Interviews mit Sterbenden von paralian (EPILOG ist online :))) ================================================================================ Epilog: „Ich liebe dich“, flüsterte sie und Tränen vermischten sich mit dem Wasser... ------------------------------------------------------------------------------------- ...und alle stimmten glücklich mitein. Fast alle. Ein halbes Jahr war seit den Geschehnissen vergangen. In einem halben Jahr konnte vieles passieren. In einem halben Jahr hätte man heiraten können. Ein halbes Jahr lang Geld verdienen. Ein halbes Jahr feiern. Ein halbes Jahr trauern. Ein halbes Jahr nichts tun. Ein halbes Jahr lang... warten. Sasuke hatte sich nach dem Tod Hinatas ein Häuschen in einem verlassenen Wald gekauft. Dort, wo er abgeschottet von allen Menschen lebte und nur zum Einkaufen unter die Menschenmasse ging. Eine Lichtung erstreckte sich ringsherum um sein Heim, ein paar Meter weiter entfernt, ein See. Nur selten verirrte sich jemand hier. Sehr selten. Der Schwarzhaarige hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Grabstätten seiner Freunde zu säubern und in Schuss zu halten. Unkraut zu zupfen und so untypisch es auch für ihn war... Blumen zu pflücken um die Grabsteine zu schmücken. Aber es war so vieles abnormales geschehen, sodass er gar nicht mehr darüber nachdachte, was typisch und untypisch für ihn war oder hätte sein sollen. Er kümmerte sich tagsüber um den Friedhof, ging abends schwimmen und erledigte den wenigen Haushalt mühelos. Sasuke saß auf seinem Sofa und hielt ein Buch über Geister in den Händen. Das Sachbuch langweilte ihn zu Tode. Gähnend streckte er sich, legte das Buch in das Regal zurück und wollte gerade den Lichtschalter betätigen, damit er schlafen gehen konnte, als er ein helles Licht bemerkte. Er wollte sich schon gelangweilt abwenden, weil er dachte, es wären Jugendliche mit Taschenlampen, doch eine innerliche Empfindung ließ ihn die Hütte verlassen. Er kniff die Augenbrauen zusammen und ging auf den See zu. Je näher er dem Weißen kam, desto mehr entfernte es sich von ihm. Beim See angekommen, verschwand plötzlich jeder Funke Licht und verwirrt ließ er sich im Gras sinken. Spielte ihm jemand einen Streich? Als er gerade zurückkehren wollte, sah er jemandem im See. Ohne lange zu überlegen watete er ins Wasser und tauchte zu der Person, um sie vor dem scheinbaren Ertrinken zu bewahren... und wieder schien dieses eigenartige Licht, das von dem Mädchen auszugehen schien. Der Schwarzhaarige tauchte kurz auf, schnappte nach Luft und verschwand gleich wieder im Wasser, aber niemand war da. Er starrte auf die Stelle und in die Richtung, in der er die Frau gesehen hatte, aber niemand war da. Er schwamm um seine eigene Achse und plötzlich stand sie vor ihm. „Sakura“, sprach er, nicht merkend, dass ihm das Wasser in den Mund strömte. Sie hatte ein weißes, knielanges Kleid an, welches durch das Wasser angehoben wurde. Ihr Haar war lang und ihre Augen leuchteten wie grüne Diamanten in der nassen Dunkelheit. Die Rosahaarige lächelte und streckte ihm die Hand aus. Sasuke war perplex. Zögernd streckte auch er ihr seine Hand aus und zog sie zu sich. Alles verstummte, nichts bewegte sich, sogar der See schien ruhig zu liegen. Er roch ihren Geruch, spürte ihre Beine zwischen den Seinen, fühlte ihre Brüste und ihre Arme, die sie ihm um den Nacken gelegt hatte. Er war noch immer unter Wasser, doch verspürte er nicht das Bedürfnis Luft zu holen. Mit einem Schlag wurde ihm bewusst, dass er wahrscheinlich nur träumte und sie nicht da war, dass er am Morgen alleine aufwachen würde, vermissend, einsam. Er küsste sie, denn er wollte nicht noch eine Chance verpassen... Auch wenn es nur ein Traum und nicht die Wirklichkeit war. Beide fochten einen Kampf mit ihren Zungen aus, strichen sich abwechselnd durch das Haar, pressten ihre Körper fest gegeneinander. Sie legte den Kopf in den Nacken, als er begann ihren Hals zu liebkosen. „Das ist nicht wahr.. Wir befinden uns sogar noch unter Wasser“, dachte er und stoppte. Sasuke sah ihr tief in die Augen und war selbst erstaunt darüber, dass seinen Mund Wörter verließen, die man hören konnte. „Das hier ist nicht die Wirklichkeit...“ Sakura grinste und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Sie antwortete nichts und zeigte mit dem Zeigefinger auf den Seeboden. Dort unten lag er. „Heißt das...?“, schluckte er. „Ja, du bist tot“, beantwortete sie ihm die unausgesprochene Frage und riss die Augen verwundert auf, als er sie stürmisch umarmte. „Ich liebe dich“, flüsterte sie und Tränen vermischten sich mit dem Wasser, als er ihr das antwortete, was sie schon immer hören wollte. „Ich liebe dich auch.“ #. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)