I want become a Pirate! von AmoraTheEnchantress ================================================================================ Kapitel 2: „Herz aus Gold“ -------------------------- Asuna hatte sich total verfahren und verlaufen. Sie war mit einem fremden Schiff mitgefahren, hier von Bord gegangen und hatte absolut keine Ahnung, wo sie sich nun befand oder was sie tun sollte. Nicht einmal etwas zu essen hatte sie da und das, obwohl sie furchtbar hungrig war. Ziemlich neben der Spur ließ sich die Kleine in einer Seitengasse einfach an einer Wand der vielen Gebäude nieder und kauerte sich zusammen. Sie wollte keine Bettlerin sein, deshalb versuchte sie auch nicht, etwas zu essen zu bekommen. Stehlen hatte sie ja noch nie gekonnt und was, wenn ihre Fähigkeiten sich wieder heimlich bemerkbar machten? Asuna wusste ja nicht mal, was das für seltsame Kräfte waren, nur ihren Namen wusste sie noch, mehr nicht. Es waren keinerlei Erinnerungen vorhanden was davor gewesen war, bevor sie auf das Schiff geklettert war. Ihr kamen die Tränen hoch, deshalb vergrub sie ihr Gesicht leicht und saß da, wie ein Häufchen Elend. Es kamen nur sehr wenige Leute durch die kleine Gasse und die, die hindurch gingen, nahmen sie gar nicht war, deswegen war sie umso überraschter, als sie plötzlich angesprochen wurde. Sich kurz übers Gesicht wischend, um die Tränen weg zu machen blickte sie auf. Ace, der eben in jene Gasse gebogen war, hatte die Kleine natürlich bemerkt und war stehen geblieben. Kurz hatte er etwas zweifelnd auf das menschliche Knäuel herab gesehen, ehe er sich hingehockt hatte, um in etwa auf selber Höhe zu sein. „Alles in Ordnung?“ hatte der junge Kapitän gefragt und sein fröhliches Lächeln von eben war aus seinem Gesicht verschwunden und hatte einem sorgenvollen Blick platz gemacht, hatte er doch erkannt, dass es sich um ein Kind handelte, dass da zusammengekauert im Dreck saß. „Ich hab keine Ahnung wer ich bin oder wo ich her komme…“ gab Asuna leicht schluchzend von sich. Sie kannte den jungen Mann nicht, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, ihm vertrauen zu können. Erneut kamen ihr die Tränen hoch, weswegen sie sich wieder etwas mehr zusammen kauerte, denn aus irgendeinem Grund mochte sie es nicht, wenn andere sie weinen sahen, warum das so war, wusste sie selbst nicht. Ace Augen hatten sich in zwischen leicht schockiert geweitet. Die Kleine hatte also keinerlei Erinnerungen. Für eine kleine Weile hockte die Feuerfaust einfach still schweigend vor dem weinenden Mädchen und dachte nach, was nun am besten zu tun sei. Sie hier länger allein und weinend sitzen lassen, würde er ganz sicher nicht, aber so einfach mitnehmen? Wenn sie zu einer Familie hier in der Stadt gehören würde, würde der Wirt sie vielleicht erkennen oder einer der Gäste im Wirtshaus. „Hey Kleine…“ fing er mit sanfter Stimme an und legte eine Hand sachte auf ihren Kopf, „…sollen wir mal rumfragen, ob dich hier jemand kennt? Vielleicht finden wir ja deine Eltern oder zumindest jemand der dich kennt.“ Aufmunternd lächelte er sie an, während er sprach. Sicher würde nun so mancher behaupten, er sei ein Waschlappen und kein echter Pirat. Was kümmerte es einen Piraten, wie es einem Kind ging? Nun, ihn kümmerte das durch aus. Er hatte schon immer eine zu nette Ader gehabt, vor allem Kindern gegenüber konnte er einfach nicht anders. Das er die ganze Zeit verfolgt und beobachtet wurde, war ihm, auf Grund seiner anderen kleinen Sorge direkt vor ihm, nicht aufgefallen. Kyoko, die Ace gefolgt war, stand noch am Eingang zu der kleinen Seitengasse, mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt und spähte aus dem Augenwinkel um die Ecke in die Gasse hinein. Ruhig hatte sie bisher das Geschehen zwischen Ace und dem kleinen Mädchen beobachtet. Trotz des Lärms, hatte sie sich auf die Worte der beiden konzentrieren können und so im Groben und Ganzen mitbekommen, worum es ging. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen. //Er ist wirklich, wie Edward erzählt hat. Weich wie Butter, mit einem Herz aus Gold. Kaum zu glauben, dass er einer der gefürchtetsten Piraten auf der ganzen Grandline ist.// Es war nun wirklich keine typische Piratenmanier, kleine Kindern zu helfen, aber Kyoko hätte wohl das selbe getan, wenn auch nicht ganz so zartfühlend wie er. Nein, dafür war sie schon zu lange, zu kühl. Von der Neugier und Langeweile getrieben, blieb sie an der Ecke stehen und lauschte weiter. Mal sehen wie das Ganze ausgehen würde, sie würde fürs erste auf Ace Spur bleiben. Asuna versuchte inzwischen ihre wenigen Erinnerungen zusammen zu finden und sie Ace zu erzählen. „Ich kam mit einem Schiff hierher…aber von wo weiß ich nicht…“ hatte die Kleine nun schüchtern erklärt und war noch immer etwas überrascht, dass ihr jemand wirklich helfen wollte. Er war Pirat, so weit hatte sie das zumindest erkannt, denn sie war ja nicht auf den Kopf gefallen oder vielleicht doch? Hatte sie vielleicht durch einen Sturz auf den Kopf ihr Gedächtnis verloren? Sie wusste es nicht mehr. Neben bei war sie sich immer noch nicht ganz sicher, ob sie einem Fremden wirklich so einfach vertrauen und mit ihm gehen sollte auch, wenn sie bei Ace so ein sicheres Gefühl hatte. Auf der anderen Seite hatte sie aber auch nichts zu verlieren, also war es doch egal. Sie würde es einfach tun, denn das war immer noch besser, als hier weiterhin allein zu sitzen, zu weinen und am Ende noch zu verhungern. „Mit einem Schiff? Du meinst ein großes, ja?“ hinterfragte Ace nun seinerseits. Das würde zumindest schon mal klären, ob es ein Langstrecken Schiff gewesen war oder nur ein kleineres, dass hier den Fluss entlang pendelte. Asuna überlegte auf seine Frage hin. Was war das für ein Schiff gewesen? Sie hatte es schon groß gefunden, aber sie war ja auch viel kleiner als Ace. Moment, sie erinnerte sich, das es eine schwarze Flagge gehabt hatte, eine Piratenflagge. „Irgendein großes Piratenschiff…“ erklärte die Kleine darum. „Ein Piratenschiff?“ wiederholte er nun fragend und war hellhörig geworden. //Ist sie die Tochter eines Piraten…? Nein, eher nicht. Vermutlich war sie eine Gefangene, deswegen auch der Gedächtnisverlust// schlussfolgerte er in Gedanken. Er wollte gerade etwas ganz anderes sagen, als sein Magen sich lautstark zu Wort meldete. Leicht verlegen zog er den Hut tiefer ins Gesicht, damit man ihm nicht mehr in die Augen sehen konnte. „Was ist? Wollen wir was essen gehen? Ich lad dich ein“ Mit diesen Worten erhob er sich und hielt der Kleinen eine Hand hin, um ihr aufzuhelfen. „Au ja! Essen klingt prima!“ entgegnete Asuna sofort mit leuchtenden Augen und nahm mit einem Lächeln seine Hand entgegen um aufzustehen. Mit der anderen hand klopfte sie etwas den Sand und Staub aus ihrer Kleidung. Auch ihr Magen grummelte bereits und für etwas Leckeres zu essen, war sie immer zu haben. Auch das Gefühl der Einsamkeit war nun etwas verflogen. Sie fühlte ganz sicher, das der fremde aber freundliche, junge Mann ihr wirklich helfen wollte und das gab ihr neuen Mut. Als Ace sah, wie sie plötzlich voller Eifer für das Essen war, musste er lachen. „Na dann mal los. Wir können und im Gasthaus etwas umhören, mit etwas Glück kriegen wir auch was raus.“ Vielleicht war einer der Piraten dort. Bei dem Gedanken schlich sich ein schon fast diabolisches Grinsen auf seine Züge. Oh ja, er konnte anders, ganz anders sogar. Wenn er die Piraten in die Finger bekäme, die den Zustand des Kindes zu verantworten hätten, dann wäre ihnen wohl geraten, sämtliche Götter der Welt um Gnade und Vergebung zu bitten, denn er selbst würde sicher keine kennen. Ihre Hand einfach nicht los lassend, führte er sie so zum Wirtshaus. Es nahm ihn wirklich mit, welches Schicksal die Kleine zu tragen hatte...dabei war sie noch so jung. Er würde ihr helfen, egal wie und zusammen würden sie schon ihre Eltern finden, so lange würde er sich einfach um sie kümmern. //Aww wie süß...// dachte sich Kyoko unterdessen, die nach wie vor zu gehört hatte. Sie fand es wirklich niedlich, wie Ace sich für ein fremdes Kind so der Maßen einsetzte. Ihr war klar, dass die meisten anderen nichts für das arme Ding übrig gehabt hätten. Andererseits machte sie sich da aber auch so ihre Gedanken. Wie wollte er mit einem Butterherz berüchtigter Piratenkapitän werden? Sie hoffte, dass da noch mehr war als nur der liebe, süße Ace, denn ansonsten hätte er schlechte Karten, aber andererseits hatte er auch wiederum nicht umsonst so ein hohes Kopfgeld und den Posten eines ehemaligen Kommandanten ihres Vaters gehabt. Sie hatte mit größter Mühe ein Kichern unterdrücken müssen, als Ace Magen so laut geknurrt hatte, dass sie es selbst vorne um die Ecke noch sehr gut hatte hören können. //Essen…war klar…// Marco hatte ihr mal erzählt, dass Ace ziemlich viel und gern aß, also konnte seine nächste Station nur das Wirtshaus sein. Um nicht unnötig aufzufallen, ging Kyoko weg von der Gasse und nahm einen anderen und obendrein kürzeren weg dahin. So konnte sie sich schon mal eine Ecke im Wirtshaus suchen, wo sie nicht so auffällig saß, statt herein spaziert kommen zu müssen, wenn Ace bereits drinnen saß und sie so möglicherweise direkt in seine Blick gefallen wäre. Hosted by Animexx e.V. 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