungen."  "Das ist keine Anstrengung ! Außerdem liegt die Operation gut zwei Monate zurück !" Fuu schmollte ein bischen und schloß kurz die Augen. Zwei Monate, in denen viel zu viel passiert war, viel zu viel. Ihre Mutter, die sich als ihre Tante herausgestellt hatte, stand nun wegen Mordes und versuchten Mordes unter Anklage und würde wohl mit Lebenslanger Haft rechnen müssen; Fuu war schleierhaft, wieso die Öffentlichkeit so gut wie gar nichts darüber erfahren hatte. Anscheinend mußte K wirklich über gute Beziehungen verfügen, oder er hatte Touma, ihren Chef darum gebeten, sich darum zu kümmern... Die Operation nach ihrem Kollaps hatte sie wunderbar überstanden, Keichi, ihr Arzt, hatte ihr jedoch geraten, die nächsten Wochen in Ruhe zu verbringen, obgleich es ein eher kleiner Eingriff gewesen war und ihre Freunde taten alles erdenkliche, um ihr das Leben zu erleichtern, was sie inzwischen mehr als nur nervte. Nichts hasste Fuu mehr, als hilflos oder von jemanden abhängig zu sein... aber ihr Bruder Hijiri und Ryuichi, ihr... ihr Freund, setzten sich einfach über ihren Willen hinweg. Ihre Wohnung hatte sie abgemeldet und zu Hijiri gezogen, weil er verletzt gewesen wäre, wenn sie nein gesagt hätte und vor allem, weil sie ihn neu kennenlernen wollte. Dies hatte zur Folge, daß Ryuichi mehr oder weniger auch bei ihnen wohnte, aber Fuu war sich nicht mehr so sicher, ob sie ihn das geben konnte, was er von ihr erwartete. Sie liebte ihn, aber war das auch genug, um die Probleme die eine ernste Beziehung zwischen ihnen auslösen würde zu bewältigen ? Fuu seufzte. Wieso wurde das Leben immer komplizierter ? Die Presse würde sich auf sie stürzen, wenn sie es herausbekämen, dachte sie, da sie von den beiden favorisierenden Bands kamen... Fuu wusste ganz genau, daß sich Ryuichi dann wieder schützend vor sie stellen würde um den Druck von ihr zu nehmen und sie wollte ihm auf keinem Fall schaden... Ryuichi warf ihr einen besorgten Blick zu. "Alles in Ordnung ? Ich hätte dich nicht so schnell wecken sollen..."  "Nein, schon okay." Sie schlang ihre Arme um den Körper und dachte nach. Gelegentlich hatte sie das Gefühl, daß er sie wie ein kleines Kind behandelte, das sie ja eigentlich noch war; als wäre sie seine Schwester, um die er sich kümmern müßte... Außerdem entschied er einfach, was für sie das beste wäre, genau wie Hijiri schien er sie von allem fernhalten zu wollen und Fuu wusste nicht, ob sie dafür dankbar oder wütend sein sollte. Aber.... war sie nicht genauso wie er ? Was war es nun genau, Liebe oder Einsamkeit, die sie jedes mal in Ryuichis Arme trieb ?  "Ich weiss es nicht." flüsterte sie und lehnte sich in ihren Sitz zurück, "Ich weiss es nicht..." ...................   "....also habt ihr zehn Konzerte in acht Städten," erklärte K und schritt vor der versammelten Mannschaft von Bad Luck wie ein General auf und ab. "Und natürlich Auftritte im Fernsehen und Radio !" An seine rechte Schulter hielt er sein Maschienengewehr gelehnt, in der linken Hand hielt er einen Zettel, wo Toumas Anweisungen standen. Sie warteten gerade in ihrem Aufenthaltsraum darauf, daß Touma sie in sein Büro rief.  "K, würdest du das Ding bitte wegnehmen ?" fragte Hiro vorsichtig, "Es macht mich ganz nervös !" er zeigte auf das Gewehr und ihr Manager lachte.  "Ach du meinst die  hier ? Ist mein neuestes Stück..."  "Ahh.... ich bin zu spät !" Sakano taumelte durch die Tür, seine Krawatte saß ein wenig schief und er sah aus, als hätte er mindestens eine Woche nicht richtig geschlafen.  "Du siehst müde aus, Sakano-san," sagte Fuu, "was ist denn los ?"  "Was los ist ?" verzweifelt rang ihr Producer mit den Händen, "Eure Reise muss organisiert werden ! Euer Hotel, eure Proben, eure..."  "Sag bloß, du hast das alles selbst gemacht," sagte Suguru erstaunt und Fuu klopfte Sakano den Anzug sauber.  "Dafür gibt es doch Angestellte," meinte sie, "oder nicht ? Außerdem kann K das auch erledigen, er ist doch unser Manager..." Sakano schüttelte den Kopf. "Auf keinen Fall.... es muss perfekt geplant sein.... und wir haben nicht viel Zeit... nein, wir haben keine Zeit MEHR !!!"  "Er hat sich nicht verändert," sagte Hiro schief lächelnd und Shuichi nickte.  "Hm, ja." Das Zimmertelefon klingelte und K nahm ab.  "Ja ? Okay, wir kommen sofort." Der Manager ließ das Gewehr verschwinden und zog statt dessen seine altbewährte Magnum aus der Halterung an seiner Brust.  "Jetzt geht es los !" sagte er, "Ihr werdet die Vertreter der amerikanischen Plattenfirma treffen, also benehmt euch anständig !"  "Äh, und was ist mit ihm ?" fragte Suguru und meinte Sakano, der ächzend auf dem Sofa lag. K zuckte mit den Schultern. "Lassen wir ihn hier, er hat die letzten Tage und Nächte nur durchgearbeitet."  "Nein, ist schon in Ordnung..." Sakano raffte sich auf und schlurfte zu ihnen.  "Hinlegen." befahl K mit gezogener Waffe und der Producer plumpste erschrocken aufs Sofa zurück.  "K !" K dirigierte seine Schützlinge hinnaus und in Richtung von Toumas Büro.  "Was wird denn genau besprochen ?" fragte Shuichi neugierig, "Und wie lange werden wir denn nun unterwegs sein ?"  "Zwei bis drei Monate."  "So lange ?" Hiro dachte an seine Ayaka und Shuichi an Yuki. Fuu dachte an nichts und schwieg.  "Fuu-chan ?" Shuichis Gesicht tauchte vor ihr auf, "Was ist los mit dir ?"  "Eh ?" sie hielt inne.  "Du bist so still, das passt nicht zu dir !" sagte der Rotschopf und hakte sich bei ihr ein.  "Nichts ist los." sagte sie und kniff ihn in die Nase, "Nervensäge."  "AU ! Das tut weh ! Laß das Fuu !"  "Du hast doch damit angefangen, baka !" Schließlich waren sie vor dem Büro ihres Chefs angekommen und K öffnete ihnen die Tür.  "Seid bloß vorsichtig !" ermahnte er sie, "Mit diesen Leuten ist nicht zu spaßen." Na, wenn das K sagte...  "Willkommen." Touma stand von seinem Sessel auf, um sie zu begrüßen. Wie immer war er elegant gekleidet und überaus höflich, als er um den runden Konferenztisch herum auf Bad Luck zukam.  "Ich freue mich, daß ihr gekommen seid," sagte er, "es geht euch allen gut ?" er warf Fuu einen kleinen Blick zu und sie nickte kaum merklich. Drei weitere Männer, die an dem Tisch gesessen hatten, standen ebenfalls auf; allesamt in dunklen Anzügen gekleidet.  "Daß sind die Medienvertreter der Gruppe Medina aus den USA," stellte Touma vor, "T.J. White, Leiter der Promotionabteilung von Medina Corp.." Ein etwas älterer Herr, mit an den Schläfen leicht ergrautem blondem Haar nickte ihnen  freundlich zu und schüttelte allen die Hand.  "Freut mich sehr." Fuu war er sofort sympatisch, sein Lächeln wirkte echt und er schien wirklich interessiert. Touma deutete auf den Mann neben ihm, um die vierzig, mit kurz geschnittenem schwarzen Haar und scharfen Blick. "Howard Yeatman, Manager der Fernsehproduktionsabteilung und hier," Touma machte eine kleine Pause, "Kinya Medina." Der Angesprochene lächelte. "Guten Tag."  "Medina ?" wiederholte Fuu leise, "Doch nicht etwa..." Kinya Medina war zwar Ende Zwanzig, sah aber definitv jünger aus, war groß, hatte dunkelblondes, fast braunes Haar und verträumt wirkende dunkle Augen. Außerdem war er der Sohn von Rick Medina, der Gründer von Medina Corp. , die in den USA große Anteile an den hiesigen TV, Radio und Plattenfirmen besaßen ! Kein Zweifel...  "Ich bin für die Künstlerbetreuung tätig," sagte er im perfekten Japanisch und seine Stimme klang sanft, "Außerdem werde ich euch hier zwei Wochen lang einen Intensivkurs in Englisch geben."  "Hm ? Wie kommt es daß Sie so gut japanisch sprechen ?" wollte Shuichi wissen und bekam gleich eine Kopfnuß von Suguru.  "Idiot ! Stell doch nicht so dumme Fragen !" zischte der Keyboarder hochrot, weil Shuichi mal wieder sein Mundwerk nicht halten konnte. Kinya lachte nur fröhlich. "Meine Mutter ist Japanerin, allerdings ist sie schon in Amerika geboren worden; trotzdem habe ich ihre Sprache gelernt und wie es aussieht, ist es ganz nützlich." Touma räusperte sich. "So, nachdem die Vorstellung vorbei ist... setzen sie sich bitte." Von den Verhandlungen bekam Fuu nicht viel mit, da das meiste Touma und K besorgten, außerdem beantwortete Hiro den größten Teil der Fragen, die die Band betrafen. Shuichi versank beinahe neben ihr im Sessel, vor Langeweile. Hunger ! signalisierte er Fuu und sie machte ihm auch ein Zeichen. Reisbällchen in meiner T asche !  "Was meinst du dazu, Fuu ?" fragte Hiro und sie schreckte hoch.  "Äh....?"  "Das Photoshooting !" Sie hatte zwar keine Ahnung warum es ging, aber sie nickte.  "Hm, äh, wieso nicht." Nach gut drei Stunden war das erste Treffen vorbei und Bad Luck wurde entlassen, während Touma und K mit White und Yeatman noch einige Details besprechen wollte.  "Eure erste Englischstunde fängt heute an !" sagte K und winkte ihnen nach.  "Ich bin alle...." jammerte Shuichi, "Hunger !"  "Die Lunchbox ist in meinem Rucksack," sagte Fuu, "bis dahin wirst du wohl noch durchhalten müssen !" Der Rotschopf war schon im Laufschritt vorausgeeilt und verschwand im Zimmer. "Jaaa !"  "Die Tour wird wohl etwas weniger als zwei Monate dauern," meinte Suguru, "wird das nicht ein bischen viel, für die kurze Zeit ?"  "Ich bin sicher, daß eure Tour verlängert wird," sagte Kinya, der ihnen brav gefolgt war, "euer Album ist sofort in die Top Ten gekommen, daß haben ausländische Musiker sehr selten bei uns geschafft."  "Wirklich ?" Hiro war ganz Ohr, "Der letzte, der in den USA so erfolgreich war, war doch..."  "Ryuichi." ergänzte Fuu leise und Kinya stimmte ihr zu.  "Ja," antwortete er, "Ryuichi Sakuma war der letzte Künstler aus dem Ausland, der so viel Erfolg hatte... leider hat er sich entschlossen, wieder zurück zu gehen." er zuckte mit den Schultern, "Ich habe gehört, daß er hier unter Vertrag sein soll."  "Hier ist unser Aufenthaltsraum," sagte Hiro, "Beginnen wir gleich mit dem Unterricht ?"  "Hm, wirklich lecker !" tönte Shuichis Stimme hinter der Tür. Sie traten in den Raum und sahen Shuichi und Ryuichi einträchtig nebeneinander auf der Couch sitzen und seelenruhig Fuus Mittagessen verspeisen. Sakano war wohl schon aufgestanden, jedenfalls war er nicht mehr im Raum. (A.d.A. :  Ich hatte bislang ganz vergessen, den Aufenthaltsraum zu beschreiben; es gibt eine Sofaecke mit Fernseher, Radio & Co, dann gibt es eine Kochnische ^^;; , ein angeschlossenes Bad -jupp- und einen runden Arbeitstisch )  "Was machst du denn hier ?" fragte Fuu überrascht, "Hast du nicht eine Aufnahme ?"  "Fuu-chaaaaan !"  "Urgh !" Obwohl sie nun mehr oder weniger ein Paar waren, hatte er sich in der Hinsicht nicht geändert, dachte sie innerlich lachend und ließ sich knuddeln.  "Touma ist noch nicht da." erwiederte er und nahm sich noch eines ihrer köstlichen Reisbällchen. "Hm, lecker."  "Was für eine Überraschung, Sakuma-san." sagte Kinya Medina langsam und kam näher, "Hätte nicht gedacht, dich so schnell wieder zu sehen." Fuu konnte spüren, wie Ryuichi erstarrte, konnte sein Gesicht aber nicht sehen, weil er sie immer noch fest an sich gedrückt hielt.  "Medina." selbst Shuichi sah, wie der sonst so kindliche Ausdruck kurz aus Ryuichis Gesicht  verschwand und ernst, fast ablehnend wurde. Aber Ryuichi war zu sehr Profi, als daß er sich tiefere Gefühlsregung anmerken ließ und er lächelte wieder.  "Was führt dich denn hierher nach Japan ?" fragte er, Fuu jedoch an sich gepresst. Kinya hob nonchalant die Schultern. "Nun, die Arbeit..."  "Er ist unser Englischlehrer," sagte Fuu, nachdem sie sich losgemacht hatte, "und außerdem wird er uns in Amerika betreuen."  "Tatsächlich ?"  "Ihr kennt euch ?" fragte Fuu neugierig.  "Könnte man so sagen." antwortete Kinya und zog sein Jackett aus, "Ist lange her." Irgendwas war hier seltsam... Fuu schaute zu Ryuichi hoch und er zwinkerte ihr kurz zu, als er es merkte.  "Nun denn, ich will euch nicht stören." Ryuichi hatte wieder sein altes Lächeln, "Bis nachher !"  "Ryuchi..." Fuu sah ihm noch hinterher und setzte sich dann an den Tisch zu den anderen.  "Wie habt ihr euch kennengelernt ?" wollte sie wissen, als Kinya einige Übungsblätter verteilte. "In Amerika ?" Shuichi drehte und wendete währenddessen das Blatt, sein Gesicht ein einziges Fragezeichen.  "Hiro ?" fragte er, "Was...eh...." sein Freund war schon mit der Übung fertig, kein Wunder, er war schon immer gut in der Schule gewesen...  "Das war damals, als Sakuma-san Konzerte in den USA gegeben hat," antwortete Kinya, ging aber nicht näher darauf ein und warf einen Blick auf die Übungsblätter. "Hm, so wie ich es sehe, brauchen Fuu-san und Hiro- san nicht unbedingt meine Hilfe..."  "Kein Wunder," sagte Suguru, "Fuu hat ihr halbes Leben in Amerika verbracht..."  "...und Hiro ist ein Genie." seufzte Shuichi. Kinya sah auf. "Du hast in den USA gelebt ?" fragte er Fuu. "Wenn das so ist, ist der Unterricht bei dir ja nicht nötig." Fuu nickte. "Acht Jahre; aber ich mache gerne den Unterricht mit." Sie machten noch einige Sprachübungen und schließlich bekamen sie einige Aufgaben mit, ehe sie ins Tonstudio gingen.  "Was haltet ihr davon ?" fragte Suguru, "Das war ein bischen zu viel von Touma."  "Und was machst du, wenn dich ein hübsches amerikanisches Mädchen anspricht und du kein Wort verstehst ?" feixte Hiro und Suguru wurde rot.  "Unsinn !"  "Klar," meinte Fuu grinsend, "da er ja schon vergeben ist..."  "Ne-nein !" stotterte Suguru, aber das Mädchen kam näher und zeigte mit dem Finger auf einen dunklen Fleck an seinem Hals.  "Ach ja ? Und was soll das bitte sein ?" Shuichi und Hiro begutachteten den feuerroten Suguru und nickten fachmännisch.  "Eindeutiger geht es nicht." meinte Hiro und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. "Naja, ich  hatte eigentlich auch gehofft, mehr Zeit mir Ayaka zu verbringen, bevor wir auf Tour gehen, aber so wie es aussieht, wird wohl nichts draus."  "Du hattest doch in der Schule gute Noten in Englisch, oder ?" fragte Fuu, "Du musst ja nicht im Unterricht teilnehmen." Der Gitarrist verzog den Mund. "Ich möchte nicht von K's Kugeln durchsiebt enden." Sie lachten und merkten gar nicht, daß Kinya ihnen gefolgt war und sie gedankenverloren beobachtete...       END 1       KOMMENTAR :  So, jetzt hab ich die Ausgangssituation vorgestellt ^^;; ... hat jemand erraten, von welchem Anime - Song der Titel dieses Chapters ist ?  XD   Wie findet ihr das erste Kapitel der Fortsetzung ? Ich weiss nicht, wie viele Kapitel die Session THRILL bekommt, bestimmt so um die 6... Ist ja noch nicht viel los... aber ich versprechs, bis Dienstag hab ich mindestens noch eine Session geschrieben... dafür brauch ich aber eure Unterstützung durch aufbauende Comments *schelmischgrins*     Kapitel 2: Get Along -------------------- Session 2 : Get Along Zwei Tage später. "Was sagst du da ?" Fuu saß im Schneidersitz vor dem niedrigen traditionellen Esstisch ihres Bruders und war gerade dabei, ein Stück gebackene Ente in den Mund zu stopfen. "Ich finde, das hast du dir verdient." sagte Hijiri und reichte ihr eine Serviette, "In wenigen Wochen ist es soweit und du hast einen Haufen Stress vor dir. Du solltest dir vorher einmal einen freien Tag nehmen und ordentlich ausspannen." Sie schaute auf den Prospekt, den ihr ihr Bruder hingeschoben hatte. Tokya Adventure Park (A.d.A. : Jaja, es klingt irgendwie komisch, aber ein besserer Name ist mir nicht eingefallen *drop* ), Neueröffnung dieses Wochenende ! stand darauf. "Das ist schon morgen," meinte Fuu und griff nach der Suppe, "da bist du doch auf einer Fortbildung..." Hijiri zwinkerte ihr zu. "Ich meinte ja auch nicht mich," sagte er vielsagend und Fuu verstand. "Ich weiß nicht..." sie hatte versucht nicht an die Probleme zu denken und Ryuichi aus dem Weg zu gehen, aber seine offene Art machte es ihr einfach zu schwer sich vor ihm zu verschließen. "Er hat bestimmt keine Zeit, er arbeitet gerade an dem neuen Album..." Ihr Bruder zog eine Augenbraue hoch und Fuu wußte ganz genau, daß das nur Ausflüchte waren, die sie hervorbrachte - aber Hijiri war viel zu höflich um sie direkt zu fragen. "Nun, du musst es wissen," meinte er nur und schwieg. Sie sah zum kunstvoll angelegten Garten hinnaus und seufzte. "Na gut, ich gehe hin... du weißt ganz genau, daß ich schwach werde, wenn du mich so vorwurfsvoll anschaust und nichts sagst !" "So, habe ich das ?" Hijiri lächelte, "Ist mir gar nicht aufgefallen." Wie erwartet war Ryuichi begeistert, mit Fuu ein Wochenende zu verbringen und mit ihr am Sonntag zur Neueröffnung des Vergnügungsparks hinzugehen. "Eine wunderbare Idee !" sagte er gutgelaunt und Fuu mumelte nur eine knappe Antwort, bei der Aussicht, einen ganzen Tag lang in der Öffentlichkeit mit Ryuichi zusammen zu sein, wurde ihr schon etwas mulmig zumute. Es war Mai und nicht mehr so kühl, aber Fuu entschied sich trotzdem für Jeans und eine braunrote kurze Lederjacke, sie wollte nicht auffallen; auch Ryuichi hatte wie immer seine lässigen Sachen mit Baseballkappe auf. Hoffentlich würde sie den Tag durchstehen, ohne daß ihr Kopf voller Gedanken zersprang, dachte Fuu düster, doch ihre Laune besserte sich aber, als sie den Park betraten und sie die bunten Stände und Geschäfte sah. "Wie schön !" sagte sie und ließ sich von Ryuichi einen kandierten Apfel kaufen. "Ich bin doch froh, daß ich hergekommen bin," meinte Fuu und hakte sich bei ihm ein, "eigentlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich doch Proben sollte..." "Hauptsache ist doch, daß du dich gut fühlst," meinte Ryuichi und bekam dann bei einem Stand voller Kuscheltiere runde Augen. "Fuu-chaaan !" Sie lachte, denn sie wußte genau, warum er sie so lieb anschaute. "In Ordnung... ich weiß noch, als wir in Amerika zusammen mit K auf einem Fest waren, hat er den ganzen Stand für dich leergeschossen..." sie gingen zum Schießstand und Fuu nahm das Holzgewehr von dem Inhaber in Empfang. "Also gut." sie setzte das Gewehr an und zielte, dann schoß sie und das Stück Kork flog präzise aus der Gewehrmündung gegen einen Stoffteddy, der getroffen umfiel. Fuu's Schießkünste waren zwar nicht so berüchtigt wie die von K, aber da sie ihr halbes Leben bei ihm verbracht hatte, hatte er ihr natürlich auch dem Umgang mit den Waffen beigebracht. "Super, Fuu !" Ryuichi war ganz begeistert und sie mußte lächeln. Manchmal war er wirklich wie ein kleines Kind, dachte sie und spürte wie sich ihr Herz zusammenzog, ob das nur deshalb so ist, weil er mich aufheitern will ? Sie zielte dieses Mal auf einen Stoffhasen, als ... "Fuu-chan !" eine helle Stimme erklang hinter ihr und sie drehte sich um. "Hallo !" Shuichi winkte ihr fröhlich zu, neben ihm stand Yuki, eine Zigarrette in den Mundwinkeln. "Das ist ja ein Zufall !" "Sag bloß, ihr habt auch die Anzeige mit der Neueröffnung gelesen ?" Fuu begrüßte ihren Freund und auch Ryuichi ließ es sich nicht nehmen Shuichi zu knuddeln und ihm den Stoffteddybären aufzudrängen. Shuichi nickte und klammerte sich an Yuki fest. "Ja, und wir wollten unbedingt hierher..." "Du wolltest unbedingt hier her." stellte der Schrifsteller fest, machte aber keine Anstalten, sich von ihm loszumachen. "Hm." Fuu drehte sich wieder zum Schießstand um. "Mal sehen, ob ich für deinen Freund auch ein Geschenk habe," meinte sie und schoß. Fünf Minuten später war Shuichi um einen Teddybären und Stoffelefanten reicher, Yuki und Ryuichi hielten einen Plüschhasen und eine riesige Eule in ihren Armen. "Danke Fuu !" strahlte Shuichi, während Yuki ein wenig rot angelaufen war. "Kinderkram." knurrte er leise und versuchte peinlich berührt den Hasen zu verstecken. "Aber du hast gar keines !" sagte Shuichi, "Willst du dir nicht auch eins gewinnen ?" Fuu schüttelte den Kopf. "Nein, ich hab doch hier zwei große Kuscheltiere !" sie zwinkerte. "Hm ?" Ryuichi legte den Kopf schief und sie lachte. "Na wenn das nicht Fuu Jiraishin ist." Die vier drehten sich fast gleichzeitig herum. Die sanfte, etwas träge Stimme mit dem leichten Akzent gehörte niemand anderen als Kinya Medina, der hinter ihnen stand, die Hände in den Hosentaschen vergraben. "Oh, Kinya !" Fuu war ein wenig überrascht ihn hier zu sehen, "Hallo." Ohne den Anzug, in normalen Sachen sah er noch viel jünger aus, dachte sie und ertappte sich dabei, wie sie leicht errötete. "Was machen Sie denn hier ?" "Mich ein wenig entspannen," erwiederte er lächelnd, aber seine Augen waren auf Ryuichi gerichtet, "ich war sehr lange nicht mehr in einem Vernügungspark." "Dann solltest du dich hier gut amüsieren." meinte Ryuichi mit einem neutralen Ton, "Solange du noch Zeit hast und nicht die Tour für Bad Luck vorbereiten musst." Fuu hatte das Gefühl, daß zwischen den einfachen Worten irgendetwas anderes steckte und als sie Yukis Blick bemerkte, wußte sie, daß es stimmte. Ryuichi und Kinya schienen über etwas anderes zu reden, daß zwischen den Zeilen versteckt war. "Du weißt also von Bad Lucks Tourplänen ?" Kinya realisierte, daß Ryuichi Fuu wieder umarmt hielt, wie damals, als er ihm vor drei Tagen bei NG Records wiedergesehen hatte. "Ja." antwortete Ryuichi, "Natürlich." Einen kurzen Moment lang schwiegen sie und bevor die Spannung unerträglich wurde brach Yuki das Schweigen, in dem er sich einfach umdrehte. "Wir gehen schon mal." sagte er und schleifte Shuichi mehr oder weniger mit sich. "Das Cafe da drüben, okay, Fuu ?" rief Shuichi, "Wir warten dort." und dann waren sie auch schon in der Menge verschwunden. Kinya sah ihnen lächelnd hinterher. "Nettes Paar," er wandte sich wieder Fuu und Ryuichi zu, "wie ihr." Ryuichi knuddelte Fuu in altbewährter Manier. "Stimmt." Die Anspannung schien sich in Luft aufgelöst zu haben. "Hmpf." sie wurde rot, "Laß uns gehen, Shuichi und Yuki warten bestimmt schon." "Würdest du schon vorgehen ?" fragte Ryuichi, "Ich will uns noch schnell ein Ticket für die Feuerwerksvorstellung heute abend kaufen." "In Ordnung." erleichtert, diesem verwirrenden Kinya nicht mehr sehen zu müssen eilte Fuu in Richtung Cafe und sah sich nicht um, sonst hätte sie gesehen, daß beide nicht in Richtung des Kartenverkäufers gingen, sondern um eine Ecke, wo man sie nicht mehr sehen konnte. "Es ist lange her, Sakuma-san." sagte Kinya warm und seine Augen schienen nicht mehr so verträumt, sondern voller Leben. Ryuichi neigte den Kopf, sodaß seine Baseballkappe sein Gesicht halb verdeckte. "Ja, sehr lange." Wieder schwiegen sie und hörten das Rauschen der Menge, die sich lachend durch den Park bewegte. "Willst du nicht wissen, wie es ihr geht ?" fragte Kinya schließlich leise und machte einen Schritt auf Ryuichi zu. "Nein." der Sänger hob seinen Kopf, "Nein." sein Gesicht war ernst. "Und nicht einmal, wie es mir geht ?" Kinya lächelte schief, aber Ryuichi lächelte nicht zurück. "Nein." Kinya konnte sich nicht länger beherrschen und streckte seine Hand aus. Seine langen Finger legten sich kühl unter Ryuichis Kinn. "Es ist so lange her," flüsterte Kinya - waren es Tränen in den Augenwinkeln ? - , "viel zu lange her..." er neigte seinen Kopf etwas zu Ryuichi herab. "Ryuichi-kun..." Ich will in seinen blauen Augen versinken, in diesem Meer... Ryuichi packte Kinyas Handgelenk und schob die Hand beiseite. "Fuu wartet schon auf mich." sagte er und schritt gelassen an ihm vorbei. "Ich muss gehen." Kinya sah ihm nach. "Du hast dich nicht verändert, Ryuichi-san." sagte er und hörte den Sänger freundlich auflachen. "Doch, das habe ich.... nur du hast es nicht getan, Medina." Ryuichi drehte sich endgültig um und ging ruhig zum Cafe. "Ich würde sooo gerne wissen, woher Ryuichi-kun Kinya kennt," sagte Shuichi und löffelte sein drittes Eis, "Woher kennen sie sich nur ?" "Das wüßte ich auch gern," Fuu runzelte die Stirn, "Iß nur nicht so viel, sonst kriegst du wieder Bauchschmerzen, wie vor einem Monat !" Vor einem Monat hatten K und Hijiri für Fuu eine große Feier veranstaltet, eine Art Willkommensfeier, nach ihrer Operation und Shuichi hatte sich hoffnungslos mit den Köstlichkeiten vollgestopft, daß er fast eine ganze Woche lang nicht mehr ansprechbar gewesen war. Shuichi zog eine Grimasse und stibitzte Yuki flugs einen Löffel. "Ach was, wer weiß, wann ich das nächste mal so viel Zeit zum Essen habe," meinte er. "Du klingst manchmal ganz schön altklug," meinte Fuu lächelnd, "das passt gar nicht zu dir." Yuki hörte der Unterhaltung zurückgelehnt zu und mischte sich nicht ein. Es war manchmal einfach nur wohltuend nichts zu tun, dachte er und hörte das helle Lachen des Rotschopfs neben ihm zu, mit ihm zusammen zu sein... Er hatte Shuichi noch nicht gesagt, daß er einen Monat später zu ihnen in die USA fliegen würde; Touma hatte es ihm ausreden wollen, weil Bad Luck zu diesem Zeitpunkt in New York spielte und dort wohl auch länger gastieren würde. Denn New York war die Stadt, wo für ihn alles begonnen hatte... aber Yuki hatte darauf bestanden und außerdem, mittlerweile war er darüber hinweg, dank Shuichi. Und, er lächelte, länger als einen Monat würde er es niemals ohne die rothaarige Nervensäge aushalten - nicht daß er das jemals laut zugeben würde, aber es war nun mal so. "Du siehst viel umgänglicher aus, wenn du ein wenig lächelst," meinte Fuu und riß ihn aus den Gedanken, "solltest du öfter tun." Er schnaubte und zu seinem insgeheimen Erleichterung kam Ryuichi just in diesem Moment an ihren Tisch. Fuu war doch manchmal zu direkt und scharf mit ihren Worten... "Wo ist Kinya ?" fragte Shuichi, "Kommt er nicht her ?" "Nein," Ryuichi setzte sich neben Fuu und nah die Speisekarte, "keine Ahnung, wohin er gegangen ist." Nach der kleinen Pause im Cafe, beschlossen sie, zusammen den Park zu erkunden und die Zeit verging so schnell, daß es schon dunkel war, als sie zum Ausgang liefen. Lautes buntes Feuerwerk erhellte in kurzen Abständen den Himmel und man verstand kaum sein eigenes Wort. "Wir sehen uns morgen, in Ordnung ?" brüllte Shuichi in Fuus Ohr und sie nickte. "Bis morgen !" brüllte sie zurück und winkte, als Shuichi und Yuki zum Parkplatz gingen. "Es ist wunderschön !" Ryuichi zeigte auf die funkelnden und glänzenden Lichtpunkte und Explosionen am Himmel. "Ja." Fuu lehte an seiner Brust und fühlte sich so ruhig wie lange nicht mehr. Er drehte sie ganz sachte herum und sie spürte wie sich seine Arme um ihre Taille schlossen. "Ryuichi..." Als eine große Feuerblume am Himmel mit einem großen Knall explodierte küßte er sie und für Fuu blieb die Zeit stehen. Alle Konflikte, die sie mit sich selbst gehabt hatte, waren weggefegt, in diesem Augenblick existierten nur sie beide und keine Probleme... Nächster Morgen. Frisch ausgeruht hüpfte Fuu gut gelaunt wie lange nicht mehr aus dem Aufzug in den Aufenthaltsraum von Bad Luck. Sie hatten im Moment keine Aufnahmen mehr, da ihr Album schon erschienen war, nur Proben für ihre Tour und der Englischunterricht. Gleich nach ihren Proben würde sie mit Ryuichi zu Mittag essen gehen... sie freute sich darauf; Hijiri hatte Recht gehabt, der freie Tag im Vergnügungspark hatte ihre Anspannung der letzten Monate gelöst und sie war energiegeladen wie immer. "Morgeeen !" sie riß die Tür auf, "Wie geht es euch ?" K, Sakano und ihre drei Bandkollegen schauten sie mit blassen Gesichtern an. "Was ist denn los ?" fragte sie verdutzt und kam in das Zimmer, "Was habt ihr alle ?" K trat zur Seite und zeigte auf den Fernseher hinter ihm. Fuu erstarrte und riß die Augen auf. Ein Bild von ihr und Ryuichi, wie sie sich gestern im Park umarmten und geküßt hatten war in den Szene-Nachrichten des allseits bekannten TV-Senders TSS - Tokyo Shine Show - (A.d.A. : Ihr kennt den Sender bestimmt noch ^^;; aus der ersten FanFiction ) zu sehen. Der Ansager schaute ganz bedeutungsvoll. >>Das sind die neusten Meldungen ! Wie wir gerade live erfahren haben, sind Ryuichi Sakuma, Leadsänger von Nittle Grasper und Fuu Jiraishin, Schlagzeugerin von Bad Luck ein Paar ! << "Verdammt." Fuu mußte sich setzen und schaute gebannt auf den Bildschirm. Was würde jetzt wohl kommen ? Aber es kam noch viel schlimmer, als sie es sich jemals in ihren Alpträumen vorgestellt hatte, als einige Interviews von anderen Leuten gezeigt wurden, Fans von Nittle Grasper oder "Möchtegern" Musiksternchen. "Ich bin sicher, das Flittchen hat sich Ryuichi gekrallt, weil er so berühmt ist !" meinte eine andere Sängerin, die bei Metro Records unter Vertrag war abfällig, "Und natürlich des Geldes wegen !" "Eine Unverschämtheit !" wütete Shuichi, "Als wären WIR nicht berühmt ! Fuu hat sowas nicht nötig ! Sie liebt Ryuichi !" "Was bildet die sich ein ?" schimpfte Suguru, der sich sonst nie aufregte, "Sie hat nicht das Recht, so über Fuu zu reden !" Hiro schüttelte entrüstet den Kopf. "Wie können sie nur sowas behaupten ? Sie kennen Fuu doch gar nicht !" Fuu brachte keinen Ton heraus und konnte nicht einmal einen Finger vor Schreck rühren. "Sie soll zur Hölle fahren," meinte ein wütender Nittle Grasper Fan. "Jeder weiß doch, daß sie eine Art Männermordender Vamp ist," rief ein anderer Fan in die Kamera. "Das denken die Leute von mir ?" flüsterte Fuu entsetzt, "Sie denken ich... ich sei eine... eine...?" sie schlug die Hand vor den Mund. Sie wußte ja, daß sie sich auf der Bühne gerne aufreizend und provozierend anzog, aber daß man dann gleichzeitig auch glaubte, ihr Privatleben sei ebenso... "Nein, nein, das ist nicht wahr !" Shuichi ruderte mit den Armen, "Wir denken doch sowas nicht !" "Ihr nicht, aber die anderen !" sie zeigte auf den Bildschirm. "Hör nicht darauf, Fuu-san," versuchte Sakano sie zu beruhigen, "die Presse wird sich wieder legen..." "Ich bin sicher, sie hat sich an ihn rangeworfen," meinte ein anderer aus dem Showbereich, "Mädchen in ihrem Alter schrecken vor nichts zurück." Eine andere Frau, die Fuu als Gitarristin einer anderen Band erkannte meinte achselzuckend : "Wahrscheinlich ist sie nur eine Affäre." Das war zuviel. K verlor die Beherrschung und zog seine Magnum. Mit einem Knall zersprang der Fernseher in Stücke, aber Fuu rührte sich nicht. "Affäre." wiederholte sie und sah aus wie ein Gespenst, "Eine Affäre ?" "Eh..." Shuichi wußte genau wie K, warum Fuu bei diesem Wort so empfindlich reagierte, da ihre Mutter selbst mit Fuu's Vater eine außereheliche Beziehung gehabt hatte, war Fuu auf diesem Gebiet besonders empfindlich. "Fuu.... das ist nur Unsinn, was sie im Fernsehen sagen !" versuchte K zu beschwichtigen, aber sie hörte ihm gar nicht mehr richtig zu. Fuu hatte schon gewußt, daß es hart sein würde, wenn ihre Beziehung zu Ryuichi in die Öffentlichkeit kam, aber sie hatte sich nie im Leben vorgestellt, daß man so reagieren würde und sie als Lolita hinstellte, die Ryuichi verführt haben sollte. Sie mußte lachen und stand auf. "Ich hab keine Worte," meinte sie auf die erschrockenen Gesichter ihrer Freunde, "mein Kopf ist völlig leer." Ihr ganzer Körper fühlte sich taub an, diese offene Feindseligkeit hatte sie nie erwartet und Fuu wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte... Einige Kilometer entfernt, in einem eleganten Hotelzimmer saß Kinya im Bademantel auf dem Sofa seiner Suite vor dem Fernseher und lächelte. END Session 2 Kommentar : Kyaaa, was hab ich hier denn alles zusammengeschrieben ??? XD Wenn ihr gedacht habt, ich würde euch schon alles über Kinya verraten, habt ihr euch getäuscht... aber ich befinde mich gerade auf einem Shonen ai Trip ^^;; ---> ABER nichts vorzeitig interpretieren, ich hab noch einige Überraschungen auf Lager *lach* Und ehe ihr über Kinya und Ryuichi spekuliert... Nein, das ist definitiv KEIN Pairing ^^; Seid ehrlich, habt ihr erwartet, daß man Fuu so feindseelig begegnet ? Ich eigentlich nicht XD aber meine FanFic macht sich neuerdings selbstständig *g* Wisst ihr eigentlich, von welchem Song dieser Titel der Session stammt ? Alle Titel dieser FanFic werden aus Anime-Soundtracks kommen und ich verspreche demjenigen, der errät, von welchen Anime die beiden Titel von Session 1 und 2 stammen, daß er / sie in meiner nächsten FanFiction vorkommen wird XD Frage : Von welchen Anime-Soundtracks stammen diese beiden Titel ? Session 1 : Do you feel like I feel ? Session 2 : Get Along Tipp : sind beides natürlich verschiedene Anime & beide in der Handlung im Fantasy Bereich (öhm, naja, das hilft nicht besonders viel, oder ? XD ) Kapitel 3: Endless Chain ------------------------ Session 3 : Endless Chain "Nun komm schon Fuu, mach bitte die Tür auf." Shuichi stand vor der Frauentoilette und klopfte gegen die Tür, "Fuu !" Fuu hatte sich nach dem Desaster im Fernsehen dort verschanzt und schwieg eisern. "Fuu !" Shuichi versuchte, die Tür aufzustemmen, aber sie drückte dagegen. "Verschwinde !" kam es mit erstickter Stimme von der anderen Seite, "Laß mich in Ruhe." "Wir sollten ihr ein wenig Zeit geben," meinte Hiro und zuckte mit den Schultern, "sie wird schon wieder rauskommen, wenn es ihr besser geht." Suguru war erschrocken, weil er Fuu noch nie so aufgelöst erlebt hatte, aber er war natürlich auch aufgebracht wegen der Meldungen im Fernsehen. "Ich verstehe nicht, wer sowas verbreitet hat." sagte er empört. "Komm, wir gehen zurück." sagte Hiro und warf einen kurzen Blick auf Shuichi, "Ich denke, Shuichi kann am besten mit ihr reden." Hiro straffte seine Schultern, während er zusammen mit Suguru wieder zurück in Richtung Aufenthaltsraum ging, allerdings ging er nicht hinnein, sondern steuerte die Treppe zum Ausgang an. "Hiro, wohin gehst du ?" fragte Suguru verwirrt. Der rothaarige Gitarrist lächelte. "Schützenhilfe für Fuu," meinte er, "wir können so eine Behauptung über Fuu nicht im Raum stehen lassen, oder ? Wir sind doch Freunde... außerdem kann sie in ihrem Zustand niemals ein Interview geben können." Suguru seufzte und fuhr sich durch die Haare, obwohl er Aufregung hasste, fällte er seine Entscheidung ohne zu zögern. "Ich komme mit." sagte er, "Sie ist auch meine Freundin." Fuu saß auf dem kalten Fliesenbelegten Boden und lehte ihren Rücken gegen die Tür. Das kann nicht wahr sein, dachte sie ungläubig, eigentlich müßte sie jetzt toben vor Wut, aber sie konnte sich nicht rühren und auch nichts denken... Sie war so schrecklich deprimiert, dachte sie und hätte beinahe über ihre Situtation gelacht, sie hatte solch eine Feindseligkeit noch nie erlebt, diese persönlichen Attacken gegen sie. Das war wohl das schlimmste an der Sache, daß sie einfach gar nichts fühlte. Langsam hob sie ihre Hand zu ihrer Wange und fühlte etwas nasses - etwa eine Träne ? Fuu konnte ihre Finger kaum bewegen und nicht krümmen, als ein Schluchzer aus ihrer Kehle stieg. Auf der anderen Seite der Tür setzte sich Shuichi ebenfalls mit dem Rücken zur Tür auf den Boden. "Fuu, bitte - es bringt nichts, wenn du dich versteckst." sagte er, "Ich weiß das ganz genau." Schweigen. "Fuu ?" Sie zitterte und preßte die Hände gegen ihre Ohren. Diese haßerfüllten Stimmen klangen in ihrem Kopf, ....nur eine Affäre, Flittchen, .... des Geldes wegen.... Hastig kam Ryuichi die Treppe von dem oberen Stockwerk, wo Nittle Grasper ihr Tonstudio hatte heruntergeschlittert und sah Shuichi vor der Damentoilette sitzen. "Ist sie da drin ?" fragte er nach Atem ringend und Shuichi nickte. "Sie antwortet nicht und lässt mich auch nicht rein," sagte er hilflos, "schon seit einer halben Stunde." Ryuichi nickte knapp. "Danke... ich ... ich werd versuchen mit ihr zu reden." Shuichi verstand und lächelte verlegen. "Hm, okay. Sag Fuu, daß ich bei den anderen auf sie warte." Ryuichi wartete bis der Rotschopf gegangen war, dann trat er zur Tür und preßte seine Wange dagegen. "Bereust du, daß du mich kennengelernt hast ?" fragte er leise, "Ich bereue nichts, ich bin sehr froh, daß ich dich damals in den USA kennengelernt habe, Fuu." Sie schluchzte nur. "Du bist nicht allein," erklärte er ihr leise, "du hast viele Freunde, die sich für dich einsetzen... gerade geben Hiro und Suguru ein Interview um dich zu verteidigen." "Wirklich ?" flüsterte sie. "Wirklich." Ryuichi strich über das Holz der Tür. "Außerdem hast du doch mich." Ein leichtes Lachen. "Ich glaube nicht, daß ich gut für dich bin." meinte Fuu und wischte sich die Tränen fort. "Nein," wiedersprach er ein wenig traurig, "ich bin es, der nicht weiß, ob ich gut genug für dich bin, anata." Fuu horchte auf. Ryuichi hatte Selbstzweifel wegen ihr ? Die Tür öffnete sich und Ryuichi sah Fuu am Boden kauern und zog sie hoch. "Kleines," murmelte er und umarmte sie fest, "was ist nur mit uns los ?" Fuu drückte ihr Gesicht an seine Schulter. "Wie kannst du das nur so leicht hinnehmen ?" fragte sie, "Du müßtest mir böse sein !" "Warum sollte ich ?" Ryuichi war doch erstaunt. "Naja, es sieht doch fast so aus, als hätte ich es auf Ruhm und mehr Aufmerksamkeit abgesehen," antwortete sie zynisch. "Und dich ausnutzen." Ungehalten winkte Ryuichi mit der Hand. "Daß es nicht so ist, weiß ich genau. Außerdem wäre es mir auch egal, wenn es dem so ist - was kompletter Unsinn ist." "Es wäre dir egal ?" flüsterte sie, "Aber..." "Außerdem," unterbrach er sie bestimmt, "diejenigen, die sowas über uns beide sagen, sind in der Minderzahl und werden nach ein paar Wochen sowieso das Interesse daran verlieren." Diese Wärme.... Fuu traten Tränen in die Augen. Sie fühlte sich trotzdem schlecht, hatte sie nicht einige Tage zuvor noch ihre Beziehung in Frage gestellt ? Anscheinend schien es doch so zu sein, daß sie ihm nicht die Liebe geben konnte die er verdiente, daß sie nicht dazu in der Lage war... Fuu unterdrückte ein Schluchzen, aber er merkte es sofort und wiegte sie sacht in seinen Armen, wie ein Kind. "Ich weiß nicht, was mit mir los ist," flüsterte sie, "Ich... ich hab solche Angst... daß ich.... daß ich...." "Schon in Ordnung." sagte er sanft und drehte ihr Gesicht zu seinem herum. "Aishiteru, und wenn du mir vertraust und mit mir lächeln und weinen kannst... dann ist es für mich genug." Ihre Hände krallten sich in sein Hemd und die ganze Anspannung brach aus ihr heraus, als sie halb lachte und weinte. "Sieht wohl so aus, als wäre ich doch noch ein Kind." meinte sie und fühlte seine Lippen an ihrer Schläfe. "Nein, du passt doch auf mich auf." sagte Ryuichi lächelnd und strich ihr über das Haar, "Komm mit, solange Hiro dir die Reporter vom Hals hält, nehmen wir den Hintereingang und verduften von hier." "Hier hinnein." K dirigierte die Techniker, die einen neuen Fernseher in den Aufenthaltsraum von Bad Luck hinneintrugen. Seine Wut war noch längst nicht abgeklungen, aber im Moment würde er sich um Schadensbegrenzung bemühen, dann die Schuldigen suchen... es musste eine undichte Stelle geben, dachte er stirnrunzelnd, als Shuichi hereinschaute. "Wo ist Fuu ?" fragte K. "Ryuichi ist bei ihr," antwortete Shuichi und bestaunte den Fernseher. "Sie ist ziemlich fertig." K setzte sich seine Sonnenbrille auf, wie immer, wenn er sich zum Gefecht rüstete. "Gut, dann kümmert er sich um sie," sagte er, "Du gehst am besten Sakano suchen und sagst ihm, er soll sich mit Touma in Verbindung setzen, dann macht ihr eine Bandprobe." Shuichi schmollte. "Aber ohne Fuu..." K blieb hart. "Kein aber. Fuu kommt schon wieder auf die Beine und unsere Tour ist schon bald, ihr müsst fit sein." "Da seid ihr ja." Hijiri schien nicht im geringsten überrascht, als seine Schwester und Ryuichi vor der Tür standen. "Meine Schüler sind schon fort," sagte er und ging vor ihnen zum Wohnzimmer her, "wir sind alleine." er drückte seine Schwester ganz kurz an sich. Fuu war nach dem Weinen ziemlich müde und ihr Hals tat furchtbar weh. "Ich will mich nur hinlegen." murmelte sie und schlurfte in ihr Zimmer. Mitleidig sah Hijiri ihr nach. "Sie musste in der letzten Zeit viel zu viel durchmachen," sagte er und bot Ryuichi einen Sitz an und wandte sich zur offenen Küche, um Tee zuzubereiten. "Niemand wußte, daß wir beide dort waren," grübelte Ryuichi, "außerdem frage ich mich, woher diese ganzen Gerüchte kommen." Hijiri brachte drei dampfende Tassen mit grünem Tee auf einem Tablett und stellte sie auf dem niedrigen Esstisch ab. "Es gibt viele, die euch beiden neiden würden." meinte Hijiri und strich sich das eisblaue Haar aus dem Gesicht und seine Augenklappe wurde sichtbar, "Aber ich wüßte niemanden, der sie so sehr hassen würde außer..." Er verstummte, aber Ryuichi wußte, von wem Hijiri sprach. Seine Mutter, Fuu's Tante, die alles getan hatte, um ihr das Leben schwer zu machen. Ryuichi schüttelte den Kopf. "Nein, unmöglich," sagte er, "sie ist im Gefängnis und außerdem kann sie nicht in die Öffentlichkeit, nicht nachdem K ..." Hijiri nickte und nippte an seinem Tee. "Ich gehe kurz in den Garten," sagte er beiläufig, "bring Fuu doch bitte den Tee vorbei, sie wird ihn brauchen." Dankbar sah Ryuichi ihn an und verstand. "Ja, gerne." Ryuichi klopfte und öffnete vorsichtig die Tür. Fuu lag zusammengerollt auf ihrem Bett und hielt ihr Kissen eng an sich gedrückt. An ihren zuckenden Schultern sah er, daß sie versuchte ihr Schluchzen zu unterdrücken und wurde von unbändiger Wut erfasst - nicht auf sie, sondern auf diejenigen, die ihr diesen Schmerz angetan hatten. Er ging zu ihr und setzte sich auf die Bettkante. "Hier." Ryuichi legte ihr die Hand hinter den Nacken und zwang sie, einige Schlucke von dem Tee zu trinken. Kaum spürte sie die Wärme in ihren Körper ausbreiten, entspannte sie sich ein bischen. "Ich bin eine Heulsuse." sagte sie und schniefte . Er wuschelte ihr durchs offene Haar. "Ja, aber du gehörst zu mir." erwiederte er sanft und beugte sich zu ihr herab. Knapp vier Stunden später war Fuu eingeschlafen und Ryuichi schloß die Tür zu ihrem Zimmer. Er griff zu seinem Handy und wählte eine Nummer. "Ja ?" meldete sich eine verschlafene Stimme. "Sakano-san ? Hier ist Ryuichi. Ist K da ?" "Einen Moment." Ein Brummen ertönte und K war am Apperat. "Ryuichi ? Was ist los ? Es ist zwei Uhr morgens !" "Es geht um Fuu," sagte Ryuichi leise, "ich muss mit dir reden, aber nicht am Telefon." "In Ordnung, wo ?" K war sofort wach. "Ich komme zu dir." antwortete Ryuichi und legte auf. Hijiri schaute aus seinem Zimmer heraus. "Was ist los ?" Ryuichi stopfte sein Handy wieder zurück in die Innentasche seiner Jacke und griff nach seiner Baseballkappe. "Ich geh kurz rüber zu K," sagte er langsam, "Ich habe so einen kleinen Verdacht..." Sakano tastete nach seiner Brille. "Was wollte Sakuma-san denn ?" fragte er verschlafen, er war erst seit einer Stunde zurückgekommen, nach zwei Sitzungen und verschiedenen Terminen war er so gut wie erledigt. K war genauso müde, aber sein Gehirn arbeitete wieder perfekt und ratterte alle Informationen hinnunter. Ryuichi musste etwas wichtiges erfahren haben, sonst würde er nicht um diese Uhrzeit anrufen... Es klingelte an der Tür und K knöpfte sich noch schnell sein Hemd zu, ehe er hinlief um zu öffnen. "K !" Ryuichi versuchte ihn in alter Manier zu umarmen, aber K, der ihn gut genug kannte, sprang im letzten Augenblick beiseite. "Es scheint dir und Fuu wieder besser zu gehen." lachte K und verriegelte die Tür. "Hm, ja." "Sakuma-san." mit zerstrubbelten Haaren lugte Sakano in den Flur, "Ich, äh..." "Es dauert sicher länger," meinte K, "du musst morgen früh zu einer Besprechung mit Touma, also mach ruhig ein Nickerchen." "Ähm, ja." Sakano sah sichtlich erleichtert aus, als Nervenbündel das er im Moment war, hätte er sowieso kein ruhiges Gespräch führen können... K lotste Ryuichi ins gemütliche Wohnzimmer und bot ihm Tee an, da er wusste, daß Ryuichi keinen Kaffee trank. Erwartungsvoll sah er ihn an. "Nun ?" Ryuichi beugte sich vor. "Erinnerst du dich noch an Ayako ?" fragte er leise und K hob seinen Kopf. "Ayako..." END Session 3 Kommentar : Uff, ich bin wieder nicht zur USA Reise gekommen *lol* aber seid froh, so habt ihr mehr Kapitel *g* Wie immer ist dieser Titel ein Songtitel ^^;; das Quizz ist übrigens beendet; die User aus dem EMF waren schneller XD und haben sich Rollen in dieser FF ergattert *g* es sind Yuki, Akane & Ouka *knuddl* aber keine Sorge, ich mache schon noch ein weiteres Quizz... wer weiß, vielleicht gibt es sogar ein Kaze ni nare Part 3 *quietsch* XD Kapitel 4: Fruits Candy ----------------------- ACHTUNG : so, jetzt gehts endlich auf nach Amerika ! Hier kommt eine spezielle Widmung, dieses Kapitel ist Yuki gewidmet XD und ihrem Charakter Ayako Sazukawa. Die anderen Charaktere werden in den nächsten Kapiteln auftauchen ^^;; Im Moment passiert ja net so viel *g* .... aber mal wieder ein paar schöne Andeutungen von mir.... Session 4 : Fruits Candy USA. New York. Ein trauriger Moll-Akkord hallte durch die leere abgedunkelte Halle. Die Bühne war nur schwach beleuchtet und staubig; niemand mehr kam in diese alte Konzerthalle außer eine schweigsame Person, die hier abend für abend mit ihrer Gitarre verträumten und traurigen Blues und Soul spielte. In der Mitte der Bühne stand ein Stuhl, worauf diese Gestalt saß und versonnen spielte, rotbraunes Haar fiel ihr offen bis über die Schultern und verdeckten das Gesicht. Ein leises Scharren ertönte und sie schrak auf. Es war eine Frau, wohl kaum älter als zwanzig Jahre alt, mit grünblauen Augen und klar geschnittenen Zügen, die auf dem ersten Blick kühl und distanziert wirkten, wäre nicht der lebendige Schimmer in ihren Augen gewesen. "Miau." nur eine Katze. Die Frau lächelte und stand auf, um ihre Gitarre wieder einzupacken. Auf dem Deckel stand in geschwungener Schrift : Ayako Sazukawa. Japan. Tokyo. "Da bist du ja wieder." begrüßte sie Hiro, als Fuu ins Tonstudio tapste. "Geht es dir wieder besser ?" fragte Suguru und Shuichi hängte sich sofort an ihren Arm. "Fuu ?" Sie lächelte. "Ist schon gut, ich bin wieder in Ordnung." Es war tatsächlich so wie Ryuichi es ihr vorrausgesagt hatte, nach der einer Woche, die nun seit Herauskommen ihrer Beziehung vergangen waren, hatte sich die Lage normalisiert und die Medien hatten neue Skandale, die mehr aufregender erschienen. "Wirklich ?" fragte Shuichi und sie gab ihm einen Klaps auf den Kopf. "Würdest du bitte damit aufhören, mich das selbe jeden Tag zu fragen ?" fragte sie und zog eine Mappe aus ihrer Tasche. "Seht mal her." Neugierig beugten sich die Jungs über die herausgefallenen Papiere. "Was ist das ?" "Zeichnungen !" "Aber..." Fuu warf sich stolz in die Brust. "Entwürfe für unsere Konzertkleidung !" erklärte sie, "Ich hab schon fast alles fertig, aber ich wollte euch das hier noch zeigen." sie zog einen größeren Bogen hervor und deutete auf die präzise Zeichnung. "Was meint ihr ?" "Du hättest auch Modedesign studieren können," meinte Hiro, "wie machst du das nur ?" "Das hier hab ich noch nicht fertig, weil ich ein paar Sachen erst in den USA bekomme." antwortete Fuu und packte die Zeichnungen wieder zusammen und sah energiegeladen ihre Freunde an. "Was steht ihr hier nur so herum ? Los, an die Arbeit !" "Du klingst wie K !" "Nein, viel schlimmer..." "Das hab ich jetzt gehört !" Das war die alte Fuu, dachte Shuichi und sah sie von der Seite an. Er wollte, daß sie immer nur so lächelte und fröhlich war... Sie erdrückte gerade den armen Suguru mit einer Umarmung und schien wieder die alte zu sein, wie das Mädchen, daß sie vor der Operation gewesen war. Nach vier Stunden legten sie eine Pause ein und gingen in ihren Aufenthaltsraum. "Wo sind K und Sakano ?" fragte Fuu ein wenig erstaunt, "Sie sind noch keinmal hier aufgetaucht..." "Sakano müßte wieder bei einer Besprechung sein und K..." Hiro zuckte mit den Schultern, "er vielleicht auch." "Guten Morgen !" ein strahlender K saß blendend gelaunt am Tisch und hatte einige Papiere vor sich ausgebreitet. Irritiert schauten sie ihn an. "Wieso bist du so gut gelaubt ?" fragte Fuu und zog einen Stuhl neben ihn an sich heran. "Das sind die Pläne für eure Konzerte," antwortete K, "unser Abflug rückt immer näher, wir haben noch genau zwei Wochen, daß wisst ihr doch." "Ich bin froh, daß du und Sakano mit uns kommen werdet." sagte Suguru mit sehr erwachsenem Gesicht, "Jemand sollte auf uns aufpassen." Drei genervte Augenpaare schauten ihn an. "Suguru..." Hiro nahm ihn spaßeshalber in den Schwitzkasten, "Du sprichst wie mein Großvater, das ist erschreckend !" "Laß mich los !" Sie lachten, aber K lächelte nur. Ja, solange sie noch die Zeit hatten, sollten sie soviel Lachen... wer weiß, wie hart sie in den Staaten würden arbeiten müssen, dachte er und rieb gedankenverloren mit seinem Handrücken über die Stirn. Einen Tag vor der Abreise. "Hast du alles gepackt ?" fragte Ryuichi und kam in ihr Zimmer. Fuu stopfte gerade einige Bücher in ihren Rucksack und deutete auf die vier riesigen Koffer an der Wand. "Ja, hab ich...." Er stupste einen der Koffer an. "Du gehst doch nur auf Tournee... das sieht hier aus, als würdest du ausziehen wollen," meinte er. Sie schnaubte und verschnürte den Rucksack. "Das ist nur so viel geworden, weil ein ganzer Koffer voller Nähzeugs und unserer Konzertkleidung ist," antwortete Fuu und drehte sich mit angestrengtem rotem Gesicht zu ihm herum. "Ich bin völlig fertig vom Packen." sie rieb sich über die Augen, "Und Lampenfieber hab ich auch noch..." "Gnnn..." Als Fuu verdutzt die Augen öffnete, stand Ryuichi direkt vor ihr, Kumagoro an seine Brust gepreßt und mit seinem Kulleraugenblick. "Äh..." sie wich ein wenig zurück, aber er sprang schon auf sie zu und warf sie zu Boden. "Fuu darf keine Angst haben !" er knuddelte sie und sie schnappte nach Luft. "Ich - ich hab - im Moment mehr Angst vor dir !" keuchte sie, aber er war schon aufgestanden und hopste auf ihr Bett. "Ich werde dich sehr vermissen," sagte er und lächelte breit. "Aber du bringst mir und Koumagoro doch was mit, oder ?" Sie seufzte gespielt. "Natürlich." "Ich hab auch was für dich." Fuu sah auf und spürte, wie er ihr etwas auf den Kopf gesetzt wurde. "Was ist das ?" "Etwas von mir." Sie tastete nach oben und zog eine Baseballkappe herunter. "Oh, ist das nicht..." "Ja !" er nickte fröhlich und sah aus, wie ein großes Kind, "meine Lieblingskappe." Ryuichi setzte Kumagoro auf seine rechte Schulter und sah sie an. "Etwas, was ich immer bei mir hab... ich möchte, daß du es bekommst... Kumagoro ist auch der Meinung." Fuu lächelte. Dieser Kindskopf, dachte sie gerührt. "Danke." Er streckte den Arm aus und zog sie an sich. "Ich werde dich furchbar vermissen..." flüsterte er, "wirklich sehr..." "Ryuichi..." sie legte ihre Arme um seinen Hals und vergrub ihr Gesicht in seinem braunem Haar. "Natürlich." Warum muß ich gerade jetzt gehen, wenn wir uns wieder so gut verstehen ? fragte sie sich und schloß die Augen. Ryuichi... "Wo bleibt er nur ?" Bad Lucks versammelte Mannschaft und ihre Freunde warteten im VIP Bereich am Flughafen auf ihren Sänger. Fuu hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht und knabberte an einem Sandwich, während Ryuichi mit großen Augen auf das Sandwich schaute, bis sie ihm ein Stück abgab. "Er kommt schon noch," meinte sie, "hat wie immer verschlafen." Sakano rang nach Luft und raufte sich die Haare. "Wieso tut er mir das nur an, wieso nur ?" Hiro und Suguru lachten nur und wandten sich ihren Freunden zu. "Ich werde dich anrufen, sobald ich angekommen bin," sagte Hiro zu Ayaka und zog sie in eine Umarmung, die sie erwiederte. "Das will ich auch hoffen." sagte sie und warf Fuu über seine Schulter einen kurzen Blick zu. Diese grinste gerade ihren Bruder neben sich fröhlich an und ließ sich von ihm einen Nasenstüber geben. Irgendwie hatte Ayaka der Schlagzeugerin nie ganz vertraut, Fuu schien alle in ihrer Umgebung mit Leichtigkeit um den Finger wickeln zu können... Suguru hatte etwas schüchtern seine Hände in den Hosentaschen vergraben; ihm war immer noch etwas mulmig zumute, wenn er zusammen mit Tatsuha in aller Öffentlichkeit zeigte, daß sie ein Paar waren, aber Tatsuha dagegen hatte diesbezüglich keine Hemmungen. "Suguru-kuun !" er knuddelte und drückte den Keyboarder fest an sich. Seit Tatsuha seine Zuneigung von Ryuichi auf Suguru übertragen hatte war nicht mal ein halbes Jahr vergangen und zu aller Überraschung schien ihre Beziehung gut zu funktionieren. "Aaah.... Halloooo !" begleitet vom Blitzlichtgewitter stürmte Shuichi, einen mürrisch aussehenden Yuki im Schlepptau in den Raum und knallte die Tür zu. "Na endlich," sagte Fuu und strich sich ihr Haar zurück, "ausgeschlafen ?" Er lächelte sie jungenhaft an. "Hm." "Dann kann es ja losgehen." Touma warf einen Blick auf seine Uhr. Die Beauftragten der amerikanischen Plattenfirma, außer ihr Betreuer Kinya, waren schon einige Tage vorher abgereist, sodaß Bad Luck einen ganzen luxuriösen Jet für sich alleine beanspruchen konnte. "Ich wünsche euch alles Gute," sagte der Chef von NG Records, "viel Erfolg. Achtet gut auf sie, Sakano, K." "Ja, natürlich. Vielen Dank und auf Wiedersehen." Sakano verbeugte sich kurz und eilte der Flughafenangestellten hinterher. "So warten sie doch !" Hiro seufzte und streifte sich seine dunkle Jacke über. "Tja, scheint so, als wäre es soweit." er gab Ayaka einen Kuß und drehte sich dann um. "Viel Spaß !" rief Ayaka ihm hinterher und wischte sich verstohlen eine kleine Träne weg. "Ich drück euch die Daumen !" sagte Tatsuha, als Suguru sich aufmachte zu gehen. "Danke." Suguru lächelte ihm verlegen zu und winkte dann. Fuu umarmte zuerst ihren Bruder und stellte sich dazu auf Zehenspitzen. "Ich hasse Abschiedsszenen," sagte sie und unterdrückte die Tränen, "Ich hab dich lieb, onii-san." Hijiri strich ihr über den Kopf. "Ich hab dich auch sehr lieb, pass gut auf dich auf, ja ?" Sie ließ ihn los und nickte. "Klar." "Und vergiß mich nicht." Ryuichi zog sie mit dem Rücken an sich, "Das wirst du doch nicht, oder ?" "Red keinen Unsinn, wie könnte ich jemanden wie dich vergessen ?" sie drehte sich um und schloß die Augen, weil sie einen Kuß erwartete. "Aaaah, Fuu-chaaan, ich werde dich wirklich, wirklich vermissen !" er hatte wieder seinen kindlichen Blick und hielt sie fest umklammert als wäre sie ein Kuscheltier und schwang sie hin und her. "Laß mich los !" keuchte sie und schnappte nach Luft, "Ryuichi !" Schwer atmend konnte sich Fuu schließlich befreien. "Ich liebe dich wirklich, Ryuichi, aber wenn du so weiter drückst, erwürgst du mich noch irgendwann..." Sie kam nicht mehr dazu, ihren Satz zu beenden, als er sie endlich küßte. Ganz sanft streiften seine Lippen über ihre. "Bitte... gib gut auf dich acht." murmelte er und sie nickte. "Ja..." "Yukiiiiii...." Shuichi, der nicht wußte, daß Yuki sie einen Monat später besuchen würde, liefen die Tränen über die Wangen. "Yukiiii..." Fuu seufzte und packte ihn von hinten am Hosenbund. "Nun komm endlich, du Heulsuse !" sie zerrte ihn über den Flur, "Sonst lassen sie uns noch hier !" "Ich will nicht.... Yukiiii...." quengelte Shuichi, aber Fuu schleppte ihn einfach zum Gang. "Du bist wirklich noch ein Baby !" sagte sie und drehte sich kurz um. "Wiedersehen !" winkte sie und verschwand dann grinsend im endlosen Gang. "Dann sollte ich mich lieber auch aufmachen," sagte Kinya und nahm seine Aktentasche. "Ich werde mich gut um Bad Luck kümmern," versprach er Touma und schüttelte ihm die Hand, "Sehr erfreut, Sie kennengelernt zu haben." Touma nickte höflich. "Ganz meinerseits." Kinya streifte beim vorbeigehen K's Schulter und ihre Blicke trafen sich kurz. Kinyas sonst so verträumt blickenden braunen Augen waren eiskalt und trafen auf ein ebenso gefählich blitzendes blaues Augenpaar von K. "Wr sehen uns dann im Flugzeug, Mr. K." sagte Kinya mit seiner glatten Stimme und lächelte dann Ryuichi warm an. "Sakuma-san ?" Ryuichi sah der schlanken Gestalt hinterher. "Ich hab ein Auge auf ihn." murmelte K, als er ihm freundschaftlich auf die Schulter klopfte und sich mit einem kurzen Nicken auch von Touma verabschiedete. Kaum zu glauben, daß er derselbe ist, wie damals vor drei Jahren, dachte K und überprüfte automatisch seinen Waffenhalter, Wirklich erstaunlich, der Junge. Kapitel 5: SHOCK : Silent City ------------------------------ Dieses Kapitel ist meinen lieben Freunden Yuki und Ouka gewidmet... Sie haben zwei Charaktere "gewonnen"; Yuki ist Ayako *g* und Ouka... einfach Ouka ^^ SHOCK Session 1 : Silent City "Mach nicht so ein besorgtes Gesicht, Hijiri," rief der blonde Manager über seinen Rücken hinweg und hob die Hand zum Gruß. "Fuu ist schon erwachsen." Die Verbindungstür schloß sich mit einem Klicken. "Das ist es ja, was mir Sorgen macht," sagte Hijiri leise. "Fuu..." "Komm, wir gehen." Ryuichi klopfte dem Bruder seiner Freundin auf die Schultern. Im Flugzeug war Shuichi fast so fröhlich wie sonst, als er mit Staunen die üppige Ausstattung des Jets gesehen hatte. "Das ist ja... unglaublich !" sagte er bewundernd. Die Sitze des Flugzeugs bestanden aus weichem weißen Leder und waren nicht wie in einem regulären Flieger in Reihen geordnet, sondern standen weit auseinander und hatten jeweils einen eigenen Tisch. Es gab auch eine Sitzecke für mehrere Personen und eine kleine Bar, die aus Mahagoniholz geschnitzt war. Der Boden war mit Teppich ausgelegt, die Wände dagegeb mit feinem Stoff... "Ist ja wie im Märchen !" sagte Fuu beeindruckt und inspizierte das Bad. Sie quiete. "Wow !" marmorne Fliesen... einfach nur ein Traum, dachte Fuu. "Medina Corp. tut alles, um den Komfort ihrer Künstler zu erleichtern," sagte Kinya lächelnd und streckte sich in einem Sitz lässig aus. "Ihr seid in den USA schon sehr beliebt und die Fans dort sind weitaus begeisterungsfähiger als hier bei euch." K kam als letzter ins Flugzeug und drängte sich unauffällig zwischen das Blickfeld von Kinya und Fuu. "Darling, wieso setzt du dich nicht darüber ans Fenster ?" er schob sie mit sanfter Gewalt auf die andere Seite und sah sich dann nach Sakano um. Dieser saß schon angeschnallt auf einem der Sitze und war blaß um die Nase. "Sag mir jetzt nicht, du hast auch noch Flugangst." sagte K und ließ sich neben ihm nieder. "D-doch..." stammelte der Producer und seine Hände krallten sich in das Leder. "Ich wüßte nicht, wovor du nicht Angst hättest, Sakano-san," feixte Fuu und bekam dafür einen Klaps von K. "Ich hau mich aufs Ohr." sagte Hiro. "Wie kannst du jetzt nur ans schlafen denken ?" fragte Suguru etwas aufgebracht und wedelte mit einem Blatt vor ihm hin und her. "Du könntest ein Blick auf das neuste Lied von Eiri-san werfen..." "Später..." murmelte Hiro und schloß die Augen. USA. New York. "Ayako ? Ayako, ich weiß, daß du da bist, mach endlich auf !" eine helle Stimme erklang von der anderen Seite der Tür und jemand trommelte dagegen. "Ayako !" Die Tür wurde aufgerissen und eine schlanke Frau mit blitzenden grünblauen Augen funkelte den frühen Besucher im weißen Morgenmantel an. "Weißt du wie spät es ist ?" fauchte sie, "Es ist vier Uhr morgens !" "Ach, beruhig dich doch !" der unangemeldete Besuch entpuppte sich als junges Mädchen, etwa 17 Jahre alt, mit leicht gewelltem hellbraunem Haar und aufgeweckten blauen Augen. "Ich hab große Neuigkeiten !" sagte es und drängte Ayako einfach weg, um in die Wohnung zu gelangen. Sie war modern und großzügig geschnitten. Wenn man eintrat, blickte man zuerst auf das gewaltige Fenster, daß eine ganze Wand ersetzte, dann die in pastellfarben gehaltenen Möbel, den dezenten Orientteppich und eine Bar an der linken Seite. Ayako knallte die Tür zu. Sie war wirklich hundemüde; sie war erst vor drei Stunden nach Hause gekommen und wäre am liebsten gleich im stehen eingeschlafen. "Hast du hier auch was für Kinder ?" fragte das Mädchen zwinkernd und deutete auf die Hausbar. "Hm, Scotch, Baileys... Whiskey...." "Ouka, nun sag schon was los ist." Ayako schlang ihren Morgenmantel enger an sich und setzte sich in einen Sessel. Die als Ouka angeredete schmollte ein wenig, dann schwang sie sich auf einen der vier Barhocker und baumelte mit den Beinen. "Rate mal, für wen Papa die nächsten Konzerte organisiert." Ayakok sah sie nur unbeteiligt an. "Du weißt doch, ich habe kein Interesse an seinen Aktivitäten..." "Bad Luck !" strahlte Ouka und machte ein Siegeszeichen, "Ich hab zwei VIP Pässe bekommen und dachte, ich bring dir auch einen mit." Ouka war ein hoffnungsloser Bad Luck Fan, seit dem sie rein zufällig vor drei Monaten durchs Internet ein Video gesehen hatte. Ayako befand, daß es keine schlechte Musik war, sie war sogar sehr gut und das war ein wirklich großes Lob, denn normalerweise bevorzugte sie ruhigen und geühlvollen Soul... "Was soll ich denn damit," sagte sie, strich sich das Haar aus dem Gesicht und legte den einzigen Ohrring an ihrem linken Ohr frei. Ouka zog geräuschvoll die Luft ein und griff in ihre Jackentasche. "Hier, das ist der Pass... nur mal so, falls du Lust hast, einen der Konzerte zu hören." "Sie kommen doch erst im nächsten Monat hier her." sagte Ayako. "Nein," Ouka schüttelte den Kopf und ihre Augen blitzten schelmisch, "Du weißt doch, TJ...." "...Mr. White." korrigierte sie Ayako. "Okay, Mr. White hat mir verraten, daß sie gleich nach ihren Konzerten in L.A. und Chicago nach New York kommen werden, weil die drei Konzerte hier restlos ausverkauft waren, werden sie halt früher kommen und noch ein Extrakonzert geben..." Ayako schloß kurz die Augen. Sie hatte lange nichts mehr aus Japan gehört, dachte sie, nicht nur Musik, auch keine Nachrichten oder sonst etwas... sie schaute sowieso nicht viel fern, aber als sie von Ouka einen Film von Bad Lucks Auftritt bekommen hatte, war sie sogleich von den Texten fasziniert gewesen... und von dem drängenden Rhytmus, der die Zuhörer förmlich in die Musik reinzog. Dieses Mädchen... Ayako runzelte die Stirn, diese blauen Haare... sie kam ihr irgendwie bekannt vor.... Ouka betrachtete Ayako ein wenig erstaunt. Aus den feinen Gesichtszügen ihrer Schwester, nein, ihrer Stiefschwester, war nichts zu deuten, dachte Ouka und stand schließlich auf. "Hm, ich geh dann wieder..." sagte sie und Ayako schüttelte den Kopf. "Kommt nicht in Frage, wenn du schon mal hier bist, kannst du gleich frühstücken... du hast doch heute nichts ? Es ist Samstag." Ouka lächelte glücklich. "Nein, ich hab frei." es geschah viel zu selten, daß sie Ayako ganz für sich alleine hatte, seit sie vor drei Jahren ausgezogen war... "Hmmm..." Fuu räkelte sich schläfrig und bemerkte, daß sie ihre Beine nicht mehr bewegen konnte. Als sie an sich heruntersah, sah sie, daß Shuichi sich an sie gekuschelt hatte und als Kissen benutzte. Fuu lächelte ein wenig und schob sich ein Kissen unter ihren Kopf. Sie hatte gar nicht richtig gemerkt, daß sie auf dem Sofa der Sitzecke eingeschlafen war... "Yuki..." murmelte Shuichi im Schlaf und seufzte glücklich. Vorsichtig befreite sich Fuu aus der Umklammerung und stand auf. "Uargh !" sie streckte sich und rieb sich über die Stirn. Wie spät es jetzt wohl war ? Sie warf einen Blick in die Runde und bemerkte, daß alle friedlich schliefen. "K..." sie stupste ihren Cousin an, "Hey.... K !" "Was ist ?" fragte er mit wacher Stimme, aber mit geschlossenen Augen. "Kann ich dein Handy benutzen ?" Er drückte es ihr in die Hand. "Es gibt noch ein Bordtelefon..." "Ja, bei der Sitzecke, aber Shuichi schläft und ich will ihn nicht wecken." Jetzt sah K sie doch an, belustigt. "Aber mich weckst du dafür, hm ?" Fuu verzog sich in eine Ecke, wo sie ungestört reden konnte und wählte eine Nummer. "Hallo ?" fragte eine rauchige Stimme verschlafen, "Wer ist da ?" "Ryuichi ?" Es war die Nummer ihres Bruders, aber da Ryuichi vor ein paar Wochen bei ihnen ausgezogen war, wohnte er auch in Hijiris Dojo. "Fuu, Liebes... ist alles in Ordnung ?" fragte er und ihr wurde ganz warm ums Herz. "Hm, ja, alles bestens... wir fliegen noch." Sie konnte förmlich spüren, wie er lächelte. "Ich - ich wollte nur mal deine Stimme hören," murmelte sie und mußte auch lächeln. "Schon Heimweh ?" fragte er und setzte sich auf den Boden, neben dem Telefon, "Hijiri und ich vermissen dich jetzt schon sehr." Später. Shuichi wachte auf, als er etwas schweres auf seiner Brust spürte. "Fuu ?" Nachdem Fuu fast die halbe Nacht telefoniert hatte, hatte sie kurzerhand den Sänger als Kissenersatz benutzt, da er, als sie zurückkam, ihren Platz auf dem Sofa eingenommen hatte... "Morgen." grummelte sie und er wurde ein wenig rot. "Äh... Fuu...." Sie bekam selbst einen Schreck als sein Gesicht knapp vor ihrem auftauchte und purzelte hinunter. "Shuichi ! Mußt du mir so einen Schrecken einjagen ?" sie rieb sich den schmerzenden Kopf und gähnte ausgiebig. "Was macht ihr schon so einen Krach ?" Hiro lugte mit nassen Haaren aus dem Bad raus. "Nichts." sagte Fuu, "Wo sind wir jetzt ?" "Noch vier Stunden, dann sind wir in Los Angeles." kam die Antwort von Suguru, "Ihr solltet einen Happen essen !" Shuichi preßte sich seine Nase am Fenster platt, als er versuchte, einen Blick nach draußen zu erhaschen. "Es sieht schon von oben toll aus," sagte er begeistert, "Amerika !" er wandte sich zu Fuu herum. "Es muß toll für dich sein, wieder hier her zu kommen, oder ?" Fuu nickte nur gedankenverloren; über die Zeit in den USA sprach sie nicht besonders viel, es war zwar ihre Kindheit, aber die meiste Zeit hatte sie mit K zusammen verbracht und war Abends, wo andere neunjährige längst schlafen sollten, auf Konzerten und Partys gewesen. "Sehr geehrte Damen und Herren, wir befinden uns im Anflug auf den Flughafen von Los Angeles, bitte nehmen sie ihre Sitze ein und schnallen sie sich an, bis das grüne Symbol über ihren Kopf wieder leuchtet." ertönte eine Ansage. "Wir landen !" nun war auch Suguru begeistert und nur Fuu und Hiro schienen äußerlich ruhig zu sein. Die riesige Maschiene landete fast ohne zu ruckeln auf dem Boden und rollte gemächlich über das Feld. "Wir sind da." K schnallte sich sein Waffenhalfter um und zog sich sein Jackett darüber. Sakano war von dem langen Flug völlig erschöpft und wurde von K geschüttelt. "Schlapp machen kannst du später, in drei Monaten !" erklärte der resolute Manager. Er trat zuerst hinnaus und setzte seine Sonnenbrille auf. "Schön, wieder zu Hause zu sein," sagte er leise und trat in das gleißende Sonnenlicht. "Herzlich Willkommen." ein Chauffeur in Livree stand vor einer langen schwarzen Limousine und empfing sie. Als Shuichi und seine Freunde aus dem Flugzeug die offene Treppe hinunterstiegen, wurden sie mit Ohrenbetäubenden Kreischen und Jubel begrüßt. Etwas perplex starrten sie auf die Absperrung und die ca. zweihundert Menschen dahinter. "Ich habe euch ja gesagt, daß ihr hier schon berühmt seid." lächelte Kinya und stieg in die Limousine. "Kommt, euer Gepäck wird ins Hotel gebracht, dort fahren wir jetzt auch hin, um die Organisation usw. werden sich K-san und Sakano-san schon kümmern... ihr solltet euch erst einmal vom Jetlag erholen." Wie im Traum nahm Shuichi den Jubel wahr. Ich kann es nicht glauben ! dachte er und ein Blick auf Hiro, Suguru und Fuu bestätigte ihm, daß die drei es auch noch nicht ganz fassen konnten. "Wo wohen wir denn für die Zeit ?" fragte Fuu K, "Ich hab vergessen, mir den Bericht von dir durchzulesen..." "Ihr wohnt natürlich im Ritz." sagte K, "Eure erste Probe ist für Übermorgen angesetzt, das erste Konzert ist wie geplant in zehn Tagen, dann gibt es einen Abstecher ins örtlicher Fernsehstudio." "Puh, das geht ja Schlag auf Schlag," meinte Hiro, "Dann gehts doch weiter nach Chicago, oder ?" "Ihr habt in New York viel mehr Zeit," antwortete K, "um euch die Stadt anzuschauen." Vor dem Hotel erwartete sie zum Glück kein Blitzlichtgewitter und sie konnten unbehelligt aussteigen. Kinya stieg zwar auch aus, verabschiedete sich aber. "Ich werde in der Firma gebraucht," erklärte er, "Wir werden uns bei den Proben übermorgen wiedersehen." Geführt von einem Hotelbutler wurden sie ins luxuriöse Innere des Hotels gebracht. "Bitte hier entlang, meine Herrschaften." einige Hotelpagen hatten schon das Gepäck in einen Schiebewagen getürmt und zum Aufzug geschoben. "Unser Zimmer ist am anderen Ende des vierzehnten Flurs," erklärte K ihnen unterwegs, wer mit "uns" gemeint war, war sonnenklar, denn Sakano lief ein wenig rot an. "Eure Suite ist im selben Flur." Fuu wurde hellhörig. "Was sagst du da, ich soll mit ihnen zusammen in einem Zimmer schlafen ?" Die Jungs waren nun ebenso rot wie Sakano, aber K winkte lachend ab. "No way, Unsinn, die Suite hat mehrere Zimmer.... nun geht schon, wir sehen uns nachher, wir kommen zum Mittagessen zu euch rüber." Weg waren K und Sakano und Fuu hatte keine andere Wahl, als den Hotelpagen und ihren drei Freunden hinterher zu trotten. "Bitte." der Page öffnete die Tür und sie traten ein. "Wow..." Genau wie ihr Flugzeug, war auch die Suite mit allem nötigen und unnötigen ausgestattet. Das Wohnzimmer war mit antik aussehenden Möbeln versehen, auf der rechten Seite ging es zu den Zimmern und links gab es eine Art Esszimmer und eine Terasse ins Freie. Hiro steckte dem Pagen ein Trinkgeld zu und nahm das Gepäck in Empfag. "Ich nehme das Zimmer hier." strahlte Fuu und hüpfte vor einem in blauer Farbe eingerichteten Raum auf und ab. "Wieso wechselt eigentlich deine Stimmung von einer Sekunde zur nächsten ?" wollte Hiro wissen und trug ihr ganz Gentlemen, ihre Koffer, einen nach den anderen hinnein. Fuu antwortete nicht, sondern warf sich auf das Bett. "Findet ihr nicht, daß das hier für zwei Wochen nicht zu fein ist ?" fragte Suguru von außen, "Ich meine, dann gehts nach Chicago und dort bleiben wir auch nur so kurz..." "Wir sind das eben wert." sagte Fuu und seufzte glücklich, "Diese Flugzeugsitze sind einfach viel zu hart !" Gutmütig gab Hiro ihr einen Schubs. "Geh lieber duschen, dann fühlst du dich gleich viel besser... bis gleich." Er schloß die Tür hinter sich und Fuu gab sich einen Ruck. "Alles da," meinte sie beindruckt, ihr Zimmer war sehr groß geschnitten und hatte sogar einen eigenen Balkon... und ein hübsches, ebenfalls geräumiges Bad mit einer riesigen Badewanne. Ihre Schultern waren ganz versteift und sie beschloß, ein Bad zu nehmen. Ein wenig faulenzen, solange es noch geht... dachte Fuu grinsend und öffnete einen Koffer, um neue Kleider heraus zu nehmen. Willkommen in den Vereinigten Staaten von Amerika... Kapitel 6: Fukai mori - Deep Forest Part 1 ------------------------------------------- Session 2 : Fukai mori - Deep Forest Part 1 "Hm, wirklich lecker !" Fuu probierte einen der Schokoladenmuffins und sah sehr zufrieden mit sich und der Welt aus. "Wie kannst du nur so ruhig sein ?" fragte Shuichi und raufte sich die Haare, "Wir werden gleich im Stadion spielen..." "Es ist nur eine Probe." erwiederte sie und lächelte den zweiten Muffin in ihrer Hand verzückt an. "Die schmecken hier wirklich am besten !" erklärte sie Hiro, der verständnisvoll nickte. "Wenn du meinst." "Hört ihr mir überhaupt zu ?" regte sich Shuichi auf und wandte sich an Suguru, aber der schien völlig in seinen Noten versunken zu sein und somit nicht ansprechbar. Sie waren in dem Künstlerraum des großen Sportsstadiums, wo sie ihr Konzert in Los Angeles in wenigen Tagen bestreiten würden und warteten auf das Zeichen für ihre Probe. K stand derweil mit Kinya auf der Bühne und bekam von ihm die Abläufe der Regie erklärt, Sakano war in einer Konferenz mit den amerikanischen Vertretern der Plattenfirma. K machte sich zwar ein wenig Sorgen, aber er wußte, daß Sakano für Bad Luck wohl wie immer das beste rausholen würde. "K ?" Fuu lugte aus dem Bühneneingang heraus, "Gehts denn endlich los ?" Er winkte sie zurück. "Einen Moment, Darling, ja ?" Kinya sah lächelnd zu wie sie verschwand und wandte sich mit einem nichtssagendem Gesicht dem blonden Mann neben sich zu. "Ich habe gehört, daß es Miss Fuu in der letzten Zeit nicht besonders gut gegangen ist, geht es ihr wieder besser ?" fragte er beiläufig. K streckte sich kaum merklich. Vorsicht ! sagte seine Geste und Kinya verstand. "Ja, es geht ihr hervorragend," antwortete K, "sehr gut." Nur gut, daß Kinya nicht seine kalten blauen Augen hinter der Sonnenbrille sehen konnte... Eine halbe Stunde war die Technik soweit eingestellt, daß Bad Luck ihre erste Probe wagen konnte und sie waren sofort begeistert. Es lief fast alles wie geplant, es mussten natürlich noch einige Feinheiten am Ton eingestellt werden, aber soweit war alles geregelt. Shuichi jauchzte eins Mikrofon. "Wir sind unschlagbaaaaar !" Hiro und Suguru flüchteten sich zu Fuu hinters Schlagzeug. "Was ist denn mit ihm los ?" fragte Suguru, "Er ist so energiegeladen." "Dabei hätte ich gedacht, da Yuki nicht mehr hier ist...." fuhr Hiro fort, aber Shuichi, der das gehört hatte, sackte sofort zu Boden. "Yukiiii...." Fuu gab Hiro einen kleinen Stoß mit ihren beiden Schlägern. "Sag mal, musst du das so laut sagen ? Du weißt doch ganz genau, wie er drauf ist..." Sie seufzte. Wahrscheinlich war Shuichi jetzt den halben Tag lang nicht mehr ansprechbar, bis er wieder auf andere Gedanken gebracht werden konnte... "Ich dachte, er wäre endlich erwachsen," meinte sie und steckte die Schläger wie immer in ihre Stiefel, "Kindskopf." sie sagte es aber so liebevoll, daß man ihre Verärgerung nicht ernst nehmen konnte. "Hey !" K kam auf die Bühne. "Was ist los ?" "Shuichi." sagte Suguru und das genügte. "SHUICHI !" K packte den schniefenden Sänger am Kragen und schüttelte ihn. Als das nicht zu helfen schien, hielt er ihm seine silberne Magnum an die Schläfe. "Shuichi, komm endlich zu dir !" brüllte er ihm ins linke Ohr. "Ich glaub nicht, daß es ihm dadurch besser geht," meinte Kinya, der gerade in Begleitung einiger Techniker ebenfalls auf die Bühne kam. "Da kennen sie Shuichi schlecht." erwiederte Fuu und schüttelte den Kopf. "Das ist immer das selbe mit den beiden..." "Ganz der Alte." erklang eine fröhliche, leicht spöttische Stimme vom anderen Ende der Bühne und sie sahen auf. Eine hochgewachsene Frau, wohl Mitte zwanzig, mit graublauen Augen und blondem Haar, welches ihr bis zu den Schultern reichte näherte sich ihnen. Sie trug eine blaue ovale Brille und außerdem einen langen hellblauen Mantel, der am Ärmel und Kragen feinen Plüschbesatz hatte; über ihre Schulter hatte sie eine ein wenig zerfleddert aussehende Jeanstasche gehängt, auf der auf japanischen Kanji etwas zu stehen schien und außerdem ein Bild von Nittle Grasper mit Sicherheitsnadeln festgemacht war. "Wer ist das ?" fragte Hiro Kinya, der neben ihm stand, aber der schien aus irgendeinem Grund sehr verärgert zu sein. "Hätte nie gedacht, daß du wieder hierher zurückkommst," sagte die Frau mit einem Lächeln zu K und haute ihm kräftig auf dem Rücken. "Hahaha !" K ließ Shuichi zu Boden plumpsen und haute seinerseits der Frau breit grinsend auf den Rücken. "Das ist eine Überraschung, wie geht es dir ?" Sie strahlte ihn an. "Wunderbar, es könnte nicht besser laufen... ich habe gehört, daß du jetzt der Manager von Bad Luck bist..." die Frau stemmte ihre Arme in die Hüften und stellte sich auf Zehenspitzen, um näher an sein Gesicht zu kommen. "Du wirst doch wohl keine Geheimnisse aus deiner alten Zeit mit Nittle Grasper ausplaudern ?" fragte sie gespielt mißtrauisch, "Du weißt ja, ich bin jetzt hier für..." K winkte ab. "Hey, ich bin für Fairplay !" "Was zum Henker willst du hier ?" fragte Kinya und ging dazwischen, "Was hast du hier zu suchen ?" Die Frau drehte sich zu ihm um. "Ach, da ist ja unsser Kinya-Schätzchen !" sie schenkte ihm ein wunderschönes Lächeln und tätschelte ihm die Wange. "Diese freundliche Begrüßung will wohl sagen "Das ist mein Revier", hm ?" Kinya war nicht mehr der sanfte beherrschte Mann und er runzelte zornig die Stirn. "Genau." zischte er und sie lachte schallend. "Du meine Güte..." Fuu kam näher und betrachtete die Tasche. "Nanu, da stehen doch die Namen von Touma, Ryuichi und Yuki drauf !" sagte sie halblaut und die Frau sah sie an. "Ja, richtig... ich bin Claire Fraser, zuständig für die Vermarktung von Nittle Grasper in den USA," sie zwinkerte Fuu zu, "sehr erfreut." Fuu lächelte zurück. "Ich auch." "Oh, und ich bin ein großer Fan von Yuki Eiri," schwärmte Claire, "Ich habe alle seine Bücher gelesen..." "Wäh..." Fuu wich ein bischen zurück. Sie ist ein Fan von diesen Schundromanen ? dachte Fuu und da kam ihr eine Idee, wie sie der Frau entkommen konnte. "Wissen sie, daß ist Shuichi, sein Freund...." sie schob schnell den verdutzten Shuichi vor sich und rettete sich zu Hiro und Suguru. "Shuichi ?" begeistert schüttelte Claire ihm die Hand, "Wirklich, ich bin soooo begeistert von ihm ! Aber leider ist er ja schon vergeben, nicht war ? Wie ist er denn so ? Er muss wunderbar..." "Claire" Kinya legte seine Hand auf ihre Schulter, "Sag was du willst und dann verschwinde." Sie sah auf und ließ Shuichi los. "Ich wollte nur mit K über alte Zeiten sprechen," sagte sie und schob seine Hand von ihrer Schulter, "hat nichts mit dir zu tun." schon wieder der spöttische Unterton in ihrer Stimme... Claire schob sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht. "K, wie wäre es, wenn wir beide uns heute zum Dinner treffen würden ?" Der Manager zuckte verneinend mit den Schultern. "Tut mir leid, Claire, vielleicht morgen ? Ich habe meiner Cousine versprochen, daß ich heute Abend mit ihr essen gehe." "Cousine ?" fragte Claire ein wenig überrascht, "Sagtest du nicht, sie wäre in Japan ?" K grinste und zerrte die wiederstrebende Fuu an seine Seite. "Das hier ist Fuu !" Claire bekam ganz große Augen. "Nein.... nicht zu fassen ! Bist du aber groß geworden ! Ich hab dich zwar nur einmal gesehen, da warst du noch fast ein Baby... du erinnerst dich bestimmt nicht mehr daran..." sie zupfte an Fuus blauem Haar. "Sie ist mit Ryuichi zusammen." sagte K und Fuu warf ihm einen erstaunten Seitenblick zu. Es war doch normalerweise nicht seine Art, privates auszuplaudern, was hatte er dieses Mal wieder vor ? "Ryuichi ?" Claire hob viel zu schnell den Kopf und auch Kinya schaute ruckartig weg. "Oh, wirklich ?" Claire hatte sich schnell wieder gefangen und sah Fuu mit Interesse an. "Ich verstehe." sie drückte ihre Tasche enger an sich, "Hm, ich glaube, ich werde bald wieder in der Firma gebraucht, ich mach mich lieber auf den Weg." "K ?" fragend sah Fuu zu ihrem Cousin hoch, "Woher kennst du sie ?" Er lachte ausweichend. "Ist eine lange Geschichte, Darling... ich kenne sie von früher, da warst du noch ziemlich klein." "Hm." da sie wußte, daß sie von ihm keine weiteren Antworten bekommen konnte schnaubte sie nur und piekte ihm in den Bauch. "Du bist gemein !" Er umarmte sie kurz. "Ist mein Job, Darling." Kinya schaute den beiden mit seltsamen Blick zu, wie sie scherzten. "Sie sind wirklich süß," meinte Hiro neben ihm, "K tut zwar nur so grob, aber wenns um Fuu geht, ist er ein anderer Mensch." Plötzlich erklang Trommelwirbel und Fuu schreckte auf. "Shuichi ! Was machst du an meinem Schlagzeug ?" Der Sänger grinste sie an. "Ist ein tolles Gefühl... AU !" "Geh da runter !" zischte Fuu, "Das ist ist mein Lieblingsschlagzeug, das haben wir extra aus Japan mitgenommen... ich will nicht, daß was kaputt geht !" "Denkst du das von mir ?" fragte Shuichi beleidigt und zog eine Schnute. "Komm mir nicht auf die Tour !" sie zerrte an seinem Arm und er hielt dagegen. "Laß das, Shu !" "Ich will aber nicht !" "Sei nicht so kindisch ! Immerhin bist du älter als ich !" Suguru seufzte und Hiro feixte. "Die Probe heute können wir vergessen," meinte der Keyboarder und packte seine Noten zusammen, "das geht noch mindestens eine Stunde so." "Sie verstehen sich wohl sehr gut," meinte Kinya leise. "Natürlich !" erwiederte K, "Natürlich tun sie das, sie sind Freunde." er sah Kinya herausfordernd an, aber sein Gegenüber nahm die Herausforderung nicht an. "Natürlich sind sie das." Kinya lächelte wieder sein Geschäftslächeln. "Hier sind die weiteren Probepläne und der Termin für das Fernsehinterview." "Danke." K nahm eine Mappe in Empfang und nickte, als Kinya sich verabschiedete. Kaum war dieser außer Hörweite zog Hiro den Manager zur Seite. "K, was wird hier eigentlich gespielt ?" fragte der Gitarrist ernst und K sah an ihm vorbei zu Fuu und Shuichi, die gerade von Suguru außerneinder gezerrt wurden. "Dieser Kinya... er ist schon die ganze Zeit seltsam." Hiro war nicht auf den Kopf gefallen, aber er war klug genug gewesen, zu schweigen. K schob die Sonnenbrille etwas höher. "Eine alte Geschichte, zwischen ihm und Ryuichi." "Und was hat das mit uns zu tun ?" fragte Hiro verwirrt, "Was hat Ryuichi mit uns zu tun ?" "Sagen wir es mal so," begann K langsam, "Kinya ist nicht besonders gut auf die zu sprechen, die Ryuichi nahestehen." Hiro zuckte zusammen. "Fuu !" K packte ihn an der Schulter. "Kein Wort zu ihr, hast du gehört ? Sie mußte in der letzten Zeit schon viel zu viel durchmachen, sie braucht nicht noch ein Problem." Der Gitarrist nickte. "Hm, ja... okay." "Auch nicht zu den anderen, ich vertraue auf dich." K klemmte sich die Mappe unter den Arm und griff mit der freien Hand zu seinem Handy. "Am besten, ihr probt noch ein paar Stunden und kehrt dann ins Hotel zurück... ihr solltet für euren Auftritt ausgeschlafen sein." Er wählte Sakanos Nummer. "Sakano ? Ich bins. Seid ihr fertig ?" Kopfschüttelnd sah Hiro ihm hinterher. Der Mann war ihm ein ganzes Rätsel... genau wie Fuu... Kapitel 7: Fukai mori - Deep Forest Part 2 ------------------------------------------- Kommentar : Kleiderbeschreibungen !!!! Endlich wieder !!! XD Session 3 : Fukai mori - Deep Forest Part 2 "Fuu ?" Shuichi klopfte und öffnete die Tür einen Spalt breit. "Was ist ?" fragte Fuu, "Wir haben doch noch Zeit ?" Sie hatten noch gut sieben Stunden bis zu ihrem ersten Auftritt in den USA, aber sie war bereits dabei, sich fertig zu machen. Hiro telefonierte mit Ayaka und Suguru hatte nach einem Telefonat mit... mit Tatsuha ein Nickerchen eingelegt... und Shuichi ? Shuichi war ein wenig verlegen, aber Fuu schien es nicht zu stören, als er reinkam Sie hatte sich schwarze Netzstrümpfe angezogen und zog gerade den Reisverschluss ihres Minirocks zu, der übrigens aus weichem schwarzen Leder war und an der rechten Seite, wo sich der Reisverschluß befand, einen Fellbesatz hatte. "Was meinst du ist besser, das hier, oder das ?" fragte sie und hielt sich zwei verschiedene Oberteile hin. "Sieht beides gleich gut aus," meinte Shuichi und setzte sich aufs Bett. Sie seufzte. "Hm, ich glaube das hier." Fuu zog ein enges mit silbernen Pailletten besetztes Top hervor. "Und darüber das hier." Es war ein nahezu durchsichtiger Strickpullover, der mit weiten Maschen gestrickt worden war und hatte weite und bis zu den Ellenbogen aufgeschlitzte Ärmel. "Oh." ein wenig rot drehte sich Shuichi um und Fuu lachte, als sie sich umzog. "Okay, nun sag schon, was ist los ?" Sie begutachtete sich vor dem Spiegel und rückte ein bischen am Rock. "Ich - hm... nur so." Sie sah ihn durch den Spiegel lächelnd an. Er war also einsam, ihr lieber kleiner Shu... dachte sie. "Hast du mit Yuki telefoniert ?" fragte sie und griff nach ihrem Schminkkoffer. "Ja... er war so kurz angebunden..." Shuichi war ein wenig niedergeschlagen, "Ich hab Angst, daß er..." "Er liebt dich, daß weißt du doch !" erwiederte Fuu und trug ein wenig Puder auf, "Ich erinnere mich, als ich gestern aus versehen deinen Anruf entgegen genommen hab und er mir vorgesültzt.." "Hör auf !" Shuichi war noch röter als vorher, aber es freute ihn, diese Worte aus Fuus Mund zu hören, seltsamerweise schien sie Sicherheit zu verbreiten, was auch immer sie sagte oder tat... "Ah, sie mal..." entzückt hob sie eine schmale Silberschnur aus dem Durcheinander ihres Koffers, "Wußte gar nicht, daß ich ihn dabei hatte." Es war ein feiner Gürtel, dessen Schnalle die Form eines Adlerkopfs hatte und in die das andere Ende des Gürtels hinneingeführt werden mußte. "Wo ist denn meine Schmuckschatulle... ach hier." Fuu zwinkerte Shuichi durch den Spiegel hinweg zu. "Nun zieh nicht so ein Gesicht, es gibt keinen Grund sich Sorgen über irgendetwas zu machen." Er fühlte sich schon ein wenig besser. "Danke, Fuu." "Wofür ?" "Daß ich mit dir reden darf." er zog die Beine an und beobachtete, wie sie an einem Ohr einen länglichen Ohrring und an dem anderen einen kurzen Clip befestigte. "Du kannst doch mit allen reden," erwiederte sie und suchte nach einer passenden Kette. "Nein... Suguru...hm, er hat doch Tatsuha und auch sonst so viel zu tun... und Hiro... naja, ich kann ihn nicht immer wieder... du weißt schon." Fuu lachte auf. "Tja, aber mich kannst du statt dessen vollreden, bis mir die Ohren abfallen, das wolltest du sagen, oder ?" "Nein !" "Schon okay, das macht mir nichts... ich finds doch auch schön, mit jemanden reden zu können." "Du hast doch K." warf Shuichi ein. Fuu grinste anzüglich. "Den hat mir Sakano weggeschnappt." sie puderte sich noch ein wenig ein, dann zog sie ihre Augenbrauen leicht mit schwarz nach und strich mit einem Wattebäuschchen silbernen Glitzer auf den Lidern auf. "Hm, fehlt nur noch der Lippenstift..." meinte sie und drehte sich zu ihm herum. "Ich sehe doch nicht aus, wie ein Gruftie ?" fragte sie spöttisch und er schüttelte energisch den Kopf. "Nein, es sieht super aus !" Wirklich wie ein Kind ! dachte Fuu belustigt und entschied sich für zartrosa, sie wollte die Zuschauer ja nicht in Angst und Schrecken versetzen. "Solltest du dich nicht auch mal umziehen ?" fragte sie aber Shuichi hatte sich behaglich in ihre Decke eingewickelt. "Hmm... nein," murmelte er, "Ich brauch nicht so lange wie du..." Sechs Stunden später. Kinya stand am Künstlereingang und schaute auf die Uhr. K stand lässig neben ihm, während Sakano verzweifelt umherblickte. Alle übrigens tadelos im Smoking. "Wir hätten mit ihnen fahren sollen !" murmelte Sakano unablässig. "Was, wenn sie zu spät..." "Da kommen sie ja." sagte K und schob sich seine Sonnenbrille auf die Nase. "Die Show kann jetzt beginnen." "Hi !" Fuu sprang als erstes aus dem Wagen und fiel K und Sakano um den Hals. "Na, wie sehe ich aus ?" "Fuu-san..." stammelte Sakano und K schüttelte sie leicht. "Wie immer eine Spur zu hübsch, Darling." Fuu hatte sich zu ihrer Konzertgarderobe ein schwarzes Seidenband um den Hals anstatt einer Kette gebunden und hatte ihr Haar zu einem luftigen Zof geflochten. Sie lachte ihm offen ins Gesicht. "Dann solltest du die drei Jungs mal sehen !" Das Thema unter dem sie dieses mal ihre Konzertkleidung geschneidert hatte stand ganz im Zeichen von der Klischehaften Vorstellung der USA mit ihren wilden Motorradgangs... Suguru hatte Fuu nach einigen Protesten die Haare wild durcheinandergewuschelt und ein rotes Stirnband verpasst. Er trug ein ärmelloses weißes Hemd, das an den Rändern zerfleddert war und an der Brust einen braun-grauen Aufdruck eines stolz gereckten Adlerkopfes hatte. Obwohl es nicht kalt war, hatte Fuu für ihn eine Lederhose ausgesucht, sie wurde an der Seite geschnürt und gab somit seinem Bild, zusammen mit den Army-Stiefeln etwas... besonderes. "Findest du das nicht ein bischen gewagt ?" fragte Suguru und zupfte am dem Hemd. "Ach quatsch, ich wette, Tatsuha wird sich die Nase am Fernseher heute plattdrücken." grinste Fuu und zog Hiro vor. "Na, was meint ihr ?" Bei Hiro musste sich gar nicht viel verändern, da er immer eine coole Austrahlung hatte, und dieses Mal hatte sie ihm auch die Haare zusammengebunden, außer eine lange Strähne, die ihm weich ins Gesicht fiel. An seinem rechten Ohr war ein langer Silberohrring befestigt; und Hiro trug ein ärmelloses Hemd, genauso zerfleddert wie das von Suguru, allerdings war es hellblau und hatte auf der Brust einen verwaschen aussehenden Abdruck der amerikanischen Fahne. Sonst trug er enge verwaschene Jeans, einen Nietengürtel und schwarze Stiefel mit Metallbeschlag. "Hör auf damit," Hiro gab ihr einen freundschaftlichen Klaps, "Wir wissen alle, daß du in puncto Kleidung und anderen Dingen unschlagbar bist !" Fuu nickte schelmisch. "Wie wahr... Shuichi, wo bleibst du denn ?" "Bin schon da." Shuichi war ganz in schwarz gekleidet, er trug innen ein eng anliegendes schwarzes Hemd und eine schwarze Lederhose, die wie eine zweite Haut an ihm klebte. Das einzig Auffällige an ihm waren seine sandfarbenen Stiefel und seine lederne Bikerjacke, die wirklich ein Prachtstück war. Sie war an den Ärmeln und Kapuze vom matten gelb, die Ränder der Ärmel waren schwarz. Das Rückenteil war auch schwarz und ein großes flammendes Herz war abgedruckt, in dessen Innerem in weißen Buchstaben stand : YUKI GRAVITATION LOVE Fuu wußte, daß sie Shuichi mit dieser Stickerei Freunde gemacht hatte und war mit einem strahlenden Lächeln und einer riesigen Umarmung für ihre zerstochenen Fingerkuppen entschädigt worden. Bewundernd nahm Kinya ein Ende des schwarzes Bandes, daß Fuu um ihren Hals gebunden hatte und hob es sanft an seine Lippen. "Wunderschön," sagte er leise und warm. Fuu bekam große Augen. "Äh... ja..." "Nun aber nichts wie los." Hiro, der sich an K's Worte vor einigen Tagen erinnerte legte seine Hand auf Fuus Schulter und zog sie zum Eingang. "Wir haben noch wenig Zeit." "Hm." ein wenig verwirrt folgte sie dem Gitarristen, der sie in ein scherzhaftes Gespräch verwickelte. K's belustigter Blick wurde von seiner schwarzen Brille verdeckt. "Toi, toi, toi !" sagte er und drängte Shuichi und Suguru ebenfalls in den Eingang, "Los, gebt euer bestes !" Im Publikum saß Claire Fraser in der Ehrenloge und rückte ihre Brille gerade zurecht. "Ich bin gespannt, wie sie so ist... Fuu Jiraishin.... hätte nie gedacht, daß so ein Kind der Grund gewesen ist...." murmelte sie und beugte sich vor, als die Band unter Beifall auf der Bühne erschien. "Das amerikanische Publikum will eine Show sehen," hatte ihnen K aus Erfahrung gesagt, "Eine Show UND perfekte Musik, und ich weiß, daß ihr beides könnt !" Shuichis Herz klopfte zum zerspringen, als er die erwartungsvolle Atmosphäre spürte. Hier mußte er sich erneut beweisen und hatte ein wenig Angst, daß seine Stimme versagen könnte... "Zeigen wir es ihnen, Shuichi !" sagte Suguru zu ihm beim vorbeigehen verschwörerisch und er konnte wieder lächeln. "Na klar !" Er griff sich das Mikrofon und begrüßte strahlend die Zuschauer. "Hallo, wir sind Bad Luck und das ist unser erstes Konzert in den USA und es wird auch nicht unser letztes sein ! Wir wünschen euch viel Spaß !" Englischunterricht hatte sich wohl doch gelohnt, dachte Shuichi und gab das Zeichen an Fuu, die schwungvoll ihre Schläger hob. Suguru hatte seine Augen fest geschlossen und bewegte seine Finger sanft über die Tasten hinweg und gab die Grundakkorde an. Und Hiros Gitarre schien selbst zu leben, als er sich zu Fuus mitreißenden Schlägen bewegte und lässig seine Hand schwang. Das Flattern in seinem Bauch beruhigte sich, als Shuichi die vertrauten Klänge hörte und er ließ sich von ihnen umarmen, von ihnen umhüllen wie in einen warmen Kokon. Er zog das Mikrofon näher an sich heran und sang. Kinya war ehrlich erstaunt. "Sie sind wirklich gut," entfuhr es ihm, "es ist wirklich wahr, was man sagt... sie sind wirklich die stärkste Konkurrenz für Nittle Grasper." K sagte nichts und sah zur Seite, wo Sakano gerade die Freudentränen herabliefen. Er hatte in der letzten Zeit wohl am meisten gearbeitet, dachte K, wenn man seine ohnehin schwachen Nerven berücksichtigte, war der Ärmste wohl bald wieder K.O. Aber er war ja da, dachte K mit einem Lächeln in den Augen, als er sich erinnerte, was das letzte Mal passiert war, als Sakano bei einem Konzert von Bad Luck in Ohnmacht gefallen war... was sie beide dann getan hatten.... Mit einem gewaltigen Knall und einem leuchtendem Feuerwerk, daß von den Bühnenrändern hochgeschossen kam, ging das Konzert unter Jubel und Kreischen der alten und neuen Fans zuende. Shuichi rang nach Atem und konnte sein enthusiastisches Lachen kaum zügeln. "Wir - wir haben es geschafft... unser erstes Konzert in den USA !" Er umarmte Hiro und strahlte. "Es war fast so wie damals, als wir angefangen haben," sagte er , "dieses Kribbeln.." Hiro nickte. "Ja, nur viel viel besser." "Ich glaube, ich habe einen Schock." erklärte ein blasser Suguru. Seit er die Plakate mit "Heirate mich" oder schlimmeres gelesen hatte, war ihm ganz mulmig zumute geworden. "Ach was, ich hab dir doch erzählt, daß die Leute hier eine andere Art von Fans sind." meinte Fuu und gähnte herzhaft. "Was haltet ihr von einer Pyjama-Party im Hotel ?" fragte sie. "Das heißt ?" wollte Suguru wissen. "Najaaa..." sie hängte sich bei ihm ein, "Ihr feiert und ich schlafe." "Ich hab eher den Verdacht, daß du wieder die halbe Nacht telefonieren wirst," meinte Hiro. "Das sagt der Richtige," konterte Fuu und ließ Suguru los, um Shuichi zu knuddeln. "Ihr wart alle so wunderbar..." sagte sie und lachte, "Mich inklusive." "Mir fällt ein Stein vom Herzen," sagte Shuichi leise und spürte wie Fuu ihn drückte. In Begleitung von Kinya und Claire kamen K und Sakano in den Backstage-Bereich. "Fuu !" K schnürte ihr mit seiner Umarmung beinahe die Luft ab, "Ein tolles Konzert !" lobte er und hatte wieder vor lauter Freude seine Magnum gezogen und nahm sich Suguru als Opfer, da er gerade am nächsten Stand. "Wirklich, Touma-san wird sehr zufrieden sein !" Sakano schluchzte fast und Hiro drückte ihn auf einen Stuhl. "Einfach wunderbar," sagte Kinya, "ihr habt wirklich all unsere Erwartungen erfüllt." Shuichi lachte. "Vielen Dank !" Claire wandte sich lächelnd zu Fuu und reichte ihr ihre Hand. "Es ist wirklich wahr, was man mir über dich erzählt hat," sagte sie, "du spielst keine Musik, du bist die Musik... Jeder einzelne Schlag auf deinem Instrument ist gleich deinem Herzschlag..." Claire schaute ein wenig wehmütig, "Kein Wunder, daß sie keine Chance bei ihm gegen dich hatte." Fuu schaute sie verdutzt an. Warum sollte sich Claire über sie informiert haben ? Und wer hatte gegen sie keine Chance ? Und bei wem ? "Äh, was meinen Sie damit ?" fragte Fuu, wurde aber von K weggezerrt. "Was stehst du hier noch rum ?" schimpfte er, "Auf zum Photoshooting ! Ihr habt jetzt eine halbe Stunde Pressetermin und dann könnt ihr im Hotel feiern und sonstwas machen !" Sie schüttelte leicht den Kopf. Wahrscheinlich hatte sie sich bei Claire verhört, dachte Fuu und schob das Gespräch beiseite. Ryuichi, dachte sie glücklich, ich habe es geschafft, WIR haben es geschafft, unser erstes Konzert in Amerika... ich hoffe, wir können an deinen Erfolg anknüpfen ! Kapitel 8: Full Moon Light -------------------------- Session 4 : Full Moon Light Eine schlanke Gestalt stand auf dem Balkon und schaute in den nächtlichen Sternenhimmel, in der Hand eine rauchende Zigarette. Yuki hatte nicht gedacht, daß es ohne ihn so ruhig, so einsam werden würde... Shuichi war nun fast einen Monat in den USA und nach den Informationen, die er gehört hatte, waren Bad Lucks Konzerte in L.A. und in Chicago mit durchschlagendem Erfolg vom Publikum angenommen worden. Er drückte die Zigarette aus und ging wieder in das dunkle Appartment hinnein. Sein Bruder Tatsuha, hatte zwar einige Tage bei ihm ausgehalten, aber nach einer guten Woche, war er wieder gegangen, weil er Yukis schlechte Laune nicht mehr ertragen konnte. Seufzend ließ er sich in das Sofa sinken, dabei fiel sein Blick auf ein eingerahmtes Foto von ihm und Shuichi, es war schon fast ein Jahr alt und zeigte beide bei ihrem ersten gemeinsamen Ausflug... Entschlossen stand er wieder auf. "Keine Zeit mehr zu verlieren." Eilig nahm er Jacke und Hausschlüssel und wollte gehen, als ihm etwas an dem Kalender am Flur auffiel. Shuichi hatte ja ein Datum rot eingekreist...Fuu stand darunter. "Ist das heiß hier !" Fuu fächelte sich Luft zu, während sie mit K eine Sightseeing-Tour durch Chicago machte. Sie saßen auf dem offenem Verdeck eines Busses, aber trotz des Windes, war die Juni-Sonne warm genug. "Du solltest wenigstens am letzten Tag vor der Abreise was von der Stadt sehen," sagte er und reichte ihr eine gekühlte Flasche Wasser. "Danke." sie nahm einen Schluck und wunderte sich ein wenig im Stillen, warum K anstatt zu einer Sitzung mit ihr spazieren gegangen war. Er war in der letzten Zeit so fürsorglich, wahrscheinlich fühlte er sich für sie verantwortlich, weil weder Ryuichi noch Hijiri bei ihr waren... Sie lächelte ein wenig und er stieß sie in die Seite. "Solltest öfter lächeln, Darling," sagte K, "Hab den Eindruck, daß du das in letzter Zeit weniger getan hast." "Nyaaa..." gelangweilt lag Ryuichi auf dem erhitzbaren Holzfußboden des Wohnzimmers und schaute Löcher in die Decke. Hijiri lehnte sein Holzschwert an die Tür der Veranda und kam ins Zimmer. Wie jeden Abend hatte er bis spät in die Nacht trainiert und geglaubt, daß Ryuichi schon schlafen gegangen war. "Du bist noch auf ?" fragte Hijiri und setzte sich. "Ja..." Ryuichi legte seine Hand auf die Stirn, "sie fehlt mir." Hijiri senkte seinen eisblauen Schopf. "Mir auch." Ohne Fuu war es eindeutig viel zu still in dem großen Dojo... sie fehlte einfach überall, das Lachen, daß durchs Haus schallte, der köstliche Duft, wenn sie kochte... Gerade als Hijiri etwas sagen wollte, klingelte das Telefon und er stand auf, da er näher dran war. "Hijiri Jiraishin ?" "Yuki Eiri hier," ertönte eine rauchige Stimme am anderen Ende, "Ist Ryuichi da ?" Erstaunt überreichte Hijiri Ryuichi den Hörer. "Es ist Eiri-san." "Eiri-san ?" Ryuichi war augenblicklich besorgt, "Ist etwas passiert ?" "Nein, ich rufe aus einem anderen Grund an, hör zu...." Hijiri goß sich derweil lächelnd Tee ein. Er hatte nicht erwähnt, daß Yuki schon einmal, zwei Stunden bevor Ryuichi nach Hause gekommen war, angerufen und mit ihm ausführlich geredet hatte... "Das war ein wunderschöner Tag," Fuu gab K einen leichten Kuß auf die Wange, "ich fühle mich ganz erfrischt !" "Gut," antwortete ihr Cousin und reichte ihr ihre Einkaufstüten, "ich hoffe, du hast schon gepackt ? Es geht morgen früh um neun los nach New York." Sie zog eine Grimasse. "Ja, habe ich !" Er kannte sie besser. "Pack bitte deine Sachen ein, bevor du schlafen gehst, ja ?" Fuu schloß die Tür hinter sich. "Hallo, ich bin da !" rief sie, doch es kam keine Antwort. Sie stellte erst einmal ihre Sachen in ihrem Zimmer ab und als sie in den Wohnraum der Suite kam, merkte sie, daß sie alleine war. "Hm, ist das eine Nachricht ?" Fuu hob einen Zettel auf. Wir sind in der Stadt und suchen nach der besten Diskothek. Hiro "Typisch !" seufzte sie, "Ich wette, K wollte mich am Tag müde machen, damit ich abends keinen Unsinn mit ihnen anstellen kann !" Aber Fuu beschloß das beste aus ihrer Situation zu machen und ließ sich ein Bad ein. Es war herrlich, Brusttief in der riesigen Badewanne in dem seifigen Wasser einzutauchen, dachte Fuu und fühlte wie ihr Stress und Anspannung wich. Eine Stunde später war sie dabei, in ihrem hellblauen Pyjama ihre nassen Haare trockenzurubbeln, als es klopfte. "Wer kann das sein ?" murmelte sie, "Ja ? Wer ist da ?" "Ich bin es, Kinya." Sie öffnete und sah ihn erstaunt an. "Oh, Kinya... Was führt Sie denn hier her ?" "Oh, nichts besonderes, ich wollte euch die Pläne für New York persönlich vorbei bringen." Fuu ließ ihn eintreten und wickelte ihre Haare in das Tuch. "Shuichi und die anderen sind nicht da," sagte sie, "wollen sie etwas trinken ?" Kinya lächelte. "Ja, sehr gerne." Ein wenig grummelnd ging Fuu in die Küche, da sie sich im Moment ziemlich müde fühlte, wäre sie am liebsten schlafen gegangen, aber Kinya mußte auftauchen... Sie gab Eiswürfel in den Eistee und trug zwei Becher hinnaus und sah, daß Kinya auf die Terasse gegangen war. Die Luft war mild und warm, aber auch ein wenig schwül. Chicago bei Nacht... dachte Fuu wieder Willen vom Augenblick verzaubert als sie auf die Terrasse trat. Der Himmel war klar und auf dem dunkelblau funkelten die Sterne. "Ist das nicht wunderschön ?" fragte Kinya mit seiner etwas trägen Stimme und deutete mit der rechten Hand auf die leuchtenden Stadt unter ihnen. Sie befanden sich im achtzehnten Stock des Hilton Hotels und hatten einen einmaligen Überblick über die Stadt. "Ja, das ist es." sagte Fuu und reichte ihm sein Glas Eistee. Scheinbar unabsichtlich streiften seine warmen Finger ihre und sie schaute beklommen zu ihm auf. "Wunderschön..." flüsterte er wieder und beugte sich hinunter zu ihr. "Fuu...." Ihr Herz klopfte dumpf und das Blut rauschte ihr in den Ohren. Was... was passierte hier ? Sein Atem strich über ihr Gesicht und über ihre geschlossenen Augen - wann hatte sie sie geschlossen ? - und Kinyas Lippen näherten sich den ihren. Fuu spürte wie sie ihm ungewollt entgegenkam und riß im letzten Moment entsetzt die Augen auf. Sie stemmte hochrot ihre Hand gegen seine Brust. "Ehm... entschuldigen Sie... aber ... aber wenn es Ihnen nichts ausmacht, kann ich den Anderen die Pläne für New York auch geben." Fuu zitterte und versuchte zurückzuweichen. Kinya strich mit seinem Zeigefinger von ihrem Wangenknochen, hinunter zum Kinn und zum Hals entlang. "Ich kann warten." flüsterte er an ihr Ohr und Fuu schüttelte den Kopf, auch um wieder klar denken zu können. "Sie sollten jetzt gehen. Bitte." sie wandte den Kopf und hörte, wie er sich entfernte. "Ich würde mich freuen, wenn wir mal zusammen Essen gehen könnten," sagte Kinya immer noch lächelnd und mit sanfter Stimme, "nicht geschäftlich, nur... nur wir beide." Endlich war er draußen und Fuu sank mit zitternden Beinen gegen die Tür. "Verdammt..." er wußte doch, daß sie mit Ryuichi.... Sie krallte die Hände in ihren Pyama. Er war nicht Ryuichi, dachte sie, es war auch nicht so, wie mit ihm.... es war ähnlich und... und irgendwie anders.... Fuu rappelte sich auf und tapste ans Telefon. Hastig wählte sie eine Nummer. "Ja, hallo ?" "Hijiri ? Ist - ist Ryuichi da ?" ihre Stimme klang selbst über die weite Entfernung hinweg zitttrig. "Fuu ? Ist was passiert ?" Ja, das ist es, dachte Fuu. "Nein... ich - ich wollte nur mal seine Stimme hören." Hijiri schwieg. "Es tut mir leid, er ist noch nicht zu Hause," meinte er und runzelte die Stirn, "Was ist los, Fuu ?" Ihre Hand krallte sich in den Holzrahmen zur Tür. "Ich vermisse euch..." flüsterte sie und konnte nicht verhindern, daß eine Träne über ihre Wange lief, "Ich - will nach Hause..." "Kleines..." Hijiris Stimme klang so beruhigend. "Du hast doch nicht schon Heimweh ?" Sie schluchzte und lachte halb. "Doch !" Kinya war lächelnd aus der Tür gegangen, doch kaum hatte sich die Tür geschlossen, verschwand es und ein kühler Blick trat in seine Augen, obwohl sein Mund lächelte. Bald, dachte er genüßlich und fuhr sich langsam durch sein Haar, Bald würde er sie da haben, wo er sie haben wollte und sie würde ihm in die Falle gehen wie ein Schmetterling ins Netz der Spinne und dann... dann konnte er zusehen, wie ihre Flügel gebrochen werden würden. Was hältst du davon, Sakuma-san ? Er stieg leise lachend in den Aufstuhl und übersah, wie sich die Tür ein wenig vom Lift entfernt leise schloß. K's Zimmer. Fuu war merkwürdig still, als sie in ihren Flieger nach New York stiegen. Shuichi war etwas besorgt, aber da er selber unter Yukis Abwesenheit litt, dachte er sich, daß sie wegen Ryuichi so bedrückt war und ließ sie in Ruhe. Sie hatte die ganze Nacht wach gelegen und nicht einschlafen können, immer wieder hatte sie Kinyas lächelndes Gesicht vor Augen gehabt... Sie war so verwirrt und hatte ein schlechtes Gewissen... obwohl.... es war ja nichts passiert ! Aber... Fuu wagte nicht, zu Kinya, der schräg neben ihr saß zu schauen und saß angespannt in ihrem Sitz. Vor ihr saßen Hiro und Suguru und spielten lautstark Karten, während Shuichi hinter ihr Platz genommen hatte. "Hey." K setzte sich neben sie und legte seinen Arm um sie. "Wie gehts dir ?" Sie zuckte zusammen. "Ich... oh, hi K." "Siehst müde aus," meinte der blonde Mann und zerquetschte sie beinahe. "Schon okay," sie zwang sich zu einem Lächeln, "Alles in Ordnung." Irgendwie wiederholte sie diesen Satz doch schon seit Wochen, dachte Fuu zynisch und ließ sich von ihrem Cousin an sich drücken. "Willkommen im JFK Airport, wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in New York !" wurden sie bei der Landung von einer weiblichen Stimme durch den Lautsprecher begrüßt. "Bin ich gespannt !" Shuichi konnte es gar nicht mehr erwarten. "Wir haben doch hier mehr Freizeit, oder ?" fragte Suguru und Sakano neben ihm nickte. "Ja, ihr habt vier Konzerte, aber dafür eine Woche frei, bevor wir wieder zurückfliegen." War es wirklich schon so lange her ? fragte sich Fuu, Ihre Tour dauerte zwar ein bischen weniger als drei Monate, aber die Hälfte der Zeit war schon vergangen... Vor einem Monat hatte sie Ryuichi das letzte Mal gesehen... "Kinya !" eine helle Stimme holte sie zurück in die Gegenwart. "Kinya !" Sie hatten gerade ihr Gepäck an die Gepäckträger übergeben, als ein junges Mädchen, wohl in Fuus Alter auf sie entlanggestürmt kam. Sie hatte leuchtend blaue Augen und sanft gewelltes hellbraunes Haar, ihre Gesichtszüge ähnelten denen von Kinya stark, nur daß sie sanfter und weicher waren. "Ouka !" überrascht, aber erfreut wie es schien, nahm Kinya sie in den Arm. "Was machst du denn hier ?" fragte er und drehte sie zu seinen Begleitern um. "Entschuldigt, daß ist meine kleine Schwester Ouka... sie ist ein riesiger Fan und konnte es wahrscheinlich nicht mehr abwarten..." "Genau !" sie nickte und ließ ein strahlendes Lächeln sehen. "Ich freue mich ja so !" nacheinander schüttelte sie Shuichi, Suguru, Hiro und Fuu die Hand. "Wirklich, ich bin ja so glücklich !" Bestimmt griff Kinya nach Oukas Schulter. "Hör zu, du kommst jetzt mit mir zurück nach Hause, während Bad Luck im Hotel eincheckt." Ouka schmollte ein wenig und zwinkerte Fuu zu. "Okay, aber ihr müßt mir versprechen, daß ihr uns besuchen kommt !" Kinya sah sie streng an. "Ouka !" Fuu lächelte spontan zurück. "Wenn die Einladung gilt, dann sehr gerne." sagte sie und bekam von Ouka eine stürmische Umarmung. "Das wäre wunderbar !" sagte Ouka ehrlich begeistert und wurde von einem peinlich berührt aussehenden Kinya regelrecht weggezerrt. "Entschuldigt...." er stieg mit seiner Schwester in einen der wartenden dunklen Wagen und Bad Luck, zusammen mit K und Sakano in eine weitere schwarze Limousine. "Der Fahrer fährt euch zum Hotel," rief Kinya ihnen zu und drückte Ouka in den Wagen. "Ich wußte gar nicht, daß er Verwandte hier hat," meinte Hiro neugierig. "Der Familiensitz von den Medina ist hier," antwortete K, "New York ist das Zentrum von allem." "War aber nett," meinte Shuichi und Suguru fügte hinzu : "Ja, nicht so förmlich wie ihr Bruder...." Sakano lockerte seine Krawatte und nickte. "Ja, das ist wahr..." K sah sich nach Fuu um. "Was meinst du, Fuu... Fuu ?" Fuu war schon in die klimatisierte Limousine eingestiegen und prompt eingeschlafen, da sie die ganze Nacht wach gelegen hatte. Schmunzelnd stiegen ihre Freunde ein. "Sie sieht so friedlich aus, wenn sie schläft," grinste Hiro. "Wirklich niedlich." "Das hab ich gehört..." murmelte Fuu schläfrig und benutzte Shuichi, der neben ihr eingestiegen war als Kopfkissen. "Hmmmm...." Kapitel 9: SUSPENSE : Memories ------------------------------ SUSPENSE Session 1 : Memories Nächster Tag. Verdutzt schaute Fuu auf die Tickets, die K ihr hinhielt. "Was ist das ?" fragte sie und nahm eines in die Hand. "Eine spezielle Stadtrundfahrt !" sagte er, "Ein ganzer Bus, nur für euch !" Und dieser Bus hatte es in sich, das Innere war mit Holz verkleidet und klimatisiert, hatte weiche weiße Ledersitze und eine Minibar mit eisgekühlten Getränken parat, außerdem gab es auch einen kleinen Minifernseher und ein eingebautes Telefon. Man kam durch eine schmale Wendeltreppe auf das Deck, wo ebenfalls gepolsterte Sitze auf warteten. "Toll !" sie strahlte und vergaß für einen Augenblick alle Probleme die sich aufgestaut hatten und stürmte zusammen mit Shuichi den Bus. Sie hatte Kinya heute morgen bei ihrer Probe gesehen, aber einfach beschlossen, den "Vorfall" zu vergessen, das war wohl das beste; sie mochte ihn, aber vorgestern war sie zu überrascht gewesen, um ihn abzuweisen.... "Ist das denn eine gute Idee, einen Tag vor dem Konzert ?" fragte Suguru, "Wir haben nur heute Vormittag in der Halle für drei Stunden geprobt und du bist doch sonst auch nicht so freigiebig mit unserer Zeit... Urgh !" K haute ihm kräftig auf den Rücken und schob ihn in den Bus hinnein. "Keine Wiederworte ! Ich bin auch nur ein Mensch !" sagte er und zog sich sein Jackett aus. "New York ist wichtig, aber wenn ihr nicht entspannt seid, kann es auch nach hinten losgehen." meinte er und drängte auch Sakano dazu, in den Bus zu steigen. "Es ist wegen Fuu, nicht war ?" fragte Hiro leise und K blinzelte ihm über seine Sonnenbrille hinweg zu. "Wie kommst du denn darauf ?" K sah zu Sakano, der verwirrt den Blick erwiederte. "Was ist, K ?" fragte er und K zuckte lächelnd die Schultern. Er ist da, dachte K lächelnd, immer bist du für mich da...ich muss mich glücklich schätzen.... "Nichts." sagte er laut und schaute über die Straße. "Hm, sie sollten schon längst dasein !" "Wer ?" fragte Hiro. "Na, unsere Stadtführer !" "Stadführer ?" "Hallo !" zwei locker gekleidete Frauen kamen über die Straße gelaufen. "Entschuldigt die Verspätung, ich mußte erst an Medina junior vorbei, ehe ich ihm seine teure Schwester für den Tag entführen durfte." Claire Fraser lachte Hiro und K offen und herzlich ins Gesicht und zog mit dem rechten Arm eine etwas verschüchtert aussehende Ouka an sich. "Claire !" K und Claire wiederholten ihre Begrüßung aus L.A. und Hiro hatte schon Bedenken, als er Knochen knacken hörte. "Miss Fraser !" er konnte den erstaunten Ausruf nicht verhindern, "Ich dachte, Sie würden in L.A. arbeiten !" Claire schüttelte den Kopf. "Nein, ich war da nur rein zufällig." sie zwinkerte, "Nein, ich wollte mir euer erstes Konzert doch nicht entgehen lassen ! Ich arbeite hauptberuflich in New York." "K, warum geht es nicht los ?" fragte Fuu und schaute vom Dach des Busses hinunter. "Oh, hallo, Miss Fraser, hi Ouka !" "Sag ruhig Claire zu mir," rief Claire lächelnd hoch und sah wieder K an. "Nun stell ihn mir schon vor, deinen Freund !" "Wa-was..." Sie kniff ihn in die Wange. "Du siehst bei diesem Stress ausgeruht aus, strahlst wie eine Glühbirne und hast dieses Flackern in deinen Augen...." "Hör schon auf damit.." K zog sie in den Bus, "Sakano-san ? Ich möchte dir eine Freundin vorstellen, Claire Fraser, wir kennen uns, seitdem ich Ryuichi in den USA betreut habe..." "Ah, sehr erfreut." sagte Sakano und erhob sich höflich. Claire umarmte ihn statt dessen. "Oh, er ist wirklich süß !" meinte sie und zwinkerte K zu. Sakano wurde noch röter als er war. "Ähm, ich... also... äh...." Hiro schaute Ouka an. "Hm, willst du nicht einsteigen ?" fragte er und sie wirkte nicht mehr so energiegeladen wie Tags zuvor auf dem Flughafen. "Also, ich möchte auf keinen Fall stören," sagte sie leise. Sie war eigentlich nur mitgekommen, weil Claire sie dazu gedrängt hatte, immerhin die beste Freundin ihrer Schwester Ayako... Und außerdem wollte sie Fuu wiedersehen, sie mußte in etwa in ihrem Alter sein und sie war seltsam faszinierend, das lange blaue Haar und die saphirfarbenen Augen sah sie nicht so aus wie eine Japanerin und außerdem... außerdem... Ouka hatte nie etwas gesagt, aber sie hatte sich schon immer ein wenig einsam gefühlt, seitdem ihre Stiefschwester Ayako ausgezogen war und die Tatsache, daß sie auf eine der elitären Privatschulen ging, machte ihr das Leben auch nicht leichter... außerdem war sie eine Medina und die meisten Menschen wollten privat nichts mit irgendeinem Familienmitglied der Medina zu tun haben... "Hiro ! Steig endlich ein !" brüllte Fuu, "Sonst fahren wir alleine los ! Hi, Ouka, wieso kommst du nicht hoch zu uns ?" Der Gitarrist grinste. "Da siehst dus, man sollte Fuu lieber nicht verärgern." Er stieg zusammen mit ihr ein und setzte sich zu K, Sakano und Claire, die fröhlich lachten. Zögernd stieg Ouka die Treppe aufs Deck und hielt einen Moment lang inne. Sie würde sich furchtbar gerne mit Fuu unterhalten, sich mit ihr befreunden... Fuu mußte ein wirklich aufregendes Leben führen, dachte Ouka und überblickte das Deck. Suguru lag quer auf einer Bank und genoß die Sonne, Shuichi hing dagegen am hinteren Ende des Geländers und winkte den Autofahren hinter ihnen fröhlich zu. Fuu zerrte ihn gerade weg, auf eine Bank. "Das ist gefährlich !" sagte sie entrüstet, "Du könntest runterfallen, oder.... oder ?" Shuichi zog eine Grimasse. "Du bist wirklich.." "Gemein." beendete Fuu das Gespräch und entdeckte Ouka. "Hi !" lächelnd winkte sie Kinyas Schwester zu. "Dann bist du unser Stadführer ?" Da Ouka ebenfalls japanisch sprach, war die Verständigung wohl kein Problem. "Ja." Ouka erwiederte das Lächeln und setzte sich zu ihr. "Fuu beißt." kommentierte Shuichi, "Näher dich ihr nicht... AU !" Fuu verpasste ihm eine Kopfnuß und er floh zu Suguru. "Hör nicht auf ihn," sagte sie, "er ist ein Baby." Ouka verbarg ein Grinsen hinter der Hand. "Hm." Drei Stunden später waren beide bereits in ein Gespräch vertieft und lachten, als würden sie sich schon ewig kennen. Ouka hatte Fuu mittlerweile alles aus ihrem Leben erzählt, auch daß sie Halbjapanerin war und auch von der Schalgzeugerin erfahren, daß sie K's Cousine war und einen Bruder in Japan hatte. "Das da ist die beste Einkaufsstraße," erklärte Ouka gerade, "und ein wenig weiter gibts ein tolles Lokal !" Fuu folgte ihrem Blick und spürte wie sich ihr Herz wehmütig zusammenzog. Alte Erinnerungen kamen in ihr hoch... "Ja... ich weiß," flüsterte Fuu und stützte ihr Kinn auf die Arme, die auf dem Geländer überkreuzt waren, "Ich - ich hab hier gewohnt." "Wirklich ?" Ouka war überrascht und neugierig, "Wann ?" "Vor fast neun Jahren bin ich in die USA gezogen...." antwortete Fuu und schloß die Augen. Der warme Wind strich um ihr Gesicht und ließ ihr Haar flattern. Lächelnd stand Ouka auf und setzte sich auf die andere Seite des Decks. Sie wollte nicht stören, wenn Fuu in alten Erinnerungen schwelgte... "Na, wie gehts ?" Hiro kam vom unteren Teil des Busses nach oben und mußte lächeln, als er Shuichi und Suguru friedlich aneinandergelehnt im Halbschlaf dösten. Ja, die warme Sommerluft machte müde... Er setzte sich auf die Bank vor Ouka und drehte sich zu ihr um. "Na, die sind ja keine guten Unterhalter... sind alle eingeschlafen." meinte er. "Es ist schon in Ordnung," winkte Ouka hastig ab, "Ich glaube, Fuu erinnert sich nur daran, was sie alles hier erlebt hat, als sie in New York wohnte." "Stimmt, hab ich ganz vergessen," tönte es hinter ihnen. Shuichi und Suguru waren aufgewacht und beugten sich vor. "Was... was ist Fuu-chan denn für ein Mensch ?" fragte Ouka ein wenig schüchtern und wußte nicht, wieso sie diese Frage überhaupt stellte. (Warum sie die Frage stellt ? Hehe, weil der Autor es ihr befohlen hat ^^ ;; ) "Ein Dickkopf." sagte Suguru. "Sie hat einen schrecklichen Humor," ergänzte Shuichi. "Und ist chaotisch, eitel und intrigant." sagte Hiro lächelnd und sah mit einem warmen Blick zu dem in ihren Träumen versunkenen Mädchen auf der anderen Seite. "Aber..." Shuichi hob seine Hand, "Wir haben sie gerne, wie sie ist." er sah mit einem Mal nicht aus, wie ein kleiner Junge, sondern erwachsen. "Sie bringt uns immer zum Lachen, weißt du ?" "Selbst wenn sie weint." sagte Suguru leise. "Genau.... denn Fuu hat ein sehr gutes Herz und sie ist für uns da, wenn es uns schlecht geht." Hiro zwinkerte. "Und wenn jemand was von ihr will, muss erstmal an uns vorbei !" Shuichi warf sich, ganz der Alte, pathetisch in die Brust. "Hey !" Fuu hatte ein Auge geöffnet und schielte zu ihm hinnüber, "Spiel dich nicht so vor unserem Gast auf, Shu." Innerlich lächelnd schloß sie wieder ihr Auge und seufzte. Es war schön, einfach mal nichts zu tun und sich alle Gedanken vom Wind verwehen zu lassen, dachte Fuu und ein Lächeln breitete sich endlich auf ihren Gesicht aus. Vor neun Jahren. Japan, Tokyo. "Hijiri ! Mein Sohn !" eine hochgewachsene Frau mit zusammengebundenem silbernen Haar und angstvoll aufgerissenen Augen kam auf sie zugelaufen. Graob stieß sie das kleine weinende Mädchen zur Seite und preßte den Jungen an sich. "Mein Sohn, was ist nur geschehen ?" Hijiri, damals noch mit längerem Haar machte sich von ihr los. "Nein, Mutter.... bitte, kümmere dich zuerst um Fuu-chan..." Aber die Frau reagierte nicht und strick mit ungläubigen Gesichtsausdruck immer und immer wieder über sein Gesicht. "Mein armer Sohn..." flüsterte sie wie weggetreten und sah fassungslos an seiner zerissenen Kleidung hinab, "Was...was haben sie mir dir ..was hat man dir nur ANGETAN ?" "Mama..." das kleine Mädchen machte einen Schritt auf sie zu, aber Midori Jiraishin fuhr heftig herum und funkelte sie an. "Sei still !" Es war nichts mehr menschliches in ihren Zügen, sie waren fast wahnsinnig vor Schmerz. "Mutter !" Hijiri rappelte sich auf und versuchte sie zurückzuhalten, "Ich habe Fuu nur von ihrem Nachmittagsunterricht abgeholt und dabei..." "Es ist alles deine Schuld !" schrie Midori und griff nach der Schere auf der Komode. "Du kleines Ungeheuer, alles ist nur deine Schuld !" Ohne nachzudenken stach sie blind vor Wut in die Richtung des kleinen Kindes... SPLASH Das Metall traf auf etwas nachgiebiges... Blut spritzte und Midori ließ zurückweichend die blutbeschmierte Schere fallen. "Nein... NEIN !" Hijiri hatte sich vor seine Schwester geworfen und die scharfe Spitze der Schere hatte anstatt sie, ihn getroffen... ins linke Auge... ........................................ "Schick sie weg !" Fuu hörte ihre Mutter schreien und drückte sich in ihrem dunklen Zimmer angstvoll die Hände gegen die Ohren. Hijiri war sofort ins Krankenhaus gekommen und bislang warteten sie noch auf einen Anruf der Ärzte. Ihr Vater murmelte leise etwas beruhigendes, aber Midori war außer sich. "Es ist alles ihre Schuld, alles ! Ich will sie nicht mehr sehen, schick sie fort...!" Fuus Vater seufzte resigniert. "Ich werde K anrufen." sagte er leise. Zwei Tage später. Ihr Vater brachte sie zusammen mit ihrem Bruder zum Flughhafen. Hijiri hielt sie im Auto fest an sich gedrückt, er war am Vortag mit einer Augenklappe auf dem verletzten Auge entlassen worden, obwohl er eigentlich noch länger zur Beobachtung auf der Krankenstation hatte bleiben sollen. Außer seinem Auge, gab es keine bleibende körperliche Schäden, aber was seine Seele hatte erleiden und würde erleiden müssen, wußte niemand... Aber als Hijiri erfahren hatte, daß Fuu fortgeschickt werden sollte, hatte er seinerseits einen Wutausbruch bekommen. "Warum ? Ich will wissen warum !" brüllte er, er, der sonst nie seine Stimme gegen seine Eltern erhoben hatte. Fuu hatte zitternd neben ihm gesessen und als er ihre Angst bemerkt hatte, war ein überraschend trauriger Ausdruck in sein gesundes Auge getreten Am Flughafen klammerte sich Fuu an Hijiri. "Onii-san.... ich will nicht weg..." flüsterte sie. "Ich will nicht...." Ihr Vater stand schon beim Eincheckterminal und übergab Fuu einzigen Koffer am Schalter. Hijiri kniete sich zu ihr hinnunter und strich ihr übers Haar, daß er selbst heute morgen zu einem Zopf geflochten hatte - Midori hatte sich nie besonders um Fuu gekümmert und es war immer Hijiri gewesen, der alles für Fuu getan hatte... wie auch jetzt. "Weine nicht, Fuu, hörst du ? Es ist das beste, wenn du jetzt wegfliegst.... ich verspreche dir, daß wir uns bestimmt bald wiedersehen werden." Sie warf sich ihm in die Arme. Es ist alles deine Schuld ! der Schrei ihrer Mutter hallte Fuu noch im Kopf, als sie der Stewardess folgte und zurück zu ihrem Bruder sah. "Hijiri....!" Hijiri hielt seinen Kopf gesenkt und biß seine Zähne zusammen, um nicht zu weinen. Glaub mir Fuu, das ist nur das beste für dich, dachte er und ballte die Fäuste, wenn du fort bist, kann Mama dir nicht mehr wehtun...Ich will nicht, daß sie dir noch mehr weh tut... Fuu.... Auf der anderen Hälfte der Erde, in den USA, New York. "Ich verstehe nicht, warum du zugesagt hast," eine schlanke, wunderschöne Frau wippte gelangweilt mit ihren übergeschlagenen Beinen. Sie hatte ein Kopftuch umgeschlungen, damit man sie nicht erkannte... denn sie war eine bekannte Schauspielerin und konnte es sich doch nicht erlauben, daß man sie auf dem Flughafen mit einem verlausten Kind fotographierte ! Der große blonde Mann neben ihr trug einen weiten grauen Trenchcoat und eine schwarze Sonnebrille; sein langes Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz hochgebunden und als er den Mantel auszog, wurde ein Waffenhalfter an seiner Brust, über dem weißen Hemd sichtbar. "Sie ist meine Cousine," erwiederte K und sah seine Frau stirnrunzelnd an, "Ich habe sie das letzte Mal vor vier Jahren gesehen und es schien diesmal dringend zu sein." Er dachte an den Anruf und seufzte. Wie konnte man einem kleinen Mädchen nur soviel aufbürden ? "Trotzdem, du hast doch gerade selbst viel um die Ohren... außerdem, nicht auszudenken, wenn man das in der Öffentlichkeit erfährt !" K antwortete nicht, aber es war auch nicht nötig, denn er sah schon eine Stewardess mit einem kleinen Mädchen an der Hand auf sie zukommen. "Mr. K ?" die Stewardess stellte Fuus Koffer ab und schob ihm das kleine Mädchen zu. "Vielen Dank." "Meine Güte, das ist ein verängstigtes kleines Mäuschen," meinte K's Frau abfällig und schaute auf die Uhr, "Nun, da du sie eingeladen hast, kümmer dich gefälligst auch darum. Ich hab jetzt zu tun." sie ging schwungvoll hinnaus und ließ die beiden zurück. Fuu schaute mit großen Augen zu ihrem Cousin hoch, der gerade die Sonnenbrille abnahm. Obwohl sie kein englisch verstanden hatte, erkannte sie, daß sie hier wohl unerwünscht war... diese große Frau mochte sie jedenfalls nicht. "Hi, ich bin K.... ich hab dich das letzte mal gesehen, da warst du erst vier," begrüßte K Fuu auf japanisch und hockte sich hin, um ihr in die Augen sehen zu können, "du bist ganz schön gewachsen, meine Güte !" er streckte die Hand aus, um ihr durchs Haar zu wuscheln, aber Fuu zuckte instinktiv weg und sah ihn mit angstvollen und weit aufgerissenen Augen an. Verdammt, dachte K, was hatte man der Kleinen nur angetan ? Er lächelte sie an und nahm beim aufstehen ihren Koffer. "Komm, ich zeig dir dein neues Zuhause." K hielt ihr seine Hand hin. "Komm, Fuu." Sie hob den Blick zu ihm. Seine Augen, genauso blau wie ihre, schauten voller Freundlichkeit auf sie und er lächelte. "Nun komm schon, Fuu." Sie nickte und nahm seine Hand. Zögernd erwiederte sie das Lächeln. "Hallo, K..." flüsterte sie und er lachte schallend, so laut, daß sich fast alle anderen Flughafengäste zu ihnen herumdrehten. "Du hast also doch auch eine Stimme, Darling ?" fragte er und drückte fest ihre Hand. So verletzlich, dachte er und spürte ein unerwartetes Gefühl in sich. "Ich werde von jetzt an auf dich aufpassen !" sagte K und zog das kleine Mädchen zum Ausgang, wo das helle Sonnenlicht New Yorks auf sie herabstrahlte.... "Fuu ?" Sie streckte sich murmelnd und öffnete die Augen. Nanu ? Es war schon dunkel geworden und K's Gesicht war knapp vor ihrem. "Du bist eingeschlafen," sagte er sanft tadelnd, "Nachts ist es immer noch kalt, du wirst dich erkälten. Außerdem sind wir wieder vor dem Hotel angekommen... die anderen sind schon ausgestiegen und warten auf dich ! Wir werden noch mit Claire und Ouka ein wenig in der Hotelbar feiern..." "Um... Ja." sie stand auf und ging ihm hinterher. Fuu sah den breiten Rücken vor ihr an. K... dachte sie, ich liebe dich wirklich wie einen Bruder. "K ?" Er drehte sich zu ihr um. "Ja ?" Sie schüttelte lächelnd den Kopf. "Nichts... nur.... vielen Dank. Danke, für alles." Ihr Cousin grinste sie an. "Natürlich." Ich werde von jetzt an auf dich aufpassen, dachte er liebevoll, das habe ich dir doch versprochen, imouto.... Kapitel 10: Ai no Uta - Song of Love ------------------------------------ Session 2 : Ai no Uta - Song of Love Sie waren nun schon zwei Wochen in New York und hatten neben diversen TV-Auftritten zwei Konzerte hinter sich; das dritte stand heute Abend auf dem Programm, dann würde ein weiteres Extra - Konzert folgen. Doch als Fuu an diesem Morgen erwachte, dachte sie zuallererst nicht an die Konzerte. Es ist soweit, dachte sie und blieb regungslos in dem weichen Hotelbett liegen, ich bin wieder ein Jahr älter geworden... 17 Jahre, ein Alter, zwischen Jugend und Erwachsenwerden... Fuu mußte lächeln und erhob sich langsam um sich anzuziehen. "Morgen..." sie tapste aus ihrem Schlafzimmer in den Wohnraum der großen Suite, in der sie mit ihren Freunden wohnte. Nichts. Es war still - niemand war da ! Sie lugte in die drei Badezimmer. Niente. Nichts. Nicht einmal einen Zettel hatten sie ihr hinterlassen, ihre Freunde waren einfach vom Erdboden verschluckt. Fuu seufzte. Wahrscheinlich wollten die Jungs am Vormittag noch auspannen, um für das Konzert am Abend fit zu sein... Aber ein wenig enttäuscht war sie doch schon, wenigstens K hätte doch kommen können... Sie griff zum Telefon und wählte den Zimmerservice. "Hallo ? Ja, hier Suite 376, ich möchte ein Frühstück bestellen." Fuu setzte sich auf das Sofa und schloß schläfrig die Augen. Naja, wenn auch nicht K oder ihre Freunde sie beglückwünschten, sie war sich sicher, daß ihr Bruder und Ryuichi sie bald anrufen würden... Es klopfte. "Zimmerservice !" "Herein !" Fuu stand auf und öffnete die Tür. Ein Page schob einen kleinen Tisch herein und ging flugs wieder, nachdem er ein kleines Trinkgeld bekommen hatte. "Happy Birthday, Fuu." sagte sie leise zu sich selbst und hob den runden Metalldeckel, der über einen Teller lag. "Ahh !" sie fiel quietschend vor Schreck auf alle Viere, als ihr das Gesicht eines Clowns mittels angebrachter Federn entgegensprang. Es knackte und Hiro und Suguru purzelten aus dem großen Schrank, der eigentlich nur der Dekoration halber auf dem Flur stand, heraus. "Oh !" entfuhr es Fuu und erschrak noch mehr, als Shuichi unter dem Sofa, wo sie saß hervorkroch. "Herzlichen Geburtstag, Fuu !" sagte er und versuchte den Staub aus seinen Haaren zu bekommen, ehe er sich auf sie stürzte und die Luft abschnürte. "Ja, alles Gute zum Geburtstag !" Fuu versank unter einem Gewirr aus Armen und Glückwünschen. "Du hättest beinahe gedacht, daß wir das vergessen, oder ?" grinste Hiro sie an, aber als Fuu zu einer Antwort ansetzte, wurde die Tür krachend eingetreten. Davor stand - niemand anderes als ihr Cousin K, bewaffnet mit seiner silbernen Magnum; hinter ihm ein wie immer entnervter Sakano. "Wir werden nie wieder in dieses Hotel kommen dürfen !" jammerte er. K winkte ab. "Es gibt dutzend andere in dieser Stadt !" Er ging mit großen Schritten und ausgebreiteten Armen auf Fuu zu. "Happy Birthday, Darling !" rief er und klopfte ihr gleichzeitig auf den Rücken, während er sie umarmte, "Alles Gute !" "Das hier ist von den Fans." sagte Sakano und winkte einen weiteren Pagen ins Zimmer, der einen Schiebewagen voller Blumensträuße und Pakete hereinschleppte. Fuu war gerührt. "Das ist.... ich....vielen Dank !" "Wir haben auch Geschenke für dich !" sagte Shuichi aufgeregt, "Hier ist meins !" Er drückte ihr ein kleines Kästchen in die Hand und drängte sie, es aufzumachen. Neugierig öffnete Fuu die Schachtel und staunte nicht schlecht. "Das ist wirklich eine tolle Idee !" sie lächelte Shuichi an. Sie holte das Geschenk heraus und ließ es auch von den anderen bestaunen. Es war in etwa so groß wie ihr Handteller und stellte ein großes dreieckiges Onigiri dar, und war durch winzige längliche Muscheln und kleine Diamantsplitter erstellt worden. In der Mitte war ein runder blauer Saphir eingelassen, die selbe Farbe wie Fuus Augen , was unschwer die "Füllung" des Onigiri sein sollte. "Das ist ein Schmuckkästchen !" erklärte Shuichi und sah sie erwartungsvoll an. "Willst du es nicht aufmachen ?" "Genau !" verschmitzt grinste Hiro sie an, "Mein Geschenk ist darin." Fuu hob den Deckel an und schlug die Hand vor den Mund. Da die Jungs gewußt hatten, daß Fuu ein Faible für Schmuck, insbesondere Silberschmuck hatte, hatten sie dies beim Geschenkekauf beachtet. "Das ist wunderschön." flüsterte Fuu und hob die fein ziserlierte Silberkette mit dem Anhänger hoch. "Das ist..." "...ein Drache," ergänzte Hiro, "ein kleiner Drache, genau wie du !" Sie gab ihm spielerisch einen Klaps und bestaunte das Saphirauge und die exakt gearbeitete Figur des Drachen, der gerade das Maul weit aufgerissen hatte und seine spitzen Zähne sehen ließ. "Danke !" "Hier." verlegen schob ihr Suguru einen mit Papier umwickelten Gegenstand zu. Fuu befreite ihn vom Papier und hob einen schmalen Armreif hoch. "Wow, ist der schön, danke !" sie freute sich ehrlich, nicht, daß es Schmuck war, sondern daß sich ihre Freune soviel Mühe gegeben hatten, ihr das Richtige zu schenken ! Das Armband war eigentlich einfach, aber es war außen ein keltisches Distelmuster eingraviert, welches auf einen Punkt zulief. Dort war das Armband etwas breiter und dort waren auch Diamanten - und Saphierstücke in Form eines Sternes eingearbeitet worden. "Danke !" sie gab jeden von ihren Freunden einen Kuß auf die Wange, "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll !" Sie hatte nicht erwartet, daß sie sich soviel Mühe machen und außerdem soviel Geld für sie ausgeben würden... sie hatte niciht gewußt, daß sie ihnen so wichtig war. Fuu verdrängte einige Tränen und ignorierte auch, daß die Jungs wegen ihrer Küsse Tomatenrot geworden waren. Shuichi, Hiro und Suguru hatten gleich bei ihrer Ankunft in New York begonnen, die besten Juweliere in New York abzuklappern und waren schließlich bei einem exklusiven Geschäft fündig geworden. Zum Glück spielte für Bad Luck Geld keine Rolle mehr, ihre Gagen waren hoch genug, um sich einige Wünsche zu erfüllen und die Jungs hatten nicht gezögert, um Fuu diese Überraschung zu bereiten. "Ähem." K räusperte sich. "Tja, was soll ich sagen... das bescheidene Geschenk ist von mir." Fuu nahm ein weiteres Päckchen in die Hand und riß das Papier auseinander. Ein großes Buch, mit rotem Leder umschlagen kam zum Vorschein. Ein wenig oberhalb der Mitte war ein länglicher ovaler Türkis eingelassen worden, der von Goldverzierungen umkreist war. In dem Türkis, war wiederum ein kleines Kunsttoffglasstück eingelassen, in dem sich ein Foto von Fuu befand, wie sie fröhlich in die Kamera grinste. Darunter stand in geschwungenen goldenen Buchstaben : FUU JIRAISHIN Es war offensichtlich, daß es sich um ein Tagebuch handelte und sie lächelte, als sie die erste Seite aufschlug und die Widmung las. Für meine kleine Fuu zu ihrem 17.ten Geburtstag ! Alles Liebe, Darling, K Fuu strich über das dünne, Pergamentartige Papier und entdeckte, daß das Buch mit wenigen dicken Seiten durchzogen war, und auf jedem dieser dickeren Seiten prangte ein Bild von ihr... "Wäh !" sie wurde abwechselnd grün und weiß im Gesicht. "K !!!" Ihr Cousin lachte ihr ins Gesicht. "Ich konnte es der Welt einfach nicht vorenthalten !" Da war Fuu als kleines Baby, wo sie mit Windeln hinter ihrem Bruder Hijiri her stakste, und dann als Vierjährige zusammen mit K und Hijiri beim Besuch in einem Tempel... ein Bild von Fuu als aufgeweckte Elfjährige, wie sie zusammen mit K im Vergnügunspark war, dann ein Bild, wo sie als Vierzehnjährige gemeinsam mit Ryuichi in die Kamera lächelte. Fuu stockte. Das mußte damals gewesen sein... als sie ihm das erste Mal begegnet war... Weiter unten befanden sich neuere Bilder, dort war eines, das sie zusammen mit Bad Luck zeigte, dann ganz am Ende ein Gruppenbild mit Hijiri, Ryuichi und K. "Woher hast du die ganzen Bilder ?" fragte sie, "Ich dachte, ich hätte das Bild von mir mit den Windeln vernichtet !" und K zwinkerte ihr zu. "Secret !" "Du siehst ja wirklich niedlich aus !" sagte Shuichi und zeigte auf das Bild mit Ryuichi, "Du kennst ihn ja schon richtig lange !" "Ich finde, das hier sieht viel niedlicher aus !" lachte Hiro und blätterte um zur Seite, wo Fuu als Baby zu sehen war. Hochrot klappte Fuu das Buch zusammen und lächelte dabei gleichzeitig K an. "Danke." "Fuu-san." Sakano reichte ihr mit einer förmlichen Verbeugung ein flaches Kästchen aus braunem Holz, "Herzlichen Glückwunsch." Erfreut nahm sie es von ihm in Empfang. Sie öffnete es und bekam erstmal große Augen, bevor sie wieder lächelte. Irgendwie typisch Sakano, dachte sie, es war edel und gleichzeitig nützlich. Das flache Kästchen war im Inneren mit grünem Samt beschlagen und hatte zwei herausziehbare Fächer. Im ersten Fach befand sich ein Schreibset, die Halter der Stifte waren aus glattem Mahagoniholz mit charakteristischen schwarzen Punkten und die Federn oder Minen waren vergoldet; ebenfalls in Gold war Fuus Name, daß ins Innere des Kästchens gestickt war und natürlich auch auf den Stiften ins Holz eingraviert und mit Gold nachbeschrieben worden war. Im unteren Fach war ein feines Lineal, ebenfalls aus Holz, eine wirklich allerliebste kleine Goldschere und eine kleine runde Lupe. Die Schere und die Lupe sahen irgendwie antik aus und K bestätigte ihren Verdacht. "Die beiden Sachen sind aus dem viktorianischen England !" er haute Sakano zwischen die Schulterblätter, "Ich weiß gar nicht, wie er das gefunden hat !" Fuu erinnerte sich, einmal zu Sakano gesagt zu haben, daß sie dieses Zeitalter sehr faszinierte und daß sie für New York solche Kostüme schneidern würde.... Gerührt umarmte sie den armen Sakano, der vor lauter Schreck gar nicht wußte, wie ihm geschah. "Danke, Sakano-san ! Das passt wirklich wunderbar !" sie klappte das Kästchen zu und strahlte ihre Freunde an. "Vielen vielen Dank !" "Und nach dem Konzert heute abend gibt es eine große Feier !" jauchzte Shuichi. "Aber- aber ..." Sakano rang mit den Händen, "Es gibt in drei Tagen erneut ein Konzert !" Er malte sich aus, wie Bad Luck nach eine Orgie heute, wahrscheinlich eine Woche durchschlafen würde und raufte sich die Haare. Sie lachten und K lud sie alle zum Frühstück in seine und Sakanos Suite ein, da die Tür zu Bad Lucks Suite dank ihm demoliert war. Fuu blieb ein wenig zurück und schaute traurig auf das Telefon. Es hatte nicht geklingelt und - und sie traute sich nicht wirklich anzurufen... in der letzten Zeit war Hijiri so seltsam kurz angebunden und Ryuichi fast nie erreichbar gewesen... "Fuu, wo bleibst du denn ?" rief Shuichi und sie setzte ihr Lächeln auf. "Ich komme ja schon !" rief sie und lief ihren Freunden nach. Eine Stunde vor dem Konzert. Die riesige Konzerthalle platzte beinahe aus allen Nähten und die Plätze waren restlos ausverkauft; sogar auf dem Schwarzmarkt (^^) hatte man fast keine Karten mehr bekommen könnnen... seit ihren Auftritten in L.A. und Chicago hatte sich Bad Luck aus der Insiderband in eine heißumjubelte Band entwickelt, die in ihrem Erfolg fast nicht mehr zu schlagen war. Fuu stand in der Künstlerumkleide traurig vor dem Spiegel. Sie hatten nicht angerufen und als sie sich endlich aufgerafft hatte und Hijiri und Ryuichi angerufen hatte, war niemand dran gegangen und auch Ryuichis Handy war ausgeschaltet gewesen. Sie atmete tief ein und dann wieder aus. "Lächeln, Fuu..." murmelte sie, "Heute ist ein wunderschöner Tag..." Gefolgt von K kamen Shuichi, Hiro und Suguru in die Umkleide. "Das wird heute wirklich ein klasse Konzert !" Shuichi war etwas aufgedreht und Fuu lächelte. Ja, dachte sie, auch Shuichi hatte es nicht leicht... Yuki hatte sich anscheinend seit einigen Tagen auch nicht mehr bei ihm gemeldet... Er mußte noch viel mehr leiden als sie... Sie knuddelte ihn aus einem Impuls heraus und er protestierte. "Hey Fuu...du bringst meine Kleider durcheinander !" Sie grinste. "Entschuldige." Die Kostüme... Wie immer hatte Fuu sie selbst entworfen und schon vor ihrer Tournee in Japan geschneidert; dieses Mal wie von ihr geplant im viktorianischem Stil. Fuu trug ihr Haar offen, es fiel ihr bis zur Hüfte, und hatte nur zwei kleine Dutts über ihre Ohren; sie trug auch den Schmuck, den sie geschenkt bekommen hatte und kombiniert mit ihrer Kleidung sah sie wirklich aus wie ein kleiner Engel, der gerade von seiner Wolke gefallen war. Ihr knielanges Kleid, war ein Jupe (franz. = Rock) in Buttercremefarbe, bestickt mit Perlen, Rüschen und kleinen Schleifchen; oberhalb ihrer Brust hatte sie statt des Ausschnitts feine fast durchsichte Spitze verwendet, daß jedoch ihre Haut durchschimmern ließ. Natürlich trug sie weiße Strumpfhosen und ebenfalls weiße Spangenschuhe. Dieses Mal hatte Fuu sich dezent geschminkt, ein mattes Make-Up für einen Porzellanteint, ein Hauch Puder und etwas blassrosa Rouge; auf den Lippen noch etwas Gloss und fertig war sie ! Suguru trug dieses Mal ein weißes Leinenhemd, welches nicht ganz zugeknöpft war und eine Uniform in tiefem Bordeauxrot mit orangenem Saum und goldenen Knöpfen; außerdem weiße Kniestrümpfe und schwarze Schnallenschuhe. Hiro trug ein moosgrünes Jackett, mit rostbraunem Saum und einer Hose in der selben Farbe; außerdem trug er auch weiße Kniestrümpfe und dunkelgrüne Schnallenschuhe. Im Gegensatz zu Suguru hatte er ein weißes Spitzenhalstuch um den Hals geschlungen, was ihm ein aristokratisches Aussehen gab. Bei Shuichi hatte Fuu mal wieder auf Gegensätze gesetzt; er trug einen hautengen schwarzen Blazer und auch schwarze Hosen und Schuhe; seine Krawatte war ebenfalls schwarz, wie seine Handschuhe und der Zylinder, den er trug. Nur sein Hemd war weiß, ebenso wie das rüschenbesetzte Halstuch und die Ärmel waren etwas über die Jackettärmel gekrempelt. Sein leuchtendes pinkfarbenes Haar war ein erfrischender Kontrast zu seinem dunklen Outfit. "Seid ihr bereit ?" fragte K, "Es geht jeden Moment los." Fuu fragte sich, wann das Lampenfieber jemals aufhören würde, während sie zusammen mit ihren Freunden den Gang zur Bühne entlangging, obwohl sie schon konzerterfahren genug waren, kribbelte es immer in ihrem Bauch, wenn es hieß : Ready ? Go ! "Heute ist ein wichtiger Tag," sagte Sakano, der ebenfalls hinter der Bühne stand und auf sie wartete, "Alle wichtigen Vertreter der Medina Corp. werden da sein... sollte alles gut laufen, wird das Extra-Konzert übermorgen..." "Aber, aber !" K schob ihn lachend beiseite, "Natürlich wird es super laufen !" Shuichi nestelte an seinem Halstuch und streckte seine Schultern. "Auf gehts !" Hiro legte ihm seine Hand auf die Schulter und zwinkerte. "Auf gehts !" In der Ehrenloge saßen derweil Kinya Medina zusammen mit seiner Schwester Ouka und warteten auf den Beginn des Konzertes. "Wow, ich bin ja so gespannt was sie dieses Mal angezogen haben !" sagte Ouka und beugte sich etwas über das Geländer. Kinya erwiederte nichts und lehte sich zurück, als er eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm und hochschreckte. "Du !" er sah eine elegante Claire Fraser in schwarzfunkelnder Abendgarderobe neben sich stehen und stand hastig auf. Sie war eine auffallende Erscheinung, natürlich, eine schlanke Blonde in einfach aber elegant geschnittenen Kleid, das ihre Schultern frei ließ. Claire lächelte ihn an und tätschelte Ouka nebenbei die Wange. "Ich freue mich auch, dich zu sehen," sagte sie und kam näher. "Wie zum Teufel bist du hier rauf gekommen ? Das ist die Ehrenloge ?" "Mit mir." Kinya starrte über Claires Schulterhinweg und erstarrte. Ayako Sazukawa kam gelassen durch die Menge nach vorne und blieb neben Claire stehen und hielt einen VIP-Paß in die Höhe. "Ouka hat ihn mir gegeben. Er ist für mich und eine Begleitung gültig." Er brachte keinen Ton mehr heraus, seit fast zwei Jahren hatte er sie nicht gesehen oder mit ihr gesprochen und sie .... Ayako sah in ihrem korallenfarbenem Kostüm (ein Blazer) immer noch so faszinierend aus, wie er sie in Erinnerung hatte. Diese grünblauen Augen, die ihn scheinbar gleichgültig musterten... Ayako brach zuerst den Blick ab und setzte sich neben ihre kleine Stiefschwester, die sich freute, daß sie gekommen war. "Das ist wirklich super, daß du gekommen bist !" sagte Ouka und strahlte. Claire setzte sich neben Ayako und überschlug die Beine. "Hm, sie war gar nicht mehr davon abzubringen, als ich sie erstmal dazu überredet hatte." Kinya setzte sich ebenfalls wieder und ballte die Fäuste. "Du hast..." er verstummte. "Es war meine eigene Entscheidung, herzukommen," erwiederte Ayako kühl, "Ich war..." sie hielt inne, "...ich war etwas neugierig." Ouka, die keine Ahnung von den Verwicklungen ihrer Stiefschwester hatte, freute sich zu sehr, als daß sie den seltsamen Unterton in Ayakos Stimme hörte. "Da kommen sie !" jubelte Ouka und klatschte begeistert in die Hände. Bad Luck betrat die Bühne und Claire lächelte. "Sie sind immer für eine Überraschung gut," meinte sie, "wußtest du, daß Fuu Jiraishin, die Schlagzeugerin die Kostüme sogar selber schneidert ?" Ayakos Blick hing an Fuu, die gerade von Shuichi an ihren Platz gebracht wurde. (Ist ein Teil der Bühnenshow, da sie sich alle so angezogen haben, wie im Viktorianischen England, "verhalten" sich Bad Luck auch so ^^;; daß heisst, Shuichi führt Fuu ganz der Gentlemen zumm Schlagzeug ) Dieses Mädchen.... ihre Hände gruben sich in die Lehne ihres Sitzes. Wegen ihr ? Wegen diesem Kind ??? Claire warf ihrer Freundin einen leicht besorgten Blick zu. Vielleicht war es ja doch keine gute Idee gewesen, es Ayako zu erzählen ? Immerhin hatte diese mit Absicht alle Nachrichten aus Japan ignoriert und nie angeschaut, wenn sie im Fernsehen liefen... Claire erinnerte sich an ihr Gespräch am Vortag. "Was sagst du da ? Bad Luck ?" fragte Ayako und räkelte sich lässig auf dem Sofa, "Ouka liegt mir wegen dieser Band schon in den Ohren... sie sind gut, aber sie haben nichts mit meiner Musik zu tun, also warum sollte ich sie mir anhören gehen ?" sie hob sich ein Glas Rotwein an die Lippen. Claire seufzte, denn es fiel ihr nicht leicht, das auszusprechen, was sie jetzt tat. "Du solltest sie dir mal ansehen... die Schlagzeugerin, Fuu Jiraishin, ist mit Ryuichi Sakuma zusammen." Es klirrte und das Glas fiel zu Boden. Der rote Wein spritzte wie Blut auf den Boden und das Glas zersprang in dutzend glitzernde Scherben. "Ryuichi." Ayakos Lippen waren taub und schienen sich kaum zu bewegen, "Sie ist... Ryuichis Freundin ?" Claire beeilte sich, den Schaden auf dem Boden zu beheben, da Ayako keine Anstalten machte, die Scherben wegzuräumen. "Hör zu, Ayako, ich bin zwar auch deine Managerin, aber auch deine Freundin... es ist das beste für dich, wenn du die Sache ein für alle Mal hinter dich bringst." Doch Ayako schien wie in Trance. "Ryuichi..." flüsterte sie und eine Träne rann ihr über die Wange. Kopfschüttelnd wandte sich Claire wieder der Bühne zu, wo Shuichi gerade zum Mikrofon griff und das kreischende Publikum begrüßte. "Wir sind sehr froh, heute hier bei euch sein zu dürfen !" rief er und dann kam Fuu's Schlagzeugintro als sie zu Beginn ihren japanischen Song "Blind Game Again " spielten. Mit geschlossenen Augen hörte Shuichi dem Intro zu und wiegte sich im Takt und öffnete mit einem Lächeln die Augen als er begann. >>Blind Game again ... kanari kireteru Doll.... itsuma demo kawaranai yoru o buchikowase...<< Dieser Text... Ayako beugte sich vor und sah, wie die jungen Musiker auf der Bühne in ihrer eigenen Welt versunken waren. >>Don't let me down... itsumo kobiteru dake... Cry for the sun ... nani mo mie yashinai ... jibun no nake de dare ga sakebu ? Blind Game again....<< Fuu konzentrierte sich völlig auf die Musik, denn wenn sie sich darin verlieren konnte, war alles plötzlich ganz leicht, alle Probleme waren fort, nur die wunderbare Musik war da... Drei Stunden später waren nicht nur Bad Luck, sondern auch die begeisterten Zuschauer völig aus der Puste. Nach einigen Zugaben stolperten Bad Luck lachend hinter die Bühne und fielen sich in die Arme. "Super Leistung, Shuichi !" sagte Suguru, "Das war wirklich das beste..." "Was wir geleistet haben !" ergänzte Hiro. "Scheint ja so, als wären wir ein wenig gewachsen." Fuu strahlte und drehte sich um, als sie K und Sakanos Stimme hörte. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll ?" schluchzte Sakano und Hiro mußte ihn zunächst beruhigen. "Ist schon gut, Sakano-san..." K gratulierte Shuichi und Suguru, ehe er Fuus Frisur durcheinanderwuschelte. "K..." sie sah an ihm hoch, "irgendwelche... irgendwelche Anrufe ?" Ihr Cousin schüttelte den Kopf und hob die Schultern. "Nein, tut mir leid Fuu." Sie lächelte traurig und nickte. "Verstehe." Währenddessen waren Kinya, Ouka, Claire und Ayako auf den Weg zu den Künstlern. "Sie sind wirklich gut." sagte Ayako leise zu Claire und strich sich nachdenklich eine Strähne hinters Ohr. "Und dieses Mädchen, sehr interessant." Ouka hüpfte gutgelaunt neben ihrem Bruder vor ihnen her. "Seht mal, da sind schon andere Leute da... wer sie wohl sind ?" sie zeigte auf drei Männer, die gerade bei Bad Luck standen und sehr herzlich begrüßt wurden. Kinya zog scharf die Luft ein und Ayako erstarrte. Das durfte doch nicht sein ! K faßte Fuu sanft an den Schultern und drehte sie herum. "Ich habe keinen Anruf bekommen, aber..." "Vielleicht habe ich auch ein Geschenk für dich." erklang eine etwas spöttische Stimme und aus den Schatten trat ein hochgewachsener blonder Mann hervor. "YUKI !!!!" Shuichis Herz machte einen riesigen Satz, ehe er verzückt auf den Schrifsteller zurannte um sich in seine Arme zu werfen. "Yuki ! Yuki ! Yuki !!! Du bist hier !" "Schon gut." Yuki machte sich aber nicht besonders viel Mühe, sich von dem überglücklichen Rotschopf zu lösen und genoß sichtlich die Umarmung. "Yuki ! Was tust du denn hier ?" fragte Fuu erstaunt und auch die anderen, außer K natürlich, sahen überrascht aus. Er zuckte mit den Schultern und sah auf Shuichi herab, der sich an seinen Arm gehängt hatte. "Ich sagte doch, ich hab auch ein Geburtstagsgeschenk für dich." Jetzt war Fuu ziemlich perplex. "Was ?" soweit es möglich war, standen ihr die Haare zu Berge, "Was soll das heißen ?" Yuki verzog seinen Mund und zeigte mit seinem Daumen über die Schulter. "Hallo Fuu." hinter ihm erschien eine weitere hochgewachsene Gestalt mit blausilbernen Haar und einem Gesicht, daß ihrem glich - ausgenommen der Augenklappe über dem linken Augen. "Hijiri !" ohne sich weiter um ihre Freunde zu kümmern, rannte Fuu an Yuki vorbei auf ihren Bruder zu und umarmte ihn heftig. "Hijiri... Onii-san..." schluchzte sie in sein Hemd, "wie... wie bist du...?" Er strich ihr lächelnd über das Haar. Sie war noch immer ein kleines Kind, dachte er sanft. Obwohl Fuu immer so erwachsen wirkte, war sie nichts weiter als jedes andere siebzehnjährige Mädchen... vielleicht noch verletzlicher als alle anderen... "An deinem Geburstag sollte die ganze Familie doch bei dir sein." antwortete er und löste sich von ihr und gab ihr einen Nasenstüber. "Und wenn ich sage, die ganze Familie, meine ich auch die ganze Familie." Er schob Fuu von sich und dann sah sie ihn. Ein schmerzlich-schönes Gefühl breitete sich in ihrer Brust aus und sie machte einen Schritt auf ihn zu. Seine blauen Augen strahlten sie voller Liebe an und das Lächeln aus seinem Blick breitete sich auch auf seinen Mund aus. "Fuu-chaaaan !" Noch ehe sie reagieren konnte, war er auf sie zugesprungen und knuddelte sie heftig. "Ryuichi..." ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie realisierte, daß er wirklich vor ihr stand und ihre Gefühle brachen hervor. "Ryuichi !" sie klammerte sich wie eine Ertrinkende an ihn und Tränen liefen ihr über die Wangen. "Ich hab dich so sehr vermisst, Fuu." flüsterte er ihr ins Ohr und atmete ihren Duft ein. Er ließ all die Sehnsucht, die sich in ihm in den vergangenen Wochen angestaut hatte freien Lauf und preßte sie eng an sich. "Äh, ihr Turteltäubchen," K schaute sie amüsiert an, "Verschiebt das bitte auf nachher, ja ? " Fuu konnte ihn nicht mehr loslassen und schüttelte den Kopf. "Nein, kommt nicht in Frage." Sie blinzelte und sah Shuichi grinsen. Urplötzlich ließ sie Ryuichi los und raste zu ihrem Freund und packte ihm an den Kragen. "Du hast es gewußt !" beschuldigte sie ihn und schüttelte Shuichi. "Hm...ja..." keuchte Shuichi und zappelte. "Das hätte mir auffallen sollen, daß du gewußt hast, daß Yuki und die anderen kommen... du hattest ausnahmsweise keinen Liebeskummeranfall heute Morgen." Jetzt wurde Shuichi knallrot. "Das ist nicht war, ich hab nie Liebeskummer !" Fuu ließ ihn los, aber nur um ihn wiederum zu umarmen. "Danke." Verdutzt erwiederte Shuichi die Umarmung. "Eigentlich hatte Yuki die Idee..." meinte er und Fuu wollte Yuki schon umarmen, aber da sie sein Stirnrunzeln sah, grinste sie nur und schubste Shuichi in seine Richtung. "Danke... Yuki-san." Der Schrifsteller nickte und Fuu ließ sich von Ryuichi wieder in eine Umarmung ziehen. "Ich hab schon befürchtet, ihr hättet mich vergessen." sagte sie und drückte sich enger an ihn, "Weil ihr nicht angerufen habt..." Hijiri lachte und strich ihr über die Wange. "Wir haben das minutiös geplant, weißt du ?" er zwinkerte K zu. Er ist hier, dachte Fuu und sah zu Ryuichi hoch und dann zu ihrem Bruder, der sie anlächelte, Wirklich, sie sind beide hier... und alle anderen Menschen die ich liebe... Ihr Blick kreuzte sich mit dem zufriedenen Blick von K und sie verstand. Er musste es ebenfalls gewußt und geplant haben... K... Ryuichi hob ihr Gesicht an und küßte sie sehr sanft und ließ sie leicht erschauern. "Fuu... du weißt gar nicht, wie schlimm es war, dich nur im Fernsehen zu sehen." sagte er so ernsthaft, daß sie lachen mußte. Keiner von ihnen bemerkte, wie sich einige Meter von ihnen entfernt, Ayako auf dem Absatz herum drehte und davonlief, die Hand vor dem Mund gepresst. "Ayako !" Ouka lief ihr nach, "Was ist ?" Kinya löste sich aus der Erstarrung und streifte Claire mit einem fassungslosen Blick, ehe er fluchtartig die Szenerie verließ. Claire faßte sich an die Stirn und schüttelte seufzend den Kopf. "Perfekt." Kapitel 11: Shinjitsu - Truth ----------------------------- KOMMENTAR : soooo... hm, ich weiß nicht, ob sich ein paar Rätselchen hier lösen *lol* aber wenigstens klärt sich EINE Frage, oder ? XD An alle lieben Leser : ich freue mich über eure Comments ^^ und eMails *knuddl* Session 3 : Shinjitsu - Truth Außer Atem blieb Ayako stehen und preßte sich gegen die Wand. Er war es, er war es wirklich ! Sie preßte die Hände gegen den Kopf, der ihr zu zerspringen drohte. "Ryuichi !" sie sackte zu Boden, nie und nimmer hatte sie gedacht, daß nur seine bloße Gegenwart sie so sehr aus dem Gleichgewicht bringen würde. "Ayako !" es war Kinya und sie zwang sich, ein gleichgültiges Gesicht aufzusetzen. "Was ist ?" Sein sonst so ordentliches Haar war ein wenig zerzaust und er hatte nicht den sonst so üblichen scharfen Blick in den Augen. "Geht es dir gut ?" fragte er und kam zögernd näher. "Ja, alles in Ordnung." sie wandte ihr Gesicht und ließ ihr Haar ihre Augen verdecken. Vorsichtig streckte er seine Hand aus und strich es ihr fort. "Ayako..." "Laß das." sie wollte an ihm vorbeigehen, doch er hielt sie an der Schulter zurück und sie sah zum ersten mal seit langem eine menschliche Regung in seinen Augen. "Ich bringe das wieder in Ordnung," flüsterte er und zog sie sanft an sich. Ayako schloß die Augen und gab den Wiederstand auf. "Dummkopf." murmelte sie und stieß ihn nach einer Minute von sich. "Wir sehen uns." sagte Ayako gewohnt kühl und drehte sich mit steifen Rücken um. "Ja, das werden wir." antwortete Kinya und sah ihr nach. Er ballte die Fäuste. Wieso mußte Ryuichi jetzt hier auftauchen ? Das warf seine Pläne zwar durcheinander, aber - Kinya lächelte wieder - er hatte jetzt eine viel viel bessere Idee, um das "Problem" zu beseitigen... "Ich bin sooo glücklich !" Fuu fühlte sich, als wären tausend Schmetterlinge in ihrem Bauch. "Ich auch, anata." erwiederte Ryuichi und sie ließen sich ein wenig von den anderen zurückfallen. "Ich hab dir soviel zu erzählen." sagte sie und dachte an die Erlebnisse die sie auch in Chicago gemacht hatte... "Wirklich ?" Ryuchi strich ihr mit den Lippen über den Scheitel, "Aber das ist im Moment nicht wichtig," murmelte er, "Weißt du, ich hab mir Sorgen um dich gemacht." "Sorgen ?" sie sah zu ihm auf. Er nickte. "Ja." nur ein Ja, sonst nichts. Aber Fuu erkannte auf einmal, daß sie nichts mehr zu sagen brauchte, denn er verstand... er wußte schon über alles bescheid.... "K hat es dir gesagt ?" flüsterte sie, aber er schüttelte den Kopf. "Nein, ich hab es mir selbst zusammengereimt." er lächelte sie an, "Aber vergessen wir das, heute abend zählen nur wir beide." Nächster Morgen. Völlig entspannt streckte sich Fuu im weichen Bett und spürte einen warmen Körper neben sich, hinter ihrem Rücken. Ryuichi... das war es, was sie wirklich vermisst hatte, dachte Fuu mit einem glücklichen Lächeln, neben jemanden aufwachen zu können, zu wissen, das man nicht mehr alleine war und jemand anderes auf ihn wartete... "Fuu.." murmelte er schläfrig neben ihr und sie drehte sich zu ihm um. "Morgen." sie hätte beinahe vergessen, daß sie in seinem Hotelzimmer übernachtet hatte und setzte sich auf. "Wie spät ist es ?" fragte sie alamiert und er zog sie schlaftrunken wieder an sich. "Viel zu früh." meinte er und umarmte sie fest. Es musste wohl am Flug liegen, daß er so müde war, dachte sie und betrachtete sein Gesicht, normalerweise war er ja kein Morgenmuffel. Es klopfte an der Tür und Fuu rüttelte vorsichtig an seiner Schulter. "Ryuichi ? Es ist jemand an der Tür !" "Hm." antwortete er und drückte sich noch tiefer in die Kissen. Seufzend kämpfte sich Fuu aus seiner Umarmung und zog sich einen viel zu großen Morgenmantel an, ehe sie zur Tür tapste. "Ja ?" sie öffnete noch verschlafen und stand Kinya gegenüber, der genauso geschockt aussah wie sie. "Oh... ich...." er schien wirklich perplex zu sein und sie wußte auch nicht so recht, was sie sagen sollte. Da wurde sie schon von einer starken Hand beiseitegeschoben. "Was willst du hier ?" Ryuichi hatte sich nur ein Handtuch um die Hüften geschlungen und sein Haar war noch verwuschelt, aber seine Augen blitzten ungewöhnlich gefährlich. Da er Fuu hinter die Tür gedrängt hatte, entging ihr Kinyas Blick, mit dem er Ryuichi maß, dieses hungrige Schimmern in seinen Augen konnte unmöglich gespielt sein... "Ich wollte dir nur eine Einladung überbringen." Kinya überreichte ihm einen schmalen Umschlag, "Wieso kommst du nicht mit Fuu zusammen dorthin ?" Ryuichi schloß wortlos die Tür und warf den Umschlag achtlos auf die Kommode neben der Tür. "Ryuichi ?" Fuu war ein wenig verwirrt, aber er lächelte sie schon wieder an. "Entschuldige, ich bin wohl noch etwas müde vom Flug," er fuhr sich durch die Haare und sie zog eine Augenbraue hoch. "Hmm..." neugierig nahm sie den Umschlag und riss ihn auf. Ayako Sazukawa in Concert "Ayako Sazukawa ? Wer ist das ?" fragte Fuu, während Ryuichi das Wasser in die Badewanne laufen ließ. "Seine Schwester." "Was ?" Fuu lugte ins Bad, "Seine Schwester ?" "Stiefschwester. Spielt Gitarre und singt Soul." er spritzte ihr kaltes Wasser ins Gesicht und Fuu sprang quiekend zurück. "Wie wärs mit einem Frühstück ?" fragte er und grinste sie an, "Ich hab schrecklichen Hunger." "Ein Konzert ?" Shuichi schüttelte verneinend den Kopf. Er würde den ganzen Abend natürlich mit Yuki verbringen, auf dem Sofa gekuschelt... Fuu grinste ihn an. "Dich meinte ich doch gar nicht... was meint ihr ?" Hiro und Suguru nickten. "Wieso nicht ?" Hiro schien interessiert. "Okay, dann treffen wir uns heute um acht beim Club." Fuu war wie ein Wirbelwind aus dem Zimmer und ihre Freunde sahen ihr lächelnd hinterher. "Da scheint jemand sehr glücklich zu sein," bemerkte Suguru und lehte sich auf dem Sofa zurück, "schön für sie." "Ja." Punkt acht Uhr. Die Freunde trafen sich vor dem Nachtclub. "Hi Ryuichi !" begrüßten Hiro und Suguru den Sänger und wurde mit einem glücklichen Grinsen belohnt. "Hallo." "Hi Fuu !" Fuu drehte sich um und sah Ouka und Claire am Eingang stehen. Ouka umarmte Fuu freudig und sah bewundernd zu Ryuichi, während Claire erstaunt aussah. "Hätte nicht gedacht, daß du vorbeischaust," sagte sie leise zu Ryuichi und er zuckte mit den Achseln. "Es musste irgendwann sein." erwiederte er und berührte Fuu an der Schulter. "Gehen wir jetzt rein ?" "Um, ja, klar !" Der Raum war nicht wie die normalen Konzerthallen, es schimmerte alles im rötlichen Licht und die Luft war mit Rauchschwaden durchzogen. "Hier ist ein guter Platz." Sie setzten sich an einen runden Tisch und bestellten sich zu trinken. "Ich bin ja gespannt." Hiro stützte sich am Tisch ab, als Gitarrist hatte er natürlich Interesse, eine andere Gitarristin spielen zu hören. Die kleine Empore wurde plötzlich von Scheinwerfern beleuchtet und ein in Smoking bewandeter Mann stieg hoch. "Sehr geehrte Damen und Herren, in unserem Club dürfen wir heute einen besonderen Gast begrüßen, Miss Ayako Sazukawa !" Das Publikum klatschte und eine schlanke Frau trat aus dem Vorhang hervor und setzte sich auf den bereitgestellten Stuhl auf der Bühne. Sie trug enge schwarze Lederhosen und ein dunkelblaues Leinenhemd mit weiten Trompetenärmeln, und ihr Haar fiel ihr offen über die Schultern. Ayako holte tief Luft und schlug die Saiten ihrer Gitarre an. Es war ein trauriges Lied, einer Frau, die über ihren verloren Liebsten klagte und wenn man Ayako zuhörte, könnte man beinahe selbst glauben, daß sie diesen Schmerz selbst erlebt hatte. "Wirklich gut." sagte Hiro anerkennend, aber Suguru deutete nur auf Fuu, die sich mit geschlossenen Augen an Ryuichi gekuschelt hatte. "Kannst es wohl gar nicht erwarten, wieder nach Hause zu kommen ?" lachte Hiro leise und Suguru wurde rot. "Wa-was sagst du da ? Musst du gerade sagen." der Keyboarder drehte seinen Kopf beiseite um das Grinsen auf dem Gesicht des Älteren nicht zu sehen. Das Konzert endete schon nach zwei Stunden und die Freunde gingen zu Ayako, um ihr zum gelungenem Auftritt zu gratulieren. "Das war ein wunderbares Konzert." sagte Fuu und reichte Ayako die Hand. "Danke." die blaugrünen Augen waren ausdruckslos. "Wirklich toll !" Hiro nickte anerkennend und Ayako sah zu ihm hoch. "Oh, danke... ich war auch bei eurem letzten Konzert... es war auch schön." Nach den Glückwünschen entschuldigte sich Fuu. "Ryuichi, wartest du draußen auf mich ? Ich geh nur noch schnell auf die Toilette." Hiro und Suguru folgten Ouka nach draußen und Ayako und Ryuichi blieben alleine zurück. "Wie geht es dir ?" fragte Ayako und Ryuichi zuckte mit den Achseln. "Sehr gut." Sie lächelte. "Wie ich sehe, hat diese Kleine dir den Kopf verdreht." Ryuichi sah sie geradewegs an. "Ich bin nur hergekommen, um dir und Kinya lebewohl zu sagen," er steckte seine Hände in die Jackentaschen und drehte sich um. "Sie ist ein bemerkenswertes Mädchen," sagte Ayako leise, "Aber sag mir eins, was hatte sie, was ich nicht habe ?" "Erwartest du darauf wirklich eine Antwort ?" Ryuichi drehte sich um. "Nun... ich brauche sie und sie... sie gibt mir das Gefühl auch gebraucht zu werden... Seit ich sie gesehen habe... seitdem..." er ballte die Faust an seinem Herzen und sah sie über die Schulter hinweg an. "Ich wollte dir niemals wehtun, Ayako," sagte er leise, "aber ich liebe nun mal Fuu." Es stand immer viel zu viel zwischen uns, dachte Ayako, wenn ich nur... "Aber was hat sie, was ich nicht..." sie brach ab und er sah weg. "Es ist ihr Lachen," seine Stimme war nur ein Flüstern, "Ihr Lachen...das mich gefangen genommen hat." Sie schlug mit ihrer Faust gegen die Wand. "Aber damals war sie doch nur ein Kind !" Ryuichi ging dem Ausgang entgegen. "Ja, das war sie." er sah nicht zu ihr zurück. "Machs gut, Ayako." Ich wünsche mir, daß deine Wunde bald heilt, dachte er und trat hinaus auf die dunkle Straße, irgendwo in New York. Eine Träne lief ihr über die Wange. "Wakatta." flüsterte sie leise. "Ich verstehe es jetzt... du hast mich nie geliebt, nicht wahr ?" Ryuichi atmete die frische Luft ein und lockerte seine verspannten Schultermuskeln. Er hatte Ayako nie verletzen wollen, er hatte nur mit seinem Besuch in ihrem Konzert die Geschichte zum Abschluß bringen wollen, die vor so langer Zeit begonnen hatte... "Du bist also gekommen." er brauchte sich nicht umzudrehen, um Kinya hinter sich zu wissen. "Ja." Mit schnellen Schritten stand der schlanke Mann vor ihm. "Werden bei dir nicht alte Erinnerungen wach ?" flüsterte er und Ryuichi lachte. "Ich wüßte nicht, welche wir beide zusammen haben sollten," meinte er und Kinya lächelte plötzlich, als er eine Bewegung mit seinen Augenwinkeln wahrnahm. Bald werden deine Flügel brechen.... "Zum Beispiel diese hier." Kinya packte Ryuichis Kinn und küßte den verdutzten Sänger. Ryuichi war zu geschockt, um zu reagieren, aber dann endlich stieß er Kinya von sich. "Was..." seine Augen wurden riesengroß. Schräg hinter Kinya stand Fuu und hielt sich ihre Hand vor den Mund gepreßt. "Fuu..." Sie schüttelte den Kopf und er sah die Tränen. "Das ist nicht wahr !" schrie sie und rannte davon. PAFF Kinya taumelte von Ryuichis Ohrfeige getroffen zurück. Der Sänger, der sonst die Sanftmut in Person war, war kaum wiederzuerkennen. "Genügt es dir denn nicht, daß du es schon einmal getan hast ? Damals hatte es nichts zu bedeuten doch jetzt... wie kannst du es wagen, ihr weh zu tun !" er lief Fuu hinterher. "Fuu, warte !" rief er, "Fuu !" Kinya hielt sich die schmerzende Wange und starrte seiner verschwindenen Figur hinterher. "Ich... ich wollte doch nur..." Schwer atmend drückte sich Fuu in die Nische. Sie hörte Ryuichi rufen, aber ihre Gedanken rasten im Kopf und sie brauchte unbedingt mehr Zeit um nachzudenken. Ein fast hysterischer Lachanfall schüttelte ihren Körper und Fuu stolperte weiter und erreichte schließlich wieder den Eingang zum Club. Blind öffnete sie die Tür und stürzte hinnein. Sie zitterte am ganzen Körper und setzte sich auf einen Stuhl. "Was machst du denn hier ?" Ayako kam mit ihrem Gitarrenkasten hinter der Bühne hervor. Tränenüberströmt sah Fuu zu der Frau hoch. "Ryuichi... er .... er ist..." "Was ist mit ihm ?" Ayako kam näher. Fuu unterdrückte ein Schluchzen. "Er...und Kinya... er hat ihn.... er hat ihn..." Ayako verzog das Gesicht. "Hat ihn geküßt ?" fragte sie ohne erstaunt auszusehen. "Woher..." Die Gitarristin schnaubte. "Das wäre nicht das erste mal, daß Kinya versucht, eine Beziehung oder Freundschaft auseinander zu bekommen." Fuu hob den Kopf. "Wie meinen sie das ?" Ayako stellte den Gitarrenkasten ab. "Hör zu, das einzige was zählt ist doch Ryuichi... was hat er für einen Gesichtsausdruck gehabt, als du sie gesehen hast ?" Fuu stockte. "Er ... er war wütend... wütend auf ihn ?" Ayako zog sich ihre Jacke an, ohne weiter eine Miene zu verziehen. "Vor nicht einmal zehn Minuten hat er mir gesagt, wie sehr er dich liebt," sagte sie mit abgewandtem Gesicht, "Er hat mir auch erzählt, daß er... daß er dich liebt, seitdem er dich daß erste Mal gesehen hat." "Aber..." Ayako hob ihren Gitarrenkasten heftig vom Boden auf und schrie es ihr fast zu. "Dieser Mann hat eine Frau verdient und kein weinerliches Mädchen, daß sich versteckt !" Erschrocken sah Fuu hoch und sah in Ayakos tränenverschmiertes Gesicht. "Nun geh schon zu ihm; rede mit ihm." Fuu stand zitternd aus und als sie hinnausgehen wollte, stieß sie auf Kinya. Sie kniff ihre Augen zusammen, wich aber nicht zurück. Plötzlich lächelte er traurig, es war nicht mehr gespielt, es war echt... "Scheint so, als hätte ich dieses Mal wieder verloren," meinte er und Fuu streckte ihren Rücken durch. "Ich weiß nicht, was sie mit Ryuichi zu tun haben," sagte sie leise, "aber wenn das hier alles vorbei ist, sind sie mir eine Erklärung schuldig." Sie ging an ihm vorbei. "Ryuichi ?" sie lief suchend die Straße entlang, zu allem Überfluss hatte es auch noch angefangen zu regnen. "Fuu." Er stand klatschnass auf der anderen Straßenseite und keuchte schwer. Sie wischte sich die Tränen weg. "Es tut mir leid, daß ich weggelaufen bin..." sagte sie und er sah sie mit einem solchen verletzlichen Ausdruck in den Augen an. Fuu konnte ihn nicht so stehen lassen und lief kurzerhand über die Straße. Er kam ihr halb entgegen, als sie sah, wie sich seine Augen erschrocken weiteten. "Fuu, pass auf !" schrie er, aber als sie sich umwandte, war es schon zu spät. Sie hörte nur das Quietschen von Reifen und spürte einen dumpfen Aufprall, dann wurde es Dunkel um sie herum. Kapitel 12: Owari Nai Yume - Neverending Dream ---------------------------------------------- KOMMENTAR : Nyaaaa... ich bin ja bis zum 14.04.03 nicht zu erreichen, verreist nach Rom *freu* und solang müsst ihr auf den Epilog und die Auflösung der Story warten..... hier ein Teil, wie Fuu Ryuichi kennengelernt hat.... Ich warte auf Reviews XD Session 4 : Owari Nai Yume - Neverending Dream Die Notaufnahme war geschäftig und summte vor Arbeit, als der Krankenwagen Nr. 26 eintraf und seinen Patienten einlieferte. Die Sanitäter schoben die Liege eilig den Gang entlang und einer der Helfer reichte der herbeieilenden Krankenschwester ein Papier mit den notierten Verletzungen. An Fuus Schläfe und an der Brust klebte ihr Blut und sie atmete flach. Ryuichi lief neben der Trage her und wurde nur von zwei Ärzten daran gehindert, ihr in den OP zu folgen. "Bitte warten sie hier." Ayako und Kinya, die mit ihm im Krankenwagen gefahren waren kamen näher. "Wenn sie ihr etwas passiert ist, bringe ich dich eigenhändig um !" zischte Ryuichi Kinya an und sein Gesicht war schmerzverzerrt. Die beiden hatten ihn noch nie so außer sich gesehen... "Ryuichi !" K, Sakano und Hijiri kamen angelaufen, ebenso wie der Rest von Bad Luck. "Was ist passiert ?" fragte Hijiri, "Wo ist Fuu ?" Sie waren sofort nach Ryuichis Anruf alamiert zum Krankenhaus gekommen. "Was ist passiert ?" K ballte die Faust und sah aus, als hätte er sie am liebsten Kinya ins Gesicht geschlagen. "Sie ist von einem Auto angefahren worden." berichtete Ryuichi leise. "Nein..." flüsterte Shuichi und klammerte sich fester an Yuki, "Was ist, wenn ihre alte Wunde wieder aufbricht ?" "Alte Wunde ?" fragte Ayako, aber niemand antwortete ihr. Hiro stieß fluchend die Luft aus und Suguru kaute auf den Fingernägeln. Die Spannung war nicht auszuhalten... es war fast genauso wie vor knapp fünf Monaten... Hijiri konnte es nicht länger ertragen. "Ich bin der Bruder von Fuu Jiraishin, sie wurde gerade eingewiesen... wie geht es ihr ?" fragte er beherrscht bei der Information und wurde an einen Arzt verwiesen, der auf sie zukam. "Es ist zum Glück nichts ernstes," erklärte der Arzt, "was ein Wunder ist ! Sie hat lediglich einige Prellungen an den Rippen und eine kleine Platzwunde an ihrer rechten Schläfe, es werden aber keine Narben zurückbleiben. Sie hat nicht einmal eine Gehirnerschütterung davongetragen, ein Wunder !" Sie atmeten auf. "Dann ist sie also wach ?" fragte K, aber der Arzt schüttelte den Kopf. "Es tut mir leid, aber sie ist noch nicht aufgewacht," sagte er, "es scheint sich um eine Art traumatischen Schock zu handeln, es liegt nur an ihrem eigenen Willen, ob Miss Jiraishin wieder aufwachen wird." "Was soll das heißen ?" Ryuichi schob sich an dem Arzt vorbei. "Wo ist sie ?" Nachdem man Fuus Platzwunde mit fünf Stichen genäht und ihre Brust verbunden hatte, hatte man sie in ein Krankenzimmer geschoben. Vorsichtshalber wurde sie künstlich beatmet und es krampfte Ryuichi das Herz zusammen, als er die durchsichtigen Schläuche an ihren Armen sah. Diese Angst... er hatte geglaubt, daß er sie nie wieder fühlen würde, diese Angst, wenn er hilflos war und fürchtete, daß das Liebste ihm genommen werden konnte... Er fiel vor dem Bett auf die Knie und griff nach ihrer Hand. "Fuu... bitte... ich weiß, du kannst mich hören..." sagte er eindringlich, "Bitte... bitte wach auf..." Diese Stimme... Fuu versuchte nachzudenken, sie kannte sie doch ! Ja, sie gehörte.... gehörte Ryuichi... sie seufzte leise und sie erinnerte sich... Ryuichi.... Vor dreieinhalb Jahren. New York. "Einen Gast ?" eine dreizehnjähre Fuu schaute neugierig zu ihrem Cousin K hoch. "Ja, Ryuichi Sakuma, er ist en berühmter japanischer Sänger." erwiederte K und wuschelte ihr durchs Haar. "Kannst du den Tee aufsetzen ?" Seine Frau war wieder mal auf Reisen und er war mit Fuu alleine - es war ihm ganz recht, aber vielleicht bürdete er dem kleinen Mädchen doch zuviel auf... Es klingelte und Fuu lief zur Tür. "ich mache auf !" K grummelte und ging zur Küche. "Neugieriges Ding." Fuu öffnete die Tür und sah sich einem roten Stoffhasen gegenüber. Verdutzt schaute sie es an. "Ich bin Koumagoro," stellte sich der Stoffhase vor, "Sehr erfreut ihre Bekanntschaft zu machen." es streckte die Hand aus und Fuu schüttelte sie lachend. "Ich bin Fuu Jiraishin." sie sah hoch und begegnete einem blauen Augenpaar, daß knapp von einer Baseballkappe verdeckt wurde. "Sind sie der berühmte japanische Sänger ?" fragte sie und ließ ihn hinnein. Verlegen faßte sich Ryuichi an den Hinterkopf. "Äh, ich... also..." "Sie sehen aber gar nicht so aus !" befand Fuu und stellte sich auf Zehenspitzen um ihm besser ins Gesicht sehen zu können. Er lächelte. "Ja ? Und nach was sehe ich denn aus ?" Sie tat, als müßte sie überlegen. "Nya, ich weiß nicht... einfach nur nett." Er sah sie verblüfft an, dann japste er vor lachen und knuddelte sie. "Das ist wirklich lieb von dir !" sagte er und wurde nur von K gestoppt. "Hände weg von meiner Cousine." sagte er scherzend und begrüßte Ryuichi. "Hier." Ryuichi drückte Fuu Komagoro in die Arme. "Passt du auf ihn auf, während ich mit deinem Cousin rede ?" Sie nickte und sah ihm nach... Einige Monate später. Fuus vierzehnter Geburtstag rückte näher und K bereitete eine große Überraschung für sie vor und hatte neben einem großen Partyservice auch alle Bekannte und Freunde eingeladen; auch Ryuichi war da und amüsierte sich prächtig. Nach gut zwei Stunden war die Feier auf dem Höhepunkt, aber Fuu schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein. Sie zupfte K schließlich am Ärmel. "K.... gibt es.... irgendwelche Anrufe ?" fragte sie und ihre Stimme zitterte. K's Magen zog sich zusammen, als er in ihre hoffnungsvollen Kinderaugen blickte. "Es tut mir leid, Darling." seine Stimme klang rauh und er streckte die Hand aus, um ihr über den Kopf zu fahren. Sie schaute ihn traurig an. "Ich verstehe." sagte sie leise und ihre blauen Augen waren viel zu ernst für ihr junges Alter. "Ich... ich geh kurz.... auf.... auf mein Zimmer." murmelte Fuu und floh beinahe. "Fuu..." K seufzte und wandte sich den Gästen zu, er würde ihr gleich nachgehen.... Fuu warf sich in ihrem Zimmer auf das Bett und schluchzte. Er hatte nicht angerufen... niemand..... Es klopfte, aber sie reagierte nicht. Ryuichi lugte mit seinem Kulleraugenblick ins Zimmer und schaute Fuu an. Seine Hände klammerten sich an Koumagoro und mit einem Quietschen sprang er auf sie zu und umarmte sie fest und heftig. "Fuu-chan darf nicht weinen !" sagte er bestimmt und knuddelte sie, "Sonst muss ich das auch tun...." Sie lächelte wieder ein wenig. "Bin ich das Kind oder du ?" Er schüttelte den Kopf, ohne sie loszulassen. "Wir beide..." meinte er und sie fing an lauthals zu lachen, während ihr Tränen über die Wangen liefen. Später am Abend, als alle Gäste bereits gegangen waren und Fuu tief und fest schlief, gesellte sich Ryuichi zu K. "Auf welchen Anruf hat sie gewartet ?" fragte der Sänger ohne umschweife. K warf ihm einen kurzen Blick zu. "Sie hat dich ziemlich gerne," sagte der blonde Mann langsam, "deshalb werde ich dir etwas erzählen..." Als K geendet hatte, war der braunhaarige Sänger zutiefst bestürzt. "Oh... dann liegt es also an ihrer Mutter ?" K nickte. "Ja... aber Hijiri hielt es so für besser... es wird für Fuu nur noch schlimmer, wenn er zum jetzigen Zeitpunkt Kontakt zu ihr hält." Ryuichi fuhr sich durchs Haar. "Vielleicht kann ich ihr helfen," sagte er leise, "ich kann niemals ihren Bruder ersetzten, aber vielleicht....irgendwann.... etwas anderes...." Fuus Cousin sah ihn über seine Sonnenbrille hinweg an. "Ja, vielleicht irgendwann.... etwas anderes." Zweieinhalb Jahre später. "Und ?" fragend schaute Fuu Ryuichi an, "Schmeckt es ?" Er kostete eine ihrer neu kreierten Onigiri und strahlte übers ganze Gesicht. "Lecker !" Sie lächelte zurück. "Dann ist ja gut. Du und K habt ja nie Zeit zu Mittag zu essen..." "Du bist so lieb." sagte er und versuchte sie zu umarmen, aber Fuu wich geschickt aus. "Wenn du weiteralberst, werde ich heute nicht mehr fertig damit !" Er klaubte ihr ein Reiskorn von der Nasenspitze und beugte sich zu ihr herunter. "Hab ich dir schon gesagt, daß ich dich sehr lieb habe ?" fragte Ryuichi und sie schaute ihn schräg an. "Ja, aber nur, wenn du noch mehr zu essen haben wolltest." antwortete sie und grinste. Er schüttelte sanft den Kopf. "Nein, so meine ich das nicht... Au !" Hochrot klatschte ihm Fuu den Reisschöffel ins Gesicht, als er immer näher kam. "Äh... gomen nasai..." Ryuichi fing an zu lachen und hielt sich den Bauch. "Was ist daran so lustig ?" fauchte sie mit geröteten Wangen. "Ach nichts," er zwinkerte, "Ich glaube, ich verschiebe dieses Gespräch lieber auf später..." Ihr Gesicht waren reinste Fragezeichen, aber Ryuichi lachte und wechselte das Thema. Einige Monate später. Fuu stand am Flughafen und verabschiedete K und Ryuichi, die sich auf den Weg nach Japan machten. Nittle Grasper, Ryuichis alte Band, hatte sich nach langer Pause wieder zusammengefunden und K folgte Ryuichi als Manager. K umarmte sie. "Ich sorge schon dafür, daß du bald nachkommen kannst." sagte er, aber Fuu war sich gar nicht so sicher, ob sie wieder nach Japan zurückkehren wollte. "Wiedersehen, Fuu." Ryuichi gab ihr die Hand und als sie danach griff, zog er sie geschickt in eine Umarmung. "Ryuichi !" In den vergangenen Wochen hatte er durch kleine unbewußt herbeigeführte Berührungen oder Bemerkungen deutlich zu verstehen gegeben, daß er sich für sie mehr als nur freundschaftlich interessierte. Aber Fuu war viel zu verwirrt gewesen, um darauf näher einzugehen und war auch nun vollkommen perplex. "Äh..." "Ich werde die Gelegenheit nutzen," er zwinkerte und gab ihr einen Kuß.. K sah demonstrativ pfeifend in eine andere Richtung, als Fuu rot wie eine Tomate wild mit den Armen ruderte. Mein erster Kuß ! dachte sie panisch, Mitten auf dem Flughafen ! Ryuichi und K winkten ihr zu, ehe sie im Terminal verschwanden. Fuu blieb zurück und tastete mit ihren Fingern über die Lippen. Ryuichi.... Ryuichi.... diese Erinnerungen.... "Ryuichi..." flüsterte Fuu und ihre Augenlider flatterten, ehe sie mühsam die Augen öffnete. Sie riß sie weit auf und versuchte sich aufzusetzen, fiel aber wieder zurück auf den Rücken, weil ihr schwindelig wurde. Es war dunkel und als sie endlich etwas erkennen konnte, bemerkte sie die zusammengesunkene Gestalt neben ihr... Ryuichi.... Er hielt ihre Hand und hatte seine Augen geschlossen, seine Stirn sorgenvoll gerunzelt. Ihr traten die Tränen in die Augen. Ryuichi mußte die ganze Nacht über sie gewacht haben.. Fuu spürte einen sanften Druck an ihrer Hand und als sie aufsah, blickte sie direkt in seine wachen Augen. "Aishteru...." flüsterte er leise und beugte sich herab, um sie zu küssen. "Ich habe dir vieles zu erklären." Kapitel 13: Nachwort - Anfang / Ende ? -------------------------------------- Comments by Nuriko *sniff* wirklich, ich bin schon fast nostalgisch geworden... mein bislang längstes Projekt ^^ (daß ich auch einigermaßen gut zuende gebracht hab) ist fertig... KAZE NI NARE 1 & 2 ! Ich bin euch allen sehr dankbar ^^ daß ihr meine Story gelesen habt.... *heul* XD okay, der Grund, warum ich hier schreibe ist folgender... ich hab kurzfristig noch beschlossen, eine Bonusstory zu schreiben ^-^ und zwar ein X-Mas Special ! Und in diesem Special werde ich eine neue Person als Nebenfigur einbauen ^-^ und zwar einen von euch !!! Hierzu ein kleines Quiz .... XD wer die Antworten weiß, der postet sie bitte als Comment ^^ (jaja, ist auch eine Möglichkeit an Comments zu kommen *g*) Wer die meisten Antworten richtig hat, gewinnt ^-^ Und wie letztes Mal hängt mein Quiz mit JPop/JRock und Anime zusammen ^^, diesmal aber mehr mit Anime ^^ und Schleichwerbung ist natürlich auch mit an Bord :-P 1. Wer ist die/der Mangaka von W-Juliet ? 2. Zu welcher Animeserie hat die JPop Gruppe Aucifer (auch Lucifer geschrieben) eine Art "Vorbildfunktion" gehabt ? 3. Woher stammt der Song : Midnight Crow ? (TV Opening einer Serie ^^) 4. Welche Manga gibt es auf dieser Site http://shining-collection.cjb.net (hoffentlich war das addy-posting hier erlaubt ^^ , wenn nicht, *gomen*) 5. Zu welchem Genre gehört der Manga "West End" ? XD 6. Wie heisst die Hauptperson in E's Otherwise ? (Tipp : hat eine kleine Schwester, die schwer krank ist ^^) 7. Was will der Geist Sai in "Hikaru no Go" mit Hilfe von Hikaru unbedingt erreichen ? 8. Waren diese Fragen unbeantwortbar ? *lol* (okay, hier könnt ihr antworten was ihr wollt) Ich freue mich schon auf eure Antworten ^^ Der Gewinner darf sich aussuchen, ob er lieber Fuu oder Ryuichi küssen möchte XD Epilog: No More Words.... My Dearest ------------------------------------ "Ryuichi..." Fuu hob ihre Hand und berührte seine feuchte Wange. "Ist wohl kein gutes Jahr für mich, was meine Gesundheit angeht," versuchte sie zu scherzen, aber Ryuichi ging nicht darauf ein. "Der Arzt hat gesagt, das du keine bleibenden Schäden hast," sagte er leise und seine Hand klammerte sich regelrecht an ihre, "Ich - ich hatte solche Angst um dich Fuu ! Und... es war meine Schuld, dass dies alles passiert ist." Fuu seufzte und schüttelte den Kopf, verzog aber das Gesicht, als ihr Kopf dröhnte. "Nein, war es nicht... es gab nur so viele Mißverständnisse und ich konnte nicht mehr klar denken... deshalb bin ich auch einfach so auf die Straße gerannt." Da fiel ihr etwas ein und sie hätte sich beinahe senkrecht im Bett aufgesetzt. "Das Konzert ! Heute ist unser Abschlusskonzert !" "Schhhh." Ryuichi legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen, "K kümmert sich darum, sie werden es verschieben, weil dir zum Glück nichts passiert ist, wiederholt ihr das Konzert nächste Woche." "Aber..." Fuu schaute in sein ernst gewordenes Gesicht. "Ich hab dir dochh gesagt, daß ich dir ein paar Dinge erklären muss..." Vor ungefähr drei Jahren. "K..... ich will nicht..." mit aller Kraft versuchte Ryuichi dem eisernen Griff seines Managers zu entkommen, der ihn am rechten Arm mit sich schleppte und presste mit dem linken Arm Koumagoro fest an sich. "K....:" "Kommt nicht in Frage, diese Veranstaltung ist sehr wichtig, die Vorstandsmitglieder der Plattenfirma wollen dich kennenlernen." antwortete der große Blonde und ließ ein leises metallisches Klicken hören. "Und ich kriege dich schon dahin." Ryuichi versuchte es mit sinem Kulleraugenblick - ohne Erfolg. "Guten Abend." ein hochgewachsener schlanker Mann mit warmen braunen Augen kam im perfekt sitzenden Anzug auf sie zu. "Mein Name ist Kinya Medina, ich vertrete heute Abend meinen Vater für die Media Corp." K nickte und stellte Ryuichi auf die Beine. "Sehr erfreut." Ryuichi wechselte auf einen Moment auf den anderen in sein "erwachseneres" ich und schüttelte Kinya die Hand. "Guten Abend." Kinya führte die beiden in den Saal, wo festlich angetane Gäste lachend beisammenstanden, alle mit Sektgläsern in den Händen und sehr vornehm. "Darf ich ihnen zuerst die Manager von Medina Corp. vorstellen ?" fragte Kinya höflich und K und Ryuichi mussten eine Reihe Hände schütteln. "Kinya !" eine weibliche Stimme erklang vom anderen Ende des Raumes, "Kinya !" Eine junge Frau im Abendkleid kam mit schnellen Schritten auf sie zu, sie hatte rotbraubes Haar, was ihr offen über die Schultern fiel. "Ein Anruf für dich im Foyer, es ist Vater." "Danke, ich kümmere mich darum... K, Ryuichi ? Das hier ist meine Schwester Ayako, sie wird ihnen alles weitere zeigen, entschuldigen sie mich jetzt bitte..." Ayako hob ihren Kopf und sah die beiden an. "Guten Tag..." K nickte freundlich. "K. Sehr erfreut... Miss Ayako." "Hi." Ryuichi lächelte. "Ryuichi Sakuma." Sie errötete ein wenig, wegen seines offenen Lächelns. "Oh... ja..." Ayako preßte ihre Hände gegen ihr donnerndes Herz. Ryuichi Sakuma also... Ein halbes Jahr später. Erschöpft legte Ryuichi das Mikrofon beiseite und rückte stöhnend sein Stirnband zurecht. "Das war wirklich anstrengend," meinte er und schielte hinüber zu K, "wirklich." Der blonde Mann grinste und schüttelte den Kopf. "Sorry, aber damit kommst du nicht bei mir durch, laut Zeitplan musst du bis übermorgen fertig sein, also wirst du schön hierbleiben und die Aufnahme beenden." Ryuichi schmollte. "Aber...aber Fuu hat mir versprochen, daß sie heute mein Lieblingsessen zu abend kocht..." er schaute seinen Manager mit großen vertrauensvollen Augen an. K, der ihn ganz genau kannte, öffnete ungerührt die Tür und winkte ihm fröhlich zu. "Keine Sorge, ich werde gut auf deine Portion aufpassen." und schon war er weg. Der braunhaarige Sänger seufzte und gab den Tontechnikern ein Zeichen, weiterzumachen; er wusste, daß K mit geladener Magnum mindestenes noch eine Stunde vor der Tür warten würde, ehe er ging... Gut drei Stunden später hatte er endlich die Aufnahmen beendet und verabschiedete die Techniker. "Bis morgen !" "Auf Wiedersehen, Sakuma-san !" Er warf einen Blick auf die Uhr. Knapp vor Mitternacht, bei K und Fuu konnte er heute wohl nicht vorbeischauen... Es klopfte leise und er sah auf. "Ja ?" Die Tür öffnete sich und Ayako schaute herein. "Ayako !" Ryuichi war erstaunt, "Du bist noch hier ? Hattest du nicht deine Aufnahmen heute vormittag ?" Sie kam ins Zimmer und nickte verlegen. "Ja... aber ich dachte mir, daß du heute Abend nichts zu essen haben würdest, also habe ich etwas für dich vorbereitet..." sie reichte ihm errötend eine Box. Verdutzt schaute Ryuichi erst auf die Box, dann auf sie. "Äh... danke." Er öffnete die Box, aber irgendwie schien sein Hunger verschwunden zu sein. Irgendwie war ihm das ganze nicht geheuer, natürlich, er war in Amerika jetzt eine Berühmtheit und in den Top 3 zu finden und er hatte dementsprechend auch die Aufmkersamkeit der meisten Menschen um ihn herum.... doch er fragte sich, ob er Ayako nicht falsche Hoffnungen gemacht hatte. Er verstand sich gut mir ihr und ihrem Bruder Kinya und hatte öfters mit ihnen seine Freizeit verbracht und sich von ihnen Amerika zeigen lassen... doch... wenn er jetzt in ihre Augen sah... "Ryuichi-san..." Ayako sah schüchtern zu ihm auf, "Ich... ich..." "Hm ?" Sie nahm all ihren Mut zusammen und stieß einen Satz aus. "Ichliebedich." Ryuichi schaute sie fast erschrocken an, aber dann verschloß er die Box und legte sie auf den Tisch neben ihm. "Ayako..." Sie machte einen Satz auf ihn zu und umarmte ihn. "Ryuichi-san... ich liebe dich wirklich..." sie drückte ihr Gesicht an seine Brust, "wir... wir kennen uns schon fast ein halbes Jahr... und ich..." Ryuichi schloss kurz die Augen. Ich liebe dich. Diese Worte... er wollte sie schon lange hören, doch nicht von Ayako sondern von einer anderen, von einem kleinen Wildfang, welche ihm das Herz gestohlen hatte. Sanft faßte Ryuichi sie an den Armen und schob sie von sich fort. "Ayako..." er wollte sie nicht verletzen, aber..., "es tut mir leid... ich... ich liebe dich nicht." Sie schnappte nach Luft. "Was ? Wie..." Er sah sie traurig an, weil er ihr doch wehgetan hatte. "Es gibt schon jemand anderes," sagte er, "schon sehr lange..." Ayako schüttelte den Kopf. "Nein..." sie wich immer weiter zurück, bis zur Wand; ihr Gesicht fühlte sich an, wie taub und sie brachte keinen Laut aus ihrer Kehle. Wir haben doch soviel zusammen unternommen ! dachte sie, Warum weist er mich zurück ? "Ayako..." "Ryuichi-kuuuuun !" die Tür flog auf und Fuu stürmte ins Zimmer, ohne Ayako zu bemerken, die ja an der Wand gepreßt stand. "Ryuichiiiii !" sie warf sich ihm in die Arme. "Du musst halb verhungert sein... ich hab K überredet, daß wir dir noch was zu Essen bringen..." da bemerkte sie eine Bewegung und sah Ayako. "Oh, entschuldigung... habe ich gestört ?" fragte Fuu arglos und drückte Ryuichi ihre Box mit Onigiri in die Hände, "Ich muss sowieso wieder gehen, K wartet unten im Auto..." Sie winkte fröhlich und lief zur Tür. "Nein... ich wollte sowieso auch gehen." murmelte Ayako ohne Fuu auch nur richtig anzusehen, weil sie gar nicht auf den Gedanken kam, bei der "Anderen" könnte es sich um Fuu handeln und lief davon, noch ehe Ryuichi sie zurückhalten konnte. Verwundert schaute Fuu ihr hinterher. "Was hatte sie denn ?" Ryuichi fühlte sich schuldig, er hätte ihr das ein wenig schonender beibringen können... andererseits war dies auch vielleicht das beste, besser, als wenn er sie später noch viel mehr verletzt hätte. "Ich....kann ich mit euch mitfahren ?" fragte er und Fuu nickte ein wenig überrascht. "Na klar !" Weinend stolperte Ayako in die große Halle der Medina Villa und brach auf einem Stuhl zusammen. Er liebte sie nicht ! Er hatte sie zurückgewiesen ! "Ayako ?" eine warme Stimme, überrascht, "Ayako, was ist los ?" Sie hob ihrem Stiefbruder das tränenverschmierte Gesicht entgegen. "Ryuichi." brachte sie heraus, "Er... er liebt mich nicht... eine andere...." Eine andere ? Kinya zuckte zusammen und legte dann seinen Arm um sie und zog sie an sich. "Ich bringe das in Ordnung, das verspreche ich dir." flüsterte er in ihr Haar, während ihre Tränen seine Brust durchnäßten. "Und... Schnitt, das wäre es, vielen Dank, Mr. Sakuma !" der Fotograf räumte mit seinen Assistentendie Utensilien zusammen und Ryuichi atmete auf. Er wußte nicht genau, was mit ihm los war.... aber ... irgendwie.... vermißte er Japan; Japan und Nittle Grasper. "Sakuma-san !" Ryuichi wandte sich um und sah Kinya Medina mit zwei gekühlten Getränken auf sich zukommen. "Hallo, Kinya-san." Ryuichi war froh, dass Kinya nicht aujf Ayako anspielte und nahm einen Becher von ihm entgegen, wobei sich ihre Finger kurz streiften. "Ich habe gehört, morgen geht es zu Filmaufnahmen in die Stadt ?" fragte Kinya und lehte lässig gegen einen Studiotisch. "Hm, ja." Ryuichi, wieder ganz der Alte, war zu sehr mit seinem Eistee beschäftigt, als das er das schimmernd in Kinyas Augen gesehen hätte. "Und dann die Vertragsverlängerung... erledigt das K für dich ?" fragte Kinya, zog sein Jackett aus und beobachtete mit einem leichten Lächeln den Sänger. "K ? Oh ja, er macht das schon für mich." erwiederte Ryuichi sorglos und drehte sich um - ein Fehler. Er spürte wie sein Gegenüber einen starken Arm um ihn schlang und an sich zog. Ryuichi riß die Augen auf und starrte Kinya an, dessen sonst so sanfte braune Augen fast schwarz geworden waren. "Sakuma-san..." er strich mit der freien Hand leicht über Ryuichis Wange und zog dann seinen Kopf näher an sich. Ein leichter Kuss, sonst nichts, aber Ryuichi war zu überrascht um zu reagieren und erwachte erst aus der Starre, als er ein erstickes Geräusch aus der Richtung Tür hörte. Ayako. Sie stand am Türrahmen, die Hand vor dem Mund gepresst und mit Tränen in den Augen. "Sakuma-san..." flüsterte sie und s türzte davon. "Was soll das ?" Ryuichi stieß Kinya von sich und wischte sich mit seinem Ärmel über den Mund, "Was zum Teufel..." Völlig gelassen warf Kinya sein Jackett über die Schulter und lächelte. "Nun ja, Ayako hat mir gesagt, du hättest jemanden, den du magst und ich dachte, ich wäre es," der Mann zuckte nonchalant mit den Schultern, "Aber ich habe mich wohl geirrt." Langsam kamen Ryuichi Zweifel ob sein Gegenüber überhaupt ein Mensch war. "Du hast Ayako hierher kommen lassen, oder ?" Kinya wandte sich zum gehen. "Kann schon sein." "Wie konntest..." "Auf Wiedersehen, Sakuma-san." Kinya verschwand und draußen auf dem Flur verzog sich sein schönes Gesicht. "Gomen nasai..." flüsterte er kaum hörbar. Kaum zwei Wochen später flog Ryuichi mit K zurück nach Japan, nach einem Anruf von Touma Seguchi, dem Chef der Plattenfirma NG und ehemaliges Bandmitglied von Nittle Grasper, um die bislang berühmteste japanische Band wieder aufleben zu lassen... Ryuichi sah ein wenig düster drein, während er über seine Vergangenheit erzählte. "Weisst du, wenn ich so darüber nachdenke.... ich glaube nicht, daß Kinya Ayako weh tun wollte, es kommt mir jetzt so vor, also ob er allen Haß, den sie entwickelt hatte nur auf sich laden wollte." Fuu schloß kurz die Augen. "Dann muss er euch beide aber sehr lieben." meinte sie dann und Ryuichi starrte sie an. "Ich hab meine Meinung über ihn geändert," sagte Fuu, "ich dachte, er sei ein gefühlloser Mistkerl... naja, ein Mistkerl ist er trotzdem..." sie lächelte, "Aber er liebt definitiv euch beide, sonst hätte er das nicht tun können." "Fuu..." "Ich denke... er liebte dich so sehr, dass er nicht wollte, daß Ayako dich hasst... und außerdem muss er Ayako auch sehr sehr lieben, er hat nicht gewollt, daß jemand sie zurückweist, den sie so verehrt hatte wie dich und hat deswegen die Schuld auf sich genommen." überlegte Fuu und drückte Ryuichis Hand. Sprachlos blickte er auf sie herab, als sie ihn anlächelte. "Weißt du, ich kann ganz gut verstehen, warum die Leute sich reihenweise in dich verlieben," murmelte sie und zog seine Hand an ihre Wange, "Genauso wie ich..." Er strich mit der anderen HAnd über ihr Haar. "Verzeihst du mir ?" Sie lachte ein bischen und verzog das Gesicht, als der Verband an ihrer Brust und ihr Kopf schmerzten. "Es gibt nichts zu verzeihen...der Unfall war nicht deine Schuld und keine Worte dafür, was ich für dich empfinde, Ryuichi..." Ryuichi neigte seinen Kopf zu ihrem hinunter. "Fuu..." Mit einer Woche Verspätung gaben Bad Luck ihr letztes Konzert der großen USA - Tournee und wurden wie verrückt bejubelt. "Geht es dir wirklich gut ?" fragte Shuichi nach dem Konzert, als sie auf den Weg zum Flughafen waren und Fuu nickte. "Ich werde wohl einige Zeit lang kein Top mehr tragen können wegen der blauen Flecken, aber sonst gehts mir prima." "Wirklich ?" Shuichi hatte wieder seinen Kulleraugenblick aufgesetzt und klammerte sich an Fuu, "Ich will nicht, daß dir was passiert." "Laß mich los, baka ! Mein Arm war ausgerenkt !" sie versuchte sich von der lebenden Klette zu befreien. "Gomen nasaiiiii... Fuuuu-chaaan !" "BAKAAAA !" Hiro und Suguru schauten den beiden kopfschüttelnd hinterher. "Kaum zu glauben, daß Fuu so schnell wieder auf die Beine gekommen ist." meinte Hiro. "Wenn man bedenkt, was sie letztes Jahr alles durchgemacht hat..." Suguru seufzte und sah zum Gitarristen hoch. "Ich kanns gar nicht glauben, daß die Tournee jetzt schon zuende ist !" "Sie ist nicht zuende." wie aus dem Nichts tauchte K mit geladener Magnum hinter ihnen auf und klopfte ihnen auf die Schultern, "Sie fängt erst an ! Aber erst einmal gehts nach Hause." Sie waren schon am Flughafen und warteten beim Checkpoint, als... "Fuu-chan !" Oukas Stimme. Erfreut drehte sich Fuu um und begrüßte ihre neue Freundin mit einer Umarmung. "Schön, daß du gekommen bist." sagte Fuu. "Ist es wahr ? Ich darf dich in den Ferien besuchen ?" Ouka strahlte übers ganze Gesicht und Fuu ebenfalls. "Ja, ich freue mich schon darauf, dir Japan zu zeigen." "Wir wollten uns auch verabschieden." eine träge Stimme, die zu Kinya gehörte. Fuu spürte, wie sich Ryuichi hinter ihr bewegte, aber dann sah sie überrascht Ayako auf sich zukommen. Die Gitarristin lächelte ein wenig und streckte die Hand aus. "Ich hoffe, das nächste mal besuchst du wieder einen meiner Konzerte." sagte sie und Fuu nickte. "Natürlich... wenn du auch eines unserer Konzerte besuchst..." "Ist das eine Einladung ?" fragte Ayako mit hochgezogenen Augenbrauen und für einen kurzen Moment wurde ihr Blick melancholisch. "Ich verstehe jetzt wieso er sich für dich entschieden hat." diese Worte waren nur ein Hauch, aber Fuu hörte sie trotzdem, "Du bist seine Sonne..." Noch ehe Fuu etwas erwiedern konnte, griff Kinya nach ihrer Hand und führte sie an seine Lippen. "Auf Wiedersehen," sagte er , "Ich hoffe, eines Tages... daß wir Freunde werden." Fuu grinste. "Wieso eines Tages ?" Sie wear nicht besonders nachtragend, und nachdem sie Kinyas wahre Beweggründe erfahren hatte, konnte sie ihn sogar fast verstehen. Ryuichi zog sie bestimmt an sich. "Hände weg." meinte er und ließ ein Lächeln sehen. "K !" Claire, die die drei Geschwister begleitet hatte, schlug dem Manager kräftig ins Kreuz, jetzt sag mir bloss, daß du für mich keine Einladung nach Japan hast !" K lachte. "Du brauchst doch keine Einladung, Claire !" Sie stellte sich auf Zehenspitzen um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. "Hm... der Bruder von Fuu... der ist doch noch nicht vergeben, oder ?" K schaute ein wenig erstaunt, dann grinste er. "Du hast doch nicht vor, in meine Verwandtschaft einzuheiraten ?" Claire errötete leicht, dann schüttelte sie energisch den Kopf. "Ich begleite Ouka in ihren Ferien nach Japan," meinte sie entschlossen, "Sorg dafür, daß der süße Kerl bis dahin frei bleibt," sie zwinkerte, "Oder es gibt Ärger." "Flug 17845 nach Tokyo, Japan ist bereit zum einchecken, alle Passagiere bitte zum Terminal 4." erklang es von den Lautsprechern und es war nun Zeit. "Sayonara, Kinya." sagte Ryuichi und zog Fuu mit sich. "Wiedersehen !" Shuichi & Co. winkten ihren neugewonnen Freunden zu und machten sich auf den Heimweg. "Sayonara, Sakuma-san." Kinya blickte der lachenden Gruppe hinterher und wandte sich an seine ältere Stiefschwester. "Wie wärs mit einem Drink ?" Ayako zuckte mit den Achseln. "Eine gute Idee." Ouka und Claire schauten ihnen hinterher. "Gibts da was, was wir nicht mitbekommen haben ?" fragte Ouka, bekam aber von Claire einen Nasenstüber. "Frechdachs." "Aaah... endlich wieder nach Japan." Fuu ließ sich auf den weichen Ledersitz ihres Privatjets plumpsen und ließ es zu, daß sich Ryuichi an sie kuschelte. Er wird sich wohl nie verändern, dachte sie und lächelte ihrem Bruder zu. "Danke, daß du und Ryuichi gekommen seid," sagte sie und Hijiri küßte sie kurz auf die Stirn. "Wir haben dich schon vermißt." antwortete er und setzte sich in den Sitz ihr gegenüber. "Fuu-chaaaaan...." Ryuichi preßte sein Gesicht an ihre Seite und schien mit sich und der Welt glücklich zu sein. Yuki war ebenfalls mit im Flugzeug, nur daß sich Shuichi an ihn klammerte und gar nicht mehr loslassen wollte. "Yuki-Yuki-Yuki." Shuichi vergaß seine Umgebung. Hiro und Suguru seufzten im Chor, aber ein spöttischer Blick vonn Yuki brachte beide zum verstummen. Nächster Morgen, andere Erdhälfte. Nervös schritten Tatsuha und Ayaka in dem abgesperrten VIP-Bereich auf und ab. Da sie die engsten Vertrauten von BAD LUCK waren, hatte man ihnen Einlass gewährt und sie warteten seit zwei Stunden auf die Ankunkt von ihren Freunden. Plötzlich wurde es laut und sie horchten auf. "Shuichi, hör auf damit... das ist ein Geschenk für Touma-san !" Fuu versuchte vergeblich eine Nachbildung der Freiheitsstatue aus Schokolade vor ihrem verfressenen Freund in Sicherheit zu bringen und wurde nur von Yuki gerettet, der den zappelnden Rotschopf einfach am Hosenbund packte und mit sich schleifte. Die Verbindungstür ging auf und als erstes warf sich Ayaka in Hiros Arme. "Hiro... du hast mir so sehr gefehlt !" flüsterte sie und schniefte, während der Gitarrist sie fest umarmte. "Ja, du mir auch..." "Suguru-chan !" Tatsuha stürzte sich begeistert auf den verlegenen Keyboarder, der ihm hilflos ausgeliefert war. "Nenn mich nicht "chan" !" murmelte Suguru mit hochroten Kopf, als Fuu und Shuichi neben ihm erschienen. "Oho, Suguru-chan also ?" fragte Fuu grinsend und stieß ihn in die Seite. "Ohayo, Suguru-chaaaan !" "HÄNDE WEG von meinem Suguru !" Tatsuha riß den verdutzten Suguru in eine Umarmung und Fuu winkte ab. "Schon gut... meine Güte... du bist ja fast so schlimm wie Shuichi..." "Was soll das jetzt heißen ?" fragte der und schaute Fuu mit großen Augen an. "Gehen wir." kurz angebunden wie immer und ohne sich um seinen Bruder zu kümmern, griff Yuki nach Shuichis Arm und zog ihn mit sich hinnaus, wo sie von Blitzlichtgewitter begrüßt wurden. K scheuchte Hiro, Suguru und die anderen hinnaus. "Kommt schon... euer Empfangskomittee wartet draußen auf euch !" Sakano atmete tief aus. "Geschafft." murmelte er und sah etwas glücklicher aus als sonst. K beugte sich beim vorübergehen leicht über ihn. "Hm... Sakano-san... du bist noch längst nicht so geschafft, wie du sein wirst..." murmelte der Manager leise grollend in Sakanos Ohr und Sakano riß die Augen auf. "Wah...." Ryuichi sah zu Fuu und machte lächelnd eine Bewegung zur offenen Schiebetür, hinter der eine Horde Journalisten auf sie wartete. "Wollen wir ?" fragte er zärtlich und Fuu zog ihn an ihre Seite. "Ja, mit dir an meiner Seite... immer." Gerührt strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Fuu..." Später, als die beiden eng umschlungen in der vertrauten Dunkelheit lagen spürte Fuu, wie Ryuichi leise lachte. "Was ist ?" fragte sie schlaftrunken. "Nichts... es ist nur... als ob eure Amerika-Tournee auch für mich einen Neuanfang bedeuten würde," meinte Ryuichi und rieb mit seiner Hand sanft über ihre nackte Schulter. "Aishiteru... Fuu." murmelte er und küßte sie sanft. Fuu grub ihre Finger in die Haut seiner Brust und vertiefte den Kuß. "Dafür brauche ich keine Worte... um das zu wissen..." flüsterte sie an seinen Mund und zog ihn noch enger an sich, "aber... trotzdem....Aishiteru, Ryuichi... Itsumade mo...." ~Owari~ Kommentar : ja, ich weiß, ich hab wirklich sehr lang für den letzten Teil gebraucht, ab er das hatte seine Gründe... ich wollte alle offenenen Geheimnisse *g* in den letzten Teil packen und ... noch bischen Romantik dazu... *lol* und tja, eine hoffnungslose Schnulze sollte es auch nicht werden.... nyaaaa.... und jetzt ist es zu Ende *sniff* .... ich erwarte ein paar schöne Comments von euch XD die mich darüber hinwegtrösten, daß ich endlich meine bislang längste FanFic (wenn man Teil 1, also Kaze ni nare - Become a wind dazurechnet) zuende geschrieben hab.... Also, ich hoffe, ihr lest mich und meine anderen FFs auch weiter XD Eure Kishuku aka Nuriko Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)