Pure Sünde von Oki-chan ================================================================================ Kapitel 11: Wahrheit pur...?! ----------------------------- Ich wünsche euch allen einen wunderschönen guten Abend! Hier bin ich mit dem neunten Teil! Meine Güte, hätte nie gedacht, dass ich mal so weit kommen würde - bei dieser Reihe^^ Jaah, genau, ihr seht richtig: Nach mehr als keine-Ahnung-wie-vielen Monaten präsentiere ich hier nun den neunten Teil von "Pure Sünde", bei dem ja ursprünglich nur ein kleiner - der erste - OS geplant war - da seht ihr mal, was sich aus einer dummen, kleinen Idee entwickeln kann *lach* So, bevor ihr nun lesen dürft, danke ich noch mal schnell NairaSerran!!!! Danke dir ^^ Fertig! Nun viel Spaß beim Lesen des neunten Teils: Wahrheit pur...?! – Zeit für eine Aussprache! Seto blinzelte ein paar Mal ungläubig, versuchte, seinen Atem zu beruhigen, doch die Panik, die ihn untypischerweise befallen hatte, wollte einfach nicht weichen. Sie hielt seinen Körper gefangen und machte ihn anfällig, ließ ihn zittern und sich fragen, ob er nur Halluzinationen gehabt hatte – doch warum sollte er ausgerechnet von seinem Hündchen halluzinieren? Vielleicht, weil er Joey so sehr vermisst hatte, dass es ihm das Herz zusammenpresste, wenn er nur daran dachte, dass das, an was er sich erinnerte, diese Nacht, einfach nur Einbildung gewesen war. Er bemühte sich um Ruhe, schloss immer wieder seine auf der Bettdecke liegenden Fäuste, bis es so sehr schmerzte, dass er sie wieder öffnen musste. Seine Augen schlossen sich und er atmete tief durch, während er sich kurzzeitig auf seine Unterlippe biss, darauf herumkaute. Diese Geste hatte ihm schon oft geholfen, herunterzukommen – auch wenn er sie nur heimlich praktiziert hatte, dort, wo ihn niemand sehen, ihn niemand als schwach ansehen und denunzieren konnte. Wie ferngesteuert fuhren seine Hände durch seinen durcheinandergeratenen Schopf, sein Atem beruhigte sich langsam, seine Panik verebbte und Seto konnte sich wieder sicher sein, dass sein Gesicht wieder so gut unter seiner Kontrolle war, dass er wie immer wirkte. Schließlich setzte er sich auch noch gerade auf, legte die Hände in den Schoss, resignierte aber nicht weiter. Nun konnte er sich wirklich sicher sein, dass sich nichts mehr von seiner inneren Unruhe auf seinem Gesicht widerspiegelte. Doch noch immer war alles ruhig, still, beinahe totenstill und auch wenn Seto es immer genossen hatte, allein zu sein, so hatte sich das geändert, seitdem er mit Joey Wheeler zusammengekommen war. Diese Stille drückte noch immer auf seine Ohren und veranlasste ihn dazu, sich wirklich unwohl zu fühlen, obwohl diese Stille das Element war, welches er brauchte, um sich abzukühlen, um sich wieder zu beruhigen und um effektiv zu arbeiten. Aber er hatte im letzten Jahr auch feststellen müssen, dass er den Blonden brauchte, um wirklich effektiv zu arbeiten – wirklich eine Antithese, ein Gegensatz, wie er größer nicht sein könnte. Er drehte sich zur Seite, setzte die Beine über die Kante auf den Teppichboden des Schlafzimmer der Hotelsuite. Die nackte Unterseite seiner Füße berührte den weichen Teppich, doch Seto kümmerte sich nicht darum, sondern stand sofort auf und bückte sich, um seine Kleidung vom Boden aufzuheben. Dann zog er sich sein Hemd über, ließ es aber noch offen und schlüpfte in seine Boxershorts, dabei kam ihm der Gedanke, dass er unbedingt eine Dusche gebrauchen konnte, um sich zu waschen, um die Panik, die Verzweiflung darüber, dass Joey einfach fortgegangen war, abzuwaschen und sich zu entspannen. Also streifte er das Hemd wieder ab, legte es zusammen mit seiner Hose, den Socken und dem Trenchcoat auf das ungemachte Bett. Dann wandte er sich ab, hielt in der Bewegung inne und drehte sich doch wieder um, um wenigsten die Kissen aufzuschütteln und die Decke einigermaßen ordentlich am Fußende zusammenzufalten. Innerlich verdrehte er über diese unangebrachte Angewohnheit die Augen, denn immerhin war er hier in einem Hotel, da sollte er nicht versucht sein, Ordnung zu halten. Nicht wie bei sich selbst Zuhause, wo er die Dienstmädchen nur bis zur Türschwelle ließ, außer wenn sie das Badezimmer säuberten, doch dann gab er immer Acht, dass sie nicht unnötig lange in seinem Schlafzimmer verblieben. Eine dämliche, blöde Angewohnheit, doch wem konnte man heute noch so weit über den Weg trauen, wie man spucken konnte? Er, Seto Kaiba, kannte jedenfalls nur wenige... Es gab nur drei... einhalb Menschen in seinem Leben, denen er vorbehaltlos vertraute und die sich sein Vertrauen hart erkämpft hatten: Zuerst einmal war da sein Hündchen und dann noch Roland und Ben, Mokuba war in dem Fall das 'Einhalb', denn immerhin war er Setos kleiner Bruder, der sich sein Vertrauen nicht erst hatte verdienen müssen. Und von diesen Menschen hatte es Joey am schwersten gehabt: Seto war nicht der feste Freund gewesen, den der Braunäugige verdient hatte, und dennoch hatte dieser ihn geliebt, ihm seine Fehler und sein Misstrauen verziehen, bis selbst ein Joey Wheeler diese Launen nicht mehr hatte ertragen können. Heute und nach diesen leidenschaftlichen Stunden gab Seto seinem Chaoten nicht mehr die Schuld an all dem, was in ihrer Beziehung schiefgegangen war, denn er wusste, dass ein Großteil seine Verbohrtheit gewesen war. Seine eigenen Fehler, sein Misstrauen hatte die Streitereien ausgelöst und sein Beharren, dass es aber überhaupt nicht sein Fehler gewesen war, hatte schließlich dazu geführt, dass Joey gegangen, ja beinahe geflohen war. Das sah er nun ein, hatte es schon vor Längerem eingesehen und sein guter Freund und Psychologe Benjamin Johnson hatte ihm dabei geholfen. Seto atmete gepresst ein, denn es fühlte sich an, als würde er an diesen Gedanken ersticken müssen – also warum sollte er sich nicht viel lieber unter der Dusche ertränken? Goooott!, dachte er sich und hätte am liebsten seine Kopf gegen die nächstbeste Wand gerammt, doch natürlich tat ein Kaiba das nicht, sondern beherrschte sich, ganz egal, was auch passierte. Warum denke ich nur an einen solchen Mist? Ich sollte mich schleunigst zusammenreißen und dann, wenn ich hier weg bin, nach meinem Hündchen suchen, um es zurückzugewinnen. Ja, das ist ein guter Plan... Dass irgendwo in seinem Kopf ein Stimmchen ihn wegen seines Plans verhöhnte, ignorierte er gekonnt, denn immerhin hörten Kaibas auch keine Stimmen, die einen auslachten oder dergleichen; das gab es einfach nicht. Ein Kaiba hatte nämlich immer rational zu handeln, musste seine Taten immer zehnfach überdenken, bevor er sie ausführte, und hinterher auch noch mindesten zweimal überprüfen, ob alles so verlaufen war, wie er es sich gedacht hatte. Deshalb war es auch nur möglich, dass er mit jungen Jahren schon die Firma seines Stiefvaters übernommen und auch noch zu größerem Erfolg geführt hatte als Ebengenannter. Nur ein leichtes Kopfschütteln ließ sich nicht mehr ganz zurückdrängen, während er sich auf den Weg zum Badezimmer machte, zu dem er nur gelangen konnte, wenn er in den Zwischenflur ging, von dem unter anderem auch die Ein- beziehungsweise Ausgangstür abging. Wachsam wanderte sein Blick umher. Seto konnte es sich einfach nicht verkneifen, sich umzusehen, das würde er sich wahrscheinlich auch in zehn Jahren noch nicht abgewöhnt haben... Er war schon beinahe bei der Schlafzimmertür angekommen, als er plötzlich abrupt stehenblieb und sich seine Augen in Erstaunen einen Ticken weiteten: Dort auf dem Boden lagen ein paar ausgetretener Schuhe, die er vorher nicht bemerkt hatte, weil er mit dem Rücken zu ihnen gestanden und sich selbst bemitleidet hatte, wie er nun zugeben musste. Sofort schossen seine Augenbrauen in die Höhe und im nächsten Moment schossen seine Augen zur Zimmertür, als diese geöffnet wurde und ein überaus nackter Joey Wheeler den Raum betrat. Nur in ein Handtuch gekleidet, welches um seine schmalen Hüften hing. Die Haut glitzerte ob der Nässe, die sich noch auf ihr fand, und Seto musste unwillkürlich schlucken, ganz hart schlucken, denn ihm wurde gerade bewusst, dass er sich umsonst Sorgen gemacht hatte, dass das alles nur ein Traum gewesen oder Joey einfach abgehauen sein könnte – ein Trugschluss seines ach-so-brillanten Hirns...! „Joey...“ Dieses eine Wort war schneller aus seiner Kehle entflohen, als dass er darüber hätte nachdenken können und auch dass er sein Gegenüber anstarrte, war ihm nicht wirklich bewusst. Er sah Joey einfach so an, als hätte er ihn noch nie im Leben so gesehen wie gerade im Augenblick: Die feuchten Lippen leicht geöffnet und zu einem sanften, aber dennoch melancholischen Lächeln verzogen, das Haar vollkommen durcheinandergeraten und so golden, wie er es nicht in Erinnerung gehabt hatte, die braunen Augen erfüllt von einem sehnsuchtsvollen Glanz – an wen er wohl gerade dachte? Eifersucht bohrte sich wie ein giftiger Pfeil durch sein Herz und verätzte, verseuchte seine Gedanken, in denen er schon einen Auftragskiller anheuerte, um den Typen, der dieses sehnsuchtsvolle Glitzern in Joeys Augen verursachte, abstechen zu lassen. Außerdem schoss lodernde Wut durch seine Adern, vermischte sich mit der Eifersucht und dem aufkommenden Stich des Neids, der ihn angesichts seiner Gedanken über einen anderen Mann in Joeys Leben befiel, zu einem wirklich gefährlichen Gemisch. In dem Moment bemerkte Joey wohl auch, dass Seto wach war und ihn beobachtete, denn, als sich ihre Blicke trafen, lächelte er unglaublicherweise sein wunderschönes Lächeln, von dem Seto gedacht hatte, es nie wiederzusehen. Von dem er gedacht hatte, dass er nie wieder spüren würde, wie es seine Haut streichelte und sein Gemüt abkühlte, nur weil es da und für ihn gedacht war. Am liebsten hätte der Brünette sich genau jetzt auf den anderen gestürzt, doch sein Körper reagierte nicht auf die elektrischen Impulse, die sein Hirn aussandte, stattdessen hielt ihn Joeys Erscheinung an Ort und Stelle. Seine Augen folgten einem einzelnen Wassertropfen, der langsam an Joeys Hals hinabperlte, die Mulde zwischen seinen Schlüsselbeinen passierte, weiter über dessen Brust und Bauch lief und schließlich von dem Handtuch um seine Hüften aufgesogen wurde. Als er anschließend wieder hinaufschaute, begegnete Seto dem sanften Blick seines Hündchens und wusste doch, dass er genau diese Sanftheit eigentlich nicht verdient hatte: Er war ein riesengroßes Arschloch gewesen, arrogant und selbstgefällig, skrupel- und rücksichtslos, nur auf seinen Vorteil bedacht. Und nun hatte er diesen wunderbaren jungen Mann doch wiedergefunden, hatte ihn mehr oder weniger erst einmal gegen seinen Willen hier auf dieses Zimmer gezerrt und eben, als er aufgewacht war, schon das Schlimmste befürchtet, doch... Joey war noch immer da. Er war nicht einfach weggegangen, ohne ein Wort zu sagen, sondern war nur ein paar Räume weiter, ein paar Meter entfernt gewesen. Seto schluckte hart und versuchte verzweifelt, nicht in diesem tiefen Braun zu versinken, was ihm immer Schwierigkeiten bereitet hatte, wenn er jetzt so darüber nachdachte. Selbst damals, als er noch gedacht hatte, sie wären Erzfeinde hätte er in diesen unglaublichen Augen ertrinken können, ohne auch nur einmal zu bereuen, wieder hingeschaut zu haben. „Was guckst du so?“, drang plötzlich Joeys Stimme in seine Überlegungen und ein schwaches Lächeln breitete sich bei deren Klang auf Setos Lippen aus. Eigentlich das erste Lächeln, das er sich nicht aufzwang, seit Joey vor mehr als einem Jahr gegangen war. „Musst du mich so anstarren, Kaiba? Das ist verdammt unangenehm...“ Ja, genau...! Ich bin wieder Kaiba, nicht Seto... Aber ich habe es auch nicht anders verdient..., sagte er sich selbst und musste sich ebenfalls eingestehen, dass er noch vor einigen Monaten gedacht hätte, dass er es nur wahrscheinlich verdient hätte, doch Ben hatte ihm dabei geholfen, seine Schuld in diesem Trennungsdesaster einzusehen. „Sorry“, meinte er daraufhin nur und erhielt einen leicht verwirrten Blick aus diesen vollkommenen, braunen Augen, dann klimperte Joey ein paar Mal mit seinen Wimpern und ein kaum sichtbares Lächeln legte sich in Erwiderung seines eigenen auf Joeys Lippen. „Du hast dich entschuldigt“, stellte Joey unumwunden fest und strich sich mit einer schnellen Bewegung ein paar Strähnen seines nassen Haars aus dem Gesicht, dann schaute er an sich herunter und rieb sich den Nacken. „Tja, also, meine Sachen sind eben nass geworden, was heißt, dass wir uns wohl noch ein wenig gegenseitig auf die Nerven gehen werden. Aber vielleicht können wir die Zeit ja auch anderweitig nutzen, was meinst du?“ Ein Schauer überlief Seto, doch nicht so einer, wie es noch vor einem Jahr der Fall gewesen war, da er ständig und überall geil auf sein Hündchen gewesen war, nein, vielmehr erschauderte er ob der Ernsthaftigkeit der Worte, die leise und unerwidert im Raum verklangen. Lange stand Seto einfach nur so da und wälzte Joeys Worte hin und her, während dieser vor ihm stand, den Kopf von der einen auf die andere Seite wiegte und wirklich darauf zu warten schien, dass der CEO etwas sagte oder wenigstens irgendwie reagierte. Doch erst einmal musste der Brünette seine lose Zunge wieder unter Kontrolle bringen, denn ihm lag schon wieder ein bissiger Kommentar darauf, der ihm seine erneut gegebenen Chancen bei Joey bestimmt verdorben hätte. Also biss er die Zähne zusammen und schluckte den Kommentar hinab, atmete ein paar Mal tief, aber unbemerkt durch und sah den anderen dann direkt an. „Über was willst du denn reden?“ Er vermied es tunlichst, seinen Namen auszusprechen, denn das würde ihn an die vergangenen Stunden erinnern, die sie miteinander verbracht hatten, in denen er diesen Namen gestöhnt hatte und das würde ihm eine kleine Unpässlichkeit bescheren, die nicht mehr so schnell verschwinden würde. „Über damals, über uns, über dich und mich, über das, was vor ein paar Stunden geschehen ist, was zwischen uns geschehen ist“, entgegnete Joey und seine Stimme wurde kurz ein paar Töne dunkler, doch dann straffte er die Schultern, verschränkte die Arme vor der feuchten Brust und sah Seto mit fragend in die Höhe gezogenen Augenbrauen an, wartete auf eine Antwort. Aber dieser wandte ihm nur den Rücken zu, anstatt zu antworten, ging dann zu einem der verhangenen Fenster, schon den Vorhang etwas zur Seite und schaute auf die taghell erleuchtete Stadt, die sein Zuhause war. Freude und Schmerz kämpften in seinem Inneren um die Oberhand, ebenso wie die Resignation, die ihn plötzlich und ohne ersichtlichen Grund überfiel; vielleicht waren die letzten Monate des mentalen Alleinseins doch zu viel für ihn gewesen. Eine ganze Weile standen die beiden jungen Männer einfach nur so da, schwiegen und starrten vor sich hin. Irgendwann war Joey neben Seto getreten und teilte mit ihm den Blick auf die Skyline von Tokio, der Blonde war ihm beinahe so nah, dass sich ihre nackten Oberarme berührten, und obwohl Seto ihn wieder berühren wollte, hielt er den Abstand, der es ermöglichte, dass keine körperliche Interaktion zustande kam. Und weiterhin standen sie einfach nur da und starrten hinaus in die Dunkelheit, die von vielen tausend Lichtern erhellt wurde, verloren kein Wort, bis Joey sich irgendwann, nach bestimmt einer halben Stunde, räusperte und Seto im Spiegelbild der Fensterscheibe anschaute. „Und?“, war seine Frage, die irgendwie hohl klang, denn in ihr schwang die komplette Distanz mit, die sich zwischen ihnen in den letzten Minuten, aber auch durch ihre monatelange Trennung aufgebaut hatte, die nur für ein paar Stunden Vergangenheit gewesen war, als sie einander geliebt hatten. Seto fühlte sich hilflos. Er fühlte sich wirklich hilflos, wusste nicht, was er sagen sollte, und zuckte dementsprechend auch nur mit den Schultern, während er weiterhin schwieg. Joey quittierte diese Geste mit einem kurzen Wiegen seines Kopfes, dann starrte er wieder nach draußen und biss sich auf seiner Unterlippe herum. Allem Anschein nach war er wirklich nervös, fühlte nicht viel anders als der Ältere. Wieder erfüllte Schweigen den riesigen Raum und legte sich wie klamme Kleidung um die beinahe vollkommen nackten Körper der beiden Männer. Dann, irgendwann war ein tiefes Einatmen zu hören, es war Seto, der sich schließlich wieder umdrehte und sich danach auf das Bett setzte, das Gesicht in seinen Händen barg. Eine Reaktion, die er sich früher nicht einmal vor seinem Hündchen erlaubt hatte, doch die Monate der Trennung und seine Therapie hatten alles verändert, hatten ihn verändert und das vielleicht zum Positiven. „Weißt du,“, setzte er zum Sprechen an und hielt dann doch inne, wartete, dass Joey, der noch immer am Fenster stand und hinaus auf die Stadt starrte, sich zu ihm umdrehte oder wenigstens irgendwie zu erkennen gab, dass er zuhörte. Schließlich kam dieses Zeichen, als er ein paar Mal die Schultern in einer halb nicht wissenden, halb neugierigen Geste hochzog. Es überraschte den CEO, dass er noch so genau in dem anderen lesen konnte, dass seine Körpersprache noch immer so klar verständlich für ihn war, „ich habe eine Therapie gemacht...“ Stille. Nicht einmal Joeys Atmen war zu hören, nicht einmal das kleinste Knistern erfüllte den Raum, nur Setos Herz pochte so schnell, dass dieser meinte, der Jüngere müsste es doch hören, müsste doch mitbekommen, wie es ihm ging, was er gerade fühlte. Und doch wusste er, dass dem nicht so war, dass nur er allein wusste, was er fühlte und dass genau dieser Umstand Joey damals dazu getrieben hatte, ihn zu verlassen, dass genau dieser Umstand ihn wieder dazu veranlassen könnte, ihn erneut sitzenzulassen. Um das zu verhindern, würde er wirklich ehrlich sein müssen und zwar kompromisslos ehrlich, das, was Joey immer von ihm verlangt hatte und was viel einfacher zu geben gewesen war, als sie noch gedacht hatten, dass sie sich hassen würden. „Ich habe eine Therapie gemacht“, wiederholte er nun und fuhr sich mit gespreizten Fingern durch sein Haar, atmete tief durch. „Ich habe eine gemacht, um mit dem ganzen Mist fertig zu werden, der sich in all den Jahren in mir angesammelt hat, der mich zerfressen und kaputtgemacht hat, ohne dass ich es wirklich mitbekommen habe. Ich habe mit Ben, meinem Psychologen, über meine Vergangenheit gesprochen, über meine Gefühle, darüber, was ich für eine bestimmte... Person empfinde. Über die Zukunft, was ich mir darunter vorstelle und mit wem ich sie mir vorstelle, wie ich das verwirklichen kann und was mich daran hindert, so ehrlich zu sein, wie ich es gerade zu sein versuche...“ Seto schaute auf und fand sich Auge in Auge mit Joey wieder, der ihn mit einer seltsamen Mischung an Emotionen in seinen Augen musterte, die der Brünette nicht richtig voneinander differenzieren konnte. Da war Kummer, Verzweiflung, Resignation in einer gewissen Weise, Erstaunen, Stolz, Hoffnung und etwas, das aussah wie... Liebe...?! Aber das konnte nicht sein, oder? Liebe konnte in diesen Augen nicht schimmern, er hatte das nicht verdient, hatte diesen Blick nicht verdient...! Und dennoch, er sagte nicht ein Wort, blieb weiterhin stumm und beobachtete, was Seto nun weiterhin tun würde, doch der hatte gerade beschlossen, dass Joey auch mal etwas sagen könnte, denn immerhin sollte das hier ein Gespräch, ein Dialog werden und nicht ein Monolog bleiben – jedenfalls war das nicht so geplant, wenn überhaupt etwas von diesen Geschehnissen als geplant bezeichnet werden konnte... Doch während die Zeit verstrich, schien es, als würde der Blonde auch weiterhin vom Blauäugigen erwarten, allein zu sprechen, allerdings meldete sich ab da, wo Seto dies realisiert hatte, sein Starrkopf und auch sein Stolz. Er würde nicht noch mehr von seinem Seelenleben entblößen, wenn Joey sich ihm nicht auch offenbarte, also verschränkte er die Arme vor der nackten Brust und starrte seinen Gegenüber aus beinahe emotionslosen Augen an. Der Brünette war sich dieser Emotionslosigkeit bewusst, denn immerhin hatte er früher immer am Spiegel geübt, bis dieser Ausdruck perfekt gesessen hatte und, ohne lange herum experimentieren zu müssen, auf seinem Gesicht erschien. Die Lippen hatte er zu einem weißen Stich zusammengepresst, seine Kiefermuskeln waren so hart angespannt, dass sie an ihren Ansatzpunkten am Unterkieferknochen hervorsprangen. Und wieder vergingen viele Minuten, in denen sich keiner der beiden dazu durchringen konnte, einfach wegzusehen, nein, stattdessen starrten sie einander mit aller Kraft, die sie aufbringen konnten, in die Augen und keiner der beiden wich auch nur einen Zentimeter zurück oder schlug die Lider nieder. Irgendwann jedoch schüttelte Joey den Kopf und drehte sich wieder zum Fenster, sah allem Anschein nach hinaus und konnte so nicht sehen, wie Seto für den Bruchteil einer Sekunde die Gesichtszüge entglitten, bevor dieser sie wieder unter Kontrolle hatte. Er hat sich nicht ein Stück verändert..., wisperte eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf und Joey schüttelte daraufhin den Kopf, drehte sich wieder zum Fenster um, um hinauszusehen und sich zu beruhigen, denn dieser Geständnis gerade hätte ihn fast dazu gebracht, sich auf den Blauäugigen zu stürzen. Woher willst du das wissen?, schrie er in seinem Kopf herum und seufzte, denn der Gedanke, dass diese dämliche Stimme recht haben könnte, war wirklich schmerzhaft. Na toll...! Jetzt rede ich schon mit mir selbst! Wenn das nicht armselig ist, dann weiß ich echt nicht mehr... Wieder folgte ein Kopfschütteln und der Blonde hoffte, dass Seto es nicht gesehen oder zumindest nicht falsch interpretiert hatte, denn das könnte ziemlich schlimme Folgen haben. Zu oft hatte er das schon bei ihm miterleben müssen, als dass er so etwas noch einmal riskieren wollte, denn Seto reagierte oftmals einfach über, wenn er eine Reaktion nicht deuten konnte. Oder gab viel zu schnell auf, das hatte er in dem vergangenen Jahr lernen müssen – eine schmerzvolle Lektion, aber eine, die er hatte lernen müssen, denn er war nicht an dem schieren Gewicht dieser Aufgabe gescheitert, sondern an der Aufgabe gewachsen. Wenn man das Ganze also von dem Standpunkt aus sah, dann hatte diese Trennung gewissermaßen auch etwas Gutes gehabt, denn er war stärker geworden, als er früher gewesen war, doch noch einmal wollte er diesen zerfetzenden Schmerz nicht fühlen. Sein Blick ging über die vertraute Silhouette seiner Geburtsstadt, die Lichter der Reklameschriften badeten ihn in einer Kälte, die ihm schier den Atem nahm, und auf einmal wollte er sich wieder umdrehen, um sofort in die Arme des Mannes hinter ihm zu springen. Doch eigentlich musste er sich noch darauf einstellen, dass dieser nur wenige Meter von ihm weg war, deswegen war er auch duschen gegangen, ohne ihn davon in Kenntnis zu setzen. Immer in der Hoffnung, dass er einfach so gehen könnte, wenn er den Gedanken, wieder bei Seto zu sein, nicht aushielt, doch er hatte sich mit dem Gegenteil konfrontiert gesehen: Er wollte nicht weg, er wollte sich wieder in die starke, eigennützige, egoistische Umarmung, unnachgiebige Umklammerung seines Kühlschranks kuscheln, um alles, was dort draußen auf ihn lauerte, wenigstens für ein paar Augenblicke ausblenden zu können. Und genau das Fehlen dieser Möglichkeit hatte ihm im letzten Jahr so sehr zugesetzt, dass er mehrmals beinahe so weit gewesen, sein kleines Häuschen zu verlassen und zu Seto zurückzukehren. Erst im letzten Moment hatte er sich immer davon abhalten können, denn er hatte nicht gewusst, ob Seto ihn auch so sehr vermisste, wie er es getan hatte, doch wenn Joey sich den anderen nun ansah, dann musste er zugeben, dass es wohl so gewesen war. Sie beide hatten sich mit der Trennung viel mehr Schmerz zugefügt als die ganzen Male zuvor, als all diese Beschimpfungen es jemals hätten tun können. Er hatte Setos Worte gehört, hatte gehört, dass dieser ihm gesagt hatte, dass er eine Therapie gemacht, sich jemanden anvertraut hatte, und er fühlte einen Stich, der ihm nur allzu vertraut vorkam: Eifersucht auf denjenigen, der nun so viel von seinem Seto wusste, was er selbst nicht einmal im Ansatz wissen konnte... Vielleicht hätte er damals nicht sofort abhauen sollen? Doch nachher war man ja bekanntlich immer schlauer als zuvor, dennoch bereute er die Zeit der Trennung auch nicht wirklich, weil sie ihn hatte erwachsen werden, die mentale Reife hatte erreichen lassen, die es brauchte, um mit diesem Starrkopf, der nur wenige Meter hinter ihm auf dem Bett saß und ihm ein Loch in den Rücken starrte, fertig zu werden. Vielleicht war er nun schon so weit, dass er sich dem Leben mit Seto Kaiba stellen konnte? Vielleicht waren sie beide nun dazu bereit? Vielleicht würde es nun, da sie erwachsener geworden waren, nicht mehr so leicht sein, das Band, das sich in den letzten Stunden ohne ihr Zutun gesponnen hatte, zu zerreißen? Vielleicht durfte er nun wagen, daran zu glauben, dass es auch wirklich eine Zukunft für sie beide zusammen, verbunden in Liebe geben würde? Viele Fragen, doch die Antworten würde er nur erhalten, wenn er sich traute, das Abenteuer erneute Beziehung mit Seto Kaiba wieder einzugehen, wenn er sich traute, erneut seinem Herzen zu vertrauen. Irgendwie wusste er, dass er nicht erneut diesen Schmerz würde durchleben müssen, aber woher diese Zuversicht kam, wusste Joey nicht zu sagen. Sein Herz verkrampfte sich, als der Blonde ein weiteres Mal den Kopf schüttelte, doch diesmal zwang Seto sich, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, denn sein Hündchen schien vollkommen in Gedanken versunken. Vielleicht hatte er noch nicht einmal bemerkt, dass er den Kopf geschüttelt hatte?! Das konnte doch sein... Jedenfalls war diese Möglichkeit nicht unwahrscheinlich, ganz und gar nicht, auch wenn sein Verstand nicht wirklich daran glauben wollte, während sein schnell schlagendes Herz darauf pochte, dass es so sein konnte... Ja, so sein musste! Er wandte den Blick mit größter Mühe von dem jüngeren Mann ab, versuchte dabei, das Herumkauen auf seiner Unterlippe zu unterdrücken, ein Zeichen seiner Unsicherheit in Bezug auf denjenigen, den er liebte, doch er konnte sich nicht mehr richtig kontrollieren. Und eigentlich wollte er sich auch nicht kontrollieren! Zum ersten Mal in seinem Leben wollte er einfach nur der junge Mann sein, der er eigentlich war, zum ersten Mal in seinem Leben wollte er einfach nur zwanzig sein, noch nicht vollkommen erwachsen. Er verspürte den Drang, sich einfach gehenzulassen, ohne auf die Konsequenzen achten zu müssen, die ihn danach erwarten würden, wollte einfach seinem Herzen folgen... – und dennoch saß er weiterhin auf diesem Bett... konnte sich nicht dazu durchringen, aufzustehen und zu Joey zu gehen, um ihn in den Arm zu nehmen und zu küssen, denn da war noch immer diese Unsicherheit, die ihm nur der Blonde nehmen könnte. Doch dieser stand noch immer mit dem Rücken zu ihm und schwieg... Seto hob die Hand, streckte den Arm und konnte Joey doch nicht berühren, soweit war dieser von ihm entfernt. Schnell führte er sie zu seinem Schopf, fuhr mehr als nur frustriert hindurch und schloss die Augen, weil er nicht wusste, was er tun sollte. Wahrscheinlich hatte Joey damals, als sie nicht auch noch miteinander ins Bett gestiegen waren, wirklich recht gehabt, dass Seto alles einfach so in den Schoss fiel, dieser nichts dafür tun musste... Warum sollte der Brünette auch sonst einfach dasitzen und sich nicht rühren können? Es musste so sein, denn nun wusste er nicht, wie er es anstellen sollte, dass der andere sich zu ihm umdrehte, ihn ansah mit diesem unendlich warmen, zärtlichen Blick in den tiefen, braunen Augen und auf ihn zu kam, ihn in den Arm nahm. Seine Hände verkrampften sich neben seinen Oberschenkeln in den Bettlaken, er schaute hinunter auf seinen Schoss und zweifelte. Ja, der große Seto Kaiba zweifelte, fühlte sich unsicher und konnte nicht genau sagen, warum das so war, nur, dass es einfach so war. Noch immer kaute er auf seiner Unterlippe herum, wagte irgendwie nicht, Joey anzusehen, obwohl alles in seinem Innern danach schrie und sogar sein Verstand aufgegeben und für die Gefühle, die seinen Körper durchspülten, den Weg geräumt hatte. Als er nach Ewigkeiten aufsah, begegnete er diesem ersehnten Blick aus braunen Augen, ein leicht unsicheres Lächeln umspielte Joeys Lippen, während dieser Seto betrachtete. Das fahle Licht der Leuchtreklametafeln hüllte Joeys Körper in sein unheimliches Schimmern, kitzelte Setos Haut und jagte ihm einen unangenehmen Schauer über seinen Körper. Ihm schien es so, als würde der Blonde ein paar Schritte auf ihn zumachen, Erstaunen lag bestimmt in seinen blauen Augen und verstärkte sich noch mehr, als Seto plötzlich auch stand und Joey schneller in seine Arme gezogen hatte, als sie bis zehn hatten zählen können. Sofort stieg Seto Joeys ureigenster Geruch in die Nase, seine Arme schlossen sich noch härter um den schlanken, drahtigen Körper des Kleineren. Er vergrub sein Gesicht in dessen Nacken, sog noch mehr von diesem Duft ein, der ein weitaus schöneren Schauer nach dem anderen über seinen Körper jagte. Wärme umhüllte ihn und irgendwann spürte er auch, wie Joey die Umarmung beinahe verzweifelt erwiderte; die Fingernägel seiner Hände drückten sich hart in Setos Haut, hinterließen höchstwahrscheinlich Spuren, die man zwar verbergen, aber nicht verleugnen konnte. Ein seltsames Gefühl überfiel Seto plötzlich, eines, das er nicht richtig einordnen konnte, denn ihm war, als würden sämtliche seiner Nervenenden in Brand stehen, als würde sein Körper von einem Zittern unbekannter Herkunft erschüttert, doch es war angenehm. Es fühlte sich so vertraut an, obwohl er es jetzt gerade zum ersten Mal empfand, und schmiegte sich dann in den Auslöser dieses Gefühls: Die Zärtlichkeiten des Mannes, den er selbst in den Armen hielt, der ihn streichelte und sanfte Küsse gegen seine Haut drückte, den Schmerz der Fingernägel damit etwas überdeckte. Irgendwann, nach einer Zeitspanne, die sich für den Brünetten anfühlte, wie ganze Ewigkeiten, löste Joey sich leicht von ihm, legte ihm seine feingliedrigen Hände an die Wangen und streichelte ihn auch dort. Etwas, das Seto schon so lange nicht mehr in den Augen eines anderen gesehen hatte, erschien in seinen: Liebe. Seto fühlte sich geborgen und es war wohl das erste Mal in seinem Leben, dass er die Maske, die ihn normalerweise täglich begleitete, komplett ablegte, ohne dagegen anzukämpfen. Der Kuss, den Joey auf seine Lippen hauchte, war so unendlich zärtlich und leicht, dass es dem Älteren beinahe Tränen in die Augen trieb, im letzten Moment konnte er diese noch zurückhalten, dennoch genoss er einfach. Wieder standen sie einfach minutenlang da, sagten kein Wort, sondern genossen einfach die Nähe des anderen, die sanften Küsse, die sie austauschten, die federleichten Berührungen, die als Vergewisserung dienten, dass das hier Wirklichkeit war und nicht nur ein Erträumen dessen, was sie gehabt hatten. „Kneif mich mal...“, murmelte Joey leise und lächelte seicht, „ich glaube, ich träume! Ich muss doch träumen, sonst wärst du nicht hier... Ich habe so oft geträumt, dass du einfach wieder da bist... dass ich dich wieder so wie jetzt halten kann...“ Seine Stimme wurde immer dünner und Seto schien es so, als würde er gleich weinen, er wäre auch nicht allzu erstaunt, wenn in diesem wunderschönen Braun Tränen schwimmen würden. „So oft...“, flüsterte er immer und immer wieder und schließlich fluchte er leise, als ihm die ersten Tränen über die Wangen liefen, die er schnell wegwischen wollte, doch Seto hielt ihn auf, machte es für ihn. „Und diese Träume waren so unendlich real, dass ich nachts aufgestanden bin... in meinen Träumen gehört habe, wie jemand klopft... Doch...“ „... da war niemand?“, beendete Seto seinen Satz erstickt und erntete nur ein langsames Nicken, das Joey so unglaublich zerbrechlich aussehen ließ. „Genau... weißt du, wie oft ich [style type="bold"]blaue Augen[/style] in meinen Träumen gesehen habe?“, zeterte Joey. „Weißt du, wie oft ich gehofft habe, du kämest mich holen?“, während er diese Worte sprach, schlug seine linke, zu einer Faust geballte Hand immer wieder auf Setos Brustkorb, die Verzweiflung stand so greifbar in den braunen Augen, dass es Seto wehtat, doch er wusste auch, dass er Joey nun ausreden lassen musste. Ausreden, ohne dass ihm jemand dazwischen redete, ohne dass jemand ihn in seiner Bewegungsfreiheit einschränkte. „Weißt du, wie oft ich die Tür aufgerissen habe, weil ich im Schlaf dachte, dass da jemand vorstände? Weißt du, wie oft ich dann aufgewacht bin und feststellen musste, dass das alles nur ein einziger beschissener Traum gewesen ist?! Weißt du, wie oft ich schon kurz davor gewesen bin, zu dir zurückzukehren? Und wie oft ich mich dann dazu gezwungen hab, mich auf etwas anderes zu konzentrieren? Mir einen anderen Mann zu nehmen, der dir dann doch verdammt ähnlich sah? Weißt du, wie sehr ich dich Idioten liebe? Weißt du das, WEISST DU DAS???“ Seine Schläge wurden immer kraftloser, schwächer, bis er schließlich einfach nur dastand und Seto dann ohne Vorwarnung küsste, seine Zunge in den Mund des Größeren zwang, während dieser einfach nur in seiner Bewegungslosigkeit verharrte, wartete, dass sein Hündchen sich beruhigte. Das letzte Jahr musste auch für diesen unglaublich schwer gewesen, musste Spuren hinterlassen haben und entlud sich jetzt in einem Akt der Verzweiflung. Seine Hände gruben sich in Setos schon durcheinandergeraten Schopf, die schmalen, langen Finger verhakten sich mit den dunklen Strähnen und zogen Seto näher an den beinahe nackten Körper des Blonden. Ihre Körper wurden von der Intensität der Verzweiflung aneinander gepresst, Joey klammerte sich immer fester an ihn, bis er irgendwann einfach gegen Seto sackte, alarmierend schnell atmete, keuchte, als wäre er einen Marathon gelaufen. Außerdem zitterte er in den Armen des CEO, der ihn festhielt und daraufhin noch enger an sich zog. Hatte sich eben noch, vor wenigen Sekunden, eine Atmosphäre der verzweifelten Leidenschaft aufgebaut, wandelte sich diese nun in die Handlung des Tröstens um, während der keiner der beiden jungen Männer auch nur einen Ton sagte. Zum wiederholten Male herrschte in diesen Abendstunden Schweigen zwischen den beiden; ein Schweigen, das jedoch weder unangenehm noch unangebracht war. „Ich liebe dich...“, flüsterte Joey nach endlos erscheinenden Minuten dann plötzlich, löste sich ein wenig von Seto und schaute zu ihm auf, noch immer schwammen die braunen Augen in Tränen, doch diesmal blinzelte er sich resolut weg. „Und ich möchte, dass du es mir auch sagst!“ Seto seufzte. Warum nur hatte er mit diesem Zusatz an das Liebesgeständnis des Blonden gerechnet? Warum war ihm klar gewesen, dass ein solches Anhängsel folgen würde? Tja, vielleicht, weil er Joey kannte? Besser, als er sich noch vor etwas mehr als zwei Jahren vorgestellt hatte? Das musste es wohl sein... Dennoch fühlte er sich irgendwie überrumpelt, denn er würde die geforderten Worte garantiert genau jetzt nicht über die Lippen bekommen, auch wenn er eigentlich dazu bereit war... Ironie des Schicksal würde ich mal sagen..., spottete das kleine Stimmchen in seinem Hinterkopf leise, aber eindringlich. Wieder entfloh seinen Lippen ein Seufzen, diesmal jedoch leiser als das zuvor und dann sah Seto den Jüngeren aus seinen blauen Augen an, hielt dessen Blick fest und öffnete den Mund, nur um ihn wieder zu schließen, als die Worte, welche zwar von seinem Hirn in Auftrag gegeben worden waren, nicht bis zur seiner Zunge vordringen konnten. Stattdessen hoffte er, dass Joey seine Gefühle für ihn in seinen Augen sehen würde, sodass er sich nicht damit herumquälen musste, sie über die Lippen zu bekommen. „Hast du nicht gehört?“, fauchte Joey und Seto war, als wäre sein Gegenüber wieder der Jugendliche, den er zu lieben gelernt hatte und das vor so langer Zeit. „Ich sagte, dass ich dich liebe! Und dass du es mir auch sagen sollst!“ „Ich...“, begann Seto, stolperte über die Worte und seufzte zum dritten Mal, „... kann nicht...“ „Wie? Du kannst nicht?“, grollte der Kleinere und hob trotzig sein Kinn an, sodass er Seto nun richtig in die Augen sehen konnte, denn trotz seinen bestimmt eins fünfundachtzig musste er noch immer zu dem Brünetten aufschauen. „...“, erst schwieg Seto und fuhr sich mit einer Hand durch den vom Schlafen noch immer ungeordneten Schopf, „Du kennst mich, Hündchen, ich kann das nicht so einfach sagen. Das ist irgendwie...“ „Ja, das ist was genau?“, schnappte Joey zurück und versuchte, sich aus Setos Umarmung zu winden, doch dieser hielt ihn gnadenlos fest und auch dessen Blick gefangen. „Peinlich, mir ist das peinlich, meine Gefühle so offen zu zeigen.“, erwiderte er und sah ihm tief in die Augen. Ein leichter Rotschimmer musste auf seinen Wangen liegen, das wusste Seto einfach, denn sein Gesicht wurde mit einem Mal so heiß. „Es ist dir... was? Dir ist es peinlich?“, knurrte Joey, doch Seto konnte ganz genau den Schalk sehen, der plötzlich wieder in den braunen Augen funkelte, und das Quäntchen Belustigung hören, das in seiner weichen Stimme mitschwang. „Dem großen Seto Kaiba ist mal etwas peinlich? Das ich das noch erleben darf!“ „Ja, meine Güte!“, zischte der Ältere zurück und wandte dann den Blick ab, um diesem amüsierten Funkeln auszuweichen, das ihm bestätigte, dass er sich eine Blöße gegeben hatte. „Es ist mir peinlich, hast du daran was auszusetzen, Wheeler?!?“ „Wie...“, Joey legte eine dramatische Pause ein, die Seto dazu zwang, ihn wieder anzusehen, und dann haute er heraus: „Wie niedlich!“, was ihm einen bösen Blick seitens des Größeren einbrachte, der ihn wiederum kichern ließ. „Wirklich, ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber das ist total niedlich, Seto...“ Er legte eine Hand an Setos Wange und streichelte zärtlich darüber – und ob der junge Firmenchef das nun wollte oder nicht, er schmiegte sich in die Berührung, denn sein Körper reagierte darauf, als wäre er auf Entzug gesetzt worden, was normalerweise nur passierte, wenn er mal ein paar Tage keinen Kaffee bekommen hatte. Sollte das nun also bedeuten, dass er Joey-abhängig gewesen war beziehungsweise noch immer war? „Ich. Bin. Nicht. Niedlich!“, giftete Seto auch schon los und durchbohrte Joey mit einem seiner Halt-den-Mund-oder-du-bist-innerhalb-der-nächsten-Minuten-tot-Blick, der jeden anderen, aber nicht den Blonden, zum Erzittern und Angst-haben gebracht hätte. „Ja, ja, du bist nicht niedlich – du bist putzig“, trällerte Joey, plötzlich richtig gutgelaunt, und setzte dann noch hinzu: „Wir, mein Lieber, müssen uns noch über das etwas unterhalten, was deine Phobie betrifft!“ „Das ist KEINE Phobie! Es ist nur...“ – „Ja, ja, ich weiß: Peinlich!“, schnitt Joey ihm einfach mal das Wort ab, indem er Seto eine Hand auf den Mund legte und somit verhinderte, dass dieser auch nur einen artikulierten Laut hervorbringen konnte. „Dennoch möchte ich, dass du es mir sagst! Und zwar mindestens einmal pro Stunde!“ „Spinnst du, Wheeler?“, höhnte Seto und versuchte, sich nicht davon ablenken zu lassen, dass Joey sich unfairerweise an ihm rieb, um ihn davon abhalten zu können, richtig zu verhandeln. „Du forderst, dass ich es dir mindestens vierundzwanzig Mal am Tag sage? Hast du den Arsch offen, oder was?“ „Nicht, wenn du nicht bis zum Anschlag in mir drin steckst“, flachste er und drückte Seto einen liebevollen Kuss, der erneut als Ablenkungsmanöver gedacht war, auf die Lippen. „Aber sonst ja, das möchte ich.“ „Du spinnst wirklich. Das Maß aller Dinge ist einmal pro Woche“, meinte Seto und fühlte sich in alte Zeiten versetzt, als würde das Trennungsdesaster überhaupt nicht zwischen ihnen stehen, als wäre es nie passiert. „Einmal pro Woche? Nee, nicht dein Ernst, oder? Dann halt zehnmal am Tag!“ „Wheeler! Alle drei Tage, verstanden?“ „Nö, komm mir doch entgegen! Ich will doch nur drei kleine Worte hören – oder auch mal vier, das sollte doch für dich großen Magnaten nicht so schwer sein! Achtmal am Tag!“ „Nein! Achtmal, hast du nen Rad ab? Alle zwei Tage, das ist mein letztes Angebot!“ „Wenigstens jeden Tag einmal, Seto! Das ist doch ein fairer Handel!“, quengelte Joey schließlich und setzte den Blick ein, dem Seto noch nie hatte widerstehen können – ganz besonders nicht in Kombination mit diesen sündhaften Lenden, die sich gerade an seiner Vorderseite rieben. Gequält schloss Seto die Augen und atmete tief durch, um sich zu sammeln. Als er die Lider wieder hob, das wusste er, waren seine Augen dunkel vor Lust, die er nicht verbergen konnte – nicht nur wegen der Verfärbung seiner Iris, sondern auch wegen dem harten Beweis, der sich mittlerweile wieder gegen Joeys Oberschenkel drückte. „Okay, Hündchen, einmal am Tag, aber nur, wenn wir allein sind, hast du verstanden?“ Wieder hörte er, wie Joey kicherte, doch diesmal verdammt nah an seinem Ohr, dessen Ohrläppchen im nächsten Moment auch schon von dem Blonden in Beschlag genommen wurde, als dieser anfing, daran zu knabbern, um Seto verrückt zu machen. „Okay, einverstanden...“, wisperte er zurück und dem anderen lief ein heißer Schauer nach dem anderen über den schlanken Körper. „Aber dafür gehört dein Arsch jetzt mir...“ Fast hätte Seto wie in Trance genickt, doch im letzten Augenblick wurde ihm der Sinn der soeben gesprochenen Worte noch klar und er schüttelte hektisch den Kopf. „Oh, nein, Wheeler!“, raunte er heiser und bemühte sich mühsam, noch einigermaßen klar zu sprechen, ohne sich seine Geilheit auch noch in der Stimme anmerken zu lassen. „Das kannst du knicken – das Spielchen kenne ich schon von dir und damit fangen wir jetzt nicht wieder an! Du bist hier der Bottom in unserer Beziehung und ich toppe, so ist das.“ „Aber es hat dir doch gefallen, als ich dich vernascht habe, Seto...“, hauchte er ihm erneut ins Ohr, leckte über die Muschel und musste sich dann zurückziehen, als der Brünette seine Hände in seinem Haar vergrub und etwas harsch daran zog, sodass sie einander in die Augen sehen konnten. „Nichtsdestotrotz bin ich hier derjenige, der nimmt, hast du verstanden?“ „Aber du gibst zu, dass es dir gefallen hat?“, lachte Joey und erntete damit nur ein schnelles Zusammenziehen der feinen Augenbrauen des CEO, was ihn kurz ablenkte, denn im nächsten Moment hatte er auch schon die Matratze im Rücken und Seto war über ihm. „Das tut jetzt nichts zur Sache...“, murmelte der und machte sich dann an dem Handtuch zu schaffen, das sich noch immer um Joeys Hüften geschlungen befand. Mit einem knappen Ruck war es entfernt und verschwand außer Sichtweite der beiden, dann folgten noch Setos Boxershorts und die beiden jungen Männer waren wieder nackt. „Ich werde dich solange nehmen, bis du um Gnade für deine Worte bettelst, Wheeler...!“ „Seto...“, schnurrte Joey, als Seto sich über dessen Oberkörper leckte, seine Rippenbögen ausließ, ebenso wie die hart abstehenden Brustwarzen und die Haut unterhalb von Joeys Bauchnabel. Setos Finger glitten gemeinsam mit den Lippen über die Haut, spürten die feinen Kontraktionen der Bauchmuskulatur, während er den Schweiß, der Joeys Körper bedeckte, auf seiner Zunge schmeckte und schließlich mit seiner Zunge über die heiße Haut fuhr, um noch mehr von dem Geschmack aufzunehmen. Denn diesen hatte er beim ersten Mal seit über einem Jahr schlichtweg einfach ignoriert, um so viel von seinem Hündchen abzubekommen, wie nur ging – ebenso wie Joey hatte er sich eigentlich nur von seiner Lust und Gier leiten lassen und dabei den Genuss hintangestellt. „Mmh...“ Joeys Schnurren hallte in Setos Ohren nach, ließ diesen erschaudernd die Schultern hochziehen und sich der vermisst-geliebten Haut noch mehr widmen. Seine Finger begleiteten noch immer die Berührungen seiner Zunge und seines Mundes, verwischten den hinterlassenen Speichel auf der von der Sonne geküssten Haut und massierten die zitternden Muskeln. „Seto... Ich...“, wimmerte der Blonde irgendwann, bog den Rücken durch, als der Brünette an der Innenseite seiner Oberschenkel nippte, und legte immer wieder den Kopf in den Nacken, nur um im nächsten Moment wieder hinunter- und Seto zuzuschauen. „Mmh?“, machte Seto fragend, doch hörte nicht einen Moment auf, ihn weiterhin zu berühren, denn er hätte die Finger nicht von ihm lassen können, selbst wenn er es gewollt hätte, weil sein Körper einfach ein Eigenleben führte... „Hör auf, abzulenken...“, knurrte Joey und warf seinen Kopf wieder in den Nacken, stöhnte laut und zog Seto dann, bevor dieser sein eigentliches Ziel erreicht hatte, wieder zu sich herauf, um ihre Münder in einem brennenden Kuss zu vereinen. Hart preschte seine Zunge voran, quetschte sich durch die leicht geöffneten Lippen, die sich noch mehr öffneten, als Joey eines seiner langen Beine zwischen Setos schob und damit dessen Erektion bearbeitete. Als nächstes drehte er sie beide in einer flüssigen Bewegung, sodass der Brünette nun unter ihm lag, den Braunäugigen jedoch nicht das machen ließ, was dieser wollte, denn er schlang seine Arme um den schlanken Körper und hielt ihn so fest. Joey knurrte wieder, diesmal frustriert, weil der anderen ihm nicht seinen Willen ließ – und Seto genoss es einfach nur, dieses willenlose Knurren zu hören, dass ihm sagte, dass alles nicht mehr allzu lange dauern würde, er bald sein Ziel erreicht haben würde: Wieder in Joey sein und diesen solange ficken, bis sein Schwanz dem Jüngeren wieder zu den Ohren herauskommen würde! Der Blonde schnaubte und kapitulierte schließlich, denn, obwohl er gewachsen war, hatte er nicht die körperliche Stärke, um sich aus Setos Griff zu lösen, was diesem sehr wohl bewusst war. Und weil er sich nicht selbst befreien konnte, startete er wieder einen Überraschungsangriff auf Setos Mund, um diesen im Handstreich zu erobern, was sich allerdings als nicht ganz so leicht herausstellte, da der CEO darauf gewartet hatte. Er wirbelte sie wieder herum, sodass Joey erneut unten lag, diesmal jedoch die Hände über dem Kopf und den großen, heißen Körper des Älteren auf sich, der ihn auf die Matratze pinnte. Heißer Atem traf Seto bei dieser Aktion und er zitterte vor unterdrückter Lust; seine Libido spielte gerade mal wieder verrückt und erneut musste er sich daran erinnern, dass das wohl normal war, denn immerhin war er erst zwanzig Jahre alt und sein Körper, ob er nun wollte oder nicht, noch im Griff seiner überschwänglichen Hormone. Joey unter ihm stöhnte auf, als Seto schließlich ganz leicht sein Gewicht verlagerte, sodass er ein Knie hochbringen und zwischen die langen, schlanken Beine des anderen schieben konnte, um sich für eben zu revanchieren. Lautes Keuchen erfüllte den Raum ein paar Minuten später, als Joey so über dem Blauäugigen kauerte, dass er dessen hartes Glied mit dem Mund verwöhnen konnte. Der Brünette machte sich derweil über Joeys noch immer gedehnten Eingang her, leckte wie wild über das zuckende Loch und stieß schließlich mit seiner Zunge hinein, woraufhin er spürte, wie Joey aus Versehen auch seine Zähne zur Stimulation einsetzte. „Scheiße!“, fauchte er und warf den Kopf in den Nacken, als Seto fortfuhr, ihn zu rimmen, ohne Rücksicht auf Verluste... „Warn mich doch vorher... vor...!“ „Aber warum denn, Wheeler?“, für einen Augenblick löste sich Seto und spielte nur noch träge mit Joeys Hoden, die sich aufgrund seiner fortgeschrittenen Erregung immer wieder fest zusammenzogen, „So macht es doch viel mehr... Spaß... Uhm...“ Der Kleinere hatte genau den Zeitpunkt abgepasst, an dem Seto das Wort 'Spaß' gebrauchen würde, wie es schien, um dessen Schaft wieder mit der Zunge zu umspielen und seinen Zeigefinger in ihm zu versenken. Und da man mit vollem Mund nicht redete, kommentierte er sein Tun auch nicht, sondern machte einfach weiter und ging schließlich dazu über, einen zweiten Finger einzuführen, sowie an der samtigen Haut, die Setos Penis umspannte, zu knabbern. „Das hast... du doch extra... gemacht!“, raunte Seto und umfasste Joeys Schwanz so fest, dass dieser erstaunt quiekte und seine inneren Muskeln um die drei Finger, die Seto gerade eingeführt hatte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, anzuspannen. „Verdammte... Scheiße...“, atmete er aus und traf mit seinem heißen Atem genau auf Setos Spitze, aus der schon einige Lusttropfen geflossen waren, die einen nahenden Orgasmus ankündigten, was Joey nur dazu veranlasste, seinen Mund wieder darüber zu stülpen und so hart zu saugen, dass dem Firmenchef beinahe die Augen aus dem Schädel fielen. „Nicht... Sonst komme ich, ohne... in dir gewesen... zu sein...“, krächzte er und schloss gequält die Augen, als Joey sein Statement allen Ernstes für voll nahm und aufhörte. Sein ganzer Körper zitterte, weil er so nah vor seinem Höhepunkt einfach sitzengelassen, mitten im Regen stehengelassen wurde. Doch noch immer bewegten sich seine Finger in der noch immer erstaunenden Enge seines... Ja, was war Joey denn jetzt überhaupt? Sein für die Öffentlichkeit anonymer Fickfreund? Sein Geliebter? Sein... Freund? Den letzten Gedanken traute er sich ja noch nicht einmal richtig zu Ende zu denken, denn dann wäre es wieder wie vor über einem Jahr – sie wären wie ein Paar oder so etwas in der Art und vielleicht würden dann auch wieder diese ganzen Probleme auftauchen. Schnell und keuchend ein- und ausatmend, hörte er nun ebenfalls auf, Joey zu penetrieren, und konzentrierte sich mehr darauf, wieder etwas von seiner Selbstbeherrschung heraufzubeschwören, die ihm in den letzten Minuten abhandengekommen war. Nur ganz leicht stützte er sich auf seinen Unterarmen auf und konnte live mitansehen, wie Joey Wheeler begann, sich selbst anzufassen, weil er allem Anschein nach schon so unglaublich nah an der Klippe stand, dass er nicht mehr abwarten konnte – also musste Seto dafür sorgen, dass er seine Finger wieder von sich lassen konnte, auch wenn der Anblick wirklich sexy und erregend war. Er rollte sie erneut herum, sodass Joey wieder unter ihm zu liegen kam. Damit wurde seine Erektion unnachgiebig gegen seine Bauchdecke gepresst, rieb sich zwischen ihren Oberkörpern, doch mit einem leichten Schlenker schaffte Seto es, den Körperkontakt zu unterbrechen, bevor auch Joey in dessen Genuss kommen konnte. Dieser hatte mittlerweile seine Unterarme über seine Augen gelegt, keuchte so laut, dass es dem Brünetten in den Ohren hallte, und jagte immer wieder seine Hüften in die Höhe, um wenigstens etwas Reibung zu erzeugen. „Seto~o...“, quengelte er nach einiger Zeit und schob die Arme soweit auseinander, dass er hoch in die blauen Augen seines Gegenüber gucken konnte und auch sah, dass es diesem nicht sehr viel besser ging. Dass auch er sich nach Erlösung sehnte und am liebsten weitergemacht hätte, doch auf der anderen Seite schien er auch wie erstarrt über ihm, betrachtete sein Hündchen einfach nur mit durchdringendem Blick und leckte sich schließlich über die trockenen Lippen. Joey beäugte das Ganze etwas kritisch, denn diese offensichtliche Reaktion schien ihm nicht ganz geheuer; irgendetwas war gehörig anders, doch, wie es schien, konnte er es noch nicht wirklich benennen. Seto hingegen wusste, was er fühlte – eigentlich klar, war es jedoch nicht immer gewesen –, und biss sich nun auf die Unterlippe, was Joey kehlig stöhnen ließ. Dessen Hände fuhren mittlerweile verspielt-reizend über Setos Unterarme, strichen dort über die Haut, bis darauf eine Gänsehaut entstand, sich alle noch so kleinen Härchen aufgestellt hatten. Einen Moment länger hörte man nur die raschen, teils auch abgehackten Atemgeräusche der beiden jungen Männer, doch dann öffnete Seto den Mund und Worte stolperten über seine Lippen, die er nicht verhindern konnte – oder könnte. „Ich will dich jetzt nicht ficken, Joey, ich will... solange an deinem Schwanz saugen, bis auch das allerletzte... Tröpfchen deines Spermas meine Speiseröhre hinunter gelangt ist...“, offenbarte Seto, doch das war im Allgemeinen nichts Neues, außer dass ein solches Statement seit mehr als einem Jahr nicht mehr an Joeys Ohren gedrungen war. Vielmehr waren es die nachfolgenden Worte, die Joey gleichzeitig schockten und in pure Ekstase versetzten: „Ich will dir damit zeigen,... wie sehr ich dich liebe...“ Joeys schokobraune Augen weiteten sich, doch dann fand er, wie Seto fand, den die Worte selbst total überrascht hatten, wieder ziemlich schnell sein selbstbewusstes Grinsen wieder. „Dann lass mich dich ficken, bis du nicht mehr weißt, wo... oben und wo unten ist, mein versauter kleiner Junge...“ Ja, Seto musste zugeben, vor weit mehr als einem Jahr hätte ihm der Gedanke, dass Joey ihn toppen könnte, wirklich etwas ausgemacht, doch schon letzte Nacht hatte er wohl bewiesen, dass dem nicht mehr länger so war. Dass er irgendwie gelernt hatte, die Kontrolle auch mal abgeben zu können, sich gehenzulassen, ohne an die Konsequenzen denken zu müssen, denn es war sein geliebtes Hündchen, das ihn so völlig unkontrolliert zu Gesicht bekam. Und um ehrlich zu sein, war das Gefühl, den Blonden tief in seinem Innern zu spüren, doch ziemlich geil, ungeachtet dessen, dass diese Handlung einen Kontrollverlust der besonderen Art darstellte. Für einige Sekunden blieben ihre Blicke noch ineinander verhakt, dann nickte Seto kaum merklich und lag auch schon wieder unten, Joey über sich. Dieser küsste ihn mit allem, was er hatte und aufbringen konnte, bevor sie sich wieder voneinander lösten und einander stumm ansahen; der Blonde schien mit offenen Augen zu träumen, denn ein träumerisch-sehnsuchtsvolles und dreckiges Lächeln legte sich auf seine Lippen. Sein Blick schoss zur Seite und innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte er auch schon zwei Kondome in der Hand, wovon er eines dem Brünetten und das andere sich selbst überzog, dann wanderten seine Finger noch einmal hinunter, um Seto noch ein bisschen aufzulockern, während sich ihre Lippen erneut zu einem brennenden Kuss fanden. Währenddessen fuhr seine andere Hand über Setos Hüftknochen und rieb liebevoll darüber, ihre Lippen schmusten nur noch miteinander und Joey schien auf etwas zu warten. Dieses Etwas erfüllte sich, als Seto anfing, seinen Fingern entgegenzukommen, und leise vor Genuss, als sie das erste Mal wieder seine Prostata trafen. „Bist du... bereit?“, flüsterte Joey flehend und kniff die Augen zusammen, als Seto seine inneren Muskeln anspannte, um den Jüngeren etwas zu ärgern. „Wenn du aufhören würdest,... die ganze Zeit... zu quatschen,... könntest du schon... lange in mir... sein...“, erwiderte Seto und schlang nun seine Arme um Joeys Nacken, kraulte dort den versteckten Haaransatz und stöhnte leise in das Ohr seines Hündchens, nachdem er ihn zu sich heruntergezogen hatte und dieser nun anfing, in ihn einzudringen. „Scheiße!“, fluchte Joey atemlos und das nicht nur, weil Seto ihm solch anzügliche Worte ins Ohr hauchte, sondern auch, weil dieser noch immer so unglaublich eng war, dass es ihm alles abverlangte, nicht sofort zu kommen, denn er hatte eben schon so unendlich nah an der Klippe gestanden. „Du bist soo... eng, Drache...“ Drache..., hallte es in Setos Kopf wider und eine Welle von Liebe und Zärtlichkeit überschwemmte ihn, als er diese Kosenamen vernahm. Wie lange hatte er den schon nicht mehr gehört? Wie lange hatte er sich schon gewünscht, ihn wieder hören zu können? Gott! Wie hatte er nur solange ausharren können, ohne diesen Chaoten an seiner Seite zu haben? Warum hatte er ihm nicht gesagt, dass er ihn liebte, wenn der andere es doch verlangt hatte? Scheiße, er war echt ein Arschloch und Idiot gewesen, vor allem, wenn er nun daran dachte, dass er sich immer dagegen gesperrt hatte, sich von Joey nehmen zu lassen – dabei war es doch so unglaublich befreiend und befriedigend, außerdem war es so unendlich intim, dass es ihm beinahe Tränen in die Augen trieb. Die Reibung in seinem Innern war einfach unglaublich und schaffte es unvorhergesehen schnell, ihn erneut an den Rand des Orgasmus' zu bringen. Abgehackt verließ nicht nur sein Atem seinen Mund, auch Joey ging es nicht besser und dieser hörte auch nicht auf, ihm immer wieder entgegen zu stöhnen, dass der Blauäugige verdammt eng war und er sich nicht mehr lange würde zurückhalten können. „Bitte...“, keuchte er und drückte Seto einen kurzen Kuss auf die ohnehin schon angeschwollenen Lippen, während dieser sich ihm entgegendrückte und den Kopf kurz daraufhin in den Nacken warf, unterdrückt stöhnte. „Was?“, quetschte Seto unter größter Anstrengung zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und krallte seine linke Hand in die losen Bettlaken unter ihm, während die rechte sich in Joeys Schopf verhakt hatte. „Komm...“ Die Verzweiflung des Blonden war schon beinahe körperlich zu spüren, als er sich etwas aufrichtete und schließlich zwischen ihre beiden mit Schweiß überströmten Körper griff, Setos Penis umfasste und diesen herrisch pumpte. „Komm endlich... ich kann nicht mehr lange...“ Die Augen der beiden jungen Männer waren vor Ekstase zusammengepresst, während sie gemeinsam auf den Abgrund zusteuerten, der noch nie tiefer erschienen war. Hart und unkontrolliert bewegten sie sich gegeneinander, keuchten und stöhnten, wimmerten, weil die Reizung und Reibung, der bloße Kontakt ihrer nackten Haut sie schier wahnsinnig machte. In der Position, in der Joey jetzt war, hatte er den perfekten Winkel, um immer und immer wieder Setos Lustpunkt zu treffen, und das zeigte der CEO seinem Hündchen auch ganz deutlich, indem er nun seine Beine um die schmalen Hüften schloss und sie an seine Lenden zog. Er schnappte nach Luft, als jeder Stoß traf und bog den Rücken durch, als er kurz vor seinem Höhepunkt war, veranlasste Joey so, sich aus ihm zurückzuziehen, und keine zwei Sekunden später kam er auch schon zuckend über seinen Bauch. Doch Seto wäre nicht Seto, wenn er sich nun ausruhen würde und seinem Partner die Arbeit allein überlassen würde. Nein, stattdessen rollte er sich herum, riss praktisch das Kondom von Joeys Erektion und verschlang sie in einem, ohne darauf zu achten, dass er sich verschlucken könnte. Goooott! Er war wirklich scharf auf Joeys Sperma! Er konnte sich einfach nicht davon abhalten, ihm immer wieder einen zu blasen, denn dieser Geschmack...! Manche mochte es ja überhaupt nicht und spuckten das Ejakulat wieder aus, doch Seto bekam einfach nicht genug von dieser bittersüßen Flüssigkeit, die ihm jedes Mal so dickflüssig den Rachen hinunter rann. Seine Zunge penetrierte die mittlerweile hochrote Erektion ohne Gnade und seine eine Hand knetete die Hoden, während die andere sich mit drei Fingern ungehemmt in Joeys engen, aber perfekt geweiteten Eingang hämmerte. Er leckte frenetisch über den kleinen Schlitz in der Spitze, dann über das Frenulum an der Unterseite der Eichel, sodass Joey beinahe durch die Decke ging, weil er dort ganz besonders empfindlich war, denn als Seto einen Blick hinaufwarf, biss der Blonde sich gerade lasziv auf die Unterlippe und fuhr sich mit einer Hand durch das schweißnasse Haar. „Noch ein bisschen...“, wisperte er und die Hand, die gerade noch sein Haar noch weiter durcheinandergebracht hatte, fuhr nun zu seinen Brustwarzen, um diese leicht zu stimulieren. „Gleich... Shit, shit, shit... Ich k-komme...!!“ Und Seto schluckte, schloss genießend die Augen und schmeckte den leicht bitteren, leicht salzigen, aber vollkommen für Joey typischen Geschmack, der ihn seufzen ließ. Er ließ auch nicht locker, als Joey langsam in seinem Mund erschlaffte, sondern wanderte weiter zu dessen Hoden, die sich während seinem Orgasmus wild zusammengezogen hatten und die er nun mit leichten Berührungen der Zunge wieder verwöhnte. Allerdings nicht genug, damit Joey richtig stimuliert wurde, was diesen etwas missmutig stimmte. „Glaub jetzt aber nicht, dass du ab jetzt immer oben liegst, Hündchen“, meinte Seto nach einigen Minuten und fand sich sofort in einer leidenschaftlichen Umarmung wieder, die er ganz leicht erwiderte. „Es hat mich glücklich gemacht, dass ich dich so lieben durfte“, gestand Joey ihm, ohne auf seine vorherige Aussage einzugehen, und drückte den Brünetten noch fester an sich, strich ihm liebevoll über den Rücken. „Das möchte ich noch öfter machen.“ „Ja, ja, Wheeler, schon kapiert – einmal Blut geleckt und schon kann ich mir sicher sein, dass mein Arsch nicht mehr vor dir in Sicherheit ist, was?“, witzelte Seto mit sarkastischem Unterton und hörte, wie der Blonde anfing, befreit zu lachen, sein ganzer Körper schüttelte sich aufgrund dessen und entlockte Seto ein sanftes Lächeln. „Mmh...“, machte der nur und rutschte dann ein Stück runter, um sein Gesicht in Setos Halsbeuge vergraben zu können. „Ich liebe dich...“ „Was du nicht sagst“, entgegnete Seto nur, denn immerhin hatte er es heute schon einmal über die Lippen bekommen – wenn auch mehr indirekt, als direkt, trotzdem würde Joey heute nichts mehr davon hören. Da könnte er sich auf den Kopf stellen und mit den Füßen Fliegen fangen, aber noch einmal würde heute nicht drin sein. „Ich schließe daraus, dass das eben schon das Liebesgeständnis des Tages gewesen ist?“, murrte Joey und strich zärtlich über Setos Nippel, während er seine Lippen auf die Stelle drückte, wo der Hals und die Schulter durch das Schlüsselbein miteinander verbunden war. Natürlich konnte er es sich nicht nehmen lassen, dort einen dicken, fetten, roten Knutschfleck zu hinterlassen, was Seto nur unterdrückt grollen ließ. „Jetzt bist du fällig, Wheeler...“, knurrte er und im nächsten Moment befand sich Joey auch schon wieder unter ihm und Seto drang in einem harten Stoß in ihn ein... Stunden später, nachdem sie geduscht hatten – natürlich hatten sie dort nicht die Finger voneinander lassen können und es zum x-ten Mal getrieben... Die beiden jungen Männer hatten wirklich eine unglaubliche Libido... –, standen sie nun wieder im Schlafzimmer der Suite und zogen sich schweigend an. „Seto?“, fragte Joey schließlich in die Stille hinein und nur das Verstummen des Rascheln der Kleidung machte ihm klar, dass Seto ihm zuhörte. „Sag mal... Ich möchte nicht, dass das hier wieder nur im Untergrund geschieht. Das zwischen uns soll nicht wieder nur etwas Heimliches sein, von dem keiner wissen darf...“ „Darüber habe ich schon nachgedacht, Hündchen, keine Bange. Ich denke nicht, dass das noch einmal klappt, außerdem bin ich älter und erwachsener geworden, weshalb ich denke, dass ich nicht noch einmal eine heimliche Beziehung führen möchte“, murmelte Seto, während er sich nun weiter anzog. Er spürte Joeys Blick auf sich ruhen, brennend, mit einer solchen Intensität, dass es ihm heiß-kalt den Rücken hinunterlief und eine dicke Gänsehaut auf seinem Körper hinterließ. Für ein paar Sekunden fuhr er mit seiner Zunge über seine Lippen und schmeckte dort den Nachklang vom Aroma seines Hündchens, als er ihn in der Dusche zum wiederholten Male mit dem Mund befriedigt hatte. Sie hatten bestimmt fünf oder sechs Mal miteinander geschlafen, sich immer abgewechselt und wieder einmal hatte Seto sich gefragt, warum er das früher immer vehement abgelehnt hatte, denn es fühlte sich verdammt gut an, auch in dieser Weise mit Joey verbunden zu sein – nicht nur andersherum. „Wirklich?“, und im nächsten Moment schlangen sich zwei kräftige Arme um seine Taille, während Joey ihn leidenschaftlich küsste und nicht mehr gewillt schien, ihn in der nächsten Zeit auch noch mal loszulassen. Und Seto? Der genoss das Ganze, auch wenn er es niemals, außer wenn sie miteinander schliefen, laut äußern würde, immerhin hatte er noch ein bisschen Stolz, das er sich zu bewahren hatte, denn in der Öffentlichkeit würde er weiterhin der Seto Kaiba bleiben. Trotzdem konnte er jetzt nicht verhindern, dass er an den Lippen des Blonden kicherte und sich dann von ihm löste, seine Hände in dessen Haar vergrub und einen Kuss auf Joeys Stirn setzte. „Natürlich, Hündchen, und jetzt lass uns gehen, bevor wir es wieder nicht bis zur Tür schaffen. Mokuba macht sich bestimmt schon Sor...“ Joey versiegelte seine Lippen wieder mit den Seinen und unterbrach ihn somit effektiv, bevor er hatte ausreden können. Als sie sich jedoch wieder voneinander lösten, schüttelte Seto belustigt den Kopf, nahm Joey an der Hand und zog ihn schlussendlich hinter sich her aus dem Raum, um schnell über den Flur zu gehen und sich zusammen mit dem anderen im Fahrstuhl zu verbarrikadieren, damit er ihn wieder küssen konnte. „Was machen wir, damit es kein... Geheimnis bleibt?“, wisperte Joey dann irgendwann an seinen Lippen und umfasste Setos Gesicht in einer liebevollen Geste mit den Händen, rieb mit seinen Daumen über Setos Wangen. „Mmh... Wir werden sehen“, erwiderte Seto nur und schenkte ihm eines seiner seltenen Lächeln, das den anderen nach Luft schnappen ließ. „Das habe ich so vermisst...“, flüsterte er und drückte dem Brünetten noch schnell einen unschuldigen Kuss auf, bevor sich die Fahrstuhltüren öffneten und sie somit der Öffentlichkeit preisgegeben wurden. Seto bemerkte, dass Joey ihn von sich aus losgelassen hatte, aber dennoch dicht neben ihm herging, um eine gewisse Nähe zu zeigen, die nicht verfänglich war – jedenfalls nicht, wenn man mit jemand anderem als Seto Kaiba unterwegs war, denn dann war gleich alles verfänglich, was Joey nun auch zu spüren bekam. Erst einmal kamen ein paar junge Frauen auf Seto zu, versuchten, Joey beiseite zu drängen, um ein oder mehrere Autogramme von ihm zu bekommen, dann, als Seto an die Rezeption getreten war und die Suite gerade bezahlt hatte, stürmten draußen auch schon die ersten Reporter auf sie zu, löcherten sie mit Fragen. Doch keiner der beiden jungen Männer ging auch nur ansatzweise auf eine der Fragen ein; Joey blieb während dem Ansturm die ganze Zeit so dicht bei Seto, dass dieser sich wünschte, ihn an sich zu ziehen und zu küssen. Aber das leichte Zittern, das auch von der Kälte hier draußen kommen konnte, es jedoch nicht tat, machte Seto klar, dass Joey noch nicht bereit war, jedenfalls nicht jetzt sofort. Und das würde und musste er respektieren, auch wenn der Blonde wahrscheinlich vehement widersprochen hätte – jedenfalls hätte er das früher gemacht, soweit, dass Seto wusste – noch – nicht, wie es nun um seinen Widerstand stand. Trotz allem gingen sie einfach weit und Seto zog im Gehen sein Handy aus der Hosentasche, drückte auf die Kurzwahltaste vier, die ihn umgehend mit dem Angestelltenanschluss seines Hauses verband und damit auch mit seinem Sklav... Pardon, seinem Vertrauen Roland. Der jedoch nicht das Gespräch annahm, wie er kurz darauf feststellen musste: „Junger Mann! Wo steckst du? Weißt du überhaupt, wie spät es ist und was für Sorgen wir uns hier gemacht haben, als du nicht mit deinem Bruder nach Hause gekommen bist?“, fauchte ihm eine dunkle, aber dennoch sanfte Stimme entgegen, die ihn innerlich schmunzeln ließ, was Joey natürlich sofort bemerkte, auch wenn es sich nicht nach außen widerspiegelte. „Rowan-san, ich muss mit Roland sprechen. Die Reporter sind uns schon dicht auf den Fersen“, teilte Seto ihr mit und warf einen knappen Blick über seine Schulter, um ausmachen zu können, wie viel Vorsprung sie hatten, denn die gaffenden Knipser waren erstaunt stehengeblieben, als Seto mit Joey im Schlepptau einfach an ihnen vorbeigegangen war. „'Uns'?“, fragte die ältliche Köchin nach und garantiert runzelte sie nun die Stirn, fragte sich, wenn der CEO mit uns meinte. „Okay, nein, ich erfahre es ja, wenn ihr beide hier angekommen seid. Aber, mein Bürschchen, du wirst eine Menge zu erklären haben, denn dein Herr Bruder hat nur sehr vage Andeutungen gemacht, aus denen niemand hier in der Villa schlau geworden ist.“ Sie verabschiedete sich nicht von Seto, dem ein lautes Knistern in der Leitung verriet, dass er gerade durchgestellt wurde – hoffentlich zu Roland, sonst musste er hier zu drastischeren Mitteln greifen als Flucht, denn diese Aasgeier würde nicht eher ruhen, bis sie ihn samt seiner Begleitung in ihren Fängen hatten. Einer Begleitung, die vielen noch aus seiner Zeit als aktiver Duellist bekannt sein dürfte, denn immerhin waren seine Streitereien und auch Duelle mit Joey Wheeler legendär, zwar nicht so sehr wie die mit dem König der Spiele, Yugi Muto, aber dennoch ziemlich berühmt-berüchtigt. „Mr Kaiba, wo sind Sie?“, erklang nach wenigen Sekunden auch schon wieder eine Stimme in der Leitung, diesmal jedoch eine devote, die genauso wie die seines Dienstherren keine Emotionen verriet. Der Blauäugige nannte seinem Angestellten ihren ungefähren Aufenthaltsort, denn in etwa einer Viertelstunde, die Roland brauchen würde, wären sie nicht mehr da, wo sie nun gerade waren, denn irgendwie mussten sie diese Meute ja abschütteln. Das Ganze wurde wohl nun auch Joey bewusst, denn er legte einen Zahn zu und schaute sich auch immer wieder um, ein übermütiges Glitzern in den Augen und ein Lächeln auf den Lippen, das Setos Blut zum Kochen brachte. Am liebsten hätte er ihn augenblicklich in einer der zahlreichen Gassen gezogen, um ihn zu vernaschen, und es juckte ihm wirklich schon in den Fingern, doch, natürlich, tat er es nicht. Stattdessen rief er sich zur Ordnung, gab sich selbst aber das Versprechen, sich nachher austoben zu können, denn sonst hätte sein Körper einfach das getan, wonach ihm gerade der Sinn stand, denn noch immer nagte die Sehnsucht in ihm. Sie kochte und brodelte, saß dicht unter seiner Haut und konnte jeden Moment hervorbrechen und das, obwohl Joey ja wieder bei ihm war, im Moment etwas weiter entfernt, als es ihm guttat, doch damit musste der junge Firmenchef jetzt leben. Daran konnte er nicht viel ändern, denn noch war nicht der Zeitpunkt, ihre Beziehung zueinander bekannt zu machen, sodass alles, was die Welt an Presse aufzubieten im Stande war, in seinem Privatleben herumzukramen versuchen würde. Wie gesagt: Alles Aasgeier! „Okay, Sir, ich bin in ein paar Minuten bei Ihnen und sammle Sie und Mr Wheeler währenddessen auf. Ich denke, dass diese Hyänen Sie beide bis dahin noch nicht aus ihren Fängen entlassen haben werden...“, das Letzte war eher ein Murmeln, das wohl für Roland selbst bestimmt gewesen war, denn es klang nicht so, als hätte es Seto unbedingt hören sollen. „Sir, bis gleich!“ Auch der Sonnenbrillenträger ließ Seto keine Zeit, sich in irgendeiner Art und Weise zu verabschieden, legte stattdessen schnell auf, um sich dann wohl noch schneller auf den Weg zu machen, um seinem Arbeitgeber und dessen Begleitung zu Hilfe zu eilen. Leicht amüsiert schloss Seto daraufhin für einen kurzen Moment die Augen und schüttelte ebenso kurz den Kopf, was ihm einen mehr oder minder unauffälligen Rippenstoß seitens Joeys einbrachte. „Hey!“, knurrte er ihn leise an und wackelte mit den Augenbrauen. „Das gehört nicht hierher! Vergiss nicht, Seto, du bist der knallharte Chef von einer weltweit bekannten Firma, deren Ruf du nicht gefährden kannst und darfst – genauso wenig wie deinen, also reiß dich zusammen...“, ein Grinsen erschien auf seinen Zügen und anschließend zwinkerte der Braunäugige ihm keck zu, leckte sich rasch über die Lippen, während sein heißer Atem in der kalten Abendluft weiße Wolken hinterließ. „Vielleicht hab ich dich ja zu hart rangenommen, dass du jetzt nicht mehr richtig du bist? Hab ich dir den Verstand weggefickt?“ „Wheeler!“, zischte Seto postwendend und wollte ihn schon im Genick packen, zügelte sein Temperament, das nur in Joeys Gegenwart auszubrechen schien, aber doch noch rechtzeitig, bevor irgendwer etwas bemerken konnte. „Halt die Klappe – jetzt noch nicht!“ „Ja, ja...“, murmelte der Jüngere amüsiert und bekam dafür von Seto nur einen Blick, der besagte, dass er sich noch gedulden möge und der Brünette sich später darum kümmern würde, was Joey mit seinem Gemurmel angedeutet hatte. Der Blonde verdrehte nun die Augen und schnaufte, jedoch vermischte sich diese Reaktion mit einem Kichern, was das Ganze ziemlich albern erschienen ließ – und das sahen wohl auch die Reporter so, denn gerade nun setzten sie wieder an, die beiden jungen Männer mit Fragen zu bombardieren. „Mr Kaiba! Eine Frage: Wie stehen Sie zu Mr Wheeler?“ „Seto Kaiba, bitte einen Kommentar zu Ihrem neusten Projekt?! Stimmen die Gerüchte, dass es Probleme bei der Programmierung gibt?“ „Mr Kaiba, beantworten Sie mir bitte ein paar Fragen! Bleiben Sie doch bitte stehen...“ „Mr Kaiba!“ – „Seto Kaiba!“ – „Kaiba-sama!“ – „Kaiba-san!“ Seto ignorierte sie alle, denn es ergab keinen Sinn, sich jetzt schon mit diesen Geiern auseinanderzusetzen, wenn Joey noch nicht dafür bereit war, und nach keinen fünf Minuten weiteren Weges, hielt neben ihnen ein schwarzer Mercedes mit quietschenden Reifen, die Hintertür auf der Gehwegseite sprang wie von Geisterhand auf. Sie fackelten beide nicht mehr lange, sondern stürzten sich auf die offene Autotür, um sich in Sicherheit zu bringen. Seto um einiges eleganter als Joey und bei ihm schien es auch so, als hätte er sein Lebtag nichts anderes gemacht, als vor Reportern zu flüchten, obwohl man denken könnte, dass Seto Kaiba schon immer gewusst hatte, wie man mit dieser Brut umgehen musste. „Mr Kaiba! Geht es Ihnen gut?“, kam auch sogleich die besorgte Frage vom vorderen Teil des Wagens und im Rückspiegel erschien die reflektierende Oberfläche der Sonnenbrille, hinter der Rolands Augen immer versteckt waren. „Nicht jetzt, Roland, fahren Sie einfach, damit wir hier wegkommen“, bestimmte Seto und lehnte sich etwas zurück, während der Fahrer geflissentlich auf die Straße schaute und versuchte, wie immer zu ignorieren, was im hinteren Teil geschah. Joey hatte sich zu Seto herübergelehnt, ihm eine warme Hand auf das Knie gelegt und sah ihn nun von der Seite her an, doch der Brünette erwiderte seinen Blick nicht, sondern hielt die Augen geschlossen. Seto wusste, dass das Hündchen ihn anstarrte, und er wusste auch um die dunklen Ringe unter seinen Augen, da er in letzter Zeit nicht gut geschlafen hatte, doch das interessierte ihn nicht. Jedenfalls nicht mehr als die Tatsache, dass sein Geliebter endlich wieder bei ihm war, dass er hier neben ihm saß und, hoffentlich, nie wieder gehen würde. Sanft rieb Joeys Hand über sein Knie und er ließ es sich gefallen, obwohl er es nicht so offensichtlich genießen sollte, denn immerhin waren sie nicht allein in diesem Auto. Das einzig Gut an diesem Wagen war wohl, dass die Scheiben für Außenstehende so dermaßen dunkel getönt waren, dass man nur von innen hinaussehen, aber nicht von außen hineinsehen konnte. Deswegen konnte er hier auch machen, was er wollte – nur unter dem aufmerksamen Blick seines Assistent/Chauffeurs/Beraters/Kindermädchens für Mokuba/Mädchens für alles. Eine Gänsehaut kroch über seinen Körper und sein Herz hatte sich anscheinend vorgenommen, den Geschwindigkeitsrekord in Herzschlägen pro Minute aufzustellen, denn es polterte förmlich in seiner Brust. Seto ließ die Augen dennoch geschlossen, konnte Joey nicht ansehen, wenn er wusste, dass dieser ihn ansah und dass er das tat, war eine Tatsache, denn er konnte seinen brennenden Blick auf seiner Haut spüren. Adrenalin peitschte noch immer durch seinen Körper, denn es war wirklich stressig, aber gleichzeitig auch aufregend gewesen, als sie versucht hatten, den Reporter zu entkommen – erfolgreich. Doch dieser Kick, den er jetzt noch erlebte, wurde wohl eher davon verursacht, dass er wieder neben Seto saß, der die Augen geschlossen hielt, den Mund aber leicht geöffnet und dadurch leicht ein- und ausatmete. Der Anblick war irgendwie faszinierend, denn es sah so aus, als könnte er jeden Moment einschlafen, auch wenn die Anspannung seiner Beinmuskulatur eine ganz andere Sprache sprach, während Joey ihm über sein Knie streichelte. Die Wut, die er noch am Anfang gefühlt hatte, war verschwunden und hatte wieder diesem heißen, sehnsuchtsvollen Brennen Platz gemacht, das ihn schon so lange nicht mehr erfüllt hatte – und ehrlich? Er hatte es vermisst, Seto so nah sein zu können, denn all seine Träume hatten es doch nicht schaffen können, ihn auch nur ein bisschen länger als die Dauer des Traums gefangen zu nehmen. Ihn so zu fesseln, wie es das Original vermochte, dessen heißen Atem er früher an diesem Tag mehrmals gespürt hatte und ein wenig fühlte es sich doch so an wie einer der Träume. Joey fürchtete, bald aufzuwachen und feststellen zu müssen, dass er Seto eigentlich gar nicht mehr wieder getroffen hatte und das ganze Zusammentreffen nur ein Auswuchs seiner Fantasie war. Er wollte nicht wieder in seinem leeren, kleinen, kalten Bett aufwachen, nächtelang durch irgendwelche Clubs und Bars der Schwulenszene der Stadt ziehen, sich jemanden suchen, mit dem er dieses brennende Verlangen nach etwas stillen konnte, das er nicht haben konnte. Wollte, auch wenn dies ein Traum sein sollte, nicht aufwachen, sondern einfach weiter träumen, denn ohne den Mann an seiner Seite war er einfach gar nichts, das hatte er auf die harte Tour erfahren müssen, weil er nicht in der Lage gewesen war, sich mit dem zufrieden zu geben, was der andere ihm bot. Es war aber auch frustrierend gewesen, immer der Einzige zu sein, der sagte, dass er den anderen liebte, und es hatte weggetan, wenn Seto daraufhin einfach geschwiegen hatte... Dass er jetzt hier so mit ihm sitzen konnte, grenzte wirklich an ein Wunder und als er plötzlich spürte, wie ihm jemand in den Arm kniff, machte er seine Augen, von denen er gar nicht gewusst hatte, dass er sie geschlossen hatte, wieder auf und funkelte Seto an. „Was soll das, Alter? Warum kneifst du mich?“, fragte er lauernd und die blauen Augen seines Gegenüber verdunkelten sich rasch, als er ihn so ansah. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er die Intensität dieses Blickes in sich aufsog, denn darin stand all das Verlangen, das sich nicht gelegt hatte, das noch immer lichterloh brannte und gelöscht werden musste. „Ich wollte dir nur zeigen, dass es Realität ist, dass du neben mir sitzt und du nicht mehr nur von mir träumst...“, flüsterte Seto und schien sich einen Moment zu überlegen, ob er sich zu Joey herüberbeugen sollte, um ihn zu küssen, ließ es dann jedoch. Doch Joey gab sich damit nicht zufrieden: Jetzt hatte der Ältere schon angefangen, jetzt wollte er auch seinen Kuss / seine Entschuldigung dafür, dass er ihn gekniffen hatte, als rutschte er noch näher an Seto heran und legte ihm beide Arme um den Hals. „Küss mich, Seto, jetzt und auf der Stelle, denn damit beweist du mir viel besser, dass das hier alles kein Traum ist...“, wisperte er verführerisch an dessen Lippen und schluckte dann, als sich zwei eiskalte Hände – Das wird sich wohl nie ändern, dachte Joey grinsend – um seine Taille schlangen und ihn an sich zogen, ohne jedoch den Druck, den die Lippenpaare nun aufeinander auswirkten, zu intensivieren. Der Blonde grummelte und drückte sich fester an Seto heran, spürte dessen Anspannung langsam verschwinden und, wie ihn plötzlich eine Art Gier überfiel. Er presste sich noch härter an seinen Liebsten, biss diesem auf die Unterlippe, um endlich das zu bekommen, was er wollte: Einen harten, unnachgiebigen Kampf um Dominanz ausgetragen von ihren Zungen. Seine Hände schoben sich wie von selbst in den brünetten Schopf des Größeren, seine Finger verflochten sich mit den weichen Strähnen und zogen mehr oder minder sanft daran, bis Seto sich von ihm löste. Dieser atmete schnell und zog dann aber doch in alter Manier eine Augenbraue in die Höhe, ein spöttisches Grinsen auf den geküssten Lippen. „Was ist, Wheeler,“, neckte er ihn mit liebevollem Spott, „tut dir der Arsch noch nicht genug weh, dass du jetzt hier auf Biegen und Brechen versuchen musst, mich wieder dazu zu bewegen, dich noch einmal zu nehmen?“ „Ich würde es nicht ablehnen“, erwiderte Joey, wurde dann jedoch, als er den Mund wieder aufgemacht hatte, um noch etwas zu sagen, unterbrochen, als Roland von außen gegen die Fensterscheibe klopfte. „Mr Kaiba, Mr Wheeler, ich möchte Sie beide nur ungern stören, doch wir sind mittlerweile am Anwesen angekommen und Sie sollten vielleicht aussteigen, da ich den Wagen nicht reinigen werde, wenn Sie eine Sauerei darin anrichten...“ Das Letzte wurde so unglaublich trocken hervorgebracht, sodass Joey in lautes Gelächter ausbrach, sich nur noch mehr an Seto festklammerte und selbst der grinste breit. Nach ein paar Minuten zog Seto Joey aber schließlich mit sich und ins warme Innere des Hauses, um sich dort aufzuwärmen – und von Mokuba beinahe über den Haufen gerannt zu werden. „Da seid ihr ja endlich! Habt ihr euch jetzt wieder vertragen? Und zur Versöhnung eine Menge Sex gehabt? Joey sieht aber nicht so aus, als könne er nicht mehr laufen... Und das wirklich Wichtigste: Seid ihr jetzt wieder in Paar? Kommt schon, lasst euch doch nicht alles aus der Nase ziehen! Aniki! Joey! Macht schon den Mund auf, redet, ich will mich doch mit euch freuen...!!!“, platzte der Schwarzhaarige laut heraus und ein breites Grinsen legte sich ebenfalls auf seine Lippen, als Joey angefangen hatte, breit zu grinsen, und sich auch ein kleines, aber glückliches Lächeln in Setos Mundwinkel geschlichen hatte. Die blauen Augen des Jüngsten wurden groß und dann strahlte er bis über beide Ohren, er umarmte seinen Bruder und schließlich Joey, drückte sie so fest an sich, dass die beiden jungen Männer anfingen, an Atemnot zu leiden. Dann, nach mehreren Minuten, ließ er sie endlich los und sprang aufgeregt hin und her, nur um die beiden dann doch wieder zu umarmen, weil er einfach nur froh war, dass das Leiden nun wieder ein Ende gefunden zu haben schien. Allerdings wurde er kurz darauf plötzlich ernst und zog die Augenbrauen zusammen. „Aber ihr fangt jetzt nicht wieder an, euch wegen jedem bisschen zu streiten, oder? Und euch dann zu trennen, nicht wahr?“, fragte er mit lauerndem Unterton in der sonst so von Freundlichkeit erfüllten Stimme und verschränkte die Arme vor der Brust. Joey lachte und nahm den jungen Mann in den Schwitzkasten, was Seto mit Belustigung zur Kenntnis nahm. „Nein, Kleiner, bestimmt nicht, stimmt' s, Seto?“ Der Blonde drehte sich halb zu ihm um und schenkte ihm ein dermaßen strahlendes Lächeln, dass der CEO eigentlich nichts lieber getan hätte, als ihn in seine Arme zu ziehen und besinnungslos zu küssen. Er entschloss sich dann aber doch, nur Ersteres zu tun, umschlang Joey von hinten und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Schläfe, was ein erstauntes nach-Luft-schnappen seitens Mokubas zur Folge hatte. Noch nie hatte Seto seine Zuneigung zu Joey so offen zur Schau gestellt, noch nicht einmal vor seinem kleinen Bruder. „Nein, diesmal versuchen wir alles, damit es zwischen Joey und mir funktioniert...“ Sie sahen sich einige Zeit einfach nur in die Augen und Joey lächelte ihn so glücklich an, dass der Blauäugige glatt vergaß, dass sein kleiner Bruder ja noch immer anwesend war. „Heißt das, dass ich jetzt gehen soll, damit ihr übereinander herfallen könnt? Denn ich glaube, dass ich mir das nicht unbedingt antun muss...“ Der Blonde lachte leise und gab Mokuba noch eine Kopfnuss, bevor er ihn aus seinem Würgegriff entließ. „Mein Arsch tut mir im Moment ziemlich weh, was also ausschließt, dass wir jetzt Zeit für uns brauchen, Kleiner“, meinte er neckend und zwinkerte dem Schwarzhaarigen zu, der sich, gespielt entsetzt, die Hände auf die Ohren presste und laut zu summen begann, dann jedoch in lautes Gelächter ausbrach und Seto, der ihn skeptisch musterte, die Zunge entgegenstreckte. „Schon klar...“, grinste er gedehnt und wackelte mit den Augenbrauen, drehte sich um und verschwand dann hinunter in den Keller, wo er wahrscheinlich zum Pool gehen würde. „Sollten wir ihm vielleicht irgendwann mal sagen, dass wir es da unten auch schon getrieben haben?“, fragte Joey beiläufig, als sie langsam die Treppen zu Setos Schlafzimmer empor schlenderten. Die einzige Antwort, die er daraufhin bekam, war ein so sanftes Lächeln, wie Seto es ihm noch nie geschenkt hatte, was ihn vor dessen Augen schmelzen ließ und dieser auch noch mit Genugtuung, die ihm einen Schlag auf den Oberarm einbrachte, feststellte – und zwar laut. Seit dem Tag nach Joeys Geburtstag waren nun schon wieder ein paar Wochen ins Land gezogen und langsam, aber sicher begann Mutter Natur wieder, den Winter aus Japan zu vertreiben, auch wenn hier und da noch ein wenig Schnee lag und es morgens noch richtig unangenehm kalt sein konnte. Seto erwachte davon, dass ihn jemand ganz sanft küsste, während zwei warme Hände sich über seinen halbnackten Körper stahlen und an seinen empfindlichsten Stellen rieben. Er drehte sich auf die Seite und damit dem Störenfried entgegen, der ihn einfach nicht in Ruhe ließ, obwohl es noch verdammt früh war – selbst zu früh für ihn als notorischen Frühaufsteher. Deshalb grummelte er auch, als er die Augen einen Spalt breit öffnete und Joey erblickte, der ihm gerade einen Kuss auf die Nasenspitze verpasste. „Lass das, Wheeler...“, knurrte er und zog dann die Hände seines Hündchens vom Bund seiner Boxershorts, legte sie stattdessen um seinen Hals und drehte sich so mit ihm, dass er auf dem Jüngeren lag. „Du bist doch fies – und außerdem, ich muss dich daran erinnern, wer sonst nicht seine Finger von mir lassen kann!“, murrte Joey daraufhin, schmollte aber nicht lange, sondern verpasste Seto einen noch tieferen, leidenschaftlicheren Kuss als eben. Diesmal war er es, der sich gegen den größeren Körper auf sich stemmte und sie beide so mit wieder drehte, sodass er nun auf Seto lag und dessen Luxuskörper zu seinem Vergnügen präsentiert wurde. „Gooott, du bist so unglaublich sexy... Weißt du das, Kaiba?“ „Du sagst es nur jedes Mal, wenn wir morgens so im Bett liegen“, wisperte Seto und biss Joey zärtlich auf das Ohrläppchen, knabberte dann daran herum und fuhr mit seiner Zunge in das Ohr des anderen, was diesen schaudern ließ. „Lass das...“, murmelte der jetzt und rollte sich wieder von Seto herunter, sodass sie nunmehr nebeneinander auf der Matratze lagen – keinen Moment zu früh, denn genau in dem Augenblick wurde die Tür an die Wand gerammt und ein fröhlicher Sechzehnjähriger sprang ins Zimmer, ein breites Grinsen auf den Lippen und die Hände vor den Augen. „Packt schnell wieder alles ein, was ich nicht sehen soll und will, denn ihr müsst euch jetzt fertigmachen, wenn ihr noch pünktlich in New York City ankommen wollt – immerhin müsst ihr dahin ein paar Stunden fliegen“, verkündete er und schielte dann zwischen seinen Fingern hindurch, als er seinen Bruder hatte seufzen hören. „Mokuba, was hatte ich übers Anklopfen gesagt?“, entgegnete dieser fragend, ließ dem Kleinen dann aber keine Chance, in irgendeiner Weise zu antworten, sondern machte einfach weiter, „Außerdem wären wir jetzt eh aufgestanden; du musst nicht immer denken, dass wir jeden Morgen so anfangen wie vor sechs Tagen, als du auch hier reingeplatzt bist...“ „Ja, das war ein schreckliches Erlebnis...“, jammerte Mokuba und verschränkte die Arme nun vor der Brust, schob schmollend die Unterlippe vor. „... welches wir aber nicht in Schuld sind, weil nicht wir einfach reingeplatzt sind, sondern du“, ergänzte Joey mit einem zärtlichen Lächeln und küsste Seto dann noch einmal kurz, bevor er aufstand und sich auf den Weg zum Badezimmer machte. „Bis gleich!“ „Ich hab nicht gestört, oder?“, hakte Mokuba etwas ängstlich nach und Seto setzte sich schließlich auf, ein sanftes Lächeln umspielte seine Mundwinkel und dann schüttelte er den Kopf, ein leises, dumpfes Kichern entkam seinen Lippen. „Nein, Kleiner, wir waren nicht dabei, eine Morgennummer zu schieben, wenn du das gerade wissen wolltest“, antwortete er und ignorierte dabei, wie sein kleiner Bruder Nicht wirklich... murmelte. „Wir hätten zwar noch ein bisschen Zeit, bis der Flieger geht, doch ich denke, jetzt können wir auch genauso gut aufstehen, bringt ja eh nichts mehr, wenn wir jetzt noch weiter im Bett liegen bleiben.“ „Also ich hätte mir was Produktives denken können!“, lachte Joey aus dem Badezimmer und steckte noch einmal kurz seinen Kopf aus der Tür, um Seto einen brennenden Blick zu schicken, der diesen bereuen ließ, nicht die Schlafzimmertür angeschlossen zu haben. „Ich habe also doch gestört, sorry, Onii-chan, war keine Absicht“, entschuldigte der Schwarzhaarige sich zerknirscht und informierte seinen Aniki nur noch davon, dass ihre Köchin, Rowan-san ihn geschickt hatte, um zu sagen, dass es bereits Frühstück gab und sie die beiden jungen Männer auch nicht ohne aus dem Haus lassen würde. Eine halbe Stunde später saßen der junge Firmenchef und sein Hündchen auch schon unten in der Küche und ließen sich von der Köchin verwöhnen, die ein solch opulentes und reichhaltiges Frühstück aufgefahren hatte, dass selbst Joey Mühe hatte, seinen Teller leer zu bekommen, bevor wieder etwas Neues darauf landete. Schließlich war es Seto, der dem Mästen einen Riegel vorschob, indem er verkündete, dass er einfach nicht mehr konnte. „Aber ihr jungen Männer könnt doch sehr viel vertragen!“, verteidigte Rowan ihren Ehrgeiz und stemmte die Fäuste in die Hüften. „Ja, schon, aber wenn du uns weiter so mästest, Rowan-san, dann passen wir bald nicht mehr durch den Türrahmen“, erwiderte Seto ruhig und nahm nun endlich, endlich seine geliebte Tageszeitung zur Hand, um darin die neusten Entwicklungen nachzulesen. Joey kicherte. „Wo passt du denn nicht mehr durch den Türrahmen? Das trainieren wir doch alles wieder ab, wenn wir allein sind!“ „Strapaziere meine Geduld nicht über, Wheeler“, grollte Seto nur und vergrub sich noch tiefer in der Lektüre seiner Zeitung. „Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich tierische Aviophobie habe?“, flüsterte Joey und klammerte sich noch fester an seinem Freund fest, atmete gepresst ein und aus und drückte sein Gesicht gegen dessen Brust. „In den letzten zehn Minute ungefähr dreißig und auf dem Hinflug auch schon mindestens zweihundertsechs Mal“, lachte Seto und betrachtete die Gänsehaut, die sich als Gegenreaktion auf seine tiefe Stimme auf Joeys Haut ausbreitete, ein sinnliches Lächeln legte sich auf seine Lippen, während er den anderen sanft streichelte. „Würde es dich auf andere Gedanken bringen, wenn ich dir sagen würde, dass wir uns ja auch die Toilette verziehen könnten?“ „Nein!“, schnappte Joey und drückte sich noch fester an seinen Freund. „Nicht aufstehen, nicht bewegen! Ich hab ja jetzt schon Panik, dass das Flugzeug abstürzt... da brauch ich es nicht noch, dass wir uns bewegen, geschweige denn ficken, Seto...“ „Dass ich das mal von dir höre, hätte ich nie gedacht“, zog Seto ihn liebevoll auf, was ihm nur einen wütenden Knuff einbrachte. „Sag mir, dass du mich liebst! Und dann lass mich bloß damit in Ruhe, dass wir in die Toilettenkabine verschwinden könnten, um es auf engstem Raum zu treiben – du hast sie ja nicht mehr alle...“ Nach diesem Vorwurf lehnte er sich zitternd zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, während Seto aus seinem Sitz glitt, sich vor ihn hockte und ihm seine Hände auf die Oberschenkel legte. Der Blick, den Joey ihm daraufhin zuwarf, sprach wirklich Bände, doch der Brünette ignorierte den zornigen Schimmer und fing stattdessen an, sein Hündchen beruhigend zu streicheln, um es von seiner Angst abzulenken. Aber Joey wandte nur den Blick ab und schaute nun aus dem Bordfenster – oder versuchte es zumindest, denn er hatte vor dem Start darauf bestanden, dass das Rollo heruntergelassen wurde, damit er von den Turbolenzen nur etwas mitbekam, wenn sie spürbar wurden, sonst aber nicht. Das rächte sich nun, denn sein starres Ablehnen ließ Seto schmunzeln, dann umfasste er die Handgelenke, zog sie fort von Joeys Brust und zu sich hin, damit er Küsse in die Handinnenflächen drücken konnte. Fast unmerklich entspannte der Blonde sich, atmete tief durch und sah nun auch wieder seinen Freund an, auch wenn das Braun seiner Augen noch immer von Angst getrübt waren, denn es könnte ja doch etwas Unvorhergesehenes passieren. Und während er sich nun beruhigte, musste Seto daran zurückdenken, wie stoisch-ruhig sein Liebster geblieben war, als sie ihr Interview in den USA gegeben hatten, um der Welt zu zeigen, wie glücklich sie waren... * Flashback * „Seto~o...“, quietschte Joey schon fast und sah seinen Freund mit einem bettelnden Blick in den braunen Augen an, den dieser nur mit einem Lächeln quittierte, das die weiblichen Wesen im Umkreis von drei Kilometern ohnmächtig werden ließ. „Keine Panik, gleich sind wir...“, er wurde durch eine Durchsage unterbrochen, woraufhin er seine Aussage revidieren musste, „sind jetzt dran. Komm, Hündchen.“ Niemand verstand ihn, denn er sprach Japanisch mit Joey, um ihm das Gefühl von Geborgenheit geben zu können, nahm ihn an der Hand und zog ihn hinter sich her. „Es sind ja nur ungefähr fünfzehn Minuten, die wirst du doch wohl schaffen?“ „Jaah...“, murmelte Joey und schaute, während sie noch durch den Backstagebereich ging, auf den Boden. „Das hoffe ich auch...“ Als sie beide jedoch kurz vor der Tür zum Studio standen, straffte sich seine Gestalt und sein Griff um Setos Hand wurde härter. Nur das offenbarte dem Brünetten, dass Joey total nervös war, alles andere wirkte, als wäre er vollkommen entspannt, als hätte er diesen ganzen Medienrummel schon immer mitgemacht, als hätte er das Prozedere mit der Muttermilch aufgesogen. „Seto Kaiba und Joey Wheeler, willkommen!“, begrüßte Oprah Winfrey sie mit einem sanften Lächeln und gab ihnen nacheinander die Hand. Seto nickte nur, erwiderte das Lächeln nicht, löste aber seine Hand aus Joeys Griff, um den Händedruck der farbigen Frau erwidern zu können. Sein Gesichtsausdruck war wie immer völlig desinteressiert, als würde ihn all das hier überhaupt nichts angehen, als wäre er nur zufällig hier, doch Joey konnte in ihm lesen wie in einem Buch – und das wusste Seto. Hinter seinen blauen Augen funkelte Besorgnis, weil er nicht wusste, wie Joey sich schlagen würde. Nach ein bisschen Vorgeplänkel war aber schließlich klar, dass es Joey überhaupt nichts ausmachte, in der Öffentlichkeit zu stehen, denn er sah richtig selbstbewusst aus, wie er neben Seto saß, die langen, schlanken Beine übereinander geschlagen, die Finger der linken Hand mit denen von Setos rechten verschränkt. Sein Daumen rieb in Kreisbewegungen über dessen Handrücken und es machte den jungen Firmenchef glücklich zu sehen, dass er plötzlich so ruhig, beinahe abgeklärt reagierte – das hätte er kurz vorher nicht gedacht. „Nun, Mr Kaiba, kommen wir doch zum eigentlichen Thema: Sie und Mr Wheeler sind ein Paar, richtig? Habe ich das richtig verstanden und mir haben Sie beide die Ehre erwiesen, das erste Interview zu führen?“, fragte die Frau sie und lehnte sich etwas zu ihnen herüber, das Lächeln von eben spielte noch immer um ihre Lippen. „Ja, sind wir, und ja, haben wir“, erwiderte Seto knapp, was Joey dazu verleitete, leise zu kichern, was die Aufmerksamkeit der Talkmasterin wiederum auf ihn lenkte. „Mr Wheeler, warum lachen Sie so? Wollen Sie uns das verraten?“, wollte sie wissen und hob eine Augenbraue. „Natürlich, Oprah, aber nennen Sie mich doch bitte Joey, denn wenn Sie mich Mr Wheeler nennen, dann komme ich mir immer so vor, als würde man mit meinem Vater sprechen und nicht mit mir. Verstehen Sie?“, bat Joey und rieb sich mit seiner freien Hand über den Nacken, ein unsicheres Lächeln umspielte für einen kurzen Augenblick seine Lippen, sodass Seto ihn am liebsten in den Arm genommen hätte. „Wenn Sie das so wollen, dann nenne ich Sie natürlich bei Ihrem Vornamen, Joey“, meinte Oprah sanft und überschlug dann ihre Beine. „Nun denn, Joey, dann verraten Sie uns doch mal, warum Sie gerade so gelacht haben, als Ihr... Wage ich es? Ja, Ihr Freund. Als Ihr Freund so knapp geantwortet hat?“ „Ach, wissen Sie, Seto tut immer so, als wäre er total eisig, aber wenn man ihn richtig kennt, dann kann er wirklich zärtlich sein – natürlich erleben das nur sein kleiner Bruder Mokuba und ich, aber wenn man das weiß, dann kann man ihn gleich in einem ganz anderen Licht sehen“, lachte Joey und lehnte sich zu Seto herüber, um ihn einen Kuss auf die Wange zu drücken. Diese Geste hatten sie vorher abgemacht, aber nichts Intimeres war erlaubt und daran hielt Joey sich nun auch, denn Seto wusste, dass er immer seine Versprechen halten würde. „Wirklich? Sehr interessant. Was sagen Sie dazu, Seto? Ich darf Sie doch Seto nennen, nicht wahr? Ich finde, wenn man etwas so Intimes öffentlich macht wie eine Beziehung, dann kann man die betreffenden Personen auch mit Vornamen ansprechen, nicht wahr?“ Sie zwinkerte ihm versteckt zu und er zuckte zum Zeichen beinahe unmerklich mit den Schultern, dass es ihm einfach nur egal war. „Was ich dazu sage? Nun, Oprah, Sie müssen sich damit abfinden, dass es in dieser Sendung außer meiner Beziehung mit diesem wundervollen jungen Mann nichts anderes zu diskutieren gibt, was privater Natur ist“, und damit war das Thema für Seto gegessen und die farbige Frau schien auch nicht so, als wolle sie dagegen verstoßen, auch wenn sie noch so neugierig war. „Natürlich. Aber unsere Zuschauer wird es natürlich auch interessieren, wie Sie beide zusammengekommen sind, immerhin waren Sie, wie man Quellen von vor knapp drei Jahren entnehmen kann, so etwas wie Feinde. Sie haben sich bei den Duellen keinen Zentimeter Boden geschenkt“, stellte sie richtig fest und legte kurz den Kopf schief. „Da haben Sie recht. Sehen Sie, es war so, dass mir irgendwann klar geworden ist, dass ich ihn haben will. Also wirklich und dass diese Streitereien nur ein Vorwand gewesen sind, um nah an ihn heranzukommen, deshalb habe ich es mir daraufhin in den Kopf gesetzt, ihn mir zu schnappen“, erklärte Joey mit einem entrückten Lächeln, wurde dann jedoch wieder ins Hier und Jetzt geholt, als Seto seine Hand drückte. „Oh, natürlich. Also, auf jeden Fall habe ich ihn dann solange belagert, bis er irgendwann nachgegeben hat. Aber es war nicht so, dass wir nur gute Zeiten gehabt haben, nein, wir hatten auch viel Stress, waren bis vor kurzen über ein Jahr getrennt, aber dann hat mein Drache mich aufgegabelt und festgehalten...“ * Flashback Ende * Die nachfolgenden Sendungen hatten sich um mehr als eine halbe Stunde verschoben, denn Joey und Opra hatten noch eine ganze Zeit geplaudert, ohne Seto noch wirklich zu beachten, doch der hatte eh nicht die Muße gehabt, sich so intensiv mit der Frau zu unterhalten. Ihm war langweilig gewesen und nun saß er hier, auf dem Boden seines Privatjets und versuchte einmal mehr, Joey zu beruhigen, denn dieser hatte gerade wieder eine Panikattacke. Der CEO verdrehte kurz die Augen, stand dann wieder auf, zog Joey mit sich und dann auf seinen Schoss, umschlang ihn fest mit seinen Armen und drückte ihm immer wieder beruhigende Küssen in den Nacken, während er dem hektischen Atem seines Liebsten lauschte. „Psssscht, Hündchen...“, murmelte er und spürte, wie die Hände des Angesprochenen sich in seinem Hemd verkrallten, das ohnehin schon vollkommen zerknittert war. „Du hast leicht reden...“, schnauzte der Blonde daraufhin zurück und funkelte ihn mal wieder aus von Zorn und Angst erfüllten Augen an. „Du hast ja keine Angst vor dem Fliegen...“ „Ich hatte dich aber gefragt, ob für dich okay wäre, wenn wir das Interview in den USA absolvieren, und da hast du 'Ist okay' gesagt, wenn ich dich daran erinnern darf“, erinnerte Seto ihn mit einem Schmunzeln, das seine Augen erreichte, und dann beugte er sich zu Joey herunter, um ihn zu küssen. Während des Kusses hielt er die Augen offen, beobachtete die Regungen seines Freundes und musste innerlich lächeln, denn es war einfach nur zu süß, wie dieser sich in die Situation fallen ließ und seine Flugangst vollkommen vergaß. Warum hatte er eigentlich früher verleugnet, dass es süß war, wie sein Hündchen oftmals reagierte? Er war wirklich ein Depp gewesen... „Seto...“, wisperte Joey leise und legte Seto eine Hand an die leicht stoppelige Wange, streichelte darüber und ein schwaches Lächeln legte sich auf seine Züge. „Sag mir, dass du mich liebst, und küss mich dann, damit ich vergesse...“ Ein warmes Lächeln legte sich auf Setos Gesichtszüge, dann erwiderte er die sanfte Berührung, näherte sich wieder den Lippen des anderen und hauchte, kurz bevor er sie berührte, ganz leise Ich liebe dich, das war' s dann aber auch für heute... und küsste ihn dann mit allem, was er hatte, um den Blonden vergessen zu lassen. Und allem Anschein funktionierte es, denn Joey entspannte sich noch mehr, und Seto beschloss zum millionsten Mal in den vergangenen Wochen, dass er ab jetzt immer die Wahrheit sagen würde, denn das schien besser zu klappen, als zu verleugnen. „Das funktioniert definitiv besser, Idiot...“, flüsterte Joey, als er sich kurz von Setos Lippen gelöst hatte, um Luft zu holen, und klammerte sich dann noch fester an ihn, um ihn wieder zu küssen. „Kannst du meine Gedanken lesen?“, fragte Seto nach ein paar Minuten atemlos. „Ein offenes Buch ist gar nichts gegen dich...“, scherzte Joey daraufhin und schmiegte sich ganz nah an seinen Drachen, um dessen beruhigenden Herzschlag hören zu können. ************************************************* Und, was sagt ihr? Oo Ich hoffe, dass er euch gefallen hat - Fehler dürft ihr als euer zusätzliches Weihnachtsgeschenk ansehen, euch einrahmen und an die Wand hängen^^ Hach, ich mag ja Rowan-san^^ Wie? Die kennt ihr noch nicht? Oo Tja, dann müsst ihr wohl oder übel noch einmal den dritten, vierten und fünften Teil der PS-Reihe lesen, denn die drei musste ich ( auf ff.de ) überarbeiten, und deswegen sind dort neue Szenen drin^^ ( Ob ich die überarbeiteten Teile 3-5 auch noch hier poste? OO Hängt davon ab, ob ihr das wollt^^ ) *haha* Wie fandet ihr Joeys Forderung? "Sag mir wenigstens einmal am Tag, dass du mich liebst!" Und dann Seto: Einmal, nicht mehr... xD Hach, ich hab mich beim Schreiben köstlich amüsiert, weil die beiden eh immer machen, was sie wollen, und nicht, was ich will.... xDDDD Ach... mmh, es ist ja mal wieder eher Joey x Seto geworden - schlimm? Aber ich konnte mir das einfach nicht verkneifen, außerdem gefällt mir Seto als Uke ( und auch wenn er so herrlich unentschieden ist... *lol* )!!^^ Ich hab mir übrigens gedacht, dass ich noch EINEN Teil schreibe und dann die Reihe komplett ist - wer hätte überhaupt gedacht, dass ich so weit komme? Oo Ich ganz bestimmt nicht^^ Ich würde ja gern wissen, wie viele Wörter die ganze Reihe hat, aber dafür bin ich zu faul... xDDDD So, damit verabschiede ich mich auch schon wieder - was heißt schon? Ich laber euch hier total voll... xDDD Ich weiß nicht, wann der letzte Teil kommt oder wie viele Parts der hat, das muss ich noch ausknobbeln^^ Aber bis dahin wünsche ich euch eine schöne Zeit! Wie wäre es mit gaaaanz vielen Kommentaren von euch an mich? Ich freue mich über eure Meinungen: Lob, Kritik, Morddrohungen, Liebesbriefchen, Heiratsanträge or what ever - immer her damit^^ Bis dann! ( Jetzt hab ich aber auch genug gelabert... xDDDD ) Ggglg & HEL! Eure Oki-chan PS ( Nachtrag vom 25.12.2010 ( auf ff. de^^ ) ): Ich konnte meine Faulheit doch überwinden. Es sind... 131833 Wörter insgesamt - hätte nicht gedacht, dass das sooo viele sind^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)