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Reqium of Darkness & Quiet Symphony

Walker x Kanda
von

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Teil 2: Quiet Symphony

Der Umschlag blieb unversehrt…

Den gesamten Weg über hatte ich ihn bei mir behalten und war trotzdem froh, mich hier und jetzt von ihm trennen zu können, ihn in die Hände Komuis zu geben. Hinter seinem Schreibtisch hatte er schon gesessen, als ich sein Büro betreten hatte und scheinbar hatte er auch nicht vor, in absehbarer Zeit den Platz zu verlassen. In gewissem Sinne schien er festgewachsen und sich wirklich aufzurichten, bewerkstelligte er kaum. Seinem Gesicht war eine klare, wenn auch nur zu bekannte Müdigkeit anzusehen, als er mir lahm den Arm entgegenstreckte und die Unterlagen entgegennahm. Sofort wurde die Aufschrift des Umschlages begutachtet und seinem Gesicht war anzusehen, dass er seine Momente benötigte, um damit etwas anfangen zu können.

Ein knappes, zufriedenes Nicken schaffte dann eine winzige Wiedergutmachung und vorerst fand der Umschlag seinen Platz inmitten der wahllosen Unterlagen, die den Schreibtisch des Abteilungsleiters ausmachten. So, wie ich mich aufrichtete, lehnte auch er sich wieder zurück, genoss die Polsterung seines Stuhles und griff nach der Tasse frisch gebrühten Kaffees, aus der noch der leichte Dunst aufstieg. Unter dem Tisch streckte er auch die Beine von sich und ein leises Seufzen entrann ihm, als er die Tasse zum Mund hob und abermals nahmen mich seine dunklen Augen unter die Lupe.

Intensiver, als zuvor.

„Und du bist unversehrt?“, erkundigte er sich, bevor er an dem Kaffee nippte, den Mund unter der Hitze verzog und das Getränk im Mund wendete.

Sobald sie endlich den Umschlag losgeworden war, hatte meine Hand eine Stütze in dem Waffengurt gefunden. Reglos verharrte sie auf der schwarzen Scheide und selbstverständlich nickte ich. Mein äußeres Erscheinungsbild mochte nicht danach aussehen aber den Umständen entsprechend, fühlte ich mich gut. Ich befürchtete, den Zopf in der Eile nicht perfekt gebunden zu haben, ebenso wenig Zeit blieb, sich das Gesicht zu waschen und sobald ich näher darüber nachdachte, meinte ich, noch die Reste des Schmutzes auf meiner Haut zu spüren. Auch meine Uniform zeugte von den harten Kämpfen, die den Erfolg der vergangenen Mission ausmachten. Es war schwierig gewesen… anstrengend und langwierig. Gefahren hatte es gegeben und so einige Momente, die schnelle Reaktionen forderten. So, wie beinahe jeder Außendienst. Es war also nicht der Rede wert und ziellos regte ich die Finger im schwarzen Handschuh, spürte das Spannen des robusten Stoffes.

„Ich bin in Ordnung.“ Flüchtig senkte ich die Augen zu meiner Hand, verlagerte das Gewicht auf das andere Bein. „Mit den Außerplanmäßigkeiten ließ sich fertig werden.“

„Mm… das ist gut.“ Komui gönnte sich einen weiteren Schluck, bevor die Tasse ihren alten Platz fand und ich stieß einen tiefen Atemzug aus. „War die Verstärkung pünktlich?“

Die Verstärkung…

Was für eine Erinnerung…

Ich schürzte die Lippen, wandte mich zur Seite und schenkte meinen müden Knien die Entspannung durch die Kante des Schreibtisches, an welche ich mich lehnte.

„Alles andere, als das.“ Somit verschränkte ich die Arme vor der Brust und kreuzte die Beine. „Die sind am anderen Ende der Stadt gelandet.“ Die alte Missstimmung bekam mich zu fassen und aus Komuis Richtung drang ein undeutliches Murmeln zu mir. „Die Koordinaten müssen fehlerhaft gewesen sein. Die Unterstützung war zu nichts nutze.“

„Ah.“ Annähernd schmerzvoll ließ Komui den Kopf zur Seite sinken, fand Halt in der Hand, mit der er sich die müden Augen rieb.

„Es wäre um einiges leichter gewesen, wären die den Rauchwolken gefolgt, anstatt sich blind an die Instruktionen zu halten.“ Ein längst vergessen geglaubter Frust lebte in mir auf und Komui war immer noch an seinem Gesicht zugange. „Zwei Stunden nach Beendigung der Gefechte tauchten die auf. Eine ganz tolle Unterstützung war das.“ Ich verzog den Mund, schüttelte in der alten Ungläubigkeit den Kopf. Unterdessen fand Komui zur aufrechten Haltung zurück, räusperte sich.

„Gab es viele Verluste?“

„Sachschäden massenhaft…“, antwortete ich und hatte somit auch schon wieder damit abgeschlossen. „Vermutlich auch so einige Finder.“ Meine Knie mahnten mich der unvorteilhaften Haltung und so löste ich mich von dem Schreibtisch, ließ die Arme sinken. Vertieft starrte Komui auf die Unterlagen, die sich vor ihm häuften. „Verluste an Exorzisten wurden nicht verzeichnet.“

Soweit ich es gehört hatte. Er könnte einfach anrufen und sich erkundigen, anstatt auf Tatsachen zu vertrauen, denen ich kaum Beachtung geschenkt hatte, doch er wirkte zufrieden mit dieser Auskunft.

„Ist gut… danke.“ Wieder bekam er die Tasse zu fassen und wenn auch zermürbt und unwillig, er richtete sich auf. Seine Haltung bewies, dass er sich der alten Arbeit zu widmen hatte und wirklich verschaffte er sich einen knappen Überblick, bevor er zu mir aufspähte. „Dann will ich dich nicht länger aufhalten. So, wie du aussiehst, gehörst du ins Bett.“

Ja, durchaus.

Das war mein Weg und kein anderer. Nickend stemmte ich die Hände in die Hüften und schon raschelte das Papier der Unterlagen, als Komui nach einem Berg aus Schriftstücken langte.

„Schlaf dich aus.“ Beiläufig zog er an einer Mappe und ich wurde auf den Stapel aufmerksam, verfolgte auch unbeteiligt, wie der obere Teil zur Seite rutschte und raschelnd zu Boden ging. „Ah…!“, die Mappe, auf die er aus war, hielt er in der Hand und nur kurz lehnte er sich aus dem Stuhl und besah sich das Chaos. Ich verlor weitaus schneller das Interesse daran. Meine Zähne bekamen die Unterlippe zu fassen und die Mappe wurde säuberlich auf der halbwegs ebenen Arbeitsfläche abgelegt. „Und wenn du ausgeschlafen bist, kommst du bitte wieder zu mir. Wie es aussieht, musst du dich morgen wieder auf den Weg machen.“

„In Ordnung.“

Der morgige Tag lag außerhalb meiner Gedanken. Es war nicht sinnvoll, sich damit zu befassen, während sich die Sinne und der Körper nur noch nach der Matratze sehnten. Komui lehnte sich erneut zur Seite. Er starrte hinab, schien etwas zu erspähen und erhob sich träge aus dem Stuhl. Das schien es gewesen zu sein. Ich bestand darauf und nur flüchtig hob ich die Hand, als er schon vor dem Berg kauerte und in ihm zu wühlen begann.

„Ja… ähm… dann bis morgen“, vernahm ich noch seine Stimme inmitten des Knitterns und Raschelns, als ich mich abwandte und in bequemen Schritten den Raum verließ. Als ich die Tür hinter mir schloss, tastete ich bereits nach dem Mugen. Das Stöhnen und den Tatendrang der Wissenschaftler unbeachtet lassend, ertastete ich auch den Riemen, löste ihn und zog die Scheide aus der Schlaufe. Sicher hielt ich sie umschlossen, als ich mich wieder in Bewegung setzte, an den Schreibtischen der Wissenschaftsabteilung vorbeizog und kurz darauf den kühlen Flur erreichte.
 

~*tbc*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-10-17T09:57:00+00:00 17.10.2010 11:57
Ich find es abwechslunsgreich dass du mal so und mal so geschrieben hast. ich bin auch neugierig um was es in dem zweiten Teil so geht.
Von: abgemeldet
2010-10-16T18:56:54+00:00 16.10.2010 20:56
yeah, das zweite Kapitel geht los. Ich muss mich erstmal umstellen,weil jetzt ist es ja Yuu in der ersten Person. Ich bin gespannt wie sich das zu Allen unterscheidet weil die beiden sind ja auch voll unterschiedlich. bin nach wie vor begeistert
:3 fluffl


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