Fuchssonne von Adara (Von göttlichen Dämonen und dämonischen Menschen) ================================================================================ Dämonisches Training -------------------- Hallöle alle zusammen :D Zum Ersten: Ein dickes Danke an chronosuhrmacher, narutofa, bLy1337, Kandera und Nobody931 für die Kommis. Ihr seid super :) Zum Zweiten: 33 Favos! Geil! Zum Dritten: Ich hatte echt Schiss davor, dieses Kapitel hochzuladen. Bitte steinigt mich nicht. Ich weiß das ist alles total unlogisch T.T So, für die, die jetzt noch nicht schreiend die Flucht ergriffen haben: Viel Spaß! ____________________________________________ Dämonisches Training Die drei Menschen und der Dämon standen immer noch auf der Lichtung und sahen auf die Stelle im Unterholz, wo soeben eine ziemlich wütende Halbgöttin verschwunden war. Besonders Naruto hatte einen äußerst verwirrten Gesichtsausdruck zu präsentieren. Da schlich sich dieses Mädchen mit einem Henge bei ihm ein, stöberte knapp drei Wochen lang in seiner Privatsphäre rum und verschwand dann einfach ohne ein Wort! Als er ihr hinterhergerufen hatte, hatte sie sich noch nicht einmal umgedreht. Komisches Mädchen. Er sah sich zu den anderen um. Anscheinend ging ihnen gerade ungefähr das gleiche durch den Kopf. Schließlich wurde Naruto das Schweigen zu dumm. „Warum hast du sie gehen lassen?“, wandte er sich an den großen Fuchs. „Aus genau dem Grund, den ich ihr angegeben habe. Sie muss trainieren damit sie überhaupt eine Chance hat ihren Auftrag zu erfüllen. Genauso wie du.“ „Ich? Heißt das wir helfen ihr?“ „Natürlich.“ Wieder war es still. Und wieder war es Naruto der als erster sprach. „Wobei helfen wir ihr eigentlich?“ „Das erkläre ich dir später.“ Damit löste sich der Fuchs aus seiner Bewegungslosigkeit und sah sich um. „Unser Training wird hier stattfinden. Du wirst auch hier schlafen. Dein Essen jagst du dir. Und Sie, “ wandte er sich an die beiden Männer, „kommen am besten gar nicht mehr hierher, es sei denn irgendwas weltbewegendes passiert. Der Junge soll sich voll und ganz auf sein Training konzentrieren. Gut, morgen fangen wir an.“ Damit verschwand auch er im Urwald. Zurück blieben drei überrumpelte Shinobi. Die Informationen der letzten Stunden waren etwas viel gewesen. Naruto wollte einfach nur schlafen. Irgendwann fing Kakashi sich wieder. „Das war eine klare Aussage. Wir werden trotzdem ab und zu vorbei kommen, nur um zu gucken, ob ihr überhaupt noch da seid, klar?“ Der Blonde brachte nur ein Nicken zu Stande. „Gut. Ich glaube, es wäre das Beste wenn wir jetzt gehen. Du brauchst wahrscheinlich viel Ruhe für das Training und wir müssen Tsunade noch Bericht erstatten.“ Seine Stimme war weicher geworden und Naruto wusste nicht so recht, ob das wirklich Mitleid in den Augen seines Senseis war. Wieder ein Nicken. „In Ordnung. Man sieht sich.“ Und weg war der Jonin. Yamato verabschiedete sich mit einem mitleidigen Blick und einem „Halt durch.“ Dann war auch er verschwunden und Naruto stand alleine auf der Lichtung. Schlafen. Nur noch schlafen. *** Am nächsten Morgen wurde Naruto davon geweckt, dass ihm jemand Wasser über den Kopf kippte. Prustend setzte er sich auf und schaute in ein grinsendes Fuchsgesicht. „Was sollte das denn?“ „Aufstehen, Training.“ Und damit war er auch schon wieder weg. Stöhnend stand Naruto auf und streckte sich. Die Nacht auf dem harten Höhlenboden hatte seinem Rücken gar nicht gut getan. Vielleicht bekam er ja Zeit sich ein Lager zu bauen. Obwohl, irgendwie bezweifelte er, dass er in den nächsten Wochen viel Freizeit haben würde. Gähnend trat er aus der Höhle auf die Lichtung. Die Sonne stand noch tief am Himmel und das Gras war nass vom Morgentau. Warum musste der Dämon so ein Frühaufsteher sein? Hatte er überhaupt geschlafen? Womit hatte er das nur verdient? Schlurfend bewegte der Blondschopf sich auf die sitzende Gestalt Kyuubis zu. Er könnte gerade so wieder ins Bett gehen. „Da bist du ja endlich. Dein Training geht von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, also gewöhn dich schon mal an die Uhrzeit. Der Schwerpunkt wird auf Ninjutsus liegen, da dort am talentiertesten bist. Taijutsu werden wir auch durchnehmen, Genjutsu lassen wir außen vor. Das Training mit meinem Chakra kommt erst später, wenn ich denke, dass du bereit bist. Und jetzt, stell dich gefälligst gerade hin.“ „Hä?“ Was hatte das denn jetzt mit dem Training zu tun? „Du sollst dich gerade hinstellen.“ „Warum?“ Kyuubi knurrte. „Mein Jinchuuriki steht nicht in der Gegend rum wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Also mach gefälligst die Schultern zurück, oder soll ich meinen Standpunkt noch einmal verdeutlichen?“ Eine leise Stimme in Naruto riet ihm, es sich nicht gleich zu Anfang mit dem Dämon zu verscherzen und entgegen seiner Gewohnheit hörte er auf sie. Kurz war er erstaunt wie weiter weg der Boden auf einmal war, doch dann wurde seine Aufmerksamkeit wieder von seinem neuen Lehrer beansprucht. „Gut. Jedes Mal wenn ich dich erwische wie du dich hängen lässt, machst du nach dem Training eine halbe Stunde lang Liegestützen, ist das klar?“ „Was?! Oh Mann, Kyuubi komm schon!“ „Ist das klar?“ Aus Kyuubis Stimme konnte man deutlich das Knurren heraushören. Naruto gab sich geschlagen. „Ja.“ „Dann ist das ja geklärt. Wir fangen mit den Ninjutsus an. Kennst du deine Elemente?“ Der mittlerweile halbwegs wache Ninja kratzte sich am Kopf. „Ich habe Wind. Ansonsten weiß ich nicht.“ „Dein zweites Element ist Wasser.“ „Woher weißt du das?“ „Ich habe sechzehn Jahre in dir gelebt. Wenn einer das weiß, dann ich.“ Das klang einleuchtend. „Außerdem weiß ich, dass du ein Kekke Genkai hast. Frag mich nicht woher, deine Eltern hatten keins. Wahrscheinlich eine Mischung aus den beiden.“ Das kam jetzt wirklich überraschend. „Ein Kekke Genkai? Ist ja voll cool! Was für eins?“ „Du bist ein Hyouton - Nutzer.“ Vor Narutos Augen blitzte das Bild eines Jungen mit Oinin-maske auf. Haku hatte auch das Eis - Element gehabt und Sasuke und ihm damit den Kampf ziemlich schwer gemacht. „Klasse!“, grinste er. „Um das Hyouton zu nutzen musst du erst einmal die anderen Elemente perfekt beherrschen, daher kommt das erst später dran. Zuerst bringe ich dir ein paar Fuuton-Jutsus bei.“ Naruto nickte. „Gut, dann fangen wir mal an.“ Kyuubi erhob sich und machte Anstalten loszugehen, wurde allerdings von seinem Schüler aufgehalten. „Und was ist mit meinem Frühstück?“, fragte der Blonde. Ohne etwas im Magen konnte er doch nicht trainieren. Kyuubi jedoch war gnadenlos. „Du hättest früher aufstehen sollen. Heute Mittag kannst du dir etwas jagen.“ „Jagen?“ „Ja, jagen. Das ist gut für deine Körperbeherrschung und die Reflexe. Und jetzt beweg dich.“ Mit einem entsetzten Gesichtsausdruck folgte der Junge dem Dämon. Das konnte ja heiter werden. *** Nach drei Wochen stellte Naruto dann die Frage. Es war abends, die Sonne ging gerade unter und sein heutiger Fang briet über einem kleinen Lagerfeuer. Die erste Woche hatte er häufig hungern müssen, aber mittlerweile brachte er jedes Mal irgendein kleines Tier mit. Kyuubi aß oft mit, obwohl er Naruto erklärt hatte, dass er weder Schlaf noch Essen wirklich benötigte. Schließlich bestand er nur aus Chakra. Warum Naruto jetzt erst fragte, lag hauptsächlich daran, dass er die letzten Wochen einfach keine Zeit gehabt hatte. Tagsüber war er nur am Trainieren und abends fiel er wie ein Stein in sein Lager, nur um am nächsten Tag in aller Herrgottsfrühe aufzustehen und weiter zu trainieren. Und das Training hatte es in sich. Besonders das Suiton – Training, zu dem sie mittlerweile übergegangen waren. Kyuubi griff dabei ebenfalls auf die Methode der Kagebunshin zurück, wie schon Kakashi beim Fuuton – Training. Das Problem Narutos mit den Kagebunshin jedoch war, dass Kyuubi mit ihnen rund 200 Schüler hatte, denen er für schlechte Haltung Liegestütze aufbrummen konnte. Und das tat er oft. Anfangs hatte Naruto die Sache mit der aufrechten Haltung für einen schlechten Witz gehalten und sich nicht darum gekümmert. Drei durchtrainierte Nächte und zwei halbtote Arme später war er schlauer gewesen. Ab diesem Zeitpunkt stand er immer gerade. Doch nicht nur körperlich wurde Naruto getrimmt, auch für eine geistige Verbesserung hatte sich der Dämon was einfallen lassen. Am vierten Tag hatte er seinen Schüler zum Haus der anderen Ninja geschickte, um ein Schogi – Spiel zu besorgen. Um seine grauen Zellen – sofern sie vorhanden seien – aufzuwecken, wie der Fuchs es ausgedrückt hatte. Also saßen sie jetzt jeden zweiten Tag mehrere Stunden vor dem Spielbrett. Und tatsächlich machte sich ein wenig Erfolg dieser Methode bemerkbar. So wurde Naruto mittlerweile erst nach 5 Minuten und nicht innerhalb der ersten Sekunden von dem Fuchs plattgemacht. Er glaubte sogar, dass Spiel könnte ihm bei einem anderen Gegner vielleicht Spaß machen. Als Naruto das Spiel besorgt hatte, war er Bee begegnet. Dieser hatte ihm allerdings nur einen hochgestreckten Daumen und ein Grinsen geschenkt, bevor er wieder verschwunden war. Naruto hatte trotzdem verstanden. Jetzt machte Bees Tipp auch einen Sinn. Anscheinend war es bei dem Jinchuuriki und seinem Bijuu so ähnlich abgelaufen wie bei ihm. Obwohl er in der Nähe Bees noch nie einen Oktopus rumschwimmen gesehen hatte. Aber vielleicht war der Vertrag auch bei jedem Bijuu anders. Naruto warf einen Blick auf den Fuchs, der sich neben dem Feuer ausgestreckt hatte und döste. „Kyuubi?“, sprach er ihn vorsichtig an. Obwohl er keinen Schlaf brauchte, konnte der Fuchs sehr ungemütlich werden, wenn man ihn bei diesem störte. Eines der blutroten Augen öffnete sich. „Mh?“ „Wobei wollen wir Amaya helfen? Du hast gesagt du erklärst es mir.“ Kurz war es still, dann erhob sich der Dämon und setzte sich hin, sodass Naruto zu ihm aufsehen musste. Die blutroten Augen musterten den Blondschopf ausführlich, ehe Kyuubi anfing. „Damit du das verstehen kannst, muss ich ein wenig weiter in die Vergangenheit gehen. Um genau zu sein, bis zur Entstehung unserer Welt.“ Kyuubis Stimme klang verändert, fast als wäre sie Energiegetränkt. Naruto bekam eine Gänsehaut ob der Macht die ihr innewohnte. Irgendwie übermenschlich. Anscheinend fasste der Fuchs Narutos Schweigen als eine Aufforderung weiterzusprechen auf. „Anders als viele glauben, wurde unsere Welt nicht von den Göttern geschaffen. Die Götter wurden zusammen mit der Welt geschaffen. Von wem oder wie, das weiß ich nicht. Auf jeden Fall entstanden zur gleichen Zeit die Übermenschlichen und die Menschen. Vielleicht war die Erde auch schon früher da gewesen, aber über diese Zeit ist nichts bekannt. Es waren fünfzehn Übermenschliche, deren Aufgabe es sein sollte, die Menschen und das andere Leben auf dieser Welt zu leiten. Doch schon kurz nach der Erschaffung spaltete sich das Lager. Die einen waren der Meinung, die Aufgabe ließe sich am besten von einem distanzierten Standpunkt aus bewältigen, die anderen glaubten, eine tiefere Verbundenheit mit der Erde und den Menschen wäre hilfreich. So kam es, dass die Übermenschlichen sich in zwei Gruppen teilten. Es entstanden die Götter – die Distanz hielten – und die Bijuus, die die Nähe zu den Menschen suchten.“ Das traf Naruto wie ein Schlag. Das Wesen vor ihm sollte so alt sein wie die Existenz der Menschen? Doch Kyuubi ließ ihm keine Zeit sich von dieser Neuigkeit zu erholen und sprach einfach weiter. „Zum Zeitpunkt dieses Bruchs wurden den Übermenschlichen ihre Bereiche zugeteilt. Es gab sechs Götter und neun Bijuus. Die Bereiche, oder auch Aufgabenfelder, waren in jeder Partei gleich. Sonne, Mond, Feuer, Wasser, Erde, Luft, Blitz, Natur und Tod. Aufgrund der ungleichen Anzahl wurden bei den Göttern Sonne und Feuer, Mond und Wasser und Natur und Erde jeweils zusammen zugeteilt. Es gab allerdings noch einen Unterschied. Während wir, die Bijuus, tatsächlich das Element vertraten, das wir innehatten – also Erde tatsächlich für den Boden unter unseren Füßen – standen die Götter eher für deren Bedeutung. Also steht zum Beispiel der Gott der Erde und der Natur für Fruchtbarkeit, Standhaftigkeit und Stärke. Du kannst es als eine Verdeutlichung unserer Standpunkte sehen: Die einen vertreten den weltlichen Part die anderen den auf der geistigen Ebene. So ging das mehrere Jahrtausende lang gut. Die Götter erfüllten ihre Aufgabe von einer anderen Sphäre aus, die Bijuu lebten in Eintracht mit den Menschen auf der Erde. Das war auch die Zeit, in der die Jinchuuriki auftauchten.“ Die Frage platzte aus Naruto raus, ehe er sie aufhalten konnte. „Die Jinchuuriki? Aber wenn ihr damals mit den Menschen zusammengelebt habt, wieso - “ „Unterbrich mich nicht, Junge“, knurrte Kyuubi und Naruto schloss den Mund, ließ es sich aber nicht nehmen, dem Bijuu einen verwirrten Blick zuzuwerfen. „Damals hieß der Begriff Jinchuuriki etwas anderes.“, erklärte dieser. „Ich hatte gesagt, wir lebten mit den Menschen zusammen. Das ist nicht ganz richtig. Obwohl wir uns entschieden hatten auf der Erde zu leben, war es uns doch nicht wirklich möglich. Wir waren immer noch übermenschlich, nichts Greifbares und konnten dementsprechend schlecht mit den Menschen in Kontakt treten. Sie wussten zwar, dass wir da waren, aber wir waren für sie ebenso unerreichbar wie die Götter und das war ja gerade das, was wir verhindern wollten. Also ließen wir uns etwas einfallen. Zum einen schufen wir die Dämonen aus unserer Kraft, die als unsere Repräsentanten mit den Menschen leben sollten. Das tun sie übrigens immer noch. Ihr beschwört sie unter anderem als vertraute Geister. Zum anderen entstanden Menschen, die mit uns in Kontakt treten konnten. Sie hatten einen kleinen Teil unserer Kraft abbekommen, sodass sie auf geistiger Ebene mit einem Bijuu verbunden waren. Für jeden Bijuu gab es einen dieser Jinchuuriki und starb einer, gab er seine Kraft an ein Neugeborenes ab; Denn als wir uns entschieden hatten auf der Erde zu leben, hatten wir automatisch unsere Kräfte für immer an sie gebunden. Dementsprechend kann unsere Kraft, die in dem Jinchuuriki steckt diesem nicht in die Sphären außerhalb der Erde folgen, wohin die Seele nach dem Tod geht. Wir können auch nicht mehr in die Sphären der Götter, genauso wie die Götter nicht in die erdgebundenen Sphären können. Diese Maßnahmen schafften es tatsächlich uns den Menschen näher zu bringen, wie wir es beabsichtigt hatten. Eine Weile ging das sogar gut. Doch irgendwann fingen die Menschen an, sich von uns abzuwenden. Sie erfanden alle möglichen Geräte um selbstständiger zu sein, fragten uns immer weniger um Rat, wandten sich von uns ab. Das war der Augenblick, in dem wir realisierten, dass wir zu weit gegangen waren. Dadurch, dass wir versucht hatten den Menschen nahe zu sein, hatten wir sehr viel Kraft verloren und waren ihnen letztendlich zu nah gekommen. Anfangs dachten wir uns nichts dabei, doch nach und nach zeigten sich die Folgen. Die Dämonen zogen sich zurück, spalteten sich ab, wenn auch nicht ganz, die Menschen fingen an Kriege zu führen und wir wurden immer menschlicher. So wie die Menschen unsere Bedeutung vergaßen, vergaßen wir sie auch, kamen unseren Aufgaben nicht mehr nach. Dadurch wurde das empfindliche Gleichgewicht gestört, zwischen der geistigen und der weltlichen Ebene, zwischen Göttern und Bijuus. Das rief immer neue Kriege hervor, wir verschwanden weiter aus den Köpfen der Menschen. Ein Teufelskreis. Letztendlich wurden wir zu den Bijuus wie du sie kennst: zerstörerische Bestien, unkontrollierbare Naturkatastrophen, die immer wieder die Menschheit heimsuchten. Die Kriege wurden schlimmer. Die Götter versuchten dem Einhalt zu gebieten und schufen die Halbgötter, doch sie hatten wohl zu viel Menschliches, denn das Einzige was sie bezweckten war, dass sich die Ninja und die Reiche bildeten, sodass die Kriege jetzt organisierter vonstattengingen. So verschwanden auch die Halbgötter wieder.“ Lange Zeit war es still und man hörte nur das Knacken des Feuers und die Geräusche des Dschungels. Naruto dachte nach. Diese Geschichte hatte bei ihm nur noch mehr Fragen aufgeworfen. Außerdem hatte sie auch nicht seine Frage ganz zu Anfang beantwortet. Was hatte Amayas Auftrag damit zu tun? Er hob den Kopf und betrachtete den Bijuu, der mit unergründlicher Miene in das Feuer starrte. Er saß gerade einem Wesen gegenüber, das die gesamte Entwicklung der Menschlichen Spezies miterlebt hatte; Das den gleichen Stellenwert hatte wie ein Gott. Das sprengte seine Vorstellungskraft um einiges. Schließlich wiederholte er seine anfängliche Frage. „Und wobei helfen wir Amaya jetzt?“ Kyuubi sah auf. „Wie du bereits mitbekommen hast, ist sie die Tochter des Sonnengottes. Anscheinend hat sie von ihm den Auftrag bekommen, die Bijuus wieder zu Verstand zu bringen, sodass wir unsere Aufgaben wieder erfüllen können. Natürlich ist es völlig unmöglich, dass wir unsere alte Stärke zurückehralten und auch das Gleichgewicht hat einige irreparable Schäden abbekommen, aber wenn wir nichts tun, wird früher oder später die Welt im Chaos versinken.“ Der Fuchs fixierte den Blonden mit seinen uralten Augen. "Dir ist doch bestimmt aufgefallen, dass die letzten Kriege in immer kürzeren Abständen kamen. Ein deutliches Zeichen des Ungleichgewichts und dessen Fortschreiten. Es wird zwar noch dauern bis zum endgültigen Zusammenbruch des Gleichgewichts, aber das Mädchen täte gut daran, sich zu beeilen. Ein weiterer Weltkrieg wäre so vielleicht zu vermeiden.“ „Und wie soll das gehen? Ich meine, wie sollen wir die anderen Bijuus zur Vernunft bringen?“ „Das kann ich dir nicht sagen, obwohl ich schon eine Vermutung habe. Darum brauchst du dich aber erst zu kümmern, wenn das Training vorbei ist.“ Naruto nickte und beschloss den Rat zu befolgen. ei diesem Training konnte er es sich nicht leisten, nebenher zu grübeln. Dann stellte er die nächste Frage. „Was sollen diese Sphären sein, von denen du gesprochen hast?“ Der Begriff sagte ihm nun überhaupt nichts. Kyuubi überlegte erst, bevor er antwortete. „Die Sphären, sind so etwas wie Bewusstseinsebenen. Wenn du beispielsweise vor meinem Gefängnis in dir stehst, bist du in einer anderen Sphäre als jetzt. Es gibt unzählig viele Sphären, die bestimmten Obergruppen zugeteilt wurden. Unsere Welt zum Beispiel hat 16. Dazu gehören auch die Sphären der Gottheiten. Und dann gibt es noch die der anderen Welten, das braucht dich aber nicht zu interessieren.“ Naruto nickte, obwohl er kein Wort verstanden hatte. Ihm brummte der Kopf vor Informationen. Am besten er stellte die Fragen für heute ein, bevor er noch platzte oder so was. Kyuubi schien das zu bemerken, denn er schlug vor, fürs erste Schluss zu machen und zu schlafen. Das Abendbrot war schon längst verkohlt und auch vom Lagerfeuer war nur noch wenig übrig. So legte sich Naruto ins feuchte Gras, mit der festen Überzeugung vor Hunger und Informationsüberfluss heute kein Auge zuzubekommen. *** Ironischer Weise schlief er in jener Nacht sogar sehr lange und tief, wie er aus Kyuubis verärgerter Miene, seiner Weckmethode und dem Sonnenstand schloss. Obwohl er von riesigen Füchsen geträumt hatte, die zusammen mit kleinen Kindern Blumen pflückten während blutüberströmte, bronzehaarige Mädchen ihnen irre lachend dabei zusahen. Abstrakt. Ab jenem Morgen, an dem er wieder einmal prustend aufgewacht war, hängte Naruto sich in das Training wie nie zuvor. Denn eines hatte er trotz seiner wirren Träume realisiert: Es war wichtig, dass er stärker wurde. Und zwar nicht so wichtig, wie stärker zu werden um Sasuke zurückzuholen. Es war nicht nur für ihn und diesen schwarzhaarigen Vollidioten wichtig, sondern für alle. Unter anderem auch für Konoha. Und Konoha würde er beschützen, mit allen Mitteln. Aufgrund dieser fast selbstzerstörerischen Einstellung, bewältigte er das Suiton – Training innerhalb von drei Tagen, das anschließende Hyouton innerhalb von sechs. Zwischendurch spielte er immer noch Schogi oder wurde von Kyuubi in Taijutsu getrimmt. Das volle Programm. Jetzt jedoch stand er bis aus äußerste angespannt in der Mitte der Lichtung und lauschte. Es war unheimlich still. Kein Affengeschrei aus den Bäumen, keine Vögel, nicht das Fauchen großer Raubtiere so wie sonst.. Einzig eine Böe, die in diesem Moment über den Platz fuhr, das hohe Gras plattdrückte und mit Narutos Haaren spielte sorgte für Geraschel im Gestrüpp. Der Wind legte sich und wieder war alles still. Da! Mit einer raschen Bewegung fand ein Kunai den Weg in eine Stelle im Unterholz. Den großen Fuchs, der in diesem Moment aus genau dieser Stelle sprang erwischte es dennoch nicht. Mit großen Sätzen sprang der Fuchs einen Bogen um den Blonden, wurde dabei immer nur knapp von Eiszapfen verfehlt, die scheinbar aus dem Nichts erschienen und auf ihn zu jagten. Mit einer Rolle seitwärts wich Naruto aus, als der Fuchs mit geöffnetem Maul auf ihn zusprang. Der Fuchs jedoch lief einfach weiter, auf den Rand der Lichtung zu, wich dabei geschickt weiteren Kunai und Shuriken aus. Naruto sprang aus seinem Versteck, bevor er es erreichte. Mit einem großen Sprung ließ er den Fuchs unter sich durchsausen während sein Kagebunshin einen Eisspeer nach ihm warf. Der Speer streifte die Schulter des Fuchses, hinterließ dort allerdings keine Spuren. Noch bevor Naruto situationsgerecht verwirrt sein konnte schleuderte ihn einer der neun Schwänze mit ungeheurer Wucht durch einen Baum an einen zweiten. Der Doppelgänger in der Lichtungsmitte verpuffte und der Blondschopf rutschte langsam den Baumstamm herunter. Dann war der Fuchs über ihm und grinste ihm ins Gesicht. Naruto grinste zurück. Sekundenbruchteile später schoss ein mächtiger Wasserstrahl den Fuchs von ihm herunter. Ein weiterer Kagebunshin Narutos, versteckt auf einem Baum, schleuderte Eisspeere auf den Angreifer, während der Echte sich aufrichtete. Der Fuchs jedoch warf einfach mit einem seiner Schweife einen Feuerball, welcher den Baum und den Kagebunshin darauf in Flammen aufgehen ließ, während er sich auf den Blonden stürzte. Dieses Mal konnte er nicht ausweichen, und so stürzten Fuchs und Junge zurück auf die Lichtung. Naruto versuchte aufzustehen, doch der Fuchs hatte sich über ihn gestellt, die Vorderpfoten links und rechts neben seinem Kopf. Keine Chance. Er hatte verloren. Das Grinsen, das sich dieses Mal über Kyuubis Gesicht stahl war sehr zufrieden. „Gut gemacht.“, knurrte er und ließ seinen Schüler frei. Der rappelte sich auf und klopfte sich mit einer missmutigen Miene den Dreck von der Hose. „Ich habe verloren.“, grummelte er. Kyuubis Blick wurde spöttisch. „Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass du gewinnen könntest, oder?“ „Hätte ich vorher gewusst, dass du unverwundbar bist hätte ich das bestimmt nicht.“ Leicht beleidigt verschränkte er die Arme und guckte zur Seite. Der Fuchs lachte ob dieser Bemerkung kurz auf. „Ich bin nicht unverwundbar. Aber ich bin eine Chakramanifestation, habe also keinen richtigen Körper, deshalb können mich normale Waffen nicht verletzten. Wenn du stattdessen Chakra anwendest bin ich durchaus verwundbar.“, stellte er klar. „Könntest du mir sowas das nächste Mal vielleicht vorher sagen?“ Kyuubi seufzte. Es mochte Fortschritte gegeben haben, aber richtig ändern würde der Junge sich wohl nie. Dennoch war er der Meinung, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Der Junge war herzensgut, mutig, talentiert und entschlossen. „Egal. Was ich dir eigentlich sagen wollte war, dass du jetzt eine Entscheidung treffen musst.“ Naruto ließ die Arme sinken und sah ihn an. „Eine Entscheidung?“ Kyuubi nickte. „Ja. Es geht um dein Training. Du hast genau zwei Möglichkeiten.“ Als er sich der kompletten Aufmerksamkeit seines Schülers sicher war sprach er weiter. „Möglichkeit eins beinhaltet das Ende unseres Trainings. Nachdem ich dir den Umgang mit meinen Kräften beigebracht habe, natürlich. Wir gehen zurück nach Konoha und warten auf Amaya. Natürlich werde ich dich zwischendurch weiter unterrichten, doch den grundlegenden Teil kannst du schon. Allerdings muss ich sagen, dass meine Möglichkeiten dich weiter zu trainieren begrenzt sind. Trotz allem bist du ein Mensch und wirst früher oder später an deine Grenzen stoßen. Natürlich bist du stark, du könntest einer der stärksten Ninja sein, aber einem Halbdämon oder einer Halbgöttin würdest du ohne meine Kräfte nie das Wasser reichen können.“ Naruto verzog das Gesicht. Seine Meinung zu dieser Möglichkeit war eindeutig. „Und die zweite Möglichkeit?“ „Nach Möglichkeit Nummer zwei würden wir noch ein paar Wochen hier bleiben. Ich würde dich stärker machen und deine Grenzen weiter nach hinten verschieben, sodass ich dich weiter trainieren kann. Dieser Schritt würde dich mit Amaya auf eine Stufe stellen.“ In Narutos Gesicht spiegelten sich Neugier, Vorfreude, aber auch Skepsis. „Und wie würdest du das machen?“ „Ich würde dich zu einem Halbdämon machen.“ Die Kinnlade des Blonden machte es sich eine Etage tiefer gemütlich. Wortlos starrte er auf den Dämon vor ihm. Er würde was? Nach einigen Augenblicken fasste er sich wieder. „Wie?“ Kyuubi warf ihm einen prüfenden Blick zu. Da war wieder dieses entschlossene Funkeln in den blauen Augen. „Ich würde einen Teil meiner Kraft mit dir verschmelzen. Nicht so viel, als dass es mich schwächen würde, aber schon so viel, dass es dich zu einem Halbdämon macht. Es würde dir einige Vorteile bringen. Größere Chakramenge als du sowieso schon hast, feinere Sinne, höhere Reaktionsgeschwindigkeit. Es wird dich allerdings auch körperlich verändern. In welchem Maße, kann ich dir nicht sagen.“ Naruto starrte ins Nichts und dachte nach. Er wäre stärker als jetzt. So wie es sich anhörte, stärker als jeder Mensch. Es war verlockend. Sehr verlockend. Wenn da nicht die körperliche Veränderung wäre. Er konnte sich nicht so recht etwas darunter vorstellen, doch angenehm klang es nicht. Aber wäre das nicht ein angemessener Preis für übermenschliche Stärke… Naruto erschrak über sich selber. Er hörte sich schon an wie Sasuke! War er wirklich schon so machtbesessen? Wofür brauchte er diese Kraft eigentlich? Hatte es nicht bis jetzt auch immer so geklappt? Andererseits, hatte er nicht noch vor ein paar Wochen den Entschluss gefasst, Konoha mit allen Mitteln zu beschützen? Und konnte er das nicht besser als Halbdämon? Musste er in einem solchen Fall nicht seine eigenen Nachteile vergessen, zum Wohl des Dorfes? Kyuubi, der das Grübeln seines Schülers mit gemischten Gefühlen beobachtet hatte, beschloss ihn dabei zu unterbrechen. „Da wäre noch etwas anderes.“ Er wartete bis der Blonde nicht mehr ins Leere starrte und sprach weiter. „Diese Verwandlung käme einer Adoption gleich. Jeder Übermenschliche würde dich danach als meinen Sohn ansehen. Das würde dich wahrscheinlich zu so etwas wie einem Dämonenprinz machen.“ Naruto glotzte. Was? „Bei uns ist das anders geregelt. Ein Elternteil ist nicht unbedingt, wer biologisch an der Schaffung beteiligt war, sondern der, dessen Kraft das Kind trägt. Das hat nicht zwangsweise etwas mit Paarung zu tun.“ Der Blonde senkte den Blick. Er der Sohn des Kyuubi? Ein Dämonenprinz? Welch eine Ironie. Sechzehn Jahre hatte er den Fuchs als lästigen Untermieter angesehen. Seinetwegen hatte er eine grausige Kindheit gehabt. Seinetwegen wurde er von Problemen nur so verfolgt. Seinetwegen hatte er Freunde verletzt. Der Fuchs war die Ausgeburt des Bösen gewesen. Sein persönlicher Dämon. Seinetwegen war er das Monster gewesen. Jetzt sollte er seinetwegen ein Dämonenprinz sein? Das Schicksal ging wirklich unergründliche Wege. „Hast du dich entschieden, Junge? Oder brauchst du noch Zeit?“ Kyuubi hatte sich verändert. Er war nicht mehr sein persönlicher Dämon. Er war keine Bestie mehr. Kein Monster. Wenn ihm vor ein paar Jahren jemand erzählt hätte, er würde von dem Fuchs unterrichtet werden und das Angebot einer Adoption bekommen hätte Naruto ihn in eine geschlossene Anstalt einweisen lassen. Jetzt allerdings... „Nein“, antwortete er und hob den Kopf um dem Dämon in die Augen zu schauen. „Eigentlich war meine Antwort doch von Anfang an klar, oder?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)