Deine Art und Weise von Midnight (...macht mich wahnsinnig!) ================================================================================ Kapitel 5: Benni [Bonus] ------------------------ ~Luka~ Als Mio sich mit einem Brummen verabschiedet hatte, schloss ich die Tür hinter mir.Ich fuhr mir durchs Haar und seufzte einmal tief. Das tat ich in letzter Zeit ziemlich oft. Wieder hatte er sich mit eindeutig schlechter Laune von mir verabeschiedet.Erklären konnte ich es mir nicht warum das so war. Ich fragte mich, ob ich irgendwas falsch machte. In den vergangenen Tagen war ich ziemlich aufgekratzt gewesen, wenn ich zu Hause war. Meine Mutter und meine kleine Schwester grinsten darauf nur immer wieder. Sie hatten schon längst geschnallt was mit mir los war. Manchmal dachte ich mir sogar, das sie es schon wussten bevor ich es wusste. Das war schon manchmal unheimlich. "Tja, es gibt wohl nichts seltsameres, als die weibliche Intuition.", bemerkte ich beiläufig. Plötzlich klingelte das Telefon. Ohne auf die Nummer zu achten nahm ich ab. Ich wusste schon wer es war. "Hey, Benni .", begrüßte ich meinen besten Freund. Er hatte mir die Woche über eine SMS geschrieben, dass er mich heute gegen 14:00 anrufen würde. "Hey Großer.", gab er zurück. Seine Stimme klang übernatürlich fröhlich. "Wie gehts?", fragte ich ihn zurück. "Ach sehr gut, sehr gut. Aber wie sieht es bei dir aus? Bei unserem letzten Telefonat klangst du irgendwie niedergeschlagen. Und heute...", begann er. "Ey mann, hör auf meine Gedanken zu lesen!", ich fragte mich manchmal echt wie er das machte. Ich vernahm ein leises Kichern, "Ach Schätzchen...",begann er. Er nannte mich oft so. Als ich ihn mal fragte warum er das sagte, meinte er nur, dass es ihm Spaß machte. Damit war das Thema für ihn erledigt und wir sprachen nie wieder darüber. Um ehrlich zu sein hätte ich auch keine weitere Antwort von ihm bekommen, außer einem Grinsen. Er war schon manchmal sehr eigenartig, aber ich mochte ihn gerade deswegen. Anders kannte ich ihn auch gar nicht. "..ich bin dein bester Freund und sowas wie dein großer Bruder. Ich muss doch auf dich aufpassen und dir bei deinen Problemen helfen.", beendete er seinen Satz. Es hörte sich an, als redete er ohne Punkt und Komma. "Großer Bruder? ", ich musste darüber lachen. Ja, es stimmte schon, das er einem großen Bruder sehr ähnlich war. Er war immer für mich da. Aber ich musste ihn ein wenig necken. "Klar, ich bin schließlich der Ältere.", selbst wenn ich ihn nicht sah, konnte ich mir sein fröhliches Grinsen bildlich vorstellen. "Älter schon, aber dafür kleiner, Bennilein.", kurz hielt er inne. Vermutlich zog er jetzt eine schmollige Schnute. Das war einfach immer zum Schießen. "Hey...Es ist nicht die Größe, die entscheident ist..." "Sondern?", "Ist doch klar, meine Weißheit natürlich. Ich bin dir immer ein Jahr vorraus.", meinte er. "Ach das eine Jahr...", kicherte ich. Es war schon niedlich, wie er sich manchmal Dinge zurechtlegte bis sie passten. "Mal was anderes...", änderte er das Thema.Ich ahnte es schon. "...ich habs ja schon neulich beim Telefonieren gemerkt...irgendwas ist anders an dir. Ist es das, was ich vermute?", ja, das war es wohl. In meinem Kopf drehte sich alles nur noch um Mio. Ohne auch nur über das Thema gesprochen zu haben, hatte er meine Gedanken erraten. "Wovon sprichst du?", versuchte ich halbherzig abzuwähren. Der Versuch scheiterte....kläglich. "Schätzchen...", er hielt inne und seufzte. So wie ich ihn kannte, schüttelte er wohl noch den Kopf dazu,"...du versuchst mal wieder das eigendliche Thema zu umschiffen. Das machst du immer, wenn du willst das Leute vergessen worum es eigendlich geht." "Och Benniii...",jammerte ich. Normalerweise hatte meine Art und Weise, wie ich das machte immer funktioniert. Nur bei Benni hatte das noch nie so gefruchtet. Aber er konnte ja sogar meine Gedanken lesen. "Nix da. Ich will alles wissen.", blieb er hartnäckig. "Raus damit!" Nun war es an mir ein tiefes Seufzen von mir zu geben. Kurz war Stille zwischen uns. Dann begann er wieder zu reden. "Okay, Schätzchen... ich komm wohl besser mal vorbei. Wollte mir so oder so noch euer neues Haus ansehen.", stimmte wohl. Er war ja noch nie bei mir gewesen, seid wir hergezogen waren. Dabei wohnte er jetzt direkt bei mir um die Ecke. Aber das war ja auch noch nicht altzulange lange her. Trotzdem war es außergewöhnlich. Normalerweise war er einer der Ersten die auf diese Idee gekommen wären. Doch leider hatte ihn die Tage eine Sommergrippe von unserem Haus ferngehalten, aber nun war er wieder putzmunter. Typisch Benni. Den haute so leicht nichts aus den Latschen und wenn, dann rappelte er sich in windes Eile wieder auf. Kurz: Er war ein Stehaufmännchen. "Okay, ...du lässt es dir ja eh nicht ausreden." "Genau, also abgemacht. Dann bis gleich.", ohne auf meine Antwort zu warten legte er auf. Meine Adresse kannte er von seinen Eltern. Da er schon etwas länger hier wohnte, brauchte er auch keine Wegbeschreibung. Eigendlich konnte man ihn auch "menschliche Landkarte" nennen. Er fand sich einfach überall zurecht, selbst in einem fremden Land. Kaum zehn Minuten später klingelte es auch schon. Das musste Benni sein. Als ich die Tür öffnete bestätigte sich meine Vermutung. Da stand Benni, ungewöhnlicher Weise ohne sein Skateboard, das er sonst immer bei sich hatte. Die Tür war noch nicht ganz auf, da lächelte er mir entgegen und stürzte sich auch sogleich auf mich. "Schätzchen! Ich hab dich so vermisst!", hörte ich nur noch und schon hatte er sich an mich klettet. Er hatte die Arme um meinen Hals und seine Beine um meine Hüften geschlungen und so schob ich die Tür mit meinem Fuß zu. Ich grinste, "Ich hab dich auch vermisst Benni." Das war auch kein Wunder. Wir hatten uns ein halbes Jahr nicht gesehen. Ich hatte ja bis vor einer Woche noch in England gewohnt und dann waren wir nach Schleßwig Holstein zurückgezogen. Ich hatte Benni kennengelernt, als wir noch in den Kindergarten gingen und als ich dann 14 wurde, zogen wir nach England. Genau gesagt nach London, dort wo mein Vater geboren wurde und wieder eine Stelle als Arzt annahm. Der Vertrag lief auf zwei Jahre. Er liebte die Herrausforderung und hatte sehr viel Spaß an der Arbeit in London gehabt, aber dann beschloss er den Vertrag nicht zu verlängern. Und nun waren wir wieder hier. Vor einem halben Jahr, hatte Benni mich mal in London besucht, da klebte er auch so an mir. Es war also ein Normalzustand bei ihm. Ich ging mit ihm in die Küche und setzte ihn auf dem Küchentisch ab. Der stand in der richtigen Höhe, so das ich mich nicht bücken musste. "Willst du was trinken?", fragte ich. Benni nickte. Ich wollte ihn gerade loslassen, doch Benni ließ mich nicht los. "Aber du wirst einen langen Arm machen müssen.", er grinste und ich grinste zurück. "Na, das werden wir ja sehen.", und ich pixte ihn in die Seite, er zuckte dabei so in sich hinein, das er mich losließ. "Boa! Das war hinterhältig! Nennst du das eine angemessene Begrüßung für deinen aller besten Freund auf der ganzen Welt?", er schob die Unterlippe betont nach vorne. Das brachte mich lauthals zum lachen. "Na warte!", "Hm?", ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie er von der Tischkannte sprang und sich hinter mich stellte. Mit dem einen Arm hielt er mich fest, die andere Hand schob er unter mein Shirt und kitzelte meinen Bauch. Er wusste genau wo er kitzeln musste, das ich mich vor Lachen nicht mehr einkriegte. "H...hey, Benniii, das reicht,....hihi, ich kann nicht mehr....ihihihii...",und schließlich schaffte ich es seine Hand fest zu halten, mich zu befreien und ihn wieder zu mir zu drehen. Dann wuschelte ich ihm einmal kurz durch die Haare und er grinste. "Ich hätte gern einen Eistee, Zitrone.Und wenn wir oben sind, erzählst du mir alles ja?",wie so oft hatte er zum eigendlichen Thema zurückgefunden. Ich kratzte mich nur verlegen am Hinterkopf. "Klar Benni.", ich lächelte und wendete mich dann dem Eistee zu. Benni wuselte bereits im Flur herum und zog sich erstmal seine Vans aus. Des Weiteren bewunderte er den Flur. "Der Flur ist echt riesig im Gegensatz zu unserem. Dabei haben wir auch ein Haus. Aber als ich vor diesem Haus stand war ich schon beeindruckt. Das ist selbst von innen eine Wucht.", er strahlte munter vor sich hin. Eigendlich tat er das fast immer. Irgendwie hatte er für alles und jeden immer ein Lächeln übrig. Er meinte mal, dass wir da manchmal was gemeinsam hatten. Ich nahm zwei Becher mit Eistee und gesellte mich damit zu ihm in den Flur. Dann sah ich mich ebenfalls um und zuckte mit den Schultern. So riesig fand ich es gar nicht. "Ja danke. Wollen wir hochgehen?", sogleich drehte sich mein bester Freund in Richtung Treppe und hüpfte sie schon mal herrauf. Schnell war er dort angekommen. "Hey...du bist ja immer noch da unten. Schlaf nicht ein und komm hoch.", rief er mir zu. "Du bist lustig, du musst ja auch nicht die Becher schleppen. Wir wärs wenn du mir deinen abnimmst großer Bruder.", erlaubte ich mir ein breites Grinsen. Doch er grinste zurück. "Schätzchen, die Aufgabe eines großen Bruders ist es doch, dafür zu sorgen, das der kleine Bruder selbstständig wird.", sein Ton war halb spielerisch, halb erzieherisch.Wieder musste ich lachen. "Oh man...du bist echt nicht zu toppen." "Welches Zimmer ist deines?", fragte er. "Das Vorletzte auf der linken Seite.", gab ich zurück. Als ich oben angekommen war, riss Benni gerade die Tür auf. "WOW, das ist ja groooß.", die Augen leuchteten und er stürmte sogleich auf mein Bett zu und ließ sich gefläßlich darauf fallen. "Ich sehe, es gefällt dir.", ich grinste und stellte die Becher auf dem Schreibtisch ab. "Gefallen? Das ist der Wahnsinn!", wieder leuchteten seine Augen. "Mein Zimmer ist nicht halb so groß wie deins. Du kennst es ja.". ich nickte und setzte mich neben ihn auf das Bett. Mein Gesicht war auf ihn gerichtet. Benni schaute mir in die Augen, mussterte sie und zog eine Schmollippe. "Was hast du? Stimmt was nicht?", wollte ich wissen. Benni nickte. "Kuscheln!", kam es sogleich aus seinem Mund. Plötzlich zog er mich zu sich runter. "Woaaa...", plumps. "Okay.", ich kicherte. Denn...Schon lag ich in den Kissen und er kuschelte sich an meine Brust. Das war also schon mal beschlossene Sache. Ein lächeln meinerseits. Gleich darauf legte ich einen Arm um ihn. Wie ich das vermisst hatte. Mein kleiner, großer Bruder und ich. Es gab nur einen Menschen, den ich jetzt noch lieber bei mir hätte. "Und nun...sag mir wer er ist." "Er?" "Na klar ER. Eine Sie kann es ja wohl kaum sein. Oder bist du plötzlich hetero oder bi geworden?", nur ein Stückchen richtete er sich auf, doch es reichte um mir direkt mit einem versuchten ernsten Blick ins Gesicht zu schauen. "Sag schon, wie heißt er, wie ist er so?.", ich merkte schon, wie er drängelte. "Sein Name ist Mio. Er ist...naja, er ist...total süß, aber...irgendwie hab ich das Gefühl,dass er mich nicht leiden kann.", verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. "Waaas?", plötzlich saß er senkrecht im Bett. Dann starrte er wieder auf mich herrab. " Wie kann man dich nicht leiden? Du bist doch ein superlieber Typ." "Hmm, das sagst du...aber immer wenn wir uns unterhalten, hab ich das Gefühl, dass er total schlecht gelaunt ist." "Hmm, wie habt ihr euch denn kennengelernt?", wollte er wissen. "Im Bus. Er geht in meine Klasse und wohnt hier nur ein paar Straßen weiter. Er wurde von nem Hopper bedroht und ich hab ihm geholfen.", er pattete meinen Kopf. "Ach Schätzchen, du bist wirklich ein Samarita. Hat er sich wenigstens bedankt?", Ich nickte. "Na wenigstens das." Mit dieser Antwort schien er zufrieden zu sein. "Aber sag mal...was macht ihn eigendlich so süß?", ich musste überlegen. "Naja, am Samstag war ich mit ihm shoppen und als wir nach Hause fuhren ist er im Bus eingepennt. Er war einfach nicht wach zu kriegen. Ich wollte ihn nach Hause bringen, aber als ich klingelte, war niemand da...", "Also hast du ihn zu dir gebracht.",beendete er meinen Satz. "Genau...und...naja er ist im Schlaf ziehmlich anhänglich und hat sich regelrecht an mich gekuschelt und weil es schon spät war, als er aufwachte, hat er hier übernachtet." Benni sah mich gespannt an. "Und dann?", ich legte fragend den Kopf schief. "Sag bloß...es ist also nichts passiert. Aber....hmm naja ihr kennt euch ja auch noch nicht so lange und du überfällst sicher keinen kleinen, süßen, unschuldigen Jungen im Schlaf.", er grinste. "Du musst ja ganz schön verknallt sein, wenn du so schüchtern bist." Er kannte mich einfach viel zu gut. Ich lief rot an. Es war wirklich so. In der Regel war ich nicht auf den Mund gefallen, aber wenn ich verliebt war,war das was ganz anderes. Mio machte mich irgendwie nervös. Doch noch ehe ich meine Gedanken weiter verfolgen konnte, spürte ich eine Hand unter meinem Shirt. Und zwei mir gekannte Lippen, die meinen Hals küssten. Typisch Benni. "Hmm...Benni...du bist unmöglich.", ein Kichern. "Ich weiß." hauchte er liebevoll, aber kein Stück schüchtern in mein Ohr. Die Lage war klar. Er wollte knutschen. Ein 'Nein' würde er jetzt nicht akzeptieren. Nur kurz hielt er inne. "Das müssen wir doch ausnutzen, solange du noch Singel bist." Meinte er. "Oh, da werden wir sicher noch ganz viele Gelegenheiten haben.", seufzte ich. Er legte einen Finger auf meine Lippen. "Halt die Klappe und küss mich.", gesagt, getan. Ohne ein Wiederwort, zog ich ihn zu mir runter und küsste ihn. Es mag seltsam klingen, aber es machte Spaß ihn zu küssen, denn er war wirklich gut darin. Ich fragte mich wie sich Mios Lippen wohl anfühlten. Irgendwann ließ er dann aber von mir ab. Benni leckte sich die Lippen. "Das hat gut geschmeckt.", ein kichern meinerseits, dann kuschelte er sich wieder an mich. "Weißt du Luka...ich muss dir auch was sagen." Ich schaute in seine Richtung. "Aha? Was denn? Sag bloß, du bist auch verknallt." "Ganz genau.", er sprach es gerade herraus in die Welt. Er war, was das anging, nicht halb so schüchtern wir ich. "Er heißt Elias. Er ist einer der Skater im Park. Ich hab ihn schon ganz oft dort gesehen und auch schon ein paar mal einige Worte mit ihm gewechselt. Er ist echt süß.", seine Finger zeichneten Kreise auf meinem Bauch, während er von diesem Elias redete. Das war ein Signal dafür, das auch er total verschossen war. "Hast du es ihm schon gesagt?", sein Kopf schüttelte sich, aber seine Augen leuchteten. "Hab die passende Gelegenheit irgendwie immer verpennt. Aber kommen wir zu deinem kleinen, aber feinen Mio-Problem.", er wechselte das Thema. Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen. "Schätzchen...!", verspielt empört richtete er sich ein wenig auf. "Was denn?", meine eine Augenbraue glitt nach oben. "Als wir uns geküsst haben...", ein blinzeln meiner,danach seinerseits,"Ja?" "Da hast du an deinen Mio gedacht oder? Du hast dich gefragt, wie sich wohl seine Lippen anfühlen,... Tz,tz,tz...", sein Finger schwang in der Luft mit. Eindeutig! Das war der "Gedankenleserblick" ! Plötzlich fühlte sich mein Gesicht ungewöhnlich heiß an. Schnell verscheckte ich es hinter meinen Händen. "Benni ....Du bist so...so...", "Ja? Ich höre?", wie mit Engelszungen redete er. "Sowas von unmöglich.","Tja, das bin ich. Ich bin eben absolut Einzigartig." Aus einer Lücke zwischen meinen Fingern erspähte ich, dass er breit und fröhlich vor sich hin grinste, das brachte auch mich zum Lächeln. Benni war einfach nicht zu toppen. "Hmmm...Hey, Luuuu... versteckst du dich etwa?", ein nicken meinerseits. "Warum?" "Überleg mal..." "Was soll ich denn überlegen?!", er stellte sich dumm. "Doofi! Das weißt du ganz genau.", wieder zog er die Schnutennummer ab. "Mensch Luka, ..." "Was?", "...so schlimm ist das doch nicht. Wir sind unter uns. Keiner weiß davon außer uns zwei. Und das wird auch so bleiben. Also...bist du noch böse?" Der Klang seiner Stimme war plötzlich ernsthaft besorgt. Das mochte ich nicht. Es gab fast nichts Schlimmeres, als einen traurigen Benni. Ich hatte das nur wenige Male in meinem Leben gesehen, das er weinte. Benni war nicht der Typ, der sehr nah am Wasser gebaut war. Er hatte die Eigenschaft immer etwas Positives zu sehen. Eines der wenigen Dinge, die ihn mal zum weinen gebracht hatten, war eine Sendung in der ein Tierbaby starb. Er hatte bestimmt zwei Stunden nach der Sendung noch geweint. "Quatsch, ich bin doch nicht böse.", sanft streichelte ich über sein Haar. Daraufhin fing er wieder an zu strahlen. "Okay...oh...schau mal auf die Uhr, es ist schon bald 20 Uhr. Und...oh Gott...!", was war denn jetzt los? "Ich hab ja noch gar nichts von meinem heiß und innig geliebten Eistee getrunken." Und schwubs war er auch schon aufgesprungen und stürmte zum Tisch um ihn mit einem Zug auszutrinken. "Das hat gut getan. Aber du...ich glaub, ich werd mal langsam nach Hause, hab morgen Schule.". Ich nickte. "Ich auch, aber ich hab morgen zur dritten.", da schaute er wieder schmollig. Es hatte den Anschein, dass er wohl zur ersten Stunde hatte. Was ihn ziemlich frustrierte. "Allerdings....",ich kratzte mich am Hinterkopf. Das brachte ihn zum schmunzeln, schließlich zum kichern. "Lass mich raten...du hast Mathe. Armer Lu.", binnen weniger Sekunden war er wieder putzmunter. Jetzt sprang ein wenig Ironie aus ihm. Er hatte leicht reden. Er war ja auch ein Mathegenie. Da konnte er sich mit Mio zusammentun. Seiner Meinung nach waren Zahlen ja auch seine Freunde. gefühlte tausend Mal hatte er bestimmt schon versucht mir dieses Zahlenzeugs beizubringen. Alles für um sonst. "Lu, ich werd dann mal los, bringst du mich noch zur Tür?", ich nickte. Noch eben sammelte ich die Becher ein. Schließlich gingen wir zusammen zur Tür. Während er sich seine Vans anzog, brachte ich noch eben die Becker in die Küche. Danach gesellte ich mich wieder zu ihm. "Also dann...halt die Ohren steif, ich ruf dich die Woche noch mal an und frage, wie es mit Mio läuft." "Okay...aber geb du dir auch Mühe mit Elias.", "Klar.", versprach er. Zum Abschied stellte er sich auf die Zähenspitzen und gab mir einen Kuss, den ich sogleich erwiederte und umarmte mich noch mal fest. "Bis dann Lu..." und ich hob die Hand zum Abschied. Als ich ihn nicht mehr sah, schloss ich die Tür hinter mir und seufzte einmal tief. Wie gern wäre ich jetzt bei Mio... Hosted by Animexx e.V. 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