Feel something... von LittleMissMel (Ginny Weasley & Blaise Zabini) ================================================================================ Kapitel 1: .One.&.Only. ----------------------- . . . . Das Wasser des schwarzen Sees wurde mit stürmischen, peitschenden Wellen erschüttert, als Ginny raus ging, raus in den Regen, während jeder andere eilig in das große Schulgebäude rannte. Ihre langen roten Haare wehten ihr ins Gesicht, durch ihr komplett durchnässtes hellblaues T-shirt sah man ihre dunkle Unterwäsche, und ihr war unbeschreiblich kalt, aber nichts davon schien ihr ernsthaft was auszumachen. Regungslos stand sie da und sah in den Himmel, es regnete ihr ins Gesicht, sie schloss die Augen. Sie wollte fühlen, irgendetwas fühlen. Die Leere erdrückte sie. Die Leere, die seine Abwesenheit erschaffen hatte. Sie verschlang ihre Existens, dumpfte ihr Gefühle ab. Sie nahm nichts mehr richtig wahr. Als es angefangen hatte zu regnen, war sie einfach rausgerannt. Mit dem, was sie anhatte. Sie wollte die Kälte spüren, die Nässe, den Regen. Irgendwas. Verzweifelt öffnete sie die Augen wieder. Es brachte nichts. Ihr wurde kalt, unbeschreiblich kalt, aber die Leere verschwand nicht. Ihr Beine gaben nach. Sie sackte zu Boden, griff sich verzweifelt ins Haar, doch sie weinte nicht. Sie hatte nicht geweint, nicht ein einziges Mal, seitdem er gegangen war, und sie würde es auch nicht tun. Vielleicht wäre es besser, wenn sie weinen würde, doch sie weinte nicht. Sie blickte auf ihren nassen Körper, auf ihre zitternden Hände und ihr wurde etwas bewusst. Etwas entsetzlich Wahres. Sie würde nie wieder so empfinden können, wie damals. Und damals schien so weit weg... Sie hatte den Regen früher geliebt. Sie hatte das Gefühl geliebt, wenn ihr die kühlen Regentropfen über die Haut liefen und eine angenehme Gänsehaut zurückließen. Den bittersüßen Duft, der entstand, wenn der Regen auf die Pflanzen und auf die Erde stieß. Jetzt fühlte sie nur noch die Kälte. Erneut schloss sie die Augen. Sie war selbst Schuld. Sie hatte ihr Leben verschwendet. Er konnte nichts dafür, dass sie so eine kindische Besessenheit entwickelt hatte. Dass sie sich in den Helden verliebt hatte. In den besten Freund ihres Bruders. In jemanden, der nie wirklich ihr gehören würde. In jemanden, der jetzt weg war, vielleicht nie zurückkommen würde. Auf den sie trotzdem immer warten würde. . . . "Blaise, was ist los?", rief Pansy Parkinson, die sich mit ihrem besten Freund mitten im Gedrängel befand. "Was... Was macht sie denn da?",entgegnete der Angesprochene nur. Die Schwarzhaarige Slytherin strich sich genervt eine nasse Strähne vom Gesicht. "Wer?" Unruhig folgte sie seinem Blick. "Was weiß ich was die da treibt.",sagte sie und sah Blaise mit hochgezogenen Augenbrauen an. Was kümmerte er sich um die verrückte Weasley? "Die ist nicht normal. Komm jetzt, mir ist kalt." sie versuchte ihn mit sich zu ziehen, doch er rührte sich nicht von der Stelle. "Geh du, Panse. Ich komme gleich." Mit diesen Worten lief er los und blendete Pansy aus, die ihm irgendwas hinterherrief. Wenn sie gleich im Gemeinschaftsraum der Slytherins Draco antraf, würde sie eh keinen Gedanken mehr an ihm verschwenden... Was tat Weasley hier draußen? Mit nichts weiter als einem einfachen T-Shirt auf dem Leib? Er konnte sich die Antwort schon denken. Potter. Der Held der Nation. Er fragte sich, was die Leute da draußen von ihrem achsotollen Auserwählten halten würden, wenn sie sehen würden, was er aus der temperamentvollen, wilden Löwin gemacht hatte. Mit jedem Schritt in ihre Richtung sah er deutlicher, wie sie zitterte. Unwillkürlich beschleunigten sich seine Schritte. Sie hatte sich auf den Boden gekauert und bewegte sich kaum. Es war merkwürdig. Ihre wilde rote Mähne, die im Wind tanzte, Ihre zierlichen Arme, die sich fest in die Erde gekrallt hatten und der traurige Blick im Zusammenspiel mit dem Plätschern des Wassers jagte ihm ein Schauer über den Rücken. Es war schön und traurig zugleich. Er hatte es schon gehasst, sie mit Potter knutschen sehen zu müssen doch er hasste es noch mehr, sie so zu sehen... Aber er hatte sie immer schon gesehen. Er hatte es schon getan, bevor Potter sie bemerkt hatte. Vielleicht lag es einfach in der Natur des Menschen, das zu begehren, was man nicht kriegen konnte. Sie war eine Weasley, und dazu noch die Freundin von Harry Potter. Und er als Reinblüter würde nächstes Jahr mit Daphne Greengrass verlobt werden. Aber er wollte sie, die Weasley... . . . Ginny versuchte, sich einfach nur auf das Plätschern der Wellen zu konzentrieren. Wenn sie nur an eine einzige einfache Sache dachte, war es erträglicher. Der Regen war nicht mehr so stark, der Wind war nur noch leicht. Es war typisch für die Jahreszeit, dass sich das Klima so schnell änderte. Sie zitterte immer noch, aber es war nicht mehr so kalt wie vor einigen Minuten. Das war auch egal. Ab jetzt war alles egal. Ab jetzt war das Leben nur noch Schauspielern. So tun als ob. So tun als ob sie lachen würde, so tun als ob sie zuhören würde, so tun als ob es sie kümmern würde, so tun als ob sie leben würde... Erschrocken zuckte sie zusammen, als sich jemand neben sie setzte. "Ist dir nicht kalt? Ihre Augen weiteten sich. Zabini? "Was machst du hier?" Erneut wurde ihr bewusst, wie schwer das Reden für sie geworden war. Sie tat es nicht mehr so oft. Sie erkannte sich selbst kaum wieder. Sie war nicht mehr die selbe. "Das wollte ich dich fragen." "Warum? Das -" Ihre stimme brach ab, sie musste sich räuspern. "Das kann dir doch egal sein." Er zögerte. "Ist dir nicht kalt?", wiederholte er schließlich nur. "Nein." "Dann ist das Zittern Normalzustand bei dir?" "Schön. Du siehst also das mir kalt ist. Warum fragst du dann?" "Stimmt, das war eine ziemlich dumme Frage. Aber mal ehrich, ich bin es nicht gewohnt Leute im Beinahe-Sturm mit einem T-Shirt rumsitzen zu sehen." Sie wandte sich zu ihm, um ihn wütend anzusehen und ertstarrte, als sie sah, wie er seine Jacke auszog. War das jetzt sein ernst? Die Gentlemen-Masche? Sie schlug ihm auf den Arm, als er ihr die Jacke um die Schultern legen wollte. "Geh deine Show woanders abziehen, klar?", "Das ist keine Show." Die alte Ginny hätte ihm längst eine geschuert. "Verpiss dich doch einfach, Zabini." ,entgegnete sie stattdessen lustlos. "Was für ein reizendes Mädchen." Allmählich wurde es der Rothaarigen zu blöd, sie wollte aufstehen. Doch der Slytherin zog sie zurück. Sie versuchte sich zu wehren, doch am Ende landete sie auf seinem Schoß. Er hielt sie so fest, dass es ihr unmöglich war, sich loszuwinden. Sie schloss die Augen und hatte einen riesigen, steinharten Kloß im Hals. Sie fühlte sich so hilfos und.... Moment. Sie fühlte, Sie fühlte etwas..! . . . Das Leben schien still zu stehen. Es war einfach surreal. Sie so nah bei sich zu haben. Es war unvernünftig, falsch, unpassend, perfekt. Sie hatte die Augen geschlossen und wehrte sich nicht mehr. "Vergiss Potter doch einfach.", flüsterte er noch, bevor er seine Lippen mit ihren vereinte. . Und vielleicht hätte er das lieber lassen sollen. Vielleicht hätte er den Abend noch irgendwann vergessen können, wenn er nicht erfahren hätte, wie ihre weichen Lippen sich anfühlten, wie betörend ihr Duft war, wie es sich anfühlte, wenn sie die Arme um sein Nacken schlang, wie warm ihr Atem war... Es war ein Fehler, denn Potter würde sicher irgendwann zurückkomen und nächstes Jahr würde er verlobt sein. Und doch, würde er es nie, niemals bereuen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)