Das Bildnis einer Kurtisane von Emily_Clark ================================================================================ Kapitel 10: Das Ende eines Märchens ----------------------------------- Ezio wachte auf und fand Leonardo neben sich. Er lächelte, weil Leonardo ihn schon ansah. „Wie lange bist du schon wach, Leo?“ fragte er mit rauer Stimme. Er schüttelte den Kopf. Ezio stand auf und zog sich die Hose an. „Wo willst du hin?“ wollte Leonardo wissen. „Ich muss mit Beatrice sprechen.“ „Dann komme ich mit.“ flötete Leonardo und zog sich ebenfalls an. Plötzlich wurde er von Ezio geküsste. Er ließ wieder von Leonardo ab und ging zu Beatrices Zimmer. Er klopfe an und wartete ab. Es kam keine Antwort und er öffnete die Tür. „Sie ist nicht da. Gehen wir sie unten suchen.“ Leonardo nickte zustimmend und lief Ezio erneut hinterher. Auf dem Korridor begegnete er seiner Schwester, die einige Bücher trug. „Guten Morgen, Claudia. Ist dir Beatrice heute schon begegnet?“ „Guten Morgen, Bruder. Ich bin gerade erst aufgestanden. Ich habe sie noch nicht gesehen, frag doch Onkel Mario.“ Aber auch sein Onkel wusste nicht wo sie war. Der Tag verstrich während er mit Leonardo seine Zeit verbrachte. Aber Ezio, kam es langsam seltsam vor, dass Beatrice nicht auffindbar war und keiner wusste wo sie war. Also beschloss er noch einmal in ihr Zimmer zu gehen. Es lag friedlich im fahlen Schein der Sonne, die sich ab und an zwischen den Wolken hervor schob. Er ließ seinen Blick über ihre Kommode schweife und dann über ihr Bett. Für seine Verhältnisse sah das Zimmer normal und aufgeräumt aus. Das Bett war gemacht und alles stand ordentlich herum. Dann sah er wie aus einer Truhe, etwas heraus hang. Er ging hin und öffnete die Truhe. Das was eingeklemmt war, war ein Brief. Das Siegel war zwar gebrochen aber erkannte das Wappen der Borgia. Eilig las er den Brief und legte ihn wieder zurück. Einen Augenblick musste er förmlich verkraften was er gelesen hatte. Kaum war Beatrice wieder bei ihm, wurde sie ihm erneut entrissen. Verdammt! Was hat sie gesagt, wo sich Cesare aufhält? Er fuhr sich durch sein Haar und dachte angestrengt nach. War es Neapel? Er schüttelte den Kopf. Dann fiel es ihm wieder ein. „Roma!“ Sofort machte er auf der Stelle kehrt und stürmte aus dem Zimmer in das Seinige. Er legte seine Ausrüstung an und machte sich auf den Weg. „Wo gehst du hin?“ fragte Leonardo der Probleme hatte, mit ihm Schritt zu halten. „Ich kann es dir nicht sagen.“ Gerade wollte Leonardo einen Einwand bringen, da wurde von Ezio in eine schmale Gasse gezogen. Er presste seine Lippen verlangend auf die von Leonardo. Er seufzte in den Kuss hinein und legte seine Arme um seinen jüngeren Geliebten. „Bleib einfach hier. Ich muss nur Beatrice zurück holen.“ Ezio rang sich ein Lächeln ab. Leonardo merkte, dass er angelogen wurde und sah Ezio fest. Er erwiderte seinen Blick. „Ich werde mitkommen!“ Es war eine Feststellung mit der Leonardo Ezio konfrontierte. Ezio wusste um die Dickköpfigkeit von ihm Bescheid. Er seufzte und sagte: „Nun gut.“ Ezio und Leonardo verließen die Gasse und nahmen sich jeweils ein Pferd. Ohne Gnade trieb sie ihre Hengste an. Der Wind fegte durch die Straßen von Rom. Beatrice zitterte vor Kälte. Sie zog den Umhang enger um sich und schritt weiter voran. Während sie ziellos durch Rom lief, dachte sie darüber nach, wie sie Cesare ab besten töten konnte. Gedankenverloren starrte sie auf den Boden vor sich. Plötzlich vernahm sie wütendes Gebrüll, als sie sich umdrehte um die Ursache zu ermittel, traute sie ihren Augen kaum. Ezio wurde von Wachen verfolgt. Wie kommt er nach Roma? War ihr erster Gedanke. Sie musste auch feststellen, dass es Wachen von Päpstlichen Garde war, an denen sie immer problemlos vorbei kam. Keuchend rannte Ezio. Er hatte sich über- und die Wachen unterschätzt. Jetzt rückten ihm die Männer von Cesare auf die Pelle. Beatrice hatte keine Wahl. Sie musste jetzt eingreifen, sonst würde etwas Schlimmes passieren. Schnell kletterte sie auf ein Dach und überholte Ezio von dieser Position aus. Sie ließ sich fallen und wartete bis Ezio an ihr vorüber rennen wollte. Schnell schnappte sie ihn und zog ihm das Oberteil von seiner Assassinen-Rüstung aus. Ezio war so erstaunt, dass er Beatrice erst erkannte als sie ihm ihren Umhang gab und sich selbst das Oberteil von Ezio anzog. „Verschwinde von hier!“ Es war eine Drohung die sie aussprach. Dann zog sie sich die Kapuze über und trat aus der Gasse heraus. Die Garde sah sie und hielt sie für Ezio. Sie begann zu rennen. Zwar hatte sie einiges an Ausdauer doch auch ihre Kondition ließ irgendwann mal nach. Die päpstliche Garde, schien nur aus Bullen zu bestehen. Ohne auch nur das kleinste Anzeichen von Erschöpfung rannten sie ihr weiterhin hinterher. Von dem Moment an, an dem sie mit Ezio die Kleidung getauscht hatte, wusste sie, wie diese Lage ausgehen würde. Sie blieb stehen und kniete sich auf den Boden mit den Händen von sich gestreckt. Die Garde stürzte sich auf sie und drückte sie brutal zu Boden. Eisenketten schlossen sich um ihre Handgelenke. Einer riss ihr die Kapuze von ihrem Kopf. Sie sah in die erstaunten Gesichter von den Wachmännern und grinste. Auch wenn es nur ein Grinsen war, dass ihre Unsicherheit überspielen sollte. Einer zog sie auf die Beine. „Bringt mich zu eurem Hauptmann. Cesare Borgia.“ befahl sie mit herrischem Ton. Dafür erntete sie einen Schlag in ihr Gesicht. Sie grinste breiter. „Ihr habt doch sicher den Auftrag eine junge Frau, mit meinem Aussehen zu ihm zu bringen oder?“ Etwas unsicher hielt er einen Moment inne, dann stieß er sie nach vorne und die Truppe bewegte sich in die Richtung des Castel Sant’Angelo. Cesare sah zufrieden auf Beatrice herab. Sie kniete vor ihm und hatte den Kopf gesenkt. Er stieg die letzten Stufen hinab und blieb vor Beatrice stehen. „Sieh mich an!“ befahl er ihr scharf. Sie hob ihren Kopf und sah ihn mit kalten Augen an. „Ich habe eine kleine Überraschung für dich.“ Jemand zog ihr einen Sack über den Kopf. Sie wurde auf die Beine gezerrt und geführt. Beatrice wurde in eine Kutsche gesetzt. Eine andere Person, stieg dazu. „Du wirst dich freuen, da bin ich mir sicher.“ Es war Cesare. Unter dem Stoff bekam sie nicht richtig Luft. „Wohin bringst du mich?“ Sie hörte ihn seufzen. „Wenn ich es dir jetzt verraten würde, dann wäre es doch keine Überraschung mehr.“ Die Fahrt war holprig aber sie dauerte zum Glück nicht lange. Wieder wurde Beatrice geführt. Es dauerte einige Minuten, dann wurde sie angehalten. Wind pfiff ihr um den Kopf. Kälte umfing sie erneut. Ihr wurde der Sack von ihrem Kopf entfernt und sie konnte nun endlich sehen wo sie war. Es war das Kolosseum. Sie stand mitten in der Arena. Von dem früheren Glanz war jetzt nicht mehr zu sehen, höchstens zu erahnen. Beatrice kam sich in diesem Moment unvorstellbar klein vor. Die Wände ragten monströs in den Himmel. Sie erinnerte sich an die Geschichten. Weit über 40.000 Menschen konnten hier, den Gladiatoren-Kämpfen zu sehen. Beatrice konnte sich darunter nichts vorstellen. Noch nie in ihren Leben hatte sie so viele Leute an einem Platz gesehen. Der Boden war mit Gräsern überwachsen. Überhaupt hat der Zahn der Zeit an diesem Gebäude genagt. Die Natur erobert sich ihren Platz wieder. dachte Beatrice und ließ ihren Blick schweifen. „Wunderschön, nicht wahr?“ sinnierte Cesare und schaute sich ebenfalls um. Sie blickte zu Cesare. „Das soll es sein?“ Es schien, als hätte er überhört, was sie sagte, denn er reagierte nicht, sondern schaute sich weiter das Kolosseum an. Erst nach geschlagenen zehn Minuten richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf sie. „Du hast recht. Das ist noch nicht alles, deine Überraschung geht weiter.“ Er lächelte sie eiskalt an. Nachdem er einen seiner Männer zugenickt hatte, verschwand er und kam wieder. Mit einer zusätzlichen Person. Ohne es zu merken, ging Cesare. Einen Moment lang, wollte sie ihren Augen nicht trauen. Eine Etage über ihr, wurde Ezio vorgeführt. Der Umhang, den er von Beatrice hatte, hing nur noch zur Hälfte über einer Schulter. Das Haar war aufgegangen und klebte in seinem Gesicht. Die Haut an seiner linken Augenbraue war aufgeplatzt und aus ihr quoll Blut. Er ging leicht gebückt. „Es tut mir leid, Beatrice“ Cesare tauchte auf. „aber dein Plan ihn zu retten, hat nicht funktioniert. Obwohl ich zugeben muss, dass der Trick mit dem Kleidertausch, durchaus raffiniert war.“ Sie sah Ezio, auch wenn die es nicht wollte, mit einem enttäuschten Blick an. Es versetzte ihm einen Stich. Cesare lächelte immer noch. Dann verpasste er Ezio einen Tritt. Er taumelte zum Rand der ehemaligen Tribüne und fiel dem Boden der Arena entgegen. Da seine Hände, wie die von Beatrice, gefesselt waren, landete er mit seinem Oberkörper und Gesicht unsanft auf den, mit Moos und Gräsern bewachsenen Boden. Beatrice lief sofort zu ihm und kniete sich daneben. „Ist alles in Ordnung?“ fragte sie und beugte sich über ihn. Er gab kurz ein Stöhnen von sich und murmelte etwas. Sie war froh, dass er wenigstens noch bei Bewusstsein war. In diesem Moment, kam ein Mann von der päpstlichen Garde. Sofort stellte sie sich vor Ezio, wie eine Löwin vor ihre Kinder, die sie schützen will. Sie hörte wie Cesare von oben höhnte: „Sehr loyal aber das wir dir nichts nützen.“ Der Mann riss sie zu Boden, nun lag sie neben Ezio und beide sahen sich in die Augen. Sie rang mit sich und lächelte müde. Wortlos sah Ezio sie an und versuchte ebenfalls zu lächeln. Das Schloss klickte. Ihre Ketten wurden geöffnet. Da sie nicht wusste was passieren würde, hielt sie es für klüger, erst einmal liegen zu bleiben. Ihre Hände waren frei und lagen auf ihrem Rücken. Dann ging die Garde zu Ezio und tat dasselbe mit ihm. Sie schüttelte den Kopf um ihm zu bedeuten, er solle sich ruhig verhalten. Er quittierte das mit einem grimmigen Blick. Als der Mann mit den Ketten verschwand, richtete sich Cesare wieder an sie. „Beatrice, Ezio.“ Sie schaute, im liegen nach oben, was ihr einiges an Muskelkraft abverlangte. Er grinste immer noch. „Du musst doch nicht im Dreck liegen. Steht auf. Alle beide.“ Den letzten Satz, sprach er mit so einer Hinterhältigkeit und Kälte aus, dass sie beinahe erzitterte. Sein Blick, schien beinahe erregt. Ezio schaute zu ihr, dann zu Cesare, nachdem sie aufgestanden waren. Cesare hatte zwei Schwerter in seiner Hand. Er warf sie runter und sie landeten klappernd auf dem Boden. Beatrice bekam eine dunkle Ahnung. „Ein wundervoller Ort, nicht wahr? Helden wurden hier geboren und starben hier. Kaiser saßen hier und beobachteten die Kämpfe. Das Volk, ergötzte sich an den blutigen Massakern.“ Er zog die Luft ein und atmete langsam wieder aus, so als ob er es genießen würde dort zu stehen. „Nun, was wäre schöner, als meine liebste Beatrice und ihren Ezio an diesem geschichtsträchtigen Ort, auf Leben und Tod kämpfen zu sehen?“ Sie starrte ihn an. Cesare wartete einen Augenblick, dann sagte er: „Was ist? Nehmt die Schwerter.“ Schnell sah sie sich um und erkannte, dass sie keine andere Wahl mehr hatte. Mit geschlossenen Augen nahm sie eines der Schwerter. „Was tust du da?“ Sie blickte Ezio an. Dann schüttelte sie ihren Kopf. „Du verstehst es nicht oder? Wenn einer von uns stirbt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der andere überlebt.“ Die Erinnerung an ihre Mutter kam ihr wieder in den Sinn. Es war auf ihrem Sterbebett. Sie wurde während einer Mission schwer verletzt. Die Wunden hatten sich entzündet und die Ärzte waren sich sicher, dass sie bald sterben würde. Damals wurden Beatrice und Olympia zu ihr geholt. Ihre Mutter schwitze stark und zitterte. „Mutter?“ Beide traten an ihr Bett. Sie drehte ihren Kopf uns sah sie an. „Meine beiden Mädchen.“ sagte sie schwach und strich Olympia über die Wange. „Ich liebe euch beide sehr.“ Olympia konnte nicht mehr an sich halten und schluchzte los. „Weine nicht, meine Kleine. Im Paradies werden wir uns wieder sehen.“ Ihre Mutter nickte einer der Assassinen zu und sagte: „Geht jetzt alle. Du Diana, bleibst bei mir.“ Olympia wurde von drei weiteren Assassinen hinausbegleitet. „Komm her.“ Beatrice trat näher an das Bett. „Meine liebe Tochter.“ Sie hustete. „Du bist jetzt 15 Jahre alt und eine junge Frau. Da ich spüre, dass mein Leben langsam erlischt, übergebe ich dir die Führung des Ordens.“ Sie ruhte sich aus. Beatrice griff nach ihrer schweißnassen Hand. „Mutter…“ „Ach, Diana. Ich wünschte ich hätte dich in Zukunft begleiten können.“ Beatrice war kurz davor zu weinen aber sie versuchte sich zu beherrschen. „Denk immer daran, du musst die Schwächeren beschützen. Setze alles daran, dass der Orden erhalten bleibt.“ Tapfer nickte sie ihrer Mutter zu und sagte: „Ich schwöre es!“ Ihre Mutter lächelte. „Du bist so ein wackeres Kind. Ich liebe dich.“ Schwach sprach sie diese Worte aus, dann entspannte sich ihr Körper und ihre Brust hob sich nicht mehr. Beatrice beugte sich über ihre Mutter und küsste ihre Stirn. „Ruht in Frieden, Mutter.“ Sie richtete sich auf und ging zur Tür. Bevor sie hinaus trat, drehte sie sich noch einmal um und sagte: „Ich werde alle beschützen!“ „Nimm das Schwert!“ blaffte sie Ezio an. „Merkst du nicht, dass es keinen Sinn hat?! Schau dich um! Wenn wir nicht kämpfen, dann werden wir von Pfeilen durchbohrt!“ Ezio hob den Kopf und entdeckte die Armbrustschützen. „Nimm es endlich!“ Ezio sah sie an und nahm es. Sie standen sich eine Weile gegenüber, dann griff Beatrice an. Er blockte ab und die Schwerter verkeilten sich. „Hätten wir zusammen nicht eine Chance?“ fragte Ezio wütend. „Stell dich nicht dümmer als du bist! Selbst wenn es schlechte Schützen sind, dann macht es immer noch die Masse an Pfeilen. Wir würden wie Igel aussehen!“ Sie wich zurück und ließ das Schwert sinken. „Töte mich, Ezio.“ „Weißt du, was du da verlangst?“ fragte er ungläubig. „Wenn du leben kannst, bin ich bereit zu sterben.“ Er erstarrte. „Nein!“ erwiderte er fest. Beatrice wollte gerade etwas dagegen sagen, als ein Schrei ertönte. Beatrice, Ezio, Cesare und die anderen Wachen, sahen in die Richtung aus der der Schrei kam. Gerade noch sah Beatrice, wie einer der Schützen auf den Boden aufschlug. Schnell blickte sie nach oben und sah einen blonden Schopf. „Ezio! Komm!“ Sofort war er neben ihr uns kletterte die Arenawand empor. Cesare brüllte wutentbrannt einen Befehl. Die Schützen taten ihre Plicht. Gerade noch so, schafften es beide hinter eine Mauer Schutz zu suchen, als die Bolzen durch die Luft surrten. „Schnell, dort rein!“ sagte Beatrice und rannte zu einem Gang. Ezio spurtete hinterher. Beide rannten so schnell sie konnten. Hinter einer Ecke, kam ihnen Leonardo entgegen. Sie überlegte nicht lange, bis ihr Entschluss feststand. „Ezio. Leonardo. Geht vor. Ich werde sie aufhalten und euch so Zeit verschaffen.“ Leonardo sah sie entrüstet an. „Das wird dein Tod bedeuten und du weißt das!“ Er schaute sie fest an. Du musst die Schwächeren beschützen. Sie lächelte. „Aber wir haben keine Chance hier rauszukommen. Keiner von uns.“ „Und deshalb willst du die Märtyrerin spielen?“ Ezio wurde wütend. Beatrice schaute abwechselnd zu Ezio und Leonardo. Dann schlug sie ihren Blick nieder und sagte: „Nimm Leonardo und verschwindet von hier, Ezio! Ich komme nach, Leo, mach dir keine Sorgen.“ Langsam und zögerlich nickte Leonardo. Ezio sah sie einen Moment lang an, danach nahm er Leonardo an der Hand und zog ihn in Richtung des Ausgangs. Beatrice hörte die schnellen Schritten der Wachen, die mit wütendem Gebrüll näher kamen. Sie atmete tief ein und drehte sich um. Ihre Hand zitterte leicht. Sie ballte sie zu Fäusten und umklammerte so ihr Schwert. Ihre Sehnen spannten sich und ihr Atem kam jetzt schon stoßweise. Als sie Cesare sah, stellte sie sich breitbeinig hin und starrte ihn ausdrucklos an. „Sehr mutig von dir, dich alleine dem Feind zu stellen aber so viel Glück, wie beim letzten Mal, wird dir verwehrt bleiben!“ Sie wusste, dass er Recht hatte, dennoch machte sie den Weg nicht frei. „Ich werde dich töten, selbst wenn es mein Leben kostet!“ „Wie du willst.“ Cesare grinse bösartig. Er zog sein Schwert. Dann befahl er seinen Männern, sich aus dem Kampf heraus zuhalten. Beatrice blickte ihn finster an. Ein Kampf entbrannte, wie ihn Beatrice noch nie zuvor erlebt hatte. Noch nie, musste sie derart ihre Kräfte mobilisieren. Sie merkte, dass sie gegen Cesare keine Chance hatte. In dem Kampf bei Bologna, war sie wütend und hatte mehr Kraft gehabt aber jetzt ist alles anders. Der enge Raum auf dem sie kämpfen musste, machte es ihr nicht leichter. Cesare sprach die unvermittelt an. „Ich weiß, dass du lediglich Zeit schindest, damit dieser Bastardo Ezio und dein Leonardo verschwinden können.“ „Ich glaube, das ist jetzt auch geschehen.“ erwiderte Beatrice. „Wenn das so ist, dann werde ich nun all dem ein Ende setzten.“ Cesare lachte arglistig. In seinen Augen, konnte sie beinahe einen irren Glanz ausmachen. „Du nimmst mir die Worte aus dem Mund.“ Cesare ging auf sie los, Beatrice ebenso auf ihn. Er warf sein Schwert beiseite und holte blitzschnell ein Dolch hervor. Beatrice konnte sich nicht schnell genug der neuen Situation anpassen. Als Bestrafung für ihre Unachtsamkeit, schnitt Cesare ihr die Halsschlagader auf. Er traf zwar nicht richtig tief aber es war tief genug, um tödlich zu sein. Sofort hielt sie inne, das Schwert glitt ihr aus den Fingern und fiel klappernd auf den Steinboden. „Das ist der schönste Moment. Wenn sich dein Opfer, einen Kampf mit dem Tod liefert.“ bemerkte Cesare kühl lachend zu seinen Männern. Sie spürte das warme Blut an ihrem Körper hinunterlaufen. Der Geruch von Metall stieg ihr in die Nase. Ihr wurde schwindelig. Sie suchte Halt an der Mauer. Zwar erreicht sie sie noch, rutschte aber an ihr herunter. Den Aufprall spürte sie kaum noch. Mit glasigen Augen sah sie zu Cesare. „Was ist, mein Täubchen?“ Er beugte sich zu ihr nach unten. Mit allerletzter Krapf, rammte sie ihm ein Messer in die Seite, das sie aus ihrem Stiefel gezogen hatte. Cesare heulte auf. „Verreck doch in der Gosse du Sohn einer Hure!“ Er zog sich zähneknirschend, das Messer aus seiner Seite. Beatrice spuckte einen Schwall Blut aus. Sie spürte, wie ihre Glieder taub wurden. Alle Geräusche schienen ihr weit entfernt. „Geht und holt mir diesen Assassinen!“ brüllte Cesare zornig. Alle seine Männer verschwanden, nur er und Beatrice bleiben zurück. „Im Moment habe ich die perfekte Idee, was ich mit dir machen kann.“ Beatrice nahm alles nur noch verschleiert wahr. Noch einmal kam sie zu sich. Sie spürte, wie ihr etwas um den Hals gelegt wurde, dann atmete sie zum letzten Mal ein und dachte an die Schuld, die sie gegenüber ihrem Credo nun beglichen hatte. „Ezio Auditore!!“ Er drehte sich um. Sein Blick blieb an der Stadtmauer von Roma hängen, aus der sie gerade geflüchtet waren. „Ich weiß, dass du noch hier in der Nähe bist! Lass dir das ein Beispiel sein, warum du dich besser nicht mit mir messen solltest!!“ Ezio sah Cesare auf der Mauer stehen. Er warf etwas hinunter. Mit weit aufgerissenen Augen, starrte Ezio sie Leiche an. „Beatrice…“ murmelte Leonardo entsetzt. „Sei gewarnt!!“ brüllte Cesare. Ezio war wie in einer Starre gefangen. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Auch Leonardo konnte nur den Leichnam anstarren. „W..was sollen wir tun?“ fragte er mit trockenem Mund. „Ich weiß was ich zu machen habe!“ knurrte Ezio, als er sich aus seiner Starre gelöst hatte, und starrte Cesare an. „Ezio! Nicht!“ Leonardo stellte sich mit seinem Pferd vor das von Ezio. „Wenn selbst,“ Der Name kam ihm schwer über die Lippen. „Beatrice ihn nicht töten konnte, dann…Du weißt, dass du schlechter als sie warst. Er wird dich töten! Wenn ich auch noch dich verliere, dann-“ Er brach den Satz ab. “Das heißt, ich soll ihren Körper dort hängen lassen und warten, dass die Raben sie fressen?“ Leonardo wandte seinen Blick ab. „Du und ich. Wir haben keine andere Wahl.“ Ezio sah ihn aufgebracht an. „Dann haben wir keine andere Wahl mehr, als zu flüchten?“ Leonardo nickte konnte ihm nicht in die Augen sehen. „Glaub mir, Ezio, ich will das auch nicht aber sie…“ Seine Stimme zitterte. „Verschwinden wir von hier, Leo.“ Ezio drehte sein Pferd in die entgegengesetzte Richtung und schwor sich, dass Cesare dafür, durch seine Hand sterben würde. ♪ Pray for me Am I forgiven?♪ Save Me - Staind Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)