Voiceless Screaming von Ryuuko (Es gibt nie ein glückliches Ende. Denn nichts endet. [Sasuke x Naruto]) ================================================================================ Kapitel 6: Sechstes Kapitel --------------------------- Es war das erste Mal gewesen, dass Naruto sich wirklich geborgen gefühlt hatte. Noch nie hatte er so etwas wie familiäre Atmosphäre erfahren können, und auch, wenn er wusste, dass es nur vorübergehend war, genoss er es. Umso mehr schmerzte es ihn, als das gemeinsame Frühstück beendet war und er beschloss, dass es besser für ihn war, nach Hause zu gehen. Er hatte Sasuke schon genügend Umstände bereitet und wollte dessen Geduld nicht auf die Probe stellen, obwohl er ihm insgeheim dankbar war. Kurz, bevor er ging, richtete Itachi seinem Bruder und Naruto noch von der Hokage aus, dass sie sich am nächsten Tag in deren Büro einzufinden hätten; sie sollten auf eine Mission nach Yukigakure und sich dementsprechend vorbeireiten. Die beiden nickten nur und nahmen die Botschaft nichtssagend entgegen. „Ich gehe dann mal.“, sagte Naruto ein wenig bekümmert, nachdem er sich von den anderen bereits verabschiedet hatte, wie es der Anstand verlangte. Langsam, fast so, als wollte er noch jeden einzelnen Augenblick im Haus auskosten, schlurfte er zur Tür. Sasuke folgte ihm. „Wir sehen uns dann morgen.“, sagte er gleichgültig wie immer. „Und... danke.“, fügte er noch hinzu, wobei er jedoch wegschaute, als brächte es ihn in Verlegenheit. „Wofür?“ Naruto drehte sich um und schaute den Schwarzhaarigen fragend an. Er verstand nicht ganz. „Für gestern.“, antwortete Sasuke knapp und verschränkte die Arme vor der Brust, um seine Fassade der Unnahbarkeit aufrecht zu erhalten. Als er allerdings registrierte, dass Angesprochener immer noch nicht verstand, seufzte er und erläuterte, wofür er seinen Dank ausgesprochen hatte. „Wärst du gestern nicht gewesen, hätten sich Sakura und Ino sonst was einfallen lassen – und dich konnte ich dann wenigstens als Ausrede benutzen.“ Er versuchte, es nach purem Eigennutz klingen zu lassen, doch Naruto nickte und grinste. Er kannte Sasuke gut genug, um mit Sicherheit sagen zu können, dass dieser sich einfach über die Gesellschaft gefreut hat, nur, dass er es natürlich niemals zugeben würde. „Schon gut. Dazu sind Kameraden da.“ Freundschaftlich knuffte Naruto Sasuke in die Seite. Dieser schaute den Blonden mit finsterer Miene an. „Fass mich noch ein Mal an und deine Hand wird nie wieder etwas anfassen.“, stellte er klar. Der, dem diese Drohung galt, zog schnell seine Hand zurück und presste die Lippen aufeinander. „Ich hasse dich, Baka!“, entgegnete Naruto empört und drehte beleidigt seinen Kopf in eine andere Richtung. „Erzähl mir etwas Neues...“, nuschelte Sasuke gelangweilt und legte den Kopf schief. „Wolltest du nicht eigentlich gehen?“ Mit abwartendem Blick musterte er seinen Freund. „Das tue ich jetzt auch!“, verkündete dieser und stapfte aus dem Haus. „Baka!“, wiederholte er abermals und machte sich auf den Heimweg. „Usuratonkachi...“, murmelte Sasuke nur und schloss die Tür. Endlich kehrte wieder Ruhe ein – er hielt es einfach nicht aus, sonderlich lange Menschen um sich zu haben, sofern sie nicht zu seiner Familie gehörten. „Das klang aber nicht sehr gastfreundlich.“, hörte er die Stimme seines Bruders aus dem Nebenzimmer sagen. Verbesserungsvorschlag: Er hielt es einfach nicht aus, sonderlich lange Menschen um sich zu haben, sofern sie sich nicht als nervend herausstellten. Denn spätestens seit Sasuke in die Pubertät gekommen war, hatte sein großer Bruder eine penetrante Art entwickelt, die teilweise schon an Belästigung grenzte. „Na und? Es ist nicht dein Gast.“, sagte der Jüngere nur und wollte in sein Zimmer verschwinden, als ihn sein älterer Bruder am Arm packte. „Komm mal mit, Otouto-chan.“, sagte ihm diese. Der Tonfall war zwar bestimmt, doch klang es nicht besitzergreifend. „Was willst du?“, wollte Sasuke wissen und hob eine Augenbraue. Er hatte keine Lust auf lange Diskussionen und musste dringend den ihm entgangenen Schlaf nachholen – auf der Mission wäre dazu keine Zeit, mal abgesehen davon, dass er da topfit sein musste. „Komm einfach.“, meinte Itachi und zog seinen Bruder mit nach draußen. „Setz dich hin.“ Mit den Worten setzte er sich selber auf die Art Terrasse, die sich am hinteren Teil des Hauses über die gesamte Hauswand erstreckte. Schon lange hatten sie nicht mehr gemeinsam hier gesessen, obwohl sie das schon als Kinder so gerne getan hatten. Es war schade, wie er fand. Anfangs etwas widerwillig tat Sasukes es seinem Bruder gleich und setzte sich ebenfalls auf den Rand der Terrasse, das Stück, das kein Geländer hatte und somit offen zum Garten stand. Es weckte auch in ihm Erinnerungen; Stunden hatten beide als Kinder hier gesessen und sich unterhalten oder einfach nur gemeinsam den Himmel angeguckt. Sasuke musste zugeben, dass es wirklich schön gewesen war und er die Zeit irgendwie vermisste – insbesondere, da Itachi sich damals noch nicht angewöhnt hatte, sich in das Privatleben anderer einzumischen. „Also, was ist?“, stellte Sasuke seine konkrete Frage. Man sah es ihm nicht an, doch er war todmüde und völlig verspannt, was ihm das aufrechte Sitzen erschwerte. „Nichts Bestimmtes...“, gab der Angesprochene zu. „Ich wollte einfach nur mal wieder hier mit dir sitzen, wie in alten Zeiten.“ Mit einem kaum merklichen Lächeln schaute er in den blauen Himmel, der nur gespickt mit wenigen Schäfchenwolken war, wodurch er die Pracht seiner schier unendlichen Weite offenbarte. Wenn man dem Beachtung schenkte, dann konnte man in seinen Augen Sehnsucht erkennen. Der Jüngere folgte dem Blick seines Bruders und versank ebenso im Blau des Firmaments. Dieser Moment war wie ein Déjà-vu; schon oft hatten sie einfach nur hochgeschaut und schweigend die vorbeiziehenden Wolken beobachtet und trotz des Stille jeden einzelnen Augenblick genossen. Die Reminiszenz war schon deutlich verblasst und nur noch sporadisch in seinem Gedächtnis abrufbar; dennoch konnte er mit Gewissheit sagen, dass er diese Zeit seines Lebens nicht missen wollte. Nichtsdestotrotz wirkte das Schweigen zwischen den beiden Brüdern eher bedrückend als entspannt und Sasuke beschloss, es zu brechen, auch wenn seine Laune ein Gespräch nicht gerade befürwortete. „Nii-san... Wir war deine Mission?“, fragte er schließlich, damit sie zumindest einen Faden fanden. Itachi schaute weiterhin verträumt in den Himmel. „Wie immer.“, antwortete er knapp; er hielt es für unnötig, das vergossene Blut Sasuke gegenüber zu erwähnen. Dieser würde ohnehin wissen, was „wie immer“ bedeutete, schließlich war er selber ein Shinobi, wenn auch kein Anbu und somit einer geringeren Gefahr ausgesetzt. Nun wandte er aber seinen Blick vom Himmel ab und musterte Sasuke interessiert. „Erzähl mir lieber, wie dein Geburtstag gestern gewesen ist.“ Dessen Miene verfinsterte sich schlagartig und er starrte demonstrativ weiter aufs Himmelzelt. Würde er den Blick erwidert, würde sein Bruder ihn damit aufziehen, dass er so mies gelaunt ausschaue, dessen war er sich sicher. Und er hatte keine Lust, sich mit diesen Sticheleien herumzuärgern. „Ich hatte er schon beim Frühstück erwähnt – wie immer, nichts Besonderes.“, log er. Seufzend tippte Itachi Sasuke gegen die Stirn. „Zieh nicht immer so ein Gesicht; das steht dir nicht. Und jeder Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag!“, versuchte er diesen aufzuheitern, worauf er allerdings nicht einging. „Jeder Tag ohne Lächeln ist wie jeder andere Tag auch, nur eben ohne ein Lächeln.“, gab er giftend zurück und hielt sich die Stirn – im Laufe der Jahre hat die Kraft, die sein Bruder in seine Finger beim Tippen steckte, deutlich zugenommen, sodass es inzwischen ziemlich schmerzhaft war. „Sag, was ist los, Sasuke?“, hakte Itachi nach, da er erkannte, dass seinen Bruder etwas bedrückte. Schon immer hatte er sich um diesen gesorgt, auch, wenn es Protest von dessen Seite gab. Doch er ließ sich davon nicht abbringen, schließlich waren sie Brüder und es verknüpfte sie ein inniger Bund. Von der Seite kam ein genervtes Seufzen. „Warum lässt du es nicht einfach gut sein? Versuchst du jetzt einen auf Therapeut zu machen?“, machte er dem Älteren seine mindere Lust zu einem Gespräch klar. Jedoch bewirkte seine Aussage das Gegenteil dessen, was er beabsichtigte; je mehr Sasuke sich verschloss und eine imaginäre Mauer um sich herum errichtete, umso mehr war Itachi erpicht darauf, diese zu durchbrechen, damit jener nicht begann, sich vollends zu isolieren. Der Befragte lächelte nachsichtig. „Als großer Bruder sollte man die Rolle des Therapeuten drauf haben, Otouto-chan.“ Mit seiner Mimik machte er dabei klar, dass er nicht eher ruhen würde, ehe er erfuhr, was Sasuke bedrückte. Dieser gab sich letztendlich doch geschlagen und sah ein, dass vielleicht doch besser war, zu erzählen, was vorgefallen war. Nicht, dass er irgendetwas zu verheimlichen hätte oder etwas in der Art. „Der gestrige Abend war ein Desaster. Reicht die Information?“ Unnachgiebig schüttelte Itachi den Kopf. „Komm schon. Erzähl mir genau, was los war.“ Sein Blick war so durchdringend, als wollte er versuchen, durch Sasukes Augen hindurch direkt in dessen Kopf zu schauen, um so zu erfahren, was er wollte. Dieser senkte die Augenbrauen und richtete sein Augenmerk auf den Teich unweit von ihnen. Das Wasser schien zu glitzern, da sich der strahlende Sonnenschein auf der sich leicht kräuselnden Wasseroberfläche reflektierte. In dieses Bild vertieft, um sich die Erinnerung zumindest nicht bildlich wieder in den Kopf rufen zu müssen. „Sakura und Ino haben eine Überraschungsparty veranstaltet.“, begann er zu erzählen. „Sie hatten haufenweise Leute hier angeschleppt, ohne, dass ich es wusste.“ „Das ist auch der Sinn einer Überraschungsparty.“, kommentierte Itachi und schmunzelte. Sasukes Misstrauen grenzte an Paranoia, was er irgendwie niedlich fand. Der Jüngere der beiden zog eine Grimasse. „Ich spreche gerade von Sakura und Ino!“ Die Namen der beiden Mädchen betonte er besonders, als wollte er unterstreichen, dass es sich um die Staatsfeinde schlechthin handelte. „Du kannst ihnen nicht unterstellen, dass sie es böse gemeint haben. Immerhin haben sie an dich gedacht.“ Einen Moment lang herrschte Schweigen. „Da wäre es mir lieber, wenn sie es vergessen hätten.“, meinte er daraufhin und verschränkte die Arme vor der Brust; eine typische Geste seinerseits, wenn er begann, sich verwundbar zu fühlen. Itachi zog die Beine an seinen Körper und musterte Sasuke neugierig. „Warum? Du solltest dich glücklich schätzen, dass du so viele Verehrerinnen hast. Andere beneiden dich schließlich darum.“ Mit grimmigem Gesichtsausdruck schaute dieser unentwegt auf den Teich. Es wirkte, als wartete er darauf, dass sich dort etwas bewegte, als hielt er geduldig nach etwas ganz Bestimmten Ausschau. „Nicht unter solchen Umständen“, murmelte er, wurde dann etwas deutlicher: „Ich kann mit dieser ganzen Oberflächlichkeit nichts anfangen.“ Diese Aussage brachte Itachi zum Schmunzeln. „Du hast dich kein bisschen verändert seit damals...“, sinnierte er. Mit „damals“ war die Zeit gemeint, zu der sie noch mehr Zeit miteinander verbracht hatten; die Zeit, ehe Sasuke zum Genin wurde und somit auf Missionen musste. Seitdem war für gemeinsame Unternehmungen kaum Zeit geblieben, wenn überhaupt. „Ich verstehe nicht, warum du niemanden an dich heranlässt. Dir bringt deine Aufrichtigkeit nichts, wenn du keine Freunde hast, die dich dafür schätzen.“ „Verschone mich mit deinem altklugen Gewäsch.“, bat Angesprochener, ohne seinen Gesprächspartner anzusehen. Dieser hingegen ließ sich partout nicht abwimmeln. „Nein. Du solltest lernen, geduldiger zu sein; das ist eine deiner wenigen Schwächen.“ Beim Sprechen wandte er sein Gesicht ab und schaute nun ebenfalls auf die funkelnde Oberfläche des Wassers. „Sogar Kakashi-sensei hat schon mehrmals erwähnt, dass du unheimlich ungeduldig bist. Als Ninja ist das reines Gift, denn in dem Beruf kann die Geduld einer Person notfalls sogar über Leben und Tod entscheiden.“, erklärte er. „Seltsamerweise hat es mich aber noch nicht umgebracht.“, erwiderte Sasuke, ohne sich dabei die Mühe zu machen, seinen sarkastischen Unterton zu unterdrücken. „Und was andere über mich sagen, interessiert mich ohnehin nicht.“ Als Itachi erkannte, dass dieses Gesprächsthema auf nichts hinauszulaufen drohte, entschied er, es abzubrechen und wieder zum ursprünglichen Thema zurückzukehren. „Wir sind vom eigentlichen Thema abgekommen.“, sagte er ruhig, da er keine Lust hatte, mit Sasuke zu streiten. Dieser nickte nur. Zwar lag es ihm auch fern, sich zu streiten, doch war er felsenfest davon überzeugt, seinen Standpunkt verteidigen zu müssen; er hatte eine starke Persönlichkeit und würde sich unter gar keinen Umständen verbiegen oder von jemandem sagen lassen, was er zu tun und zu lassen hätte. Dafür waren Leute wie Sakura da. „Jedenfalls wollte ich sie wieder wegschicken-“, erzählte er weiter, als er unterbrochen wurde. „Sasuke! Sei nicht immer so ein Spielverderber!“, hörte er seinen großen Bruder vorwurfsvoll sagen. Der Angesprochene reagierte gereizt. „Was heißt hier Spielverderber? Sie haben gut die Hälfte aller Leute in meinem Alter hierhin geschleppt, von denen ich wiederum die Hälfte nicht mal kenne! Und außerdem haben sie, als ich draußen war, um meine Ruhe zu haben, Naruto Sake zu trinken gegeben, sodass dieser hinterher völlig besoffen war und es nicht einmal mehr schaffte, alleine zu gehen!“, klagte er und stieß scheinbar erst jetzt auf Verständnis von seiner Gegenseite. „Na gut, da wäre jeder von uns wohl etwas eingeschnappt...“ Bevor Itachi weitersprechen konnte, wurde er schon von Sasuke unterbrochen. „Das fällt dir erst jetzt auf?!“, echauffierte er sich und schaute Itachi direkt an. „Das ist das, was ich dir schon die ganze Zeit zu sagen versuche!“ „Beruhig dich doch erst mal!“, versuchte dieser die eskalierende Diskussion zu schlichten, Sasuke jedoch ließ ihn kaum zu Wort kommen. „Was soll ich mich beruhigen? Wenn man sich ansieht, mit was für Leuten ich zusammenarbeiten muss, ist das Erste, was einem in den Sinn kommt 'Willkommen in der Vorhölle'!“, machte dieser seiner Wut Luft. „Du kannst nicht abstreiten, dass es sich nicht noch zum Guten gewendet hätte!“, warf jener ein; sogar ihm machte es Mühe, sich selbst vom Positiven der Angelegenheit zu überzeugen. „Wie meinst du das?“, wollte Sasuke wissen und musterte sein Gegenüber abwartend. „Nun ja. Dafür, dass du dich hier so aufregst, schienst du heute Morgen noch ziemlich glücklich darüber gewesen zu sein, dass Naruto-kun dich besucht hatte.“ Denselben Blick aufsetzend schaute er Sasuke an, welcher auf einmal ganz irritiert dreinschaute. „Sasuke...“, begann er abermals, „Du solltest dich nicht so abschotten von den anderen, letztendlich bist du doch einer von ihnen; auch du bist nicht perfekt und trotzdem klagt dich niemand für deine Fehler an, wie du es bei den anderen tust.“, klärte er ihn auf. „Abgesehen davon sind Menschen nicht dazu bestimmt, sich alleine durch ihr Leben zu schlagen. Auf dem Weg sollte man auf die geknüpften Bekanntschaften eingehen, denn Einsamkeit zerfrisst einen, selbst wenn man es nicht wahrhaben will.“ Bedrückt schwieg der, dem die Worte galten; das Gesicht hatte er wieder abgewandt, um auszuweichen, wie er angeschaut wurde. Er hatte es schon von klein auf gehasst, so angeguckt zu werden; einerseits ermutigend, dass er etwas schaffen könnte, auf der anderen Seite wieder tadelnd, weil er sich in seiner Aufgabe im Grunde nur selber im Weg gestanden hatte. Daran konnte er sich noch gut erinnern. Die Stille zwischen den beiden hielt an. Auch, wenn er es nicht zugeben würde, so brachten Sasuke die Worte seines Bruders zum Grübeln. „Komm her.“, wurde er jedoch schnell von dessen Stimme aus seinen Gedanken gerissen. Fragend hob der Jüngere seinen Kopf und schaute den anderen an. „Was ist?“ „Ich will dich in den Arm nehmen.“, erklärte dieser und lächelte beschwichtigend; hier setzte das Misstrauen des jenen wieder ein und er kräuselte skeptisch die Stirn. „Findest du nicht, dass wir beide schon etwas zu alt dafür sind?“ Er konnte es sich nicht erklären, aber er vermutete, dass die Idee nicht ohne Hintergedanken gespickt war. Stur blieb er an Ort und Stelle sitzen und machte keine Anstalten, dies zu ändern. „Stell dich nicht so an, Otouto-chan.“ Mit diesen Worten rückte Itachi näher an Sasuke heran und legte einfach den Arm um ihn; dieser saß so stocksteif da, dass jener den Eindruck hatte, er würde eine Marmorstatue und keinen Menschen umarmen. „Du solltest zumindest versuchen, dich etwas mehr zu öffnen. Du fängst an, genau so verbittert wie Tou-san zu werden und seine Charakterzüge zu bekommen; das ist nicht gut.“ „Und du klingst so, als wärst du hier die Frau im Haus, nicht Kaa-san.“, kam die prompte, bissige Antwort. Sobald er das hörte, drückte Itachi den Kopf Sasukes auf seine Schulter. „Ich habe gesagt, du sollst nicht alles so schwarz sehen!“ Seltsamerweise wehrte sein kleiner Bruder sich nicht; eher hatte es den Anschein, als würde er aufmerksam zuhören, auch wenn seine Gestik immer noch Ignoranz ausstrahlte. „Ich erwarte nicht von dir, dass du dir verzweifelt Freunde suchen sollst...“, setzte der Ältere der beiden das ursprüngliche Thema fort, „Aber du solltest schon die Freundschaften, die du momentan hast, festigen. So, wie du dich verhältst, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie genau so ignorant werden wie du.“ „Sakura, Ino oder sonst jemand, der gestern da war, sehe ich ganz bestimmt nicht als Freund.“, meinte Sasuke bestimmt und hob seinen Kopf, um wieder aufrecht sitzen zu können. Wenn er eines hasste, dann war es, bemuttert zu werden. „Aber Naruto-kun.“, sagte Itachi und setzte sich ebenfalls aufrecht hin. „Du solltest lernen, die Freundschaft mehr zu schätzen. Und ich weiß, dass du es nicht zugibst, aber für dich ist Naruto-kun ein wichtiger Freund. Das sehe ich.“ „Ich habe gesagt, dass du mich mit deinem Geschwätz verschonen sollst.“ Sasuke stand auf. „Ich gehe meine Sachen für die Mission packen.“ Damit ging er zurück ins Haus und ließ seinen Bruder alleine draußen sitzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)