Hametsu no jinsei no unmei von Animegirl_07 (Zerstörte Welt) ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Leise drang eine Stimme an Rox' Ohr. Er wand sich im Halbschlaf. Er hatte keine Lust aufzustehen. Müde blinzelte er, schloss dann aber wieder die Augen und versuchte erneut einzuschlafen. Die Stimme wurde lauter. Irgendwer wanderte in ihrem Lager umher. Zuerst blieb er ruhig. Mit größter Wahrscheinlichkeit war es einer seiner Begleiter. In ihrer Gegenwart musste er sich keine Sorge machen. Auf einmal hörte er Schritte. Unter den Füßen des Unbekannten knirschte der Tau. Er wusste, diese Person trat auf ihn zu. "Hey, Kleiner! Aufwachen", erklang diese Stimme wieder. Dieses Mal aber klar und deutlich. Sofort zog ein Gefühl des Entsetzens durch Rox' Körper. Er blieb regungslos liegen und versuchte den Schock zu verarbeiten. Diese männliche, ruhige Stimme, die an sein Ohr drang, gehörte keinem seiner Begleiter. Eine fremde Person stand direkt neben ihm. Er versuchte sich schlafend zu stellen, doch irgendwann hielt er es nicht mehr aus. Neben ihm befand sich noch immer der Fremde. Er rührte sich kein Millimeter. Die Stille, die entstand, ließ Rox glauben, er wäre alleine. Vorsichtig blinzelte er und versuchte jemanden auszumachen, als sein Blick direkt in das Gesicht einer ihm unbekannten Person fiel. Der Mann mit den weißen Haaren bemerkte dies sofort. Er grinste in sich hinein. "Guten Morgen", hauchte er über seine dunklen Lippen. In einem weiten Hakama gekleidet stand er vor ihm. "Du bist also Rox?", erklang seine Stimme, die dem Blonden einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Wer war das?! Er war nicht fähig dazu etwas zu sagen. Kein Ton drang aus seinem trockenen Rachen. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete er den Fremden und fühlte sich ziemlich unwohl in seiner Haut. Er schaffte es kaum seinen Blick abzuwenden, obwohl er gerne nach seinen Begleitern gesehen hätte. Funar und Saphi schliefen wahrscheinlich noch. Er schluckte. Doch der Kloß, der in seinem Rachen steckte, verschwand dadurch nicht. Nachdem er nach einigen weiteren Minuten kein Wort sprach, grinste sein Gegenüber. Der fremde Mann musterte Rox ausgiebig. War er ein Monster aus diesem Wald?, kam es ihm in den Sinn. Rox musste sich zusammenreisen. Die Nacht über hatte er dieses Unbehagen, das ihn plagte, vergessen. Nun kam es ihm wieder hoch. Monster lebten in diesem Wald. Und diese Ungeheuer konnten sicher jegliche Gestalt annehmen. Dieser Typ! Er musste eines dieser Monster sein! "Rinuak scheint einen Narren an dir gefressen zu haben. Wüsste ich weswegen, könnte ich ihm helfen", meinte der Fremde auf einmal. Als Rox ihm so zuhörte erklang ihm dieses eine Wort nicht so, wie er es vielleicht hätte deuten sollte. "Ihm" vernahm er nicht als Rinuak, sondern er empfand, als spräche der Fremde von einer weiteren Person. Trotz dessen begriff er weiterhin nichts. Wer war Rinuak? Viel mehr aber fragte er sich, wer diese unbekannte Person ihm gegenüber war. „Sag mir, kannst du irgendetwas besonderes?“, wollte der Weißhaarige wissen und betrachtete Rox abschätzend. Sein Blick glitt über das kurze, goldene Haar und blieb an den himmelblauen Augen hängen. Er grinste hämisch, denn er merkte wie verwirrt Rox in diesem Moment war. Der Blonde verstand nicht, was er damit andeuten wollte. Es klang, als glaubte er Rox wäre ein Gegenstand oder hatte übersinnliche Kräfte, die ihm selbst noch verborgen blieben. Nein, er hatte keine Talente. Sein Leben hatte man ihm zerstört, bevor er anfangen konnte. Jetzt versuchte er den Grund zu erfahren, mehr nicht. „Koronkos!“, rief plötzlich jemand hinter ihm den Namen, der dem Fremden gehörte. Als Rox aufblickte erhaschte er nur noch einen flatternden Mantel, der an ihm vorbeizog und erst dann zum Stillstand kam, als sich dessen Besitzer an den Hals des Weißhaarigen warf. Verwirrt blinzelte Rox. Er erkannte Saphi, der über dieses Wiedersehen sehr glücklich zu sein schien. Koronkos, wie der Unbekannte hieß, entgegnete dieser Umarmung lächelnd. „Lange nicht gesehen“, meinte er und blickte in das strahlende Gesicht des Blauhaarigen. Dieser nickte sofort. „Ja! Wo warst du die ganze Zeit?! Als ich nach dir rief bist du nicht erschienen!“ Der schmollende Ausdruck auf Saphis Gesicht brachte Koronkos einige Schuldgefühle ein. Er erklärte es ihm natürlich und sofort war alles andere vergessen. „Ich musste jemanden beobachten und konnte daher nicht kommen. Es tut mir leid, aber ich hoffe, du hasst mich deswegen nicht?“ Sofort legte sich wieder ein liebevolles Lächeln auf Saphis zarte Lippen. „Nein! Ich habe dich trotzdem lieb!“, entgegnete er ihm, als auf einmal eine raue Stimme erklang. “Was willst du hier?“ Rox kannte den Mann, dem diese gehörte. Die einzige noch einigermaßen normale Person schien wach geworden zu sein. Er wand sich um, denn er wollte den letzten seiner Begleiter begrüßen, als er wieder etwas an sich vorbei schweben sah. Dieses Mal einen langen, braunen Zopf. Schon stand der großgewachsene Mann neben Saphi. „Ich habe dich etwas gefragt!“, erklang seine dunkle Stimme bedrohlich. Seine dunkelroten Augen leuchteten gefährlich glühend auf. Ein kalter Schauer rieselte Rox' rücken herab. In diesen kurzen Moment wirkte Funar gefährlicher denn je. Saphi, der über das plötzliche Auftreten seines Begleiters erschrak, blickte kurz danach leicht zögerlich hinauf. Er blinzelte. Auf seinen Wangen zeichnete sich ein Hauch von Röte ab. Er schluckte. Noch immer konnte er das Gestrige kaum glauben. Es war wie ein Traum. Ein wundervoller Traum. Koronkos, der Saphis eigenartige Gefühlsregung bemerkte, grinst hinterlistig. Er ahnte bereits, was sich hier abspielte. „Hi Funar! Hab dich schon vermisst“, meinte er und ein ironischer Ton schwebte in seiner Stimme mit. Sofort wechselten beide einen Blick. Rox wurde das Gefühl nicht los, dass diese beiden Männer sich nicht leiden konnten. Eine angespannte Stille entstand zwischen allen. Funar und Koronkos hielten den Blickkontakt aufrecht. Rox traute sich kaum einzuschreiten. Er schluckte. Dann wand er sich ab. Von Koronkos schien keine Gefahr mehr auszugehen, schließlich wusste er Funar auf seiner Seite. Somit machte er sich dran seine Sachen zusammenzupacken. Saphi ertrug diese Stille ebenso wenig. Er verließ die beiden und trat zu Rox, der derweil an einer großen Ulme lehnte. Er hatte bereits seine Sachen fertig zusammengeräumt. Sie grüßten sich. Ein liebevolles Lächeln umflog die zarten Lippen des Blauhaarigen, als er sich ebenfalls an den Baumstamm lehnte. Ein leises, kaum hörbares Seufzen entkam ihm. Eine Weile betrachtete Rox den anderen nur schweigend, bevor er ihn dann fragte: „Saphi, wer ist das? Woher kennt ihr euch?“ Er konnte sich natürlich die Antwort bereits ausmalen, viel lieber wollte er es aber von seinem Begleiter erfahren. Somit begann er ein Gespräch und bekam etwas Neues mit. Der Gefragte blickte neben sich und seine braunen Augen blieben an den blauen des anderen hängen. Danach schwebte seine Aufmerksamkeit wieder hinüber zu den beiden anderen, die noch immer auf der Lichtung standen und sich anschwiegen. Kurz seufzte er, dann erzählte er: „Koronkos ist ebenso ein Diener unseres Meister. Insgesamt sind wir zu viert. Laures, den letzte im Bunde, wirst du wahrscheinlich im Schloss begegnen. Eigentlich finde ich Koronkos echt nett, aber Funar schein ihn nicht sehr zu mögen. Liegt bestimmt daran, dass Koronkos unserem Herrn nicht gerne dient, wie es Funar von ihm erwartete.“ Somit endete der und lächelte wieder. „Und was läuft zwischen dir und Funar?“ Erwartungsvoll betrachtete Rox ihn. Über seine Begleiter und ihren Herr wusste er rein gar nichts. So kannte er auch nicht die Beziehungen zwischen allen. Aber er hatte sofort bemerkt, dass Funar Saphi näher stand, als es Koronkos tat. Eigentlich erwartete Rox eine lächelnde Antwort, in der man ihm erzählte, dass sie sehr gut befreundet waren und sich lange kannten. So etwas hatte er sich jedenfalls ausgemalt. Als Saphi aber plötzlich den Blick senkte und nur noch verstohlen Funar beobachtete, wusste Rox kaum etwas zu sagen. Mit solch einer Reaktion hatte er nicht gerechnet. Somit konnte er auch nicht selbst darauf reagieren. Leise murmelte dann Saphi Rox etwas zu, so dass auch nur er es verstand. „Ich wüsste selber gerne, wie ich zu ihm stehe. Es ist eigenartig… seit gestern… ich…“ Er verstummte kurz und dachte nach. „Lassen wir es lieber“, seufzte er. Er drückte sich von der dunklen Rinde hinter sich ab und ließ Rox stehen. Verwirrt blieb der Junge stehen und betrachtete nur noch den Rücken des sich entfernenden Saphis. Nach diesem Gespräch hatte sich kaum eine Antwort aufgetan, dafür waren viel mehr Fragen dazu gekommen. Je tiefer er in all dies hinein gezogen wurde, desto seltsamer und geheimnisvoller kam ihm alles vor. Seine Begleiter waren ihm ein Rätsel, ebenso wie es jede Person war, die ihm je begegnete. Er konnte sich schlecht in andere hinein versetzen, obwohl er es sich oft wünschte, denn er hatte Angst andere mit seinem Verhalten und seinen Fragen zu verletzen. So gab er sich auch die Schuld daran, dass er sein Leben lang in Einsamkeit verbrachte. „Fuuuuuunar!“, sang Saphi den Namen des anderen. „Wir müssen weiter! Unser Meister erwartet uns bereits ungeduldig!“ Lächelnd trat er zwischen die beiden anderen Männer. Sofort bekam er all die Aufmerksamkeit, die er sich mit dieser Aktion erhofft hatte. Kurz strahlte er Funar an, wie er es immer tat, doch wand er sich kurz danach an Koronkos. Sanft legte er seine beiden Hände auf den Stoff über dessen Brust und sah ihm tief in die Augen. Rox traute kaum seinen Augen. Anscheinend hatte Saphi einen Drang dazu, anderen zu nahe zu treten, oder er war verdammt unschuldig und bemerkte nicht in welcher ungünstigen Situation er sich reinritt. „Unsere Wege trennen sich hier, oder möchtest du vielleicht mit uns kommen?“, fragte Saphi mit einem verführerischen Lächeln. Aus großen, dunklen Augen sah er den anderen bittend an. Funar, dem dies nicht entging, durchzog ein ungewohntes Gefühl. Eine starke Wut, die er das erste Mal in solch einem Umfang spürte. Ein Drang durchlief ihn, Saphi an sich zu ziehen und Koronkos mit irgendeinem Zauber außer Gefecht zu setzten. Nur schwerlich konnte er diesen Wunsch unterdrücken. Stattdessen meinte er entschieden: „Nein! Ich bin dagegen! Er kommt auf keinen Fall mit!“ Saphi wand sich um und ihre Augen trafen sich. Die dunklen Rubine zogen ihn magisch an, aber er musste dem widerstehen. Über diese unerwartete Reaktion waren Saphi sowie Rox verblüfft. Rox, der sowieso nichts mehr verstand, zermarterte sein Gehirn, damit er endlich irgendetwas raffte. Saphi erging es auch so. Es war das erste Mal, dass Funar klar und deutlich zeigte, dass er etwas nicht wollte, außer die wenigen Male in denen Saphi versucht hatte ihn zu verführen. Er schüttelte diesen Gedanken beiseite. „Ich wäre schön blöd, wenn ich nicht mitkommen würde“, erklärte sich Koronkos plötzlich bereit mitzugehen. Ein hämisches Grinsen huschte über seine Lippen. Man hatte ihm eine Change geboten Funar zu ärgern. Diese musste er mit allen Mitteln nutzen. Denn er bemerkte plötzlich Funars Schwachstelle, die er ihm gerne streitig machen wollte. Die roten Augen leuchteten bedrohlich auf. Funar ballte seine Hände zu Fäusten und jeder Muskel seines Körpers spannte sich an. Saphi bemerkte diese Wut, aber er nahm seine Einladung, die er gegenüber Koronkos ausgesprochen hatte, nicht zurück. Er hoffte, dass beide sich zusammenrissen, um das Beste aus dieser Situation zu machen. Schließlich ging dieser Streit nicht nur von Funar aus, Koronkos traf ebenso die Schuld daran. „Rox! Wir gehen weiter!“, rief er winkend und versuchte seine betrübten Gedanken zu überspielen. Sanft griff er nach den Handgelenken der beiden anderen und zog sie mit sich. Koronkos freute sich bereits auf ihre gemeinsame Reise. Funar aber verfluchte bereits jetzt schon das bevorstehende Abenteuer. Genervt sauste eine Augenbraue hinauf. Sein Finger tippte unruhig gegen den Knochen, der die Armlehne des Thrones darstellte. Rinuak starrte missbilligend auf den Spiegel, der nur noch sein eigenes Spiegelbild reflektierte. Das Bild, das ihm zuvor gezeigt wurde, hatte sich bereits aufgelöst. Er hatte alles verfolgt und über das plötzliche Auftauchen des Windmagiers zeigte er sich nicht sehr erfreut. Innerlich wühlte es ihn auf, äußerlich versuchte er einen ruhigen Eindruck zu hinterlassen. Er war es bereits gewohnt, dass man seine Befehle missachtete. Koronkos hörte nicht auf ihn. Rinuak wusste noch nicht einmal den Grund, aber er hätte ihn gerne erfahren. Schlimmer aber war für ihn, dass sich der Windmagier bei Rox blicken ließ. Eigentlich hatte er sich das Treffen aufheben wollen für das Festmahl, das sie zu Ehren des Jungen veranstalteten. Er wusste nicht, wie Koronkos sich benehmen würde und hier im Schloss könnte er ihn unter Kontrolle halten. Nun musste er sich auf Funar verlassen. Jetzt musste er sich etwas einfallen lassen, damit seine Pläne nicht ins Wanken gerieten. Auf Funar konnte er sich verlassen, dass wusste er gewiss. Doch benötigte er jemanden, der Koronkos besser unter Kontrolle hatte. Sofort fiel ihm jemand ein. Es tat ihm leid, trotzdem musste er sich ein weiteres Mal an ihn wenden. Konzentriert schloss er die Augen. Friedlich schlummerte Laures auf seiner weichen Couch. Die Sonne schien schwach durch das Fenster. Ihre Strahlen erwärmten den Parkettboden. Der unberührte Teil des Raumes blieb kalt. Es fröstelte den Feuermagier, während er in seinem Traum hing. Sein Körper zitterte leicht. Es herrschte Stille, nur der Fernseher lief leise mit und zeigte die neusten Nachrichten aus der Welt der Menschen. Laures bemerkte nicht die Einsamkeit um ihn herum, denn diese war ihm bereits zur Gewohnheit geworden. Seit Jahren lebte er hier alleine, aber auch unglücklich. „Laures …“, erklang eine wohlig warme Stimme an seinem Ohr. Der Träger dieser Stimme war ihm vertraut und der Klang ließ ihn in einen wundervollen Traum entschweben. Ein Leben nur mit ihm, glücklich in Zweisamkeit. „LAURES!“, dröhnte es plötzlich. Der Traum zerplatzte wie eine Seifenblase. Er schrak auf und setzte sich auf. Sein Blick wanderte durch das Zimmer. Niemand war zu sehen. Auf einmal erstarrte er. Vor ihm erschien schwach eine Gestalt und in kürzester Zeit wurden die Umrisse schärfer, bis Laures ihn komplett erkannte. Ein Mann mit langen, pechschwarzen Haaren starrte ihn aus goldenen Auen an. Die schmalen, dunklen Lippen, die Laures zu gerne liebkosen würden, verformten sich zu einem Lächeln. Er schluckte. Obwohl es nur ein Hologramm seines Meisters war, das in seinem Wohnzimmer erschien, musste er sich zusammenreisen, nichts Blödes zu sagen oder anzustellen. Sofort sprang er vom dunklen Poster auf. Ehrfürchtig kniete er sich nieder. Das warme Parkett unter seinen kalten Füßen wirkte wohltuend. „Meister! Es ist mir eine Ehre Sie in meinem bescheidenen Heim begrüßen zu dürfen.“ „Lass dieses lästige Geschwafel und steh wieder auf“, befahl der Herrscher sofort. Laures gehorchte und tat, wie ihm geheißen. Schweigend blickte er seinem Herrn in die goldenen Augen. So sehr wünschte sich der Diener seinen Meister wirklich in dieser Wohnung, nicht nur sein Hologramm. Rinuak rieb sich die Schläfe und dachte nach. Entschuldigend meinte er dann: „Es tut mir leid, wieder deine Zeit in Anspruch nehmen zu müssen, aber ich weiß nicht an wen ich mich sonst wenden könnte.“ Laures fühlte sich gut. Anscheinend schien Rinuak ihm zu vertrauen. Dieses Vertrauen wollte er nicht zerstören und mit einem Lächeln auf den Lippen verneigte er sich. Wie könnte er je einen Wunsch seines Meisters abweisen. Hoffnung stieg in ihm auf. Vielleicht gab es doch noch eine Chance für ihn und sich. Dieses Vertrauen. Würde er sich genug anstrengen, vielleicht würde Rinuak ihm mehr Gefühle entgegenbringen, als er es Rox gegenüber tat. „Ihr Wunsch ist mir Befehl“, erklang seine Stimme fest und forderte damit diese Bitte zu hören. Noch hielt er seinen Blick gesenkt und wartete auf die Worte. Sein Meister räusperte sich. Nun erhob der Rothaarige erwartungsvoll seinen Blick. Sein Gegenüber begann zu sprechen, als Laures plötzlich ein kalter Schauer über den Rücken lief. Damit hätte er rechnen müssen, doch hatte er es verdrängt. „Es geht wieder um Koronkos. Ich mache mir Sorgen, da er sich Rox und seinen Begleitern angeschlossen hat. Ich weiß nicht, ob Funars Anwesenheit ihn von bestimmten Sachen abhalten wird. Deswegen wäre ich dir sehr verbunden, wenn du Rox vor Koronkos beschützen könntest.“ Ernst und beständig betrachteten seine goldenen Augen den jungen Mann vor sich. Mit leicht geöffnetem Mund und geweiteten Augen betrachtete Funar seinen Herrn ungläubig. Hatte er zuvor ein Gefühl des Glückes gespürt, verschwand dieses rasend schnell und machte Platz für eine Panik. Er wollte Koronkos nicht wieder begegnen. Der Windmagier kam ihm jedes Mal ein Stück näher und langsam bereitete ihm das Sorgen. Denn er hatte bereits merken müssen, dass sein Körper intensiv auf jede Berührung, die von Koronkos ausging, reagierte. Am liebsten hätte er vor Wut getobt und hätte die Bitte seines Meisters dadurch abgeschlagen, aber das konnte er einfach nicht tun. Nicht gegenüber seinem Meister. Also zwang sich der Feuermagier dazu, ruhig zu bleiben, egal wie schwer ihm dies fiel. Mit einem leichten Nicken antwortete er seinem Herrn und ging ein weiteres Mal auf die Knie. „Sie können sich auf mich verlasse, Meister“, versprach er mit fester Stimme. Ein glückliches Lächeln umspielte die Lippen des Herrschers. Diese Antwort gefiel ihm. „Vielen Dank, Laures. Ich wusste, ich kann dir diese Aufgabe ohne Bedenken anvertrauen.“ Sofort danach verabschiedete Rinuak sich bereits und das Hologramm löste sich auf. Wieder einmal blieb Laures alleine in seinem Haus zurück. Er schluckte, schloss seine Augen und versuchte eine innere Ruhe zu finden. Es gelang ihm nicht. Kurzerhand sprang er auf. Wütend ballte er seine Hand zur Faust und schlug diese in das weiche, dunkle Polster seiner Couch. „Verdammt!“, rief er zornig. „Ich bin doch so blöd! Irgendwann schaufle ich mir mit meiner Dummheit mein eigenes Grab!“ Ein Beben erfasste seinen Körper. Er hasste sich für seine Treue. Niemals würde er es schaffen, Nein zu sagen. Egal wie schwer die Aufgabe schien, er sagte ja, denn er wollte Rinuak begeistern. Jetzt hatte er den Salat. Er musste in die Höhle des Löwen. Er musste zu Koronkos. „Wie gehe ich das jetzt nur an?“, fragte er sich selber und bettete seinen Kopf auf das Polster, während er sich auf das helle Parkett sinken ließ. Er fing an zu Grübeln. Es war Rinuaks Wunsch, er musste diesen Auftrag beenden. So schwer erschien es ihm auch nicht, wäre die Person, der er dabei notgedrungener Weise begegnen musste, nicht Koronkos. Wie sollte er ihm entgegentreten? Was sollte er sagen? Und, wie würde sein Körper reagieren? Er hatte Angst davor, dies herauszufinden. Selbst der bloße Gedanke daran, machte ihn nervös. Der Windmagier würde sich mit größter Wahrscheinlichkeit riesig über seinen Besuch freuen. Laures wusste dies, ohne es sich vorstellen zu müssen. Zu gerne würde er mit den anderen beiden Magiern reisen, damit er dem Windmagier nicht alleine begegnen müsste. Das war es! Er hatte eine Erleuchtung, einen Einfall. Er beschloss sich ihnen anzuschließen, um dann mit seiner eigenen Anwesenheit Koronkos von Rox abzulenken. Denn was der Windmagier wirklich wollte, war nicht der kleine Blonde sondern der Feuermagier selbst. Koronkos hegte ein starkes Verlangen nach Laures. Er wollte ihn ganz für sich haben, dass wusste Laures. Doch vermutete er nicht, dass da noch mehr dran sein würde. Der Windmagier verzehrte sich nach seinem Körper, aber mehr war unvorstellbar. Für so etwas war Koronkos nicht zu haben. Schnell schüttelte Laures seinen Kopf. Er durfte nicht mehr daran denken. Der Plan war perfekt und an diesem würde er sich richten, egal wie Koronkos reagieren sollte! Somit beschloss er es. Bevor er aber losstürmte legte er sich noch kurz aufs Ohr. Er wollte Energie tanken, um fit für die Begegnung zu sein, schließlich ahnte er nicht, was ihn erwarten würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)