Stay (Faraway, So Close!) von Jessa_ ([Itachi/Sasuke- Centric]) ================================================================================ Kapitel 31: A sort of homecoming -------------------------------- Kapitel 31: A sort of homecoming Oh, don't sorrow, no don't weep For tonight at last I am coming home. I am coming home. Die Sonne schien durch die wenigen Wolken auf die Erde nieder und doch zeigte die Anzeige in Itachis Volvo nur 3 Grad Plus Außentemperatur. Sasuke war froh, dass es im Auto selbst wärmer war. Er saß im Sitz zurückgelehnt da und lauschte der Musik, die aus dem Autoradio schallte. Er war entspannter heute als all die Tage zuvor. Irgendwas in Itachis gestrigen Worten hatte ihm ein Fünkchen Selbstbewusstsein zurückgegeben. Es war ganz so, als sei einer von vielen Schaltern in seinem Inneren umgesprungen. Natürlich wusste auch Sasuke, dass er längst nicht wieder so selbstbewusst war, wie damals als sein Vater noch lebte oder wie er sein sollte und wie die meisten anderen Jugendlichen in seinem Alter waren. Dazu war wohl wirklich zu viel in ihm kaputt. Aber ein bisschen hatte Itachi reparieren können und vielleicht, so hoffte Sasuke, konnte er auch in den folgenden Tagen noch ein bisschen mehr reparieren, bevor er gehen musste. Sasuke traute sich jetzt locker aus dem Fenster zu schauen oder sich im Sitz zurückzulehnen, anstatt wie bei den ersten Fahrten krampfhaft da zu sitzen. Das war schon ein Fortschritt. Ein kleiner, aber er war da. Genauso wie es ein Fortschritt war, dass Sasuke heute selbstständig nach den kleinen Tomaten gegriffen hatte, die Itachi auf den Frühstückstisch gestellt hatte und dass er sich statt den ewigen Käsebelag mal Wurst genommen hatte. Dabei hatten seine Hände zwar ein wenig, ganz leicht, fast nicht zu bemerken, gezittert, aber er hatte es sich getan und er hatte danach Itachis Blick gesehen, der zuerst ein bisschen Verwundert gewesen war, dann aber erfreut. Sasuke glaubte, Itachi mochte ihn seit gestern Abend ein bisschen mehr. Sie hatten einen tollen Abend gehabt. Sasuke hatte Itachi auch beim Schiffe versenken besiegt und bei MauMau, bevor es Itachi zu blöd geworden war. Er hatte gefragt, ob Sasuke Poker spielen könnte und als dieser verneint hatte, hatte Itachi nur gegrinst, es ihm flüchtig beigebracht und ihn dann haushoch besiegt. Und doch, obwohl der gestrige Abend und auch der Tag bisher wirklich gut gewesen waren, fürchtete Sasuke sich vor dem Besuch in Itachis Elternhaus. Er wusste nicht, ob Itachi Eltern wohlhabend waren, aber er ging davon aus, schließlich leitete der Vater die Kanzlei in der Itachi arbeitete und Itachi war ja auch nicht arm. Sasuke hoffte einfach, dass sie ihn nicht öffentlich nieder machen würden. Dass sie keinesfalls mit ihm zufrieden sein könnten war für Sasuke schon jetzt klar, aber er hoffte wirklich einfach, dass sie es nicht so sehr zeigen würden. Das sie vielleicht gute Miene zum bösen Spiel machten und Itachi dann vielleicht in einer Minute unter vier Augen zu Recht weisen würden, in versuchen würden, davon zu überzeugen, dass er Sasuke fort schickte, anstatt es vor ihm zu verlangen. Vielleicht, schoss Sasuke durch den Kopf, schmissen sie ihn auch raus, sobald er einen Fehler machte. Das war möglich. Sasuke schluckte und blickte weiterhin aus dem Fenster. Die Gegend wurde wieder hübscher. Sie waren etwa zwanzig Minuten unterwegs bisher und durch eine Siedlung gefahren mit vielen Hochhäusern. In solch einem, wusste Sasuke, wohnte auch Kabuto. In einer runtergekommenen, winzigen Wohnung. Jedenfalls, wenn er mittlerweile nichts zu Sasukes Mutter gezogen war. Die waren schließlich beste Freunde und seine Mutter machte sich ja immer noch Hoffnungen auf eine Beziehung, obwohl sie wusste, was dieser Kerl ihrem Sohn angetan hatte. Wie auch immer, dachte Sasuke und senkte den Kopf. Er wollte jetzt nicht über Kabuto nachdenken. Das würde ihm vielleicht wieder den Funken Selbstbewusstsein nehmen, den Itachi gestern Mühsam gefunden hatte und diesen Funken, glaubte Sasuke, brauchte er dringend, wenn er Itachis Eltern unter die Augen treten wollte. Sasuke blickte zur Seite, sah Itachi am Steuer sitzen, der locker durch die schicke Vorstadtsiedlung lenkte. Unter seinem Mantel trug er ein Hemd und die dunkle Hose sah ebenfalls teuer aus. Er hatte sich gut angezogen für den Besuch bei seinen Eltern und Sasuke hoffte, dass sein Outfit auch ausreichen würde. Für ihn selbst diese Klamotten viel zu teuer gewesen – die Jeans, das T-Shirt mit dem Druck, der Kapuzenpullover, die Chucks und die Jacke – aber er wusste schließlich nicht, was Itachis Eltern erwarteten. Und wenn Itachi schon ein Hemd angezogen hatte… Sasuke wandte den Blick wieder ab, schaute aus dem Fenster und stellte mit Bangen fest, dass die Häuser immer teurer aussahen. Höhere Zäune waren um die Anwesen gebaut und größerer, imposanterer oder einfach kostspieligere Autos standen in den Einfahrten. Das Haus, das sein Vater damals gekauft hatte und in dem seine Mutter heute noch lebte, war ebenfalls nicht billig gewesen, denn es war wirklich groß. Kurz vor seinem Tod hatte Sasukes Vater damit begonnen den Dachboden auszubauen, denn er hatte vorgehabt ein Kind zu adoptieren, da er und Sasukes Mutter da schon seit Jahren vergeblich versucht hatten ein zweites Kind zu bekommen. Das schon begonnene Adoptionsverfahren wurde dann beendet, da sie kein Kind hatten in eine trauende Familie geben wollen und Sasuke war froh drüber. Einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester von weit her hatte er nicht beschützen wollen, wenn er sich kaum selbst hatte schützen können. Vielleicht hatte das Kind eine bessere Familie gefunden, eine die in Ordnung war, während Sasukes Familie, mit dem Tod des Vaters, zerbrochen war. Im Grunde, glaubte Sasuke, war sein Vater das Glied der Kette gewesen, das die beiden anderen zusammen gehalten hatte. Und als er starb, fehlte es. Das wichtigste Glied und die kaputte Kette war nur noch so stark, wie ihr schwächstes Glied. Sasuke hatte also gar nichts machen können, nachdem seine Mutter sich und ihn aufgegeben hatte, an saufen angefangen hatte und dann Kabuto immer und immer wieder herholte. Der war kein neues Glied in der Kette geworden, kein Halt. Er war die Zange gewesen, die den letzten Halt zwischen Mutter und Sohn angeknipst hatte. Sasuke schüttelte leicht den Kopf. Seine Gedanken waren wirklich wirr, aber er war nervös. Das konnte ihm doch niemand verübeln, schließlich wurden die Häuser wirklich immer imposanter, als sie die kleine Anhöhe hochfuhren. Vor einem hohen Gittertor machte Itachi dann halt, drückte auf den Fensteröffner und dann auf die Klingel neben dem Tor. Sie warteten kurz, das Tor öffnete sich und Itachi fuhr hindurch und parkte sein Auto neben dem Brunnen im steinernen Innenhof. Dieses Anwesen war zwar nicht unheimlich riesig – es war sogar ein wenig kleiner als das Haus, das sein Vater gekauft hatte, aber es war sehr viel edler und das Gelände drum herum mit dem riesigen Brunnen, den vielen Garagen und der riesigen Wiesenfläche war einfach überwältigend. Sasukes schlotterten die Knie als er ausstieg. Hatte Itachi ihm nicht sagen können, dass seine Eltern so vermögend waren. Sasuke hätte sich doch dann niemals eingebildet, es auch nur wert zu sein, einen Fuß auf dieses Grundstück zu setzten. Die Treppe zum dunklen Haus war auch aus Stein, das Geländer in derselben Farbe wie die Dachziegel und die riesige, geöffnete Tür aus massivem Holz. Dort stand schon eine Frau. Sie war wirklich hübsch, stellte Sasuke fest und sah sehr jung aus, dafür dass sie Itachis Mutter war. Und das war sie ohne Zweifel, denn er sah ihr unsagbar ähnlich. Ihre schwarzen Haare waren noch ein gutes Stück länger als die ihres Sohn, dafür war sie um einiges kleiner als er und noch viel zierlicher. Aber die Gesichtszüge waren beinahe identisch. Die Augen, die langen, dunklen Wimpern, die Nase, die dünnen Lippen und die blasse Haut. Und sie sah nett aus, wirklich freundlich und kein bisschen eingebildet. Dennoch war Sasuke immer noch unwohl, als er hinter Itachi, der in der Zwischenzeit sein Auto abgeschlossen hatte, die Treppe hinauf ging. Der Student umarmte seine Mutter zur Begrüßung, die gab ihm nach lieben Begrüßungsworten einen leichten Kuss auf die Wange, als er sich hinunter beugte und sich danach von ihr löste. Dann lächelte die jung aussehende Frau Sasuke und streckte ihm die Hand entgegen. „Hallo“, sagte sie freundlich, als Sasuke die Hand griff. „Mein Name ist Mikoto Uchiha.“ „Guten Tag, Ma’am“, sagte Sasuke und wusste, dass er sie noch höflicher Ansprach als Konan und Shizune bei der ersten Begrüßung aber auf Grund des Anwesens kam ihm das nur richtig vor. Er senkte den Blick und sah so nicht den verwunderten Blick, den Itachis Mutter ihrem Sohn zuwarf, als sie ihre Hand aus Sasukes löste. Itachi zuckte nur leicht mit den Schultern. Sollte Sasuke sie halt so nennen, wenn er sich dadurch besser fühlte und vielleicht war das eben einfach auch nur Selbstschutz. Der Student legte eine Hand auf Sasukes Schulter, wodurch der Junge aufblickte und merkte, dass er im Grunde doch sehr unhöflich war, denn er hatte nicht mal seinen Namen genannt. Er musste sich vorstellen, unbedingt. Das gehörte zu einem guten Benehmen dazu, aber wie sollte er das anständig machen, wenn er seinen Hinternamen nicht preisgeben wollte? Noch in seinen Überlegungen gefangen, hörte Sasuke, wie Itachi die Vorstellung für ihn übernahm. „Das ist Sasuke“, sagte er schlicht und löste seine Hand von der Schulter. Die Mutter lächelte immer noch freundlich, nickte und wandte sich dann um, um in den großen Flur zu treten. Es war im Grunde gar kein Flur, viel mehr eine kleiner Eingangshalle oder eine große Gardarobe. Sasuke sah, wie Itachi seinen Mantel auszog und an einen Hacken an der Wand hing. Er hielt Sasuke die Hand entgegen, was den Jungen dazu brachte, ebenfalls die Jacke auszuziehen und Itachi zu reichen. Die Schuhe behielt er an, weil Itachi das auch tat, bevor sie Itachis Mutter durch einen längeren Gang mit Bildern an der Wand folgten, bis sie eine Tür öffnete, durch die sie ging. Da war das Esszimmer mit einem riesigen Holztisch in der Mitte und zehn großen Stühlen drum herum. Auch hier hingen wieder Gemälde an der blass beigefarbenen Wand, seitlich neben der Tür stand auf dem dunklen Laminat eine große, alt und wertvoll aussehende Standuhr und an einer anderen Wand ein großer, antiker Schrank und ein einer wieder anderen eine Anrichte aus demselben antiken Holz. Itachis Vater saß auf einem der mit dunklem Polster bedeckten Stühle, nahe an der Tür und erhob sich um seinen Sohn in die Arme zu schließen. Das taten sie an Feiertagen durchaus, gerade weil sie beide wussten, wie sehr Mikoto es freute, wenn sie so miteinander umgingen. Als Vater und Sohn sich voneinander lösten, stand Sasuke unschlüssig neben Itachi. Innerlich zwang er sich zu Ruhe, ermahnte sich vernünftig zu sein und dem älteren Herrn die Hand entgegen zu strecken. Doch das traute er sich nicht. Er würde warten, bis Itachis Vater die Initiative ergriff. Solange beobachtete er den Mann unauffällig und spürte gleichzeitig dessen Blick auf sich. Er konnte nicht sagen ob es ein prüfender Blick war, denn die Miene des Mannes war unergründlich, doch dann – es waren nur weniger Sekunden vergangen – reichte der Mann ihm die große Hand und nickte grüßend, bevor er mit tiefer Stimme sagte: „Guten Abend, Sasuke. Fugaku Uchiha.“ Itachi hatte ihm am Telefon den Namen seines jungen Gastes verraten, als sie die Uhrzeit für den Besuch ausgemacht hatten und er hatte seinen Vater ausdrücklich gebeten, nett zu Sasuke zu sein, denn anderenfalls würde sich der Teenager nur selber fertig machen. „Guten Abend, Sir.“ Sasuke hatte eine Menge Respekt vor diesem Mann. Der hatte sich und seiner Familie – Frau und Sohn, denn Geschwister hatte Itachi keine – einen Lebenstandart aufgebaut und er strahlte unheimlich viel Stolz und Stärke aus, sodass Sasuke sich dementsprechend klein vorkam. Aber das war okay. Das war halt so, fand Sasuke. Itachi legte die Stirn in Falten. Sasuke benahm sich wirklich sehr respektvoll. Das hatten nur wenige Jugendliche drauf. Die meisten sprachen mit jedem gleich, ob es nun Lehrer waren, Eltern von Freunden oder Teenagern. Sie machten da keinen Unterschied. Andere waren schon recht höflich und so, aber in dem Ausmaß wie Sasuke sich verhielt war wirklich ungewöhnlich für einen Jungen in seinem Alter. Aber wer konnte es ihm verübeln, dachte Itachi, nach den Dingen, die er hatte durchmachen müssen. Dennoch hoffte Itachi, dass Sasuke im Laufe des Abends lockerer werden würde. Insgeheim würde Itachi es sehr toll von seinen Eltern finden, wenn sie Sasuke das Du anbieten würden, aber das mussten sie selber entscheiden und im Grunde waren sie einander ja fremd. „Kommt noch jemand?“, fragte der Student locker an seine Mutter gerichtet, da er fünf Gedecke auf dem riesigen Tisch sah. Mikoto nickte. „Wir haben Großmutter eingeladen und ihr ein Taxi bestellt. Sie müsste schon bald kommen.“ Wie auf Kommando klingelte es genau dann, als Itachi sich gerade auf einem Stuhl niedergelassen hatte und Sasuke neben sich winkte. Auch Fugaku hatte unterdessen wieder Platz genommen, während Mikoto erneut zur Haustür ging. Itachi spürte den Blick seines Vaters auf sich du Sasuke ruhen, der jetzt schüchtern neben ihm Platz genommen hatte. Was sein alter Herr wohl dachte? Im Grunde musste auch er sehen, dass Sasuke anders war, als ein normaler Jugendlicher. Viel schüchterner und zurückhaltender, scheuer. Nun einen Hund, den man geschlagen und getreten hat, kam auch nicht zum nächstbesten Menschen um zu schmusen. Sie fingen an zu beißen oder wurden scheu. Bei Sasuke war es Letzteres, auch wenn Itachi hoffte, dass er Junge irgendwann wieder Biss entwickeln konnte. Fugaku Uchihas Augenmerk lag auf seinem Sohn und den fremden Jungen, der so verschüchtert an dem großen Tisch saß und auf die Platte starrte. Er hatte ihn vorhin im Stehen schon ausführlich gemustert. Hatte die Kleidung bemerkt, die so neu zu sein schien. Zu neu, dass sie einem Straßenkind gehören konnte und das war der Junge laut Itachi. Wahrscheinlich hatte sein Sohn die Kleidung gekauft. So kannte er ihn gar nicht. Da waren ganz neue Seiten an Itachi, die sich ihm nun zeigten. Diese Aufmerksamkeit auf die Gedecke am Tisch. Sein Junge war zwar immer sehr klug, aber nie so aufmerksam auf Banale Dinge gewesen. Wahrscheinlich musste er jetzt, warum auch immer, aufmerksamer sein, seit er ein Kind bei sich hatte. Und wie er ihn zu sich gewinkt hatte. Mit diesem zuversichtlichen Blick, denn Fugaku schon so lange nicht mehr bei ihm gesehen hatte. Sowieso war Itachi viel lockerer, stellte der Vater fest. Und er musste es wissen, hatte er doch bis vor kurzen fast täglich mit seinem Sohn auf der Arbeit gesprochen. Noch ganz in Gedanken und den Blick immer noch auf die beiden schwarzhaarige Jungspunde gerichtet, bemerkte Fugaku dass seine Frau und seine Mutter das Esszimmer betraten. Er erhob sich erneut und begrüßte seine für ihr Alter noch ziemlich fitte Mutter, die schon bald danach zu ihrem einzigen Enkel ging um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken. Das hat sie sich nie nehmen lassen, egal wie alt Itachi war und er ließ es einfach geschehen um der alten Frau nicht das Herz zu brechen. Mikoto nahm neben ihrem Ehemann Platz, während Itachis Oma auch Sasuke begrüßte. „Guten Abend, mein Junge. Bist du ein Freund von meinem lieben Itachi?“ Sasuke nickte und grüßte ebenfalls wieder so förmlich und dennoch unsicher, bevor die alte Dame sich neben ihrer Schwiegertochter nieder lies. Während Itachi und Fugaku in ein lockeres Gespräch verfielen, nahm Mikoto die Kaffeekanne von der Anrichte und gab der Schwiegermutter und sich selber etwas. Ihr Mann trank nicht viel Kaffee, schon gar nicht um diese Zeit, deswegen lehnte sie sich rüber, um auch Itachi einzuschenken, doch der schüttelte nur mit dem Kopf, was sie verwundert zur Kenntnis nahm. Itachi verzichtete auf Kaffee? Das war ja mal was. Sie wandte sich leise an Sasuke und fragte, ob er auch Kaffee wollte, doch der schüttelte nur den Kopf und setzte eilig ein höfliches: „Nein danke, Ma’am“, an. Klar, schallte sie sich dann. In dem Alter hatte ihr Junge und fast alle anderen Jugendlichen, die sie kannte, Kaffee verabscheut. „Möchtest du was anderes trinken?“, bot sie freundlich an und als er nur ganz leise und zurückhaltend: „Wasser, bitte“, murmelte, griff sie wieder zu der Anrichte und nahm eine dort stehende Flasche Mineralwasser, wovon sie ihm und auf ein Nicken hin auch Itachi und ihrem Mann eingoss. Dann stellte sie die Flasche fort und besah sich Itachis Mitbringsel. Das weiche Gesicht mit den noch recht kindlichen aber dennoch irgendwie abgeklärten Zügen ließ ihn jung wirken und gleichzeitig auch irgendwie schon ziemlich alt. Da waren diese Augen, dunkel und tief und sie erzählten eine Geschichte, die Mikoto nicht zu verstehen vermochte. Sie glaubte ihr großer Junge wusste Bescheid. Sie hatte es so im Gefühl und eine Mutter, die täuschte sich da nicht so schnell. Er sah verloren aus an ihrem großen Tisch. Irgendwie, als käme er sich fehl am Platz vor und er war so leise und unsicher, so höflich, wie er mit ihr, ihrer Schwiegermutter und ihrem Gatten sprach. Dieser Junge, dieses Kind – und sie wusste nicht, wie sehr sie damit Itachi aus der Seele sprach – weckte in ihr ein Gefühl, das sie lange nicht gespürt hatte. Etwas von Grund auf Trauriges, obwohl sie nicht wusste, wie es in seinem Inneren vor sich ging. Es stimmte sie traurig und machte sie irgendwie melancholisch, aber wie hieß es so schön: Der Schmerz und die Melancholie, das ist typisch irisch. Sie grinste innerlich über sich selber und schaute dann lächelnd den Jungen an. „Und lässt es sich gut mit Itachi wohnen?“, fragte sie locker. Zunächst nickte Sasuke nur, blickte dann aber hoch und sagte leise: „Ja, Ma’am. Ich bin ihm sehr… dankbar.“ Und er stand so sehr in seiner Schuld. Sasuke nahm einen Schluck Wasser und blickte wieder auf die Tischplatte. Itachis Eltern und die Großmutter machten ihm keine Vorwürfe, sie schienen nett zu sein und ihn nicht so zu behandeln, als sei er weniger wert als sie. Aber im Grunde war er das, auch wenn Itachi immer und immer wieder versuchte, ihm solche Dinge aus dem Kopf zu schlagen. „Na, wahrscheinlich reißt sich mein kleiner Schmutzfink dann mächtig zusammen. Raucht er viel, Sasuke?“ „Ich… äh… Nein, Ma’am.“ Sasuke wusste nicht, ob seine kleine Halb-Lüge nun falsch war, aber er hoffte, sie wäre richtig und so extrem viel rauchte Itachi ja nun auch nicht. Was sie mit Schmutzfink meinte, verstand er nicht so richtig. Itachi war doch wirklich ordentlich. Im Gegensatz zu Sasukes Mutter, der er immer hinterher hatte räumen müsse, war er sogar verdammt ordentlich. Klar, er lies mal Tassen in der Spüle stehen und er lief jetzt auch nicht mit dem Staubwedel durch die Gegend, aber anders würde es gar nicht zu Itachi passen. Dann wäre es nämlich nicht Itachi. „Und fährt er mit diesem Horrording?“ „Mutter, das ist ein ganz normales Motorrad“, warf Itachi ein und verfiel wieder in die Unterhaltung mit seinem Vater, während die Oma still ihren Kaffee trank und zuhörte. „Es ist trotzdem gefährlich“, behaarte Mikoto und schaute fragend zu Sasuke, der nicht wusste, was er sagen sollte. Itachi war, soweit er wusste, nicht Motorrad gefahren. Klar, Sasuke hatte die Maschine in der Garage stehen gesehen, aber von dort hatte Itachi sie nicht raus geholt. Jedenfalls nicht in seinem Beisein. Aber es kam ihm irgendwie falsch vor, so über Itachi zu reden, als würde er aufpassen, dass er sich benahm. Denn ich Wirklichkeit hatte er es nur der Gnade Itachis zu verdanken, dass er überhaupt ein Dach über dem Kopf hatte und eine warme Decke in der Nacht. Dennoch schüttelte er auf die Frage hin leicht mit dem Kopf, denn keine Antwort zu geben, fand er Itachis Mutter gegenüber auch sehr unhöflich. Mikoto war wirklich erstaunt. In Itachi musste sich etwas Grundlegendes verändert haben. Im Grunde hatte er etwas Wichtiges gelernt, verbesserte sie sich in Gedanken. Auch wenn er vorher schon auf sich geachtet hatte, joggen gegangen war und ähnliches und versucht hatte, ein anständiges Leben zu leben, hatte er nie Verantwortung für andere übernommen. Nur für sich selber und das andere hatte Itachi jetzt wohlmöglich gelernt. Verantwortungsbewusstsein. Ja das war es. Denn genau das sah sie nun. Itachi rauchte weniger, er fuhr nicht mit dem Motorrad. Diese gefährlichen, krankmachenden Dinger in seinem Leben, hatte er teilweise aufgegeben – für einige Zeit lang zumindest. So wie sie, als sie erfuhr, dass sie ein Kind erwartete – vor knapp 22 Jahren – mit dem Modeln aufgehört hatte und mit dem Rauchen. Itachi hatte auch um Urlaub gebeten. Für diesen Jungen. Was bedeutet er dir, wollte sie ihn fragen. Aber damit musste sie warten, denn sie wollte Sasuke nicht in solch eine Situation bringen. Das waren Dingen, die besprach man unter vier Augen. Sie lächelte noch einmal und erhob sich dann, mit der Information, dass sie die Suppe aus der Küche holen würde. ^ Die Suppe war großartig, genauso wie das Gemüse, die Soße und das Fleisch im Hauptgericht. Man schmeckte nicht nur die Qualität und damit den Preis der Lebensmittel heraus, sondern auch die guten Kochkünste Mikotos. Sasuke war mittlerweile recht entspannt. Er war zwar immer noch leise und scheu und behielt, wenn er was sagte, seine höfliche Anrede bei, doch die meiste Zeit über Sprachen eh Itachis Vater und Itachi miteinander, weswegen er kaum was sagen musste. Stattdessen hatte er sich ein wenig darauf konzentrieren können, hinaus zu schauen, wo der Regen fiel und gegen das Glas trommelte. Wie dankbar er war, dass er nun nicht draußen hockte – ohne Schutz vor dem Regen und dem Wind, ohne eine Decke und mit knurrendem Magen, denn an so manchen Tagen auf der Straße, vor allem wenn das Wetter so hundelend war, hatte er schon ein paar Mal überlegt zurück zu seiner Mutter zu gehen, auch wenn er sich dort wieder den Quälereien Kabutos aussetzten müsste. Ein paar Mal war er sogar schon bis zu seinem Elternhaus gegangen, nur um wieder kehrt zu machen, weil er sich selbst nicht in diese Hölle treiben wollte. Nun aber musste er gar nicht darüber nachdenken, ob er zurück sollte, in das Haus, dass schon längst nicht mehr sein zu Hause war. Heute und noch ein paar Tage lang durfte er bei Itachi sein und einfach mal ein paar Sorgen vergessen. „Langweilst du dich auch nicht bei Itachi?“, fragte Mikoto, nachdem sie auch den Nachtisch in schönen großen Gläsern auf den Tisch gestellt hatte. „Nein, Ma’am“, antwortete Sasuke wieder höflich und nahm zögerlich einen Löffel von dem dunklen Mouse im Glas, als er den Ellebogen Itachis leicht gegen seinen Oberarm spürte. „Genial, oder? Schon allein für das Essen meiner Mutter würde ich wieder hier einziehen.“ „Nichts da, junger Mann“, lachte Mikoto. „Wo ich doch nun endlich meine Ruhe zum Malen habe.“ „Das trifft mich hart, Mama.“ Auch Itachi grinste nun. Sie schaute ihn zunächst leicht verwundert an, wirklich gescherzt hatte ihr Junge schon lange nicht mehr, aber dann, als sie begriff, dass das keinesfalls was Schlechtes war, lächelte sie auch wieder und legte ihre Hand über den Tisch, fuhr kurz über Itachis. Er war ihr einziger Sohn und für ihn würde sie alles tun. Ihr Leben geben – einfach alles. Und sie wusste, dass ihr Mann da genauso dachte. ~~ Aus dem Regen war ein Sturm geworden. Es sah aus als schüttete es aus Wassereimern, aus riesigen Bottichen und der Wind heulte unaufhaltsam. Mikoto saß mit übereinander geschlagenen Beinen im großen Wohnzimmer auf einer der schmalen Sofas und hielt ihren Kaffee in der Hand. „Bei diesem Wetter kann doch keiner fahren“, sagte sie und schaute ihren Mann an, der zustimmend brummte. Auch er würde weder seine Mutter mit dem Auto heimbringen, noch seinen Sohn und diesen Jungen fahren lassen. Selbst im Radio hatten sie vor wenigen Minuten dazu geraten, nicht vor die Tür zu gehen, die Fenster und Türen geschlossen zu halten. Böen war man in Irland durchaus gewohnt, aber solch ein heftiger Wind irritierte die Menschen und machte ihnen in gewisser Weise Angst. Sie hatten Respekt und deswegen war auch Itachi der Meinung nicht ins Auto zu steigen, bevor er Wind und Regen nachließ, doch leider hatten sie im Radio angekündigt es würde bis in die frühen Morgenstunden keine Veränderung geben. Mikoto erhob sich und stellte ihre Kaffeetasse beiseite. Sie strich ihren Baumwollrock gerade und schaute zunächst ihre Schwiegermutter an. „Ich richte das Gästezimmer ein. Du kannst dich dann gleich schlafen legen, Uruchi.“ Die alte Dame nickte und trank noch einen Schluck aus ihrer dampfenden Tasse, während Mikoto sich an ihren Sohn wandte. „Kommst du mit hoch? – Dann gebe ich dir Bettwäsche zum frisch beziehen.“ Itachi brummte nur zustimmend und fragte dann: „Wo haben wir die Luftmatratze?“ Sie hatten so ein ganz kompliziertes, megateures Ding gehabt, wo seine Kumpel damals drauf geschlafen hatten, wenn sie zu Besuch bei ihm waren, nur wo das gelandet war wusste er selbst nicht mehr. „Obitos Kinder haben die zerstört“, murrte sein Vater da auch schon und Itachi seufzte. „Plagegeister.“ „Da sagst du was, Sohn. Ich bange schon vor den Feiertagen.“ „Ah, beehren sie uns dieses Mal mit Anwesenheit? Aus dem fernen Australien.“ Fugaku lachte leise und tief. Mikoto schüttelte nur den Kopf, wie sie es immer tat, wenn ihr Mann und ihr Sohn über ihren kleinen Bruder und dessen Familie herzogen. Obito hatte halt ein gutes Jobangebot in Australien bekommen und seine Kinder waren ein wenig unartig, was sie immer zeigten, wenn sie zu Besuch waren, aber im Grunde waren sie eine schöne Familie. Sasuke sah Itachi nach, wie dieser nach oben ging um sein altes Zimmer herzurichten. Er hatte das mit der Luftmatratze schon richtig verstanden. Es gab keine und somit ab es wahrscheinlich ein Bett zu wenig. Sasuke fühlte sich ohnehin unwohl die Nacht in diesem Haus verbringen zu müssen. Es war nicht so, dass er sich vor Fugaku Uchiha fürchtete. Kein bisschen, wirklich nicht, denn das war Itachis Vater und so wie Itachi mit ihm umging, mussten sie einander wirklich gern haben. Das freute Sasuke, auch wenn er sich dabei fragte, ob sein Vater und er wohl auch irgendwann so miteinander geredet hätten. Das hätten sie bestimmt, wenn Sasukes Vater die Möglichkeit gehabt hätte, ihn als jungen Mann oder wenigstens als Teenager kennen zu lernen, aber sie waren nie über die Beziehung eines Kindes mit seinem Vater gekommen, denn dann starb er auf einer beschissenen Autobahn ohne ein liebendes Gesicht in der Nähe und ab da war Sasuke auch allein. Fast als sei es eine Strafe, dass er nicht da gewesen war, um seinem Vater die Hand zu halten, dafür zu sorgen, dass dieser wundervolle Mann nicht alleine Sterben musste. Sasuke hasste die Gedanken, in die er dabei war, sich zu verrennen, weswegen er sie versuchte zu vertreiben. Das hatte er mit den Jahren gut gelernt. Selbstschutz. Wie auch immer, sagte er sich dann, sein Vater hätte gar nicht gewollt, dass er, sein Sohn, mit auf dieser Autobahn war. Denn er wollte Sasuke immer nur beschützen, also sah Sasuke sich auch nicht als den Schuldigen. Es gab keinen Schuldigen, dass wusste sogar seine Mutter. Es war ein Unfall, das war eine der einzigen Sachen, über die sich alle einig waren. Die Gedanken nun wirklich beiseite schiebend, schoss Sasuke wieder durch den Kopf, dass er die Nacht entweder auf dem Boden verbringen müsste oder Itachi würde das tun, was Sasuke keinesfalls wollte. Er hoffte, dass sie Teppichboden oben hatten, denn auf Fließen oder Laminat zu schlafen, das wusste Sasuke, war verdammt ungemütlich, aber er würde sich auch damit zufrieden geben. Besser als wenn Itachi die Nacht auf dem Boden verbracht. Eindeutig. Sasuke schielte zur Seite. Itachis Oma war ihm wirklich sympathisch. Sie war eine sehr ruhige Frau, aber dennoch unheimlich freundlich und sie vergötterte ihren Enkel. Itachis Vater musste auch ein guter Kerl sein. Bestimmt war er das, auch wenn er auf Sasuke hart wirkte. Er war eben ein gestandener Mann und das flösste Sasuke Respekt ein. Was dieser Mann erreicht hatte, würde er selber nie erreichen. Im Grunde war dieses Haus in einer anderen Welt, als die in der er lebte. Schon allein der Kamin mit seinem Vasen oben drauf und der Skulptur daneben war teuer, als alles, was er besaß. Allein der Stoff des Sofas, auf dem er saß, war teurer. Sasuke war kurz davor sich auf die Lippe zu beißen, ließ es aber in letzter Sekunde bleiben. „Gefällt dir das Haus?“, drang dann die Frage des Mannes an sein Ohr und er nickte zunächst abwesend, bevor er höflich antwortete: „Ja, Sir.“ „Mein Vater hat es gebaut, als ich ein Kind war. So wie Itachi in meine Fußstapfen treten wird und irgendwann die Kanzlei leiten wird, war es auch bei mir“, erzählte Fugaku. Fugaku hatte einen Plan und Fugaku wollte Antworten. Hauptsächlich wollte er das, um seinen Sohn zu schützen. Deswegen, um ihn zu schützen, hatte er ihn damals auch vom Internat genommen, denn Itachi hatte sich dort verändert. Mit vierzehn war er ein trauriger, einsamer Junge gewesen, denn er hatte sich immer schwer getan Freunde zu machen. Es wunderte den Mann teilweise, dass Itachi nun, nur knapp acht Jahre später, solch einen festen, anständigen Freundeskreis hatte. Und nun war da der Junge, um den sich sein Sohn so sehr zu sorgen schien. „Wo wohnen denn deine Eltern, Sasuke?“ Fugaku sah, dass Sasuke sich auf die Lippen biss und er wusste, dass er zu direkt gewesen war, aber das war sein Plan. Um den heißen Brei reden würde nichts bringen, dafür war Sasuke zu zurückhaltend und scheu, das hatte er schon bemerkt. „Ich… weiß nicht genau, Sir“, murmelte Sasuke leise und blickte auf seine abgeknabberten Fingernägel. Es war im Grunde keine Lüge. Er wusste es wirklich nicht genau. Er wusste nicht, ob seine Mutter noch in der Wohnung lebte, in die sie nach dem Tod seines Vaters gezogen sind oder ob sie wieder in ihrem Haus wohnte, dass sie dann zur Miete einer Familie gegeben hatten. Er glaubte aber sie wohnte noch in der Wohnung, denn die war so viel näher an der von Kabuto und deswegen war sie ja überhaupt erst dorthin gezogen und hatte ihren Sohn mitgeschleppt. „Wo lebst du, wenn du nicht bei Itachi bist?“, hakte Fugaku nach, obwohl er sich die Antwort denken konnte. Wo sollte ein Straßenkind schon leben, aber er musste es aus dem Mund des Jungen hören. „Auf der Straße, Sir.“ Die Ehrlichkeit traf Fugaku, genauso wie die Höflichkeit und das nette Wesen des Jungen ihn traf. Er wirkte nicht aggressiv, drogenabhängig oder asozial, wie das Bild einen Straßenkindes war. Im Gegenteil. Sasuke wirke lieb und scheu und er hatte eine Menge Respekt vor Fugaku und seiner Familie. „Und du bist wie alt?“ „Fünfzehn, Sir“, murmelte Sasuke wieder und hob seinen Blick nicht an. Er mochte diese Fragen nicht, aber was sollte er schon tun? Er musste antworten. Etwas anderes traute er sich gar nicht. Plötzlich war er Itachi noch dankbarer als vorher, denn Itachi hatte nie so vehement nachgehakt, er hatte den Dingen einfach ihren Lauf gelassen. Aber er nahm es Fugaku Uchiha nicht übel. Er spürte, dass er Mann wissen wollte, wer der Junge war, den sein Sohn aufgenommen hatte und er spürte, dass Fugaku Uchiha Itachi nur schützen wollte. ~~ Itachi stand in seinem damaligen Jugendzimmer und blickte auf das Bett. Es war annähernd riesig und er war immer stolz darauf gewesen. Wäre sein Schlafzimmer in der neuen Wohnung groß genug gewesen, hätte er es auch mit Sicherheit mitgenommen, aber er hatte eben kein so großes Schlafzimmer gewollt. Nur mehr zu putzen und putzen tat er nicht gerne. Damals, als er noch hier gewohnt hatte, hatte seine Mutter ihm Buchstäblich den Hintern nachgetragen, aber sie hatte es gerne gemacht und doch verstand er genau, dass sie sich jetzt auch wohl fühlte, als ihr Sohn nicht mehr daheim wohnte, obwohl sie ihn unwahrscheinlich liebte – mehr als alles in der Welt. Aber er war jetzt erwachsen, hatte sein eigenes Leben und das war gut so. Dennoch fühlte es sich immer wie eine Art nach Hause kommen an, wenn er durch die Tür schritt und in diesem Haus war. Und das war ein wirklich gutes Gefühl. Itachi knöpfte den letzten Kissenbezug zu, nahm dann die Bettwäsche, die zuvor um das Bettzeug war, auf den Arm und ging damit zu seiner Mutter, die es in die große Waschküche bringen würde. Sie lächelte ihm noch zu und sagte leise: „Er scheint wirklich nett zu sein.“ „Das ist er“, nickte Itachi und schaute zur Treppe. „Er braucht mich. Deswegen ist er bei mir.“ „Du bist ein großer Junge. Du weißt was du tust.“ „Es ist das Richtige, oder?“ „Ich schätze schon und nun geh ihn holen. Es ist spät und er ist bestimmt müde.“ „Klar, gute Nacht, Mama.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging die Treppe hinunter. Sie würden das schon schaffen, eine Nacht im selben Bett. So sehr, hoffte der Uchiha, vertraute ihm Sasuke mittlerweile. Im Wohnzimmer schaute er auf seinen Vater, der eine Frage an Sasuke richtete. „Und warum lebst du mit fünfzehn Jahren auf der Straße, Sasuke?“ „Ich…“, hörte er das Stottern des Jungen und trat hinter das Sofa. Er legte die Hand auf die Schulter Sasukes, blickte seinen Vater an und schüttelte den Kopf. Itachi hatte zwar gewusst, dass sein Vater Antworten wollte, aber er musste doch nicht so radikal fragen. Er könnte ihn fragen, wenn sie ungestört waren, aber nicht Sasuke, der einfach viel zu schüchtern und ängstlich war, um wirklich zu antworten. „Komm, lass uns hoch gehen, Sasuke“, sagte Itachi deswegen, wünschte seinem Vater und der Oma noch eine gute Nacht und schob dann Sasuke, der es ihm viel höflicher gleich getan hatte, vor sich her. Er wusste sich nicht anders zu helfen, denn die Fragen, die sein Vater stellte, wollte er Sasuke nicht aussetzten. Nicht jetzt, wo gestern dieses Funkeln da gewesen war, das Itachi nicht wieder verlieren wollte. to be continued... by Jessa_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)