Voiceless Screaming von Ryuuko (Es gibt nie ein glückliches Ende. Denn nichts endet. [Sasuke x Naruto]) ================================================================================ Kapitel 7: Siebtes Kapitel -------------------------- Eine kurze Anmerkung: Yuki no kuni = Land des Schnees Haru no kuni = Land des Frühlings Es begann gerade einmal zu dämmern, als Sasuke bereits am Tor des Dorfes stand. Gelangweilt schaute er der orangeroten Sonne dabei zu, wie sie sich ihren Weg am Horizont zum Firmament emporkämpfte. Der Himmel war getaucht in ein dunkles Violett, welches in der Nähe der Sonne in ein rötliches Rosa überging. Außer ihm waren die einzigen Lebenszeichen, die das Dorf von sich gab, das Zwitschern der Vögel, und selbst diese übten sich noch in Zurückhaltung - auch, weil man noch keinen Einzigen sehen konnte. Beim Warten stellte Sasuke seinen Rucksack auf den Boden und lehnte sich gegen die Stadtmauer. Abwartend ließ er seinen Blick umherschweifen; Leere in den Straßen. Es war Sommer, somit ging die Sonne bereits früh auf; dementsprechend war es nicht viel später als vier oder fünf Uhr. Trotz dessen ergriff Sasuke schon jetzt die Ungeduld. Itachi hatte gesagt, das Treffen von ihnen - sie, das waren Sasuke, Naruto, Neji, Kakashi - sei bei Sonnenaufgang am Stadttor. Hier war Sasuke also: am Stadttor. Wohlgemerkt alleine. Auf die anderen war einfach kein Verlass. Er vergrub seine Hände in den Hosentaschen und beschloss, die Stille zu genießen, solange er noch alleine hier war. Kaum, dass er sich zurück gelehnt und seinen Blick in die Ferne ausschweifen ließ, hörte er eine ruhige Stimme unweit von sich. "Morgen." Sie erregte Sasukes Aufmerksamkeit; es war Neji. Wenigstens einer, der pünktlich war. Mochte zwar etwas oberflächlich sein, Naruto und Kakashi jetzt schon so zu verurteilen, aber wer doch eines klar: Kakashi kam absolut niemals zum verabredeten Zeitpunkt und Naruto war das, was man als "Schlaftablette" bezeichnen mag. Stets unausgeschlafen, obgleich hyperaktiv, und, wenn man Kakashi mal ausnimmt, immer der Letzte, der sich am Treffpunkt einfand. "Morgen.", entgegnete Sasuke ebenso knapp, schaute dabei nur kurz zu Neji und wandte sein Gesicht sogleich wieder von diesem ab. Neji tat es seinem Kameraden gleich, stellte seinen Rucksack ab und ging in die Hocke; auch er hasste es, wenn man ihn warten ließ, allem voran, da ein Ninja doch zuverlässig zu sein hatte. Manchmal fiel es ihm schwer zu glauben, dass Kakashi und er sich einen Rang als Jounin teilten - wie Sasuke und Naruto übrigens auch. Bei Erstem war ja auch nichts dagegen einzuwenden; Neji schätzte die Kooperation mit diesem sehr, immerhin war der Uchiha ein äußerst kompetenter Teamkollege. Was man von Naruto im Gegenzug nicht sagen konnte: Vorlaut, unbedacht und zudem der, der den Rest der Gruppe, in der er sich befand, zumeist in Schwierigkeiten brachte. Ein echtes Problemkind, selbst wenn er einiges auf dem Kasten hatte. So verging die Zeit, ohne, dass die beiden jungen Männer ein Wort miteinander wechselten. Nicht aus fehlender Sympathie - sie waren beide einfach nicht sonderlich gesprächig; das machte Naruto mit seiner aufgedrehten Art gleich für beide wett. Irgendwann gegen halb sechs, nach anderthalb Stunden also, als die Sonne den Himmel bereits in ein sanftes Babyblau eingefärbt hatte, kam Besagter gähnend an geschlurft. "Morgen...", nuschelte er verschlafen und rieb sich dabei die Augen, die von dunklen Ringen untermalt waren. Er machte den Eindruck, als sei er vor gerade mal fünf Minuten aufgewacht. Die beiden Wartenden antworteten gar nicht erst. Während Neji weiter Ausschau nach Kakashi hielt, musterte Sasuke seinen Kameraden argwöhnisch. So, wie dieser aussah, musste er immer noch einen ziemlichen Kater haben - oder zumindest mit den Folgewirkungen des Rausches und der Ausnüchterung zu kämpfen haben. Fast schon ein bisschen mitleiderregend. "Ist Kakashi-sensei noch gar nicht da?", wollte Naruto wissen und schaute sich verwundert um - als ob es so ungewöhnlich für Besagten wäre, zu spät zu erscheinen. Mit den Worten stellte der Blondschopf sich zu Sasuke. Scheinbar war die Frage mehr an ihn denn an Neji gerichtet. "Siehst du ihn hier etwa irgendwo?", erwiderte jener die Frage mit einer Gegenfrage, nicht ohne seinen giftigen Unterton; er war nicht zu Konversationen aufgelegt, insbesondere so früh am Morgen. Naruto schnitt unwillkürlich eine Grimasse; eine typische Reaktion von ihm. "Baka! Natürlich sehe ich das!", verteidigte er sich und drehte sich weg, um zu schmollen. Kaum, dass Sasuke und er das Kriegsbeil mal begraben hatten, wurde es von jeglichen Kleinigkeiten schier mit Gewalt wieder aus der Erde gerissen - oder das Kriegsbeil fühlte sich quicklebendig begraben einfach unwohl. "Dann frag nicht so dumm, Dobe." Im direkten Gegensatz zu Naruto blieb Sasuke beherrscht und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen - zumindest zeigte er keine Zeichen der Aufgebrachtheit. Soweit. "Hört auf euch zu streiten.", mischte Neji sich ein. Genau das hatte er befürchtet: Zwar waren sowohl Sasuke als auch Naruto - beide auf ihre eigene Art - äußerst fähige Shinobi, zusammen hingegen waren sie schlimmer als Katz und Maus. Zwei junge Männer, die in der Gegenwart des anderen zu Kleinkindern mutierten. Furchtbar. Auf diese Anmerkung hin versanken die beiden, denen die Worte galten, in Schweigen. Es hielt eisern an, bis letzten Endes, mehr als zwei Stunden nach dem ursprünglichen Zeitpunkt der Zusammenkunft, auch Kakashi eintrudelte und zum Rest der von der Hokage zusammengestellten Gruppe fand. Er kratzte sich mit gespielter Verlegenheit am Hinterkopf. "Guten Morgen, ihr alle-", begann er und setzte gerade an, den anderen seine Ausrede mitzuteilen, wurde jedoch von Naruto unterbrochen. "Sie sind zu spät!", klagte dieser lautstark und zeigte mit dem Zeigefinger auf Kakashi. "Als ob du besser wärst.", kommentierte Sasuke den Vorwurf und warf sich dabei seinen Rucksack auf den Rücken, da er hoffte, dass es endlich losgehen würde. Neji tat es ihm wortlos gleich, Naruto aber war beschäftigt damit, seiner Empörung Luft zu verschaffen. "Baka! Lass mich in Ruhe!", rief er lediglich, da ihm kein passendes Argument einfiel, und plusterte die Wangen auf. "Beruhigt euch, alle beide..." Zwar war es ein Befehl, doch war Kakashi zu demotiviert, um seine Stimme zu erheben. Das konnte ja was werden... Er war die Zankereien der beiden zwar schon seit deren Genin-Zeit gewohnt, bloß hatte es sich im Laufe der Jahre zunehmend verschlimmert - mit dem Unterschied, dass sie sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlugen, was noch einigermaßen erträglich gewesen wäre; manchmal begannen sie miteinander zu diskutieren und sie klangen regelrecht wie ein altes Ehepaar. Das könnte glatt als Geheimwaffe bei Foltermethoden durchgehen. "Aber Kakashi-sensei!" "Ich habe gesagt Ruhe!" Jetzt musste Kakashi sich doch zusammenreißen und seine autoritäre Funktion durchkämpfen. Seine Gelassenheit war augenblicklich Ernst gewichen und er klang wesentlich strenger, selbst wenn er es vermied, wenn es nur ging. "Wir haben eine lange Reise vor uns und da können wir eure kindischen Streitereien nicht gebrauchen!", machte er ihnen vorwurfsvoll klar. Naruto senkte betroffen den Kopf, während Sasuke nur bestätigend schnaubte und Neji die Sache vollends Kakashi überließ, dessen Meinung aber zustimmte. „Ist ja gut...“, murmelte der blonde Chaot nur, um nicht noch mehr Schelte zu kassieren. Er hielt sich zurück, obgleich er sich ungerecht behandelt fühlte. Mit zusammengepressten Lippen schaute er auf den sandigen Boden; er sah aus wie ein kleiner Junge, den man ausgeschimpft hatte, weil er aus Nachbars Garten Äpfel gestohlen hatte. „Also, dann! Lasst uns aufbrechen!“, verkündete Kakashi und setzte sich in Bewegung, die anderen folgten ihm; die einen mit mehr, die anderen mit weniger Begeisterung – und Naruto mit gar keiner. In Momenten wie diesen wollte er sich wieder in sein Bett verkriechen. „Wo geht es überhaupt genau hin?“, erkundigte Neji sich, nachdem sie das Tor ihres Heimatdorfes hinter sich gelassen hatten und ihr gemütlicher Gang im Schutz des Waldes in einen Sprint übergegangen war. „Ich eine, wo liegt Yukigakure no sato?“ „Stimmt, damals war ich ja nur mit Team 7 dort gewesen...“, überlegte Kakashi, wobei er sich auf den Weg vor sich konzentrierte und immer wieder einem gestandenen Ast ausweichen musste. „Es befindet sich in nördlicher Richtung in Yuki no kuni; wenn wir das Tempo beibehalten, werden wir etwa eine Woche laufen müssen und dann zwei Tage auf einem Schiff Richtung Yuki no kuni verbringen müssen.“ Sasuke klinkte sich in das Gespräch ein. „Yuki no kuni? Ist es kurz vor unserer Abreise nicht in Haru no kuni umbenannt worden, weil der ganze Schnee geschmolzen ist?“ Er schien recht verwundert, Naruto hingegen hielt sich aus der Diskussion beleidigt heraus und sprang einige Meter abseits der anderen von Ast zu Ast; er heckte inzwischen wieder einen Plan aus, wie er auf sich aufmerksam machen könnte, allerdings auf positive Weise. Kakashi seufzte, da er ahnte, dass sie eine Menge Arbeit erwarten würde, auch, um die Missverständnisse dort aufzuklären. „Stimmt, aber Koyuki-hime hat uns beauftragt. Ihr ist ihr Kristall gestohlen worden und seitdem-“ „Eh? Nee-chan?!“, rief Naruto freudig, als er beim Fallen des Namens hellhörig geworden war. „Das heißt, wir werden sie wiedersehen?“ Sein Gesicht strahlte plötzlich vor Freude – auch, weil er sie um ein weiteres Autogramm bitten wollte, nachdem sein persönliches Exemplar abhandengekommen war. Genervt senkte Kakashi die Augenbrauen. Kaum hatte die Mission angefangen, waren seine Nerven bereits zum Zerreißen gespannt. Er seufzte abermals. Langsam aber sicher fühlte er sich zu alt für diesen Job. „Das wollte ich doch gerade sagen...“, setzte er erneut an. „Ihr Kristall ist ihr gestohlen worden und seitdem hat es wieder angefangen, im gesamten Reich ununterbrochen zu schneien, was die gesamte Infrastruktur ins Chaos gestürzt hat; als nach dem ewigen Winter der erste Frühling angebrochen war und das Klima so blieb, haben die Menschen sich darauf eingestellt, dass es so bleibt. Doch der Kristall bringt alles aus dem Ungleichgewicht.“ „Wer tut so etwas?“, fragte Neji. „Und vor allem: Was bringt der Kristall?“ Sein Interesse schien geweckt. „Gute Frage...“, antwortete Sasuke anstelle seines Teamleiters. „Haben wir den schon einen konkreten Verdacht, wer es auf den Kristall abgesehen haben könnte?“ Er sah die Problematik darin, den Täter zu finden denn ihn auszuschalten. Auch wenn es ihn beschäftigte, dass Tsunade gleich vier der fähigsten Jounin des Dorfes – Naruto gütigerweise dazu gezählt – in ein so weit entfernt gelegenes Reich schickte, um eine Mission zu erledigen, die schon an eine Banalität grenzte. Es war vergleichbar mit der Jagd nach einem gestohlenen Amulett oder anderem Schmuckstück, die sie schon so oft als Genin geübt haben, nur hier mit einem höherem Schwierigkeitsgrad und sichtbaren Folgen. Nichtsdestotrotz grenzte es an eine Banalität. „Es ist nichts bekannt.“, log Kakashi; er wollte seine Schützlinge nicht verunsichern, solange die Vermutung Tsunades nicht bestätigt war. Wenn sich die Befürchtung des Dorfoberhauptes jedoch bewahrheiten sollte, dann kamen wohl große Probleme auf sie zu – nicht nur bei dieser Mission, sondern auch in der Zukunft. Wenn diese bestimmte Person etwas ausheckte, konnte es nur mit Toten enden. „Koyuki-hime behauptete aber, dass sie in einer Menschenmenge unterwegs gewesen sei, als ihr die Kette vom Hals gerissen worden ist. Details kann sie nicht nennen, nur, dass sie sich schon seit längerer Zeit beschattet gefühlt hat.“ „Eine Verschwörung, also?“, mutmaßte Neji und schaute erst zu Kakashi, dann zu Sasuke. Dieser erwiderte den Blick ratlos und ließ ihn daraufhin auf seinem Sensei ruhen. Naruto nahm er gar nicht erst wahr; dieser hatte sich wieder zurückfallen lassen, da er sich ohnehin aus der Konversation ausgeschlossen fühlte und auch keine Lust hatte, sein Hirn mit möglichen Verschwörungstheorien zu füttern. „Mag sein...“, meinte Kakashi nur. „Wir sollten uns die Lage einfach vor Ort ansehen, vorher ist es wenig sinnvoll, sich den Kopf über Dinge, die sowieso unklar sind, zu zerbrechen!“ Damit wollte er den Disput beenden, Sasuke aber warf noch seinen Zweifel ein. „Warum schickt Tsunade dann vier Jounin nach Yuki no kuni? Wenn es nur um die Suche nach diesem Kristall geht, hätte sie dann auch nicht eine Gruppe der Genin hinschicken können?“ Ihn machte die ganze Sache misstrauisch, auch Kakashis abweisende Reaktion. Dieser schaute stur geradeaus. Er wollte vermeiden, dass jemand aus der Gruppe aus seinen Augen die Lüge herauslesen könnte. „Ich weiß es nicht.“, versuchte er die Lüge aufrechtzuerhalten. „Tsunade-sama hat gesagt-“ „Kakashi-senseeei...!“, jammerte Naruto, ohne darauf zu achten, dass Besagter dabei war, den anderen etwas mitzuteilen. „Warum mussten wir überhaupt so früh aufstehen, wenn wir über eine Woche unterwegs sind?“ Die Botschaft schien erst reichlich spät bei ihm angekommen zu sein. Drei, vier Meter hinter der Gruppe. „Tss...!“, machte Sasuke genervt. Immer musste diese Nervensäge stören! Auch Neji konnte den Missmut in seiner Mimik nicht verbergen. Unter diesen Umständen lag die Vermutung nahe, dass Tsunade die drei mit Narutos Anwesenheit strafen wollte und die Mission sich als Fake herausstellte, um sie abzulenken und nicht dahinter zu kommen. Zumindest wäre ihr das bei ihrer Gerissenheit zuzutrauen. Kakashi kam die Ablenkung ziemlich gelegen. „Wenn wir so früh aufbrechen, kommen wir gegen Mitternacht bei einer Herberge an, in der wir dann übernachten können; wenn wir auf ein sicheres Dach über den Kopf ausweichen könnten, sollten wir nicht darauf verzichten. Die Zelte werden wir noch oft genug benutzen müssen. Und bei der Kälte in Yuki no kuni sollte uns dieser kleine Luxus gegönnt sein!“ Neji blieb ruhig und hüpfte nichtssagend von Ast zu Ast weiter; für ihn war das Thema erledigt, allein schon, weil es störte, ständig mitten im Satz Unterbrechungen zu erleiden und ab zu schweifen. Naruto verstummte und versank in einem inneren Monolog, wobei er sich Fragen zurechtlegte, die er Koyuki fragen wollte. Nur Sasuke blieb auf das, worüber sie gesprochen hatten, fixiert. „Kakashi...“, sagte er leise, aber auffordernd. Er wollte endlich wissen, was es mit der ganzen Geheimniskrämerei auf sich hatte! „Nicht jetzt, Sasuke.“, meinte der Angesprochene nur. „Spar deine Kräfte zum Laufen auf, nicht zum Reden.“ Zeit für etwas Trivialwissen! :D Für alle, die den ersten "Naruto"-Kinofilm nicht gesehen haben: Koyuki ist die Prinzessin von Yuki no kuni - als Schauspielerin trägt sie den Künstlernamen Fujikaze Yukie. Mehr muss man eigentlich nicht wissen. ^^; Es ergibt sich mit der Story von selbst. Übrigens möchte ich auf den Verlauf der Geschichte hinweisen: Mit Sicherheit ist es irritierend, dass der Uchiha-Clan noch lebt; ich habe den Handlungsverlauf nämlich abgeändert. Es ist eine Art "Was wäre, wenn Sasuke ein NORMALER Ninja wäre"-Szenario. Kein Clanmord. Kein Orochimaru und somit kein Juin. Keine Akatsuki bzw. Jagd auf Bijuu. NOCH. x3 Mal sehen, was ich noch so in die Story einbauen werde. Da dies aber ein DRAMA ist und ich Happy Ends hasse, werdet ihr euch noch auf Leiden einstellen müssen - nur so als Vorwarnung. *Taschentuch-Box hinstell* xD Tut mir Leid, falls einige Szenen verwirrend sind - immerhin ist die Story ja größtenteils noch in meinem Kopf -, trotz dessen bemühe ich mich, sie so anschaulich wie möglich zu gestalten! So~ Vielen Dank für's Lesen und bis zum nächsten Kapitel! :3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)