Voiceless Screaming von Ryuuko (Es gibt nie ein glückliches Ende. Denn nichts endet. [Sasuke x Naruto]) ================================================================================ Kapitel 8: Achtes Kapitel ------------------------- „Ich sehe es!“, rief Naruto aufgeregt und beugte sich voller Vorfreude über die Reling, um einen besseren Blick auf das vor ihnen liegende Festland zu erhaschen. Die frische Seeluft wehte ihm in Form einer Brise ins Gesicht, die angenehm war, auch wenn man einen deutlichen Unterschied zu den Temperaturen im Feuerreich spüren konnte. Das kalte Klima hatte sich bereits bei Anbruch des Morgens angekündigt, sodass die Gruppe aber vorbereitet war. Beim Sprechen kondensierte die Luft, die aus Narutos Mund strömte, was es so aussehen ließ, er atme frostige Wölkchen aus. „Brüll nicht so herum, Dobe.“, kommentierte Sasuke und war schlagartig wieder genervt, Seit einiger Zeit hatte er schon auf dem knarrenden Boden des Decks gesessen und sich mit dem Rücken gegen einen der hölzernen Masten gelehnt. Der bisherige Verlauf des Morgens war mehr oder minder ruhig gewesen, weshalb er einigermaßen genießbar gewesen ist. Bis jetzt. Mit geschlossenen Augen hatte Sasuke lediglich darauf gewartet, dass die Zeit irgendwie verging und sie endlich an Land konnten. Das unnachgiebige Schaukeln des Schiffes ließ die Tage auf hoher See schier endlos erscheinen, besonders wenn man den Aspekt betrachtete, dass man ohne Fluchtmöglichkeit auf begrenztem Raum aufeinander hockte. Es hatte den nicht ganz so schönen Nebeneffekt, dass es ihrer aller Gemüter kräftig erhitzt hatte. Insbesondere die Situation zwischen Naruto und Sasuke war kritisch, wie Kakashi fand. Darum behielt er die beiden rivalisierenden Shinobi stets wachsam im Auge. Obgleich ihre Zankereien keineswegs etwas Ungewöhnliches waren, so konnten sie es sich auf gar keinen Fall leisten, den Zusammenhalt der Gruppe durch ihr kindisches Verhalten zu gefährden. „Halt die Klappe!“, gab Naruto giftend zurück zur Antwort und wich von der Reling, um sich Sasuke zuzuwenden. Die Worte waren unmissverständlich an diesen gerichtet. „Mit dir hat ja auch keiner geredet, Baka!“ Sasuke öffnete die Augen und schaute Naruto direkt an, dieser stand nicht mal drei Meter von ihm entfernt, in einer Position, die vermuten ließ, dass er sich auf einen Angriff gefasst machte. Der Ältere der beiden blieb zwar ruhig, jedoch hatte sein Blick etwas Bedrohliches, um den Blonden zu verwarnen. Ehe dieser zu einer weiteren verbalen Attacke ansetzen konnte, stellte Neji sich solidarisch zwischen die beiden Streithähne. Die Auseinandersetzung sollte nicht ausarten. Nicht schon wieder; die letzten Tage waren einfach zu viel gewesen, selbst für jemanden, der so besonnen war wie er. Ohne auf Sasuke oder Naruto einzugehen, warf Neji einen Blick auf das weiße, schneebedeckte Land, das sie wohl noch heute erreichen würden. Es bot den exakten Gegensatz zu jenen Ländern, die er bisher in seinem Leben gesehen hatte, wodurch er ein bisschen in Staunen kam. „Das ist also Yuki no kuni?“, fragte er erstaunt und ignorierte die tödlichen Blicke, die seine Teamkameraden scheinbar durch ihn hindurch austauschten. Daher war die Frage auch vielmehr an sich selbst gerichtet denn an jemanden aus dem Team; dennoch antwortete Kakashi ihm. Der Einzige in Nejis Augen, dem man noch halbwegs etwas Vernunft abgewinnen konnte. „Ja“, er hatte abseitsgestanden, um in Ruhe sein Büchlein lesen zu können, stellte sich nun allerdings zum Rest seiner Gruppe, um sich besser mit Neji unterhalten zu können, „jedenfalls war es das, ehe es umbenannt worden ist. Es ist aber alles wieder wie vor der Umbenennung.“ Ein kaum vernehmbarer Seufzer entwich ihm. Dezent, und doch ein deutliches Anzeichen dafür, dass sie eine Menge Ärger erwartete. Der Hyuuga wandte sich vom Anblick des Festlands ab und schaute stattdessen den Ältesten der vier fragend an. „Was ist passiert?“, wollte jener von dem Silberhaarigen wissen, welcher gerade nicht ganz unbesorgt zwischen seinen beiden jüngeren Schützlingen hin und her schaute. Augen konnten wohl doch mehr sagen als tausend Worte und es dauerte einen Moment, bis er registriert hatte, dass er Neji noch nicht geantwortet hatte. „Vor unserer Mission vor circa fünf Jahren trug Yuki no kuni seinen Namen zu recht. Überall war Schnee, am Ende unserer Mission begann dieser aber wegzuschmelzen und das Land war getaucht in Grün; das hielt an, bis vor Kurzem. Seit Koyuki-hime ihren Anhänger verloren hat, beginnt die Region, wieder im Schnee zu versinken.“ „Was ist so schlimm daran?“, mischte Sasuke sich in die Konversation mit ein und stand auf. „Immerhin kennen die Bewohner die Situation doch von damals.“ „Mag sein“, gab Kakashi zu, „aber sie haben die Infrastruktur an das milde Klima angepasst, weil es den Eindruck gemacht hat, dass der Schnee nicht wiederkehren würde. Das heißt, sie befinden sich in einer ähnlichen Lage, als wenn es plötzlich in Konoha anfangen würde zu schneien.“ Er machte ein nachdenkliches Gesicht. „Außerdem ist der Kristall, der Koyuki-hime abhandengekommen ist, ziemlich wertvoll und wer auch immer ihn gefunden hat, könnte sie oder die Bevölkerung damit erpressen.“ Zu der Nachdenklichkeit gesellte sich Sorge. Nun meldete sich Naruto zu Wort, der auf der Reling saß und wohl nicht so ganz verstehen zu schien, was denn nun das Problem sein sollte. „Na und? Nee-chan sollte doch eigentlich genug Geld haben, um sich zehn solcher Kristalle zu kaufen!“ Neji guckte in die Richtung des Jüngsten und wie dieser leicht ratlos drein blickte. Der Jounin verschränkte die Arme vor der Brust. „Du verstehst es nicht, oder?“ Er hob eine Augenbraue. Der Angesprochene hingegen legte den Kopf schief. „Was soll es da denn zu verstehen geben? Es ist doch nur-“ Eine große Welle ergriff das Schiff, was es stark Schaukeln ließ. Sämtliche Personen an Deck fielen entweder um oder haben es noch mit Mühe geschafft, sich auf den Beinen zu halten. Naruto hingegen versuchte noch einige Sekunden lang, das Gleichgewicht wiederzuerlangen, ehe er doch noch rücklings von Bord viel. Ein schriller Schrei entfuhr seinem Hals, der Fall wurde aber abrupt gestoppt. „Eh?“ „Du solltest besser aufpassen, Usuratonkachi.“, meinte Sasuke. Er hatte es knapp geschafft, Narutos Fuß zu greifen und hielt ihn fest. Seine Augen drückten nicht viel mehr aus als bloße Verachtung. „Teme...! Lass mich los!“, keifte der vermeintlich Gerettete und begann herum zu zappeln. „Sicher?“, fragte Sasuke sarkastisch nochmal nach und legte die Stirn kraus. „Lass los, Baka!“, schrie Naruto abermals, und ehe er sich versah, befand er sich wieder im freien Fall. Dieser kam so unerwartet, dass er es nicht mal mehr geschafft hatte, den Sturz durch das Sammeln von Chakra in seinen Füßen zu stoppen. Mit einem letzten lauten Schrei fiel er in das eiskalte Wasser und brauchte einen Augenblick, um sich zu orientieren. Sasuke trat gelangweilt von der Reling zurück. Neji hatte wortlos danebengestanden, Kakashi schaute Sasuke überfordert an. „War das wirklich nötig?“ Dieser zuckte mit den Schultern. „Er hat angefangen.“, verteidigte er sich und war sich keiner Schuld bewusst. „Temeeee! Ich bringe dich um!“, hörte man Naruto vom Wasser aus brüllen, während er sich aus dem Wasser quälte. Es war so kalt, dass bereits in der kurzen Zeit seine Finger taub geworden sind und es seine Glieder lähmte. Das würde Rache bedeuten! Kakashi ächzte. „Komm, holen wir ihn da raus...“, murmelte er lustlos an Neji gewandt. Sasuke bezog er gar nicht erst mit ein; nicht umsonst hatte der Uchiha ja so gehandelt. Neji nickte stumm und griff nach einem Tau, um Kakashi dabei zu helfen, den Blonden Ninja aus der Eiseskälte zu fischen. „I-ich h-h-hasse d-dich!“, brachte Naruto wütend hervor. Seine Zähne klapperten so stark, dass es ihm kaum möglich war, zu sprechen. Eingewickelt in eine warme Decke saß er auf dem Bett der Kajüte, die er sich mit dem Rest des Teams teilen musste – das Schiff war recht klein und für Luxus war einfach kein Platz -, während er seinen Erzrivalen mit Hasstiraden bombardierte. Der Angesprochene reagierte nicht mehr darauf. Auch er saß auf seinem Bett, schaute aber gedankenverloren aus dem Fenster, wenn man das Bullauge denn so nennen konnte, und beobachtete die Wolken am Himmel. Quälend langsam schienen sich durch das unendliche Blau hindurch zu schleichen. Es war schwer zu sagen, in welcher Geschwindigkeit das Schiff sich fortbewegte. Die Zeit schien fast stillzustehen. Die dreiste Ignoranz Sasukes entging Naruto nicht. Er knirschte mit den Zähnen, jedenfalls soweit es ihm möglich war, und fixierte sein Augenmerk auf den Rücken des Schwarzhaarigen. Sein Blick war so geschärft, als wollte er in jenen ein Loch hinein starren. Zaghaft und unscheinbar, mit der Absicht, keinesfalls aufzufallen, fuhr seine Hand zu dem Kissen hinter ihm. Sie waren alleine in der Kajüte; Kakashi und Neji waren an Deck geblieben, um einzelne Details zu der Mission zu erläutern. Naruto war also absolute Sicherheit geboten. Bei seiner Attacke hätte er den Überraschungsmoment zudem auf seiner Seite. Der Betroffene ahnte nach wie vor nichts von dieser Intrige; seine Aufmerksamkeit galt unentwegt den Wolken, die über ihnen entlang schwebten. Im Vergleich mit Narutos Gefasel waren diese ja fast schon spannend. Erst das Klappen von Zähnen, das seltsam nahe an seinen Ohren war, ließ ihn aus der Starre aufwachen und hinter sich gucken. „G-glaub j-j-ja nicht, d-dass du d-dir alles erlauben k-kannst, Baka!“, rief Naruto aufgebracht, zwar stotternd, dafür allerdings umso energischer, um den Ernst seiner Aussage zu unterstreichen. Ein rascher Hieb und kaum dass er sich versah, drückte Naruto Sasuke mit dem Kissen im Gesicht nieder. Desorientiert fuchtelte dieser mit den Armen herum, um den Übeltäter zu ergreifen, wobei er immer wieder Flüche in das Kissen nuschelte. Naruto grinste überlegen und genoss den Augenblick des vorläufigen Triumphs. Seine Wut an seinem Kameraden heraus lassend presste er das Kissen regelrecht in das Gesicht dessen, der schier hilflos unter ihm lag. In Rage wand Sasuke sich noch eine Zeit lang unter Naruto, beschloss dann aber, still uhalten; als dieser Zustand einen besorgniserregenden Zeitraum über anhielt, begann der Angreifer doch, sich ein wenig Sorgen zu machen. „Jetzt tu nicht so!“, warf er dem unter ihm Liegenden vor und nahm das Kissen weg, um sicherheitshalber zu prüfen, ob es ihm gut ging. In diesem Moment verpuffte Sasuke – zumindest der, von dem Naruto gedacht hatte, dass es sich um diesen handelte – zu einer Rauchwolke; zurück blieb sein eigenes Kissen. „Eh?“ Verdutzt schaute Naruto drein und die Ratlosigkeit war ihm ins Gesicht geschrieben. Nun, bis er spürte, wie jemand mit einer gekonnten Bewegung seinen Arm gegen seinen Rücken und daraufhin seinen ganzen Körper in die harte Matratze drückte. Sasuke grinste gleichmütig und musterte Naruto – beziehungsweise dessen Rücken – herabwertend. „Wie tue ich denn?“, fragte er scheinheilig. Jetzt war es Naruto, der panikartig strampelte und sich bemühte, aus dem Griff zu winden. „Baka! Lass mich los!“ Er hasste es, so unterlegen zu sein und gestand sich nicht ein, dass er nicht viel mehr tat, als gegen das Polster zu treten. Dennoch wollte er sich nicht geschlagen geben. Für seine ausweglose Situation gab er sich unglaublich vehement. Sasuke dachte nicht einmal daran, Narutos Forderung Folge zu leisten. „Nicht, bevor du nicht endlich gelernt hast, dich nicht selber zu überschätzen, Usuratonkachi!“, meinte er verschmähend, wobei es ihm nicht daran lag, den Blonden zu demütigen. In erster Linie entsprach jedes seiner Worte seiner ernstzunehmenden Meinung; nicht selten hatte Narutos Übermut die Gruppe, und mitunter auch ihn selbst, in unnötige Gefahr gebracht. „Teme...!“, zischte dieser aufgebracht und wand sich unnachgiebig unter Sasukes starkem Griff weiter. Langsam aber sicher begann sein Arm wehzutun, mit zusammengebissenen Zähnen schluckte Naruto den Schmerz allerdings hinunter und schaffte es, sich zur Seite zu drehen. In einer Sekunde der Unachtsamkeit bekam Sasuke nicht mit, wie dieser ein Fingerzeichen schloss. „Kagebunshin no jutsu!“, rief er und prompt standen fünf Narutos um Sasuke herum. Dieser wich vor Verwunderung zurück und beobachtete das unerwartete Geschehen. Dieser Usuratonkachi..., ging es ihm durch den Kopf, ehe die Nachbildungen des blonden Shinobi auf ihn mit lautem Gebrüll losstürmten. Der Krach hat so einen intensiven Lärmpegel, dass Kakashi und Neji ihre Diskussion unterbrachen und aufhorchten. Sie wussten sofort, auch ohne Worte, was hinter der geschlossenen Tür vor sich ging. „Sollten wir nicht hinein und den Streit schlichten?“, schlug Neji vor. Das Geschrei aus dem Zimmer war ein triftiger Grund, sich Sorgen zu machen. Kakashi aber winkte ab. „Keine Bange.“, behauptete er entspannt. „Die beiden kriegen sich schon wieder ein.“ Kaum hatte der Jounin seinen Satz abgeschlossen, kam Sasuke mit einem gebrüllten „Chidori!“ aus der Tür gestürmt – oder besser gesagt mitsamt der Tür, die unter dem Druck seines donnernden Jutsu in unzählige Stückchen zerbarst. Nur eine kleine Rauchwolke war noch zu sehen; die Überreste des letzten Kagebunshin. Neji gab Kakashi einen vorwurfsvollen Blick, dieser lächelte beschwichtigend und suchte fieberhaft nach einer Ausrede. „Sicher, dass wir nichts unternehmen sollten, Kakashi-sensei?“ Der Ton des Hyuuga wurde durchaus fordernder und er verschränkte skeptisch die Arme vor der Brust. Der Angesprochene versuchte, sich herauszureden. „Na ja... Wir sollten froh sein, dass es nur die Tür erwischt hat, und nicht Naruto...“ Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und hoffte insgeheim, dass die beiden, von denen die Rede war, sich nicht doch noch gegenseitig die Köpfe einschlugen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)